RESILIENZ BRAUCHT MENTALE STÄRKE! Wie Sie beides in praktischen Schritten aufbauen

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Schritt 2: Richten Sie Ihren Fokus neu aus

Nachdem Sie nun Ihre Fähigkeit trainieren, Ihren Fokus zu lenken, stellt sich natürlich die Frage, worauf Sie ihn lenken sollten, um Ihre mentale Stärke aufzubauen.

Die Antwort lautet:

Auf das, was Sie sich stark fühlen lässt! Auf Ihre Ziele, anstatt auf die Hindernisse auf dem Weg!

Dafür haben sich unter anderem bestimmte Fragetechniken bewährt, die Ihren Fokus immer wieder gezielt auf das lenken, das Sie stark macht oder Sie an das erinnern, was bereits stark in Ihnen ist und diesen Aspekt systematisch stärker beleuchten und in den Vordergrund rücken.

Parallel zu der Zen-Übung aus dem letzten Kapitel können Sie nun also beginnen, Ihre Gedanken und Ihre Aufmerksamkeit gezielt von Dingen, die Sie sich unsicher, schwach, entmutigt oder wertlos fühlen lassen hin zu lenken zu Gedanken, die Ihnen ein Gefühl der Stärke, Sicherheit, Zuversicht und Standhaftigkeit geben.

Es geht hier nicht darum, die Realität zu verleugnen, sondern es geht darum, diejenigen Aspekte Ihrer persönlichen Realität, die Sie stark machen, durch die richtigen Fragen und Antworten zu finden und Ihren Fokus darauf zu richten. Wie Sie mit den weniger schönen, vielleicht beängstigenden Aspekten Ihres Lebens so umgehen können, dass Sie Ihnen nur wenig Aufmerksamkeit widmen müssen und Ihre innere Stärke dabei nicht verlieren, erfahren Sie später in Teil IV des Buches zum Umgang mit Ihren Problemen.

Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wächst. Und zwar genau durch den Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen, Körper, Entscheidungen und Handeln, den Sie bereits kennengelernt haben.

Nehmen Sie sich also in den nächsten 30 Tagen weitere 3-5 Minuten Zeit am Tag und notieren Sie jeden Abend schriftlich immer neuen Antworten auf die folgenden 3 Fragen. Schriftlich deshalb, weil geschriebenes uns besser im Gedächtnis bleibt als nur Gedachtes und wir wollen Ihren Fokus und Ihr Gedächtnis ja so stark wie nur möglich auf die Dinge richten, die Sie mental stark machen.

Und hier sind Ihre Fragen für die kommenden 30 Tage:

Frage 1:

Wann in meinem Leben habe ich bereits durch mein Verhalten bewiesen, dass ich einen starken Geist habe?

(zum Beispiel indem ich eine harte Entscheidung getroffen und konsequent durchgezogen habe, indem ich mich einer Herausforderung gestellt habe, indem ich mich für mich selbst oder jemand Anderen stark gemacht habe, indem ich etwas getan habe, obwohl ich davor Angst hatte, indem ich etwas gesagt oder zugegeben habe, was wir schwer fiel, oder mich bei jemandem geöffnet habe. Auch kleine Situationen zählen)

Frage 2:

In welchen Situationen des Alltags beweise ich öfter mentale Stärke?

Frage 3:

Welche Ziele habe ich mir in einem Leben bereits vorgenommen und sie auch erreicht?

(Notieren Sie jeden Tag 1 Ziel, das Sie erreicht haben. Es zählen kleine und große Ziele. Auch wenn Sie sich zum Beispiel vorgenommen haben, den Führerschein zu machen und dieses Ziel erreicht haben, können Sie das als Erfolg auswerten!)

Wichtig ist hier, dass Sie konsequent sind und sich wirklich täglich aufs Neue für mindestens 30 Tage diese Fragen beantworten und mindestens eine Sache pro Tag und pro Frage notieren.

Die Fragen klingen trivial, doch sie sind überraschend wirksam, denn indem Sie Ihr Gehirn immer wieder beauftragen, Beweise dafür zu finden, dass Sie bereits stark und erfolgreich sind, wird sich Ihr Gehirn und damit auch Ihr Denken sehr schnell auch in diese Richtung verändern und Ihr Selbstbild wird sich neu formen.

Bleiben Sie also dran, auch wenn Sie zu Beginn vielleicht denken, das könne nichts bewirken, oder wenn Ihnen das Finden von Antworten schwerfällt.

Den meisten Menschen fällt es zu Beginn sehr schwer, Antworten zu finden. Ab der zweiten Woche wird es oft bereits leichter. Und ab der dritten Woche werden Sie diese Fragen lieben, weil Sie sich nach dem Beantworten immer großartig fühlen werden!

Und Sie werden sie dann auch mit Leichtigkeit beantworten können.

Schritt 3: Verwandeln Sie Ihren inneren Saboteur in Ihren größten Unterstützer

Es gibt eine Instanz in Ihnen, die im Sekundentakt auf Ihren Geist einwirkt und die Ihrer gerade erst neu entstehenden inneren Stärke und Sicherheit sehr gefährlich werden und beides innerhalb kürzester Zeit zerstören kann, wenn Sie sie nicht regulieren, und der Sie deshalb Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten:

Ihre innere Stimme.

Diese innere Stimme sitzt direkt in unserem Kopf und spricht unaufhörlich mit uns. Je nachdem, was sie uns sagt und in welchem Ton sie mit uns spricht, fühlen wir uns stark, zuversichtlich, der Welt gewachsen, gut, gemocht und bestätigt, oder aber falsch, klein, unzulänglich, verunsichert und schwach.

Sie kann uns Dinge sagen wie „Kannst Du nicht aufpassen!“, „Du machst Dich lächerlich!“, „Geht das nicht schneller?“, „So schaffst Du das nie“, „Warum solltest ausgerechnet DU mit so etwas Erfolg haben, das haben schon ganz andere versucht“. Wir ziehen dann automatisch den Kopf ein, lassen die Schultern hängen und fühlen uns schlecht, minderwertig, unsicher oder angespannt, wenn wir solche Dinge hören.

Unsere innere Stimme kann aber auch ganz anders mit uns umgehen. Sie kann uns sagen „Du siehst fantastisch aus!“, „das schaffst Du mit links!“ oder „Du bist genial!“, sofort richten wir uns auf, fühlen uns stolz und bestätigt. Oder sie kann uns Dinge sagen wie „Eins nach dem Anderen“, „Immer mit der Ruhe, lass Dich nicht unter Druck setzen“ oder „Du hast alles richtig gemacht!“ und wir fühlen uns beruhigt und in Ordnung.

Unsere innere Stimme ist mächtig, wir sollten sie nicht unterschätzen. Bereits ein einziger Satz von ihr hat einen Einfluss auf unser Lebensgefühl, unser Selbstwertgefühl und unser Selbstvertrauen – und ebenso auf unsere mentale und emotionale Stärke.

Stellen Sie sich vor, was geschieht, wenn ein Mensch über Jahre hinweg ständig Sätze hört, die ihn nieder machen, antreiben oder in Frage stellen. Wie muss ein solcher Mensch sich fühlen? Und wie wird sich jemand fühlen, der über Jahre hinweg täglich Bestätigung, Bewunderung, Lob und Mitgefühl entgegengebracht bekommt?

Das Fatale ist: wir glauben irgendwann an das, was uns immer wieder gesagt wird und halten es dann für wahr. Wir beginnen, uns entsprechend zu verhalten und bekommen dadurch zu allem Überfluss auch von unserer Außenwelt entsprechende Reaktionen, die unser Selbstbild bestätigen. Und wir merken es oft nicht einmal.

So kann es passieren, dass ein kluger, fleißiger, sehr fähiger und begabter Mensch sich permanent unzulänglich fühlt und sich für seine mangelnde Leistung selbst heruntermacht, dass er sich zu immer neuen Leistungen und besseren Ergebnissen antreibt, um sich auch nur einigermaßen im Spiegel betrachten oder anderen selbstbewusst gegenüber treten zu können. Ebenso kann es passieren, dass ein sehr attraktiver Mensch sich selbst durch den Einfluss seiner inneren Stimme höchst kritisch betrachtet, sich für kleinste Makel verurteilt, niedermacht oder gar hasst, dass er sich selbst geradezu verabscheut oder seinen Körper ablehnt, weil und solange er nicht vollkommen makellos ist.

Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass wir das Bild, das wir (und später auch Andere) von uns selbst haben, unter anderem auch durch unsere innere Stimme selbst erschaffen - und dass wir es jederzeit neu erschaffen können. Das sollten wir daher sehr bewusst tun.

Es ist aus diesem Grund ungemein wichtig, dass wir unsere innere Stimme nicht länger unseren Feind sein lassen. Wir müssen sie zu unserem Freund machen!

Zu einem guten, wohlwollenden Freund, der uns kennt und mag, so wie wir sind, der uns unterstützt und bestätigt, der uns stark sehen will und der uns lieb hat, ohne dass wir etwas dafür tun müssen. Der seine Worte vorsichtig wählt, wenn er mit uns spricht und der uns schont. Der uns selbst Kritik liebevoll nahebringt. Und uns damit nicht in Frage stellt. Der niemals auf die Idee kommen würde, uns für unsere Schwächen nieder zu machen. Genau so sollten wir auch mit uns selbst umgehen. Mit uns selbst sprechen. Jeden Tag, und jede Minute.

Oft hat sich unsere innere Stimme jedoch bereits verselbständigt und wir nehmen nicht mehr bewusst wahr, was sie zu uns sagt. Die Art, wie sie mit uns spricht, wird für uns normal.

Wie können wir also vorgehen, um unsere innere Stimme zu unserem stärkenden und unterstützenden Freund zu machen?

Achten Sie gleich heute einmal den ganzen Tag lang bewusst darauf, was Ihnen Ihre innere Stimme für Dinge sagt – und achten Sie auch darauf, WIE sie es sagt. Auch wenn Ihnen das in manchen Situationen noch nicht gelingt, so werden Sie sie in anderen Situation doch bereits deutlich hören. Stellen Sie sich vor, mit einem anderen Menschen würde auf diese Art gesprochen. Sie werden dadurch einen guten Eindruck davon bekommen, wie Ihr Selbstbild nur alleine dadurch aussehen muss.

Tragen Sie heute ein kleines Notizbuch oder einen Zettel bei sich und schreiben Sie diese Sätze den Tag über auf (natürlich können Sie sie auch in Ihrem Smartphone notieren).

Erinnern sie Sie an bestimmte Stimmen aus Ihrer Vergangenheit? Falls ja, wem gehören diese Stimmen? Wer hat so mit Ihnen gesprochen? Vielleicht Ihre Eltern oder Geschwister oder vielleicht auch Menschen außerhalb Ihrer Familie? Vielleicht Ihre Klassenkameraden oder Lehrer? Wie haben Sie sich damals dabei gefühlt?

Machen Sie Notizen, auch wenn die Erinnerung ein bisschen schmerzt. Dinge werden uns sehr viel klarer, wenn wir sie aufschreiben und niedergeschrieben vor uns sehen. Und um sich wirklich davon lösen zu können, ist es wichtig zu verstehen, unter welchem Einfluss Sie in der Vergangenheit und insbesondere als Kind standen, von welchen Menschen dieser Einfluss ausging und was er mit Ihnen gemacht hat.

 

Wenn Ihnen bewusst geworden ist, wie man Sie damals behandelt hat, können Sie noch klarer erkennen, dass es nicht Ihre Schuld ist – dass Sie nicht falsch sind - sondern dass andere Menschen vielleicht Fehler gemacht haben. Erst wenn Sie glasklar erkennen, dass diese Stimmen von damals nichts mit Ihnen zu tun haben, dass sie vielmehr ein Produkt der Erwartungen, der Ängste und der Gefühle anderer Menschen waren, können Sie sich darin trainieren, diesen Stimmen nicht länger zuzuhören, ihnen keine Bedeutung mehr zu schenken - und sich stattdessen selbst bewusst bestätigende und unterstützende Dinge zu sagen, die Sie stark machen.

Beginnen Sie so mit sich zu sprechen, wie Sie mit einem sehr lieben Freund sprechen würden.

Denken Sie dafür einmal an den liebevollsten und herzlichsten Menschen, den Sie je getroffen haben und wählen Sie seine oder ihre Stimme in Gedanken aus, um mit Ihnen zu sprechen. Die Dinge, die sie Ihnen sagt, bestimmen Sie selbst. Aber Sie können sich den Klang seiner oder ihrer Stimme ausleihen, um von der negativen Stimme in Ihrem Kopf Abstand zu gewinnen und sie abzulösen.

Tun Sie das in den nächsten 30 Tagen täglich ganz bewusst (zum Beispiel immer morgens unter der Dusche und abends beim Zähneputzen, oder auch im Auto an jeder roten Ampel oder in der Schlange im Supermarkt). Ihre innere Stimme wird diese Gewohnheit irgendwann übernehmen und beginnen, automatisch so mit Ihnen umzugehen, ohne dass Sie sie bewusst steuern müssten.

Sie erziehen dadurch Ihre innere Stimme dazu, Sie gut zu behandeln und Ihnen eine treue Unterstützung zu sein, Ihnen Sicherheit und Bestätigung zu geben, anstatt Sie zu verunsichern und klein zu machen. Ihr Selbstwertgefühl, Ihre emotionale und mentale Stärke, aber auch Ihr gesamtes Lebensgefühl werden sich alleine dadurch massiv zum Positiven verändern. Und Ihre innere Stimme wird nach und nach zu einem Instrument werden, mit dem Sie sich selbst Liebe und Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bestätigung zufließen lassen können.

Wir brauchen das Gefühl, richtig, gut und genug zu sein, so wie wir sind, um innere Stärke aufbauen zu können. Solange wir innerlich glauben, falsch oder nicht genug zu sein, dumm oder ungeschickt zu sein, verunsichern wir uns durch diese Überzeugung permanent selbst und können nicht stark im Geist werden, auch wenn wir die besten Techniken dafür kennen.

Wenn Sie noch Nachholbedarf beim Thema Selbstliebe bei sich sehen, und Sie dafür eine Lösung suchen, dann empfehle ich Ihnen auch meine Bücher zu den Themen Selbstliebe und Selbstwertgefühl.

Schritt 4: Erschaffen Sie einen starken Geist (Technik)

In diesem vierten Schritt zur Neuausrichtung Ihrer Gedanken knüpfen wir an Schritt zwei an und werden mit einer weiteren Methode daran arbeiten, Ihre Aufmerksamkeit kontinuierlich auf das zu richten, was Sie innerlich mit der Zeit immer stärker werden lässt. Denn Sie erinnern sich: Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wächst….

Auch hier habe ich zwei kleine, simple Fragen für Sie vorbereitet, die Sie sich für die nächsten 30 Tage (besser noch länger) jeden Tag stellen und in einem kurzen Satz schriftlich beantworten können.

Und auch hier gilt wieder: Wenn Sie diese Übungen nur 2 oder 3 Mal machen, wird sich für Sie nichts verändern. Und auch wenn Sie einmalig 2 Stunden daran arbeiten und dann nie wieder, werden Sie keinen Erfolg haben. Sie haben sich die Mühe dann umsonst gemacht. Die Wirksamkeit und damit der Erfolg liegt in der Wiederholung! Genau wie beim Sport! Auch hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein – und nicht eine einzige große Flutwelle.

Bleiben Sie deshalb wirklich jeden Tag dabei, es dauert ja nur 3 Minuten. Sie können sich auch eine Blockzeit einrichten, in der Sie sich jeden Abend 20 Minuten Zeit für sich reservieren und die Meditation aus Schritt 1 machen, sowie die Fragen aus Schritt 2 und 4 beantworten. Oder Sie verteilen sie auf den Morgen und den Abend, ganz wie es für Sie am besten passt.

Nehmen Sie sich jedoch die Zeit und vor allem die Aufmerksamkeit dafür und richten Sie mit dieser Übung Ihren Fokus neu aus. Sie werden nach spätestens 2 bis 3 Wochen täglicher Wiederholung spüren, wie stark sich in Ihnen etwas verändert und wie überraschend wirksam diese simpel erscheinende Fragetechnik ist.

Und hier sind Ihre Fragen für die nächsten 30 Tage:

Frage 1:

Welchen Bereich in meinem Leben habe ich aus eigener Kraft zu einem Erfolg gemacht?

Notieren Sie jeden Tag eine neue Antwort. Es zählen auch kleine Teilbereiche oder Unterbereiche großer Lebensbereiche, wie zum Beispiel: Meine Freundschaft mit meinem Kindergarten Freund Max habe ich über mehrere Jahrzehnte bis heute erfolgreich aufrechterhalten oder meine Gesundheit erhalte ich seit 4 Jahren mit konsequenter Vorsorge und Pflege aufrecht, oder auch Krankheit X habe ich erfolgreich besiegt…

Frage 2:

In welchen Situationen in meinem Leben habe ich es geschafft, eine schwere oder harte Entscheidung zu treffen, und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, die mir im Nachhinein gutgetan hat?

Notieren Sie jeden Tag eine Situation. Auch kleine Entscheidungen können wertvoll sein, wenn sie nicht leicht für Sie waren und Sie sie trotzdem getroffen und auch „durchgezogen“ haben, wie zum Beispiel eine Freundschaft oder eine Bekanntschaft zu beenden, die Ihnen nicht gut getan hat oder aus einer Stadt oder einer Wohnung wegzuziehen, die nicht mehr zu Ihnen gepasst hat, oder einen Job anzunehmen, obwohl Sie Angst davor hatten, oder auch abzulehnen, obwohl die Bedingungen gut waren, weil er nicht Ihren Standards oder Werten entspricht. Oder sich gegen jemanden durchzusetzen und Ihren Lebensweg zu gehen, auch wenn man Ihnen dabei Steine in den Weg gelegt hat.

Wir alle kennen solche Entscheidungen. Harte Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu ziehen ist eine Eigenschaft starker Persönlichkeiten wie Sie es sind!

Es beweist nämlich, dass Sie bereit sind, kurzfristigen Schmerz für einen größeren langfristigen Nutzen hinzunehmen und auszuhalten. Und genau das macht Sie unbesiegbar.

Schwache Persönlichkeiten laufen vor dem Schmerz davon. Starke Persönlichkeiten laufen dem Schmerz entgegen, um mit Anlauf durch ihn hindurch zu rennen, und schließlich an einen Ort zu gelangen, der besser für sie ist als der Ort, an dem sie zuvor waren. Denn diese Orte – die wahren Schätze unseres Lebens - liegen meistens hinter unserem Schmerz und unserer Angst verborgen.

Wir werden später in diesem Buch noch auf die überraschend große Macht und den Wert konsequenter Entscheidungen für Ihr Leben eingehen. Sie werden lernen, wie eine bedingungslose Entscheidung Ihre Energie und Ihren Fokus laserscharf auf Ihr Ziel konzentriert und neu ausrichtet und wie Sie echte Entscheidungen für sich treffen und nutzen können.

Ich werde Sie in konkreten Schritten anleiten und unterstützen, IHRE Entscheidungen zu treffen, die Sie vielleicht schon lange treffen wollen, um im Leben dorthin zu kommen, wo Sie hinwollen. Damit werden wir Sie einen entscheidenden Schritt voran bringen in Richtung des Lebens, das Ihnen guttut, das Sie sich wünschen und das Sie verdienen.

Schritt 5: Befreien Sie sich von blockierenden Glaubenssätzen

Wenn wir im Leben etwas erreichen oder verändern wollen und merken, dass wir immer wieder scheitern, dann können wir uns sicher sein, dass ungünstige Glaubenssätze uns von innen heraus sabotieren, ohne dass wir es merken.

Tatsächlich gibt es drei wesentliche Kräfte in uns, die unser Verhalten und unsere Reaktionen (oft ohne, dass wir sie bemerken) stärker steuern, als unser bewusster Wille unser Verhalten steuern kann. Unsere Glaubenssätze sind eine davon.

Und genau diese Kräfte sind schuld daran, wenn wir in einem Bereich immer wieder scheitern, uns nicht überwinden können mit etwas anzufangen, Dinge „falsch“ oder uns selbst immer wieder kaputt machen, unsere Ziele nicht erreichen, unsere Träume aufgeben und in bestimmten Bereichen unseres Lebens einfach keinen Erfolg haben, obwohl wir eigentlich wissen „wie es geht“ und auch immer wieder dafür aktiv werden und neue Versuche starten.

Solange wir diese Kräfte nicht kennen und sie ungesteuert in uns „wüten“ lassen, erschweren sie uns unser Leben, da sie uns in bestimmten Lebensbereichen immer wieder wie Schachfiguren in eine andere Richtung bewegen, als unser bewusster Verstand das möchte.

Diese Kräfte steuern also heimlich uns und unser Verhalten (und so auch die Ergebnisse, die wir im Leben erzielen), anstatt dass wir sie steuern und lenken. Und genau dieses Machtverhältnis sollten wir verstehen und umdrehen, um wirklich frei zu werden.

Doch worum handelt es sich nun bei diesen drei inneren „Antreibern“ und „Saboteuren“, die uns heimlich steuern wie Marionetten?

Es sind unsere Glaubenssätze (auch die unbewussten), unsere Ängste (auch die verdrängten) und unsere tiefen emotionalen und existenziellen Bedürfnisse, die wir nicht selten ebenfalls im Laufe der Jahre verdrängen, wenn wir das Gefühl bekommen, dass wir sie uns doch nicht erfüllen können. Trotzdem bleiben auch diese verdrängten Bedürfnisse weiter in uns aktiv und versuchen verzweifelt, durch eine entsprechende Steuerung unseres Verhaltens zumindest eine Ersatzbefriedigung für unsere wichtigen unerfüllten Bedürfnisse zu erlangen. Mit dem Ergebnis, dass wir zum Beispiel immer wieder Dinge tun, die wir eigentlich gar nicht tun wollen, oder dass wir es einfach nicht lassen können, bestimmte Dinge zu tun…

In diesem Kapitel werde ich Ihnen zeigen, wie Sie Ihre sabotierenden Glaubenssätze verändern und sich so von dieser ersten Gruppe der inneren Saboteure befreien und mentale Stärke aufbauen.

Es wird Ende 2019 auch ein Buch von mir zum Thema Ängste besiegen erscheinen, das Ihnen zusätzlich helfen kann, falls Sie regelmäßig unter Ängsten oder einer Angststörung leiden.

Lassen Sie uns nun aber Ihren Glaubenssätzen zuwenden, denn diese müssen wir zwingend beseitigen, um Ihre mentale Stärke aufzubauen, und uns ansehen, was Glaubenssätze eigentlich sind, und wie Sie sich dauerhaft von denjenigen befreien, die Sie schwächen, und stattdessen neue Glaubenssätze in Ihnen aufbauen, die Sie stark machen!

Leichter gesagt, als getan, denken Sie jetzt vielleicht. Wie ändert man Glaubenssätze, die sich über Jahre und Jahrzehnte in unseren Köpfen festgesetzt haben? Und was sind Glaubenssätze eigentlich genau?

Glaubenssätze sind innere Überzeugungen (also auch Erwartungen) über uns, die Welt, andere Menschen, oder bestimmte Ursache-Wirkungszusammenhänge und sie sind entscheidend mit verantwortlich dafür, wieviel wir uns in einem Bereich selbst zutrauen und für wie stark wir uns innerlich halten. Und Sie wissen ja bereits, dass das was wir denken (auch über uns selbst), letztlich auch bestimmt, wie wir über uns fühlen und wie wir handeln.

Deshalb sind Glaubenssätze so mächtig und können uns so vieles ermöglichen – und auch so vieles kaputt machen.

Doch wo kommen sie her?

Unsere Glaubenssätze sind durch bestimmte Erfahrungen in uns entstanden, die wir entweder selbst gemacht, oder bei anderen beobachtet oder übernommen haben. Diese Erfahrungen, die wir gemacht, beobachtet oder von anderen gehört haben, dienen unserem Gehirn als Beweis dafür, dass unsere Glaubenssätze berechtigt und wahr sind. Deshalb hält es so eisern daran fest, auch wenn diese Erfahrungen bereits Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegen, die Situation heute vollkommen anders ist, und die alten Erfahrungen heute vielleicht gar nicht mehr relevant für uns sind.

Glaubenssätze lassen sich deshalb auch nicht durch bloßes positives Denken verändern! Wir können sie auch nicht wegdenken, ignorieren oder uns von ihnen frei machen. Auch wenn wir sie verdrängen, sind sie da, und steuern von innen weiter unser Denken, Fühlen, unsere Entscheidungen und unser Verhalten.

Wir können sie aber durch neue, positive Glaubenssätze ersetzen! Und zwar, indem wir NEUE Beweise für unser Gehirn sammeln, die die Richtigkeit NEUER, besserer, positiverer und unterstützenderer Glaubenssätze belegen.

 

Lassen Sie mich dazu ein Beispiel geben:

Wenn Sie zum Beispiel davon überzeugt sind, keine Vorträge halten zu können, weil Sie in der Vergangenheit immer wieder diese Erfahrung gemacht haben, dann wird es Ihnen nichts nutzen, sich vor dem nächsten Vortrag 10 Mal selbst zu sagen, dass Sie gute Vorträge halten. Ihr Verstand wird Ihnen das – zurecht - nicht glauben, denn er hat genügend Gegenbeweise gesammelt. Was Sie stattdessen tun müssen, ist, andere, positive Erfahrungen zu sammeln! Nur solche neuen „Beweise“ werden unsere Überzeugungen dauerhaft ändern und die alten Überzeugungen ersetzen können.

Wie aber können wir positiven Erfahrungen sammeln, wenn wir nun mal keine Vorträge halten können?

Nun, am besten in Situationen, in denen die Anforderungen deutlich niedriger sind als normalerweise. Zum Beispiel, indem wir statt vor dem wichtigsten Kunden unserer Firma einen kleinen Vortrag auf einem Familienfest oder einer Hochzeit im Kreise von Freunden halten oder ähnliches.

Auf diese Weise können Sie natürlich nicht nur Ihre Glaubenssätze über Ihre Fähigkeit, Vorträge zu halten, verändern, sondern auch alle anderen.

Sorgen Sie dafür, dass Sie sich in Situationen üben, in denen die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Erfolg haben, sehr groß ist und vermeiden Sie vorübergehend schwierige Situationen, um sich vor schlechten Erfahrungen (die Ihren alten Glaubenssatz bestätigen würden) zu schützen.

Mit jeder positiven Erfahrung steigt Ihr Selbstvertrauen ein Stück weiter, was die Wahrscheinlichkeit eines neuen Erfolgs ebenfalls weiter erhöht. So können Sie den „Schwierigkeitsgrad“ langsam steigern und wenn Sie genügend positive Erfahrungen (Beweise) gesammelt haben, werden Ihre negativen Glaubenssätze durch neue, positive ersetzt und Ihre Erwartungen damit automatisch korrigiert sein.

Zusätzlich sollten Sie sich Menschen zum Vorbild nehmen, die das gut können, was Sie lernen wollen. Beobachten Sie sie und imitieren Sie bei jedem Ihrer Tests ein oder zwei kleine Dinge von ihnen. Überfordern Sie sich nicht, denn es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Anforderungen auch erfüllen können, wenn Sie Erfolge erzielen und Ihre Glaubenssätze verändern wollen.

Nehmen Sie sich auf diese Weise am besten nach und nach all diejenigen Ihrer Glaubenssätze vor, die Sie am stärksten davon abhalten, sich selbst ein glückliches Leben zu erschaffen oder ein glückliches Leben zu leben und erstellen Sie einen „Aktionsplan“, wie Sie positive Gegenbeweise für jeden dieser Glaubenssätze sammeln wollen. Wie genau, erfahren Sie gleich.

Ersetzen Sie so jeden dieser negativen Glaubenssätze Stück für Stück durch neue, positive und gewinnen Sie auf diese Weise Ihr Selbstvertrauen und ein positives Bild von sich selbst, von anderen Menschen und von der Welt zurück, sodass Sie (wieder) in Ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen und ganz entspannt und gelassen dauerhaft für Ihr eigenes Glück sorgen können. Denn genau das lässt Sie innerlich zuversichtlich, ruhig und sehr stark werden.

Ganz konkret wollen wir das in diesem Buch nun für Ihre Glaubenssätze tun, die Sie von innen schwächen. Wir werden dafür an ihrer Stelle neue Glaubenssätze in Ihnen aufbauen, die Sie mental stärken und Ihre alten, sabotierenden Glaubenssätze verdrängen…

Sammeln Sie dafür bitte in den nächsten 10 Tagen für die folgenden 3 neuen, stärkenden Glaubenssätze konkrete Beweise im Alltag, und notieren Sie jeden Abend die Beweise, die Sie erlebt und „geliefert“ haben, die die neuen Überzeugungen belegen.

Sie müssen für jeden der folgenden neuen Glaubenssätze mindestens 10 Beweise sammeln und auch aufschreiben, um die positive Erfahrung stark und eindrücklich genug in Ihrem Gedächtnis abzuspeichern. Falls das länger dauern sollte als 10 Tage, nehmen Sie sich die Zeit dafür.

Dabei zählen auch kleine bestätigende Erfahrungen als Beweise. Die Anzahl der Beweise ist nämlich wichtiger, als die Gewichtigkeit der Beweise, um einen neuen Glaubenssatz zu etablieren. Sie brauchen also keine riesigen Erfolge vorzuweisen, dafür aber möglichst viele in möglichst regelmäßigen Abständen. Außerdem gilt: Je aktueller die Beweise sind, desto stärker wirken sie.

Und hier sind Ihre neuen Glaubenssätze, die Sie stark machen werden:

Ich KANN schaffen, was ich wirklich will! Denn das habe ich schon oft bewiesen!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Ich SETZE UM, was ich mir vornehme!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Ich mache möglich, was ich wirklich will!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Ich löse meine Probleme aus eigener Kraft!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Ich stehe nach Krisen wieder auf!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Ich bin in der Lage, harte Entscheidungen zu treffen!

(Notieren Sie Beweise dafür aus Ihrem Leben)

Das Wunderbare am Verändern Ihrer Glaubenssätze ist, dass Sie sich gar nicht weiter mit Ihren negativen, sabotierenden, vielleicht unbewussten Glaubenssätzen befassen müssen.

Denn sobald Sie diese neuen Glaubenssätze erst einmal in sich aufgebaut haben und sie als Ihre neue Wahrheit akzeptieren, können Sie gar nicht mehr gleichzeitig an alles glauben, was dem widersprechen würde, wie zum Beispiel „ich schaffe das nie“, „ich traue mich das nicht“ , ich habe das nicht im Griff“, „ Ich weiss nicht was ich machen soll“ „Ich weiss nicht wie ich das angehen soll“, „Ich kann das nicht“, „Ich weiss nicht wo ich anfangen soll“ und noch viele, viele andere schwächende Glaubenssätze…

Unsere Glaubenssätze sind unsere persönliche Wahrheit. Sie sind das, woran wir glauben. Wenn wir wirklich von etwas überzeugt sind, können wir nicht mehr gleichzeitig vom Gegenteil überzeugt sein.

Machen Sie sich also auf mentaler Ebene stark, indem Sie Ihre Glaubenssätze und damit Ihr gesamtes Denken und Ihr Bild von sich und der Welt verändern!

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