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Hoffnung und Stärke im Westbalkan

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Aus der Reihe: Big Ideas #13
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Die EIB hat den Gesundheitssektor in der Region bisher schon umfangreich unterstützt. Mehr als 400 Millionen Euro hat sie für neue Krankenhäuser und Labors in Serbien sowie Bosnien und Herzegowina bereitgestellt. Nun werden neue Investitionen in Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien geprüft, um ein besseres Gesundheitssystem zu schaffen, das einen gleichberechtigten Zugang für alle gewährt.

Außerdem müssen die Pandemiebereitschaft und die Reaktionsfähigkeit in der Region verbessert werden.

Die Pandemie hat die ohnehin schon fragile, stark exportorientierte Wirtschaft in der Region in Mitleidenschaft gezogen. Wie schwer die Folgen für die Wirtschaft auf kurze, mittlere und lange Sicht genau sein werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Die pessimistischsten Szenarien sagen eine bedrohliche Rezession für die Region voraus, deren Wachstum vorher schon zu schwach war, um innerhalb einer Generation wirtschaftlich zu Europa aufzuschließen.

Landesweit verordnete Lockdowns im Kampf gegen Covid-19 und Zahlungsstopps haben die Unternehmen der Region schwer getroffen. Geschäftswelt, Versorger, Kommunen und andere Einrichtungen stehen plötzlich ohne Einnahmen da und haben damit oft keine Mittel, um Löhne und Rechnungen zu bezahlen – von den Steuern ganz zu schweigen. Um das System am Laufen zu halten, müssen restriktive Beschränkungen gelockert, der Wirtschaft Liquidität zugeführt und Investitionen sorgfältig vorbereitet und umgesetzt werden. Nur so kommen Wirtschaft und Gesellschaft nach Ende der Einschränkungen wieder auf die Beine.

Die EIB steht bereit, ihre finanzielle Unterstützung zu erhöhen – vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie sollen in der Lage sein, ihr Personal zu halten und diese beispiellose Krise zu überstehen, um am Ende stärker und produktiver aus ihr hervorzugehen.


Wie EIB-Präsident Werner Hoyer auf dem EU-Westbalkan-Gipfel im Mai 2020 bekannt gab, hat die EIB ein Sofortpaket von 1,7 Milliarden Euro für den Gesundheitssektor und für KMU geschnürt. 500 Millionen Euro sind für den öffentlichen Sektor in Ländern bestimmt, in denen es bereits nationale Förderinstitute gibt. Im Mittelpunkt dabei stehen unter anderem die Bereiche Gesundheit, Zivilschutz und KMU.

Mit 400 Millionen Euro sollen über lokale private Finanzinstitute kleine und mittlere Unternehmen in der Region gefördert werden.

Parallel zu ihrer Antwort auf die Coronakrise wird die Bank außerdem mit 800 Millionen Euro verstärkt Investitionen vorantreiben, die die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Westbalkan insgesamt verbessern.

Die EIB ist seit mehr als 40 Jahren im Westbalkan tätig und steht nun bereit, ihr Engagement noch zu verstärken. Das Ziel ist klar: die Lebensbedingungen der Menschen in der Region verbessern und den Lebensstandard auf das Niveau der Europäischen Union anheben. Machen wir weiter, damit aus dieser Hoffnung Wirklichkeit wird.