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Hüter der Freude

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V. KAPITEL

DIE WELTFREUNDE
BIETEN EINANDER
OHRFEIGEN AN

Das Café Portugal hatte seine Spezialitäten. Mit dem Komfort seiner Einrichtung, den Klubsesseln, der Holztäfelung, den Beleuchtungskörpern aus dem letzten Jahrzehnt des Kunstgewerbes schien es ein Kaffeehaus für bemittelte Bürgersleute zu sein, die hier am Sonntag nachmittag oder wochentags nach dem Abendessen mit ihren Frauen und Töchtern die »Neue Freie Presse« oder die »Národni Listy« lasen. Der Spaziergänger, der draußen vorüberschlenderte und einen Blick durch die hohen Spiegelscheiben tat, nahm die gewohnten Eindrücke mit auf den Weg; erhitzte Damen, die ihre Korpulenz hinter schlecht sitzenden Miedern verbargen, Kinder, denen die braune Fülle der Schokoladekuchen aus den Mundwinkeln tropfte, ältere Heeren mit rosafarbigen Glatzen und großen Ametystanhängseln an der goldenen Uhrkette. Der Wirt, der manchmal im schwarzen Gehrock zwischen den Tischen erschien und seinen Gästen händereibend freundliche Verbeugungen machte, war ein dicker Mann mit Pockennarben, der das Haar wie eine Bürste aufgekämmt trug und den wohlanständigen Typ des Lokals in keiner Weise beeinträchtigte. Das Geschäft war gut und die Einnahme reichlich. Er kniff die Augen zufrieden zusammen und zog einen Strich unter unfruchtbare Träume.

Im Grunde seines Herzens war Herr Bumberlik ein Phantast. Sein wohlgenährtes Exterieur umschloß eine unbotmäßige Seele, die heimlich auf unwegsamen Gebieten wildern ging. In der Spießerhaftigkeit seines Daseins hatte er sich eine Vorliebe für alles Zügellose und Ungeordnete bewahrt, für alles, was über die Stränge schlug und Revolutiönchen machte. Vor Jahren trat er einmal mit der Absicht hervor, ein vages, aus der Art geschlagenes Unternehmen zu begründen. Im Keller des Hauses, durch eine steile Wendeltreppe auf romantische Weise zugänglich, hatte er einige wundervolle Räume entdeckt, runde und eckige Katakomben, Stiegengänge, die Unaussprechliches umwitterte. Der Gedanke, hier einen Sammelpunkt für ungebundene Elemente zu schaffen, ein nächtliches Kabarett mit orgiastischem Programme, ließ ihn nicht mehr los, Arbeiter kamen und setzten den Keller in Stand, leiteten Licht und Luft in die Tiefe. Junge Maler bekritzelten die Wände mit Karikaturen, verklexten Farbentöpfe, schmierten Totentänze und Gerippe an die Decke. Stellenlose Artisten fanden sich ein, der Malerklüngel der Stadt, Dichter und Halbweltdamen. Aber vor dem Eröffnungsabend verbot die Polizei die ganze Geschichte und Herr Bumberlik mußte den Keller schließen.

Ein Trost allerdings entschädigte ihn für die Enttäuschung. Das fahrende Volk, mit dem er seiner Pläne wegen in Fühlung getreten war, blieb ihm treu und verbrachte einen guten Teil des Tages und auch der Nacht in seinem Kaffeehause. In einem den bürgerlichen Gästen abgekehrten Hinterzimmer versammelten sich von nun an die jungen Künstler der Stadt, deutsche und tschechische Literaten mit dem gemischten Gefolge, das dazugehörte. Herr Bumberlik brachte allen eine an Liebe grenzende Sympathie entgegen. Er sorgte dafür, daß sein Geschäftsführer alle die Literaturblättchen abonnierte, wo die Essays und Gedichte seiner Gäste gedruckt wurden, er subskribierte alle Zeitschriften, die auf Büttenpapier mit gerissenen Rändern erschienen. Für die Genießlinge und Ästheten hatte er eine umfangreiche erotische Bibliothek in Gewahrsam, niedliche Obszönitäten, die er außer den Stammgästen nur jenen in diskreter Weise präsentierte, die mit Betonung »Kunstsachen« verlangten. Aber auch materielle Bedürfnisse fanden an ihm einen Helfer und Freund. Er gewährte Kredit, war nachsichtig gegen Schuldner. Oft machte er sich einzig und allein mit der Freude darüber bezahlt, daß man in Prag das Café Portugal ein Künstlerkaffeehaus nannte.

* * *

Fräulein Muck aus Bischofteinitz war heute die erste in der Ecke, in der sich von sechs Uhr abends an die jungen Genies zu treffen pflegten. Sie hielt die Stielbrille vor die kurzsichtigen Augen und las im »Brenner«. Die Lektüre strengte sie an und ihr beständig fieberisch gerötetes Gesicht wurde noch um einen Schatten dunkler. Sie las mit einem gewissermaßen devoten Pflichtgefühl. Hatte nicht Karl Kraus den »Brenner« die einzige unabhängige Zeitschrift in Deutschland und Österreich genannt?

Der borstige Bart Sturmfensters tauchte im Türrahmen auf und seine schlotternde Gestalt kam unentschlossen näher. Er saß viel lieber draußen in dem großen Salon und sah sich durch die Glasscheiben die Leute auf der Straße an. Aber es war wieder einmal kein Plätzchen mehr zu haben.

Guten Tag! – grüßte er und zog einen Sessel zum Tisch.

Fräulein Muck nickte zerstreut. Dieser Prolet mit den ungepflegten Nägeln war ihr zuwider. Es war ihr unbegreiflich, wieso die anderen seinen Verkehr suchen konnten. Ein plumpes, kulturloses Tier, ohne geistige Prägung.

Ein hysterischer Frosch, – räsonierte Sturmfenster – der die Literatur für seine Gebärmutterkrisen verantwortlich macht. – –

Klirrend stieß er das winzige Geschirr beiseite, aus dem Fräulein Muck den auf türkische Art bereiteten Mokka getrunken hatte und warf einen haßgrünen Blick auf die vor ihr aufgetürmten schöngeistigen Journale.

Ein Krügel Pilsner und die »Fliegenden Blätter« – bestellte er schallend und schneuzte geräuschvoll.

Fräulein Muck fuhr zusammen. Einen Augenblick schien es, als wollte sie aufstehen und an den Nebentisch flüchten, dann zuckte sie die Achseln. Wie geschmacklos, seinen geistigen Tiefstand durch das ganze Lokal zu schreien! Der Kerl kompromittierte ja die ganze Sippe. Wenn sie dagegen an Römerstern dachte. – –

Ihre rote, von Mitessern und Sommersprossen verunreinigte Stirn fing an zu leuchten. Eine warme Welle flutete durch ihre Gedanken. Der Ärger verflog und sie lächelte.

Römerstern – dachte sie – Römerstern. –

Na nu! – wunderte sich Sturmfenster, der plötzlich ihren schwimmenden Augen begegnete.

Herrlich! Unendlich! Ungeheuer!

Es war Löwenthran, der mit Doktor Bloch und dem bebrillten Bondy hereinstolperte. Sie hatten die Durieux auf dem Wenzelsplatze gesehen und schwärmten. Morgen hatte sie ein Gastspiel im Deutschen Theater. Da mußte man hingehen.

Ist sie schön? – fragte Fräulein Muck. –

Löwenthran tobte.

Schön? Was ist das? Ist das ein Begriff aus Bischofteinitz? Ist sie eine Reklamepuppe für ein Parfümeriegeschäft? Sie ist die Durieux. So eine hat ein Affenmaul und ist doch voller Gnaden. Weibtum ist in ihr, verstehen Sie mich, Weibtum in zehnter Potenz, hundert Weiber in einer Person, tausend, hunderttausend. –

Fräulein Muck schwieg gekränkt. Es war unzart, sie an die Provinz zu erinnern.

Bondy hatte neben Sturmfenster Platz genommen und putzte die Gläser seiner Brille.

Einen Gummimantel hat sie angehabt – ich sage Ihnen – einen Gummimantel. – –

Er stockte, wurde rot, suchte angestrengt nach einer Erklärung. –

So, so – – einen Gummimantel also – meinte gutmütig Sturmfenster und wischte den Bierschaum aus seinem Barte.

Doktor Bloch beugte sich über den Tisch.

Was liest unser emsiges Mädchen? – Über den Beischlaf in der modernen Lyrik?

Über die Dichter des neuen Weltgefühls – entgegnete sie wichtig und reichte ihm den »Brenner«. Ein Blutbrand färbte mit einem Male ihren mageren Hals und ihre Oberlippe zitterte wie bei einem erschreckten Kaninchen. Römerstern war gekommen. Übelgelaunt setzte er sich in einen Winkel. Der Kellner brachte die gewohnte Melange.

Butter und blaue Semmeln! – befahl er kurz und begann eine Zigarette zu rollen.

Blaue Semmeln! – dachte die Muck entzückt – Blaue Semmeln. – –

Römerstern rückte verdrossen weiter abseits in die Ecke. Er war nicht zum Quatschen aufgelegt. Er mußte allein sein und nachdenken. Dieser Bambula war also heute richtig bei ihm gewesen. Binnen drei Tagen. Ein Schweinehund. Da war nichts zu machen.

Er sog den Rauch der Zigarette tief in den Magen. Die Augen des Mädchens liebkosten ihn. Römerstern stutzte. Sakra – die Gouvernante!

Er warf ihr ein konfuses Lächeln zu, nach dem sie dankbar schnappte. Bei Gott, es wäre ein Ausweg. – Aber nein. Er schüttelte sich.

Doktor Bloch war unterdessen mit Löwenthran übers Kreuz geraten.

Eine Eselei ist das – schrie dieser – eine Eselei! Die Dichter haben das Weltgefühl nicht gemacht. Das ist eben da, das liegt in der Luft. In uns und um uns, überall. Auf der Straße, im Kaffeehaus, im Klosett. Wir die sind Weltfreunde – Sie Drahtbinder, Sie!

Irgendwer hatte plötzlich von Ohrfeigen gesprochen. Die Gäste im Nebenzimmer wurden aufmerksam. Herr Bumberlik stürzte herein und bemühte sich um den aufgeregten Löwenthran.

Laßt doch den Krach! – Gehn wir lieber zu Gogo. – Bondy hatte den Vorschlag gemacht.

Ja, gehen wir zu Gogo, wir sind g'rad' ein doppelter Kaffee beisammen.

Darf ich denn wirklich nicht mitkommen? –jammerte die Muck.

Doktor Bloch zog die Schultern hoch.

Polizeivorschrift! – Sie sind –

Gänzlich bordellunfähig – ergänzte Sturmfenster grimmig.

Man lachte.

Diese Helenka – ist sie wirklich so entzückend?

Ich weiß nicht – brummte Löwenthran unwirsch. – Ich bin kein Gast der Helenka.

Römersterns Hände zerblätterten die Zigarette. Ein Bild zwängte sich in sein Gehirn, blieb einen Moment, verpuffte im Finstern. Ein gelber Mund unter der spitzigen Nase, ein Vogelnest auf dem dürftigen Schädel, entzündete Schweinsaugen, die ihn pfiffig bezwinkerten. Eine Tür schlug plump in seinen Gedanken ins Schloß und ein verstopfter Sopran begann zu singen:

Schlagt ihn tot, den Juden Itzig – –

Kusch, Moritz! röchelte eine ölige Stimme.

Zieht ihm aus die weiße Weste – weiße Weste –

Denn das ist das allerbeste – allerbeste. –

Gott sollte ihn schießen! – Tante Blau mußte helfen! –

 

Bondy knöpfte bereits an seinem Überzieher.

Gehen wir? – drängte er und seine Brille glänzte begehrlich unter der runden Dohle.

Römerstern stand auf. Die Zuversicht beschwingte seine Bewegungen. Großmütig, wie ein Feldherr in einem eroberten Lande, rief er den Kellner.

VI. KAPITEL

IN BULEMANS
HAUS

Hinter der alten Universität, ein paar Schritte abseits von dem Getriebe, das zwischen dem Altstädter Ring und der Neustadt wogte, führte das Gemsengäßchen in die Stille. Durch enge Höfe und verschimmelte Einfahrten knatterten die Wagen zu den Magazinen der jüdischen Kaufleute. Ein Tuchhändler hatte hier seine Firmatafel ausgesteckt, ein Höker verkaufte Grünzeug und böhmische Äpfel mit großen Wurmflecken auf der knallroten Schale. Passanten benutzten die Gasse fast nie. Barfüßige Burschen trieben den Holzkreisel in die rußigen Pfützen oder spielten Kopf oder Adler mit Kupferkreuzern.

Das Freudenhaus Paul Siegmar Goldsteins besaß einen Weltruf. Seit mehr als fünfzig Jahren in den Händen derselben Familie hielt es von Anbeginn auf eine gewisse Vornehmheit. Die Fröhlichkeit, die hier hinter den Mauern des grauen Gebäudes plätscherte, bestach durch Manieren und hatte nichts Klobiges an sich. Eine angenehme Ausgelassenheit füllte die Räume. Die Gäste, die hier die Visite machten, kamen alle aus einer behaglichen Welt. Die Erdenschwere, die sie draußen manchmal bedrückte, fand da kein Asyl. Sie brachten den Leichtsinn mit, der nicht des Gestern und nicht des Morgen gedachte. Der Wein war gut und teuer und der Sekt kalt und gepflegt. Die Mädchen rochen nach Blumenwasser, hatten seidene Wäsche am Leib und seidene Betten im Zimmer. Paul Siegmar Goldstein behandelte seine Insassinnen gut. Warme Bäder, schöne Kleider, Mahlzeiten nach Wunsch machten das Lachen von der Kette los, das in dem krummen Gäßchen nicht verstummte. Zu Zeiten gab es einen Theaterabend, einen Kinobesuch, eine ehrbare Promenade. Im Sommer wurde auch oft ein Fiaker gemietet und dann fuhr man mit Tante Blau zum Konzert in den Baumgarten oder weiter ins Grüne.

Das Geschäft fing zeitig an und dauerte bis früh. Die ersten Fiaker, die vorsichtig in einer verschämten Entfernung hielten, hatten noch gar nicht die Wagenlaternen angezündet. Wenn die Stille zwischen den Höfen unerträglich wurde, tat die Bogenlampe über dem Haustor den feurigen Mund auf und verschluckte die Dämmerung.

Löwenthran hafte als erster die Türglocke gezogen. Sind die Damen zu Hause? –

Die Beschließerin, an den Witz gewöhnt, öffnete knixend. Eine laue Luft schlug ihnen entgegen. Während sie im Erdgeschoß die Garderobe ablegten, surrte gedämpft die Signalklingel.

Sturmfenster fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Diese feuchte, mit Gerüchen überladene Wärme betäubte ihn. Träges Klaviergeklimper erstickte kichernd hinter den Vorhängen und im obersten Stockwerk rief eine Frauenstimme ununterbrochen einen Namen. Er folgte den andern über die rotausgelegte Treppe in den Salon.

Dieser Aufgang mit dem goldenen Stiegengeländer erschien ihm jedesmal wie eine Vision. Ein lahmes Gefühl in der Nahe der Herzgrube brachte ihm den Tag zurück, an dem er ihn zum ersten Male beschritten hatte. Das war kurz nach seinem Erlebnis im Traumzimmer gewesen. Ein Schulkamerad, der aus irgend einem Anlaß ein Fest beging, nahm ihn mit sich. Damals waren sie aus der funkelnden Mittagssonne, nach einem schweren Frühstück hierhergekommen. Das farbige Dunkel, das ihn hier empfing, machte ihn vollends betrunken. Aber die Beklemmung, die ihm jetzt den Hals beengte, war auch damals dieselbe.

Die Dichter kommen! – Schauts her – die Dichter! Gelächter und Händeklatschen begrüßten sie. Das elektrische Licht, das in Sträußen von der Decke hing, sprühte in dem großen Spiegel. Eine Puppe mit weißen Kniestrümpfen und kurzen Mädchenkleidern sprang auf Römerstern zu und überschüttete ihn mit Küssen. Das ist keiner! Das ist ein anständiger Mensch!

Abfahren! – schrie dieser energisch und klopfte den Puder von seinem Rockärmel.

Der Klavierspieler intonierte einen Walzer und Löwenthran bestellte den Kaffee.

Ist die Tante Blau zu sprechen? – erkundigte sich Römerstern.

Drüben sitzt sie im Frisiersalon. –

Eine regenfarbene Wolke stürmte an ihnen vorüber. Zwischen Bändern und dünnem Battist drängten sich zwei Leiber aneinander. Eva tanzte mit der Polin.

Doktor Bloch und der kleine Bondy hatten rechts und links neben einer riesigen Ungarin Platz genommen. Ist das echt? – fragte Bondy und prüfte ihre enormen Waden.

Jesus Maria! – Ich bin kitzlich!

Sturmfenster sah der tanzenden Eva zu. Auch sie trug ein Puppenkleid und einen spinnwebenfeinen Schleier. Ihr gelber Schopf leuchtete und ihre Wangen waren geschminkt. Die kindischen Halbstrümpfe ließen die Beine nackt und die Spitzen der Höschen umflatterten ihre Knie.

Die Polin warf sich erschöpf! auf das Wandsofa neben der Türe. Die Wirtschafterin brachte Kaffeegeschirr und eine Schale mit Zigaretten.

Eva tanzte allein. Mit einer zärtlichen Grazie lief sie der diebischen Munterkeit nach, die durch den Walzer huschte. Ihr Gesicht glühte vor Eifer, in ihren Haaren verfing sich das Licht. Sie bog den Kopf zurück und sandte ein Lächeln über die Schulter durch den blauen Schleier. Sturmfenster erlebte etwas Lustiges. Die Diele wackelte mit einem Male und das Zimmer schrumpfte zusammen. Es knisterte, wurde zwerghaft und klein. Eine geschnitzte Truhe stand da im Winkel und durch die bleigefaßten Fenster kamen die Mondscherben. Er sah sich um und war fröhlich.

»In Bulemans Haus« – nickte er und dachte an das Stormsche Gedicht und den Kupferstich, den er dazu kannte.

Da war das Mädchen, das mit den Pantoffeln durch die Straßen lief.

Sie geht in ein alt verfallenes Haus;

Im Flur ist die Tafel gedecket,

Da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus,

Da setzt sich das Kind mit den Mäusen zum Schmaus

– – – – – – – – – – – – – – –

Die seidenen Röcklein rauschten und Eva warf Kußhände nach der Truhe, Ihre Ringellocken hüpften im Nacken, die Mondschatten tanzten im Spiegel.

Beschäftigen Sie sich auch mit Psychoanalyse? – fragte eine Stimme dicht neben seinem Ohr. Bondys Brille schob sich zutraulich näher. Die kitzliche Ungarin hatte sich für Doktor Bloch entschieden und nun suchte er eine Ansprache.

Der Märchenspuk entwich und flüchtete hurtig die rote Treppe hinunter in den Keller. Sturmfenster erwachte und sah sich nach der Nische um, wo sich vor einer Weile noch die alte Truhe mit den Löwenköpfen gespreizt hatte. An ihrer Stelle lümmelte Moritz mit überschlagenen Beinen auf dem Kanapee und erzählte den Witz von dem polnischen Juden auf der Hochzeitsreise. Die faltigen Hosen schoben sich in die Höhe und ließen ein Stück von seinen pfirsichfarbenen Socken sehen. Die Zigarette hing ihm schief in dem zermantschten Munde. Diamanten glitzerten an seinen Händen, Er war der Sohn des Besitzers und hatte die Inspektion.

Wo ist denn Römerstern? –

Löwenthran legte den Zeigefinger an die Lippen und wies mit den Augen nach dem Frisiersalon. Hinter dem Vorhang, entschlossen den Ausgang nicht frei zu geben, stand der Gesuchte im Gespräch. Das magere Frauenzimmer, auf das er einredete, zuckte immerwährend die Achseln. –

Das ist viel Geld, Barönchen, zuviel Geld. –

Ihr altjüngferlicher Kopf wiegte sich auf dem dünnen Halse und das Vogelnest auf dem Scheitel zitterte. Seien sie fesch, Tantchen! – schmeichelte Römerstern, tätschelte ihre verrunzelten Backen.

Er arbeitet! – hüstelte Bondy und lachte neidisch, Sturmfenster wehrte sich gegen die Geschwätzigkeit seines Nachbars mit einer fast unhöflichen Ruhe. Er war müde. Irgend etwas in ihm sehnte sich nach einem brüderlichen, gutherzigen Menschen. Er haschte nach dem Schleier, der vorübergaukelte und zog Eva auf seinen Schoß.

Ich möchte deine Beine küssen – sagte er leise in ihr geschminktes Ohr.

Na, so komm'! – Sie war erstaunt und bereitwillig. Er aber schüttelte traurig den Kopf.

Hör' zu, ich will dir von Bulemans Haus erzählen. – Unbeholfen, kindisch begann er die Geschichte. Sie saß auf seinen Knien und die gelben Haare fielen ihr in die Stirn. In ihren Augen wimmelten die Lichter. Wie schön müßten sie Feldblumen kleiden! – kam es Sturmfenster in den Sinn und er dachte dabei an einen Kranz mit wildem Mohn zwischen den verwaschenen Blüten der Skabiosen. Behutsam streichelte er ihr unschuldiges Gesicht. Nun sah sie wirklich dem Kind aus dem Märlein ähnlich, der Schläferin, die im Garten von der Sonne überrascht wird und der die Nachtigallen und die Hasen beim Schlummer zusehen. Eva, bist du es? – fragte er und seine Stimme machte sie betroffen.

Dann aber mußte sie über die komische Frage lachen. Sie rutschte von seinem Schoß herunter, irrwischte durch das Zimmer.

Fang' mich! – rief sie lockend und ihr Schleier flog. Erhitzt und fahrig trat Römerstern wieder in den Salon. Er fuhr sich mit dem Taschentuche hinter den Kragen und lächelte zufrieden.

Hat Pollak aus Gaya den Brief geschickt? – fragte Löwenthran bedeutsam über den Tisch hinüber. Es war eine Reminiszenz aus dem Budapester Orpheum und er konnte damit auf volles Verständnis rechnen. Nu, hat er geschickt? – antwortete Bondy an seiner Stelle, als sich Römerstern eine halbe Flasche Pommery für den Durst bestellte.

Auch Sturmfenster brannte die Kehle. Der Zigarettendampf und die Schwüle drangen durch die Poren in sein Blut und beunruhigten es. Er war gereizt und nervös. Unschlüssig erhob er sich und traf in das Vorhaus hinaus, wo die goldene Stiege schimmerte. Zwei Arme legten sich von rückwärts um seine Schultern. Eva war ihm nachgekommen und hielt ihn. Sie wollte ihn küssen, aber er wehrte ihr's.

Komm' mit zu mir! – bettelte sie zärtlich.

In ihrem Zimmer sah er sie an. Sie war schmal und verlebt und der Schopf mit den entfärbten Haaren blaß und häßlich. Er betrachtete sie schweigend, als sie den Schleier fallen ließ und wie ein Schulmädchen vor dem Zubettgehen in ihrem weißen Hemde vor ihm stand. Immerfort mußte er dabei an das wilde Antlitz Kamillas denken.

VII. KAPITEL

BENJAMIN GIBT EIN
INSERAT IN DIE
ZEITUNG

Frau Bomba halte eine Schwester, die in ziemlich dürftigen Verhältnissen lebte. Sie war mit dem pensionierten Steueramtsoffizial Kuhschleim verheiratet und mußte mit ungefähr zweihundert Kronen monatlich ihren Haushalt bestreiten. Die erwachsene Tochter, die sich beständig als Kinderfräulein zu verdingen suchte, war zehn Monate im Jahre postenlos. Aus welchen Gründen sie immer nach kurzer Zeit mit einer Kündigung wieder heimkam, wurde niemals genügend aufgehellt. Erfahrene Frauen, mit denen Frau Kuhschleim über das Mißgeschick ihrer Tochter beratschlagte, waren der Meinung, sie hätte einen zu großen Busen für ihren Beruf. Tatsache blieb, daß niemand ein dauerndes Vertrauen zu ihrer Pädagogik zu fassen vermochte und auf diese Weise war der Verdienst, den Fräulein Rosine nach Hause brachte, überaus schmal. Eine Schwägerin, die dem schwindsüchtigen Bruder des Offizials vor kurzem in das Grab gefolgt war, hinterließ einen Papagei und einen kleinen Buben. Der Papagei starb während der Trauerfeierlichkeiten vor Entkräftung, den Buben nahm der Onkel zu sich und fütterte ihn. Frau Kuhschleim, die über den Zuwachs nicht eben erfreut war, kam der toten Schwägerin nicht auf den Namen. Diese hatte einmal als junge Hausfrau eine Gans samt den Federn und ohne vorher die Gedärme herauszunehmen, in die Schüssel gelegt und braten lassen. Frau Kuhschleim, die damals noch obendrein zum Mittagessen eingeladen war, konnte der Verstorbenen die Schlamperei und den Gestank niemals vergessen.

Die größte Sorge der Familie aber war der Sohn. In überquellendem Stolze hatten ihm die Eltern in der Taufe den Namen Benjamin gegeben, der Liebe des alten Jakob zu seinem Jüngsten eingedenk. Gebote, Ermahnungen und Flüche begleiteten seine Laufbahn. Das Mühlrad der Schule konnte ihn nicht zermahlen, die Schraube des Gymnasiums wurde schartig an ihm. Nach Qualen, Fährnissen und Not landete er auf der Sandbank der Hochschule. Dort blieb er liegen und rührte sich nicht. Die Jahre kamen und gingen und jedes nahm eine Hoffnung der Mutter, einen Seufzer des Vaters mit sich. Die Haare an seinen Schläfen wurden schon grau, sein Spitzbauch entwickelte sich, und noch immer studierte Benjamin die philosophischen Fächer. In dem Bierausschank, wo er abends seinen schwarzen Rettich zu schälen pflegte, sagten die Leute »Herr Professor« zu ihm und er begnügte sich inzwischen mit diesen Erfolgen. Die Beschaulichkeit, die den Grundzug seines Charakters bildete, löschte jeden Ehrgeiz in ihm aus und ließ nur eine Leidenschaft übrig, den Hang zum andern Geschlechte. Er war ein kontemplativer Erotiker, der vormittags auf dem Belvedere den Studenten zusah, die sich im Schatten der Bäume zur Prüfung vorbereiteten, der nachmittags auf langen Spaziergängen Erkenntnisse vertiefte und sein Weltbild vervollkommnete. In der Abenddämmerung stellte er den Dienstmädchen nach, die mit großen Krügen über die Straße eilten und sprach mit ihnen über die Nichtigkeit der weiblichen Tugend.

 

Eine schmerzliche Erfahrung brachte ihm mit der Zeit das Leben. Das Glück, das er bei Frauen genoß, entsprach nicht seinen Anforderungen. Die Weiber aus jener Gesellschaftsschichte, die ihm am bequemsten erreichbar war, die Dienstboten und Verkäuferinnen mochten ihn nicht. Sie erschraken vor seinen Augen, die unter den zusammengewachsenen Brauen einen stechenden Ausdruck erhielten, seinen zerrauften Zähnen, die er nur ungern putzte und die ein zigarettengeschwärzter Zahnstein verunstaltete. Früher hatte ihn seine Mutter öfter dazu angehalten, bei Frau Bomba einen Besuch zu machen. Sie hielt es für ungeschickt, die Beziehungen zu der reichen Schwester völlig einschlafen zu lassen und wußte Benjamin, der für solche Dinge ein gutes Verständnis besaß, leicht zu überzeugen. So ging er denn jede Woche mindestens einmal zu der Tante hinauf und entlieh von ihr regelmäßig mindestens eine Krone. Frau Bomba, die ihn mit Sliwowitz und Zigaretten bewirtete, gewöhnte sich an diesen Tribut. Es wäre bestimmt auf diese Weise noch eine Weile weitergegangen, wenn Benjamin in den eingeräumten Grenzen geblieben wäre. Verwirrt von den Reizen seiner Basen, begann er damit, ihnen handgreiflich den Hof zu machen. Seine Bemühungen fielen auf einen unfruchtbaren Boden. Siddy und Mimi hatten beide zu wenig Phantasie, um an seinen Vorschlägen Geschmack zu gewinnen. Ärgerlich fragten sie einander, was der Kerl mit seiner faden Erotik denn eigentlich bezwecke und wiesen ihn mit einer Grobheit zurück, die ihn besiegte. Frau Bomba billigte das Verhalten ihrer Töchter durchaus. In ihrem Geschäftsbetriebe duldete sie grundsätzlich keine Schwarzfahrerei. Sie nahm den Vorfall zum Vorwande und verbot dem Neffen ihr Haus.

Damit war Benjamin um seine einzige ständige Einnahme gekommen. Gelegentliche Pumpversuche, die er bei ehemaligen, seit langem wohlbestallten Studienkollegen vom Stapel ließ, deckten zwar immerhin noch seinen täglichen Bedarf an Bier und Rettich. Die Unterrichtsstunden, in denen er einer bejahrten Buchhalterin das Stenographieren und seine Weltanschauung beibrachte, taten ein übriges. Trotzdem sah er sich allen Ernstes vor die Notwendigkeit gestellt, seine Finanzen endgiltig in ein fahrbares Geleise zu bringen. Natürlich mußte dies auf eine angenehme Art geschehen, die seine Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nahm und seinen Neigungen entsprechend begegnete. Er beschloß, die Arbeit mit dem Vergnügen unlöslich zu vereinigen, eine Reise nach dem Süden zu unternehmen und in den Spielsälen von Monte Carlo den Reichtum zu gewinnen, den er zu einem sorglosen, seinen Leidenschaften gewidmeten Leben benötigte. Bisher hatte er sein Glück nur in der Zahlenlotterie versucht, der er mit einem System an den Leib rückte, das in zahlreichen Mußestunden erdacht war. Er wendete eine kunstvolle, weit ausgreifende Methode an, in der die arithmetische Progression eine taktisch einwandfreie Rolle spielte, aber sie verfing nicht. Darum wollte er seine Talente nunmehr auf einem günstigeren Tummelplatze erproben. Freilich gehörte zur Verwirklichung seines Planes ein beträchtliches Anfangskapital. Er wußte, daß ein von der Liebe verblendetes Weib zu allen Opfern bereit ist. Ein solches Weib zu finden, war eine Aufgabe, der man am mühelosesten auf dem Wege einer Zeitungsannonce beikam.

Benjamin Kuhschleim dichtete eine Anzeige, in der ein junger, stürmischer Mann die Freundschaft einer Dame mit etwas Vermögen suchte, und trug sie persönlich in die Administration des Blattes. Ausführliche Antworten erbat er hauptpostlagernd unter der Chiffre »Steife Wäsche«. Ein paar Tage darauf brachte er ein Bündel Briefe in den Bierausschank mit. Als er ein großes Stück Böhmerwaldkäse, eine saure Gurke und fünf Sträußchen Radieseln zu Abend gespeist hatte, begann er mit der Prüfung des Einlaufs. Die meisten Zuschriften liefen in dem verhaspelten Phrasenstil veralteter Briefsteller auf ein mehr oder weniger ehrbares Programm hinaus; er erledigte sie, indem er sie nach flüchtiger Durchsicht zu den Resten seiner Mahlzeit schob. Verheißungsvoller war schon der Antrag zweier Schwestern, Lea und Ria, die ein gemeinsames Verhältnis suchten und mannigfache Einzelheiten über ihre Unterwäsche berichteten. Nach kurzem Zögern entschied er sich aber doch für die krampfhaft obszöne Epistel des Fräulein Muck, die ihn unter Beischluß ihrer Photographie umgehend ins Café Portugal bestellte.

Es war ihm nichts Neues mehr, daß die Anmut der Frau von andern Qualitäten bestimmt wird, als einer gefälligen Oberfläche. Es war ihm bekannt, daß die sogenannten schönen Weiber in der Liebe zumeist auch die langweiligsten sind. Er stieß sich auch nicht an der Reizlosigkeit, die das Lichtbild des ältlichen Mädchens zur Schau trug und tröstete sich mit der Zügellosigkeit ihres Temperaments, die ihm ihr lasterhafter Brief in Aussicht stellte. Als er ihr aber Tags darauf im Kaffeehause gegenüber saß und ihr rotes, von Pusteln zerrissenes Gesicht sich erwartungsvoll näherte, wurde seine Laune bedeutend herabgestimmt. Er nahm alle Energie zusammen und gab sich geheimnisvoll von einer pathologischen Seite, die ihre Neugier in Flammen setzte. Es kam etwas von der Süßigkeit der Arbeitsfreude über ihn, mit der er seinem Ziele zustrebte.

Fräulein Muck, die trotz der Schamlosigkeit, mit der sie flunkerte, ein schüchternes Provinzgänschen war, sah sich im Laufe der Angelegenheit in einen lästigen Zwiespalt verstrickt. Die Philistrosität, die ihr als unausrottbares Erbteil ihrer Familie im Blute steckte, empörte sich gegen ihr Beginnen. Andererseits hatte das vergebliche Schmachten nach Römerstern, dessen Nutzlosigkeit sie am Ende erkannte, ihre Sinne zu fahrlässigen Schwärmereien verleitet. Die Sturzflut abgefeimter Sündhaftigkeit mit der Kuhschleim sie überschüttete, sickerte demgemäß durch ein lockeres Erdreich. Ihr ästhetisches Gemüt fieberte beim Anblick der entfesselten Bestialität, zu der sie auf einem nicht mehr ungewöhnlichen Wege gelangt war. Die theoretische Bravour, mit der sie das erotische Gebiet beherrschte, versagte vor den Trümpfen der Wirklichkeit. Neben dem hilflosen Entsetzen, dem sie verfiel, krochen aber auch geheime Wünsche ans Licht. Kuhschleim zog alle Register. Er lieferte sozusagen seine Doktorarbeit, weil er entschlossen war, den Gang der Ereignisse zu beschleunigen. Seine Eltern, die er schon vierzig Semester mit den Überraschungen hinhielt, die in der Zukunft bevorstünden, fingen an, ihn mit Vorwürfen zu quälen. Er nahm sich vor, mit Fräulein Muck um jeden Preis umgehend ins Reine zu kommen. Sieben Tage lang dauerte die Belagerung; am siebenten ergab sie sich und führte ihn in ihr Zimmer.

Hilflos warf sie sich dort zur Erde nieder. Der Paroxysmus, den er einer raschen Lösung halber bis zur Tobsucht aufgestachelt, schüttelte sie in Krämpfen. Ausgebrannt von den Gesprächen, mit denen er sie erhitzte, verstört von seinen Briefen, verwüstet von Versprechungen und Träumen gewährte sie ihm alles. Kuhschleim, der ihrem gut gespielten Zynismus des öfteren mißtraut hatte, staunte immerhin, als untrügliche Anzeichen ihre Jungfernschaft offenbarten. Das war ein Liebeskampf bis aufs Messer! – erzählte er abends, als er den Gästen im Bier-ausschank von den genossenen Freuden berichtete. Während er durch reichlich aufgestreutes Salz den mitgebrachten Rettich zum Schwitzen vorbereitete, überdachte er behaglich den eitlen Gedanken, daß der Beruf, den er sich auserwählt, zwar anstrengend, aber dafür auch genügend kurzweilig sei. Schon nach dem zweiten Zusammensein mit der Muck wußte er die Unterhaltung zwanglos auf seine Projekte zu lenken. Er vermochte, wenn es darauf ankam, mit Ausdauer und Geschick zu sprechen und seine Ausführungen waren logisch und lichtvoll. In der dritten Woche ihrer persönlichen Bekanntschaft gelangte er in den Besitz von 1200 Kronen, die sie ihm aus ihren Ersparnissen überwies. Einen Teil der Summe verspielte er noch an demselben Abend an einen durchreisenden Agenten und an den Schankwirt, mit denen er eine Partie »Grüne Wiese« machte. Mit dem Reste fuhr er Tags darauf nach Monte Carlo. Das System, das in der Lotterie versagt hatte, führte auch dort nicht zum Siege. Zwar die Ansichtskarten, die er anfangs schrieb, strotzten von großsprecherischen Verheißungen. Die Telegramme, die nachfolgten, baten um Geld, Fräulein Muck sandte ihm von ihrem kleinen Vermögen alles, was sich ohne Schwierigkeiten beheben ließ. Es war nicht mehr viel. Jedenfalls war es zu wenig, um Kuhschleims System mit Erfolg durchhalten zu können.