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Old Surehand III

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»Was für einen Fang meint Old Wabble?«

»Davon später. Zunächst will ich dir berichten, wie ich die vier Farmen, auf welche ihr es abgesehen habt, gefunden habe.«

Wir hatten uns leise bis an die andere Seite des Kaninchenbaues vorgeschoben und hörten jedes Wort, zumal die beiden unvorsichtigen Männer gar nicht auf den Gedanken kamen, leise zu sprechen. Aus dem, was wir belauschten, bekam ich zunächst die Gewißheit, daß ich recht gehabt hatte, als ich annahm, daß Old Wabble den Spion der Osagen mache. Es handelte sich um den Ueberfall und die Beraubung von vier großen Farmen, Fenners Besitztum eingerechnet. Es war die alte leider immer wiederkehrende Geschichte: Die Osagen waren von den Weißen in Beziehung auf die ihnen zukommenden Lieferungen betrogen worden und hatten, um sich einigermaßen zu entschädigen und das nötige Fleisch zu haben, die Rinder einer Farm weggetrieben. Man hatte sie verfolgt und eine Anzahl ihrer Krieger getötet. Nach ihren Anschauungen forderte das ihre Rache heraus, und so wurde am Beratungsfeuer der Kampf gegen die Bleichgesichter beschlossen. Zunächst sollten die vier größten Farmen am Republikan-River überfallen werden. Da auf diesen aber eine ansehnliche Zahl von Cowboys bedienstet waren und die Roten diese halbwilden und verwegenen Kerls mehr als alle andern Gegner fürchten, mußten Kundschafter ausgesandt werden, die zu erfahren suchen sollten, mit wieviel Cowboys ungefähr man es zu thun haben werde. Die Klugheit verbot, Indianern, wenigstens Kriegern des eigenen Stammes, diese Aufgabe zu erteilen. Schon richtete Schahko Matto sein Augenmerk auf einige Mischlinge, von denen er wußte, daß sie in Beziehung auf den Unterschied zwischen gut und böse gar nicht wählerisch seien, wenn sie nur ihren Vorteil dabei fänden, da führte der Zufall ihm Old Wabble und seine Begleiter zu. Er schien mit ihm schon früher einmal in einer ähnlichen Verbindung gestanden zu haben; das Gespräch brachte zwar nichts Bestimmtes darüber, doch mußte es so sein, denn sonst hätte der Osage dem Alten einen solchen Vorschlag, auf den sofort eingegangen wurde, nicht gemacht. Das Uebereinkommen lautete sehr einfach dahin, daß die Osagen die Skalpe, Waffen und Herden der Ueberfallenen bekommen sollten, während Old Wabble für sich und seine Leute alles übrige in Anspruch nahm. Natürlich war es seinerseits nur auf Geld und sonstige Gegenstände abgesehen, welche leicht verkauft werden konnten. Wer von beiden, Schahko Matto oder Old Wabble, der eigentliche Halunke war, braucht wohl nicht erst gesagt zu werden. Wir bemerkten, daß der Häuptling den »König der Cowboys« nicht ein einziges Mal »mein weißer Bruder«, sondern stets nur bei seinem Namen nannte, ein Beweis, daß derartige Subjekte bei den Indsmen auch nicht mehr Achtung besitzen als bei den civilisierten Bleichgesichtern.

Als Old Wabble seinen Spionenritt begann, waren die Osagen noch nicht mit ihrer »Mobilmachung« zu Ende, und da die Erkundung der Verteidigungsverhältnisse der vier Farmen von größter Wichtigkeit für das Gelingen war, so hatte sich der Häuptling selbst und allein aufgemacht, um den Bericht des Alten an der Biegung des Republikan-River entgegenzunehmen. Die Lanze sollte die Stelle bezeichnen, an welcher Schahko Matto zu treffen sei.

Nun hatten sie sich hier im Wäldchen zusammengefunden, und Old Wabble erstattete seinen Bericht dahin, daß die Farmen mit nur geringem Verluste an roten Kriegern wegzunehmen seien. Er machte Vorschläge, welche ich übergehen kann, weil infolge unsers heutigen Einschreitens die geplanten Ueberfälle aufgegeben werden mußten. Der Häuptling ging teilweise auf dieselben ein und kam dann auf den »wichtigen Fang« zurück, den Old Wabble ihm beim Beginne des Gespräches in Aussicht gestellt hatte. Der alte Cowboy antwortete in seiner schlauen, wohlberechnenden Weise:

»Der Häuptling der Osagen muß mir einige Fragen beantworten, ehe ich ihm sagen kann, um was es sich handelt. Kennst du den Apatschenhäuptling Winnetou?«

»Diesen Hund? Ich kenne ihn.«

»Du nennst ihn einen Hund. Hat er sich dir gegenüber etwa einmal feindlich gezeigt?«

»Mehr als einmal! Wir hatten vor drei Sommern die Kriegsbeile gegen die Cheyennes ausgegraben und in mehreren Kämpfen schon viele ihrer Krieger getötet; da kam der Apatsche und stellte sich neben ihrem Häuptling an ihre Spitze. Er ist feig wie ein Coyote, aber schlau wie tausend alte Weiber. Er that, als ob er mit uns kämpfen wolle, zog sich aber zurück und war, als wir ihm folgten, plötzlich jenseits des Arkansas verschwunden. Während wir ihn und die entflohenen Kröten der Cheyennes dort suchten, ritt er mit größter Eile zu unsern Wigwams, nahm unsere Herden weg und alles, was daheim geblieben war, gefangen. Als wir dann ankamen, hatte er aus unsern Lagerplätzen Festungen gemacht, in denen unsere zurückgebliebenen Krieger, Greise, Frauen und Kinder steckten und in denen er mit den Cheyennes stand, uns zu einem Frieden zu zwingen, der ihm keinen Tropfen Blutes, uns aber allen Ruhm unserer Tapferkeit gekostet hat. Wolle doch der große Geist es geben, daß dieser räudige Pimo einmal in meine Hände gerät!«

Die Kriegsthat, von welcher der Häuptling jetzt erzählte, war ein wahres Meisterstück meines Winnetou gewesen. Ich hatte mich zu jener Zeit leider nicht bei ihm befunden, kannte aber aus seinem Munde alle Einzelheiten dieses hochinteressanten Schachzuges, durch welchen er die uns befreundeten Cheyennes nicht nur vom gewissen Untergange errettet, sondern sie, obgleich sie viel schwächer als ihre Feinde gewesen waren, zum vollständigen Siege über dieselben geführt hatte, und zwar ohne daß ein einziger Tropfen Blutes dabei vergossen worden war. Der Grimm, welchen Schahko Matto gegen ihn hegte, war wohl zu begreifen.

»Warum habt ihr euch noch nicht an ihm gerächt?« fragte Old Wabble. »Es ist doch so leicht, ihn zu ergreifen? Er befindet sich nur selten in den Wigwams seiner Apatschen, sondern wird vom bösen Geiste immer fortgetrieben, über die Savannen und Gebirge. Er liebt es nicht, Begleiter bei sich zu haben; also braucht man da bloß zuzugreifen, wenn man ihn haben will.«

»Du redest, ohne über deine Worte nachgedacht zu haben. Eben weil er sich unablässig unterwegs befindet, kann man ihn nicht fassen. Das Gerücht hat uns schon oft den Ort bezeichnet, an welchem er gesehen worden war; aber wenn wir dann hinkamen, war er stets schon wieder fort. Er gleicht dem Ringer, den man nicht fassen und nicht halten kann, weil er seinen Körper eingefettet hat. Und wenn man einmal glaubt, ihn ganz sicher zu haben, so befindet sich das Bleichgesicht, welches Old Shatterhand genannt wird, an seiner Seite. Dieser Weiße ist der größte Zauberer, den es giebt, und wenn er und der Apatsche bei einander sind, so besitzen hundert Osagen nicht Macht genug, sie anzugreifen oder gar sie festzunehmen.«

»Ich werde dir beweisen, daß dies ein Irrtum von dir ist. Du betrachtest diesen Old Shatterhand auch als euern Feind?«

»Uff! Wir hassen ihn noch viel, viel mehr als Winnetou. Der Häuptling der Apatschen ist doch wenigstens ein roter Krieger, der mit uns zur großen Nation der Indsmen gehört; Old Shatterhand aber ist ein Weißer, den wir schon deshalb hassen müssen. Er hat schon zweimal den Utahs gegen uns beigestanden; er ist der grimmigste Feind der Ogellallah, welche unsere Freunde und Brüder sind. Er hat mehrere unserer Krieger, als sie ihn festnehmen wollten, lahm geschossen, sodaß sie nun wie alte Weiber sind. Das ist schlimmer, als wenn er sie getötet hätte. Dieser Hund sagt nämlich, daß er seinen Feinden nur dann das Leben nehme, wenn er von ihnen dazu gezwungen werde; er giebt ihnen die Kugeln seines Zaubergewehres entweder in die Knie oder in die Hüfte und nimmt ihnen also für ihr ganzes Leben die Fähigkeit, zu den Männern, zu den Kriegern gerechnet zu werden. Das ist entsetzlicher als der langsamste Martertod. Wehe ihm, wenn er einmal in unsere Hände geraten sollte! Aber das wird wohl nie geschehen, denn er und Winnetou gleichen den großen Vögeln, die hoch über dem Meere schweben: sie kommen nie herunter, daß man sie fangen kann.«

»Du irrst abermals. Sie kommen sehr oft herunter; ich weiß sogar, daß sie grad jetzt wieder unten und leicht zu fassen sind.«

»Uff! Ist es die Wahrheit, die du sagst?«

»Ja.«

»Hast du sie gesehen?«

»Ich habe sogar mit ihnen gesprochen.«

»Wo, wo? Sag es mir schnell!«

Er stieß diese Aufforderung sehr rasch und eifrig hervor.

Wir hörten, wie begierig er darauf war, seinen heißen Wunsch, sich unser einmal bemächtigen zu können, in Erfüllung gehen zu sehen. Old Wabble antwortete um so ruhiger und bedächtiger:

»Ich kann dir behilflich sein, Winnetou, Old Shatterhand und noch drei andere Bleichgesichter zu ergreifen, denn ich weiß, wo sie zu finden sind; aber ich kann dir dieses Geheimnis nur unter einer Bedingung mitteilen.«

»So sag, was für eine Bedingung dies ist!«

»Wir nehmen sie alle fünf gefangen; Ihr bekommt die drei andern Weißen und überlaßt mir Old Shatterhand und den Häuptling der Apatschen.«

»Wer sind die drei andern Bleichgesichter?«

»Zwei Westmänner, welche Hammerdull und Holbers heißen, und ein Polizist, der sich Treskow nennt.«

»Die kenne ich nicht. Wir sollen diese fünf Männer fangen und nur die drei bekommen, die uns so gleichgültig sind, dir aber die zwei überlassen, an denen uns so viel gelegen ist? Wie kannst du das von mir verlangen!«

»Ich muß es fordern, weil ich gegen Winnetou und Old Shatterhand eine Rache habe, die so grimmig und unerbittlich ist, daß ich, um sie auszuführen, mein Leben geben würde!«

»Wir haben nicht geringeren Zorn gegen sie!«

»Das mag sein; aber ich bin es, der sie in der Falle hat, und so gebührt mir der Vorzug, die zu nehmen, die ich will.«

Der Häuptling dachte eine kleine Weile nach und sagte dann:

»Wo befinden sie sich?«

»Ganz in der Nähe; th‘is very clear.«

 

»Uff, uff! Wer hätte das gedacht? Aber hast du sie schon sicher? Befinden sie sich schon in der Falle, von welcher du sprichst?«

»Ich brauche nur eine Anzahl deiner Krieger, um sie festzunehmen.«

»Krieger brauchst du von mir? Geht es nicht ohne das?«

»Nein.«

»So hast du sie auch noch nicht fest. Meine Krieger sollen dir zu der Falle behilflich sein, welche du diesen Hunden stellen willst; ohne meine Leute würde dir dieser Fang entgehen. Wie darfst du da eine so hohe Forderung stellen und grad diejenigen für dich verlangen, an denen uns am meisten gelegen ist!«

»Weil ihr gar nichts bekommt, wenn du mir nicht den Willen thust.«

»Uff! Und was bekommst denn du, wenn du keine Krieger der Osagen hast? Nichts, gar nichts! Du verlangst zu viel von mir!«

Sie stritten eine Weile hin und her. Schahko Matto war zu klug, sich übertölpeln zu lassen, und da Old Wabble einsah, daß er auf seine Rache sehr wahrscheinlich ganz verzichten müsse, wenn er nichts von seiner Forderung ablasse, so zog er es vor, in Beziehung auf eine Person zurückzutreten, um der andern desto sicherer zu sein, und erklärte:

»Nun gut! Damit du siehst, daß ich dir entgegenkomme, will ich euch zu den drei Weißen noch Winnetou überlassen; aber Old Shatterhand muß ich haben, unbedingt haben! Er ist es, dessen Rechnung bei mir höher, viel höher angelaufen ist als diejenige des Apatschen, und wenn du mir seine Person verweigerst, so lasse ich lieber alle fünf entkommen. Das ist mein letztes Wort. Nun thue, was du nicht lassen kannst!«

Der Osage zeigte keine große Lust, auf diese Forderung einzugehen; er wollte auch mich gern haben, sagte sich schließlich aber doch, daß es besser sei, sich mit dem, was ihm geboten wurde, zu begnügen, als die Gelegenheit, sich an Winnetou rächen zu können, unbenutzt vorübergehen zu lassen, und stimmte also mit den Worten bei:

»Old Wabble soll seinen Willen haben und Old Shatterhand bekommen. Nun will ich aber auch endlich wissen, wo die fünf Männer sich befinden und auf welche Weise wir sie fangen können.«

Der alte Cowboy sagte, daß er uns auf Fenners Farm getroffen hatte, hütete sich aber, von der unrühmlichen Lage zu sprechen, in welche er dabei gekommen war. Als er seine Erzählung beendet hatte, fügte er hinzu:

»Du weißt nun, daß ich nicht zur rechten Zeit hier bei dir eintreffen konnte. Ich mußte alles erfahren, was diese fünf Kerls betrifft, und durfte nichts versäumen, was geschehen mußte, wenn dieser Fang uns gelingen soll. Die Cowboys auf der Farm wußten nicht, wie ich mit Winnetou und Old Shatterhand stehe. Einer von ihnen hatte in dem Gebäude erfahren, weshalb diese beiden an den Republikan-River gekommen sind, und es den andern gesagt. Ich habe sie ausgehorcht und mich dann, als es dunkel war, an das Fenster geschlichen. Fenner saß mit ihnen in der Stube. Sie erzählten verschiedene ihrer Erlebnisse. Dazwischen fiel zuweilen eine Bemerkung über die Absichten, die sie jetzt verfolgen. Sie wollen nach Colorado hinauf, wohin ihnen ein anderer Weißer, der stets auch ein unerbittlicher Feind der roten Männer war, vorangeritten ist. Sie werden, ich konnte nicht hören, wo, mit ihm zusammentreffen und dann einen Trupp von Bleichgesichtern überfallen, die – – —«

»Wer ist der Weiße, von dem du sprichst?« unterbrach ihn der Häuptling der Osagen.

»Er wird gewöhnlich Old Surehand genannt.«

»Old Surehand? Uff! Diesen Hund haben wir einmal drei Tage lang gejagt, ohne ihn erwischen zu können. Er hat uns dabei zwei Krieger und mehrere Pferde erschossen und ist seitdem nicht wieder in unser Gebiet gekommen. Er meidet diese Gegend, weil er Angst vor unserer Rache hat.«

»Da befindest du dich schon wieder im Irrtum. Er war vor einigen Tagen auf Fenners Farm, und weil er von da aus hinauf nach Colorado ist, muß er durch euer Gebiet geritten sein. Er scheint sich also nicht vor euch zu fürchten.«

»So muß er vom bösen Geiste die Gabe bekommen haben, sich unsichtbar zu machen! Dafür aber wird er, wenn er nicht über das große Gebirge geht, uns bei seiner Rückkehr in die Hände fallen. Er bleibt uns also sicher. Er muß aus Furcht vor uns nur bei Nacht geritten sein, sonst hätten wir ihn gesehen.«

»Selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, hättet ihr am Tage seine Spur sehen müssen. Furcht kennt dieser Kerl gar nicht. Wie wenig man sich überhaupt vor euch fürchtet, das könnt ihr wieder daraus erkennen, daß Winnetou und Old Shatterhand, eure Todfeinde, hierhergekommen sind, obgleich sie wissen müssen, daß ihr die Kriegsbeile ausgegraben habt.«

»Schweig! Das thun sie nicht aus Mangel an Furcht vor uns, sondern weil der große Geist sie verblendet hat, um sie uns in die Hände zu treiben. Die Hauptsache ist, zu wissen, wo sie sich befinden und welchen Weg sie einschlagen wollen.«

»Meinst du, daß ich zu dir komme, ohne dies erfahren zu haben? Ich habe meine Maßregeln so gut getroffen, daß sie uns nicht entgehen können. Wie lange sie auf Fenners Farm geblieben sind, das weiß ich allerdings nicht, denn ich mußte leider fort; sicher aber ist, daß sie heut dort aufgebrochen sind, weil sie Old Surehand einholen wollen. Sie werden selbstverständlich dem Flusse folgen, und weil sie an das andere Ufer übergehen müssen, habe ich an den Stellen, die sich besonders dazu eignen, einen meiner Begleiter als Wächter zurückgelassen. Dies ist auch der Grund, daß ich allein hier angekommen bin. Diese Wächter haben die Weisung, den Flußübergang der fünf Halunken abzuwarten, ihnen heimlich zu folgen und dann hierherzukommen, um uns zu melden, wohin die Kerls geritten sind. Sag, ob das nicht schlau von mir gewesen ist!«

»Old Wabble hat sehr klug gehandelt!« stimmte der Osage bei.

Wir beiden Lauscher waren da freilich anderer Meinung. Der alte »King of the cowboys« hatte ganz im Gegenteile, indem er annahm, daß wir dem Flusse folgen würden, einen großen Pudel geschossen. Wir hatten, wie bereits erwähnt, den Bogen, welchen der Republikan-River machte, in gerader Linie abgeschnitten und waren seinen Wächtern weit vorausgekommen. Jetzt konnten sie nun auf uns warten, so lange es ihnen beliebte, und an ihrer Stelle sollte Old Wabble uns zu sehen bekommen!

»Der Häuptling der Osagen,« fuhr er fort, »wird zugeben, daß ich alles gethan habe, was ich thun konnte. Nun ist nur noch nötig, daß deine Krieger zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden.«

»Ich werde sofort aufbrechen, sie zu holen,« sagte Schahko Matto.

»Wo befinden sie sich? Sind sie weit von hier?«

»Sie haben den Befehl, sich am Wara-tu[2] zu versammeln, welches am großen Pfade der Büffel liegt. Dieser Ort ist von den Flüssen, denen die Bleichgesichter gern folgen, so weit entfernt, daß alle meine Krieger dort zusammenkommen können, ohne von einem Weißen gesehen zu werden. Also können die Bleichgesichter, welche zwar wissen, daß wir die Beile des Krieges ausgegraben haben, nicht ahnen, von welcher Stelle aus und in welcher Richtung sie unsern Angriff zu erwarten haben.«

»Ich weiß nicht, wo das Wara-tu liegt. Wie lange mußt du reiten, um hinzukommen?«

»Mein Pferd hat sich ausgeruht und ist der beste Renner der Osagen. Ich kann lange vor Tagesanbruch dort sein und dir bis Mittag so viel Krieger bringen, wie zur Gefangennahme der vier Weißen und des Apatschen nötig sind.«

»Wie viel werden das wohl sein?«

»Zwanzig sind mehr als genug.«

»Das glaube ja nicht. Ja, wenn der verdammte Henrystutzen Old Shatterhands nicht wäre, der von euch für eine Zauberflinte gehalten wird! Ich weiß zwar, daß von einem Zauber da keine Rede ist, aber dieser Stutzen in den Händen seines Besitzers hat wenigstens ganz denselben Wert wie zwanzig oder dreißig gewöhnliche Gewehre in den Händen gewöhnlicher Westmänner. Dir kann ich es sagen, daß ich Old Shatterhand den Stutzen einmal gestohlen habe; es ist mir aber nicht gelungen, einen einzigen Schuß daraus zu thun. Die Konstruktion ist eine so geheimnisvolle, daß ich mir damals vergeblich den Kopf damit zerbrochen habe. Es war keine Feder, keine Schraube in Bewegung zu setzen.«

»Uff, uff! Du hast ihm das Gewehr gestohlen und es nicht behalten?«

»Ja. Du magst dich zwar mit Recht darüber wundern, daß ich mich zwingen ließ, es wieder herzugeben; aber es war damals grad so, als ob alle Teufel gegen mich wären; th‘is clear. Ich hätte es zerschlagen und zerbrechen sollen. Ich habe diesen Gedanken auch wirklich gehabt, aber der General wollte nicht. Dieser Schuft hatte die Absicht, das Gewehr für sich zu behalten, und so gab er es nicht zu, daß ich – – —«

Er hielt mitten im Satze inne; es mochte ihm einfallen, daß es besser sei, von jener für ihn so schlecht abgelaufenen Begebenheit lieber zu schweigen. Darum fragte der Häuptling:

»Old Wabble spricht von einem Generale. Warum läßt er seine Rede so plötzlich zu Ende gehen?«

»Weil nichts dabei herauskommt. Es giebt Menschen, die man am liebsten gar nicht in den Mund nimmt; aber ich hoffe, daß dieser General mir vor meinem Tode noch einmal in die Hände läuft. Dann soll er zehnmal mehr Hiebe bekommen als damals in Helmers Home, wo er die Niederträchtigkeit beging, es zu verraten, daß ich – – – Pshaw! Es wurmt mich noch heut so sehr, als ob es erst gestern geschehen wäre; aber was nützt es, so viele Worte darüber zu verlieren; wir haben jetzt anderes und nötigeres zu besprechen! Also der Häuptling der Osagen will jetzt fortreiten, um zwanzig Krieger zu holen? Die genügen nicht, es müssen wenigstens fünfzig sein; th‘is clear.«

Der Häuptling hatte vorhin von bloß zwanzig gesprochen, wohl nur, um nicht den Schein der Furchtsamkeit auf sich zu laden; jetzt stimmte er schnell bei.

»Old Wabble muß wissen, was er sagt. Wenn er denkt, daß wir fünfzig Krieger haben müssen, so soll er seinen Willen haben. Ich werde fortreiten, um sie zu holen.«

»Und. ich soll hier bleiben, bis du zurückkehrst?«

»Ja.«

»Wäre es nicht besser, wenn ich mit dir ritte?«

»Nein. Du mußt hier bleiben, um deine Leute zu empfangen. Sie kennen die Stelle, an welcher du dich befindest, nicht genau; darum ist es notwendig, daß du ein großes Feuer anzündest, welches weithin leuchtet.«

»Das darf ich nicht, denn Old Shatterhand und Winnetou würden es sehen, wenn sie kämen. Besser ist es, daß – – —«

Er konnte nicht weitersprechen, denn er wurde in diesem Augenblicke von Winnetou mit beiden Händen am Halse gepackt. Schahko Matto war nämlich aufgestanden und zu seinem Pferde getreten, um es loszubinden; darum war die Zeit zum Handeln für uns gekommen. Während der Apatsche Old Wabble auf sich nahm, huschte ich hinter dem Häuptling her, richtete mich in seinem Rücken auf, nahm ihn mit der linken Hand beim Genick und versetzte ihm mit der rechten Hand den bekannten Jagdhieb, so daß er zusammenknickte und zu Boden fiel. Ich trug ihn nach der Stelle, wo er gesessen hatte und wo Winnetou eben mit Old Wabble fertig geworden war. Es dauerte nicht zwei Minuten, so waren sie gefesselt, und Winnetou ließ drei scharfe Pfiffe als das verabredete Zeichen hören. In kurzer Zeit kamen unsere drei Kameraden mit unsern Pferden und Gewehren; die beiden Gefangenen, welche sich noch im Zustande der Betäubung befanden, wurden quer über ihre Tiere gelegt und dort wie Säcke festgebunden. Dann verließen wir das Wäldchen, wo wir wegen der Begleiter Old Wabbles nicht bleiben durften. Wenn diese oder auch nur einer von ihnen sich zum »Baum der Lanze« fand, ohne daß wir es bemerkten, so konnten oder vielmehr mußten wir in die größte Gefahr geraten. Darum ritten wir zunächst einige Zeit am Bache aufwärts, überschritten ihn dann und hielten grad in die Prairie hinein, bis wir eine kleine isolierte Buschinsel erreichten, wo wir Halt machten. Der Boden war hier feucht und von den Büffeln ziemlich tief ausgewälzt, sodaß wir es wagen konnten, zwischen den Sträuchern auf dem Grunde der Vertiefung ein kleines Feuer anzubrennen, dessen Schein nicht hinaus auf die Prairie drang.

Als wir die beiden Gefangenen von den Pferden gebunden hatten und neben dem Feuer niederlegten, war die Betäubung längst von ihnen gewichen. Sie hatten unterwegs geschwiegen; als sie jetzt unsere Gesichter sahen, sagte zwar der Häuptling auch jetzt kein Wort, aber Old Wabble rief erschrocken aus, indem er, allerdings vergeblich, an seinen Fesseln zerrte:

»Donnerwetter, das sind die frommen Hirten wieder, die dieses Mal nicht ein, sondern zwei Lämmlein auf die Weide führen! Was fällt euch denn ein, mich wieder festzunehmen! Haben euch die feurigen Kohlen doch gereut, die ihr euch einbildet, mir aufs alte, graue Haupt gelegt zu haben?«

 

Winnetou war zu stolz, eine Antwort zu geben; ich folgte seinem Beispiele. Aber Dick Hammerdull wußte, was der Alte gegen uns geplant hatte, denn ich hatte zu ihm und den beiden anderen unterwegs davon gesprochen; er war voller Zorn auf Old Wabble, hielt es für feig, die höhnenden Worte desselben ruhig hinzunehmen, und antwortete deshalb:

»Laßt es euch doch nicht einfallen, euch Schäflein zu nennen! Ihr seid ärger als die schlimmsten Raubtiere, die nur töten, weil sie leben müssen! Da ein Feuer brennt, habe ich große Lust, Euch wirkliche glühende Kohlen auf Eure alte Perücke zu legen. Ihr braucht gar nicht viele Worte zu machen, so thue ich es; darauf könnt Ihr Euch verlassen!«

»Das würde der fromme Shatterhand nicht dulden!« lachte der Cowboy.

»Ob er es duldet oder nicht, das ist ganz egal. Wenn gestern Euer Maß noch nicht voll war, so ist es heut am Ueberlaufen, und wenn Ihr meint, Eure Lage durch Frechheit verbessern zu können, so befindet Ihr Euch in einem Irrtum, den ich Euch sofort beweisen werde, wenn Ihr noch ein Wort sagt, welches mir nicht paßt!«

»Wirklich? So laßt Euch wenigstens fragen, mit welchem Rechte Ihr uns als Gefangene betrachtet und behandelt!«

»Fragt nicht so dumm, alter Sünder! Old Shatterhand und Winnetou haben im Wäldchen hinter Euch gelegen und jedes Eurer Worte gehört. Wir wissen also ganz genau, was Ihr mit uns vorhattet, und denken, daß wir allen Grund haben, Euch unschädlich zu machen!«

Diese Mitteilung ließ den Mut des alten Wabble sinken. Wenn wir wußten, daß man uns hatte gefangennehmen wollen, um uns zu töten, so reichte selbst seine Frechheit nicht aus, der Angst vor unserer Rache die Wage zu halten. Zwar hatte ich ihm seinen Mordanschlag auf mich verziehen, und es war ja immerhin möglich, daß ich, falls es sich nur um mich selbst handelte, mich noch einmal zur Verzeihung geneigt zeigte; aber der heutige Plan war gegen uns alle gerichtet gewesen, und so sah der Cowboy gar wohl ein, daß es unmöglich war, ferner durch Hohn etwas zu erreichen. Er sprach also nicht weiter, und so mußte auch Dick Hammerdull schweigen.

Nun geschah etwas, was mir abermals bewies, wie geistesverwandt mir der Häuptling der Apatschen war und mit welcher wunderbaren Uebereinstimmung sich unsere Gedanken zu begegnen pflegten. Gleich als wir das Wäldchen verließen, hatte ich an Fenner und an die andern Farmen gedacht, welche überfallen werden sollten. Die Besitzer waren ahnungslos; sie mußten gewarnt werden. Zwar war der Häuptling der Osagen in unsere Hände geraten, und wir konnten erwarten, daß dadurch die Ausführung seiner räuberischen Pläne einen Aufschub erleiden werde; aber wir waren so wenig Herren der gegenwärtigen Verhältnisse und auch unserer Zeit, daß allstündlich ein unvorhergesehenes Ereignis eintreten konnte, durch welches der Vorteil, den wir errungen hatten, uns wieder entrissen wurde. Der geplante Ueberfall war jetzt aufgeschoben, keineswegs aber ganz aufgehoben, und so mußte wenigstens Fenner, der die Warnung dann weiterschicken konnte, benachrichtigt werden. Aber durch wen? Durch Treskow keinesfalls. Hammerdull und Holbers waren zwar Westmänner, aber etwas so Wichtiges mochte ich doch keinem von ihnen anvertrauen; es handelte sich nicht nur um den glücklichen Hin-, sondern auch um den vielleicht noch schwierigern Wiederherritt. Also blieb nur Winnetou oder ich. Mir war es lieber, wenn der Apatsche die Botschaft Uebernahm, denn er paßte weniger als ich zu den drei Gefährten, mit denen ohne meine Vermittelung zusammen zu sein er gezwungen gewesen wäre, wenn ich den Ritt nach Fenners Farm unternommen hätte. Ich sah, daß er das Pferd Schahko Mattos mit scharfen Kennerblicken nicht nur betrachtete, sondern, sozusagen, abwog und taxierte. Nun stand er auf, ging zu dem Tiere hin, griff in die Satteltaschen, warf alles heraus, was sie enthielten, steckte mehrere Stücke Fleisch hinein, warf seine Silberbüchse über und wendete sich dann mit der Frage an mich:

»Was sagt mein Bruder zu diesem Osagenhengste?«

»Seine Lunge ist gesund,« antwortete ich; »seine Sehnen dauern aus, und seine Beine gleichen den Läufen der Antilope. Der Rappe meines roten Bruders mag sich für den Ritt nach Colorado Kräfte sammeln; ich werde ihn unter meine besondere Aufsicht nehmen, und so mag Winnetou diesen Dunkelbraunen besteigen, der ihn schnell hin- und wiederbringen wird.«

»Uff! Mein Bruder Shatterhand weiß, wohin ich will?«

»Ja. Wir werden hier liegen bleiben und warten. Du kommst morgen wieder, ehe die Sonne untergeht.«

»Howgh! Meine Brüder leben wohl!«

Er schwang sich in den Sattel und ritt von dannen. Er wußte, daß er mir nichts weiter zu sagen brauchte, am allerwenigsten aber Verhaltungsmaßregeln zu erteilen hatte. Anders freilich stand es mit meinen drei Kameraden, welche mich, kaum daß er den Rücken gewendet hatte, nach dem Zwecke und dem Ziele seines nächtlichen Rittes fragten. Ich teilte ihnen das Nötige leise mit, denn die Gefangenen brauchten nicht zu erfahren, daß die Besitzer der bedrohten Farmen gewarnt werden sollten. Hierauf aßen wir, und dann verteilte ich die Wachen, und zwar so, daß ich bis nach Mitternacht schlafen konnte. Die Zeit zwischen da und dem Morgen ist im Prairieleben stets die kritische; da wollte ich munter sein, weil ich mir mehr traute als den Kameraden.

Nachdem ich meinen drei Genossen die größte Aufmerksamkeit in Beziehung auf die Gefangenen und auf das Feuer eingeschärft hatte, legte ich mich nieder und schlief augenblicklich ein. Es gab ja keine Sorge, welche mir den Schlaf hätte verscheuchen können, Ich schlief so lange, bis mich Dick Hammerdull weckte, welcher die dritte Wache hatte. Ich fand alles in Ordnung und stieg, während mein Vormann sich niederlegte, aus der Vertiefung heraus, um außerhalb der Büsche auf und ab zu schreiten. Dabei überlegte ich mir, was mit den beiden Gefangenen zu geschehen habe.

An das Leben wollte ich ihnen nicht, obgleich wir durch die Gesetze der Savanne vollberechtigt waren, sie dadurch, daß wir sie töteten, für uns und andere unschädlich zu machen. Aber durfte ihr Mordanschlag ganz ohne Ahndung bleiben? Und wenn nicht, welche Strafe sollten wir für sie wählen? Es kam mir der Gedanke, sie soweit mit uns hinauf nach Colorado zu nehmen, daß inzwischen die geeignete Zeit zum Ueberfalle der Farmen verstreichen mußte; aber es gab gewichtige Bedenken dagegen. Die Gegenwart zweier gefesselter Menschen mußte uns sehr aufhalten und in vielen Beziehungen unbequem werden, ganz abgesehen davon, daß wir sie grad dahin schleppten, wohin sich ihre Rachsucht dann richten mußte. Am besten war es, ich ließ diese Gedanken für einstweilen fallen und wartete, was Winnetou für eine Meinung äußern werde.

Den Ort, wo sich die Osagen jetzt befanden, kannte ich ganz genau; ich war mit Winnetou schon wiederholt dort gewesen. Die im Herbst nach Süden und im Frühjahre wieder nach Norden ziehenden Büffelherden pflegten immer genau dieselben Wege einzuhalten, Wege, welche stellenweise tief ausgetreten wurden und während des ganzen Jahres kenntlich blieben. An einem solchen Büffelpfade lag das Wara-tu, zu deutsch »Regenwasser«. Es war eine Stelle, ähnlich derjenigen, an welcher wir uns jetzt befanden, nur daß sie weit mehr Gebüsch und Graswuchs hatte und viel tiefer lag, so daß sich das Regenwasser sammeln konnte, ohne selbst in der heißen Jahreszeit ganz zu verdunsten. Winnetou hatte uns absichtlich nach dem Orte geführt, an welchem wir lagerten, denn dieser lag genau in der Richtung, welche von dem Wäldchen, in dem wir die Gefangenen gemacht hatten, nach dem Wara-tu führte. Er schien gewillt zu sein, das »Regenwasser« nach seiner Rückkehr einmal, wenn auch nur von weitem, in das Auge zu nehmen.

Die Nacht verging, und der Morgen brach an; ich weckte dennoch die Gefährten nicht, sondern ließ sie weiterschlafen. Wir hatten ja nichts vor und konnten die Kräfte, welche der Schlaf uns brachte, später wahrscheinlich gut gebrauchen. Als sie später erwachten, aßen wir als Morgenbrot ein Stückchen Fleisch. Die Gefangenen bekamen nichts; eine Hungerkur von einigen Tagen konnte solchen Menschen gar nichts schaden; ich hatte oft genug gehungert, ohne andern nach dem Leben getrachtet zu haben. Dann legte ich mich wieder zum Schlafen nieder, und so verging uns der Vor- und auch der Nachmittag unter abwechselndem Schlafen und Wachen, bis gegen Abend, wie ich gestern vorausgesetzt hatte, Winnetou zurückkehrte. Er war gegen zwanzig Stunden unterwegs gewesen, hatte keinen Augenblick geschlafen und sah doch so frisch und munter aus, als ob er sich ebenso ausgeschlafen und ausgeruht hätte wie wir. Auch der Dunkelbraune, den er geritten hatte, schien gar nicht überanstrengt zu sein, und ich sah, mit welchem befriedigten, ja stolzen Blicke sein bisheriger Besitzer, der Häuptling der Osagen, dies bemerkte. Ich hatte mir vorgenommen, diesen seinen Stolz in Wut zu verwandeln. Nach den Gesetzen der Savanne gehört der Gefangene nebst allem, was er bei sich hat, demjenigen, in dessen Hände er gefallen ist. Wir brauchten gute Pferde. Winnetous und mein Rappen waren vorzüglich. Dick Hammerdulls Stute war zwar grundhäßlich, aber stark und ausdauernd; er wäre auch nicht dazu zu bewegen gewesen, sich von ihr zu trennen. Treskows Pferd war unter denen, die uns zur Verfügung gestanden hatten, das beste gewesen, hatte sich aber schon in der kurzen Zeit bis heut als ungenügend erwiesen. Ganz dasselbe war mit dem Gaule von Pitt Holbers der Fall. Wir hatten das zwar noch nicht zu beklagen gehabt; aber wenn einmal, was kaum zu vermeiden war, der Fall eintreten sollte, daß die Erreichung eines wichtigen Zweckes oder gar unsere Rettung von der Schnelligkeit unserer Pferde abhing, so hatten wir in den beiden genannten Pferden zwei Hemmschuhe, die uns verderblich werden konnten. Schahko Matto sollte seinen Dunkelbraunen nicht wiederbekommen; das war bei mir eine fest beschlossene Sache und zugleich eine Strafe für ihn, die er jedenfalls verdient hatte.

2Regenwasser.