Lieblingsplätze Wien nachhaltig

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4 Bio-Brot aus dem Dampfofen
Innere Stadt: Bäckerei Öfferl

Oft bildet sich vor dem kleinen Geschäft der Dampfbäckerei Öfferl eine lange Schlange bis raus auf die Wollzeile. Zahlreiche Konditoreien, Cafés und auch Bäckereien liegen in direkter Nachbarschaft, weshalb man sich spätestens angesichts dieser regelmäßig stattfindenden Menschenansammlungen die Frage stellt: Was haben die, das andere nicht haben?

Der Familienbetrieb Öfferl ist eigentlich im niederösterreichischen Weinviertel angesiedelt und hat mit dem kleinen Laden und dem dazugehörigem Bistro im ersten Wiener Gemeindebezirk ein kleines Mecca für Brotliebhabende erschaffen. Mit sorgsam ausgewählten Bio-Produkten aus dem Weinviertel werden Brote und Mehlspeisen in Handarbeit hergestellt. Die Sauerteigbrote ruhen zwei Tage, bis sie schließlich zweimal im Dampfbackofen gebacken werden. Dieser herrliche Duft weht schon bis raus auf die Straße. Bei den Backwaren sind besonders die sogenannten Cruffins beliebt, eine Mischung aus Croissant und Muffin, die mit unterschiedlichen Cremen und Früchten gefüllt und getoppt werden. Wer sich für sein belegtes Brot oder ein warmes Mittagsmenü gern hinsetzen möchte, der kann dies im hinteren Bereich im hip eingerichteten Bistro tun.

Bio-Produkte aus dem Weinviertel, wie Eier, Honig, Milch oder Marmelade, kann man übrigens direkt im Laden erwerben, um sich zu Hause sein eigenes regionales Bio-Frühstück zuzubereiten.

Übrigens: Wie der Name Wollzeile schon verrät, waren hier im Mittelalter vor allem Wollhändler und -weber beschäftigt. Weil die Straße ursprünglich nur einseitig bebaut wurde, erhielt sie den Namen Zeile. Eine Zeile ist sie heute keine mehr und auch die Wollweber sucht man vergeblich. Durch eine Auswahl an kleinen Boutiquen und Cafés ist die Gegend jedoch heute noch sehr beliebt.

Im sechsten und 18. Bezirk gibt es jeweils eine weitere Öfferl-Filiale.

Der Laden befindet sich nur ein paar Schritte von der U-Bahn Station Stubentor entfernt, erreichbar mit der U3.


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Bäckerei Öfferl

Wollzeile 31

A-1010 Wien

+43 (0)2522 88337

www.oefferl.bio

5 Pinsel und Farbe für das Meer
Innere Stadt: Galerie Kunstwelle

Sind Sie auf der Suche nach einem authentischen Souvenir oder einem künstlerischen Andenken an die Stadt an der Donau? In der Galerie Kunstwelle wird Wien mit dem Pinsel aus allen Perspektiven dargestellt. Der kleine Familienbetrieb in der Augustiner Straße hat sich auf traditionelle Aquarelle und Radierungen spezialisiert. Gegründet wurde das ehemalige Atelier Wienblick von dem Künstlerpaar Khosrow Salehi und Alexandra Salehi-Vogler. 2020 hat ihre Tochter Barbara Salehi die Galerie übernommen. Es gibt zwar weiterhin die gewohnten Kunstwerke zu kaufen, Produktion und Präsentation soll nun aber vermehrt nachhaltig vonstattengehen.

Die Künstlerin Barbara Salehi, die selbst oft in ihrer Freizeit an der Donau Müll einsammelt, versucht im Atelier so wenig Plastik wie nur möglich zu verwenden. Ihre Leidenschaft für das Meer und dessen Bewohner animiert sie, nicht nur Bilder davon zu malen, sondern auch das Ökosystem zu schützen. Durch die Verwendung von Salzwasser kristallisiert die Farbe auf ihren Kunstwerken und kreiert dadurch einen einzigartigen Stil. Von jedem der verkauften Gemälde mit Meerestieren werden 20 Prozent des Erlöses an eine gemeinnützige Organisation gespendet. Wenn Barbara nicht gerade Vintage-Bilderrahmen auf Flohmärkten für ihre Galerie erwirbt, erhält sie von einem kleinen Betrieb aus Kärnten Nachschub an handgefertigten Bilderrahmen.

Immer wieder dient die kleine Galerie Kunstwelle im Herzen Wiens als Plattform für regionale Künstlerinnen. Die Unterstützung von Malerinnen liegt der Inhaberin besonders am Herzen. Außerdem werden auch gerne Auftragsarbeiten angenommen. Egal ob es sich um ein Exlibris, ein Gemälde des eigenen Haustieres oder ein Bild für das Kinderzimmer handelt, die Familie Salehi versteht ihr Handwerk und malt mit viel Liebe und Erfahrung das gewünschte Motiv.

Barbara bietet auf Nachfrage Mal-Workshops für ein bis zwei Kinder an.

Mit dem Bus 2A bis zur Haltestelle Albertinaplatz. Alternativ mit der Linie 1, 2, 71 und D bis zur Haltestelle Oper/Karlsplatz.


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Galerie Kunstwelle (ehemals »Atelier Wienblick«)

Augustiner Straße 12

A-1010 Wien

+43 (0)1 5125217

www.kunstwelle.at

6 Klimawandel und Gemälde
Innere Stadt: Kunsthistorisches Museum

Ich stehe am Maria-Theresien-Platz und vor mir erhebt sich das beeindruckende Kunsthistorische Museum (KHM). Ein Gebäude aus dem Historismus, das im Zuge der Entstehung der Ringstraße im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Übrigens gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum, das sich genau gegenüber befindet.

Das KHM sollte auf dem Wien-Programm all jener ganz oben stehen, die sich für Kunst in irgendeiner Art und Weise interessieren. Die Sammlung ist so groß, dass man sie niemals an einem einzigen Tag besichtigen könnte. Daher ist es umso sinnvoller, sich bei einem Besuch einzelnen Themen zu widmen, wie etwa der Kunstkammer, der Ägypten-Ausstellung oder der Gemäldegalerie. Eine wunderbar innovative Art der Kunstvermittlung versteckt sich hinter den sogenannten KHM Stories, einer App, die speziell für das KHM entwickelt wurde. Beim Betreten des Museums einfach downloaden und zwischen verschiedenen Führungskonzepten wählen. Schnee von gestern – Klima, Kunst und Katastrophen lenkt gut eine Stunde durch verschiedene Teile der Ausstellungen und macht auf das schwierige Verhältnis zwischen Menschen und Natur aufmerksam. So wird über Klimawandel und Umweltgeschichte anhand von Kunstgemälden, Büsten und Elfenbeinschnitzereien gesprochen. Hiermit ist Aufs-Handy-Starren im Museum ausnahmsweise erwünscht.

Für wissbegierige Kinder gibt es jeden Samstag Führungen durch verschiedene Themengebiete des KHM. Jeden letzten Sonntag im Monat bietet ein eigenes Kinderatelier außerdem jungen Künstlern die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten.

Das KHM ist nicht nur wegen seiner wunderschönen Architektur und der großen Sammlung an bedeutenden Kunstwerken einer meiner Lieblingsplätze. Das Team hinter den Kulissen macht sich sichtlich Gedanken, um Klimaschutz in einem Museum zu thematisieren, wo er auf den ersten Blick gar nichts zu suchen hat.

Mehr als 200.000 Bienen produzieren auf dem Dach des KHM Honig, der im Museumsshop gekauft werden kann.

Station Volkstheater mit U2 und U3 oder Station Burgring mit der Bim 1, 2, 71 und D.


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Kunsthistorisches Museum

Maria-Theresien-Platz

A-1010 Wien

+43 (0)1 525240

www.khm.at

Tourist-Info Wien

Albertinaplatz/Maysedergasse

A-1010 Wien

www.wien.info

7 Das größte vegetarische Buffet
Innere Stadt: Restaurant Yamm!

Eine riesige Fensterfront, auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich das alte Hauptgebäude der Universität Wien. Das Einzige, das uns voneinander trennt, ist der Ring, der wegen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten die wohl signifikanteste Straße Wiens ist. Nicht umsonst ist das Yamm! eines der beliebtesten vegetarischen Restaurants in dieser Ecke. Von der einen Seite kommen die Studenten, von der anderen Seite strömen Geschäftsleute und Touristen aus dem ersten Bezirk in das Lokal. Man könnte also behaupten, der Platz sei strategisch gut gewählt.

Nicht nur die geografische Lage ist stimmig, sondern auch das Wohlbefinden für Magen und Herz stehen hier an erster Stelle. Täglich öffnet das wohl größte vegetarische Buffet der Stadt seine Pforten. Die Speisen von Yamm! sind 100-prozentig bio-zertifiziert und zeichnen sich durch eine hohe Qualität und ressourcenschonende Lebensmittelverarbeitung aus. Das Buffet eignet sich darüber hinaus für Allergiker oder Veganer, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ihr eigenes Menü zusammenstellen können. Wer lieber, so wie ich, von allen Seiten bedient werden möchte, darf selbstverständlich ebenso à la carte bestellen. Das bietet sich vor allem zum Frühstücken sehr gut an. Dazu gesellt sich hochwertiger Filterkaffee aus Wiener Röstung, der immer wieder nachgeschenkt wird. Am Wochenende und an Feiertagen gibt es außerdem den beliebten California-Brunch, bei dem garantiert selbst Langschläfer noch gesund und gut genährt in den Tag starten können.

Die Frage ist nur, soll man nach dem Frühstück direkt am Mittagsbuffet weiterschlemmen oder doch ein Päuschen einlegen und vor dem Abendessen am Buffet noch für eine Verdauungsrunde durch den ersten Bezirk flanieren? Denn trotz der vielen Gäste und des regen Treibens bleibt es gemütlich, wenn der Blick über das hektische Treiben draußen am Ring zurück auf den Teller voll mit Glück schweift.

 

Diese Köstlichkeiten lieber in den eigenen vier Wänden genießen? Kein Problem, die Speisen gibt es auch zum Mitnehmen.

Mit der U2 oder den Straßenbahnlinien 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 und 71 bis zur Station Schottentor.


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Yamm!

Universitätsring 10

A-1010 Wien

+43 (0)1 5320544

www.yamm.at

8 Erste Adresse für frische Ware
Innere Stadt: Bio-Markt Freyung

Wir befinden uns am größten Platz in der Wiener Innenstadt, der Freyung. Der Name geht womöglich auf die Befreiung des Schottenklosters von der städtischen Gerichtsbarkeit zurück. Das Gebäude der iroschottischen Mission, das bereits Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut wurde, ist heute noch ein signifikantes Wahrzeichen der Gegend. Bereits im Mittelalter wurden auf dem Platz Pferde gehandelt, erst später etablierte sich langsam ein Verkaufspunkt für Gemüse, der aber wegen seiner Lautstärke bei den Bewohnern nicht sehr beliebt war und somit auf den heutigen Naschmarkt umsiedeln musste.

Die Tradition des Marktes wurde aber schließlich wiederbelebt und so gehen seit mehr als 30 Jahren jeden Freitag und Samstag Händler und Landwirte ihrer Arbeit nach. Es handelt sich aber nicht um einen gewöhnlichen Verkaufsplatz, sondern um den europaweit ersten rein biologischen Markt. Alle Verkäufer produzieren aus Überzeugung qualitativ hochwertige Bio-Produkte. Es gibt Bio-Fisch, -Käse, -Fleisch, -Brot, -Gemüse und -Obst. Besonders beliebt sind auch die Bio-Weine, die selbstverständlich direkt vor Ort verköstigt werden können. So wird der sonst recht leere Platz im Herzen Wiens schnell zu einem gemütlichen Treffpunkt von Wienern und Touristen, die sich bei einem Bio-Spritzer durch die Schmankerl der Standler kosten.

Ein Highlight ist der Altwiener Markt, der zur Weihnachtszeit und Ostern Traditionshandwerk, Kunst, Holzspielsachen und festliche Dekoration zum Verkauf stellt. Dazu finden Konzerte und Kinderprogramme statt, die vor allem bei Familien sehr beliebt sind. Auch der Bio-Markt bringt sich mit kreativen Köstlichkeiten beim Altwiener Christkindl- und Ostermarkt ein.

Einfach ein Baumwollsackerl (Tüte) oder einen Korb zum Einkauf selbst mitbringen, um Plastikmüll zu vermeiden.

Mit dem Bus 1A bis zur Teinfaltstraße. Alternativ mit den Straßenbahnlinien 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 oder mit der U2 bis zum Schottentor.


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Bio-Markt Freyung

(jeden Freitag und Samstag)

Freyung

A-1010 Wien

+43 (0)664 1619823

www.biobauernmarkt-freyung.at

Altwiener Markt

Freyung

A-1010 Wien

+43 (0)680 1335875

www.altwiener-markt.at

9 Sag dem Kunststoff Ade
Leopoldstadt: Drogerie Sonnengrün

Schon einmal die Zähne mit Pulver geputzt, einen Rasierhobel benutzt, Deo-Creme verwendet oder mit wiederverwendbarer Küchenrolle aufgewischt? In der Drogerie Sonnengrün gibt es diese, aber auch viele andere Produkte, die innovativ und umweltfreundlich sind und garantiert ohne Kunststoff auskommen.

Im zweiten Bezirk in der Hollandgasse befindet sich ein kleiner, unscheinbarer Laden, der aber für viele Überraschungen zu haben ist. Elisabeth Sonnleithner hat ein neues Geschäftsmodell in die Hauptstadt gebracht und versorgt seit einigen Jahren viele Wiener mit plastikfreier Drogerieware. Entstanden ist der Grundgedanke mit der Geburt ihrer Kinder und dem wachsenden Umweltbewusstsein, das sich daraus entwickelt hat. Während sie selbst viele verpackungsfreie Produkte ausprobiert und in ihren Alltag integriert hat, machte sie sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, um andere von dieser Idee zu begeistern. Damit wurde das Unternehmen Sonnengrün geboren, das nicht nur in der Hollandstraße für wahrlich interessante Entdeckungen sorgt, sondern ebenso Online-Bestellungen von Kunden entgegennimmt, für die der Weg in den zweiten Wiener Gemeindebezirk zu weit ist.

Neben der überaus kompetenten und leidenschaftlichen Beratung findet man in diesem kleinen Laden allerhand Nützliches fürs Badezimmer, zum Putzen und Waschen. Kunststoff sucht man hier vergeblich. In das eigens mitgebrachte Behältnis werden Putz- und Waschmittel abgefüllt, Duschgel und Haarshampoo sind in fester Form ohne jegliche Verpackung zu bekommen. Wattestäbchen, Zahnseide und Klopapier sind ausschließlich in Papier eingeschlagen. Trotz des kleinen Ladens ist die Auswahl riesig und lässt auch bereits eingespielte »Zero-Wastler« (Menschen, die generell verpackungsfrei einkaufen) staunen.

Wer sich näher mit Naturkosmetik beschäftigen möchte, der kann an einem Workshop im Sonnengrün teilnehmen.

Nehmen Sie die Straßenbahnlinie 2 oder den Bus 5A bis zum Karmeliterplatz.


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Sonnengrün e. U.

Hollandstraße 12

A-1020 Wien

+43 (0)660 1964270

www.sonnengruen.com

10 Das Wohnzimmer Wiens
Leopoldstadt: Harvest Bistrot

Egal ob Sommer oder Winter, im vegetarischen Harvest Bistrot fühlt man sich immer wie Zuhause. Die Einrichtung erinnert ein wenig an die Wohnung der Großmutter. Mit Liebe zum Detail wurden Vintagemöbel mit Spitzendeckchen kombiniert. Auch wenn kein Stuhl zum anderen passt, macht gerade das den Reiz aus. Zu essen und trinken gibt es im Harvest überwiegend Bio- und Fairtrade-Produkte, ebenso wird im Bistro auf Regionalität und Saisonalität viel Wert gelegt. Mit einer einzigen Ausnahme stehen auf der Speise- und Getränkekarte nur pflanzliche Mahlzeiten und Getränke: Hierbei handelt es sich um die Kuhmilch, die weiterhin zu Kaffee- oder Kakaogetränken gereicht wird. Die Küche ist also komplett vegan und bietet mittags, zusätzlich zur normalen Speisekarte, ein veganes Tagesmenü an. Neben den pflanzlichen Gerichten wird auch Rücksicht auf Getreideunverträglichkeiten genommen, deshalb stehen ebenfalls einige glutenfreie Mahlzeiten zur Auswahl.

Besonders beliebt bei den Gästen ist der All-vegan-brunch, der immer Samstag und Sonntag bis spät in den Nachmittag hinein andauert und dadurch genauso allen Langschläfern eine Chance auf ein köstliches Frühstück bietet. Abgesehen von den Klassikern wie Müsli- und Aufstrich-Variationen gibt es etwa Tofu-Scramble, das vegane Pendant zur Eierspeise, und eine Vielzahl an warmen Mittagsgerichten. Eine Reservierung für den Brunch wird unbedingt empfohlen.

Das wohl geselligste Wohnzimmer Wiens befindet sich am Karmeliterplatz im zweiten Gemeindebezirk. Dieser wurde nach dem Karmeliterorden benannt, dessen Kloster und Kirche hier erbaut wurden. Die Gegend ist vor allem abends im Sommer ein beliebter Treffpunkt in den Gastronomiebetrieben.

Das Harvest eignet sich auch für Feiern oder große Gruppen bei Voranmeldung.

Die Anfahrt ist mit der Straßenbahnlinie 2 oder mit dem Bus 5A bis zum Karmeliterplatz möglich. Von hier aus sind es nur noch ein paar Schritte bis zum Bistro.


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Harvest Café-Bistrot

Karmeliterplatz 1

A-1020 Wien

+43 (0)676 4927790

www.harvest-bistrot.at

11 Erlebnisgarten in der Stadt
Leopoldstadt: City Farm Augarten

Sauerampfer kennen nur Kinder vom Land? Brennnesseln sind Unkraut? Und Gemüse wächst nur in den warmen Jahreszeiten? Mit diesen Vorurteilen wird in der City Farm direkt am Augarten schnell aufgeräumt. Der Erlebnisgarten bietet Kindern und Erwachsenen eine Möglichkeit, in die Welt des Gärtnerns einzutauchen, und zeigt, was in der Stadt, am Balkon oder in der eigenen kleinen Grünanlage alles umsetzbar ist.

Am Boden krabbelt es, die Bienen summen und es duftet nach frischen Kräutern. Die idyllische Anlage mitten in der Millionenmetropole öffnet für eine Führung oder einen Workshop durch die Pflanzenvielfalt mindestens einmal im Monat seine Pforten. Fast alles, was auf den 4.000 Quadratmetern wächst, ist essbar. Nur ein paar wenige Zierpflanzen haben sich an diesen Ort verirrt, die man lieber nicht zwischen die Zähne bekommen sollte. Hier ein paar Radieschen, da eine Zuckerschote oder ein bisschen Spinat. Während der Führung kann ordentlich genascht werden und dazu gibt es Tipps für den eigenen Versuch, Kohlrabi, Tomate und Mangold in der Stadt anzubauen. Dabei sollen die Besucher für Saisonalität und Regionalität der verschiedenen Sorten sensibilisiert werden. Denn was viele nicht wissen: Gemüse wächst auch im Winter! Genau aus diesem Grund kann man die City Farm das ganze Jahr über besuchen. Der Leiter dieses Projekts, Wolfgang Palme, hat bereits selbst Bücher zu diesem Thema geschrieben und empfiehlt deshalb die Workshops und Führungen in den kalten Monaten besonders.

Neben diesem lehrreichen und spannenden Angebot für Erwachsene kommen auch die Jüngsten nicht zu kurz. Kinder werden bei den Workshops und Veranstaltungen in der City Farm ermutigt, selbst Hand anzulegen, dürfen ernten und anbauen. Dabei lernen sie vieles über Pflanzen und ihre Samen oder können die Nutztiere, wie Bienen und Regenwürmer, bei ihrer Arbeit beobachten.

Im Frühling und Herbst werden (Winter-)Jungpflanzen zum Verkauf angeboten.

Mit der U2 oder der Straßenbahn 2 bis zur Station Taborstraße. Oder mit der Straßenbahn 31 bis zur Station Obere Augartenstraße.


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City Farm Augarten

Obere Augartenstraße 1c

A-1020 Wien

+43 (0)660 6648450

www.cityfarm.wien

12 Einkaufen wie damals
Leopoldstadt: Unverpacktladen Lunzers Maß-Greißlerei

Die große Heinestraße zwischen dem Verkehrsknotenpunkt, dem Praterstern, und dem Augarten ist wegen ihres Verkehrsaufkommens wohl eine der lautesten Straßen der Leopoldstadt, aber dafür weit unterschätzt. Neben gemütlichen Cafés und hippen Restaurants ist auch Lunzers Maß-Greißlerei in der Straße angesiedelt, einer der Unverpacktläden Wiens.

An diesem Ort gibt es fast alles, was das verpackungsfreie Herz begehrt. Von exotischen Getreidesorten über eine Vielfalt an duftenden Gewürzen bis hin zu plastikfreien Hygiene- und Haushaltsartikeln wird alles ohne Einwegverpackung angeboten. Großen Wert wird auf Saisonalität und Regionalität gelegt. Das Prinzip ist einfach: Das selbst mitgebrachte Behältnis wird zu Beginn an der Theke gewogen, ein Sticker mit dem Gewicht wird auf das Glas oder die Box geklebt und nun kann nach Lust und Laune befüllt werden. Das Personal weiß bestens über die Ware Bescheid und erteilt auch Tipps für einen nachhaltigen, plastikfreien Lebensstil. Wenn etwas noch nicht im Angebot ist, dann kann sich das bald ändern. Denn bei Lunzers wird auf Kundennachfrage gerne das Sortiment erweitert. Alles was man in diesem Laden bekommt, wird aus dem biologischen Anbau von kleinen Landwirtschaftsbetrieben der Umgebung bezogen. Gemüse und Obst, das sonst nur am Wochenende auf dem Bio-Bauernmarkt zum Verkauf steht, wird hier sechsmal die Woche in den Regalen des Greißlers angeboten. Natürlich ohne lästige Plastikverpackung rundherum.

 

Im dazugehörigen Café kann anschließend entspannt werden. Bei einem warmen Bio-Mittagsmenü oder einem Nachmittagskaffee mit einem Stückchen Bio-Kuchen lässt sich das Treiben auf der Heinestraße beobachten. Die Devise bleibt: gemütlich einkaufen, nur nicht stressen!

Der Greißler eignet sich auch als grüne Event-Location.

Erreichbar über die Station Praterstern mit der U1 und U2, der S-Bahn oder den Straßenbahnlinien 5 und O.


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Lunzers Maß-Greißlerei

Heinestraße 35

A-1020 Wien

+43 (0)1 2121387

www.mass-greisslerei.at

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