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Max Havelaar oder Die Kaffee-Versteigerungen der NiederländischenHandels-Gesellschaft

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Das Kind reihte Perlen auf eine Schnur und schien ihre ganze Aufmerksamkeit dazu nötig zu haben. Drei rote, eine schwarze … drei rote, eine schwarze … es war hübsch.

Sie hieß Si Öpi Keteh. Das bedeutet auf Sumatra so viel wie ›kleines Fräulein‹ … ja, Verbrugge, Sie wissen das wohl, aber Duclari hat immer auf Java gedient. Sie hieß Si Öpi Keteh, aber in meinen Gedanken nannte ich sie ›stumperd‹ [Ungeschickte, Arme], weil ich meiner Schätzung nach so himmelhoch über ihr stand.

Es wurde Mittag … beinahe Abend. Die Perlen waren aufgereiht. Das Land schob langsam bei uns vorbei, kleiner und kleiner wurde der Ophir hinter uns. Links im Westen über der weiten weiten See, die keine Grenze hat bis Madagaskar und Afrika dahinter, sank die Sonne und ließ ihre Strahlen in immer stumpferem Winkel über die Wogen hüpfen, und sie suchte Kühlung in der See. Wie ist doch das Ding gleich?«

»Was für ein Ding … die Sonne?«

»Nein … ich machte in diesen Tagen Verse …

 
Ihr fragt, warum der Ocean,
Der Natals Flur bespült,
Niemalen sanft und friedlich ruht,
Warum die ungestüme Flut
Nur kocht und stürmt und wühlt?
 
 
Ihr fragt, und eure Frage hört'
Der arme Fischerknab',
Und mit dem dunklen Aug' er winkt
Gen Westen, wo die Sonne sinkt
Am Horizont hinab.
 
 
Es starrt des dunklen Auges Blick
Fern in den West hinein.
Und zeigt euch in der Runde dort
Nur Wasser, Wasser immerfort
Und See, und See allein.
 
 
Darum hier peitscht der Ocean
Grausam den Ufersand,
Nur See ist, wo dein Blick auch sucht,
Nur Wasser, endlos Wasser wogt
Bis Madagaskars Rand.
 
 
Und manches Opfer ward gebracht
Dem mitleidlosen Meer,
Und mancher Schrei ward dort erstickt,
Und mancher kämpfte und erblickt'
Sein Weib und Kind nicht mehr.
 
 
Und manche Hand zum letztenmal
Erhob sich aus dem Meer,
Und tastete und griff umher,
Ob niergend Stütze, Hilfe wär',
Eh' sie versank ins Meer …
 

… Den Rest weiß ich nicht mehr …«

»Sie werden ihn wieder bekommen können, wenn Sie an Krijgsman schreiben, der bei Ihnen in Natal Schreiber war; er hat es«, sagte Verbrugge.

»Wie soll der dazu kommen?« fragte Max.

»Vielleicht aus Ihrem Papierkorb … Aber sicher ist, daß er es hat. Folgt da nicht die Legende von der ersten Sünde, die das Eiland versinken ließ, das früher die Reede von Natal beschützte … die Geschichte von Djiwa mit den zwei Brüdern?«

»Ja, das ist richtig. Diese Legende … war keine Legende. Es war eine Parabel, die ich machte, und die über ein oder zwei Jahrhunderte eine Legende werden wird … wenn Krijgsman das Ding öfters deklamiert. So begannen alle Mythologien. Djiwa ist die Seele, wie Sie wissen …«

»Max, wo bleibt das kleine Fräulein mit den Perlen?« fragte Tine.

»Die Perlen waren aufgezogen. Es war sechs Uhr, und da unter der Linie  Natal liegt wenige Minuten nördlich; als ich über Land nach Ajer-Bangie ging, stieg ich zu Pferd über die Linie hin, nahe genug, es war, um darüber zu fallen  da war sechs Uhr das Zeichen zu Abendgedanken. Nun finde ich, daß der Mensch des Abends immer besser ist oder wenigstens weniger untugendhaft als des Morgens, und das ist natürlich. Des Morgens hält man sich zusammen, man sei Gerichtsvollzieher oder Kontroleur oder  nein, es ist genug. Ein Gerichtsvollzieher nimmt sich zusammen, um den Tag über gut seine Pflicht zu thun … Gott, welch eine Pflicht Wie muß das ›zusammengehaltene‹ Herz wohl aussehen Ein Kontroleur  ich sage das nicht für Sie, Verbrugge  ein Kontroleur reibt sich die Augen aus, und sieht er einer Begegnung mit einem Adsistent-Residenten entgegen, der einmal sein Übergewicht zeigen will wegen der paar Dienstjahre mehr; oder er muß diesen Tag Felder vermessen und steht im Zweifel zwischen seiner Ehrlichkeit  Sie wissen das nicht, Duclari, weil Sie Militär sind, aber es giebt wirklich ehrliche Kontroleure  dann steht er in Zweifel zwischen seiner Ehrlichkeit und der Furcht, daß Raden Demang soundso von ihm den Schimmel zurückverlangen wird, der so gut zählt;  oder auch, er muß diesen Tag kurz und bündig ja oder nein antworten auf Erlaß Nummer so und so viel. Kurz, des Morgens beim Erwachen fällt einem die Welt aufs Herz, und das ist schwer für ein Herz, sei es auch noch so stark.

Aber des Abends hat man eine Pause. Es sind zehn Stunden zwischen jetzt und dem Augenblick, da man seinen Rock wiedersieht. Zehn Stunden; sechsunddreißigtausend Sekunden, um Mensch zu sein Da freut sich jeder darüber. Das ist der Augenblick, in dem ich zu sterben hoffe … um drüben ohne Amtsmiene anzukommen. Das ist der Augenblick, in dem die Frau etwas in Eurem Gesicht wiederfindet, was sie für Euch einnahm, als sie Euch das Taschentuch behalten ließ mit einem E in der Ecke …«

»Und als sie noch nicht erkältet sein konnte«, sagte Tine.

»Ach, störe mich nicht. Ich will nur sagen, daß man des Abends gemütlicher ist.«

Als also die Sonne unterging, wurde ich ein besserer Mensch, und als erstes Zeichen der Besserung konnte gelten, daß ich zu dem kleinen Fräulein sagte:

»Es wird nun bald etwas kühler werden.«

»Ja, Mijnheer«, antwortete sie.

Aber ich beugte meine Erhabenheit noch tiefer zu dem »Stumperd« herunter und fing mit ihr ein Gespräch an. Mein Verdienst war um so größer, da sie wenig antwortete. Ich hatte recht in allem, was ich sagte, und das ist auch langweilig, wenn man auch verwöhnt ist.

»Würdest du gern wieder nach Taloh-Baleh mitgehen?« fragte ich.

»Wie Mijnheer befiehlt.«

»Nein, ich frage dich, ob du solch eine Fahrt angenehm findest?«

»Wie mein Vater wünscht«, antwortete sie.

War das nicht, um toll zu werden? Nun, ich wurde nicht toll. Die Sonne war hinunter, und ich fühlte mich gemütlich genug, um noch nicht durch so viel Dummheit abgeschreckt zu werden; oder lieber, ich glaube, daß ich an dem Hören meiner Stimme Geschmack bekam  denn es giebt wenige unter uns, die sich nicht gern reden hören;  und nach meiner Stummheit des gestrigen Tages meinte ich etwas Besseres zu verdienen als das maulfaule Antworten von Si Öpi Keteh.

Ich werde ihr etwas erzählen, dachte ich, dann höre ich es selbst mit an, und ich habe es nicht nötig, daß sie mir antwortet. Nun wißt ihr, daß, wie beim Löschen einer Schiffsladung das zuletzt eingenommene ›Krandjang‹ Zucker zuerst wieder zum Vorschein kommt, auch wir gewöhnlich den Gedanken oder die Geschichte zuerst wieder hervorholen, die zuletzt eingeladen worden ist. In der Zeitschrift von Niederländisch-Indien hatte ich kurz zuvor eine Geschichte von Jeronimus gelesen: ›Der japanische Steinhauer.‹ Der Jeronimus hat hübsche Sachen geschrieben. Haben Sie seine ›Auktion im Sterbehause‹ gelesen? und seine ›Gräber‹? Und vor allem den ›Pedatti‹ (Büffelwagen)? Ich werde sie Ihnen geben.

Ich hatte also kurz zuvor den ›japanischen Steinhauer‹ gelesen. Nun erinnere ich mich auf einmal, wie ich soeben in das Liedchen geraten bin, in dem ich das ›dunkle Auge‹ jenes Fischerknaben, bis zu schiefen Ausdrücken, ›in die Runde‹ irren lasse  in einer Richtung Ganz verrückt. Das war eine Vermischung von Ideen. Meine Verstörtheit dieses Tages stand in Beziehung mit der Gefährlichkeit der Natalschen Reede … Sie wissen, Verbrugge, daß kein Kriegsschiff dort landen kann, besonders im Juli … ja, Duclari, der Westmonsun ist da im Juli am stärksten; ganz anders als hier. Nun, die Gefährlichkeit dieser Reede hängt sich wieder fest an meine gekränkte Ehrsucht, und die Ehrsucht hängt wieder zusammen mit dem Liedchen von Djiwa. Ich war wiederholt bei dem Residenten vorstellig geworden, dort zu Natal eine Seewehr zu bauen, oder wenigstens einen künstlichen Hafen in der Flußmündung, um den Handel in dem Bezirk Natal, der die Batakländer mit der See verbindet, zu fördern. Anderthalb Millionen Menschen im Binnenlande wissen keinen Weg mit ihren Produkten, weil die Natalsche Reede sich in einem so schlechten Zustande befindet. Die Vorstellungen wurden indessen von dem Residenten nicht gutgeheißen, oder er meinte möglicherweise, daß die Regierung sie nicht gutheißen würde, und Sie wissen, daß die Residenten niemals einen Vorschlag machen, wenn sie nicht im voraus berechnen können, daß er der Regierung angenehm sein wird. Einen Hafen in Natal zu schaffen, war gegen das Prinzip der Abschließung, und anstatt Schiffe dorthin zu locken, war es sogar verboten, Raaschiffe auf die Reede zuzulassen, es sei im Falle ›höherer Gewalt‹. Wenn nun doch ein Schiff kam,  es waren meistens amerikanische Walfischfänger oder Franzosen, die in den kleinen unabhängigen Reichen an der Nordspitze Sumatras Pfeffer geladen hatten  ließ ich immer den Kapitän einen Brief an mich schreiben, in dem er die Erlaubnis nachsuchte, Trinkwasser einzunehmen. Der Ärger über das Fehlschlagen meiner Absichten, etwas zu Natals Gunsten zustande zu bringen, oder lieber die gekränkte Eitelkeit, noch so wenig zu bedeuten, daß ich nicht einmal einen Hafen machen lassen konnte, wo ich wollte, und das alles in Verbindung mit meiner Kandidatur für die Regierung eines Sonnensystems  das war es, was mich diesen Tag so übellaunig gemacht hatte. Als ich durch den Untergang der Sonne etwas besser wurde, denn Unzufriedenheit ist eine Krankheit, brachte gerade diese Krankheit mir den ›japanischen Steinhauer‹ in die Erinnerung, und vielleicht dachte ich darum allein die Geschichte noch einmal durch, um mir selber weiszumachen, ich thäte es aus Wohlwollen für das Kind, und dabei heimlich den letzten Tropfen des Tränkchens einzunehmen, das ich nötig hatte. Aber sie, das Kind, heilte mich  wenigstens für einen Tag oder etwas länger  besser als meine Geschichte.

Öpi Es war ein Mann, der Steine hieb aus dem Fels. Seine Arbeit war sehr schwer, und er arbeitete viel; aber sein Lohn war gering, und zufrieden war er nicht.

 

Er seufzte, weil seine Arbeit schwer war, und er rief: ›O, daß ich reich wäre, um zu ruhen auf einer Baleh-baleh mit Klambu von roter Seide‹

Und es kam ein Engel aus dem Himmel, der sagte: ›Dir sei, wie du gesagt hast.‹

Und er war reich. Und er ruhte auf einer Baleh-baleh, und die Klambu war aus roter Seide.

Und der König des Landes zog vorbei mit Reitern vor seinem Wagen; und auch hinter dem Wagen waren Reiter, und man hielt den goldenen Pajong über das Haupt des Königs.

Und als der reiche Mann das hörte, verdroß es ihn, daß über seinem Haupte kein goldener Pajong gehalten wurde, und zufrieden war er nicht.

Er seufzte und rief: ›Ich möchte König sein‹

Und es kam ein Engel vom Himmel, der sagte: ›Dir sei, wie du gesagt hast.‹

Und er war König. Und vor seinem Wagen ritten viele Reiter, und es waren auch Reiter hinter seinem Wagen, und über seinem Haupte hielt man den goldenen Pajong.

Und die Sonne schien mit heißen Strahlen und verbrannte das Erdreich, sodaß das Gras dürre ward.

Und der König klagte, daß die Sonne ihm ins Antlitz sengte und Macht über ihn hatte, und zufrieden war er nicht.

Er seufzte und rief: ›Ich möchte die Sonne sein‹

Und es kam ein Engel vom Himmel, der sprach: ›Dir sei, wie du gesagt hast.‹

Und er war die Sonne. Und er sandte seine Strahlen nach oben und nach unten, nach der rechten Seite und nach der linken, und überall.

Und er versengte das Gras auf der Erde, und das Antlitz der Fürsten, die auf Erden waren.

Und eine Wolke stellte sich zwischen die Erde und ihn, und die Strahlen der Sonne prallten davon zurück.

Und er ward zornig, daß seiner Macht widerstanden wurde, und er klagte, daß die Wolke mächtig war über ihn, und zufrieden war er nicht.

Er wollte die Wolke sein, die so mächtig war.

Und es kam ein Engel vom Himmel, der sprach: ›Dir sei, wie du gesagt hast.‹

Und er wurde zu einer Wolke und stellte sich zwischen Sonne und Erde, und fing die Strahlen auf, sodaß das Gras grün wurde.

Und die Wolke regnete in großen Tropfen auf das Erdreich, und ließ die Flüsse schwellen, und die Banjirs führten die Herden weg.

Und sie verwüstete durch viel Wasser das Feld.

Und sie fiel nieder auf einen Fels, der nicht wich. Und sie rauschte in großen Strömen, aber der Fels wich nicht.

Und sie ward zornig, weil der Fels nicht weichen wollte und weil die Stärke ihrer Ströme eitel war. Und zufrieden war sie nicht.

Sie rief: ›Dem Felsen ist Macht gegeben über mich, ich wünschte der Fels zu sein‹

Und es kam ein Engel vom Himmel, der sprach: ›Dir sei, wie du gesagt hast‹

Und sie wurde Fels und bewegte sich nicht, wenn die Sonne schien, und nicht, wenn es regnete.

Und da kam ein Mann mit der Hacke, mit spitzem Meißel und mit schwerem Hammer, der Steine schlug aus dem Fels.

Und der Fels sagte: ›Was ist das, daß der Mann Macht hat über mich und Steine schlägt aus meinem Schoß?‹ Und zufrieden war er nicht.

Er rief: ›Ich bin schwächer als dieser, ich möchte der Mann sein‹

Und es kam ein Engel vom Himmel, der sprach: ›Dir sei, wie du gesagt hast.‹

Und er war Steinhauer und hieb Steine aus dem Fels, mit schwerer Arbeit, und er arbeitete sehr schwer, für geringen Lohn, und er war zufrieden.

»Sehr hübsch«, sagte Duclari. »Aber nun sind Sie uns noch den Beweis schuldig, daß die kleine Öpi hätte imponderabel sein sollen.«

»Nein, ich habe Ihnen den Beweis nicht versprochen. Ich habe Ihnen nur erzählen wollen wie ich ihre Bekanntschaft machte. Als mein Märchen aus war, fragte ich: Und du Öpi, was würdest du wünschen, wenn ein Engel aus dem Himmel dich fragen würde?«

»Mijnheer ich werde ihn bitten, mich mitzunehmen nach dem Himmel.«

»Ist das nicht schön?« fragte Tine ihre Gäste, die es vielleicht sehr sonderbar fanden.

Havelaar stand auf und wischte etwas von seiner Stirn weg.

Zwölftes Kapitel

Stern fährt fort. Was Havelaar auf Sumatra erlebt hatte.

»Lieber Max«, sagte Tine, »unser Nachtisch ist so knapp … würdest du nicht … du weißt, Madame Geoffrin …?«

»Noch etwas erzählen, anstatt einer Mehlspeise? Ach was, ich bin heiser. Die Reihe ist an Verbrugge.«

»Ja, Mijnheer Verbrugge lösen Sie Max einmal ab«, bat Mevrouw Havelaar.

Verbrugge dachte etwas nach und begann:

»Es war einmal ein Mann, der einen Kalekutenhahn stahl.«

»O Bösewicht«, rief Havelaar, »das haben Sie von Padang Und wie geht es weiter?«

»Es ist aus. Wissen Sie den Schluß?«

»Natürlich. Ich habe ihn aufgegessen, zusammen mit … jemand. Wissen Sie, warum ich in Padang suspendiert war?«

»Es hieß, es sei ein Fehlbetrag in Ihrer Kasse zu Natal gewesen«, sagte Verbrugge.

»Nicht ganz unrecht, aber wahr ist es auch nicht. Ich war zu Natal infolge vieler Ursachen in meiner Rechnungslegung sehr nachlässig gewesen, und es waren da in der That viele Anstände. Aber das fiel in jenen Tagen so oft vor. Die Zustände im Norden Sumatras waren damals, kurz nach der Einnahme von Baroes, Tapoe und Singkel, so verwirrt, alles war so unruhig, daß man es einem jungen Menschen, der lieber zu Pferde saß, als Gelder zählte und Kassenbücher führte, nicht krumm nehmen konnte, wenn nicht alles so in Ordnung und geregelt zuging, wie man es von einem Amsterdamer Buchhalter, der weiter nichts zu thun hat, fordern könnte. Die Batakländer waren in Aufruhr, und Sie wissen, Verbrugge, wie immer alles, was in den Bataks passiert, auf das Natalsche zurückwirkt. Ich schlief des Nachts in meinen Kleidern, um immer schnell zur Hand zu sein, was auch oft nötig war. Dazu hat die Gefahr  einige Zeit vor meiner Ankunft war ein Komplott entdeckt worden, um meinen Vorgänger zu ermorden und einen Aufstand zu machen  die Gefahr hat etwas Anziehendes, besonders wenn man nur zweiundzwanzig Jahre alt ist, und dieses Anziehende macht einen dann noch weniger zu Bureauarbeit oder steifer Genauigkeit geeignet, wie sie zu guter Behandlung von Geldsachen nötig wäre. Schließlich hatte ich allerlei Narrheiten im Kopfe …«

»Nicht nötig«, rief Mevrouw Havelaar einem Diener zu.

»Was ist nicht nötig?«

»Ich hatte gesagt, sie sollten noch etwas in der Küche fertig machen … eine Omelette oder dergleichen …«

»Ah … und das ist nun nicht nötig, weil ich von meinen Narrheiten beginne … das ist unartig, Tine. Mir ist es recht, aber die Herren haben auch eine Stimme. Verbrugge, was wählen Sie? Ihren Teil von der Omelette oder die Geschichte?«

»Eine schwierige Sachlage für einen höflichen Menschen«, sagte Verbrugge.

»Ich würde auch lieber nicht wählen«, fügte Duclari bei, »denn es handelt sich hier um eine Aussprache zwischen Mann und Frau, und zwischen Baum und Borke soll man nicht den Finger legen.«

»Ich will Ihnen helfen, meine Herren, die Omelette ist …«

»Mevrouw«, sagte der sehr höfliche Duclari, »die Omelette wird doch sicher so viel wert sein …«

»Wie die Geschichte? Gewiß, wenn sie etwas wert ist. Aber es ist eine Schwierigkeit …«

»Ich wette, es ist noch kein Zucker im Hause«, rief Verbrugge; »lassen Sie doch bei mir holen, was Sie brauchen.«

»Zucker ist da … von Mevrouw Slotering. Nein, das ist es nicht. Wenn die Omelette im übrigen gut wäre, sollte das keine Schwierigkeit sein …«

»Wie denn, Mevrouw, ist sie ins Feuer gefallen?«

»Ich wollte, es wäre wahr. Nein, sie kann nicht ins Feuer fallen; sie ist …«

»Aber Tine«, rief Havelaar, »was ist sie denn?«

»Sie ist imponderabel, Max wie deine Frauen von Arles … sein sollten. Ich habe keine Omelette … ich habe nichts mehr.«

»Dann in Himmels Namen die Geschichte«, sagte Duclari mit komischer Verzweiflung.

»Aber Kaffee haben wir«, rief Tine.

»Gut trinken wir Kaffee in der Vorgalerie, und rufen wir Mevrouw Slotering und die Mädchen dazu«, sagte Havelaar, worauf die kleine Gesellschaft nach draußen zog.

»Ich glaube, sie wird danken, Max Du weißt, daß sie es vorzieht, nicht mit uns zu essen, und ich kann ihr darin nicht unrecht geben.«

»Sie wird gehört haben, daß ich Geschichten erzähle, und das wird sie abgeschreckt haben«, meinte Havelaar.

»Ach nein, das würde sie nicht kränken, sie versteht ja kein Holländisch. Nein, sie hat mir gesagt, daß sie ihre eigene Hauswirtschaft zu führen wünscht, und das verstand ich sehr gut; du weißt doch, wie du meinen Namen erklärt hast: E. H. V. W.?«

»Eigen Herd, viel wert.«

»Darum. Sie hat ganz recht. Außerdem scheint sie etwas menschenscheu. Stelle dir vor, daß sie alle Fremden, die das Grundstück betreten, durch Aufpasser wegjagen läßt …«

»Ich bitte um die Geschichte oder die Omelette«, sagte Duclari.

»Ich auch«, rief Verbrugge. »Ausflüchte werden nicht angenommen. Wir haben Anspruch auf eine vollständige Mahlzeit, und darum bitte ich um die Geschichte von dem Kalekutenhahn.«

»Die habe ich Ihnen schon gegeben«, sagte Havelaar, »ich habe ihn dem General Vandamme gestohlen und mit jemand aufgegessen.«

»Bevor jemand in den Himmel fuhr«, sagte Tine schalkhaft.

»Nein, das heißt Rätsel aufgeben«, rief Duclari, »wir müssen wissen, warum Sie den Hahn gestohlen haben.«

»Nun, weil ich Hunger hatte, und das war die Schuld des Generals Vandamme, der mich suspendiert hatte.«

»Wenn ich nicht mehr erfahre, bringe ich das nächste Mal selbst eine Omelette mit«, klagte Verbrugge.

»Glauben Sie mir, es steckt weiter nichts dahinter als dies. Er hatte viele Hühner, und ich hatte nichts. Man trieb die Tiere an meiner Thür vorbei; ich nahm eins und sagte dem Mann, der sich einbildete, darauf aufzupassen: Sage dem General, daß ich, Max Havelaar, diesen Hahn nehme, weil ich essen will.«

»Und das Epigramm?«

»Hat Verbrugge Ihnen davon erzählt?«

»Ja.«

»Das hatte mit dem Hahn nichts zu thun. Das war, weil er so viele Beamte suspendierte; es waren auf Padang sicher sieben oder acht, die er mit mehr oder weniger Recht suspendiert hatte. Viele unter ihnen verdienten es weniger als ich. Der Adsistent-Resident von Padang selbst war suspendiert, und aus einem Grunde, der, wie ich glaube, ein ganz anderer war als der in dem Beschluß angegebene. Ich will es Ihnen erzählen, obwohl ich nicht versichern kann, daß ich alles genau weiß, und allein erfuhr, was man auf Padang für wahr hielt, und was auch wahr gewesen sein kann, besonders in Anbetracht der sonstigen Eigenschaften des Generals.

Er hatte seine Frau geheiratet, um eine Wette um einen Anker Wein zu gewinnen. Er ging daher öfters des Abends aus und lief überall umher. Der Aufseher Valkenaar soll einmal in einem Gäßchen in der Nähe des Mädchen-Waisenhauses sein Inkognito so streng respektiert haben, daß er ihm eine Tracht Prügel verabfolgte wie einem gewöhnlichen Strolch. Nicht weit davon wohnte eine Engländerin. Es lief ein Gerücht, daß die Miß einem Kinde das Leben gegeben hatte, das dann verschwunden war. Gerade war der Adsistent-Resident dabei, sich damit zu befassen, und er scheint dies Vorhaben eines Abends bei einer Whistpartie dem General gegenüber geäußert zu haben. Am nächsten Tage empfängt er den Auftrag, sich in einen bestimmten Bezirk zu begeben, deren amtsführender Kontroleur wegen wahrer oder vorgegebener Unehrlichkeit suspendiert worden war, dort die Sachen zu untersuchen und darüber Bericht zu erstatten. Der Adsistent-Resident war zwar darüber verwundert, daß ihm etwas aufgetragen wurde, was seinem Bezirk überhaupt nichts anging; doch da er, streng genommen, den Auftrag als eine ehrenvolle Auszeichnung ansehen konnte, und weil er mit dem General auf einem sehr freundschaftlichen Fuße stand, sodaß keine Ursache war, an einen Fallstrick zu denken, beruhigte er sich bei der Sendung und begab sich nach …, ich weiß nicht wohin, um zu thun, was ihm befohlen war. Nach einiger Zeit kehrte er zurück und erstattete einen Bericht, der für jenen Kontroleur nicht ungünstig lautete. Doch, inzwischen, war in Padang durch das Publikum, das heißt durch ›niemand und jedermann‹ entdeckt worden, daß der Kontroleur allein darum suspendiert worden war, um einen Anlaß zu haben, den Adsistent-Residenten vom Platze zu entfernen, um die beabsichtigte Untersuchung nach dem Verschwinden des Kindes zu verhindern oder zu verschieben, bis die Sache schwerer aufzuklären sein würde. Ich wiederhole nun, ich weiß nicht, ob das wahr war, doch nach der Bekanntschaft, die ich später selber mit dem General Vandamme machte, kommt es mir glaublich vor, und auch auf Padang war niemand, der ihn, was den Stand seiner Moral betraf, zu so etwas fähig hielt. Die meisten gestanden ihm bloß eine Eigenschaft zu, die der Unerschrockenheit in Gefahr, und wenn ich, der ihn in Gefahren gesehen hat, mich der Ansicht anschließen könnte, daß er trotz allem wenigstens ein tapferer Mann gewesen wäre, würde dies allein mich bestimmen, Ihnen diese Geschichte nicht zu erzählen. Es ist wahr, er hatte auf Sumatra ›viel säbeln‹ lassen, doch man muß das aus der Nähe gesehen haben, um etwas von der Tapferkeit abzuhandeln, und, wie seltsam es scheine, ich glaube, daß er seinen kriegerischen Ruhm größtenteils der Neigung zu Gegenüberstellungen, die uns mehr oder minder beseelt, zu verdanken hatte. Man sagt gern, Peter oder Paul ist dies, dies oder dies, aber das ist er, das muß man ihm lassen, und nie können Sie gewisser sein, laut gelobt zu werden, als wenn Sie einen großen in die Augen fallenden Fehler haben. Sie, Verbrugge, sind alle Tage betrunken …«

 

»Ich?« fragte Verbrugge, der ein Muster von Mäßigkeit war.

»Ja, ich mache Sie betrunken, alle Tage. Sie vergessen sich so weit, daß Duclari in der Vorgalerie über Sie stolpert. Das wird er unangenehm empfinden, aber sich augenblicks erinnern, etwas Gutes an Ihnen gesehen zu haben, was ihm doch früher nicht so auffiel. Und wenn ich dann komme, und finde Sie so … horizontal, dann wird er mir die Hand auf den Arm legen und ausrufen: Ach, glauben Sie, er ist sonst ein prächtiger, braver, famoser Kerl«

»Das sage ich von Verbrugge auch, wenn er vertikal ist«, entgegnete Duclari.

»Nicht mit dem Feuer und der Überzeugung. Erinnern Sie sich, wie oft hört man sagen: O, wenn der Mann sich um seine Sachen kümmern wollte, das wäre einer aber, aber … und dann kommt die Sache, daß er sich nämlich nicht um seine Sachen kümmert und ›also keiner‹ ist Und ich glaube, ich weiß den Grund davon. Und auch von den Toten hört man immer gute Eigenschaften, die man früher niemals an ihnen bemerkte. Das ist, weil sie keinem im Wege stehen. Alle Menschen sind mehr oder weniger Konkurrenten, wir würden einander gern ganz unterkriegen. Das zu sagen verbietet aber der gute Ton und sogar das eigene Interesse, denn sehr bald würde uns niemand trauen, und sagten wir auch die Wahrheit. Es muß also ein Umweg gesucht werden, und sehen Sie, so wird es gemacht. Wenn Sie, Duclari, sagen: der Leutnant Slobkous ist ein guter Soldat, wahrhaftig, er ist ein guter Soldat, ich kann es nicht genug sagen, was für in tüchtiger Soldat der Leutnant Slobkous ist … aber von Theorie versteht er nicht viel … haben Sie nie so gesprochen, Duclari?«

»Ich habe nie einen Leutnant Slobkous gekannt oder gesehen.«

»Gut, schaffen Sie einen und sagen Sie es dann.«

»Schön, ich schaffe ihn und sage es.«

»Wissen Sie, was Sie nun gesagt haben? Sie haben gesagt, das Sie, Duclari, in der Theorie groß sind. Ich bin kein Haar besser. Glauben Sie mir, wir thun unrecht, so böse auf jemand zu sein, der schlecht ist, denn die Guten unter uns sind dem Schlechten so nahe. Lassen Sie einmal die Vollkommenheit Null heißen, und hundert Grad sollen schlecht heißen, wie verkehrt wäre es da, wenn wir, die wir zwischen achtundneunzig und neunundneunzig schwanken, Hallo rufen wollten über einen, der hundertundeins steht. Und ich glaube sogar, daß viele den hundertsten Grad nicht erreichen, weil es ihnen an guten Eigenschaften fehlt, etwa an dem Mute, das, was sie sind, ganz zu sein.«

»Auf wie viel Grad stehe ich, Max?«

»Ich habe eine Lupe nötig für die Minuten und Sekunden, Tine.«

»Ich erhebe Einspruch«, rief Verbrugge  »nein, Mevrouw, nicht gegen Ihren Stand nahe bei Null,  nein, es sind Beamte suspendiert, ein Kind wird gesucht, ein General ist angeklagt … ich verlange die Geschichte«

»Tine, sorge doch dafür, daß das nächste Mal etwas im Hause ist. Verbrugge, Sie bekommen das Stück nicht, bevor ich nicht noch ein bißchen auf meinem Steckenpferd herumgeritten bin. Ich sagte: jeder Mensch sieht in seinem Mitmenschen eine Art von Konkurrenten. Man mag nicht immer lästern, was auffalend wäre, darum erheben wir gern eine gute Eigenschaft über das Maß, um eine schlechte, an deren Bekanntwerden uns eigentlich allein gelegen ist, auffalend zu machen, ohne den Schein der Parteilichkeit auf uns zu laden. Wenn jemand sich bei uns beklagt, daß ich gesagt habe: seine Tochter ist sehr schön, aber er ist ein Spitzbube  dann sage ich: wie können Sie darüber so böse werden, ich habe gesagt, daß Ihre Tochter ein nettes Mädchen ist. Sehen Sie, das gewinnt doppelt. Wir sind beide Krämer, ich nehme ihm seine Kunden ab, die bei einem Spitzbuben keine Rosinen kaufen wollen, und gleichzeitig sagt man von mir, daß ich ein guter Mensch bin, weil ich die Tochter eines Konkurrenten lobe.«

»Nein, so arg ist es nicht«, sagte Duclari, »das ist etwas stark.«

»Kommt Ihnen nur so vor, weil ich den Vergleich etwas kurz und grob gemacht habe. Sie müssen sich das ›Er ist ein Spitzbube‹ etwas umschrieben vorstellen. Aber, wenn wir in der That erkennen müssen, daß jemand im Besitz einer Eigenschaft ist, die auf Achtung und Ehrerbietung Anspruch hat, dann macht es uns Vergnügen, neben dieser Eigenschaft etwas zu entdecken, das uns dieses Tributs ganz oder teilweise überhebt. Vor solch einem Dichter, sagen wir, sollte man den Hut abnehmen, aber … er schlägt seine Frau Sehen Sie, da benutzen wir gern die blauen Flecke der Frau als Beweggrund, den Hut auf dem Kopfe zu behalten; und und am Ende macht es uns Spaß, daß er das arme Wurm schlägt, was doch sonst recht häßlich ist. Wenn wir erkennen müssen, daß jemand Eigenschaften besitzt, die ihn der Ehre eines Piedestals würdig machen, wenn wir seinen Anspruch darauf nicht länger leugnen können, ohne für unkundig, gefühllos, neidisch zu gelten, dann sagen wir: Gut, setzt ihn hinauf  aber schon, während wir ihn hinaufheben, wenn er selbst noch meint, daß wir in Begeisterung sind über seine Vortrefflichkeit, haben wir schon den Strick zur Schlinge gelegt, um ihn bei der ersten besten Gelegenheit wieder herunter zu holen. Je mehr Abwechselung unter den Inhabern des Piedestals, desto mehr Aussicht für jeden, auch einmal an die Reihe zu kommen, und das ist so wahr, daß wir aus Gewohnheit und zur Übung, wie der Jäger auf Krähen schießt, die er nachher doch liegen läßt, auch die Standbilder gern herunterreißen, deren Unterbau wir nie werden besteigen können. Wenn Kappelman sein Sauerkraut mit Dünnbier genießt, sagt er gern: Alexander war nicht groß, er war unmäßig  ohne daß für Kappelman die geringste Aussicht besteht, mit Alexander auf dem Gebiete der Welteroberung zu konkurrieren.

Wie dies auch sei, ich glaube bestimmt, daß viele niemals auf die Idee gekommen wären, den General Vandamme für so tapfer zu halten, wenn seine Tapferkeit nicht hätte als Vorspann dienen können für das stets hinterher kommende ›aber … seine Sitten‹ und ich glaube auch, daß seine Sittenlosigkeit von vielen, die selber in dieser Beziehung nicht so unantastbar waren, nicht so hoch aufgenommen worden wäre, wenn man sie nicht gebraucht hätte, um den Ruhm seiner Tapferkeit dagegen abzuwägen, der viele nicht schlafen ließ.

Eine Eigenschaft besaß er in hohem Maße: Willenskraft. Was er sich vornahm, mußte geschehen, und geschah auch gewöhnlich. Aber  Sie sehen, daß ich wieder sofort einen Gegensatz zur Hand habe  in der Wahl der Mittel war er denn auch etwas … frei, und wie Palm, ich meine, zu unrecht, von Napoleon sagte: ›moralische Hindernisse gab es für ihn nicht‹  und dann ist es sicher leichter, seinen Zweck zu erreichen, als wenn man sich an so etwas gebunden erachtet.

Der Adsistent-Resident von Padang also hatte einen Bericht geliefert, der für den suspendierten Kontroleur günstig lautete, und diese Suspension bekam daher eine Färbung von Unrecht. Das Gerede zu Padang dauerte fort. Man sprach fortwährend von dem verschwundenen Kinde. Der Adsistent-Resident sah sich wieder veranlaßt, der Sache nachzugehen. Aber bevor er irgend etwas ans Licht bringen konnte, empfing er einen Beschluß, durch den er wegen ‹Pflichtverletzung‹ von dem Gouverneur der Westküste Sumatras suspendiert wurde. Er hatte, hieß es, aus Freundschaft oder Mitleid die Sache jenes Kontroleurs gegen besseres Wissen in ein falsches Licht gebracht.

Ich habe die Akten, die diese Sache betreffen, nicht gesehen; aber ich weiß, daß der Adsistent-Resident nicht im geringsten mit jenem Kontroleur in Beziehungen stand, was schon daraus hervorgeht, daß man gerade ihn gewählt hatte, um die Sache zu untersuchen. Ich weiß ferner, daß er ein achtenswerter Mann war, und daß auch die Regierung ihn dafür hielt. Das ergiebt sich aus der Aufhebung der Amtsentsetzung, nachdem die Sache untersucht war, an anderer Stelle als auf Sumatras Westküste. Auch der Kontroleur hat später seine vollständige Genugthuung erhalten. Diese Suspensionen waren es, die mir das Spottgedicht eingaben, das ich auf den Frühstückstisch des Generals legen ließ, durch jemand, der früher bei mir und damals bei ihm in Dienst stand.

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