Trible

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Aus der Reihe: Trible #1
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3. Kapitel

Ich wusste nicht wie lange ich schon so da saß. Die Knie angewinkelt, während ich in sie hineinweinte wie ein Baby. Wirklich, diese australische Luft bekommt mir vermutlich nicht gut. Erschrocken fuhr ich hoch als ich Schritt hörte und ein dunkelhaariger Junge nur ein paar Jahre älter als ich um die Ecke bog. Er sah irgendwie gut aus mit seinem muskulösen Körper und den hohen Wangenknochen. Noch dazu die bräunliche Haut. Als hätte er meinen Blick bemerkt hob er die Hände als wollte er sich ergeben. „Keine Angst. Ich bin´s nur.“ Er trat einen Schritt auf mich zu und ich erkannte die Stimme wieder. Das war Rily. Der Drache Rily, der jetzt in einer menschlichen Gestalt vor mir stand. „Rily“, flüsterte ich und wischte mir die Tränen weg. Ich sah bestimmt schrecklich aus. Mein Gesicht war ganz fleckig und meine Augen gerötet. „Ja.“, sagte er und setzte sich neben mich, ich konnte nicht verhindern, dass ich ein wenig wegrückte. „Du bist ein Mensch.“ Er lächelte. „Es klingt so als wäre es etwas Schlechtes.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur…“ Ich holte Luft ehe ich von neuem begann. „Wie ist das nur möglich? Damit jemand ein Mensch ist, sich jedoch in einen Drachen verwandeln kann?“ Ich holte noch einmal Luft. „Die es eigentlich nicht gibt.“ Er schnaubte. „Es gibt eben mehr zwischen Himmel und Erde als du dir vorstellen kannst.“ Er erhob sich wieder und streckte mir seine Hand entgegen. „Aber ich bin eigentlich hier um dich zu Sarah und den Anderen zu bringen.“ Ich starrte zuerst seine Hand und dann ihn an. Wer war Sarah? „Noch mehr Drachen?“ Er nickte und ich presste meine Knie enger an mich. Drachen. Vor ein paar Tagen hätte ich noch laut gelacht, wenn mir jemand erzählt hätte, dass es sie gibt. Und jetzt sollte ich noch in einen geschlossenen Raum mit ihnen. „Nein.“, sagte ich mit kühler Stimme und schaute ihn dabei direkt in die Augen. Er stöhnte auf. „Mein Gott, wovor hast du Angst? Ich meine du bist selbst einer also komm endlich mit.“ Das glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe. Ich reckte das Kinn vor und sagte erneut: „Nein.“ Wieder dieses stöhnen. Er gehörte wahrlich nicht zu den Geduldigsten. „Erst musst du mir ein paar Fragen beantworten.“ Und das sind nicht gerade wenige, setzte ich noch in Gedanken hinzu. Stöhnend setzte er sich wieder neben mich. „Also was willst du wissen?“ Ich konnte richtig die Unzufriedenheit in seiner Stimme heraushören, doch ich ignorierte es. „Einfach alles. Wie kann es Drachen geben? Warum verwandeln sich ganz normale Menschen in Drachen? Weshalb sind meine Haare plötzlich blond? Und…“ Ich spürte seine Finger auf meinen Mund um meinen Redeschwall zu unterbrechen. „Also.“ Er holte Luft. „Um auf deine ersten Frage zurückzukommen. Ich habe keine Ahnung warum es Drachen gibt. Es gibt sie einfach.“ Tolle Hilfe. „Zweitens hat es etwas mit der Geschichte der Drachen zu tun.“ „Und die wäre?“ Mein Gott musste man ihm wirklich alles aus der Nase ziehen. „Stell dir vor, dass es damals ganz normale Drachen gab, die sich nicht in Menschen verwandeln konnten. Doch sie wurden gejagt.“ „Von Rittern?“, unterbrach ich ihn und biss mir daraufhin auf die Lippe als er freudlos auflachte. „Nein, ich frage mich eh wer auf diese schwachsinnige Idee gekommen ist, aus stinknormalen Rittern, Drachentöter zu machen.“ Er schwieg einen kurzen Augenblick ehe er wieder fortfuhr. „Aber du hast nicht ganz Unrecht, es waren Menschen. Wobei es wie die Drachen keine echten sind. Man nennt sie Schatten. Ich weiß aber nicht viel über sie. In den letzten Einheiten deiner Ausbildung wirst du mehr über sie erfahren. Ich weiß nur, dass sie gefühlslos sind und nicht vor dem töten zurückschrecken.“ Bei dem Gedanken daran musste ich schlucken. „Nun ja, sie hatten es auch schon fast geschafft uns vollständig auszurotten bis der Drache Liam herausfand, das man Menschen prägen konnte, die sich dann ab ihrem 17. Lebensjahr in Drachen verwandeln können. Und so war die Art gerettet, aber die Schatten haben immer noch nicht ihre Drachenjagd aufgegeben.“ Oh Gott. Das alles war ganz interessant gewesen, aber Rily´s letzte Worte hatten mich geschockt und mir gleichzeitig Angst gemacht. Aber was ist, wenn sie mich irgendwann in ihre Fänge bekommen? Würden sie mich dann wirklich abschlachten? Und was war mit July? Oder Rily? Selbst so einem Arschloch wie diesem Eragon wünschte ich es nicht. „Und warum ausgerechnet ich?“ Er zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, wir selbst kennen unsere auch Präger nicht. Dragon weiß sie, würde es uns aber niemals verraten.“ Ich runzelte die Stirn. „Dragon?“ Wir schwiegen daraufhin eine Weile, dann fragte er: „Wie heißt du eigentlich?“ Wie kam er denn jetzt bitteschön da drauf? „Katy.“ Er lächelte, doch ich wechselte wieder das Thema. „Also wer ist nun Dragon?“ „Nicht wer, sondern was.“ Ich runzelte die Stirn. „Dragon ist so etwas wie ein riesiges Rudel würde ich mal sagen.“ „Ein Rudel aus Drachen?“ Er nickte bestätigend. „Ja, wir sind auf der ganzen Welt verteilt. Kleine Rudel halt. Ein paar Drachen, unter anderem July und ich wurden hier her versetzt, weil die Schatten unser Geheimversteck gefunden hatten, in dem wir immer trainiert haben.“ Deshalb war July immer so oft weg gewesen. Aber anstatt sich mit Freunden zu treffen wie sie immer behauptet hatte, war sie bei einem Drachentraining. Er seufzte. „Und dieses vielleicht auch bald.“ „Hä? Wie meinst du das jetzt?“ „Ich bin schon seit ungefähr einer Woche hier und es sollen Schatten in der Nähe sein. Hier im Rudel an der Gold Coast haben sie nicht so ein großes Sicherheitssystem wie die Anderen.“ Er seufzte und starrte auf die gegenüberliegende Wand. „Sarah, hat gemeint, dass die kleinen Drachen vermutlich wieder nach Amerika zurückkehren müssen. In die Berge oder aufs Land.“ Er schaute mich wieder an und diesmal erschienen mir seine Augen trauriger. „Die kleinen Drachen sind die Zukunft für Dragon. Sie würden alles tun, damit ihnen nichts geschieht.“ „Was meinst du mit kleine Drachen?“ Er lachte auf und verstrubbelte mein Haar. „Du bist zum Beispiel eine, Kleine.“ Ich glätte mir meine Haare wieder und warf ihm einen bösen Blick zu. Er verzog das Gesicht. „Ich bin leider auch noch einer, genau wie July.“ Ich konnte nicht anders als ihn schelmisch anzugrinsen. „Du gehörst noch zu den Kleinen?“ Er stupste mich an. „Ja, bis zu deinem zwanzigsten Lebensjahr wirst du als kleiner Drache bezeichnet. Also in nicht einmal einem Jahr gehöre ich dann zu den Großen.“, sagte er stolz und konnte ein Lachen nicht verkneifen. Seine Miene verfinsterte sich schlagartig und rückte ein wenig von mir ab. „Sind nun all deine Fragen beantwortet?“ Seine Stimme klang etwas schroff im Gegensatz zu seinem Lachen und ich runzelte die Stirn. „Noch nicht ganz, aber ich glaube die Zukunft interessiert mich noch nicht so richtig.“ Plötzlich kam mir ein Gedanke. „Wissen es deine Eltern eigentlich? Ich meine, dass du ein Drache bist.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind tot. Genau wie deine.“ Auch meine Miene verfinsterte sich und es gab mir einen Stich an sie zu denken und an den Geburtstagbrief von heute. „Woher weißt du…“ „Jeder hier ist ein Waisenkind.“, unterbrach er mich. „So kann sich Dragon sicher sein, dass wir uns ganz und gar auf sie konzentrieren können.“ Ein schrecklicher Gedanke schoss durch meinen Kopf und ich riss die Augen auf. „Heißt das sie waren es? Dragon, hat die ganzen Eltern umgebracht.“ Er zuckte die Schulter. „Keine Ahnung, aber ausschließen würde ich es nicht.“ Ich schüttelte immer wieder den Kopf. Ich soll in einem Rudel leben, das meine Eltern umgebracht hatte? Niemals. „Was deine letzte Frage von vorhin angeht, du weißt schon wegen deiner Haarfarbe, kann ich nur dazu sagen, dass es etwas mit deinem inneren Drachen zu tun hat.“ „Mein innerer Drache?“ Er nickte bestätigend. „Ja, er war schon dein ganzes Leben in dir, kommt aber erst an deinem siebzehnten Geburtstag zum Vorschein.“ Er lächelte mich schief an. „Ich war zum Beispiel früher blond mit blauen Augen. Mein Drache war allerdings schwarz mit dunklen Augen und so wachte ich wie du eines Morgens ganz verändert auf. Deiner scheint so ein bisschen golden zu sein mit blau - grünen Augen.“ So war das also. „Und July ist ein roter mit grünen Augen.“ Er nickte bestätigend und sie schwiegen eine Weile ehe Rily wieder die Stimme erhob. „So, sind nun alle deine Fragen fürs Erste beantwortet?“ Noch lange nicht. „Nein.“, sagte ich direkt und betonte es noch einmal indem ich die Arme vor meiner Brust verschränkte. „Rily, wie wird es jetzt weitergehen? Was werden sie mit mir machen?“ „Du wirst ganz normal weiterleben und nebenbei machst du eine kleine Ausbildung, damit du deinen Drachen besser kontrollieren kannst.“ Eine Ausbildung zum Drachen also. „Aber wie…“ Doch ich konnte meinen Satz nicht vervollständigen, weil in dem Moment Rily aufgesprungen war und mich genervt anschaute. „Mein Gott, kannst du deine bescheuerten Fragen nicht jemand anderem stellen? Ich habe wirklich besseres zu tun.“ „Ach ja was denn? Schreibtische abfackeln und Gittertüren bewachen?“, fragte ich bissig zurück und zuckte zusammen als er mich zu sich hochzog. „Komm.“ Er wollte mich weiterziehen, doch ich bewegte mich nicht vom Fleck. Und sein nächster Schritt schockierte mich erst einmal. Er nahm mich wie einen Kartoffelsack über die Schulter und lief los. „Hey, was soll das du Blödmann?“ Ich hämmerte auf seinem Rücken herum. „Lass mich runter.“ Doch er ignorierte mich während er die Gänge entlanglief und manche Leute hinter mir lachten. Ich vernahm wie Rily durch eine große Tür trat und die Stimmen darin verstummten. „Hier ist eine Lieferung für euch glaube ich.“, brummte er während er mich wieder von seiner Schulter nahm und mich auf dem Boden absetzte.

4. Kapitel

„Hey.“, beschwerte ich mich und versuchte nach ihm zu treten, doch er war schon außer Reichweite. Ich glaubte es immer noch nicht, dass er mich tatsächlich die ganze Zeit wie ein Sack über seine Schulter getragen hatte. Am Anfang hatte ich Angst vor ihm gehabt, doch nach unserem Gespräch dachte ich wirklich, dass er eigentlich ganz okay sei, aber jetzt war er einfach nur ein Arschloch. „Rily.“, hörte ich July vorwurfsvoll sagen und als ich aufblickte, sah ich sie nur ein paar Meter neben mir stehen. Eilig sprang ich auf, rannte zu ihr hin und fiel ihr stürmisch um den Hals. Normalerweise umarmte ich sie so nicht vor großem Publikum, doch jetzt wollte ich nur mein Gesicht in ihre roten Locken vergraben und ihren vertrauten Geruch einsaugen. Auch wenn July ein Drache ist, war und bleibt sie doch meine Schwester. Die Einzige, die von meiner Familie übriggeblieben ist. „Das hat aber lange gedauert. Konntest du sie etwa nicht finden?“, fragte eine bekannte Stimme und als ich mich umdrehte sah ich Mr. und Mrs. Jenkins neben einer hochgewachsenen Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren stehen. „Doch, sie hatte sich nur geweigert mitzukommen und ich musste ihr erst ein paar Fragen beantworten.“ „Und trotzdem hast du sie wie ein Mehlsack hierherbringen.“, fauchte July aufgebracht und legte fürsorglich eine Hand auf meine Schulter. „Sie hat mich einfach genervt. Schließlich sollte ich sie nur hierher bringen und keine dämlichen Fragen beantworten.“, keifte er zurück. July hob die Arme. „Mein Gott, ein bisschen Einfühlungsvermögen müsstest selbst du haben.“

 

„Was soll denn das jetzt heißen?“

„Ich glaube du hast mich schon verstanden.“

„Das gibt’s doch nicht, du…“, begann Rily doch die fremde Frau unterbrach ihn. „Geduld musst du wahrlich noch lernen, Rily.“ Ihr Blick schweifte weiter zu July. „Wobei ich nicht denke, dass es ihm an Einfühlungsvermögen fehlt.“ Sie lächelte. „Oder hast du etwa vergessen was er vor kurzem für dich getan hat?“ July senkte den Kopf und es brannte mir auf den Lippen zu fragen was denn passiert war, doch ich schluckte diesen Drang hinunter. „Und nun zu dir, Katy Heine.“ Ich zuckte zusammen bei der plötzlichen Erwähnung meines Namens. „Ich habe gehört, dass du dich heute verwandelt hast.“ Ich brachte nur ein kurzes Nicken zustanden, da ich unter ihrem intensiven mausfellgrauen Blick nicht zu sprechen wagte. Was äußerst selten vorkam. Sie tippte sich mit ihren langen Fingern ans Kinn. „Das ist wirklich merkwürdig.“ Ein Klopfen ertönte und ohne eine Antwort abzuwarten, stolzierte ein junger Mann mit blonden Engelslocken in das Zimmer. In der Hand hatte er einen Laptop, den er aufklappte, noch bevor er bei uns war. „Sie wurde damals nicht registriert. In der Familie Heine wurde nur July als roter Drache gezeichnet. Ich konnte lediglich diese Information ausfindig machen.“ Er hielt der Frau, deren Namen ich immer noch nicht kannte, den Laptop hin, den sie begierig in Empfang nahm. „Geburtsdatum, Eltern und ihre Todesursache, ihre früheren Pflegeeltern.“ Er strich sich eine Locke aus dem Gesicht. „Ich habe jetzt nur noch die Veränderung ihres äußeren Erscheinungsbildes hinzugefügt.“ Sie tippte etwas herum so als müsste sie es noch einmal überprüfen, was sie soeben gehört hatte. „Das ist seltsam, dass der Präger uns diese Information verheimlicht hat. Warum sollte er Geschwisterdrachen auswählen und die Eine sogar Golden machen?“ „Ich habe da so eine Vermutung. Es gibt da jemanden, der uns ziemlich viel verschwiegen hat und du wirst seinen Namen nicht gerne hören.“ Sie kniff die Augen zusammen während er seinen Laptop wieder nahm und etwas eintippte. „Sag mir bloß nicht, dass…“ „Doch.“ Er hielt ihr den Laptop wieder hin. „David.“, fauchte sie und schlug den Computer so heftig zu, dass er zusammenzuckte. „David.“, hauchte ich den Namen und sofort kamen mir Mums Worte wieder in den Sinn. Öffne ihn mit einem gewissen David. Du musst ihn auch nicht suchen. Er wird dich finden. Konnte es wirklich der David sein? Der, der July und vielleicht auch mich geprägt hat. Derjenige, den diese Frau wohl zu hassen scheint. „Es ist doch nur eine Vermutung, Sarah.“ Der Mann versuchte ihr seine Hand auf die Schulter zu legen doch sie schlug sie grob weg. „Es wäre aber so typisch für ihn.“ „Wer ist David?“, fragte ich und zuckte zusammen als alle Augen auf mich gerichtet waren. „Jemanden, den du besser nicht begegnen solltest.“ Nicht begegnen? Dann konnte es nicht Mums David sein. Nein, sie würde mir nie jemanden schicken, der auch nur ein bisschen gefährlich wäre. Oder übertrieb Sarah etwa, weil sie ihn so hasste? Sarah kniff erneut die Augen zusammen und ihr Blick bohrte sich in mich. „Zeichnet sie sofort.“ Mich überkam Unbehagen und machte einen Schritt zurück. Nein, Sarah zählte definitiv nicht zu den Menschen, die ich jemals mögen würde. „Geh mit ihnen. Sie werden dir nichts tun, vertrau mir.“ „Darf ich mitkommen Sarah?“, fragte sie dann etwas lauter. Bei der Erwähnung des Namens erinnerte ich mich, das Rily sie vorhin schon erwähnt hatte. „Nein und jetzt komm.“, sagte sie bestimmt. „Die Sitzung ist hiermit beendet.“ Sie kam auf mich zu, nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ich versteifte mich sofort, doch sie beachtete es nicht und zog mich unbeirrt weiter. „Wohin bringst du mich?“, fragte ich sobald wir den Raum verließen und es dauerte eine Weile bis ich eine Antwort bekam. „Wir bringen dich in den Raum wo du gezeichnet wirst.“ Sarah blieb vor einer Tür stehen und öffnete sie. Ein kahler Raum mit nur einem Stuhl war darin. Sie zog mich rein und ich entdeckte noch eine riesige Glasfront hinter der zwei Männer vor einem Computer saßen und uns keine Beachtung schenkten. Ich zuckte zusammen als ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel und blieb stocksteif stehen. Ich wollte hier nicht sein. In einem fremden Raum mit einer fremden Person und keinerlei Möglichkeit zur Flucht. „Nein.“ Sarah drehte sich mit zusammengekniffenen Augen zu mir um. „Was?“ Ich reckte das Kinn vor und schaute sie geradewegs an. Sarah lächelte mich an. Mit einem Lächeln, das definitiv nicht zu der Kategorie lieb gehörte. „Hör mir mal gut zu Kleines. Du wirst das jetzt machen, sonst kann ich nicht für deine Sicherheit sorgen. Eins musst du nämlich wissen, dass die Leute hier nicht gerade gut auf Ungezeichnete zu sprechen sind. Und wenn du dich weiterhin weigerst, dann ist das auch nicht gut für deine Schwester.“ Mein Magen zog sich beim Gedanken an July zusammen. Sarah lächelte zufrieden, zog mich zu dem Stuhl und drückte mich unsanft darauf. Was war nur los mit dieser Frau? Am Anfang in dem Zimmer mit den Anderen wirkte sie eigentlich ganz nett, aber jetzt… Selbst dieser Blödmann von Rily hatte mich vorhin, als er sie erwähnt hatte nicht vor ihr gewarnt.. Ich wollte aufspringen als sich plötzlich Bänder um meine Hand- und Fußgelenke legten, doch es war schon zu spät. „Was zum…“ „Nur eine kleine Sicherheitsmaßnahme Schätzchen und nun trink das.“ Sie holte ein kleines Fläschchen mit einer roten Flüssigkeit aus ihrer Hosentasche, riss meinen Mund auf und tröpfelte es hinein. Nur leider viel zu schnell. Ich begann zu Husten und japste hastig nach Luft. Ich hatte schon meinen Mund aufgemacht nachdem ich mich wieder beruhigt hatte um mich zu beschweren, doch eine heftige Müdigkeit überfiel mich und mir fielen ohne das ich es ändern konnte die Augenlider zu.

Als ich die Augen wieder aufschlug sah ich nichts. Eine schreckliche Dunkelheit umgab mich, die so dicht war, dass ich nicht einmal meine eigenen Hände sehen konnte. Normalerweise fürchtete ich die Dunkelheit nicht, aber diese hier war anders. Sie kam mir wie ein gefährliches Tier vor, das mich jeden Moment verschlingen würde. Panisch drehte ich mich um meine eigene Achse und wollte schreien, doch da hörte ich sie zum ersten Mal. Stimmen. Es war eher ein Wispern, das ich nicht verstand, aber nach und nach wurde es lauter. Tod. Leben. Gut. Böse. Es wurde immer lauter und ich presste mir die Hände an die Ohren um ihnen zu entkommen, doch es half nicht. Und mit einem Mal verschwanden sie. Dankbar atmete ich aus und zuckte erschrocken zusammen als ich ein Brüllen hörte begleitet von Hitze. Das Blut pulsierte in meinen Adern und es fühlte sich an als stände ich direkt vor einem Feuer. Als könnte ich die Flammen sogar fast berühren. Das Tier brüllte erneut auf. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gehört, doch eins wusste ich. Es war ein Todesschrei. Es wurde leiser und an seiner Stelle trat jetzt ein Fauchen, das an eine Katze erinnerte, nur viel lauter. Auch dieses wurde leiser bis es schließlich gänzlich verstummte. Diesmal war ich diejenige, die aufschrie als ein gleisender Schmerz durch meine linke Brust zuckte. Genau dort wo mein Herz war. Ich schrie erneut auf und ich spürte wie meine Beine unter mir nachgaben und ich hart auf dem Boden aufprallte. Mein Atem ging nur noch stoßweise während der Schmerz immer schwächer wurde und schließlich verschwand. Mit ihm die ganze Umgebung und ich ohnmächtig wurde.

„Jetzt tut doch gefälligst was. Sie stirbt.“ July´s verzweifelte weinerliche Stimme war das Erste, was ich wieder hörte doch ich behielt die Augen weiterhin geschlossen. „Sie atmet wieder und ihr Körper hat sich wieder abgekühlt auf die normale Körpertemperatur.“, sagte eine tiefe Männerstimme ruhig und ich spürte wie er meine Brust abtastete. Als er an die Stelle kam wo mein Herz war durchzuckte mich wieder dieser Schmerz. Ich riss die Augen auf und richtete mich abrupt auf. Sofort spürte ich die feste Umarmung von July, die an mein Gesicht weinte und fast mein gesamtes Gesicht mit ihren roten Locken bedeckte. „July, es ist alles okay. Mir geht es gut.“, hörte ich mich selbst sagen und sie löste sich tatsächlich von mir und umfasste mein Gesicht mit ihren weichen Händen. „Wirklich? Du…du hast gerade eben nicht mehr geatmet. Ich…ich dachte ich habe dich auch noch verloren. Wie…wie Mum und Dad.“ Noch mehr Tränen rannen aus ihren geröteten Augen und sie umarmte mich erneut nur noch viel fester. „Es geht ihr gut July. Beruhige dich.“, sagte Sarah hinter ihr und sie löste sich nickend von mir als hätten die Worte sie beruhigt. Sarah stand direkt am Ende der Liege auf der ich lag und schaute mich aufmerksam an. Nichts erinnerte mehr an die Person, die mich vorhin mit zusammengekniffenen Augen an einen Stuhl gefesselt hatte, aber der Äußere Schein trügt, das wusste ich schon immer. Ich wandte den Kopf ab und schaute mich aufmerksam um. Ich befand mich in einem Arztzimmer. Die Wände waren weiß und an ihnen waren Schränke, vermutlich mit Medikamenten befestigt. Ein Mann mittleren Alters mit einer Glatze und einem weißen Kittel stand neben mir und begutachtete mich sorgfältig. Der Arzt vermutlich. „Wie geht es dir?“ „Gut.“, sagte ich sofort und tatsächlich fühlte es sich so an als wäre nie etwas geschehen. Keine Schmerzen mehr, keine Müdigkeit von der Flüssigkeit. Nichts. „Sicher Katy? Du hattest nämlich sehr starkes Fieber, über 40 Grad. Ich denke…“ Er nahm einen Block mit Stift und kritzelte etwas darauf. „Es war vermutlich eine allergische Reaktion auf das Drackelium war. Was wirklich sehr ungewöhnlich ist, da wir so einen Fall noch nie hatten.“ „Er hat Recht.“ Der Typ mit den blonden Engelslocken stand plötzlich neben meiner Liege in der Hand wieder einen Laptop. Er schien nicht ohne ihn zu gehen. „Jeder hat die Zeichnung bisher erfolgreich bestanden. Sie hat es jedoch nicht und ist deshalb immer noch eine Ungezeichnete. Vielleicht sollten wir es mit einer geringeren Dosis noch einmal probieren.“ „Nein.“, riefen July und ich aus einem Mund und auch der Arzt schüttelte entschieden mit dem Kopf. „Nein, dieses Risiko dürfen wir nicht noch einmal eingehen. Es sei denn ihr wollt das Leben von Katy aufs Spiel setzten.“ Ich musste schlucken bei dem Gedanken es erneut zu durchleben und es vielleicht auch nicht zu überleben. „Natürlich nicht, Doktor Black. Wir werden eine andere Möglichkeit finden müssen.“ Sarahs Blick schweifte wieder zu mir. „Soll sie noch eine bisschen hierbleiben oder kann sie gehen?“ Ich spürte Doktor Blacks Blick auf mir. „Ich hätte Ja gesagt, aber ich finde Katy sollte es am besten wissen.“ Ich nickte und schwang meine Beine von der Liege. „Nein, ich will nach Hause.“ Oder das was man als Zuhause bezeichnen muss. Es war eher Mr. und Mrs. Jenkiens Haus. Ich war nur ein Gast. So hatte es sich bis jetzt immer angefühlt. „Katy bist du dir sicher?“ Doch da stand ich schon und lief um die Liege zu July hin. Jap, es fühlte sich an als wäre nichts geschehen. „Gehen wir?“ July schaute mich aus ihren verquollenen Augen überrascht an. Generell sah sie nicht gerade gut aus. Ihr Gesicht war ganz rot und fleckig durch das Weinen. Die Haare waren zu einem schnellen Zopf zusammengebunden, der jedoch schon fast aufgegangen war. Ihr T-Shirt trug sie falsch herum und auf ihrer Jeans mit den vielen Knöpfen war nur einer zu. Als hätte sie sich ganz schnell angezogen. Apropo Kleidung. Ich schaute an mir hinunter und lief sofort rot an. Ich trug noch immer das schneeweiße Nachthemd, das mir viel zu kurz war und noch nicht einmal bis zu den Knien reichte. Ich lief noch roter an als mir der Gedanke kam, dass mir jemand unter den Rock geschaut hatte. July schien inzwischen aus ihrer Erstarrung zu erwachen, denn sie nickte hastig. „Super.“ Ich nahm July am Arm und wollte mit ihr den Raum verlassen doch Sarah stellte sich uns in den Weg. Sie lächelte. Ein verständnisvolles Lächeln, das mich ganz und gar nicht beruhigte. Was führte sie nur im Schilde? „Ihr könnt euch wegen der ganzen Aufregung heute, den Tag über freinehmen. Morgen früh um sechs seid ihr allerdings wieder da. Katy mit dir möchte ich dann gerne über deine Zukunft reden.“ Ich zuckte zusammen bei dem Gedanken mit Sarah alleine zu sein. Ich mochte sie nicht, aber die Anderen taten es anscheinend. Ich musste July unbedingt über Sarah ausfragen. „Darf sie denn überhaupt bleiben, wenn sie eine Ungezeichnete ist?“ Sarahs Kopf fuhr herum zu dem Mann mit den Engelslocken und durchbohrte ihn mit einem so bösen Blick, dass er den Kopf senkte. Sarahs Miene entspannte sich wieder und hielt uns mit einem freundlichen Lächeln die Tür auf. „Bis morgen.“ Ich nickte nur während July ebenfalls freundlich „Bis morgen.“, sagte. „Bist du dir wirklich sicher, dass du nicht doch noch hierbleiben willst?“, fragte sie sofort als die Tür ins Schloss gefallen war. Ich schüttelte den Kopf und grinste sie schief an. „Du freust dich ja richtig den Tag mit mir zu verbringen.“ July schaute mich misstrauisch von der Seite an. „Du willst also nicht im Bett liegen?“ Mein Gott, July`s Sorgen um mich gehen mir manchmal wirklich auf die Nerven. Ich weiß, dass sie es nur gut meint, aber manchmal übertrieb sie es wirklich. „July, mir geht es blendend. Als wäre nichts passiert. Und außerdem brenne ich darauf den Strand und die Gegend zu erforschen. Aber du kannst auch meinetwegen die ganze Zeit in deinem Zimmer hocken und dich langweilen.“ July lachte und schupste mich spielerisch mit der Schulter an. „Natürlich will ich mit, das weiß du doch.“ Wir grinsten uns an und liefen die Gänge entlang. Mit etwas Hilfe fanden wir uns wieder im Keller wieder. Als ich, nachdem wir im Flur waren, sofort zur Haustür gehen wollte, hielt mich July zurück und zeigte auf mich. „Du willst wirklich so rausgehen.“ Ich schaute an mir hinunter. Mist, ich hatte ja immer noch das Nachthemd an. Ich zeigte ebenfalls auf sie. „Du auch?“ July lief rot an. „Als ich hörte wie schlecht es dir ging, habe ich irgendwas übergestreift was gerade da war.“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Und wo warst du?“ Sie wurde noch roter. „Im Kleidungszimmer.“ Ich hob eine Augenbraue und sie seufzte. „Da unsere Kleidung, wenn wir uns verwandeln immer kaputt geht, ziehen wir sie vorher aus, aber manche Dummköpfe vergessen das manchmal und deswegen muss immer Ersatzkleidung parat sein.“ Mein Blick schweifte zu July´s Hose. Wenn ich mich recht erinnere war es die Selbe wie heute Morgen. Ich hob vielsagend die Augenbraue und grinste sie an. „Hört sich so an als wäre es dir noch nie passiert. Also wieso warst du in diesem Raum und besser gesagt mit wem?“ Wieder wurden July´s Wangen knallrot und ich grinste noch breiter. „Ein neuer Lover?“ July gehörte zu den Menschen, die nicht gerade wählerisch sind. Sie mag zwar nicht so frech wie ich sein, aber der Verschleiß was Typen bei ihr anging war definitiv größer als bei mir. Nun ja, das war jetzt nicht gerade eine Kunst, weil ich noch nie so richtig einen Freund hatte. Rumgeknutscht hatte ich zwar schon, aber was Liebe und so anging noch nie. Ich meine, das wird doch manchmal total überbewertet. Ich werde definitiv nicht zu den Leuten wie im Fernsehen gehören, die so verknallt sind dass sie alles für denjenigen machen würden. Nehmen wir zum Beispiel Titanic. Er ist so verliebt ihn diese Rose, das er ihr erlaubt sich auf diese Tür zu legen und ihr damit das Leben zu retten während er ein Eis am Stiel wird. Nein, so werde ich definitiv nicht. Und auch July´s „Liebe“ war nie langwierig und beschränkte sich fast ausschließlich auf körperlichen Kontakt. Gut, das mag jetzt schon klingen, als wäre meine Schwester eine Schlampe, die sich jedem an den Hals wirft. July, ist halt ein Mädchen, das sich schnell beeindrucken lässt und sich daher umso schneller verliebt um dann später vor Liebeskummer zu heulen. Nein, da bin ich wirklich froh, dass ich noch nie so etwas wie Liebeskummer hatte, bei dem man haufenweise Taschentücher vollschnieft und den Eisvorrat plündert. „Lover würde ich das jetzt nicht gerade bezeichnen. Es ist halt einfach so passiert, aber verliebt bin ich definitiv nicht. Ich habe die Schnauze voll immer abserviert zu werden und werde mich zukünftig auch nicht verlieben.“ Sie reckte das Kinn in die Höhe, woraufhin ich mir das Lachen verkneifen musste. Hatte sie das nicht nach jeder beendeten Beziehung gesagt? „Ach und er war es auch nicht, der dir das T-Shirt ausgezogen hat?“ Ich grinste sie vielsagend an. „Ist doch auch egal.“ Sie wollte sich abwenden doch ich hielt sie am Arm fest. „Name?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde dir keinen Namen aus einer einmaligen Sache nennen. Es wird schließlich nie wieder passieren.“ Ich hob wieder die Augenbraue. Ist klar. „Also wollen wir uns jetzt umziehen um endlich an den Strand zu können?“ Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sofort war das Thema vergessen. Vorerst zumindest. So kam mir July nämlich nicht so leicht davon. Wir rannten hoch und ich verschwand sogleich in meinem Zimmer. Hastig griff ich im Kleiderschrank nach einer Hot-Pen mit passendem Top, schlüpfte noch in zwei Riemchensandalen und machte mich eilig in July´s Zimmer. Diese hatte sich wieder ausgezogen und stand in Unterwäsche vor ihrem Schrank und beäugte ihre neuen Klamotten kritisch. July´s Kleiderschrank wurde ebenfalls mit neuen Oberteilen, Hosen, Röcke und Kleider und Schuhen ausgestattet. Und es passte auch noch alles und im Gegensatz zu der schrecklichen Möblierung im Haus scheinen die Sachen sogar ganz cool zu sein. „Was denkst du? Das dunkelblaue Kleid oder lieber die schwarze Hot-Pen mit dem weißen Oberteil?“ Sie hielt Beides in die Luft und ich verrollte die Augen. „Mein Gott July, du siehst in allem toll aus. Selbst in dem übergroßen T-Shirt und der verwaschenen Jeans haben dir alle nachgeschaut.“ July warf mir einen giftigen Blick zu und ich zuckte einfach mit den Schultern. Ich hatte sie immer ein bisschen beneidet darum. July war schon immer hübsch gewesen, aber seit der Verwandlung vor einem Jahr ist sie noch schöner geworden. Neben ihr kam ich mir immer wie ein Entlein neben einem Schwan vor. July beäugte immer noch ihre Klamotten und schien dabei ein bisschen verzweifelt. Jaja, July´s Kleiderordnung verlangte schon häufig meinen Rat, also zuckte ich nur mit den Schultern und sagte: „Ich würde das Kleid nehmen.“ Sie strahlte mich an. „Ich auch.“ Und Ruck - Zuck steckte sie in einem knielangen, dunkelblauem Sommerkleid mit Spaghettiträger und band ihre roten Locken zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Lächelnd begutachtete sie sich im Spiegel während ich ihr einen neidischen Blick zuwarf. Ich weiß es war gemein, neidisch auf sie zu sein, doch ich war es halt. Leider. July muss meinen Blick wohl bemerkt haben, denn sie zog mich zu ihr. Und was ich dort sah verschlug mir die Sprache. Da waren einerseits July mit den roten Locken und dem blauen Sommerkleid und ein Mädchen. Sie ähnelte sehr der von heute Morgen nur schien sie noch schöner geworden zu sein. Das war ich! Meine Gesichtszüge waren jetzt feiner und auch mein Gesicht war schmaler geworden. Meine neuen, blonden Haare reichten mir über die Brust und als die Sonne darauf schien glänzten sie leicht golden. Ich war dünner geworden wobei ich, was ich mit Stolz begutachtete, nicht mehr flach wie ein Brett war. Aus dem hässlichen Entlein war ein Schwan geworden. „Hat das etwas mit der Verwandlung zu tun?“, fragte ich und schaute July im Spiegel neugierig an. „Ja, die Verwandlung macht uns schöner und die Zeichnung sogar noch mehr.“ Sie hob die Augenbraue. „Obwohl du sie nicht geschafft hast, scheint sie doch ein wenig gewirkt zu haben.“ Sie zog mich vom Spiegel weg. „Und nun komm, wir wollten doch zum Strand.“ Ich lächelte und gemeinsam rannten wir die Treppe hinunter und verließen das Haus. Da das Haus direkt am Meer lag mussten wir nur den Garten mit Pool hinter uns lassen und schon spürte ich den Sand zwischen meinen Zehen als wir das Tor hinter uns geschlossen hatten. Ich zog hastig meine Sandalen aus und rannte durch den heißen Sand ans Meer wo ich July nassspritzte. Sie kreischte auf und so verbrachten wir die nächsten paar Minuten damit uns gegenseitig nass zu spritzten. Meine Kleidung klebte mir schon am Körper, doch das war mir egal, denn in diesem Moment war ich einfach nur ein siebzehnjähriges Mädchen ohne dieses ganze Drachenzeug. Ich wich July´s nächster Attacke aus um dabei rückwärts gegen etwas zu stoßen. Erschrocken drehte ich mich um und schaute auf einen perfekt trainierten Oberkörper. Als mein Blick weiter nach oben glitt, sah ich in die dunklen Augen eines Jungen, der nur ein paar Jahre älter war als ich. Dessen nassen, pechschwarzen Haare ihm leicht ins Gesicht fielen. July würde bestimmt sagen: „Er sieht heiß aus.“