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Old Surehand III

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Wir hatten uns einen Spaß machen wollen; als ich jetzt aber den Gefangenen genau betrachtete, ließ ich diesen Gedanken sogleich fallen. Ja, es war Kolma Puschi, und es wäre die größte Rücksichtslosigkeit von uns gewesen, wenn wir ihn nicht sofort befreit hätten, denn er war in einer Weise gefesselt, welche ihm große Schmerzen bereiten mußte. Ein Blick von mir hin zu Winnetou genügte, diesen von meiner Absicht zu verständigen. Wir stiegen alle von den Pferden und hobbelten sie an. Während wir dies thaten, hatten die Weißen ihre Gewehre weggelegt und sich wieder niedergesetzt. Ich trat nahe an sie heran, den Stutzen in der Hand, und sprach die Frage aus:

»Wißt Ihr genau, Gentlemen, daß Euch dieser Mann bestohlen hat?«

»Natürlich! Wir haben ihn dabei erwischt,« antwortete der vorige Sprecher.

»Well, so wollen wir uns Euch vorstellen. Ich heiße Old Shatterhand. Hier steht Winnetou, der Häuptling der Apatschen, und – – —«

»Winnetou?!« rief der Mann aus. »Alle Wetter! Da bekommen wir ja einen hochberühmten Besuch! Ihr seid uns willkommen, sehr willkommen! Setzt Euch nieder, Mesch‘schurs! Setzt Euch nieder, und sagt, ist das der Henrystutzen, den Ihr da in den Händen habt, Mr. Shatterhand? Und auf dem Rücken der Bärentöter?«

»Ihr scheint von meinen Gewehren gehört zu haben. Ich will Euch sagen, Sir, daß ihr mir ganz gut gefallt; nur eins gefällt mir nicht!«

»Was?«

»Daß Ihr diesen Indianer gebunden habt.«

»Warum sollte das Euch nicht gefallen? Er geht Euch doch gar nichts an!«

»Er geht uns sogar sehr viel an, denn er ist ein guter Freund von uns. Macht keine Sperenzien, Sir! Ich will in aller Freundlichkeit mit Euch sprechen. Laßt Ihr mit Euch reden, so scheiden wir in Frieden; wenn nicht, so gehen unsere Gewehre augenblicklich los! Nehmt dem Gefangenen die Fesseln ab! Wer sein Gewehr hebt, wird augenblicklich erschossen!«

Als ich das sagte, richteten sich alle unsere Läufe auf die Prospekters. Das hatten sie nicht erwartet! Gut war es, daß sie uns kannten, wenigstens den Namen nach, denn das hatte zur Folge, daß sie gar nicht daran dachten, uns Widerstand zu leisten. Der Anführer fragte mich nur:

»Ist das Euer Ernst, Mr. Shatterhand?«

»Ja; ich scherze nicht.«

»Na, so haben wir gescherzt und wollen jetzt damit aufhören!«

Er ging zu Kolma Puschi und band ihn los. Dieser stand auf, reckte seine Glieder, nahm ein auf der Erde liegendes Gewehr zu sich, zog einem der Weißen ein Messer aus dem Gürtel, kam zu uns her und sagte: »Ich danke meinem Bruder Shatterhand! Das ist meine Flinte und das mein Messer; weiter haben sie mir bisher nichts abgenommen. Bestohlen worden sind sie von mir natürlich nicht!«

»Ich bin überzeugt davon! Was meint mein Bruder Kolma Puschi, was mit ihnen geschehen soll? Wir werden seinen Wunsch erfüllen.«

»Laßt sie laufen!«

»Wirklich?«

»Ja. Ich befinde mich nur seit einer Stunde in ihren Händen; sie sind es gar nicht wert, daß man ihnen wegen einer Strafe Beachtung schenkt. Ich will nicht, daß meine Brüder sich mit ihnen beschäftigen!«

»Ganz kann ich diesen Wunsch nicht erfüllen; einige Worte muß ich ihnen sagen, ehe wir weiter reiten, denn bei ihnen bleiben, werden wir ja nicht. Ich will von ihnen erfahren, aus welchem Grunde sie einen Indianer, der ihnen auf keinen Fall etwas gethan haben kann, gefangen genommen und gefesselt haben.«

»Das kann ich meinem Bruder Shatterhand auch sagen!«

»Nein! Ich will es von ihnen selbst wissen!«

Da fuhr sich der, welcher gesprochen hatte, mit der Hand in die Haare, kratzte sich vor Verlegenheit und sagte dann:

»Hoffentlich haltet Ihr uns nicht für feige Memmen, weil wir uns nicht wehren, Sir! Es ist nicht Feigheit, sondern die Achtung vor solchen Männern, wie Ihr seid. Ich will Euch alles ehrlich sagen: Wir sind als Prospekters hier und haben ganz armselige Geschäfte gemacht. Dieser Indianer hält sich ständig hier im Parke auf, und man weiß von ihm, daß er gute Placers kennt, die er aber niemandem verrät. Wir haben ihn festgenommen, um ihn zu zwingen, uns eine gute Stelle zu sagen; dann wollten wir ihn wieder freilassen. So ist die Sache, und ich denke, daß Ihr sie uns nicht anrechnen werdet. Wir konnten unmöglich wissen, daß er ein Freund von Euch ist!«

»Schon gut! Ist es so, wie er gesagt hat?« antwortete ich ihm, mich mit der Frage dann an Kolma Puschi wendend.

»Es ist so,« sagte dieser. »Ich bitte, ihnen nichts zu thun!«

»Well! Wir wollen also nachsichtig sein; aber ich hoffe, daß wir auch ferner keinen Grund bekommen, uns anders zu verhalten als heut. Wer ein Placer finden will, der mag sich eins suchen. Das ist der beste Rat, den ich Euch geben kann, Gentlemen! Ich bitte Euch, nicht eher als nach zwei Stunden von hier aufzubrechen, sonst gehen unsere Gewehre doch noch los!«

Während dieser meiner Worte hatte Kolma Puschi sein Pferd bestiegen, welches sich natürlich bei denen der Prospekters befand, und wir ritten fort, ohne diesen Leuten noch einen Blick zuzuwerfen. Sie waren Menschen niedersten Ranges.

Um so weit wie möglich von ihnen fortzukommen, ritten wir Galopp, so lange es ging, und hielten dann an einem Orte an, der ebenso wie jenes Wäldchen zum Ausruhen paßte.

Ich war auf Kolma Puschis Pferd neugierig gewesen, denn wir hatten es unten am Rush-Creek nur für kurze Zeit zu sehen bekommen. Es war ein Mustang von vorzüglichem Baue, schnell und auch ausdauernd, wie wir in dieser kurzen Zeit schon merken konnten.

Während wir aßen, schwieg die Unterhaltung. Die Anwesenheit des geheimnisvollen Roten bewirkte das. Als ich mein Stück Fleisch verzehrt hatte und das Messer wieder in den Gürtel steckte, war auch er fertig. Er stand auf, ging zu seinem Pferde, schwang sich in den Sattel und sagte:

»Meine Brüder haben mir einen großen Dienst erwiesen; ich danke ihnen! Ich werde mich freuen, sie einmal wiederzusehen.«

»Will mein Bruder Kolma Puschi schon fort?« fragte ich.

»Ja,« antwortete er.

»Warum will er sich so schnell von uns trennen?«

»Er ist wie der Wind: Er muß dahin gehen, wohin er soll!«

»Ja, er ist wie der Wind, den man wohl kommen fühlt; wenn er aber fort ist, weiß man nicht, wohin er ging. Mein Bruder mag wieder absteigen und noch eine Weile bei uns bleiben, denn ich habe notwendig mit ihm zu sprechen!«

»Mein Bruder Shatterhand mag verzeihen! Ich muß fort!«

»Warum scheut sich Kolma Puschi so vor uns?«

»Kolma Puschi scheut sich vor keinem Menschen; aber das, was seine Aufgabe ist, gebietet ihm, allein zu sein.«

Es war eine Lust für mich, Winnetou in das Gesicht zu sehen. Er ahnte, was ich vorhatte, und freute sich innerlich auf die Wirkungen, welche mein Verhalten hervorbringen mußte.

»Mein roter Bruder braucht sich nicht lange mehr mit dieser Aufgabe abzugeben,« erwiderte ich; »sie ist bald gelöst.«

»Old Shatterhand spricht Worte, welche ich nicht verstehe. Ich werde mich entfernen und sage meinen Brüdern Lebewohl!«

Schon hob er die Hand, um sein Pferd anzutreiben; da sagte ich:

»Kolma Puschi wird nicht fortreiten, sondern hier bleiben!«

»Ich muß fort!« entgegnete er mit aller Bestimmtheit.

»Well, so sage ich nur noch das Wort: Wenn mein Bruder Kolma Puschi fort muß, so bitte ich meine Schwester Kolma Puschi, daß sie noch hier bei uns bleiben möge!«

Ich hatte die beiden Worte Bruder und Schwester scharf betont. Meine Gefährten sahen mich verwundert an; Kolma Puschi aber war mit einem schnellen Sprunge von ihrem Pferde herab, kam zu mir geeilt und rief, fast außer sich:

»Was sagt Old Shatterhand? Welche Worte habe ich von ihm gehört?«

»Ich habe gesagt, daß Kolma Puschi nicht mein Bruder, sondern meine Schwester ist,« antwortete ich.

»Hältst du mich etwa für ein Weib?«

»Ja.«

»Du irrst, du irrst!«

»Ich irre nicht. Old Shatterhand weiß stets, was er sagt!«

Da rief sie, mir beide Hände abwehrend entgegenstrekkend: »Nein, nein! Diesmal weiß Old Shatterhand doch nicht, was er sagt!«

»Ich weiß es, ich weiß!«

»Nein, nein! Wie könnte ein Weib ein solcher Krieger sein, wie Kolma Puschi ist!«

»Tehua, die schöne Schwester Ikwehtsi‘pas, konnte schon in ihrer Jugend gut reiten und gut schießen!«

Da fuhr sie, laut aufschreiend, einige Schritte zurück und starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. Ich fuhr fort:

»Kolma Puschi wird nun wohl noch hier bei uns bleiben?«

»Was – – was – – was weißt du – – – du von Tehua, und was – – – was – – – was kannst du von Ikwehtsi‘pa wissen?!«

»Ich weiß viel, sehr viel von beiden. Ist meine Schwester Kolma Puschi stark genug in ihrem Herzen, es zu hören?«

»Sprich, sprich, oh sprich!« antwortete sie, indem sie die Hände bittend faltete und ganz nahe zu mir herantrat.

»Ich weiß, daß Ikwehtsi‘pa auch Wawa Derrick genannt wurde.«

»Uff, uff!« rief sie aus.

»Hat meine Schwester einmal die Namen Tibo taka und Tibo wete gehört? Ist ihr die Erzählung vom Myrtle-wreath bekannt?«

»Uff, uff, uff! Sprich weiter, weiter! Sprich ja weiter!«

»Bist du wirklich stark genug, alles zu hören, alles?«

»Ich bin stark. Nur weiter, weiter, weiter!«

»Ich habe dich zu grüßen von den beiden kleinen Babies, welche vor Jahren hießen Leo Bender und Fred Bender.«

Da fielen ihr die Arme nieder; es wollte ein Schrei aus ihrer Brust; sie brachte ihn aber nicht heraus. Sie sank langsam, langsam nieder, legte die Hände in das Gras, grub das Gesicht hinein und begann zu weinen, laut, fast überlaut und so herzbrechend, daß es mir nun doch angst um sie wurde.

Man kann sich denken, mit welchem Erstaunen meine Gefährten uns zugehört hatten, und mit welchem Ausdrucke ihre Augen jetzt an der Weinenden hingen, der ich vielleicht doch zuviel Stärke und Selbstbeherrschung zugetraut hatte. Da stand Apanatschka auf, trat an mich heran und sagte:

 

»Mein Bruder Shatterhand hat von Tibo taka, Tibo wete und von Wawa Derrick gesprochen. Das sind Worte und Namen, welche ich kenne. Warum weint Kolma Puschi darüber?«

»Sie weint vor Freude, nicht vor Schmerz.«

»Ist Kolma Puschi nicht ein Mann, ein Krieger?«

»Sie ist ein Weib.«

»Uff, uff!«

»Ja, sie ist ein Weib. Mein Bruder Apanatschka mag seine Kraft zusammennehmen und jetzt sehr stark sein. Tibo taka war nicht sein Vater und Tibo, wete nicht seine Mutter. Mein Bruder hatte einen andern Vater und eine andere Mutter – – —«

Ich konnte nicht weiter sprechen, denn Kolma Puschi sprang jetzt auf, faßte mich bei der Hand und Schrie, auf Apanatschka zeigend:

»Ist das Leo – – – – ist das etwa Leo Bender – – – —?!«

»Nicht Leo, sondern Fred Bender, der jüngere Bruder,« antwortete ich. »Kolma Puschi kann es glauben; ich weiß es ganz genau.«

Da wendete sie sich zu ihm, brach vor ihm nieder, schlang beide Arme um seine Knie und schluchzte:

»Mein Sohn, mein Sohn! Es ist Fred, mein Sohn, mein Sohn!«

Da rief, nein, schrie mich Apanatschka an.

»Ist sie – – sie – – sie meine Mutter, wirklich meine Mutter?«

»Ja, sie ist‘s,« antwortete ich.

Da faßte er sie an, hob sie empor, sah ihr in das Gesicht und rief:

»Kolma Puschi ist kein Mann, sondern ein Weib! Kolma Puschi ist meine Mutter, meine Mutter! Darum also, darum hatte ich dich gleich so lieb, so sehr lieb, als ich dich erblickte!«

Nun aber war es auch mit seinen Kräften aus; er sank mit ihr in die Knie nieder, hielt sie fest umschlungen und drückte seinen Kopf an ihre Wange. Winnetou stand auf und ging fort; ich winkte den andern; sie folgten mir. Wir entfernten uns, um die beiden allein zu lassen; sie durften nicht gestört werden. Aber es dauerte nicht lange, so kam Apanatschka zu mir und sagte in eiliger, eindringlich bittender Weise:

»Mein Bruder Shatterhand mag zu uns kommen! Wir wissen ja nichts, noch gar nichts und haben so viel, so viel zu fragen!«

Er führte mich zu Kolma Puschi zurück, welche an der Erde saß und mir erwartungsvoll entgegenblickte. Apanatschka setzte sich neben sie, schlang den Arm um sie und forderte mich auf:

»Mein Bruder mag sich zu uns setzen und uns sagen, auf welche Weise er so genau erfahren hat, daß Kolma Puschi meine Mutter ist! Ich habe Tibo wete stets dafür gehalten.«

»Tibo wete ist deine Tante, die Schwester deiner Mutter; sie wurde in ihrer Jugend Tokbela genannt.«

»Das ist richtig; oh Gott, das ist so richtig!« rief die Mutter. »Mr. Shatterhand, denkt nach, denkt ja nach, ob auch alles richtig ist, was wir von Euch erfahren! Ich könnte wahnsinnig werden, wie meine Schwester es ist, wenn Ihr Euch irrtet, wenn ich jetzt glaubte, meinen Sohn gefunden zu haben, und er es doch nicht wäre! Denkt nach; ich bitte Euch, denkt nach!«

Ihre Sprache und Ausdrucksweise war jetzt diejenige einer weißen Lady; darum verzichtete ich auf die indianische Art, sie Kolma Puschi oder »meine Schwester« zu nennen, und antwortete:

»Bitte, mir zu sagen, ob Ihr Mrs. Bender seid? Bitte?«

»Ich bin Tehua Bender,« antwortete sie.

»So irre ich mich nicht; Apanatschka ist Euer jüngster Sohn.«

»Also wirklich, wirklich, Mr. Shatterhand?«

»Er ist es. Ihr könnt Euch darauf verlassen.«

»Beweise, bitte Beweise!«

»Ihr fordert Beweise? Spricht nicht Euer Herz für ihn?«

»Es spricht für ihn; ja, es spricht für ihn! Es sprach sofort für ihn, als ich ihn zum erstenmal sah, als er durch den Eingang des Camp geritten kam. Mein Herz beteuert mir, daß er mein Sohn ist, und doch zittert es vor Angst, daß er es doch vielleicht nicht sei. Es fordert Beweise nicht aus Zweifel, sondern um beruhigt sein und das Glück, welches es hier gefunden hat, ohne Sorge für die Zukunft genießen zu können.«

»Ja, was versteht Ihr da unter Beweisen, Mrs. Bender? Soll ich Euch einen Geburtsschein bringen? Das kann ich nicht!«

»Das meine ich auch nicht; aber es muß doch andere Beweise geben!«

»Es giebt welche; nur sind sie mir in diesem Augenblicke nicht zur Hand. Würdet Ihr Eure Schwester wieder erkennen?«

»Gewiß, ganz gewiß!«

»Und Euern Schwager?«

»Ich habe keinen Schwager.«

»War Tokbela nicht verheiratet?«

»Nein. Die Trauung wurde unterbrochen.«

»Durch Euern Bruder, den Padre Diterico?«

»Ja.«

»Wie hieß der Bräutigam?«

»Thibaut.«

»Euer Bruder schoß auf ihn?«

»Ja; er verwundete ihn den Arm.«

»So ist kein Irrtum möglich. Was war dieser Thibaut?«

»Ein Taschenspieler.«

»Wußte Tokbela das?«

»Nein.«

»Ihr verlangt Beweise von mir; die kann ich Euch aber nur dann geben, wenn ich die damaligen Verhältnisse und Ereignisse kenne. Ich muß Euch nämlich aufrichtig sagen, daß mein ganzes Wissen bis jetzt nur auf Kombination beruht. Doch darf Euch das nicht ängstlich machen. Apanatschka ist Euer Sohn Fred, und ich denke, daß Ihr sehr bald auch seinen Bruder Leo sehen werdet.«

»Leo? Mein Himmel! Lebt er noch? Auch er lebt noch?«

»Ja.«

»Wo?«

»Er ist jetzt hier im Park. Er hat während langer Jahre nach Euch geforscht, doch ist all sein Suchen bisher vergeblich gewesen.«

»So habt Ihr das, was Ihr wißt, wohl von ihm erfahren, Sir?«

»Leider nein. Ich weiß kein Wort von ihm, nichts, gar nichts, als daß sein Vater im Zuchthause gestorben ist und seine Mutter und sein Oheim auch an diesem traurigen Orte gewesen sind.«

»Das weiß er? Das hat er Euch gesagt? Woher weiß er es? Von wem hat er es erfahren? Er war damals nur einige Jahre alt!«

»Das hat er mir nicht mitgeteilt. Aber sagt, ist mit dem Oheim, welcher auch im Gefängnis war, Euer Bruder Ikwehtsi‘pa gemeint?«

»Ja.«

»Schrecklich! Er, der Prediger, soll Falschmünzer gewesen sein?!«

»Leider! Man hatte Beweise, die er nicht entkräften konnte.«

»Aber wie war es möglich, daß man drei Personen unschuldig verurteilen konnte? Bei einem einzelnen Angeklagten ist das eher möglich.«

»Mein Schwager hatte alles so raffiniert überlegt und eingerichtet, daß eine Verteidigung für uns ganz unmöglich war.«

»Das war ein Bruder Eures Mannes?«

»Kein leiblicher, sondern ein Stiefbruder.«

»Hm! Also nicht bloß Halbbruder?«

»Nein. Er stammte von dem ersten Manne meiner Schwiegermutter.«

»Wie hieß er?«

»Eigentlich Etters, Daniel Etters, doch wurde er später nach seinem Stiefvater auch Bender genannt, und zwar John Bender, weil der verstorbene Erstgeborene John geheißen hatte.«

»Von diesen beiden Namen war Euch John Bender geläufiger als Dan oder Daniel Etters?«

»Ja. Der letztere Name wurde gar nie in Anwendung gebracht.«

»Ah! Darum steht J. B. und nicht das eigentlich richtige D. E. auf dem Kreuze!«

»Welches Kreuz meint Ihr?«

»Das am Grabe Euers Bruders.«

»Was? So seid Ihr schon einmal oben bei dem Grabe gewesen?«

»Nein.«

»Wie könnt Ihr da von dem Kreuze wissen?«

»Ein Bekannter hat mir davon erzählt. Er hat es gesehen und gelesen.«

»Wer war das?«

»Sein Name ist Harbour.«

»Harbour? Ja, den haben wir gekannt! Also der ist oben gewesen?«

»Das fragt Ihr mich, Mrs. Bender? Ihr habt ihn ja gesehen!«

»Ich? Wer behauptet das?«

»Ich behaupte es. Ihr seid es doch gewesen, die ihn durch das halbe gebratene Bighorn vom Tode des Verhungerns errettet habt!«

»Vermutung, Sir!« lächelte sie.

»Ja, aber eine Vermutung, welche das Richtige trifft! Warum habt Ihr Euch fern gehalten, Euch nicht von ihm sehen lassen?«

»Er hätte mich erkannt. Also er hat Euch von diesem Grabe erzählt?«

»Ja. Und dieser seiner Erzählung habe ich es zu verdanken, daß ich die Thatsachen so nach und nach erraten konnte.«

»Hat Winnetou mit raten helfen?«

»In seiner stillen, wortlosen Weise, ja. Er hat als kleiner Knabe Euren Bruder gesehen, der dann plötzlich verschwunden war.«

»Mit mir und Tokbela, ja.«

»Darf ich den Grund dieses plötzlichen Verschwindens erfahren?«

»Ja. Mein Bruder Derrick – sein indianischer Name war Ikwehtsi‘pa; als Christ wurde er Diterico oder englisch Derrick genannt – war ein berühmter Prediger, hatte aber nicht studiert. Er wollte das nachträglich thun und ging deshalb nach dem Osten. Vorher hatte ich Bender gesehen und er mich; wir liebten uns; aber ehe ich seine Frau werden konnte, hatte ich mir die Kenntnisse und Umgangsformen der Bleichgesichter anzueignen. Mein Bruder war stolz; er wollte nicht wissen lassen, daß er noch zu lernen habe. Ich wurde von mehreren roten Kriegern zur Squaw begehrt; diese wären mir gefolgt und hätten Bender getötet. Das sind die zwei Gründe, daß wir von daheim fortgingen, ohne zu sagen, warum. Mein Bruder besuchte ein Kolleg, und ich kam mit Tokbela in eine Pension. Bender besuchte uns da. Er brachte seinen Bruder mit. Dieser sah mich und gab sich von da an alle Mühe, mich Bender abtrünnig zu machen. Es gelang ihm nicht, und seine Liebe zu mir verwandelte sich in Haß gegen mich. Bender war reich, Etters arm; der Arme hatte eine Anstellung im Geschäft des Reichen; er kannte alle Räume dieses Geschäftes und alle Möbel, welche in diesen Räumen standen. Als wir verheiratet waren, wohnte Tokbela bei uns. Etters brachte einen jungen Mann zu uns, welcher Thibaut hieß. Nach einiger Zeit bemerkten wir, daß Thibaut und Tokbela sich liebten. Bender erfuhr Schlimmes über Thibaut und verbot ihm, wiederzukommen. Etters nahm das übel und brachte seinen Freund doch immer wieder mit; er mußte deshalb aus dem Geschäft treten und durfte uns nun auch nicht mehr besuchen. Beide beschlossen, sich zu rächen.«

»Ich ahne! Thibaut war ja Falschmünzer!«

»Ihr vermutet das Richtige, Mr. Shatterhand. Eines Tages kam die Polizei zu uns; sie fand im Kassenschranke anstatt des guten Geldes fast lauter falsches Geld. Im Rocke meines Bruders war auch falsches Geld eingenäht, und in meinem Zimmer entdeckte man die Platten. Wir wurden alle drei verhaftet. Es wurden uns Schriften vorgelegt; sie waren gefälscht, aber ganz genau nach der Hand meines Mannes und meines Bruders; diese Schriftstücke bewiesen ihre und auch meine Schuld. Wir wurden verurteilt und eingeliefert.«

»Und Benders Geschäft?«

»Dieses wurde von Etters fortgeführt; Bender konnte das nicht hindern. Tokbela, meine Schwester, kam mit meinen beiden Knaben in dieselbe Pension, in welcher ich als Mädchen gewesen war.«

»Schrecklich! Ihr, die an die Freiheit gewöhnte Indianerin im Gefängnisse!«

»Uff! Man schnitt mir das Haar ab; ich mußte das Kleid der Verbrecher anziehen und wurde in eine kleine, enge Zelle gesteckt. Ich war unglücklich, sehr unglücklich, und weinte Tag und Nacht!«

»Thibaut machte sich indessen wieder an Eure Schwester Tokbela?«

»So ist es. Sie versprach ihm, sein Weib zu werden, wenn er uns befreie. Er bestach einen Schließer des Gefängnisses, welcher mit meinem Bruder floh.«

»Warum nicht mit Bender oder Euch?«

»Des Goldes wegen. Mein Bruder kannte einige Placers; er hatte von dort Gold geholt und es an unserm Hochzeitstage Bender geschenkt. Das wußte Etters. Darum befreiten sie nur meinen Bruder, um Gold von ihm oder durch ihn zu bekommen. Als er mit dem Schließer floh, nahm er Tokbela und meine Knaben mit. Er brachte sie nach Denver, wo er sie unter dem Schutze des Gefängnisbeamten ließ, während er in die Berge ging, um wieder Gold zu holen. Er brauchte dieses, um den Beamten zu belohnen und dann Bender und mich auch zu befreien. Der Beamte gründete mit dem Golde, welches er bekam, ein Wechselgeschäft; Tokbela und die Knaben wohnten bei ihm; er hatte die Kinder liebgewonnen. Mein Bruder aber verließ Denver, um nun auch Bender und mich zu befreien. Es gelang ihm dies nur halb; ich wurde frei, aber Bender war aus Gram um sein verlorenes Glück und seine geraubte Ehre krank geworden und im Gefängnisse gestorben. Derrick brachte mich nach Denver. Dort waren inzwischen Etters, welcher Bankerott gemacht hatte, und Thibaut eingetroffen. Sie hatten Tokbela durch Lügen dahin gebracht, Thibauts Frau zu werden. Wir kamen am Hochzeitstage an und fanden Bräutigam und Braut bereit, sich die Hände zu reichen. Derrick riß der Braut den Kranz vom Kopfe und – – —«

»Bitte, Mrs. Bender; ich muß Euch unterbrechen. Tokbela sagt im Gegenteile, er habe ihr ihn auf den Kopf gesetzt.«

»Das spricht sie im Irrtum des Wahnsinnes.«

»Ah! Ihr wußtet, daß sie wahnsinnig ist?«

»Ja. Etters und Thibaut fielen über Derrick her, und es entspann sich ein Kampf, in welchem Derrick Thibaut in den Arm schoß.«

»Das war doch nicht in der Kirche?«

»Nein, sondern in der Wohnung Tokbelas, bei dem früheren Gefängnisbeamten, dem jetzigen Bankier.«

 

»Bitte, es kommt mir da ein Gedanke. Hieß dieser Bankier vielleicht Wallace?«

»Nein. Wie kommt Ihr auf diesen Namen, Sir?«

»Davon später. Erzählt weiter.«

»Tokbela hatte sich über unsere Gefangenschaft gegrämt; sie war krank und schwach dadurch geworden. Der Schreck über die unterbrochene Trauung und den Kampf dabei warf sie nieder. Sie sprach irr im Fieber, und aus dem Fieber ging ihr Geist in den Wahnsinn über. Sie tobte; sie war nur dann ruhig, wenn sich Fred, mein kleinster Knabe, bei ihr befand, den sie sehr liebte. Mein Bruder that sie zu einem Irrenarzte, und den Knaben mit, ohne den sie nicht gegangen wäre. Derrick, ich und Leo wohnten beim Bankier. Etters und Thibaut waren verschwunden; so dachten wir. Das Gold war alle geworden, und Derrick mußte wieder in die Berge. Ich bat ihn, mich mitzunehmen, und er that es, denn ich war im Reiten und Schießen so gewandt gewesen wie ein roter Krieger. Wir kamen bis zum Devilshead, wo wir überfallen wurden. Etters und Thibaut waren nicht verschwunden gewesen; sie hatten sich versteckt gehalten, um uns zu beobachten, und waren uns gefolgt. Etters, den wir noch stets John Bender nannten, schoß Derrick nieder, und ich wurde im Schreck darüber entwaffnet und gebunden. Die Mörder hatten wohl geglaubt, daß wir schon am Placer gewesen seien und Gold bei uns hätten. Da sie keines fanden, waren sie so ergrimmt, daß sie beschlossen, mich nicht schnell zu töten, sondern langsam verschmachten zu lassen. Sie scharrten meinen Bruder hart am Felsen in die Erde und legten mich auf sein Grab. Dort banden sie mich so fest, daß ich nicht fortkonnte. Ich lag dort drei Tage und vier Nächte und war dem Sterben nahe, als Indianer kamen und mich befreiten.«

»Von welchem Stamme?«

»Es waren Capote-Utahs.«

»Ah! Seltsam! Weiter!«

»Diese Utahs gaben mir zu essen und zu trinken und nahmen mich dann mit. Ein junger Krieger unter ihnen, Tusahga Saritsch genannt, wollte mich zu seiner Squaw machen und ließ mich darum nicht fort von sich. In den Weidegründen der Utahs angekommen, weigerte ich mich, seine Squaw zu werden. Er wollte mich zwingen; ich war inzwischen wieder stark geworden, kämpfte mit ihm und besiegte ihn. Er verzichtete nun gern auf mich, und auch kein anderer begehrte mich, denn eine Squaw, welche Krieger besiegt, mochte keiner haben.«

»Wie steht es jetzt zwischen Euch und den Capote-Utahs?«

»Sie sind meine Freunde. Tusahga Saritsch liebt mich noch heut, wenn er auch damals auf mich als Squaw verzichtete. Ich kann von ihm verlangen, was ich will. Die Freiheit gaben sie mir damals freilich nicht gleich wieder. Erst nach zwei Jahren erhielt ich sie zurück, nachdem ich auf die Medizin geschworen hatte, mich stets als einen Krieger der Capote-Utahs zu betrachten. Ich eilte natürlich sofort nach Denver. Meine Kinder waren verschwunden. Etters und Thibaut waren zu dem Irrenarzte gekommen und hatten ihm unter Drohungen Tokbela abverlangt. Sie war mit ihnen gegangen, hatte aber getobt, als sie von Fred getrennt werden sollte; sie waren also gezwungen gewesen, den Knaben mitzunehmen. Auch der Bankier war verschwunden, und zwar mit Leo, meinem Sohne. Ich forschte nach und erfuhr bei dem Scherif, daß einige Tage nach seinem Verschwinden Polizisten gekommen seien, um ihn wegen Befreiung eines Gefangenen zu verhaften.«

»So steht zu vermuten, daß er von Etters oder Thibaut anonym denunziert worden, aber noch rechtzeitig von irgend jemand gewarnt worden ist. Er hat die Flucht ergriffen und jede Spur sorgfältig verwischt.«

»Das hat er gethan, denn ich habe viele Jahre lang ebenso vergeblich nach ihm wie nach Tokbela gesucht.«

»So kann ich Euch zu Eurer Beruhigung sagen, daß er einen andern Namen angenommen und den Knaben sorgfältig erzogen hat. Er oder nun sein Sohn, wohnt jetzt in Jefferson-City.«

»Wirklich? Das wißt Ihr, Sir?«

»Ja; ich bin bei ihm gewesen. Doch, erzählt jetzt weiter!«

»Ich bin schnell fertig. Ich suchte nach meinen Kindern, doch vergeblich. Ich ritt über alle Savannen, durch alle Thäler; ich forschte in den Städten —und bei den Roten; ich fand sie nicht. Als Frau hätte ich das nicht thun können; ich legte Männerkleidung an und bin darum bis jetzt ein Mann geblieben. Als alles, alles vergebens war, kehrte ich, fast verzweifelt, zum Devils-head zurück. Die Hand Gottes treibt den Mörder zur Stätte seiner That zurück; das wußte ich, und darum ist der Himmel dieses Parks mein Zelt geworden. Der Mörder ist noch nicht gekommen, aber er wird kommen, er wird! Ich bin überzeugt davon. Dann wehe ihm! Gestorben kann er noch nicht sein, denn Gott ist gerecht; er wird ihn mir zuführen, damit ich mit ihm abrechnen und ihn bestrafen kann!«

»Würdet Ihr ihn erkennen, wenn er käme?«

»Ja.«

»Es sind aber so viele Jahre seit jener Zeit vergangen, Mrs. Bender!«

»Ich kenne ihn; ich kenne ihn! Und wenn er sich noch so sehr verändert hätte, an seinen Zähnen würde ich ihn erkennen!«

»An seinen beiden Zahnlücken in der obern Zahnreihe?«

»Uff! Das wißt Ihr? Ihr kennt ihn also auch?«

»Ich kenne ihn nicht. Oder, wenn ich richtig vermute, so kenne ich ihn doch! Euer Sohn Leo hat mir das von den Zahnlücken gesagt.«

»Leo? Er lebt? Ihr habt wirklich, wirklich mit ihm gesprochen?«

»Ja.«

»So sagt schnell, schnell, wo befindet er sich?«

»Hier im Park von San Louis. Ihr werdet ihn sehen, wenn heut nicht schon, so doch morgen oder übermorgen. Und wenn mich nicht alles trügt, so bringt Gott grad jetzt den Mörder Euch getrieben. Er ist nach dem Schauplatz seiner That unterwegs. Thibaut kommt mit Tokbela, und Etters ist ihnen schon voran. Übrigens kann ich Euch sagen, welchen Weg diese beiden Kerls damals mit Tokbela und Leo von Denver aus eingeschlagen haben.«

»Das habt Ihr erfahren? Von wem?«

»Von Winnetou und Schahko Matto.«

»Sagt es, Mr. Shatterhand; sagt es mir!«

»Sie sind zu den Osagen gekommen und haben sie nicht nur um den ganzen Jahresbetrag ihrer Jagd betrogen, sondern auch einige ihrer Krieger ermordet. Dann haben sie sich getrennt, und Thibaut ist mit Eurer Schwester und dem Knaben zu den Komantschen vom Stamme der Naiini. Dort hat er sich verbergen müssen, weil seine Verbrechen an den Tag gekommen waren. Er ist unterwegs von Winnetous Vater am Rande des Llano estacado gefunden und vom Tode des Verschmachtens errettet worden.«

»Das muß ich ausführlicher hören! Die beiden müssen es mir erzählen!«

Sie sprang auf und wollte fort.

»Wartet, Mrs. Bender!« bat ich. »Sie können es Euch unterwegs erzählen. Wir wollen keine Zeit verlieren; wir müssen vorwärts, hinauf nach dem Devils-head. Oder seid Ihr auch jetzt noch gewillt, Euch von uns zu trennen und Euern Weg allein fortzusetzen?«

»Nein, nein! Ich bleibe bei Euch. Das versteht sich ganz von selbst!«

»So will ich die Gefährten rufen. Wir brechen von hier auf.«

Wir waren in kurzer Zeit wieder unterwegs. Kolma Puschi kannte den Weg besser noch als Winnetou. Sie ritt mit diesem und Apanatschka und dem Osagen voran. Diese vier pflogen eine Unterhaltung, bei welcher ich nicht nötig war; ich ritt hinter ihnen her. Nach mir folgten die beiden Toasts mit Treskow. Hammerdull war vor Verwunderung ganz begeistert darüber, daß der geheimnisvolle Indianer sich als eine Squaw entpuppt hatte. Ich hörte ihn hinter mir sagen:

»Hat man jemals erlebt, daß ein Mann eigentlich eine Frau ist? Aus diesem Kolma Puschi, dessen Mut und List wir so bewundert haben, ist eine Squaw herausgekrochene die man noch mehr bewundern muß als vorher, da sie noch ein männlicher Indianer war! Was meinst du dazu, Pitt Holbers, altes Coon?«

»Nichts!« antwortete der Lange.

»Das ist eigentlich das Richtige. Nichts, gar nichts! Wer soll da wissen, was er dazu zu sagen hat? Von jetzt an halte ich alles für möglich. Jetzt werde ich gar nicht erschrecken, wenn umgekehrt mein alter Pitt Holbers sich in eine Squaw verwandelt!«

»Wird mir gar nicht einfallen, alter Dick!«

»Ob es dir einfällt oder nicht, das bleibt sich gleich, das ist ganz und gar egal. Was willst du dagegen machen, wenn du plötzlich zu der Erkenntnis kommst, daß du ein heimliches, verkleidetes Frauenzimmer bist?«

»Was ich da machen würde, das weiß ich ganz genau!«

»Was denn?«

»Ich würde dich augenblicklich heiraten!«

»Hallo! Ohne mich erst zu fragen?«

»Ja, ohne dich zu fragen!«

»So ließe ich mich nach der Trauung augenblicklich wieder von dir scheiden!«