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Friedrich Arnold Brockhaus - Erster Theil

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Schon oft hatte er empfunden, daß die kleine Stadt Altenburg für ein Verlagsgeschäft von dem Umfange und der Bedeutung, zu der das seinige sich rasch emporgeschwungen, nicht der geeignete Platz war. Alle dort bei seinem Freunde Pierer vorhandenen Pressen waren trotz fortwährender Vermehrung nicht im Stande gewesen, den Druck der immer steigenden Auflagen seines »Conversations-Lexikon« zu bewältigen; er hatte es auch in Leipzig, in Braunschweig und anderwärts drucken lassen müssen. Immer mehr sah er ein, daß er eine eigene Druckerei errichten müsse, um die aus dieser Noth entspringenden Verlegenheiten gründlich zu beseitigen. Aber auch für den buchhändlerischen Verkehr war Altenburg trotz seiner Nähe bei Leipzig nicht ausreichend. Endlich wollte ihm selbst das literarische und gesellige Leben Altenburgs, das ihn im Gegensatz zu Amsterdam zuerst so angezogen hatte, auf die Dauer nicht mehr genügen; seine fortwährend sich erweiternden literarischen Beziehungen und die neuen buchhändlerischen Unternehmungen, die er beabsichtigte, verlangten einen größern Schauplatz.

Nur eine Stadt war in Deutschland, die allen seinen Anforderungen zu genügen versprach: Leipzig, der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels, die lebhafte Handelsstadt, der Sitz einer Universität und eines regen geistigen Verkehrs. Er kam bald zu der Ansicht, daß diese und keine andere Stadt der allein geeignete Platz für seine Firma sei, wie sie geworden war und wie sie werden sollte.

Er brachte den wichtigen Entschluß indeß nicht rasch zur Ausführung und zog vorsichtigerweise Ostern 1817 allein nach Leipzig; erst als sich in ihm die Ueberzeugung befestigt hatte, daß der Schritt ein richtiger sei, nahm er allmählich die Uebersiedelung auch seines Geschäfts und seiner Familie vor.

In Leipzig lebte und wirkte Brockhaus bis an seinen Tod, der freilich früher eintrat, als er geahnt haben mochte: am 20. August 1823, also schon im siebenten Jahre seit dem Verlassen Altenburgs.

So wurde Leipzig doch, wie er schon in Amsterdam gewollt hatte, der Hafen, in welchem sein Lebensschiff, nach mancher stürmischen Fahrt und nachdem ihn widrige Winde vor Jahren daraus vertrieben hatten, vor Anker ging. Zugleich wurde es aber die bleibende Stätte der von ihm gegründeten Firma, auf welcher diese sich im Laufe des auf seinen Tod folgenden halben Jahrhunderts nach dem genialen Plane ihres Begründers und doch in einer Weise entwickelte, wie er selbst es wol kaum zu hoffen gewagt hatte.

Druck von F. A. Brockhaus in Leipzig