Tagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 1

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Tagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 1
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Michael Franzen

Tagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 1

1607 - 1699

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Zur Vorgeschichte

1607 – 1650

1651 – 1699

Bibliografie

Bereits erschienen

Impressum neobooks

Vorwort

Noch bevor die ersten Engländer einen Fuß auf den nordamerikanischen Kontinent gesetzt hatten, um das zu gründen, was später einmal als die Vereinigten Staaten von Amerika in die Geschichtsbücher eingehen sollte, hatten bereits die spanischen Eroberer den Südwesten der heutigen USA für sich okkupiert.

Band 1 des Tagebuchs der Amerikanischen Geschichte beschreibt chronologisch und übersichtlich die Zeit der ersten dauerhaften Besiedlung Nordamerikas durch England, die mit der Errichtung der ersten Siedlung Jamestown, im Jahre 1607 in Virginia, ihren Anfang nimmt, bis hin zum Ende des 17. Jahrhunderts. In dieser Zeit werden die 13 englischen Kolonien in Nordamerika gegründet, unter ihnen Massachusetts, Maryland, Rhode Island, Connecticut, Delaware, New Jersey, New York, Carolina (das später in North- und South Carolina geteilt werden sollte), New Hampshire und Pennsylvania. Die 13. Kolonie Georgia folgt als letzte erst im Jahre 1732.

Durch die Ausdehnung der Kolonisten nach Westen hin, kommt es schnell zu blutigen Auseinandersetzungen mit den dort beheimateten Indianerstämmen, wobei der King Philip's War, der von 1675 bis 1678 andauert, der blutigste werden sollte, der jemals auf dem Gebiet der späteren Vereinigten Staaten ausgetragen wird. Niederländer, Franzosen und Engländer beanspruchen, jeder für sich, die Vormachtstellung auf dem Kontinent und bekämpfen sich mithilfe ihrer indianischen Verbündeten, die am Ende zu den großen Verlierern dieser Auseinandersetzungen gehören, da sie entweder ausgelöscht, von ihrem Land vertrieben oder durch Krankheiten, wie die Masern oder die Pocken, dahingerafft werden. Der King William's War, zum Ende des 17. Jahrhunderts, markiert den Beginn einer Reihe von Kriegen zwischen Großbritannien und Frankreich in Nordamerika, die erst im Jahre 1763 mit der Niederlage der Franzosen enden sollten.

Leicht und verständlich wird der Leser durch den ersten Teil der Amerikanischen Geschichte geführt, wobei ein umfangreiches Personenregister, den Inhalt des Buches zum Ende hin abrundet.

Neumünster, im November 2019

- der Autor -

Zur Vorgeschichte

Ca. 1.000 n. Chr.

Der Wikinger Leif Eriksson (um 959–1.020 n. Chr.) erreicht als erster Europäer den nordamerikanischen Kontinent und das sehr wahrscheinlich auf Neufundland.

03. August 1492

Der aus Genua stammende Seefahrer Christoph Kolumbus (um 1541–1506) sticht mit seinem Flaggschiff, der Karacke Santa Maria sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta von Palos, Spanien aus in See, um einen westlichen Seeweg nach Indien zu finden.

12. Oktober 1492

Kolumbus entdeckt die Insel San Salvador und danach Kuba. Am 06. Dezember erreichen er und seine Männer Hispañiola, das heutige Haiti und die Dominikanische Republik.

25. September 1493

Kolumbus bricht mit einer Flotte von 17 Schiffen sowie 1.500 Männern von Cádiz aus zu seiner zweiten Seereise auf (bis Juni 1496). Entdeckung der Inseln Dominica, Guadeloupe, Montserrat, Antigua und Nevis sowie im Jahre 1494 Jamaika und Puerto Rico.

08. Juli 1497

Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama (um 1469–1624) verlässt den Hafen von Lissabon und segelt um das Kap der Guten Hoffnung herum bis nach Indien, das am 20. Mai 1498 erreicht wird.

30. Mai 1498

Dritte Seereise des Christoph Kolumbus (bis November 1500). Entdeckung der Inseln Trinidad und Tobago (Bella Forma). Auf der Weiterfahrt sichtet Kolumbus den nördlichen Arm des Orinoko an der südamerikanischen Küste.

Mai 1501

Der aus Florenz stammende Seefahrer Amerigo Vespucci (1454–1512) unternimmt für den portugiesischen König eine Seereise und entdeckt dabei, dass die brasilianische Küste ein Teil der neuen Welt ist und nicht etwa eine entlegende Gegend Asiens. Der deutsche Geograf Martin Waldseemüller (um 1472–1520) schlägt vor, dass der neue Kontinent nach Amerigo Vespucci den Namen „Amerika“ erhalten sollte.

01. September 1513

Zusammen mit 190 Männern bricht der Spanier Vasco Nuñez de Balboa (1475–1519) auf, um den Isthmus von Panama zu überqueren. Am 25. September erblickt er als erster Europäer den Pazifischen Ozean.

01. Mai 1518

Der Spanier Juan de Grijalva (1490-1527) segelt mit vier Schiffen von Kuba aus zur Halbinsel Yucatan, im heutigen Mexiko, wo es zu Kontakten mit den dort lebenden Maya und später den Azteken kommt.

21. April 1519

Der Spanier Hernán Cortés (1485–1647) landet mit seiner Flotte in Mexiko (Veracruz) und beginnt seinen Eroberungsfeldzug. Im August lässt er seine Flotte selbst verbrennen und zieht ins Innere von Mexiko, wobei er die Städte Tlaxcallan und Chohula von den Azteken erobert. Im November zieht Cortés zusammen mit seiner Armee in die Hauptstadt der Azteken Tenochtitlan ein und wird dort von deren Herrscher Montezuma (um 1425–1520) freundlich aufgenommen.

29. Juni 1520

Nach dem Tod Montezumas müssen sich Cortés und seine Soldaten aus Tenochtitlan zurückziehen. Nachdem die Hälfte seiner Männer getötet ist, erreicht Cortés schließlich Tlaxcallan.

13. August 1521

Cortés erobert Tenochtitlan nach längerer Belagerung und zerschlägt damit das Aztekenreich.

01. März 1524

Der aus Italien stammende Seefahrer Giovanni de Verazzano (1485–1528) erreicht auf seiner Entdeckungsreise Cape Fear im heutigen North Carolina. Später segelt er entlang der Küste nach Norden zur Lower New York- und Narragansett Bay im heutigen Rhode Island.

13. April 1528

Eine erste Expedition der Spanier unter Panfilo de Narvadez (1470–1528) landet in der Nähe der heutigen Stadt Tampa in Florida. Diese erste größere Expedition der Spanier endet jedoch in einer Katastrophe. Viele der Spanier sterben an Erschöpfung, durch Kämpfe mit den Indianern oder durch Naturkatastrophen. Von den ehemals 500 Mitgliedern der Expedition überleben gerade einmal vier Männer, die nach jahrelangen Fußmärschen durch den heutigen Südwesten der USA und Mexiko hindurch, am 24. Juli 1536 Mexiko Stadt erreichen.

19. Mai 1535

Der Franzose Jacques Cartier (1491–1557) bricht zu seiner zweiten Seereise auf, um den Sankt-Lorenz-Strom zu untersuchen.

April 1540

Eine Expedition des Spaniers Francisco Vásquez de Coronada (1510–1554) bricht mit ca. 350 Spaniern, 300 Indianern und 1.000 Sklaven von Compostela, Mexiko auf, um die sogenannten „sieben goldenen Städte“ Cibola zu finden, die allerdings nur in den nach Gold gierenden Köpfen der Spanier existieren. Coronada zieht durch den Südwesten der heutigen USA hindurch bis nach Kansas hinauf, doch Gold findet sich keines. Die Expedition wird ein gigantischer Fehlschlag und im Frühjahr 1542 führt Coronada seine Armee wieder zurück nach Mexiko Stadt.

1562

Der Franzose Jean Ribault (1520–1565) gründet in der Nähe des heutigen Port Royal, South Carolina die Kolonie Charles Forte.

1565

Spanier gründen in Florida das Fort Saint Augustine, um die heimfahrenden Goldschiffe vor französischen Piraten zu schützen.

17. Juni 1579

Der englische Seefahrer und Freibeuter Sir Francis Drake (um 1540–1596) landet nördlich der San Francisco Bay in Kalifornien und proklamiert New Albion im Namen von Queen Elizabeth I. für die englische Krone.

1585

Der englische Seefahrer Sir Walter Raleigh (um 1552–1618) gründet im heutigen North Carolina die Siedlung Roanoke. Diese erste englische Kolonie in der Geschichte Nordamerikas muss allerdings bereits ein Jahr später wieder aufgegeben werden. Ein weiterer Siedlungsversuch an derselben Stelle im Jahr 1587 mit 150 Kolonisten scheitert ebenfalls.

1607 – 1650

 

1607

Bei einer verheerenden Flutkatastrophe auf beiden Seiten des Bristolkanals in Westengland und Südwales, kommen mehr als 2.000 Menschen durch die Wassermassen ums Leben, weitere tausende Menschen verlieren ihre Häuser und stehen vor dem Nichts.

Die Popham-Kolonie wird im heutigen Maine gegründet, nach einem Jahr jedoch wieder aufgegeben.

26. April

105 englische Siedler der Virginia Company unter der Führung des Abenteurers und Söldners John Smith (1580–1631) erreichen die Küste Virginias in Nordamerika und beginnen unter dem Kommando von Christopher Newport (1561–1617) nach einem geeigneten Platz für die Gründung einer Siedlung zu suchen. Nach zweiwöchiger Erkundung erreichen die Schiffe Susan Constant, Godspeed und Discovery am 13. Mai einen Platz an der Chesapeake Bay, um dort eine Siedlung zu gründen.

14. Mai

Die Siedler beginnen mit dem Bau der ersten dauerhaften Siedlung Jamestown in Nordamerika. Ein ungewöhnlich heißer Sommer mit Dürre, der Mangel an Nahrungsmittel sowie die Versorgung mit Brackwasser aus dem James River, führen zu Krankheiten, sodass von den ursprünglich 900 Siedlern, die 1607 dort angekommen waren, nur noch 150 am Leben sind. Die rund 14.000 Köpfe zählenden Powhatan-Indianer unter Häuptling Wa-hun-sen-a-cah oder Powhatan, zeigen den Kolonisten, wie man Korn und Tabak anbaut. 1613 schickt der Tabakpflanzer John Rolfe (1585–1622) erste Tabakproben nach England und bereits vier Jahre später floriert der Tabak-Export aus der ersten Kolonie Virginia.

26. November

Der Theologe John Havard, Namensgeber der gleichnamigen Harvard-Universität in Massachusetts, wird in London Borough of Southwark, England geboren.

Dezember

John Smith wird von den Powhatan gefangen genommen, doch die Indianerin Pocahontas (* um 1595–1617) setzt sich für seine Freilassung im Jahre 1608 ein. In Jamestown leben zu diesem Zeitpunkt nur noch 60 Menschen, die meisten anderen der ersten Siedler sind durch Krankheiten ums Leben gekommen.

23. Dezember

Der Parlamentarier und Schatzkanzler von England John Fortescue of Salden (* um 1531) stirbt und wird in Oxfordshire beerdigt.

1608

William Shakespeare vollendet seine Theaterstücke „Antonius und Cleopatra“ und „Coriolanus.“

John Smith erkundet als erster Weißer die Chesapeake Bay. Zwischen den Siedlern in Jamestown und den Powhatan-Indianern kommt es zunehmend zu feindlichen Auseinandersetzungen.

Der aus einer Familie von Seefahrern stammende Samuel Champlain (1574–1635) gründet am Sankt-Lorenz-Strom im heutigen Kanada die Stadt Quebec.

19. April

Der englische Staatsmann, Dramatiker und Dichter sowie erster Earl of Dorset, Thomas Sackville (* 1536) stirbt in London.

Juni

Der Politiker, Dichter und Diplomat Richard Fanshawe wird in Ware Park, Herfordshire, England geboren.

15. August

Der englische Adelige, 22. Earl of Arundel, Henry Frederick Howard, wird geboren.

19. Oktober

Der englische Staatsmann und Staatssekretär für Irland, Geoffrey Fenton (* um 1539) stirbt in Dublin, Irland.

09. Dezember

Der englische Staatsdiener und Dichter („Paradise Lost“) John Milton wird in London geboren.

1609

In der Kolonie Jamestown leben mittlerweile nur noch 60 Menschen und nach einer Verletzung infolge eines Unfalls segelt John Smith (ohne Pocahontas) nach England zurück, um Hilfe zu holen. Als Thomas West, 3. Baron de La Warr (1877–1818) schließlich 1610 mit weiteren Versorgungsschiffen eintrifft, findet er Jamestown einsam und verlassen vor, da sich deren Einwohner nach Angriffen der Powhatan in alle Winde verstreut haben.

06. April

Der englische Seefahrer Henry Hudson (um 1565–1611) sticht von den Niederlanden aus in See, um eine Nordostpassage zum Pazifik zu finden.

02. Juli

Henry Hudson erreicht die Neufundlandbank und segelt die amerikanische Küste entlang nach Süden.

12. Juli

Der Franzose Samuel de Champlain (1574–1635) entdeckt den nach ihm benannten Lake Champlain.

28. Juli

Ein Schiff mit englischen Aussiedlern läuft während eines Sturms auf ein Riff auf, sodass eine einsame Insel der Bermudas zehn Monate lang die unfreiwillige Heimat der Kolonisten wird.

18. September

Henry Hudson erreicht die Insel Manhattan und entdeckt den später nach ihm benannten Hudson River, dessen Lauf er bis in die Gegend des heutigen Albany folgt.

01. November

Der englische Rechtsgelehrte und Staatsmann Matthew Hale wird in Alderley, Gloushestershire, England geboren.

1610

Santa Fe wird Sitz des Gouverneurs von Neuspanien.

In Neufundland wird die englische Siedlung Cuper's Cove gegründet.

15. April

Der englische Politiker und Jesuit Robert Parsons (* 1546) stirbt in Rom, Italien.

07. Juni

Am 08. Juni erreicht der neu ernannte Gouverneur Lord de La Warr mit drei Schiffen und 150 Mann die Kolonie und beginnt schon bald mit seinen 100 Soldaten, die Dörfer und Felder der Powhatan niederzubrennen und die geflohenen Kolonisten zur Rückkehr zu bewegen.

02. August

Henry Hudson fährt auf seiner vierten Seereise mit seinem Schiff Discovery in die Hudson Bay ein. Danach segelt er nach Süden bis zur James Bay. Im November sitzt sein Schiff im Eis fest, was zu einem Streit unter der Besatzung führt. Auf der Rückreise, im Jahre 1611, meutert die Schiffsbesatzung, als die Nahrungsmittel knapp werden. Hudson, sein Sohn und sieben weitere Besatzungsmitglieder werden am Morgen des 23. Juni 1611 in einem kleinen Boot ausgesetzt und bleiben danach verschollen.

13. Dezember

Der englische Mathematiker, Astronom, Naturphilosoph und Begründer der English School of Algebra, Thomas Harriot (1560–1621) fertigt als erster eine Reihe von Zeichnungen von Sonnenflecken an, die jedoch nicht veröffentlicht werden.

1611

Auf Jamaika leben erstmals mehr schwarzafrikanische als europäische Einwohner.

Der Dramatiker und Dichter George Chapman (um 1559–1634) übersetzt die „Ilias“ von Homer ins Englische.

Die von Jakob I. (1566–1625) in Auftrag gegebene englische King James Bibel erscheint. Sie wird in der Folge die einflussreichste englischsprachige Übersetzung der Heiligen Schrift.

Februar

Der Diplomat und Botschafter Antony Jenkinson (* 1530) stirbt in Ashton, Northamptonshire.

20. April

Uraufführung von Shakespeares „Macbeth“ im Londoner Globe Theatre ?

01. November

William Shakespeares Drama „Der Sturm“ wird in London uraufgeführt.

1612

Die Tragödie „Der weiße Teufel“ des englischen Dramatikers John Webster (um 1579–1634) wird uraufgeführt.

John Rolfe beginnt in der Kolonie Virginia mit dem Anbau und der Kultivierung von Tabak.

Auf Bermuda wird die erste ständige Siedlung St. George's gegründet.

17. Januar

Der englische General und Oberbefehlshaber der Parlamentsarmee Thomas Fairfax wird in Denton, Yorkshire geboren.

28. Januar

Der Bibliothekar und Diplomat Sir Thomas Bodley (* 1544) stirbt in London, England.

08. Februar

Der Dichter Samuel Butler wird in Strensham, Worcestershire, England geboren.

24. Mai

Der englische Staatsmann und Minister unter Queen Elizabeth I. und Jakob I., Robert Cecil, 1. Earl of Salisbury (1563) stirbt in Marlborough, Wiltshire, England.

1613

William Shakespeares „Heinrich VIII“ erlebt seine Uraufführung.

Die Engländer brennen Port Royal nieder.

Die Engländer unter Sir Samuel Argall nehmen die Indianerin Pocahontas gefangen und halten sie in „ehrvoller Gefangenschaft“, in der sie dann von Gouverneur Sir Thomas Dale (?–1619) und Reverend Alexander Whitaker zum Christentum bekehrt wird und den Namen Rebecca bekommt. Der erste Sekretär der Kolonie, John Rolfe, der die ersten Tabakproben nach England schickt, verliebt sich schließlich in sie.

1614

Die Niederländer erforschen den Küstenstreifen entlang von Nieuw-Amsterdam, das spätere New York City.

05. April

Pocahontas, die Tochter von Powhatan heiratet John Rolfe und sorgt damit für einen kurzzeitigen Frieden zwischen den beiden Rassen. Als Botschafterin ihres Vaters kommt sie an den englischen Königshof. Dort wird Pocahontas 1616 als einzige vom englischen Königshaus anerkannte „Indianerprinzessin“ und Botschafterin ihres „königlichen“ Vaters Powhatan bei Hofe empfangen. Aufgrund ihrer Anmut und ihres aufgeweckten Geistes ist sie unter den Adeligen sehr beliebt.

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