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In den Schluchten des Balkan

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»Ich meinte, daß du gut für uns sorgen werdest,« erwiderte ich.

»Natürlich. Ich führe euch zu dem Konak »et Tohr el ahmar«, wo es euch gar wohl gefallen soll.«

Dieser Titel des Gasthauses fiel mir auf. Das klang ja grade so, als befänden wir uns in den Gassen eines deutschen Provinzialstädtchens. »Et Tohr el ahmar« heißt nichts anderes als >zum roten Ochsen<. Das klang mir lieblich in die Ohren, wie Gungls Heimatklänge. Die Benennung verriet zwar einen etwas derben Geschmack, aber ein Hotel mit Pariser Firma durfte man hier nicht erwarten.

»Kennst du den Wirt?« fragte ich.

»Sogar sehr gut,« erwiderte er lächelnd. »Seine Frau ist nämlich die Schwester der meinigen.«

Das freute mich, denn ich durfte erwarten, daß die Freundschaft, welche Ibarek für uns hegte, auch auf seinen Schwager und dessen Weib übergehen würde.

Die Stadt bot – wenigstens so weit, wie wir sie jetzt erblickten – gar nichts besonderes. Orientalische Häuser und Hütten, die ihre fensterlosen Mauern nach der Straße kehren. Armselige Bauwerke, dem Einsturz nahe. Wege, aus trockenem Schlamm bestehend, von welchem an heißen Tagen ein entsetzlicher Staub aufwirbelt, während man bei Regenwetter bis an die Kniee in den Kot einsinkt. Dazu eine zigeunerhafte Staffage, schmutzige Menschen und dürres Vieh. So gleicht hier eine Stadt der andern.

Als ich mich bei irgend einer Gelegenheit umschaute, erblickte ich den Strolch, welcher an der erwähnten Ecke gestanden hatte. Er trottete langsam hinter uns her, und ich kam bei genauerer Beobachtung zu der Ueberzeugung, daß er uns verfolgte. Aus welchem Grund? Ich ahnte es.

Endlich deutete Ibarek auf ein großes, offenes Tor, über welchem das blutrote Bild eines Ochsen prangte.

»Da ist es!« sagte er.

»So reitet ein! Ich werde so tun, als ob ich noch weiter ritte.«

»Warum?«

»Es läuft uns ein Kerl nach, den jedenfalls der Mübarek beauftragt hat, aufzupassen, wo wir einkehren. Diesem Menschen will ich eine hübsche Ueberraschung bereiten.«

Die Gefährten lenkten in das offene Tor; ich aber ritt noch eine kurze Strecke weiter.

Unser Erscheinen hatte Aufsehen erregt. Ueberall blieben die Leute stehen und sahen uns nach. Dennoch hatte ich unsern Verfolger im Auge behalten.

Jetzt lenkte ich um und ritt einen kurzen Bogen. Das war mir dadurch möglich, daß der Konak nicht in einer Gasse, sondern an einem kleinen offenen Platz lag. Noch standen die Menschen und blickten teils nach dem offenen Tor, meist aber nach mir. Mein prachtvoller Rappe schien ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Ich ließ ihn elegant kurbettieren und leitete ihn so nach der Stelle hin, an welcher der verdächtige Mensch stand.

Der Kerl hatte eine weite Hose an und eine kurze Jacke. Beide wurden durch einen Schal vereinigt, welcher sich um die Hüften schlang.

Jetzt stieß ich jenen Pfiff aus, auf welchen mein Hengst sich in Karriere zu werfen gewöhnt war. Er gehorchte und schoß vorwärts. Ein allgemeines Geschrei ließ sich hören, und alles retirierte. Man mochte meinen, das Pferd gehe mit mir durch.

Der Spion war so in seine Aufgabe versenkt, daß er nicht auch sofort an das Ausreißen dachte. Dann aber warf er vor Entsetzen die Arme in die Luft und brüllte, was er brüllen konnte, denn er sah, daß der Rappe grad auf ihn losschoß. Vielleicht wollte er durch dieses Geschrei das Pferd abschrecken, weil es zum Fliehen nun zu spät für ihn war. Er lehnte nämlich an einer Mauer, an welcher ich im Galopp herkam.

Jetzt war ich bei ihm. Er drückte sich ganz eng an die Wand. Ich aber bog mich nieder, ergriff ihn bei dem Schal und riß ihn empor. Ihn in einem Bogen von rechts her über den Kopf des Pferdes schwingend, warf ich ihn nach links hinüber und ließ ihn dann so nieder, daß er mir quer über die Kniee zu liegen kam.

»Allah w‘ Allah l‘ Allah!« brüllte er und versuchte dabei, sich loszumachen.

»Halte dich ruhig!« rief ich ihm zu. »Sonst bist du des Teufels!«

Da machte er sofort den Mund zu und auch die Augen. Der Mann war kein Held.

Ich lenkte nun nach dem Konak ein und ritt im Trab durch das Tor desselben. Da stand Halef mit den Gefährten. Sie hatten den Vorfall beobachtet, lachten aus vollem Hals und beeilten sich, die Türflügel zuzumachen und den großen Riegel vorzulegen.

Und das war auch nötig, denn eine beträchtliche Menschenmenge drängte sich herbei, um zu erfahren, was die seltsame Sache zu bedeuten habe.

Jetzt ließ ich den Gefangenen auf die Erde nieder und stieg ab. Ein türkisch gekleideter Mann kam an Ibareks Seite herbei, um mich zu begrüßen. Er war der Wirt. Während ich den üblichen Gruß mit ihm wechselte, war mein Mitreiter wieder zu Gedanken gekommen. Er warf sich in Positur, schritt herbei und fragte drohenden Tones:

»Herr, warum hast du mir das getan? Meine Seele konnte des Todes sein!«

»Deine Seele? Ist sie aus einem so zerbrechlichen Stoff gefertigt?«

»Spotte nicht! Weißt du, wer ich bin?«

»Nein, bis jetzt noch nicht.«

»Ich bin der Fährmann des Flusses!«

»Schön! Du lebst also auf dem Wasser. Hast du dich nicht gefreut, einmal reiten zu können?«

»Gefreut? Habe ich dich gebeten, mich mitzunehmen?«

»Nein, aber es gefiel mir so.«

»Ich werde dich anzeigen.«

»Schön!«

»Und dich bestrafen lassen.«

»Noch schöner!«

»Du wirst ohne Säumen mit mir zum Zabtieh Mudiri gehen.«

»Später, lieber Freund. Jetzt habe ich keine Zeit.«

»Ich kann nicht warten. Ich muß bei meiner Fähre sein.«

»Wo befindet sich diese?«

»An dem Fluß.«

»Vermutlich unweit des Weges nach Kusturlu?«

»Wie kommst du auf diesen Gedanken? Dort gibt es keinen Fluß.«

»Das weiß ich gar wohl. Aber der Fährmann, welcher jetzt behauptet, keine Zeit zu haben, lehnte dort an einer Ecke und kam uns dann ganz gemächlich nachspaziert. Ist das wahr oder nicht?«

»Ja. Aber was geht das dich an?«

»Sehr viel, mein Freund. Warum bist du mit uns gegangen?«

»Ich kann laufen, mit wem ich will!«

»Und ich kann reiten, mit wem ich will! So haben wir also beide unsern Willen gehabt.«

»Das Reiten ist etwas ganz andres. Ich hätte den Hals brechen können.«

»Vielleicht wäre es nicht schade um dich gewesen.«

»Herr! Sprich noch einmal so, so renne ich dir diese Klinge in den Leib!«

Er griff unter einer drohenden Gebärde nach dem Messer, dessen Scheide an seinem Gürtel hing.

»Laß das stecken! Vor einem solchen Ding fürchtet man sich nicht.«

»So! Wer bist du denn, daß du dir erlaubst, mich zu beleidigen?«

»Ich bin Hazredin Kara Ben Nemsi Emir. Hast du diesen Namen schon einmal vernommen?«

Ich richtete mich hoch vor ihm auf und gab mir Mühe, einen möglichst stolzen und drohenden Eindruck zu machen. Daß ich mich Emir nannte, das nehme ich gern auf mein Gewissen. Daß ich mir aber den Titel Hazredin gab, also Hoheit, das war freilich mehr als aufgeschnitten. Ich glaubte aber, es jetzt einmal so wie mein kleiner Hadschi machen zu dürfen.

Diesem Fährmann gegenüber besaß ich keine Macht und wollte ihn doch zwingen, mir zu sagen, wer ihn beauftragt habe, uns nachzulaufen. Also mußte ich ihm imponieren, und dazu bedurfte ich einer Würde, deren ich leider nicht teilhaftig war.

Ich sah auch sofort ein, daß ich das Richtige ergriffen hatte. Er verneigte sich ziemlich tief und antwortete:

»Nein, Sultanum, diesen durchlauchtigen Namen habe ich noch nicht vernommen.«

»So hörst du ihn jetzt und weißt nun, wer ich bin. Danach hast du dich zu richten! Glaubst du, ich liebe es, Spione hinter mir herlaufen zu sehen?«

»Emir, ich verstehe dich nicht.«

»Du verstehst mich gar wohl, aber du willst es nicht gestehen.«

»Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.«

»Bursche! Verlangst du von mir, ich solle mir die Mühe geben, dich auszufragen? Dazu habe ich keine Lust, und überdies bist du mir ein zu armseliger Tropf. Sofort gestehst du, wer dich beauftragt hat, mir nachzugehen, um zu erfahren, wo ich von meinem Pferd steigen werde!«

»Niemand, Herr.«

»Du hast es aber doch getan!«

»Ich bin ganz zufällig hinter dir hergegangen.«

»War dies der gradeste Weg zu dem Fluß?«

Er wurde sichtlich verlegen.

»Nun, antworte!«

»Herr, du irrst dich wirklich. Ich habe diesen Umweg ganz ohne Absicht gemacht.«

»Schön! Ich will dir also glauben. Aber wenn du meinst, daß dies von Vorteil für dich sei, so bist du im Irrtum. Ein Fährmann, welcher bei seiner Fähre sein soll und sich dennoch auf Umwegen in den Straßen umhertreibt, den können wir nicht brauchen, denn er ist nicht zuverlässig. Ich werde dem Mudir den Befehl erteilen, dich abzusetzen. Es gibt Andre, welche dieses Amtes würdiger sind.«

Jetzt erschrak er.

»Emir, das wirst du nicht tun!« rief er flehend.

»Ja, das werde ich tun, und zwar um so eher, je deutlicher ich sehe, daß du mich belogen hast.«

Er blickte eine Weile zur Erde. Dann erklärte er zaghaft:

»Effendi, ich will aufrichtig sein und dir gestehen, daß ich dir nachgegangen bin.«

»Das ist nun zu spät.«

»Du siehst ja, daß ich die Unwahrheit bereue. Ich tue es nicht wieder.«

»Nun, so sage mir auch, wer dich dazu beauftragt hat.«

»Niemand, ich tat es aus eigenem Antrieb.«

»Das ist eine Lüge.«

»Nein, Effendi.«

»Wollen sehen! Wer einmal lügt, der lügt auch zum zweiten Male.«

Und mich zu Halef wendend, gebot ich:

»Hadschi Halef Omar Agha, hole sofort zwei Kawassen herbei. Dieser Mensch soll die Bastonnade erhalten!«

»Sogleich, Sultanum!« antwortete der Kleine, indem er tat, als ob er davoneilen wollte.

»Halt!« schrie der geängstigte Fährmann. »Agha, bleibe da! Ich will gestehen!«

»Zu spät! Agha, beeile dich!«

Da sank der Mann auf den Boden nieder und bat mit erhobenen Händen:

 

»Nicht die Bastonnade, nicht die Bastonnade! Ich kann sie nicht überstehen.«

»Warum nicht?«

»Meine Füße sind so weich und empfindlich, weil ich so viel im Wasser bin.«

Ich mußte die Zähne aufeinander beißen, um nicht zu lachen. Die Bastonnade wird bekanntlich auf die nackten Fußsohlen erteilt, und diese niedrige Körpergegend war bei ihm zu empfänglich für so gewaltsame Eindrücke. Wenn man diesen Grund gelten lassen will, dann muß man von jeder Strafe absehen, da die Strafe eben darin besteht, irgend einen körperlichen, geistigen oder moralischen Schmerz zu bereiten. Damit soll freilich nicht gesagt sein, daß ich ein eifriger Freund davon bin, die Fußsohlen meiner lieben Mitmenschen zu mißhandeln. Ich antwortete also:

»Eben weil du da doppelte Schmerzen zu leiden hättest, solltest du doppelt vorsichtig alles vermeiden, was die Obrigkeit veranlassen könnte, dich züchtigen zu lassen. Aber ich habe grad jetzt meine mitleidige Stunde und will einmal versuchen, ob ich Gnade walten lassen kann.«

»Versuche es, Herr! Ich will ein offenes Geständnis ablegen.«

»So sage, wer dich beauftragt hat.«

»Der Mübarek.«

»Was bot er dir dafür? – Geld?«

»Nein. Geld gibt der Heilige niemals. Er versprach mir ein Amulett für den reichlichen Fang der Fische, weil ich Fährmann und Fischer zugleich bin.«

»Und wie lautete dieser Auftrag?«

»Ich soll dir nachgehen und ihm dann sagen, wo du wohnen wirst.«

»Wann und wo sollst du es ihm sagen?«

»Heute abend, droben in seiner Klause auf dem Berg.«

»Ist er denn noch so spät zu sprechen?«

»Nein. Aber für diejenigen, welchen er einen Auftrag gegeben hat, ist er da. Man braucht nur zu klopfen und ein gewisses Wort – —«

Er hielt erschrocken inne.

»Weiter!« gebot ich.

»Weiter gibt es nichts.«

»Willst du mich wieder belügen?«

»O nein, Effendi.«

»Und dennoch lügst du!«

Ich dachte an das, was er vorhin gesagt hatte, nämlich, daß der Mübarek niemals Geld gebe. Wenn er das so genau wußte, so hatte er jedenfalls schon oft Aufträge des Alten ausgeführt. Darum fuhr ich fort:

»Wenn man wie gewöhnlich klopft, so öffnet er nicht?«

»Nein.«

»Aber wenn man ein bestimmtes Wort sagt, so wird man eingelassen?«

Er schwieg.

»Nun sprich! Oder soll ich dir den Mund öffnen lassen? Die Bastonnade ist ein sehr gutes Mittel dazu.«

Er blickte noch immer unentschlossen zu Boden. Die Furcht vor dem Mübarek schien bei ihm ebenso groß zu sein, wie die Angst vor der Bastonnade.

»Gut! Wenn du nicht reden kannst, so magst du selbst dir die Folgen zuschreiben. Hadschi Halef Omar Agha!«

Kaum hatte ich diesen Namen wieder genannt, so war der Fährmann mit seinem Nachdenken zu Ende. Er sagte kleinlaut:

»Effendi, laß die Kawassen nicht holen. Ich will es dir doch sagen. Mag der Mübarek mir immerhin zürnen. Ich lasse mich seinetwegen nicht zu Schanden schlagen.«

»Wie kann er dir zürnen?«

»Er hat es mir sehr streng verboten.«

»Willst du es ihm denn mitteilen, daß du es mir gesagt hast?«

»Nein. Das fällt mir gar nicht ein. Aber du selbst wirst es ihm sagen.«

»Sei unbekümmert. Ich habe gar keinen Grund, es auszuplaudern.«

»So wird er es durch seine Vögel erfahren.«

Wieder diese Vögel! Der alte Halunke schien es außerordentlich gut verstanden zu haben, die Dummheit dieser Leute für sich auszubeuten.

»Es sind ja gar keine da! Siehst du einen?«

Er blickte sich um. Es war kein Rabe, keine Dohle oder Krähe zu sehen.

»Nein. Er hat keinen Vogel gesandt, wohl weil er nicht gewußt hat, wo du absteigen würdest.«

»Er hätte doch einem befehlen können, mir nachzufliegen. Da hätte er dich nicht in Verlegenheit gebracht, und einem Vogel hätte ich die Bastonnade nicht geben lassen können. Dein alter Mübarek ist also noch nicht so klug, wie du zu denken scheinst. Also brauchst du auch keine Angst zu haben! Sprich! Wenn man heimlich zu ihm kommen will, so muß man also ein gewisses Wort sagen?«

»Ja, Effendi.«

»Gibt es mehrere solche Wörter für verschiedene Personen?«

»Nein. Alle wissen nur das eine Wort.«

»Oder zu verschiedenen Zwecken?«

»Auch nicht. Es gibt nur dieses eine Wort und kein anderes.«

»Wie lautet es?«

»Bir Syrdasch.«

Dieses Losungswort war gar nicht so übel gewählt, denn es bedeutet zu deutsch: »Ein Vertrauter«.

»Ist dies aber auch das wirkliche Wort? Und hast du dir keines ausgesonnen?«

»Nein, Herr! Wie könnte ich das wagen!«

»Du hast mich dreimal belogen. Du verdienst also keinen Glauben.«

»Jetzt sage ich die Wahrheit.«

»Ich werde dich sogleich mit einer neuen Frage auf die Probe stellen. Hast du schon oft für den Mübarek heimliche Aufträge ausgerichtet?«

Erst nach einer Weile antwortete er:

»Ja, Effendi.«

»Welche?«

»Das darf ich nicht sagen.«

»Auch nicht, wenn du die Bastonnade erhältst?«

»Nein, in keinem Fall.«

»Warum?«

»Ich habe einen strengen Schwur gesprochen. Lieber lasse ich mich totschlagen, als daß ich mit einem Meineid in die Hölle fahre.«

Jetzt sprach er ganz im Ton der vollsten Wahrheit. Darum benutzte ich die Gelegenheit, ihn zu fragen:

»Kennst du vielleicht das Wort: »en Nassr«?«

»Ja.«

Dieses schnelle Eingeständnis hatte ich nicht erwartet. Er war jetzt wirklich aufrichtig.

»Wie hast du es kennen gelernt?«

»Grade so, wie das jetzige. Der alte Mübarek hat es mir gesagt.«

»Wozu wurde es angewendet?«

»Als Erkennungszeichen.«

»Zwischen wem?«

»Zwischen allen seinen Bekannten.«

»Jetzt nicht mehr?«

»Nein.«

»Warum?«

»Weil es verraten worden ist.«

»Von wem?«

»Das weiß hier niemand. Es ist in Istambul verraten worden.«

»Auf welche Weise?«

»Das darf ich nicht sagen.«

»Hast du auch da einen Eid geleistet?«

»Nein. Aber ich habe mein Wort gegeben.«

»So kannst du ruhig davon sprechen, ohne einen Meineid zu begehen. Uebrigens will ich dir zeigen, daß ich mehr weiß, als du denkst. Es gab in Istambul ein Haus der Zusammenkunft für die »en Nassr«. Das wurde verraten von einem Mann, welcher daneben bei einem Juden wohnte. Nicht?«

»Herr, das weißt du?« fragte er erstaunt.

»O, ich weiß noch viel mehr. Das Haus brannte ab, und es entstand ein Kampf.«

»Du weißt es sehr genau!«

»Ich kann dich sogar nach dem »Usta« fragen. Hast du von ihm gehört?«

»Wer kennt nicht diesen Namen!«

»Hast du ihn selbst gesehen?«

»Nein.«

»Weißt du, wer er ist?«

»Auch nicht.«

»Auch nicht, wo er zu finden ist?«

»Das wissen jedenfalls nur die Eingeweihten.«

»Ich denke, du gehörst zu ihnen.«

»O nein, Effendi.«

Er blickte mich dabei so aufrichtig an, daß ich überzeugt war, er rede die Wahrheit.

»Nun, nachdem du mir bewiesen hast, daß du nicht ganz so schlimm bist, wie ich erst denken mußte, will ich dir die Bastonnade erlassen.«

»Aber behalten willst du mich?«

Das war freilich spaßhaft! Doch bewahrte ich meine strenge Miene und antwortete:

»Eigentlich sollte ich dich einsperren lassen; aber da du aufrichtig geworden bist, so sei dir auch dies erlassen. Du bist also frei und kannst gehen.«

»Und, Herr, Fährmann darf ich auch bleiben?«

»Ja. Wenn ich dir alle übrige Strafe schenke, so darfst du bleiben, was du bist.«

Da erglänzte sein Gesicht vor Freude.

»Effendi!« rief er aus. »Meine Seele ist voll von Dank für dich. Gewähre mir nur noch eins, dann werde ich glücklich sein.«

»Was denn?«

»Sage dem Mübarek nichts von dem, was ich dir mitgeteilt habe.«

Diesen Wunsch konnte ich ihm sehr leicht erfüllen. Es lag ja in meinem eigenen Interesse, daß der Alte nichts davon erfuhr. Je weniger er mir die Kenntnis dieser Heimlichkeiten zutraute, desto sicherer war ich, ihn überlisten zu können.

Ich gab also dem Fährmann die Versicherung, daß ich schweigen würde, und dann entfernte er sich, sehr zufrieden mit dem glücklichen Ausgang des Intermezzos.

Zu erwähnen ist, daß der letzte Teil der Unterredung ohne lästige Zeugen vor sich gegangen war. Der Wirt war abgerufen worden und hatte seinen Schwager mitgenommen. Also hatte keiner von beiden das heimliche Wort gehört. Die drei aber, welche dabei standen: – Halef, Osko und Omar – konnten es immerhin wissen.

Nun überzeugte ich mich, daß die Pferde gut untergebracht waren, und wurde dabei von einer Menge Menschen angestaunt, welche durch das nun wieder geöffnete Tor hereingekommen waren. Es schien ihnen unbegreiflich zu sein, daß ein Reiter im Galopp einen Mann zu sich in den Sattel nehmen könne. Oder war ihnen meine Person auch aus anderen Gründen interessant?

Diese letztere Frage war zu bejahen, als mir Halef mitteilte, daß ihn einer gefragt habe, ob ich der fremde Hekim Baschi sei, welcher der Nebatja über zweihundert Piaster geschenkt und es auch gewagt habe, einen Vogel des Mübarek tot zu schießen.

Ich befand mich kaum eine Viertelstunde hier im Konak und war bereits ein berühmter Mann. Das war mir gar nicht lieb. Je weniger man auf mich achtete und von mir sprach, desto eher und leichter konnte ich meine Aufgabe erfüllen.

Jetzt begab ich mich in das Innere des Hauses. Es war fast ebenso eingerichtet, wie dasjenige in Dabila, nur daß es hier anstatt der geflochtenen Wände solche aus Backsteinen gab.

Der Türke hatte uns gut empfohlen, denn wir wurden in eine besondere Stube geführt und erhielten zunächst Wasser, um uns vom Staube zu reinigen, und sodann ein Essen, welches in Anbetracht der hiesigen Verhältnisse ein sehr anständiges war.

Die beiden Schwäger aßen mit. Servietten oder, wie sich Halef ausgedrückt hatte, Brustvorhänge gab es da freilich nicht. Ganz von selbst verstand es sich, daß die Rede auf den Diebstahl kam, dessen nähere Umstände noch einmal genau durchgesprochen wurden.

Dabei dachte ich daran, daß ich den mitentflohenen Gefängnisschließer noch gar nicht gesehen hatte; die beiden Andern kannte ich genau. Darum fragte ich Ibarek:

»Würdest du die drei Diebe wieder erkennen, wenn du sie sähest?«

»Sofort.«

»Also hast du sie genau betrachtet. Kannst du mir denjenigen beschreiben, welcher die Kartenkunststücke gemacht hat? Man könnte ihm vielleicht begegnen, und ich habe ihn noch nicht gesehen.«

»O, der ist sehr leicht zu erkennen! Er hat ein Zeichen, welches er nicht entfernen kann.«

»Welches?«

»Er hat eine Hasenscharte im Gesicht.«

»Das genügt. Du brauchst mir ihn also nicht weiter zu malen.«

»Nicht seine Kleider?«

»Nein.«

»Aber mir scheint, daß es gut sei, zu wissen, wie er gekleidet ist.«

»Das kann nur zum Irrtum verleiten. Kleider lassen sich leicht verändern oder gar wechseln. Da er eine Hasenscharte hat, die er wohl nicht verbergen kann, so bin ich völlig zufrieden gestellt.«

Jetzt kam ein Knecht herein und flüsterte mit dem Wirt, welcher sichtlich verlegen wurde und mich ratlos anblickte.

»Was gibt es?« fragte ich.

»Verzeihe, Herr,« antwortete er. »Es sind mehrere Kawassen draußen.«

»Wegen uns?«

»So ist es.«

»Was wollen sie?«

»Euch arretieren.«

»Allah akbar – Gott ist groß!« rief Halef. »Sie mögen hereinkommen! Wir werden ja sehen, wie wir laufen: ob sie mit uns oder wir mit ihnen.«

»Ja,« stimmte ich bei; »aber laß unsere Pferde augenblicklich wieder satteln.«

»Wollt ihr etwa fliehen?«

»Fällt uns nicht ein!«

Er ging hinaus, und durch die nun offene Türe traten sechs, sage sechs bis an die Zähne bewaffnete Kawassen ein. Was ich erwartet hatte, erfüllte sich. Derjenige, mit welchem wir draußen im Busch gesprochen hatten, war bei ihnen. Das war nicht zu verwundern, da wir sehr langsam geritten waren.

Sie pflanzten sich an die Türe, und unser Bekannter trat vor. Er mochte es sich als wohl verdiente Genugtuung ausgebeten haben, das Wort zu führen. Von seinem früheren Phlegma schien nichts mehr vorhanden zu sein, denn er rief, den Kolben seines Schießgewehres auf den Boden stoßend, uns zu:

»Nun!«

Dieses eine Wort schon sollte uns niederschmettern. Es lag eine ganze Welt voll Freude, Ueberlegenheit, Hohn und Befriedigung darin. Aber keiner von uns rührte sich. Wir aßen, ohne uns verabredet zu haben, ruhig weiter. Die drei Gefährten folgten eben meinem Beispiel.

»Nun!« wiederholte der Held.

Als auch darauf keine Antwort erfolgte, trat er einen Schritt näher und fragte mit der Miene eines Lynchrichters:

»Hört ihr etwa nicht?«

Er erhielt eine Antwort, welche ebenso außer seiner, wie auch außer meiner Berechnung gelegen hatte. Der kleine Hadschi stand nämlich auf, ergriff das große Tellerbrett, auf welchem uns der köstliche, in Fett schwimmende Reispillaw vorgesetzt worden war, trat vor ihn hin, hielt ihm den noch für zehn Personen ausreichenden Pillaw entgegen und sagte auch nur dies eine Wort:

 

»Nimm!«

Beide blickten einander eine Weile in die Augen. Dabei zog der Duft des Lieblingsgerichtes in die Nase des Kawassen; sein strenges Gesicht wurde immer weniger streng. Die Lippen öffneten sich unwillkürlich, die Nasenflügel zitterten, und ein verbindliches Lächeln begann um den Mund zu spielen. Die Spitzen des Schnurrbartes zuckten – — – es war keine Frage, der Pillaw hatte gesiegt.

Welcher türkische Kawaß kann einem in Fett schwimmenden Pillaw widerstehen! Der Mann ließ seine Flinte niedergleiten, ergriff das Brett, drehte sich zu seinen Gefährten um und fragte:

»Istermitz siniz – wollt ihr?«

»Ewwet, beli – ja, ja!« antworteten schnell fünf Stimmen.

»So setzt euch nieder!«

Die Anderen lehnten ihre Flinten an die Wand und hockten sich zu ihrem Kameraden nieder. Es war eine wahre Lust, zu sehen, wie sie ernst und würdevoll, mit den Mienen griechischer Weltweisen um das Brett hockten und – mit den Fingern in den Reis langend und ihn in den hohlen Händen zu einer Kugel wickelnd – diese Kugeln in die weit aufgesperrten Mäuler schleuderten.

Hadschi Halef hatte sich wieder auf seinen Platz gesetzt und verzog keine Miene.

Da kam der Wirt wieder herein. Als er die kauernde und Reiskugeln rollende Gesellschaft erblickte, verschwand er augenblicklich wieder, denn wäre er nur noch eine Sekunde geblieben, so hätte er in ein schallendes Gelächter ausbrechen müssen.

Als der Pillaw verschwunden war, brachte der würdige Kawaß das Brett zurück.

»Ejwallah – wir danken!« sagte er, legte das Brett auf den Tisch zurück, hob sein Gewehr aus der Stube auf, stellte sich wieder in Positur und sagte mit der Miene eines römischen Diktators:

»Nun!«

Ich hielt es jetzt für zeitgemäß, zu antworten.

»Was wollt ihr?« fragte ich kurz.

»Euch!« lautete die noch kürzere Antwort.

»Wozu?«

»Zum Zabtieh Muschiri schaffen.«

»Was will er?«

»Euch bestrafen.«

»Wofür?«

»Für die Prügel.«

»Welche Prügel?«

»Die ich bekommen habe.«

»So bist du ja schon bestraft! Wozu sind denn da wir noch nötig?«

Hätte ich das Gesicht, welches er jetzt machte, malen können, das Bild würde das kostbarste Andenken an meinen Aufenthalt in der Türkei sein. Es war geradezu unbeschreiblich. Er war weg, vollständig weg. Doch bald kam ihm der Gedanke, daß er doch etwas sagen müsse. Er schnitt ein sehr finsteres Gesicht und rief:

»Geht ihr freiwillig mit?«

»Nein.«

»Also mit Gewalt?«

»Nein.«

»Allah, Allah! Mit was denn?«

»Mit gar nichts.«

Jetzt war es mit seiner Philosophie zu Ende. Er hatte sich den scharfsinnigsten seiner Kameraden genannt; aber es ist ein Unterschied, ob man drei Schimmeln in Gedanken nachläuft oder ob man fünf Männer arretieren soll, die sich durch keine Zabtieh und überhaupt durch nichts aus der Fassung bringen lassen. Er tat das, was er für das Klügste hielt und was jedenfalls auch das Allerklügste war, er lehnte sich an die Wand und sagte zu einem seiner Kameraden:

»Rede du!«

Der Betreffende trat vor. Er fing seine Sache ganz anders an. Er schien bedeutende Talente für den Anschauungsunterricht zu besitzen, denn er erhob seine Flinte, schob mir den Kolben derselben fast an die Nase, zeigte ihn dann im Kreise herum und fragte:

»Wißt ihr, was das ist?«

Der Rarität wegen antwortete ich ihm selbst:

»Ja.«

»Nun, was denn?«

»Ein Flintenkolben.«

»Ja, und daran ist ein Lauf, mit welchem man schießt. Verstehst du mich?«

»Ja.«

»Nun wißt ihr also alles!«

»Gar nichts wissen wir.«

»Alles!«

»Nein, wir wissen nur, daß man mit deiner Flinte schießen kann.«

»Das ist doch genug. Wir sind gekommen, euch zu arretieren!«

»Ah! Ja, das mußt du doch sagen!«

»Das ist ganz selbstverständlich. Wenn ihr nicht sofort mitgeht, greifen wir zu unseren Gewehren.«

»Etwa um uns zu erschießen?«

»Ja.«

»Nun, dazu sind wir bereit. Erschießt uns also!«

Ich nahm eine Zigarette und brannte sie an. Die andern taten auch so, und so rauchten wir uns an; die Kawassen aber starrten uns an. So etwas war ihnen noch nicht passiert.

Was ich für ganz unmöglich gehalten hatte, das geschah: der Befehlshaber legte sein Amt nieder. Er drehte sich um, gab einem Andern einen Puff in die Seite und sagte:

»Kommandiere du!«

Dieser war sogleich bereit, das freiwillig abgelegte Szepter zu ergreifen. Er trat vor, augenscheinlich im Begriff, eine sehr ernste Rede zu halten. Ich begann mich bereits der Ueberzeugung hinzugeben, daß nach und nach einer dem andern das Kommando übergeben werde, bis alle miteinander, ihrer Mißerfolge müde, sich entfernen würden. Aber so wohl sollte es uns nicht werden, denn eben als der dritte Generalfeldmarschall den Mund öffnete, um zu beginnen, wurde die Türe aufgerissen, und das Gesicht und die Uniform eines Sergeanten kam zum Vorschein.

»Wo steckt ihr?«

»Hier!«

»Das sehe ich! Wo sind die Kerls?«

»Hier!«

Dabei zeigte der Antwortende auf uns.

»Warum bringt ihr sie nicht?«

»Sie wollten nicht.«

»Warum zwingt ihr sie nicht?«

»Wir konnten nicht.«

Diese Fragen und Antworten klappten so exakt und rasch aufeinander, als ob sie einstudiert gewesen wären. Es war zum Totlachen.

»So werde ich euch zeigen, wie man solche Menschen zwingt!«

Er trat näher und zog den Säbel. Seine Augen rollten wie Kugeln, und seine langen, gelben Zähne wurden sichtbar.

»Habt ihr‘s gehört, ihr Halunken, was man von euch will?« schrie er uns an.

Kein Mensch antwortete.

»Ob ihr es gehört habt?«

Alles schwieg.

»Seid ihr taub?«

Es schien so, denn keiner von uns zuckte auch nur mit den Wimpern. Das brachte ihn so in Harnisch, daß er völlig aus dem Gleichgewicht kam. Er holte mit dem Säbel aus, um mir einen Hieb mit der flachen Klinge zu versetzen, und schrie:

»Hund! Du sollst wohl reden lernen!«

Der Säbel sauste nieder – — aber nicht auf meinen Rücken, o nein, sondern auf den Boden; der Sergeant aber bemerkte, als er sich ansah, daß er gleichfalls auf dem Boden saß.

Als er fluchend aufsprang und auf uns einstürmen wollte, blieb er dennoch stehen und starrte uns an, wie wenn wir Geister seien. Wir saßen nämlich noch immer da: still, starr, steif und stumm wie die Oelgötzen.

Keiner hatte sich bewegt, nur ich; denn ich hatte ihm mit der Faust den Säbel aus der Hand schlagen und ihm dann einen Hieb geben müssen, welcher ihn zu Boden fällte. Das war aber so blitzschnell geschehen, daß man es gar nicht rechnen konnte.

Er ließ einen Blick über uns gleiten, von Einem zum Andern, wendete sich dann um und fragte:

»Waren sie denn vorhin schon so?«

»Ja,« antwortete unser Bekannter aus dem Busch.

»Die sind verrückt!«

»Gewiß.«

Es herrschte also eine geradezu beglückende Einheit der Ansichten unter diesen lieben Leuten. Sie sahen sich an und schüttelten die Köpfe, und so hätten sie – wer weiß, wie lange – die Köpfe geschüttelt, wenn ich nicht endlich aufgestanden und zu dem Sergeanten getreten wäre, um ihn zu fragen:

»Wen sucht ihr hier?«

Sein Gesicht erheiterte sich unverzüglich, denn er erkannte aus dieser Frage doch wenigstens, daß wir ziemlich leidlich reden konnten.

»Euch,« lautete seine kurze Antwort.

»Uns? Wie ist das möglich? Du sprachst doch von Hunden und von Halunken!«

Dabei faßte ich ihn so ins Auge, daß er errötete, wirklich errötete.

»Wer verlangt denn, uns zu sehen?« erkundigte ich mich weiter.

»Der Zabtieh Muschiri.«

»Wozu?«

»Er hat euch zu befragen.«

Ich sah es ihm an, daß er eine ganz andere Antwort beabsichtigt hatte, aber sie kam ihm nicht über die breiten Lippen.

»Das ist etwas anderes. Vorhin sprach jemand von Bestrafung. Geh‘ also und melde dem Zabtieh Muschiri, daß wir sofort erscheinen werden.«

»Das darf ich nicht, Herr!« antwortete er.

»Warum?«

»Ich muß euch mitbringen. Ich soll euch sogar arretieren.«

»Weiß denn der Muschir, wer wir sind?«

»Nein, Herr.«

»So laufe schnell zu ihm und sage ihm, daß wir nicht Männer seien, welche sich deshalb arretieren lassen möchten.«

»Das darf ich wirklich nicht. Tu‘ mir den Gefallen und gehe mit. Die Herren warten schon lange.«

»Welche Herren?«

»Die Beisitzer.«

»Ah so! Nun, so will ich aus Rücksicht für diese Herren ohne Säumen aufbrechen. Kommt also heraus!«

Die Kawassen hatten sich das Arretieren wohl ganz anders gedacht. Ich schritt voran in den Hof, hinter mir kamen die Gefährten und nach diesen die Kawassen. Da standen unsere gesattelten Pferde.

Dem Sergeanten schien ein Licht aufgehen zu wollen. Er kam zu mir heran und fragte:

»Warum geht ihr in den Hof? Der gerade Weg führt doch nicht hierher nach den Ställen, sondern dort zum Tor hinaus.«

»Habe keine Sorge,« antwortete ich. »Wir werden diesen Weg sofort einschlagen.«

Schnell trat ich zu meinem Rappen und stieg auf.