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Waldröschen VII. Die Abenteuer des schwarzen Gerard 2

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14. Kapitel

Der Diener führte André und Sternau die Treppe empor. Als sie in das Vorzimmer traten, in dem sich die Zofe befand, öffnete sich die gegenüberliegende Tür, und Emilia erschien in derselben. Sie hatte die Schritte vernommen, und ihre Ungeduld trieb sie, den Kommenden entgegenzueilen.

André hatte Sternau den Vortritt gelassen; sie erblickte daher zunächst nur diesen letzteren. Als ihr Auge aber auf die hohe Gestalt mit dem männlich schönen, ernsten Gesicht und dem prächtigen, bis herab auf den Gürtel reichenden Bart fiel, blieb sie halb erstaunt und halb überwältigt stehen.

»Wer ist das?« fragte sie. »Wer kommt da? Ein Fremder?«

Sternau verbeugte sich leicht und antwortete:

»Ja, ein Fremder, Señorita; hier aber ist einer, der mich entschuldigen wird.«

Bei diesen Worten trat er zur Seite. Jetzt sah Emilia seinen Gefährten.

»Señor André!« rief sie da erfreut und tief aufatmend. »Willkommen, tausendmal willkommen. Tretet ein. Nur schnell herein zu mir.« – »Erlaubt zuvor, Euch diesen Herrn vorzustellen!« sagte er. »Es ist Señor Sternau, von dem ich Euch bereits gestern erzählt habe.« – »Señor Sternau? Ah, auch Ihr seid mir willkommen. Tretet ein!«

Emilia führte die Männer in das Zimmer, wo sie gestern André zweimal empfangen hatte. Dasselbe war viel heller erleuchtet als das Vorzimmer, und hier konnte man sich deutlich sehen.

Sternaus Auge ruhte bewundernd und wehmütig auf den beinahe unvergleichlichen Reizen dieses wunderschönen Mädchens. Sie aber erblickte ihn erst jetzt vollständig in seiner ganzen, mächtigen Erscheinung, die durch die reiche, mexikanische Tracht hervorgehoben wurde. Die helle Bewunderung leuchtete aus ihren Augen; doch beherrschte sie sich bald und bat ruhig:

»Nehmt Platz, Señores, und sagt, welche Botschaft Ihr mir bringt.« – »Es ist eine gute«, antwortete André, um ihre Besorgnis sogleich mit einem Mal zu zerstreuen. – »Gott sei Dank!« entgegnete sie, die Hände zusammenschlagend. »Also Juarez kommt?« – »Ja.« – »Wann?« – Jedenfalls noch vor der Exekution.« – »Hat er genug Leute bei sich?« – »Mehr als genug. Die Verurteilten sind gerettet.« – »Das haben sie Euch zu verdanken, Señor André. Denkt Euch, welche Todesangst, welche Schrecken und Qualen diese Ärmsten ausgestanden haben und noch ausstehen! Sie glauben, daß sie dem sicheren Tode entgegengehen, daß es keine Rettung gibt, daß sie still und heimtückisch hingemordet werden, ohne ihre Angelegenheiten ordnen, ja, ohne die Ihrigen noch sehen zu können. Aber ist es auch sicher, daß die Rettung kommen wird?« – »So sicher, als ich mich hier bei Euch befinde.« – »Weilte Juarez bereits auf dem Rendezvous?« – »Nein, ich mußte ihm entgegenreiten.« – »Wohl weit?« – »Es war eine ziemliche Strecke«, entgegnete der kleine Mann bescheiden.

Da aber ergriff Sternau, der noch nicht gesprochen hatte, das Wort und sagte:

»Ich muß Euch sagen, was unter dieser ziemlichen Strecke zu verstehen ist, schöne Señorita. Señor André traf uns am Rio Grande del Norte, also beinahe fünfzehn geographische Meilen von hier, und diese Strecke ist er in neun Stunden, meist bei Nacht, geritten, worauf er sie mit mir in elf Stunden nochmals zurückgelegt hat. Das ist eine fast übermenschliche Leistung. Als er uns erreichte, brach sein Pferd unter ihm zusammen. Er hat sich um die Verurteilten den größten Dank erworben. Ohne diese Leistung wären wir nicht imstande, Hilfe zu bringen.«

Emilia hatte den Sprecher ruhig angehört. Jetzt streckte sie André beide Hände entgegen.

»Ich danke Euch, Señor«, sagte sie, indem ihre Augen feucht schimmerten. »Ihr habt bewiesen, daß ein kleiner Mann ein großes Herz haben kann. Ich werde Euch dies niemals vergessen. Aber nun darf ich vielleicht fragen, welche Anstalten zur Rettung der Bedrängten getroffen werden müssen?«

Sternau antwortete:

»Zunächst sind wir vorausgeritten, um Euch zu sagen, daß die Hilfe naht. Das übrige muß sich aus den Umständen ergeben. Ist Euch der Platz genau bekannt, wo die Hinrichtung stattfinden soll?« – »Ja.« – »Wo liegt er?« – »Wenn Ihr von der Straße aus, durch die Ihr in die Stadt gekommen seid, dieselbe verlaßt und an der Stadtgrenze hin rechts nach dem Fluß geht, so macht dieser letztere eine Biegung, die einem Halbkreis gleicht. Das Feld also bildet an dieser Stelle des Flusses eine Art Halbinsel, und diese ist es, auf der die Leute erschossen werden sollen.« – »Ist der Fluß dort tief?« – »Tief und reißend. Daher beabsichtigen die Franzosen, die Leichen der Erschossenen in das Wasser zu werfen und sie fortschwemmen zu lassen.« – »Ist es wahr, was Señor André uns von dem Dekret erzählte?« – »Es ist die volle Wahrheit.« – »So ist für die Gefangenen keine Gnade, keine Nachsicht zu hoffen?« – »Nicht die mindeste, zumal Oberst Laramel anwesend ist.« – »Oberst Laramel? Welch ein Mann ist dieser Offizier?« – »Er ist berüchtigt wegen seiner Grausamkeit und Erbarmungslosigkeit. Er findet ein Vergnügen an der Ermordung der Feinde; er gibt niemals Pardon und könnte mit Recht der Henker der Republikaner genannt werden.« – »Das genügt!«

Sternau sagte nur diese beiden Worte, aber aus seinem Ton klang etwas, was Emilia aufhorchen und fragen ließ:

»Wie meint Ihr das, Señor?« – »Ich meine, daß ich diesen Mann sehen und sprechen werde.« – »Natürlich nach dem Kampf, wenn er ihn überlebt?« – »Wahrscheinlich auch vor dem Kampf.« – »Das wird wohl unmöglich sein, Señor.« – »Warum? Wird er nicht beim Kommandanten zu treffen sein?« – »Gewiß. Ich hatte heute alle Ursache, mich genau zu informieren, und habe gehört, daß die sämtlichen Offiziere beim Kommandanten sitzen, um die Stunde der Hinrichtung bei ihm zu erwarten.« – »Ah, das ist gut! Ich werde sie also alle beisammen sehen.« – »Wie? Ihr wollt doch nicht hin?« fragte sie aufs heftigste erschrocken. – »Allerdings«, antwortete Sternau ruhig. – »Das dürft Ihr nicht! Ihr wäret ja verloren!« – »Das glaube ich nicht. Ich komme ja als Beauftragter von Juarez und darf also freies Geleit erwarten.« – »Ihr täuscht Euch, Señor! Man wird Euch sagen, daß Juarez ein Verräter sei und Ihr infolgedessen auch. Man wird Euch sagen, daß man weder mit Juarez, noch mit einem Vertreter von ihm unterhandelt, da er ein Republikaner, ein Bandit ist. Ihr liefert Euch selbst an das Messer.«

Da erhob Sternau sich von seinem Sitz, blickte an sich herab und fragte:

»Señorita, sehe ich etwa aus wie einer, nach dem man nur die Hand auszustrecken braucht, um ihn festnehmen und erschießen zu können?«

Emilias Blick ruhte mit aufrichtiger Bewunderung auf ihm, indem sie sagte:

»O nein! Ihr kommt mir vor, wie eine jener Gestalten, von denen uns die alten Heldensagen erzählen. Aber was ist der stärkste Riese gegen eine kleine, heimtückische Flinten- oder Pistolenkugel?« – »Solche Bedenken können mich nicht beeinflussen. Ich habe Juarez mein Wort gegeben, zum Kommandanten zu gehen, und werde es halten.« – »Aber man wird Euch festnehmen!« – »Ich werde mich wehren.« – »Man wird Euch erschießen!« – »Meine Freunde werden dies zu verhindern wissen.« – »Man wird Euch vielleicht sofort töten!« – »Meine Freunde werden mich rächen. Übrigens werden erst viele Feinde fallen, ehe es ihnen gelingt, mich zu töten!« – »So werdet Ihr zum mindesten unser Vorhaben, die Verurteilten zu befreien, verraten, Señor Sternau.« – »Habt keine Sorge! Ich werde nicht ein Wort darüber fallenlassen.« – »So wird man es aus Eurer bloßen Gegenwart erraten!« – »Desto besser; dann wird man die Hinrichtung unterlassen.« – »Man wird höchstens unterlassen, sie vor der Stadt zu vollziehen und anstatt dessen die Gefangenen in ihren Kerkern heimlich hinmorden.« – »Es werden sich auch hier Gegenmaßregeln finden lassen. Ich werde jetzt aufbrechen. Darf ich fragen, ob ich Euch später wieder aufsuchen kann?« – »Ich bitte Euch um alles dessen willen, was Euch heilig und teuer ist, bleibt zurück! Ihr geht wahrhaftig in den sicheren Tod!« – »Señorita, ein Mann muß unter allen Umständen sein Wort halten!«

Sternau sprach diese Worte so ernst und bestimmt, daß Emilia fühlte, daß an seinem Entschluß wirklich nichts zu ändern sei.

Darum sagte sie nach kurzem Nachdenken:

»Ich sehe, daß Ihr meine Bitte nicht erfüllen könnt; aber gewährt mir wenigstens einen kleinen Wunsch, den ich jetzt aussprechen werde.« – »Gern, wenn er der Erfüllung meines Wortes nicht zuwiderläuft.« – »Er ist derselben nicht entgegen; er ist sogar geeignet, dieser Erfüllung einen großen Teil der Gefahr zu benehmen.« – »So sprecht ihn aus.« – »Begebt Euch unter den Schutz eines Bekannten von mir!« – »Wer ist dieser Mann?« – »Es ist kein hochgestellter Herr; es ist nur der alte Schließer des Stadthauses.«

Sternau ahnte sofort, was sie beabsichtigte. Er antwortete: »Ist dieser Mann sicher und Euch ergeben?« – »Oh, er ist ein ehrliches, treues Gemüt«, meinte Emilia mit Wärme. »Er ist der Bruder meines Hausmeisters, ein unverbrüchlicher Anhänger des Präsidenten. Er sehnt den Augenblick herbei, wo Juarez Herr von Chihuahua ist, und wird gern alles tun, diesen Augenblick herbeizuführen. Er ist es auch, von dem ich gehört habe, daß die Offiziere beim Kommandanten sitzen.« – »Ihr denkt, er könnte mir sicheren Aus- und Eingang verschaffen?« – »Ja, gewiß. In seiner Hand befinden sich alle Schlüssel des großen Gebäudes.« – »Nun gut; es kann ja nichts schaden, wenn ich mit ihm spreche; aber dies müßte sehr bald geschehen, denn ich habe keine Zeit zu verlieren.« – »So erlaubt, daß ich vorher meinen Hausmeister rufen lasse, derselbe soll Euch begleiten, es ist der Bruder des Schließers.«

Emilia gab den bezüglichen Befehl, auf den der Alte sogleich kam.

Es wurde nun alles Nähere besprochen, und bald darauf verließ Sternau mit seinem Führer das Haus.

15. Kapitel

Emilia blickte ihm nach, bis er hinter der Eingangstür verschwunden war. Dann wandte sie sich wieder zurück, wo der Kleine André saß.

 

»Welch ein schöner Mann!« rief sie bewundernd aus. – »Ja«, antwortete er neidlos, »ich habe nie einen ähnlichen gesehen.« – »Wenn er gefangen oder gar getötet würde!« – »Oh, habt um diesen keine Angst, Señorita. Der quetscht zehn Franzosen nur mit den Händen tot. Und bei dieser Stärke so gewandt! Er ist die ganze Strecke vom Rio Grande del Norte aus bis hierher mit mir in einem Atem geritten.« – »Aber Ihr habt den doppelten Weg gemacht, Señor«, sagte Emilia, jetzt nun auch an ihn denkend. »Seid Ihr denn nicht krank davon?« – »O nein, Señorita«, antwortete er. »Übrigens hat das gar nicht so viel zu bedeuten. Señor Sternau hat viel mehr Wesens davon gemacht, als es eigentlich wert ist. Mein Ritt ist gar nicht so etwas Großes.« – »Wirklich nicht?« fragte sie, seine Bescheidenheit bewundernd. – »Nein. Wenn so ein kleiner Kerl, wie ich bin, auf dem Pferd sitzt, so läuft das Tier ja, als ob es gar keinen zu tragen hätte. Man wird nur so nebenbei mit fortgeschleppt, das ist alles.« – »So, das ist alles! Hört, Señor, Ihr seid ein sonderbarer Kauz. Erstens seid Ihr gar nicht so klein, wie Ihr Euch macht, ich zum Beispiel bin höchstens um einen Zoll länger. Und zweitens weiß ich ganz genau, was Ihr geleistet habt. Wißt Ihr noch, was ich Euch versprochen habe?«

Der wetterfeste Jäger errötete wie eine Nähmamsell.

»Oh, Señorita, das war ja nur Euer Spaß«, erwiderte er. – »Nein, ich versichere Euch, daß es mein Ernst war.« – »Aber die Rettung ist ja noch gar nicht da!« – »Sie ist in der Nähe und wird sicher kommen. Mein Wort halte ich. Ihr sollt den versprochenen Lohn haben.«

Da wich André einen Schritt zurück, streckte die Hände vor und sagte:

»Ihr seid so außerordentlich lieb und gut, Señorita, aber ich darf eine solche Güte unmöglich annehmen.« – »Warum nicht?« fragt sie, auf ihn zutretend. – »Seht mich an und Euch dagegen.« – »Oh, das Kleid tut nichts, Señor; auf das Herz kommt es an. Und Euer Herz ist wohl besser und reiner als das meinige.«

Dabei streckte sie die Hand nach ihm aus, wie um die seinige zu erfassen, bis er abermals erschrocken einen Schritt zurückwich und rief:

»Mein Gott, Señorita!«

Unterwegs hatte er sich zugeschworen, daß er die drei Küsse erhalten müsse. Er hatte bei dem wilden Jagen Leben und Gesundheit gewagt; er hatte ein Pferd tot und das andere zu Schanden geritten. Und nun er das Ersehnte erhalten sollte, schien es ihm ganz unmöglich, es in Empfang zu nehmen.

»Wollt Ihr mich beleidigen?« fragte sie. – »O nein, gewiß nicht!« beteuerte er.

Da blickte sie ihn mit einem halb lustigen, halb forschenden Ausdruck an und fragte:

»Ah, Señor, Ihr habt wohl niemals geküßt?« – »Hol‘s der Teufel, niemals!« antwortete er. – »Auch diejenige nicht, wegen der Ihr Euch das Rattengift kauftet?« – »Auch die nicht!« – »Und seid auch nicht geküßt worden?« – »Von meiner Mutter einige Male, weiter wüßte ich niemand.« – »Drum ist Euch so angst und bange dabei!« lachte sie. »Jetzt werde ich Euch aber zeigen, daß es einem gar nicht angst zu werden braucht. Kommt doch einmal hierher auf diesen Stuhl!«

Sie faßte ihn bei beiden Händen und zog ihn nach einem Stuhl, auf den er sich setzen mußte. Er gehorchte dieses Mal ohne Widerstreben.

Ein freudiger Schreck durchzuckte ihn, und es war ihm wie im Traum, als das schöne Mädchen den vollen Arm um seinen Hals und seine Lippen weich und warm auf seinen Mund legte.

Es war ihm, als ob er träumte. Er hätte aufjauchzen mögen vor Wonne.

»So«, sagte Emilia. »Jetzt habe ich mein Wort gehalten. Seid Ihr zufrieden mit mir, Señor?« – »Oh, Señorita!« war alles, was er antworten konnte. – »Ich verstehe Euch«, erwiderte sie ernst. »Ihr seid glücklich, und das ist es, was ich wollte. Da man aber mit der Erfüllung eines Versprechens nicht so geizig sein darf, so sollt Ihr noch einen Kuß haben, freiwillig gegeben, und dann wollen wir von den Dingen sprechen, denen wir heute abend entgegengehen.«

16. Kapitel

Unterdessen war Sternau mit dem alten Hausmeister durch einige Straßen gegangen, ohne daß sie von jemand beachtet worden wären. Es war dunkel, daß sie kaum gesehen werden konnten. Endlich gelangten sie an eine Tür, vor der der Hausmeister stehenblieb.

»Wir sind hier an der hinteren Seite des Stadthauses, Señor«, sagte er. – »Und dies ist wohl die Tür, an der Ihr mich erwarten werdet?« fragte Sternau. – »Ja. Bleibt kurze Zeit hier! Ich will mit meinem Bruder sprechen.«

Er verschwand um die Ecke, und Sternau blieb allein zurück. Es verging wohl eine Viertelstunde, ehe der Hausmeister zurückkehrte.

»Habt Ihr ihn getroffen?« fragte Sternau. – »Ja.« – »Aber er kommt nicht mit. Er hat es wohl vorgezogen, nicht auf unser Vorhaben einzugehen, jedenfalls weil es sowohl für ihn, als auch für uns gefährlich ist?« – »O nein, Señor. Er hat sofort mit tausend Freuden seine Zusage gegeben; er schlägt nur einen anderen Weg ein. Hört Ihr‘s? Jetzt endlich kommt er.«

Wirklich hörte man jetzt jenseits der Tür ein Geräusch, als wenn jemand eine Treppe herabgestiegen käme. Dann wurde leise ein Schlüssel in das Schloß gesteckt und die Tür geöffnet.

»Kommt herein«, flüsterte es.

Sofort trat Sternau ein, und der Hausmeister folgte. Nun wurde die Tür wieder verschlossen, und es kam ein Blendlaternchen zum Vorschein, das der Schließer unter seinem Gewand trug. Er ließ den Lichtschein auf Sternau fallen und sagte:

»Mein Bruder hat mir eine Botschaft gebracht, die ich kaum glauben kann. Ist es wahr, Señor, wirklich wahr, daß Benito Juarez in der Nähe ist?« – »Das ist allerdings wahr.« – »Er kommt nach Chihuahua?« – »Ja.« – »Ihr könnt das beschwören?« – »Mit dem besten Gewissen. Ich habe ihn noch heute vormittag gesprochen; ich eilte voraus, um sein Bote zu sein. Ihr werdet ihm vielleicht noch heute nacht dieses Haus hier öffnen.« – »So segne Euch die Heilige Jungfrau für ein jedes Wort, was Ihr jetzt sagtet. Ich aber will Euch zu Diensten sein, so viel und gut ich kann.« – »Ihr wißt, um was es sich handelt?« – »Ja. Mein Bruder hat es mir bereits mitgeteilt.« – »Stimmt Ihr seinem Plan bei?« – »Vollkommen. Während er Euch hier erwartet, gehe ich wieder diese Treppe empor. Kommt mit! Ich werde Euch den Weg zeigen.«

Der Hausmeister führte Sternau mit Hilfe des Laternchens die Treppe empor und durch vier Zimmer, bis sie vor einer Tür standen, an der er stehenblieb, um zu horchen.

»Es ist niemand draußen«, sagte er. »Blickt hinaus!«

Er öffnete dabei die Tür ein wenig, und Sternau sah nur einen spärlich erleuchteten Korridor, auf dem sich kein Mensch befand. Gegenüber lag auch eine Tür.

»Seht«, sagte der Schließer, »hinter jener Tür stecken die Offiziere. Dort hinein wird man Euch führen, und hier erwarte ich Euch. Müßt Ihr fliehen, so dreht Ihr drüben schnell den Schlüssel um und springt schnell hier herein. Ich trete hinaus, um später drüben zu öffnen. Ihr aber schließt hier alle Türen hinter Euch ab und verlaßt über die Treppe das Haus. Den Hauptschlüssel und die Laterne könnt Ihr meinem Bruder geben.« – »Schön!« entgegnete Sternau. »Das ist alles so deutlich, daß ein Kind es verstehen müßte. Wir können also beginnen? Nicht?« – »Ja. Aber eins bitte ich Euch, Señor. Nehmt Euch vor dem Schießen in acht.« – »Habt keine Sorge um mich.« – »Und verratet mich nicht, wenn es anders abläuft, als wir hoffen.« – »Ihr könnt Euch ganz und gar auf mich verlassen. Jetzt also werde ich gehen.« – »Geht in Gottes Namen.«

Sternau kehrte über die Treppe hinab zu dem Hausmeister zurück und schritt dann nach der anderen Seite des Hauses. Dort war das Tor geöffnet und der breite Flur erleuchtet. Posten standen nicht vor der Tür. Dies hatte man in Chihuahua für überflüssig gehalten. Im Flur befand sich die Tür des Wachtlokales offen, und als er vorüber wollte, trat ein Unteroffizier vor und fragte höflich:

»Verzeihung, Monsieur, wohin wollen Sie?«

Sternau machte den Eindruck eines seltenen und vornehmen Mannes.

»Ist der Kommandant zu sprechen?« fragte er. – »So spät?« – »Das ist für Sie gleichgültig! Ich frage, ob der Kommandant zu Hause ist!«

Diese Grobheit imponierte.

»Ja, Monsieur«, antwortete der Mann. – »Wollen Sie mich melden, Señor?« – »Gern. Welchen Namen soll ich nennen?« – »Doktor Sternau.«

Sternau sah keinen Grund, hier seinen guten Namen zu verheimlichen.

»Sehr wohl! Folgen Sie mir!«

Droben saßen die Herren bei einer Ananasbowle und trieben Politik nach Art der Franzosen, leicht und lustig, und bauten Kartenhausschlösser, die keinen Wert haben. Da trat der Unteroffizier ein und meldete:

»Draußen ist ein Herr, der den Herrn Kommandanten sprechen will.« – »So spät?« sagte der Erwähnte unwillig. – »Ich erlaubte mir, dies ebenso zu bemerken.« – »Was meinte da der Mann?« – »Er fuhr mich an, wie ein Hund die Katze.« – »Ah! Wer ist es?« – »Er nannte sich Doktor Sternau.« – »Ein deutscher Name. Es wird der Feldscher oder Chirurg einer der belgischen oder kaiserlichen Bataillone sein. Höchst unangenehm und langweilig; aber wir wollen ihm den Zutritt gestatten. Er mag hereinkommen.« – Eintreten!« schnarrte der Unteroffizier, das Zimmer verlassend.

Aller Augen richteten sich nach der Tür. Anstatt des erwarteten, untertänigen Pflastermannes trat eine hohe, herkulisch gebaute Figur ein, die in der reichsten mexikanischen Weise gekleidet war. Sternau sah wirklich gebieterisch aus.

»Guten Abend, meine Herren«, grüßte er, sich verbeugend.

Von dem Eindruck seiner Persönlichkeit ergriffen, erhoben sich die Offiziere und erwiderten seinen Gruß.

»Ich bin an den Herrn Kommandanten von Chihuahua adressiert.« – »Der bin ich«, sagte der Genannte. »Wollen Sie Platz nehmen? Vorher jedoch erlaube ich mir, Ihnen die Namen dieser Herren zu nennen.«

Sternau nickte bei jedem Namen leicht und vornehm mit dem Kopf; als aber Oberst Laramel genannt wurde, nahm er die Physiognomie und das Äußere desselben genauer in Augenschein. Dann setzte er sich nieder.

»Was verschafft mir die unerwartete Ehre, den Herrn Doktor bei mir zu sehen?« fragte der Kommandant. – »Ein ganz eigentümlicher Zufall, der mir ebenso unerwartet gekommen ist, wie Ihnen heute meine Gegenwart, Herr Kommandant«, antwortete Sternau. »Zunächst die Bemerkung, daß ich ein Deutscher bin.«

Der Offizier nickte kalt mit dem Kopf.

»Ich erriet dies aus dem Klang Ihres Namens«, sagte er. – »Ich befand mich aus Gründen, die den Gegenstand nicht berühren und also nicht hierhergehören, längere Zeit in der Südsee. Ich hatte Veranlassung familiärer Art, von da nach Mexiko zu gehen, und schlug die Route ein, die sich gegen die Grenze von Neumexiko neigt.« – »Eh bien!« sagte der Franzose neugierig werdend. – »Während eines Rasttages hatte ich das unerwartete Vergnügen, einen Mann kennenzulernen, dessen Name mit der Geschichte von Mexiko sehr innig verbunden ist. Die Herren erraten vielleicht, wen ich meine?« – »Donnerwetter, jedenfalls Juarez!« rief Oberst Laramel aufspringend. »Habe ich richtig geraten?« – »Ja, Herr Oberst.« – »Famos! Endlich, endlich hört man etwas Genaues. Wo steckt er?« – »Ich bitte zunächst um die Erlaubnis, in meiner Einleitung fortfahren zu dürfen«, sagte Sternau im höflichsten Ton. – »Das hat Zeit. Beantworten Sie mir zunächst meine Frage. Das ist die Hauptsache.«

Diese Worte wurden in einer rücksichtslosen, fast groben Weise gesprochen, daß Sternau ihnen gar keine Beachtung schenkte. Er fuhr also fort:

»Ja, Juarez war es, den ich kennenlernte, und zwar während …« – »Ich habe Sie gefragt, wo sich Juarez befindet!« rief, ihn unterbrechend, der Oberst Laramel in gebieterischem Ton.

Da drehte Sternau sich lächelnd zu ihm herum, aber in diesem Lächeln lag alles ausgedrückt, was einen Laramel beleidigen konnte, und sagte:

»Herr Oberst, Sie befinden sich nicht vor der Front einer Strafkompanie, sondern Sie sitzen vor einem Mann, der gewohnt ist zu sprechen, wie es ihm gefällt. Ich liebe nicht, unterbrochen zu werden; ist dies dennoch der Fall, so erfordert die Sitte, daß es in höflicher Weise geschieht. Finde ich diese Höflichkeit nicht, die doch bereits unter den gewöhnlichsten Straßenkehrern anzutreffen ist, so habe ich festzuhalten, daß ich nur kam, um mit dem Herrn Kommandanten zu sprechen.«

Das war eine Zurechtweisung, wie sie dem Obersten wohl noch nie geworden war. Er erhob sich und griff an seinen Degen.

»Monsieur, wollen Sie mich beleidigen?« rief er. – »Keineswegs«, antwortete Sternau ruhig. »Ich habe nur die Absicht gehabt, mir die einem jeden gebildeten Mann gebührende Rücksicht zu verschaffen.«

Der Kommandant mochte einen ernsten Auftritt befürchten und erwiderte:

»Das genügt jedenfalls. Der Herr Doktor hat erklärt, daß er den Herrn Obersten Laramel nicht beleidigen wollte, und den Herrn Obersten ersuche ich freundlichst, den Herrn Doktor aussprechen zu lassen. Somit ist alles gut. Bitte, fortzufahren.«

 

Diese Worte waren an Sternau gerichtet, und da sie in einem freundlichen Ton gesprochen waren, so verbeugte sich dieser höflich und fuhr fort:

»Ich sagte also, daß ich Benito Juarez kennenlernte. Es geschah dies während einer kleinen Exkursion, die er von Paso del Norte aus unternahm. Ich glaube nicht ein politisches Verbrechen zu begehen, wenn ich gestehe, daß ich ein lebhaftes Interesse für diesen Mann empfand, und ich hatte das Glück, diese Teilnahme in freundlichster Weise von ihm erwidert zu sehen.« – »Wollen Sie damit sagen, daß Sie ein Freund von Juarez sind?«

Diese Frage sprach der Kommandant in einem sehr ernsthaften Ton aus.

»Ja, dies und nicht anderes will ich sagen«, antwortete Sternau furchtlos.

Da runzelte der Kommandant die Stirn.

»Sie scheinen eine große Aufrichtigkeit zu besitzen«, sagte er. – »Ich bin gewöhnt, Aufrichtigkeit als eine Tugend zu betrachten.« – »Das ist sie auch; aber diese Tugend kann unter gewissen Verhältnissen verhängnisvoll werden, sobald sie zur Unvorsichtigkeit wird.« – »Ich hoffe, bis jetzt noch nicht unvorsichtig geworden zu sein«, bemerkte Sternau unter einem gleichmütigen Lächeln.« – »O doch! Sie haben sich ja als ein Anhänger von Juarez legitimiert.« – »Davon weiß ich nichts. Es ist sehr leicht möglich, der persönliche Freund eines anderen zu sein, ohne gerade dessen politischen Grundsätzen zu huldigen. Gehen wir also in friedlicher Weise über diesen Punkt hinweg. Ich wiederhole, daß ich das Glück hatte, Juarez kennenzulernen und mir sein Vertrauen zu erwerben. Meine Anwesenheit ist ein Beweis für diese Behauptung, denn ich komme als Abgesandter des Zapoteken zu Ihnen.« – »Ah!« rief da der Kommandant erstaunt. »Als sein Abgesandter?« – »Ja.« – »Vielleicht gar als sein Bevollmächtigter?« – »Allerdings. Ich besitze die Vollmacht, mit Ihnen zu unterhandeln.«

Da stieß Oberst Laramel ein höhnisches, verächtliches Lachen aus, doch ohne ein Wort zu sagen. Sternau beachtete es nicht, und der Kommandant meinte:

»Ich schließe mich meinem Kameraden an, der durch sein Gelächter beweist, daß er Ihre Worte mehr als sonderbar findet. Glauben Sie wirklich, daß Juarez der Mann ist, mit dem ein Franzose unterhandeln würde?« – »Das glaube ich allerdings«, antwortete Sternau ruhig. – »Dann machen Sie sich freilich eines riesigen Irrtums schuldig. Es kann niemals einer Behörde einfallen, mit einem Majestätsverbrecher und Landesverräter zu unterhandeln. Das weiß ein jeder leidlich gebildeter Mann.« – »Ich schließe mich dieser Ansicht gern an, möchte aber doch fragen, ob Sie unter diesem Majestätsverbrecher und Landesverräter Juarez verstehen.« – »Natürlich«, antwortete der Kommandant erstaunt. – »Aus welchem Grund?« – »Er konspiriert gegen uns, er leistet uns bewaffneten Widerstand.« – »Eigentümlich«, meinte Sternau mit leisem Kopfschütteln. »Juarez hat ganz dieselbe Meinung von Ihnen.« – »Ah!« rief es ringsum aus aller Munde. – »Ja«, antwortete Sternau unerschrocken. »Juarez behauptet, noch Präsident zu sein. Er wurde von Mexiko an diesen Posten berufen und nicht wieder abberufen. Er behauptet, daß die Franzosen gegen ihn konspirieren und ihm bewaffneten Widerstand leisten. Er behauptet, daß ein Majestätsverbrecher doch immerhin ein politischer, nicht aber ein ehrloser Verbrecher sei, daß aber die Franzosen gewaltsam in Mexiko eingedrungen seien, wie es zum Beispiel Einbrecher in einem nicht hinreichend bewachten Haus tun würden.«

Da sprang Oberst Laramel auf, legte die Hand an den Degen und rief zornig dem Kommandanten zu:

»Herr Kamerad, wollen Sie sich diese Beleidigung gefallen lassen?«

Auch der Kommandant stand von seinem Sitz auf.

»Allerdings nicht«, antwortete er. Und zu Sternau gewandt, fuhr er fort: »Sie haben uns mit Ihren Worten als gemeine Einbrecher bezeichnet?« – »Das fällt mir nicht ein«, entgegnete der Gefragte. »Sie bezeichneten Juarez mit einem Namen, den er ganz entschieden zurückweist, und ich gestattete mir darauf nur, Ihnen anzudeuten, in welcher Weise er den betreffenden Gegenstand beurteilt. Von meiner Meinung ist keine Rede gewesen.« – »Das wollen wir uns auch sehr verbitten. Ich betrachte Ihren Besuch als einen sehr nutzlosen und entschieden gefahrvollen. Nutzlos ist er für Juarez, da wir nicht mit ihm verhandeln, und gefahrvoll ist er für Sie, Monsieur.«

Sternau nahm eine ungläubige Miene an.

»Gefahrvoll für mich?« fragte er. »Inwiefern, Monsieur?« – »Weil Sie dabei Ihre Freiheit, ja, sogar Ihr Leben wagen.« – »Ah! Unmöglich!« – »Und doch! Juarez ist vogelfrei. Ich habe erst gestern den strengen Befehl erhalten, jeden seiner Anhänger als Banditen zu betrachten und zu behandeln, das heißt, ihn erschießen zu lassen.« – »Alle Teufel«, lachte Sternau, »so wird mir wohl das Vergnügen, von Ihnen auch als Bandit betrachtet zu werden?« – »Sie stehen sehr nahe an dieser Gefahr. Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß ich erstens einen Bevollmächtigten des Expräsidenten nicht als diplomatische Person anerkenne, und daß ich zweitens Sie als meinen Gefangenen festhalten werde.«

Da legte Sternau das eine Bein über das andere und antwortete ruhig:

»Über den zweiten Punkt wollen wir jetzt nicht rechten, dazu ist ja später noch Zeit. Was aber den ersten Punkt betrifft, so werde ich auf alle Fälle und trotz Ihrer Weigerung den mir gewordenen Auftrag ausrichten. Ich habe Ihnen nämlich zu sagen, daß …«

Er wurde unterbrochen. Oberst Laramel trat nämlich einen Schritt näher und rief zornig:

»Halt! Kein Wort weiter! Jede Silbe wäre eine Beleidigung.«

Sternau zuckte die Achseln.

»Ich habe bereite gesagt, daß ich gekommen bin, um mit dem Kommandanten von Chihuahua, nicht aber mit einem anderen zu sprechen. Will man von einem Bevollmächtigen seitens Juarez nichts wissen, so kann es doch nichts schaden, einen Mann anzuhören, dessen Mitteilungen nur Nutzen bringen können.« – »Ihre Mitteilungen können mir nichts nutzen!« entgegnete der Kommandant streng. – »Sie könnten wenigstens weiteren und größeren Schaden verhüten, wenn sie allerdings auch nicht imstande sind, Geschehenes ungeschehen zu machen. Wollen Sie Juarez nicht als eine Person anerkennen, mit der Sie amtliche Verhandlungen pflegen, so wird er sich durch die Macht der Tatsachen Anerkennung verschaffen.« – »Welche Tatsachen sind das?« fragte der Kommandant spöttisch. »Meinen Sie etwa seine Flucht, seine Ohnmacht, seine Hilflosigkeit?« – »Flucht? Er ist nicht geflohen, er hat sich zurückgezogen. Ohnmacht? Nennen Sie einen Mann ohnmächtig, der alle Ihre Unternehmungen vereitelt?« – »Herr, wahren Sie Ihre Zunge!« brauste der Kommandant auf. »Ich weiß nicht, was Sie mit Ihrer Vereitelung meinen. Allerdings ist eine meiner Kompanien abgeschlachtet worden, aber es sind bereits Vorkehrungen getroffen, diesen Unfall zu rächen.« – »Glauben Sie, daß diese Rache Ihnen gelingen wird?« – »Unbedingt.« – »So sage ich Ihnen, daß jetzt Sie es sind, der sich eines gewaltigen Irrtums schuldig macht. Ihr Unternehmen ist nämlich bereits vollständig mißlungen.«

Der Offizier machte eine Bewegung des Schrecks.

»Wieso? Was wissen Sie von meinem Unternehmen?« – »Oh, Juarez war bereits längst von demselben unterrichtet und hatte seine Vorkehrungen getroffen. Der Angriff auf Fort Guadeloupe hat allerdings stattgefunden, aber er ist abgeschlagen worden.«

Da sprangen auch sämtliche Offiziere auf, die bisher noch gesessen hatten.

»Unmöglich!« rief der Oberst. »Wer hat ihn abgeschlagen?« – Juarez.« – »So befand er sich in Guadeloupe?« – »Er begab sich dorthin, sobald er von Ihrer Absicht unterrichtet wurde.« – »Sie wissen das genau?« – »Ich befand mich bei ihm.« – »Sie waren bei dem Angriff zugegen?« – »Ja.« – »Nun, dann wird der Erfolg des Expräsidenten nur ein augenblicklicher und kurzer gewesen sein. Wir haben es nicht erreicht, ihn zu überraschen, aber meine tapferen Truppen werden dennoch das Fort nehmen und ihn, wenn nicht fangen, so doch wenigstens aus demselben vertreiben.« – »Ich muß Ihnen leider sagen, daß dies nicht geschehen wird.« – »Warum nicht?« – »Weil Sie keine Truppen mehr haben.«