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Im Reiche des silbernen Löwen I

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»Hältst du dich etwa für denjenigen, von dem ich das lernen kann, was mir nach deiner Meinung jetzt noch fehlt?«

»Ja.«

»Maschallah! So hat also ein gütiges Wunder mich aus Persien hierher und mit dir zusammengeführt, damit ich Gelegenheit finde, hier im fremden Lande die Lücken meiner ungenügenden Erziehung durch deine Hilfe auszufüllen! Ich ergreife natürlich mit großer Freude diese Gelegenheit und werde mich also zu dir setzen.«

Er beugte schon die Kniee, um auf orientalische Weise bei uns Platz zu nehmen; da aber wehrte ich schnell ab:

»Halt! Das würde abermals ein Verstoß gegen die Höflichkeit sein. Habe ich dich eingeladen, uns Gesellschaft zu leisten?«

»Nein. Ich hoffe aber, daß du nichts dagegen hast, denn sonst würdest du es sein, welchem die Höflichkeit mangelt, die ich von dir lernen will.«

»Ganz richtig; aber man pflegt nicht Menschen einzuladen, welche man nicht kennt. Wir waren eher hier, als du, und darum bist du, wenn du bei uns bleiben willst, verpflichtet, uns zu sagen, wer und was du bist. Dann wird es sich entscheiden, ob ich deine Anwesenheit begehrenswert für uns finde.«

»Bäda – wie schlimm! Es ist also ganz von dir abhängig, ob ich bleiben darf oder nicht?«

»Natürlich!«

»So mußt du ein sehr hochstehender Herr sein, welcher gewohnt ist, nur in der Form des Befehles zu sprechen. Ich lege dir also mein Leben zu Füßen und bitte dich um die große Barmherzigkeit, mir zu erlauben, mich von dem Atem deines Mundes umwehen zu lassen. Hast du einmal den Namen Kaßim Mirza gehört?«

»Nein.«

»So sind dir die Verhältnisse meines Vaterlandes vollständig unbekannt. Ich bin dieser berühmte Kaßim Mirza und befinde mich unterwegs, um als Mu tämäd äl Mulk[90] nach Bagdad zu reisen.«

»So bist du wohl ein Schahzahdä?«

»Ja.«

Das Wort Schahzahdä bedeutet Sohn oder Nachkomme, zuweilen auch Verwandter des Schah von Persien. Der Mann log natürlich; er war weder mit dem Schah verwandt, noch dessen Abgesandter. Ich behielt diese meine Meinung aber für mich und machte nur die Bemerkung:

»Da mußt du eine zahlreiche Begleitung bei dir haben. Wo befinden sich die Krieger und die Diener, welche dich zu beschützen haben?«

»Ich bin selbst ein Krieger und ein Mann und bedarf keines Beschützers. Meine Reise hat unter dem Baldachin der Heimlichkeit zu geschehen, denn es sind mir wichtige Angelegenheiten anvertraut, von denen kein Mensch etwas ahnen darf. Darum habe ich nur zwei Begleiter mitgenommen und einen Weg gewählt, auf welchem ich der Gefahr entgehe, als Schahzahdä erkannt zu werden.«

»Allah akbar! Da hätte sich meine Seele ja in ehrfurchtsvollster Dankbarkeit vor dir zu verbeugen!«

»Siehst du das ein? Aber ich liebe es, gütig zu sein. Du brauchst dich von der Hoheit meiner Abkommenschaft nicht erdrücken zu lassen!«

»Das fällt mir auch gar nicht ein. Ob du der Sohn eines Königs oder eines Bettlers bist, das ist mir vollständig gleichgültig. Wenn ich von Dankbarkeit sprach, so geschah dies nicht aus Ehrfurcht vor deiner Geburt, sondern aus Rücksicht auf die Offenheit, mit welcher du mich erfreust.«

»Offenheit?«

»Ja. Du bist ein Prinz und zugleich ein Abgesandter des Beherrschers von Persien. Das darf niemand wissen, denn deine Reise soll ein ebenso tiefes wie wichtiges Geheimnis sein. Du hast mir dieses Geheimnis dennoch geöffnet. Dies konnte nur geschehen, entweder weil du ein unvorsichtiger Vater der Plauderhaftigkeit bist, oder weil du ein so großes Wohlgefallen an mir gefunden hast, daß du gar nicht anders konntest, als mir dein verschwiegenes Herz zu öffnen. Da nun der Träger so wichtiger Geheimnisse sicher ein sehr verschwiegener Mann ist, so nehme ich an, daß nicht deine Unvorsichtigkeit, sondern dein Wohlwollen mich erleuchtet hat, und nur darum habe ich von Dank gesprochen.«

Er merkte, obgleich ich mich so harmlos wie möglich gab, doch, daß er einen großen Fehler begangen hatte, denn ich sah ihm an, daß er sich Mühe gab, seine Verlegenheit zu verbergen. Er that dies, indem er mir in herablassendem Tone bestätigte:

»Ja, du hast mir gleich gefallen, als ich dich erblickte, und nur aus diesem Grunde bekamst du das zu hören, was eigentlich niemand wissen darf. Aber nun hoffe ich auch, daß du in Anerkennung meiner Freundlichkeit die große Ehre anerkennst, mit welcher meine Gegenwart die Tiefe deines Innern erfüllen muß. Ich werde mich also nun zu euch setzen.«

»Ich habe nichts dagegen; aber darf ich wissen, wo du deine Begleiter gelassen hast?«

»Sie stehen nicht weit von hier und werden gleich erscheinen. Wir hörten euern Schuß und eilten herbei, um euch beizustehen, denn wir sagten uns, daß jemand, welcher schießt, sich in Gefahr befinden müsse.«

Er klatschte in die Hände, worauf seine beiden Kameraden erschienen, die er mit den Worten zum Niedersetzen veranlaßte:

»Diese fremden Männer haben mich, Kaßim Mirza, den Schahzahdä, gebeten, ihren Abend durch unsere Gesellschaft zu verschönern, und Namen und den Titel sagte, war wieder eine Unvorsichtigkeit ich will sie nicht durch die Zurückweisung ihrer Bitte betrüben; laßt euch zu meinen beiden Seiten nieder!«

Sie gehorchten dieser Aufforderung. Daß er ihnen den von ihm, denn dieser Umstand mußte, falls ich nicht schon vorher gewußt hätte, woran ich war, mein Mißtrauen erwecken. Er ließ sie wissen, für wen er sich ausgegeben hatte, damit sie ihn nicht etwa bei seinem richtigen Namen nannten. Mein kleiner Halef hatte bis jetzt noch kein Wort gesagt. Ich sah ihm an, daß er sich ärgerte, und war überzeugt, daß er die nächste beste Gelegenheit ergreifen werde, dieser Mißstimmung Luft zu machen. Er hatte gar nicht lange zu warten; der angebliche Kaßim Mirza kam ihm mit der Bemerkung entgegen.

»Ihr habt erfahren, wer wir sind, und könnt euch denken, daß wir nun auch eure Namen hören möchten.«

Da antwortete, ehe ich die Lippen öffnen konnte, der Hadschi schnell:

»Da du der Sohn des berühmtesten Beherrschers bist, nehme ich an, daß du alle Königreiche und Länder der Erde kennst?«

»Ich kenne sie,« nickte der Gefragte.

»Auch Ustrali?«[91]

»Ja.«

»Und Yängi dunya?«

»Auch das.«

»So wisse, daß ich der Schah von Ustrali bin, und dieser erlauchte Herrscher, welcher hier neben mir sitzt, ist der große Sultan von Yängi dunya.«

Der Kleine machte dabei ein außerordentlich ernstes, wichtiges Gesicht. Der Perser riß die Augen auf und sah ihn erstaunt an, ohne zunächst ein Wort zu sagen. Er wußte offenbar nicht, was er von dem Hadschi denken sollte. Dieser fuhr in demselben überzeugungsvollen Tone fort:

»Auch wir haben Geheimnisse für Bagdad, Geheimnisse von so großartiger Wichtigkeit, daß wir sie keinem Boten oder Gesandten, nicht einmal einem Schahzahdä anvertrauen könnten. Darum sind wir für kurze Zeit von unsern goldenen Thronen gestiegen und mit der Rah-i-ahän[92] über die großen Meere gefahren, um unsere Briefe selbst zu überbringen.«

»Rah-i-ahän?« fragte der Perser, der noch immer nicht wußte, woran er mit Halef war: »Die giebt‘s ja gar nicht auf dem Meere!«

»Warum nicht? Unsere Herrschermacht ist so groß, daß wir uns gar nicht darum zu bekümmern brauchen, ob es etwas giebt oder nicht. Die Gahrha[93], welche wir von Zeit zu Zeit brauchten, haben wir auf den Kahläskä-i-Bukhahr[94] geladen und gleich mitgenommen. So oft wir anhalten und aussteigen wollten, wurde schnell einer aufgestellt.«

»Auf dem Wasser des Meeres – — —?«

»Ja!«

Da wendete sich der Perser an mich und sagte in mitleidigem Tone:

»Erlaube mir, daß ich dich nicht begreife!«

»Warum?« fragte ich.

»Man macht doch keine Reise in der Gesellschaft eines Mannes, in dessen Kopf der Irrsinn wohnt!«

»Irrsinn? Wie kommst du zu diesem Worte?«

»Wer behauptet, mit der Eisenbahn über das Meer gefahren zu sein und die Bahnhöfe mitgenommen zu haben, dessen Gehirn ist krank!«

»Du irrst. Das Gehirn dieses meines Freundes ist vielleicht gesünder, als das deinige.«

»So willst du behaupten, daß er die Wahrheit gesagt habe?«

»Ich behaupte, daß er stets ganz genau weiß, was er sagt.«

»Allah erbarme sich! Er ist nicht allein krank, sondern ihr seid beide verrückt!«

Sein Auge ging forschend zwischen mir und Halef hin und her, doch nur für kurze Zeit, denn seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Unsere Pferde waren, sich nahe zusammenhaltend und von Busch zu Busch die jungen Zweige fressend, in den Bereich des Feuerscheines gekommen. Der Perser sah sie; er war jedenfalls ein Kenner, denn kaum war sein Blick auf sie gefallen, so sprang er auf und ging hin, die Tiere zu betrachten.

 

»Was sehe ich!« rief er aus. »Zwei wahnsinnige Menschen haben solche Pferde! Diese Hengste sind unverkäuflich; sie können nicht bezahlt werden! Kommt her! Schaut sie an! Selbst im Stall des Schah-in-schah kann es nichts Edleres geben!«

Diese Aufforderung galt seinen Begleitern. Sie folgten derselben. Die Pferde wurden von allen Seiten betrachtet. Dabei sprachen die drei Männer leise und immer leiser miteinander. Wir thaten, als ob wir das und die sonderbaren Blicke, welche sie auf uns warfen, gar nicht beachteten. Dann kehrten sie zu uns zurück und setzten sich wieder nieder.

»Diese Pferde sind euer Eigentum?« fragte der mit dem Zapfenbarte.

»Ja,« antwortete Halef. »Glaubst du, daß Könige auf fremden Pferden reiten?«

»Von wem habt ihr sie?«

»Selbst gezüchtet. Unsere Marställe wimmeln von solchen edlen Tieren.«

»Ich sehe hier ein Floß am Ufer liegen. Gehört es euch?«

»Ja.«

»Ihr seid also nicht zu Pferde hierher gekommen?«

»O doch!«

»Aber wenn man ein Floß benutzt, reitet man doch nicht!«

»Das denkst du bloß; aber die Beherrscher von Ustrali und Yängi dunya machen das anders. Wir haben die Pferde an das Floß gespannt, uns in den Sattel gesetzt und sind dann so den Tigris herabgeritten.«

»Du bist verrückt, wirklich verrückt!«

»Lächerlich! Wie könnte ich ganz Ustrali regieren, wenn ich wahnsinnig wäre!«

»Grad das ist ja deine Verrücktheit, daß du dir einbildest, der Schah von Ustrali zu sein!«

»Dann bist du ganz ebenso verrückt wie ich!«

»Wieso?«

»Weil du dir einbildest, ein Schahzahdä zu sein und Kaßim Mirza zu heißen.«

»Das ist keine Einbildung, sondern Wahrheit!«

Da wendete sich Halef mir zu und sagte, indem er den Kopf schüttelte:

»Effendi, hast du so etwas für möglich gehalten? Dieser Mann hält uns für wahnsinnig und muß doch selbst im höchsten Grade verrückt sein, sonst hätte er schon längst begriffen, warum ich uns für Könige ausgebe. Wenn er ein Schahzahdä ist, müssen wir beide wenigstens Beherrscher ganzer Weltteile sein!«

Jetzt erst begann der Perser zu ahnen, daß er eine Ironie für Ernst genommen hatte. Er blitzte den Kleinen mit zornigen Augen an und fragte:

»So hast du also die Absicht gehabt, mich zu verspotten?«

»Ja,« lautete die furchtlose Antwort.

Die Hand des »Vaters der Gewürze« zuckte nach dem Gürtel; er zog sie aber wieder zurück und sagte in ruhigerem Tone:

»Eigentlich sollte ich dich züchtigen; aber da fällt mir ein, daß du vielleicht gar nicht weißt, mit wem du redest. Kennst du den Unterschied zwischen Kaßim Mirza und Mirza Kaßim?«

Es muß bemerkt werden, daß das Wort Mirza, wenn es hinter dem Namen steht, so viel wie »Prinz« bedeutet; steht es vor dem Namen – z. B. Mirza Schaffy – so ist es ein Titel, welcher jedem gebildeten Manne zukommt.

»Ich kenne ihn,« antwortete Halef.

»Ich heiße nicht Mirza Kaßim, sondern Kaßim Mirza; du hast also einen Prinzen vor dir!«

»Du heißest weder Mirza Kaßim noch Kaßim Mirza, und ich habe also weder einen Prinzen noch einen Mann vor mir, welcher das Wort Mirza vor seinen Namen setzen darf!«

»Allah! Welch eine Beleidigung! Soll ich dir mit der scharf geschliffenen Klinge antworten?«

Jetzt zog er das Messer wirklich aus dem Gürtel. Halef antwortete in ruhigem Tone:

»Laß sie nur stecken, denn ehe du mich mit ihr berühren könntest, würdest du eine Leiche sein!«

»Allah! Glaubst du das in Wirklichkeit?«

»Ja. Siehst du denn nicht, was mein Gefährte da in seiner Hand hält? Du hättest das Messer noch nicht erhoben, so säße seine Kugel dir schon im Kopfe!«

Ich hatte allerdings, als der Perser sein Messer zog, sofort den Revolver in die Hand genommen. Er schob es wieder in die Scheide und sagte in selbstbewußtem Tone:

»Wir würden ja sehen, wer schneller wäre, er oder ich! Ich bin aber bereit, dir zu verzeihen, wenn du mir Abbitte leistest.«

»Abbitte?« lachte Halef. »Hast du es gehört, Effendi, ich soll Abbitte leisten, ich, Hadschi Halef Omar! Hat es jemals einen Menschen gegeben, welcher es unbestraft wagen durfte, eine solche Forderung an mich zu richten?«

»Unbestraft?« lachte der Perser. »Wer bist du denn, daß du in dieser Weise von dir sprichst?«

»Wer ich bin? Du wirst es hören und darüber erstaunen! Ich bin Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah!«

»Dieser Name ist lang wie eine Schlange, die man mit dem Fuß zertritt. Bist du weiter nichts?«

»Du willst ein vornehmer Perser sein und weißt nicht einmal, daß der, welcher Hadschi Halef Omar heißt, der oberste Scheik der berühmten Haddedihn ist?«

»So! Du bist also ein Haddedihn, meinetwegen auch der Scheik dieses Stammes; ich habe nichts dagegen! Und wer ist dein Kamerad?«

»Der ist noch tausendmal berühmter als ich. Er ist der tapfere, unbesiegbare Emir Hadschi Kara Ben Nemsi Effendi, den alle seine Feinde fürchten.«

»Fürchten?« fragte der Pädär-i-Baharat, indem er seinen Blick mißtrauisch forschend über mich gleiten ließ. »Du nennst ihn Ben Nemsi?«

»Ja.«

»So stammt er wohl aus dem Lande, welches Aelman[95] genannt wird?«

»Ja.«

»So ist er in Isäwi?«[96]

»Ja.«

Da sprang der Schiit rasch vom Boden auf, spie vor mir aus und rief:

»Bi Khatir- i Khuda – um Gottes willen! Was haben wir gethan! Wir haben neben einem stinkenden Aase gesessen, neben einem Ungläubigen, welcher das Weib Miryäm[97] anbetet und Isa[98], den Lügner, für einen Gott hält! Allah verfluche euch! Wir haben uns an euch verunreinigt und müssen – — – «

Er kam nicht weiter. Ich war ruhig sitzen geblieben, denn ich wußte, daß Halef an meiner Stelle handeln werde, und gönnte ihm diese Freude; dieser aber war aufgesprungen, legte die Hand an den Gürtel, um die Peitsche loszumachen und donnerte den Beleidiger so an, daß dieser mitten in der Rede inne hielt:

»Schweig, Unverschämter! Was fällt dir ein? Du kannst die Frechheit deiner Worte sehr leicht mit dem Leben zu bezahlen haben! Dieser mein Effendi braucht dich nur ein wenig mit der Hand zu berühren, so kannst du dich als Leiche am Boden liegen sehen! Aber das ist gar nicht nötig; er braucht keinen Finger zu rühren, denn wenn du nur noch ein einziges unrechtes Wort sagst, so hast du es mit mir zu thun!«

Da trat der »Vater der Gewürze« einen Schritt zurück, ließ sein Auge verächtlich über die Gestalt seines Gegners gleiten, lachte laut auf und antwortete:

»Was sagst du? Du, du willst mich zum Schweigen bringen? Dieser dein Effendi wird mich zu Boden schlagen? Ich würde mich vor zwanzig solcher Kerle, wie ihr seid, nicht fürchten! Ein solcher Zwerg und Knirps, wie du, kann mich mit einer solchen Drohung nur zum Lachen bringen, denn – — —«

Er konnte auch dieses Mal nicht weitersprechen, und zwar aus einem viel »schlagenderen« Grunde als vorhin. Halef, welcher überhaupt niemals eine Beleidigung auf sich sitzen ließ, konnte durch nichts in so großen Zorn gebracht werden, als wenn man ihn wegen seiner kleinen Gestalt verspottete. In solchen Fällen pflegte die Strafe schnell wie ein Blitz der That zu folgen; so auch jetzt. Kaum waren die Worte Zwerg und Knirps ausgesprochen, so holte er aus und strich dem Perser die Nilhautpeitsche in einer solchen Weise quer über das Gesicht, daß der Getroffene mit einem überlauten Schrei zurücktaumelte und Mühe hatte, nicht zu Fall zu kommen. Das Gesicht mit den Händen bedeckend, wankte er halb bewußtlos hin und her. Seine beiden Gefährten schnellten von ihren Sitzen auf und zogen die Messer. Halef stand flammenden Auges mit hoch erhobener Peitsche da, und auch ich war natürlich nun aufgestanden, um dem wackern Kleinen beizustehen.

So standen wir uns eine Weile wortlos und doch in sehr beredter Weise gegenüber, bis der Anführer der Gegner die Hände sinken ließ. Ueber dem Peitschenstrich, welcher das ganze Gesicht durchquerte, waren zwei in blöder Wut stierende Augen zu sehen, welche sich auf den Hadschi richteten; die beiden Arme wurden erhoben; die Hände ballten sich zu Fäusten, und dann that der vor Grimm nicht mehr zurechnungsfähige Mann einen Sprung, um Halef zu packen; dieser aber wich gewandt zur Seite aus, versetzte ihm einen zweiten Hieb, welcher quer über die Oberlippe strich und schlug ihm dann den schweren Knopf der Peitsche so in den Nacken, daß er niederstürzte. Halef warf sich sofort auf ihn und nahm ihn mit beiden Händen am Halse fest.

Das war viel schneller geschehen, als man es erzählen kann, so schnell, daß die beiden Untergebenen des Persers keine Zeit gefunden hatten, ihrem Herrn zu Hilfe zu kommen. Jetzt wollten sie es thun und Halef von hinten fassen; aber ich streckte den einen mit meinem bekannten Jagdhieb an die Schläfe besinnungslos nieder und nahm den andern bei der Gurgel, daß er zwar schreien wollte, aber nur ein stöhnendes Röcheln hervorbrachte. Ich zog ihm das Messer und die Pistole aus dem Gürtel, schleuderte beides in das Wasser und warf ihn dann zu Boden, daß er liegen blieb. Da rief mir Halef zu:

»Sihdi, komm her! Du bist mit den Kerlen fertig; dieser aber macht mir zu schaffen; er will in die Höhe.«

»Hol Riemen vom Floß; wir binden sie!« antwortete ich.

Während ich den Schiiten hielt, folgte er dieser Weisung, und dann dauerte es nicht lange, so waren alle drei an Händen und Füßen gefesselt.

»Was thun wir jetzt?« fragte Halef. »War es notwendig, sie zu binden?«

»Ja.«

»Hätten wir nicht lieber einen andern Lagerplatz aufsuchen sollen?«

»Wir als Sieger? Fällt mir nicht ein! Auch brauchen wir den Schlaf, und ich habe keine Lust, diesen Menschen auch nur fünf Minuten davon zu opfern. Wollen einmal sehen, was sie einstecken haben!«

»Willst du Beute machen? Das sieht dir doch gar nicht ähnlich, Sihdi!«

»Nein; aber wir erfahren auf diese Weise vielleicht, was dieser angebliche Schahzahdä eigentlich ist.«

Ich hatte noch einen andern Grund dazu, den ich aber dem Hadschi jetzt nicht sagte, weil der »Vater der Gewürze«, welcher nicht, wie seine Gefährten, besinnungslos war, dies gehört hätte. Wir untersuchten erst ihn. Ich hatte die heimliche Hoffnung, irgend etwas zu finden, was mir Aufschluß über seine Geheimnisse geben könne. Wir fanden zunächst nichts als sein Geld und die schon erwähnte Berechnung, aus der aber nichts zu ersehen war. Er hatte mehrere Ringe anstecken, dabei einen goldenen mit einer achteckigen Platte mit arabischen Buchstaben; auch dieser fiel mir jetzt noch nicht auf. Auch bei seinen Gefährten war nichts zu finden, bis ich schließlich nach ihren Fingern sah. Sie hatten ganz dieselben Ringe, nur daß diese bei ihnen von Silber waren. ich zog sie ihnen ab und hielt sie an das Feuer, um die Schrift zu lesen. Ich sah ein sâ mit einem lâm verbunden, über welchem das Verdoppelungszeichen zu sehen war; das ergab das Wort Sill = Schatten.

Jetzt war ich überzeugt, das Gesuchte gefunden zu haben. Diese Ringe waren ohne allen Zweifel Erkennungszeichen, Beweise der Mitgliedschaft irgend einer geheimen Verbrüderung. Ich mußte alle drei haben, aber ohne daß die Perser wußten, daß ich sie behielt. Ich hob also, ohne daß der »Vater der Gewürze« es sah, drei Steinchen vom Boden auf, nahm sie in die hohle Hand und sagte hierauf laut zu Halef:

»Das sind zwei sehr sonderbare Ringe. Ich will doch sehen, ob der dritte ähnlich ist.«

 

Hierauf bemächtigte ich mich auch des goldenen, indem ich ihn mit Gewalt von der Hand des vergeblich sich dagegen sträubenden Pädär-i-Baharat zog, betrachtete ihn oberflächlich, als ob es meine Absicht gar nicht sei, das Wort, welches ganz dasselbe war, zu lesen, und erklärte dann dem Hadschi:

»Lieber Halef, das sind Zauberringe, welche jedenfalls noch aus der Zeit Harun al Raschids stammen. Bei uns Christen ist die Zauberei verboten, und so werde ich mir ein Verdienst erwerben, wenn ich diese Chawahtim el Chatija[99] in das Wasser werfe.«

Da rief der Perser zornig aus:

»Diese Ringe gehören uns, nicht dir! Seid ihr Diebe und Räuber? Her damit!«

»Das forderst du vergeblich,« antwortete ich. »Es ist meine Pflicht, euch von der Zauberei abzuhalten, die euch in das Verderben führt. Die Ringe gehören in das Wasser, wo sie nie wieder zu finden sind. Paß auf! Eins – — zwei – — drei – —!«

Ich warf bei jedem dieser drei Worte ein Steinchen in die Flut. Der Perser hörte sie fallen und war überzeugt, daß es die Ringe seien, denn er sagte nach dem letzten Würfe in höhnischem Tone:

»Glaube ja nicht, daß du dir mit diesem Diebstahl ein Verdienst erworben hast! Es giebt mehr solche Ringe, als du denkst, und wir werden schon in kurzer Zeit wieder welche haben. Mit euch aber rechnen wir ab: das schwöre ich dir bei Ali, dem größten der Kalifen, zu!«

Während ich unbemerkt von ihm die Ringe einsteckte, antwortete ihm Halef, welcher als früherer Anhänger der Sunna nicht hoch von Ali dachte:

»O, schweig von diesem größten der Kalifen! Er hatte einen kahlen Kopf; sein Bart sah aus wie ein weißer Baumwollenwisch, und sein Bauch hing ihm bis auf das Knie herab, denn er war ein Fresser, wie es keinen zweiten gegeben hat, soweit die Erde reicht. Und wenn ihr Schiiten sagt, daß sein heiliger Herrscherberuf aus seiner Liebe und Treue zu Fatimeh, der Tochter des Propheten, erwachsen sei, so sind wir Sunniten besser unterrichtet und wissen, daß diese seine Fatimeh Khanum viel länger am Leben geblieben wäre, wenn sie sich nicht über noch acht andere Frauen und zwanzig Sklavinnen zu Tode geärgert hätte!«

»Allah verdamme deine böse Zunge! Wenn du in meine Hände fällst, werde ich sie dir aus dem Munde schneiden!«

Inzwischen war seinen beiden Untergebenen das Bewußtsein zurückgekehrt; sie verhielten sich ganz ruhig. Um unbesorgt schlafen zu können, mußten wir der Gefangenen vollständig sicher sein; wir banden sie also einzeln, voneinander entfernt, an drei Büsche so fest, daß sie unmöglich loskommen konnten, und zogen uns dann mit unsern Pferden so weit vom Wasser zurück, daß wir, falls die Perser durch irgend einen Zufall losgekommen wären, von ihnen erst nach langem Suchen hätten gefunden werden können. Ihre Waffen, außer denen, die ich in das Wasser geworfen hatte, nahmen wir natürlich mit. Wir legten uns mit unsern Pferden nieder. Als ich dem meinigen die betreffende Sure in das Ohr gesagt hatte, fragte mich Halef:

»Sihdi, du hast ein Geheimnis vor mir. Darf ich es erfahren?«

»Welches Geheimnis meinst du?«

»Als du die Ringe in das Wasser geworfen hattest, stecktest du etwas heimlich ein. Was war das?«

»Das waren die drei Ringe.«

»Die kannst du doch nicht einstecken, wenn sie im Wasser liegen!«

»Ich habe sie eben nicht weggeworfen.«

»Nicht? Ich hörte sie doch hineinfallen!«

»Das waren Steine.«

»Allah! Warum diese Täuschung?«

»Sie galt nicht dir, sondern dem Perser. Er gehört mit seinen Begleitern einer heimlichen Verbindung an; die Ringe sind sehr wahrscheinlich die Zeichen der Mitgliedschaft. Wer weiß, wie weit diese Verbindung verbreitet ist, vielleicht über ganz Persien. Wir aber gehen nach Persien. Verstehst du mich vielleicht?«

»Ich ahne, was du meinst. Du denkst an alles und wendest jede Sache und jedes Ereignis zu deinem Nutzen an. Wir kennen das Zeichen dieses Bundes; das kann uns unter Umständen in Persien von großem Vorteil sein.«

»Daß wir dieses Zeichen kennen, ist nicht so wichtig, wie daß wir es auch besitzen. Es kann die Möglichkeit eintreten, daß wir uns mit Hilfe dieser Ringe für Sillan ausgeben.«

»Sillan? Was ist das?«

»So nennen sich die Mitglieder. Jedes, einzelne wird Sill genannt. Dieses Wort, Schatten, deutet auf eine geheime Thätigkeit hin, welche jedenfalls keine gesetzliche ist, weil sie das Licht des Tages scheut. Die gewöhnlichen Mitglieder haben silberne, die Vorgesetzten aber goldene Ringe. Wenn ich mich nicht irre, wird der Oberste dieses Geheimbundes Aemir-i-Sillan[100] genannt.«

»Sihdi, ich habe einen Gedanken! Sollte es sich um die Sekte der Babi handeln?«

»Das ist möglich. Zwar möchte ich die Babi und die Sillan nicht als gleichbedeutend nehmen, aber es ist nicht unwahrscheinlich, daß die letzteren zu den ersteren gehören. Du weißt genau, was die Babi sind und was sie wollen?«

»Nicht genau. Ich habe nur gehört, daß sie Feinde des Schah sind und von diesem unerbittlich verfolgt werden; warum aber, das ist mir unbekannt. Kannst du es mir sagen, Effendi?«

»Ja. Der Gründer dieser Sekte war der junge Ali Mohammed aus Schiras, welcher sich Bab[101] nannte, weil er lehrte, daß man durch ihn zu Gott gelange. Seine Anhänger glauben, daß der Bab höher als Muhammed stehe, daß es in der Welt nichts Böses, also auch keine Sünde gebe und daß das Gebet nicht unbedingt nötig sei. Sie verbieten den Frauen, sich mit dem Schleier zu verhüllen, und wollen dem Manne nur eine Frau erlauben. Dies alles verstößt gegen die Lehren der Sunna und der Schia. Die weltliche Regierung haben sie sich dadurch zur Feindin gemacht, daß sie neunzehn Oberpriester haben wollen, welche über dem Herrscher stehen sollen.«

»Das wird der Schah nie zugeben!«

»Richtig! Nassr-ed-din hat sehr strenge Maßregeln gegen sie ergriffen, welche sich in grausame Verfolgungen verwandelten, als einige Babi ein Attentat gegen das Leben des Schah ausführten. Alle, welche als Anhänger der Sekte erkannt und ergriffen wurden, starben einen qualvollen Martertod; die andern waren gezwungen, scheinbar ihrem Glauben zu entsagen oder sich außerhalb des Landes zu flüchten. Aber im stillen zählt diese Sekte viele, viele tausend Anhänger, welche fest zusammenhalten, sich gegenseitig schützen und helfen, kein Opfer scheuen und, wenn es ihren Glauben gilt, auch vor keinem Verbrechen, und wenn es das schwerste sei, zurückschrecken. Menschen, welche behaupten, daß es keine Sünde gebe, kennen auch den Begriff und das Wort Verbrechen nicht.«

»Grad und genau wie so einer kommt mir der Perser vor, dem ich die Peitsche gegeben habe!«

»Mir auch. ich bin überzeugt, daß die Babi der Regierung von Persien noch viel zu schaffen machen werden, wie auch dieser von dir Gezüchtigte uns sehr zu schaffen machen wird, falls unser Weg sich mit dem seinigen wieder einmal kreuzen sollte.«

»Meinst du, daß es besser wäre, wenn ich ihn nicht geschlagen hätte?«

»Darüber wollen wir uns jetzt keine Gedanken machen. Es ist geschehen und also nicht zu ändern. Ich ersuche dich aber, mich ein andresmal erst um Erlaubnis zu fragen, ehe du zur Peitsche greifst!«

»Sihdi, das ist nicht möglich! Was sollen die, denen ich die Kurbatsch geben will, von mir denken, wenn ich dich erst bitte, es thun zu dürfen? Ich würde die Hochachtung beleidigen, welche ich und alle Menschen mir, dem berühmten Hadschi Halef Omar, zu zollen haben.«

»Du brauchst nicht so zu fragen, daß man es hört. Es genügt ein Blick auf mich, den ich dir auch durch einen Blick beantworte.«

»Wirst du diesen Blick aber auch verstehen? Ich weiß nicht, ob der Blick des Prügelns von den andern Arten der Blicke leicht zu unterscheiden ist.«

»Ich unterscheide ihn; darauf kannst du dich verlassen.«

»Und nun sag- Wirst du die Ringe alle drei behalten?«

»Nein. Einen gebe ich dir; aber du darfst ihn erst dann anstecken, wenn wir uns von den Persern getrennt haben, denn sie sollen nicht wissen, daß wir ihre Ringe noch besitzen.«

»Ich bin zufriedengestellt. Allah sei Dank, daß du gekommen bist, mich abzuholen! Mein Leben verfloß in der letzten Zeit wie ein Nest voll Hühnereier.«

»Sonderbarer Vergleich!«

»Er ist gar nicht sonderbar. Wie in diesem Neste ein Ei dem andern gleicht, so war in meinem Leben ein Tag dem andern auch vollständig gleich. Ich sehnte mich nach Thaten, fand aber keine Gelegenheit; und wenn es ja einmal eine Gelegenheit gab, so bekam ich keine Erlaubnis dazu.«

»Wallah! Hast du um Erlaubnis zu fragen?«

»Ich habe es nicht nötig, aber ich thue es dennoch, denn der Friede im einzelnen Zelte ist ebenso nützlich wie der Friede zwischen den Völkern. Oder fragst du etwa deine Dschanneh nicht, wenn ein Abenteuer dich von ihrer lieblichen Seite fortlocken will?«

An meinem Vaterlande giebt es nicht das, was du Abenteuer nennst.«

»Dann sind die Bewohner eurer Oasen zu beklagen! Nun begreife ich, warum du so gern in fremde Länder gehst, und das ist auch gut für mich, denn kaum haben wir unsere Reise erst angetreten, so haben wir schon drei Schiiten gefangen, drei Ringe des Geheimnisses erobert und zwei Hiebe mit der Peitsche ausgeteilt. Die Kraft der Männlichkeit ist wieder in mir munter geworden; die Tapferkeit erwacht in meinem Herzen, und meine Träume führen mir die Siege vor, welche wir miteinander erringen werden.«

»Das gönne ich dir, lieber Halef! Und weil man nur im Schlafe träumen kann und dir diese im voraus genommenen Siege so große Freude machen, so kannst du jetzt nichts besseres thun als schlafen. Gute Nacht also!«

»Schon?! O Sihdi, ich hätte mich so gern noch länger mit dir unterhalten. Meine Hanneh …«

»… ist die beste der Frauen und wünscht, daß du von ihr träumst; also schlaf!« fiel ich ihm in die Rede.

»Und Kara Ben Halef …«

»… ist der beste aller Söhne, und der Traum wird dir ihn vielleicht zeigen; schlaf also!«

»Gut, ich gehorche! Du bist ein Tyrann geworden gegen mich und dich. Deine Dschanneh …«

»… will, daß ich alle Tage richtig ausschlafe; also: Gute Nacht!«

»Sihdi, ich bin gar nicht mit dir einverstanden, werde dir aber trotzdem gehorchen. Ich hätte dir noch viel, sehr viel zu sagen, doch weil du es nicht anders willst, so sage ich nur noch: Gute Nacht!«

Er drehte sich um und gab sich nicht vergeblich Mühe, einzuschlafen, denn es dauerte nicht lange, so hörte ich an seinen regelmäßigen Atemzügen, daß er in den Armen jenes wohlthätigen Gottes lag, welcher von den Beduinen nicht Morpheus, sondern Nohm genannt wird.

Ich fiel gar bald in dieselben Arme, und als ich mich am Morgen ihnen entwand, war es bereits vollständig hell. Halef schlief noch, und ich weckte ihn. Wir führten unsere Pferde nach dem Wasser und sahen nach unseren Gefangenen. Sie hatten sich alle Mühe gegeben, loszukommen, doch vergeblich. Welch einen Anblick bot der »Vater der Gewürze«! Die beiden Schwielen waren dick angeschwollen und dann aufgesprungen. Er hatte jedenfalls nicht geringe Schmerzen auszustehen, und ich will gestehen, daß ich ihn jetzt bedauerte. Später freilich, als ich ihn besser kennen lernte, sah ich ein, daß dieses Mitgefühl sehr überflüssig gewesen war.

90Persisch: »Vertrauensmann des Königreiches.«
91Australien.
92Eisenbahn.
93Bahnhöfe.
94Dampfwagen.
95Alemannia.
96Christ.
97Maria.
98Jesus.
99Ringe der Sünde.
100Emir = Fürst.
101Pforte.