Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst

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Dankbarkeit

Wir alle wissen, wie wichtig es ist, dankbar zu sein, aber wir vergessen es oft. Die meisten von uns haben als Kind gelernt, sich regelmäßig zu bedanken. Unsere Eltern haben uns dazu gezwungen, „Danke“ zu sagen. Das wurde mir bei meinen Enkeln bewusst. Wenn ich einem meiner Enkel etwas schenkte, sagten die Eltern oft: „Bedank dich bei Lise.“

Ich bemerkte, dass das Kind es nur widerstrebend sagte. Warum sollte es sich bedanken? Schließlich hatte es nicht unbedingt um das gebeten, was ich ihm gerade gegeben hatte. Am Ende sagte es das Gewünschte, um seine Ruhe zu haben und höflich zu sein. Erinnerst du dich an ähnliche Erlebnisse aus deiner Kindheit? Beim Anblick meiner Enkelkinder erinnerte ich mich wieder an solche Momente, die ich als Kind erlebte. Das Schlimmste war, wenn meine Mutter von mir verlangte, jemandem einen Kuss zu geben, wenn ich ein Geschenk erhielt.

Deshalb sagen wir „Danke“ oft nur aus Gewohnheit. Wir empfinden aber nicht unbedingt Dankbarkeit.

Nimmst du dir die Zeit zu spüren, was in dir vorgeht, während du jemandem oder dem Universum für etwas dankst, was gerade geschehen ist? Wenn du spürst, dass dein Herz aufgeht, bedeutet das, dass du sehr dankbar bist. Nur dann, wenn wir in unserem Herzen und im gegenwärtigen Moment sind, empfinden wir wirklich Dankbarkeit und Wertschätzung für alles.

Ich habe Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass wir jeden Tag dankbar sein sollten – nicht nur dann, wenn wir etwas erhalten. Anfangs musste ich mich täglich bewusst und willentlich in Dankbarkeit üben. Doch irgendwann brauchte ich es mir nicht mehr vorzunehmen, dankbar zu sein. Es stellte sich ganz natürlich ein.

Meine Empfehlung lautet: Nimm dir die Zeit, regelmäßig dankbar zu sein und darauf zu achten, was du innerlich fühlst, wenn du dich bedankst. Mit der Zeit wirst du merken, dass diese kleine Geste der Dankbarkeit dir Energie verleiht.

Ich für meinen Teil habe mir angewöhnt, mich bei meinem Navi zu bedanken, das ich Joséphine getauft habe. Jedes Mal, wenn ich es benutze, danke ich der Person, die es erfunden hat, und wenn ich sicher mein Ziel erreicht habe, sage ich laut: „Danke, Joséphine, dass du mich immer gut leitest.“ Mitfahrer finden das immer sehr lustig.

Eine andere Gelegenheit, bei der ich oft Danke sage, ist, wenn ich inspiriert bin oder die Antwort auf eine Frage finde, über die ich schon eine Weile nachgedacht habe. Ich nehme mir stets die Zeit zu sagen: „Danke, mein innerer Gott, dass du immer da bist, um mir zu helfen.“

Kleine tägliche Freuden haben wir alle. Das kann alles Mögliche sein: das Lächeln eines Fremden, der Blick eines Babys, der Geruch der Natur, das Streicheln des Windes auf unserer Haut, glitzernde, sanft herabfallende Schneeflocken, der Anblick eines wundervollen Schmuckstücks in einem Schaufenster, Kleidung, die wir zum ersten Mal tragen, ein Kompliment, das Erwachen der Natur im Frühling, eine aufblühende Blume, der Duft eines guten Essens, die Befriedigung nach einem arbeits- oder erlebnisreichen Tag, eine unerwartete liebevolle Bemerkung, die sekundenlange Umarmung eines Kindes, ein Gefallen, den uns jemand gerne erwiesen hat, ein Kaffee und ein Croissant, den dir ein Arbeitskollege gebracht hat usw.

Und du, erkennst du all diese kleinen Freuden in deinem Leben, die oft nur wenige Sekunden dauern? Spürst du sie als Balsam auf deinem Herzen? Meistens denkt man in solchen Momenten nicht daran, sich zu bedanken. Doch am wichtigsten ist ohnehin das, was du fühlst, denn gerade die Dankbarkeit, die von Herzen und nicht aus dem Kopf kommt, verleiht dir Energie. Nicht zufällig ist das Herz das Organ, das das Blut (und damit Energie) im Körper überallhin transportiert. Der psychische Zustand, in dem du dich befindest, bestimmt die Qualität des in dir zirkulierenden Blutes. Je ärmer dein Blut ist, umso mehr Nährstoffe fehlen dir und umso mehr altert dein Körper. Je mehr dein Blut mit Liebe angereichert ist, umso höher ist die Energiequalität, die alle Teile deines Körpers erhalten. Dankbar zu sein verbessert deine physische Gesundheit.

Eine andere Möglichkeit, sich täglich in Dankbarkeit zu üben, besteht darin, sich morgens und vor dem Schlafengehen Zeit dafür zu nehmen. Ich tue das schon sehr lange. Morgens beim Aufstehen denke ich als Erstes, dass ich gespannt bin, welches Geschenk mir das Leben an diesem Tag wohl machen wird. Vor dem Schlafengehen bedanke ich mich in Ruhe für alles nur Erdenkliche. Diese Gewohnheit ist mir wichtig, denn obwohl ich mich tagsüber oft bedanke, vergesse ich doch immer wieder etwas. Es ist also ein guter Zeitpunkt, meinen Dank zu vervollständigen.

Ich beginne fast immer damit, dass ich meinem Körper danke. Mühelos finde ich drei oder vier Situationen, in denen er meiner Bitte, etwas zu tun, nachgekommen ist. Mit zunehmendem Alter wertschätze ich ihn immer mehr, denn er leistet mir weiterhin gute Dienste. So danke ich ihm beispielsweise seit einigen Jahren dafür, dass ich jetzt viel volleres Haar habe als mit zwanzig und dass es sehr leicht zu frisieren ist.

Im Gegenzug kümmere ich mich gut um ihn. Wenn ich zum Beispiel auf einem Flughafen bei einer Zwischenlandung mit Gepäck schnell laufen muss, um den Anschlussflug zu erwischen, danke ich meinem Körper unaufhörlich dafür, dass ich dazu immer noch in der Lage bin. Sobald ich dann bequem im Flugzeug sitze, nehme ich mir die Zeit, erneut mit ihm zu reden, und verspreche ihm, dass ich ihm viel Ruhe gönnen werde, sobald ich wieder zu Hause bin.

Denkst du daran, dich bei deinem Körper für eine problemlose Verdauung und Ausscheidung zu bedanken? Dankst du deinem Herz dafür, dass es unermüdlich schlägt? Lass beim Zubettgehen deinen Tag noch einmal Revue passieren und danke im Verborgenen bestimmten Menschen. Vergiss dabei nicht die wichtigste Person: DICH.

Jeder Augenblick, den du genießt und für den du dankbar bist, hält dich jung, denn die Energie fließt gut in dir. Zudem kostet Dankbarkeit nichts und ist jedem Menschen zugänglich. Mit der Zeit wird es dir zur Selbstverständlichkeit, so zu verfahren.


Kapitel 3
Ängste vor dem Altern

Hast du dir jemals die Zeit genommen zu überprüfen, welche Ängste dich überkommen, wenn du an die Zeit deines Alters denkst? Wenn nicht, nimm diese Ängste einmal bewusst wahr und finde heraus, was in deinem Inneren vorgeht, wenn dein Ego dir Furcht einflößt.

In dem, was ich lehre, spreche ich zwar ohnehin schon häufig vom Ego, trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte für diejenigen einflechten, die eine Erinnerung brauchen – auch deswegen, weil das Ego uns mit allen Mitteln schnell vergessen lassen will, was wir über es gelernt haben, damit wir uns dessen nicht allzu bewusst sind. Es ist daher unerlässlich, unser Ego erkennen zu können, um zu wissen, auf wen wir hören: auf das Ego oder auf unser Herz.

Das Ego repräsentiert all unsere Überzeugungen über Gut und Böse und wird von all den kleinen Stimmen des Verstandes manipuliert, die uns physisches oder psychisches Unbehagen bereiten. All unsere Ängste sind also das Werk unseres Egos.

Das Ego ist in grauer Vorzeit im Menschen entstanden, als die Vorstellung von Gut und Böse auf der Erde begann. Es nutzt also die mentale Energie des Menschen. Tiere haben kein Ego, weil sie geistig nicht so weit entwickelt sind wie Menschen. Die Ängste der Tiere entspringen nicht dem Ego, denn sie sind „real“ und auf den Körper bezogen. Ängste, die vom Ego kommen, haben keinen realen Ursprung, sie existieren nur in unserer Vorstellung. Wie kann man eine reale von einer irrealen Angst unterscheiden? Eine reale Angst bedeutet, dass im Moment der Angst eine echte Gefahr besteht. Wenn du zum Beispiel beim Treppensteigen einen Fehltritt machst und fühlst, wie du fällst, dann ist die Angst, die du durchlebst, real. Dein Körper tut dann, unterstützt vom Verstand, alles, um dich vor dem Sturz zu bewahren. All deine geistigen und körperlichen Fähigkeiten werden also eingesetzt, um dir dabei zu helfen, dein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Selbst wenn du es schaffst, nicht zu fallen, schlägt dein Herz schneller, und bestimmt gerätst du ins Schwitzen – das ist ganz normal. Dann musst du richtig durchatmen, um deinen Körper wieder in den Normalzustand zu bringen.

Anschließend könnte es sein, dass dein Ego die Oberhand gewinnt, dich kritisiert, du hättest nicht genug aufgepasst, und dir viele Bilder zeigt, was alles hätte passieren können, wenn du die Treppe hinuntergestürzt wärst. Du stellst dir zum Beispiel vor, du hättest dir ein Bein gebrochen und denkst an all die Konsequenzen, die das für dein Leben gehabt hätte.

Dabei handelt es sich um irreale Ängste. Oft wird man sehr müde, wenn man eine solche Angst durchmacht. Sicher hast auch du schon eine ähnliche Situation erlebt. Gerade solche Ängste lassen deinen physischen, emotionalen und mentalen Körper altern. Warum? Sobald du Angst hast, produziert dein Körper Adrenalin, um dir die Kraft und Geistesgegenwart zu geben, die du brauchst, um der Gefahr zu begegnen. Da jedoch keine wirkliche Gefahr besteht, nutzt sich dein Körper durch die Arbeit, die er tut, ab und das ungenutzte Adrenalin, das er produziert hat, schadet dir, anstatt dir zu nützen. Denk daran: Jede irreale Angst ist das Werk deines Egos, das unablässig versucht, dein Leben zu steuern.

Das Ego weiß nur das, was sich dem Gedächtnis deines Mentalkörpers in diesem und in früheren Leben eingeprägt hat. Es setzt sich aus Erinnerungen zusammen, die auf Gut und Böse bzw. Schlecht basieren. Andere Erinnerungen, die im Mentalen registriert werden, sind jene, die uns in unserem Leben auf diesem Planeten unterstützen und uns sagen, wie man schreibt, rechnet, nach Hause findet usw.

 

Wusstest du, dass beim Tod nur dein physischer Körper stirbt und zur Energie zurückkehrt? Dein emotionaler und dein mentaler Körper sterben nicht, denn beide sind Teil deiner Seele, die unsterblich ist. Diese geht – mit all den Erinnerungen, die sie erworben hat – in die Welt der Seele ein. Dann zieht sie mithilfe ihres Geistführers eine Bilanz ihres letzten Lebens und bereitet sich auf das nächste vor. Dieser Zyklus wird sich so lange wiederholen, bis du einen Zustand vollständiger Harmonie erreicht hast, das heißt, wenn du in allen Aspekten deines Lebens in bedingungsloser Liebe lebst.

Es heißt, dass manche Menschen, Hunderte oder sogar Tausende von Leben hinter sich haben. Ihr Ego hat daher sehr viele Überzeugungen und Glaubenssätze angesammelt, die sich dem Gedächtnis der Seele eingeprägt haben. Jede irreale Angst wird durch eine derartige Überzeugung aktiviert, an der wir nach einer real erlebten Angst festhalten.

Kommen wir noch einmal auf das Beispiel des Treppensturzes zurück. Wenn dein Ego dir das Bild eines gebrochenen Beins zeigt, ist das ein Zeichen dafür, dass es dir schon einmal passiert ist oder dass du gesehen hast, wie sich jemand auf diese Weise verletzt hat – sei es in diesem oder in einem anderen Leben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit glaubst du seitdem, dass du dir bei einem Sturz das Bein brechen wirst und stets aufpassen musst, damit es nicht noch einmal passiert. Dein Verstand hat diese Botschaft über dein Ego registriert, und dann hat sie sich zu einem Glaubenssatz verfestigt.

Das Ego hält unzählige solcher festen Überzeugungen in all unseren Lebensbereichen wach. Wir hören viel mehr auf unser Ego als auf unser Herz, weil wir uns der wahren Bedürfnisse unseres Wesens nicht bewusst sind. So kommt es, dass das Ego unser Leben steuert. Erst wenn uns unsere fest verwurzelten Überzeugungen bewusst werden, können wir unser Leben lenken. Psychologischen Studien zufolge sind sich Menschen nur zu fünf bis zehn Prozent dessen bewusst, was in ihnen vorgeht, Ängste eingeschlossen.

Darum habe ich dir empfohlen, die Ängste aufzuschreiben, die dir bewusst sind. Bis du am Ende dieses Buches angelangt bist, wirst du sicherlich noch weitere entdecken. Wenn du offen bleibst, findest du auch in den kommenden Jahren immer noch mehr.

Im vorigen Kapitel habe ich es schon erwähnt: Das Wassermannzeitalter bringt uns die Energie und die Kenntnisse, die wir brauchen, um besser zu erkennen, was in uns vorgeht. Doch leider hat das Ego einen derart großen Einfluss auf die Menschen, dass es sie ständig in Angst leben lässt und so daran hindert, diese gute Gelegenheit zu nutzen.

Außerdem glaubt es, dass wir das sind, was wir besitzen und was wir tun, und das sorgt dafür, dass wir uns selbst nach unseren Leistungen, unserem Aussehen, Geld, Besitz und Beruf bewerten, obwohl wir in Wirklichkeit viel mehr sind als dieser physische Aspekt unserer selbst.

Tendenziell fühlen sich Menschen etwa ab 65 Jahren alt. In den meisten Ländern entspricht das dem Rentenalter. Wenn man aber in einem Unternehmen arbeitet, setzt dieses Gefühl schon um das 45. Lebensjahr ein, dann nämlich, wenn der eigenen Berufsbezeichnung, wie es manchmal geschieht, das englische „Senior“ voran- oder nachgestellt wird – was nicht gerade dazu beiträgt, dass man sich jung fühlt – und man gleichzeitig sieht, dass Jüngere immer mehr Raum einnehmen.

Dieses Gefühl, alt zu sein, verstärkt sich auch dadurch, dass man feststellt, wie schnell und effizient junge Menschen im IT-Bereich sind. Viele Unternehmen wollen lieber „Juniors“ einstellen, statt „Seniors“, also ältere Angestellte mit höheren Gehältern, zu behalten. Daher wird diesen häufig eine Abfindung angeboten, damit sie in den Vorruhestand gehen. Oft wird auch die von unserem Ego übermittelte Annahme vertreten, es sei sehr schwierig, mit über 45 Jahren noch eine neue Arbeit zu finden, und noch schwieriger, eine ganz neue Karriere zu beginnen.

Was die meisten Menschen nicht wissen: Wir selbst entscheiden, wann wir alt sind. Ich kenne Hundertjährige, die es nicht sind: Sie haben eine sehr gute Lebensqualität, sind geistig wach und rege und körperlich unabhängig. Warum ist das so? Manche werden sagen, es liege an ihren guten Genen, sie hätten eben Glück gehabt usw., aber das stimmt nicht. Wie siehst du das? Bist du in der Lage, tief in dir zu spüren, dass es in deiner Macht liegt zu entscheiden, wann du alt sein wirst? Es ist wichtig zu wissen, dass sich deine Genexpression – die Art, wie Gene sich ausprägen – entsprechend deiner Denkweise ändert. Das Ablesen des genetischen Gepäcks, mit dem du zur Welt gekommen bist, kann also verändert werden. Ich für meinen Teil habe dieses Phänomen vor allem seit meinem siebzigsten Lebensjahr bemerkt, also seitdem ich weiterhin so aktiv bin wie mit fünfzig.

Andere berichten mir oft von ihren Ängsten. Hier einige, die häufiger genannt werden:

•Ich bin sechzig Jahre alt, und das Gehen fällt mir schon schwer. Wer kümmert sich um mich, wenn ich später überhaupt nicht mehr laufen kann?

•Ich habe keine Kinder. Wie wird mein Alter sein, so ganz alleine?

•Ich habe zwar Kinder, aber wir haben kein gutes Verhältnis. Ich kann nicht auf sie zählen, was soll nur aus mir werden?

•Jedes Mal, wenn ein geliebter Mensch stirbt, habe ich noch mehr Angst vor dem Tod.

•Wenn ich meine Mutter in ihrem Altenheim besuche, habe ich Angst bei dem Gedanken, dass mein Lebensende auch so sein wird.

•Ich kann es nicht ertragen zu sehen, wie mein Körper altert und meine Fähigkeiten schwinden. Je mehr die Zeit vergeht, desto mehr Angst habe ich.

•Ich möchte gerne lange leben, aber ich weiß nicht, wie ich das mit den wenigen Ersparnissen schaffen soll.

•In fünf Jahren gehe ich in den Ruhestand und erhalte dann nur noch meine staatliche Rente, um für meinen Lebensunterhalt aufzukommen. Was soll ich dann nur tun? Wie soll ich nur mit so wenig Geld auskommen?

•Oft höre ich, dass in den Staatskassen in einigen Jahren kein Geld mehr für Rentner vorhanden sein wird. Dieser Gedanke versetzt mich in Panik, denn ich habe damit gerechnet, dass mir dieses Geld im Ruhestand zur Verfügung steht.

•Ich habe mich immer gerne nützlich gefühlt. Was wird mit mir geschehen, wenn ich nicht mehr viel tun kann? Je älter ich werde, desto mehr macht mir dieser Gedanke Angst.

•Ich werde immer vergesslicher und muss immerzu denken, dass ich vielleicht Alzheimer bekomme. Es ist furchtbar, sein Leben mit dieser Krankheit zu beenden, weil man anderen immer mehr zur Last fällt. Meine Großmutter hatte diese Krankheit siebzehn Jahre lang, bevor sie starb. Es war schrecklich. Wir mussten uns überwinden, sie hin und wieder zu besuchen, und der Gedanke, dass es mir ebenso ergehen könnte, macht mir Angst.

•Ich bin 62 Jahre alt und muss ein Hörgerät tragen, doch es gelingt mir einfach nicht, das zu akzeptieren. Ich kann nicht mehr wie früher leben und Spaß haben. Ich fühle mich schon alt und finde das ungerecht. Außerdem kann es sein, dass ich eines Tages völlig taub bin.

•Es sind inzwischen so viele verschiedene Krebsarten bekannt, dass meine Angst, die Diagnose „Krebs“ zu erhalten, von Jahr zu Jahr steigt. Mir wurde gesagt, dass ich mit einiger Wahrscheinlichkeit daran erkranken könnte, denn in meiner Familie sind schon mehrere daran gestorben.

•Ich fürchte, dass ich etwas für mich Wesentliches versäume, wenn ich sehe, dass mir mit zunehmendem Alter immer weniger Lebenszeit bleibt.

•Jetzt, da ich im Ruhestand bin, habe ich Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen: Soll ich mein Geld für mich selbst ausgeben oder es für meine Erben behalten? So oder so habe ich Schuldgefühle.

Leider hindern uns all diese Ängste daran, mit Vertrauen und innerem Frieden zu leben. Wenn du dich in mehreren der oben beschriebenen Ängste wiedererkennst, wäre es vielleicht eine gute Idee, weniger auf Nachrichten in den Medien zu achten, denn sie nähren meistens nur unsere Ängste. Hast du übrigens bemerkt, dass jedes Jahr viele krebserregende Produkte und Nahrungsmittel entdeckt werden? Man denke nur an all die Hinweise auf Zigarettenpackungen, die auf die tödliche Wirkung von Tabak hinweisen. Dabei handelt es sich um eine regelrechte mentale Programmierung! Wenn du akzeptierst, dass Krankheiten aus deinem Inneren (deiner Art zu sein) kommen und nicht von außen, wirst du merken, dass du deutlich mehr Freude am Leben hast, und deine Ängste werden sich verringern.

Eine weitere häufige Angst, die Frauen betrifft, hängt mit den Wechseljahren zusammen. Auch Männer durchlaufen übrigens eine vergleichbare Periode, die Andropause genannt wird. Es handelt sich um ein biologisches Phänomen, das durch ein möglicherweise zu starkes Absinken des Testosteronspiegels und einen dadurch entstehenden Testosteronmangel hervorgerufen wird. Etwa dreißig Prozent der Männer zwischen 40 und 55 Jahren sind davon betroffen. Warum aber werden siebzig Prozent der Männer älter, ohne davon betroffen zu sein? Meiner Meinung nach ist es vielmehr ein normaler Prozess, der sich in Abhängigkeit von den Überzeugungen und Glaubenssätzen bestimmter Männer vollzieht. Männlichen Lesern dieses Buches empfehle ich: Ändert eure Auffassung des Begriffs „Alter“, wenn ihr eure Testosteronproduktion aktiver halten wollt.

Was die Frauen betrifft, so haben manche in den Wechseljahren sehr schmerzhafte Symptome, während diese bei anderen nur minimal ausfallen und im Grunde genommen ganz natürlich sind, denn sie sind auf die hormonelle Veränderung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr zurückzuführen. Eine der Hauptursachen für Probleme in den Wechseljahren ist die Tatsache, dass unsere Gesellschaft diese Symptome in ihrer Wahrnehmung zu etwas Negativem gemacht hat. Die Frau glaubt, dass ihr Körper verfällt und altert, dass sie keine richtige Frau mehr sei. Die Probleme können auch körperlicher Natur sein, wie zum Beispiel eine geschädigte Leber oder zu viele im Organismus angesammelte Giftstoffe, was nichts mit den Wechseljahren zu tun hat.

Da eine Frau durch Blutverlust während der Menstruation Energie verliert, hört die Menstruation bekanntlich spontan auf, wenn ihr Organismus einen Überschuss an Energie und Blut benötigt, zum Beispiel wenn sie schwanger wird, stillt oder ein gravierendes physisches oder psychisches Gesundheitsproblem hat. So klug ist unser Körper.

Genau das geschieht auch in der Zeit der Wechseljahre: Um einen zu schnellen Alterungsprozess des Körpers zu vermeiden und zu verhindern, dass die lebenswichtigen Organe (Leber, Nieren, Milz, Lunge, Herz, Bauchspeicheldrüse, andere Drüsen, wie die Nebennieren, und das Gehirn) vorzeitig Schaden nehmen oder krank werden, stellt der Körper den Eisprung endgültig ein. Es kommt also zur Menopause, damit sich unsere Lebenserwartung erhöht.

Wenn du zu den Frauen gehörst, die glauben, dass die Wechseljahre ein Zeichen des Alters sind, dann solltest du diese Überzeugung unbedingt ändern. Mir gefällt folgende Definition, die ich einmal gelesen habe: Die Menopause ist eine Pause in der Lebensmitte.

Um diesen Übergang gut zu durchleben, ist es sehr wichtig, dass du darauf vorbereitet bist und deinen Körper nicht seiner Energie beraubt hast. Auf diese Weise läuft die Phase der Menopause viel ausgewogener ab und wird nicht zum Alptraum. Die Ratschläge in diesem Buch, die sowohl physische als auch psychische Aspekte behandeln, werden dir helfen, deinen Körper zu energetisieren, damit er leichter durch die Wechseljahre kommt.

Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass die größte Angst derer, die sich vor dem Altern fürchten, die Angst vor dem Leben ist. Wenn wir unsere Ängste die Oberhand gewinnen lassen, ändern wir damit unsere Lebensweise – und zwar auch dann, wenn uns das gar nicht bewusst ist. Dann sagen wir uns eines Tages, dass wir alt sind und es an der Zeit ist, mit allem aufzuhören.

Oft bin ich mit meinen Enkeln zum Fallschirmspringen gegangen, auch noch mit 77, und das war bestimmt nicht das letzte Mal. Sie halten es immer für eine unglaubliche Leistung, aber im Grunde hängt so etwas vor allem von unserer Denkweise ab. Wenn ich beschließe, etwas nicht mehr zu tun, dann nicht deswegen, weil ich mich davor fürchte. Zum Beispiel habe ich seit zwei Jahren keine Lust mehr, im Meer zu schwimmen. Ich mache lieber lange Spaziergänge am Strand, nur meine Füße sind im Wasser. Das gibt mir mehr Energie. Als ich beschloss, nicht mehr im Meer zu schwimmen, habe ich mich gefragt, ob ich diese Entscheidung aus Angst getroffen hatte. Um die Antwort zu finden, blickte ich aufs Meer und stellte mir die Frage, ob mich die Vorstellung, schwimmen zu gehen, ängstigte. Sofort erkannte ich, dass es nicht so war, denn ich konnte mir vorstellen, es ohne Zögern zu tun, um jemandem in Not zu helfen.

 

Natürlich gibt es bestimmte Aktivitäten, die wir in höherem Alter gar nicht mehr ausüben können oder die schwieriger werden. Der Körper nutzt sich ab, doch dieser Verschleiß braucht nicht zwangsläufig zu früh einzusetzen. Im ersten Kapitel habe ich über unterschiedliche Meinungen zum Thema Altern gesprochen. Meine Ansicht ist: Egal, in welchem Alter der Körper abzubauen beginnt, es ist wichtig, dass wir uns so früh wie möglich angewöhnen, für ihn zu sorgen.

Wenn wir jung sind, halten wir unseren Körper für unsterblich und glauben, dass er all seine Fähigkeiten ewig behält. Aber natürlich schätzt er es, wenn wir ihm schon möglichst früh mit allen Mitteln helfen, seine körperlichen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten zu bewahren. Das ist dann machbar, wenn wir uns selbst lieben. Darauf werde ich in einem anderen Kapitel noch einmal eingehen. Hast du schon einmal daran gedacht: Je mehr Liebe du dir selbst schenkst, desto weniger erwartest du dies von anderen? Das ist eine gute Methode, um dir belastende Emotionen und Frustration zu ersparen.

Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich dir vorschlagen, einmal auf deine Ängste zu achten. Jedes Mal, wenn du Angst hast, frag dich, ob sie real ist oder nicht, ob eine echte Gefahr besteht oder nicht. Manchmal dauert es viele Jahre, bis einem bewusst wird, dass man schon sehr lange eine bestimmte Angst in sich trägt, denn wenn man jung ist, hat man mehr Energie, sie zu verleugnen und in sich zu vergraben. Mit der Zeit ist man jedoch nicht mehr in der Lage dazu.

Bedenke auch, dass jede unbewusste Angst im Laufe der Jahre immer mehr zunimmt, denn sie kontrolliert dich fortwährend, ohne dass du es merkst. Das ist ein weiterer Grund, warum es irgendwann zu schwierig wird, sie beiseitezuschieben und zu ignorieren. Wir alle haben körperliche, emotionale und geistige Grenzen.

Sehr wahrscheinlich ist der Großteil deiner Befürchtungen irreal und du siehst voraus oder stellst dir vor, dass etwas passieren könnte. Wenn dem so ist, dann sollte dir dabei bewusst sein, dass du auf dein Ego und nicht auf dein Herz hörst. Es ist, als würdest du immer auf jemanden aus deinem Umfeld hören, der dir fortwährend Angst macht, und dich von ihm beeinflussen lassen.

Vergiss nicht, dass du allein dein Leben in der Hand hast! Aus Liebe zu dir selbst musst du der betreffenden Person sagen, dass du dich von nun an nicht mehr von ihr beeinflussen lassen möchtest und deine Energie lieber dazu nutzt, das zu erreichen, was du willst, und nicht das, was du nicht willst. Du kannst ihr sagen, dass du ihre Absicht, dir zu helfen, zwar zu schätzen weißt, sie dir damit aber überhaupt nicht hilft.

Mit deinem Ego verhält es sich ebenso: Es ist davon überzeugt, dir mit seiner Angstmacherei zu helfen, denn es glaubt, du könntest die Konsequenzen nicht bewältigen, wenn du das, was du willst, angehst. Nur du allein kannst ihm mitteilen, dass du sehr wohl in der Lage bist, alle Konsequenzen zu tragen, auch wenn du sie noch nicht kennst; und dass du genug auf dich selbst vertraust, um stets eine Lösung zu finden. Wenn dein Ego deine Sicherheit und Entschlossenheit spürt, wird es bereitwillig beiseitetreten und zulassen, dass du auf deine Bedürfnisse hörst.

Der nächste Schritt besteht darin, dir vorzustellen, welches Leben du dir als älter (aber nicht alt) gewordener Mensch wünschst. Nimm dir Zeit, um es gut zu visualisieren und das damit einhergehende Glück zu fühlen.

Ich möchte hier betonen, dass es einen Unterschied zwischen Visualisieren und positivem Denken gibt. Visualisierung ist die Ursache vieler Phänomene, die wissenschaftlich nicht erklärbar sind. Dabei kommt mir das Beispiel einer Frau in den Sinn, die eine gutartige Geschwulst von der Größe eines Ballons in ihrer Gebärmutter hatte. Sie musste zwei Monate warten, bevor sie operiert werden konnte. Also beschloss sie, die Geschwulst durch Visualisieren zum Schrumpfen zu bringen. Mehrmals am Tag schloss sie die Augen, visualisierte und fühlte dann, wie der Ballon in ihrem Bauch sich verflüssigte und allmählich durch ihre Vagina ausströmte.

Dass es funktionierte, merkte sie daran, dass sie täglich Damenbinden tragen musste. Jeden Tag bedankte sie sich bei ihrem Körper. Es machte sie sehr glücklich, dass er sich mit ihr zusammentat. Sie konnte sehen, wie der Ballon nach und nach immer kleiner wurde. Nach einiger Zeit bat sie ihren Arzt um eine weitere Röntgenuntersuchung. Sie war davon überzeugt, dass die Geschwulst verschwunden war, wollte aber Gewissheit haben. Und siehe da: Wundersamerweise war sie wirklich verschwunden!

Sollte sie noch einmal zurückkommen, weiß diese Frau, dass dies ein wichtiger Hinweis wäre auf etwas, das die Visualisierung nicht beheben konnte. Es ist mit Sicherheit sehr wirksam, wenn wir uns die Zeit nehmen, zu prüfen, was ein körperliches Problem uns sagen will.

Der Unterschied zwischen Visualisieren und positivem Denken ist folgender: Hätte sich diese Frau dafür entschieden, ihr Problem mit positiven Gedanken zu lösen, dann hätte sie einfach in Affirmationen wiederholt, dass die Geschwulst ebenso verschwinden würde, wie sie gekommen war. Durch das Visualisieren konnte sie dagegen das, was sie erreichen wollte, fühlen, und das wirkt stärker als Positives Denken.

Positives Denken ist schön und gut, aber wir müssen aufpassen, dass es nicht in ein Streben nach Kontrolle ausartet, das uns Energie abverlangt. Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der behauptet, er sei immer gut gelaunt, denn das mache das Leben angenehmer. Wir wissen, dass es unmöglich ist, niemals wütend, deprimiert usw. zu sein; also können wir sagen, dass die betreffende Person sich selbst kontrolliert, um stets positiv zu bleiben. Ideal ist jedoch, positives Denken mit Visualisieren zu verbinden: Das verleiht uns Energie und bringt Freude.

Solange du im Sinn behältst, was du willst, und entsprechend handelst, kreierst du auch das, was du willst. Dann nutzt du deine große göttliche Kraft, dein Leben zu gestalten – eine Kraft, die jedem Menschen auf diesem Planeten innewohnt. Wir alle sind Götter, die erschaffen können. Der einzige Unterschied zwischen dir, mir und allen, die du kennst, ist unsere innere Gewissheit, unsere Selbstliebe und unsere Fähigkeit, etwas in die Tat umzusetzen. Denn eben dadurch kreieren wir entweder das, was wir wollen, oder das, was wir nicht wollen.

Wenn es uns nicht gelingt, das, was wir wollen, zu kreieren, sollten wir akzeptieren, dass wir eben nicht alles kontrollieren können und unser innerer GOTT unsere Bedürfnisse besser kennt als wir selbst. Und dann sollten wir zu etwas anderem übergehen.

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