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Die Juweleninsel

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»Ein fauler feiger Kerl!« bemerkte der Rittmeister. »Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Er wird sich von dem Panther skalpiren lassen, ohne nur an eine reelle Gegenwehr zu denken.«

»Yes!«

Jetzt griffen die auf dem Käfige befindlichen Männer zu dem sichersten Mittel: Sie gossen ein Gefäß mit Reisbranntwein über den Bären aus und warfen dann einige »Frösche« herab. Sobald diese letzteren ihre Funken auf ihn sprühten, gerieth der Pelz in Brand, und der Bär trollte sich im Trabe und brummend aus dem Käfige heraus, welcher sich sofort hinter ihm schloß.

Das Thier war ebenso wie der Panther von ungewöhnlicher Größe und erstickte das Feuer, indem es sich im Sande wälzte.

»Endlich haben wir ihn!« jubelte der Rittmeister. »Jetzt wird es ihm schlecht ergehen, nicht wahr, Mylord?«

»Yes! Wetten!«

Haftley war ein Engländer. Es wäre für ihn eine Schande gewesen, eine so günstige Gelegenheit zu einem Einsatze ungenützt vorübergehen zu lassen. Der Rittmeister zog sich scheu zurück; Lieutenant Harry aber erhob sich.

»Erlauben Exzellenz?«

»Yes!«

»Wie viel? Vielleicht hundert Pfund?«

»Yes!«

»Auf wen? Auf den Panther?«

»Yes!«

»So erlaube ich mir, auf den Bären zu setzen. Angenommen, Exzellenz?«

»Yes!«

Harry setzte sich wieder und zwar mit einer Miene, in welcher die Erwartung des Sieges deutlich zu lesen war. Er schien auf den Bären mehr Vertrauen zu setzen als auf den Panther.

Dieser letztere hatte seinen Gegner wohl bemerkt, mit seinem Angriffe aber wegen des Feuers noch gezögert. Als dieses gelöscht war, erhob er sich und schlich in katzenhaft geduckter Haltung einige Male um den Bären herum.

Dieser zog eine halb erstaunte halb dumme Physiognomie, erhob sich auf die Hinterfüße und focht mit den Vordertatzen behaglich in der Luft herum. Da plötzlich that der Panther einen Seitensprung auf ihn zu – Alles war gespannt – ein Ah der Ueberraschung ging durch die ganze Versammlung: Der Bär war schlauer als sein Gegner gewesen; er hatte sich nur dumm und unbesorgt gestellt. In dem Augenblicke, als der Panther auf ihn einsprang, ließ er sich zur Erde fallen; dadurch gerieth der Sprung zu hoch, und indem die gewandte Katze über ihn hinwegflog, that er mit seiner Tatze einen gedankenschnellen Griff – ein heißeres entsetzliches Brüllen erscholl, ein tiefes befriedigtes Brummen mischte sich darein: der Bär hatte dem Panther den Leib aufgerissen, so daß der Verwundete die Gedärme nach der Ecke schleppte, in welche er sich schleunigst retirirte.

»Alle Teufel, das konnte man nicht erwarten!« rief der Rittmeister. »Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Das geschah nur ganz aus Zufall von diesem Tölpel von Bären. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Aber noch ist es nicht aus. Der Panther leckt sich und bringt seine Plessur in Ordnung. Er wird den Angriff wiederholen und dann unbedingt siegen!«

»Yes!«

Es war wirklich so, wie der Rittmeister sagte. Der Panther erhob sich bereits nach kurzer Zeit und näherte sich schnaubend und pustend dem Bären. Dieser öffnete den blutrothen Rachen, drehte die kleinen Augen im Kopfe herum und retirirte sich vorsichtig gegen die Wand der Arena. Er wollte sich jedenfalls rückenfrei machen.

»Er reißt aus!« jubelte der Rittmeister. »Exzellenz werden Ihre Wette unbedingt gewinnen!«

»Yes!«

Lieutenant Harry hörte dies.

»Es stehen hundert Pfund, Exzellenz?«

»Yes!«

»Sagen wir zweihundert?«

»Yes!«

»Exzellenz auf den Panther und ich auf den Bären?«

»Yes, yes!«

»Mylord müssen gewinnen!« versicherte der Rittmeister.

In diesem Augenblicke schnellte sich der Panther trotz seiner Wunde auf den Bären. Dieser lehnte mit dem Rücken an der Wand und empfing den Feind mit offenen Pranken. Es erfolgte nun ein höchst interessantes Schauspiel. Die beiden mächtigen Thiere hielten sich mit den Tatzen und Zähnen gepackt; sie fielen zur Erde und wälzten sich in dem Sande umher, daß der Staub eine dichte Wolke bildete. Das Fell des Panthers bildete für den Bären eine angreifbarere Fläche als der Zottelpelz des letzteren, welcher vortheilhafter Weise seine hintere Pranke in die Bauchwunde des Feindes gebracht hatte und nun in den Eingeweiden desselben wühlte. Der Panther stieß ein schreckliches und ununterbrochenes Brüllen aus, während man von dem Bären nicht einen einzigen Laut, nicht das geringste Brummen vernahm. Da krümmte sich der Panther zusammen, ein weithin brüllender entsetzlicher Schrei erscholl; ein dumpfes, gurgelndes, wimmerndes Röcheln folgte, dann trat eine Stille ein, die nur durch das knirschende Knacken und Krachen von Knochen unterbrochen wurde: der Bär hatte den Schädel seines besiegten Gegners zermalmt, um das Hirn desselben zu verzehren.

Laute Zurufe belohnten den Sieger für seine Tapferkeit. Man hatte ihm im Vorherein den Sieg nicht zugesprochen. Er kümmerte sich nicht um den Applaus, sondern zog sich, nachdem er das Gehirn verzehrt hatte, in die neben dem Käfige befindliche Ecke zurück.

»Schauderhaft!« bemerkte der Rittmeister. »So etwas konnte kein Mensch vermuthen. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Die Wette ist zum Teufel!«

»Yes!«

»Zweihundert Pfund.«

»Yes!«

»Pah! Es wird sich Gelegenheit finden sie zurück zu gewinnen. Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

Während der eingetretenen Pause gab es in der vergitterten Loge ein leises Gespräch.

Es waren nur zwei Frauen zugegen: die Frau und die Schwester des Maharajah, welcher sein Weib so liebte, daß er keine zweite Frau an ihre Seite setzen wollte, sondern es nur liebte, einige Sklavinnen bewundern zu dürfen.

Die Königin von Augh war eine zart gebaute Indierin von außerordentlich sanften Gesichtszügen, die nur von Güte und Milde sprachen.

»Wie gefällt er Dir?« frug sie.

»Wer?« klang es ganz erstaunt.

»Nun, wer anders als dieser Franke?«

»Der Lord da drüben?«

»Oh! Der Frankhi bei Deinem Bruder!«

»Dieser?«

»Ja. Nun?«

»Was?«

»Wie er Dir gefällt?«

»Ja, dürfte er mir denn gefallen?«

»Warum nicht? Darf Dir nicht eine Blume, ein Thier, ein Haus, eine Gegend gefallen?«

»Also auch ein Mensch?«

»Natürlich. Also sage es!«

»Als ein Mensch gefällt er mir.«

Die Königin zuckte mit der zarten, in kostbaren durchsichtigen Mousselin gehüllten Schulter.

»Weiter nicht?«

»Warum weiter?«

»Rabbadah! Willst Du mich kränken?«

Bei diesen Worten kam Leben in die bisher kalten Züge der Begum. Sie legte die Arme um die Schwägerin, zog sie an sich und küßte sie innig.

»Er ist so schön, so stolz, so treu,« flüsterte sie ihr leise in das Ohr. »Aber vergiß nicht, daß sich über uns die Punkah[11] bewegt und also die Diener nicht weit von uns sind!«

»Du liebst ihn?« frug die Königin ebenso leise.

»Ich liebe ihn.«

»Arme Rabbadah!«

»Warum arm?«

»Er ist kein Maharajah!«

»Aber er ist wie ein Maharajah und soll Augh von seinen Feinden retten.«

»Möchtest Du sein Weib werden?«

»Ich liebe ihn um meines Bruders und um seinetwillen; aber sein Weib – —? Ich habe ihn noch nicht geprüft.«

»Wie wolltest Du ihn prüfen?«

Die Begum lächelte ein wenig versteckt.

»Weiß ich es, wie man dies zu machen hätte?«

»Nein, denn Du bist noch ein Mädchen; aber ich werde Dir helfen!«

»Thue es!«

Diese Bitte klang beinahe ein Bischen nach Ironie, doch die Königin bemerkte dies nicht. Sie antwortete in wohlwollendem Eifer:

»Ich werde es thun, doch erlaube mir, zuvor sehr reiflich darüber nachzudenken.«

»Denke nach! Du wirst sicher das Beste entdecken!«

Jetzt öffnete sich das vom Hofe aus nach der Straße führende Außenthor, und unter der Loge des Maharajah weg wurde ein männlicher Elephant hereingeführt. Er war bestimmt gewesen, mit dem Panther zu kämpfen, von welchem man angenommen hatte, daß er den Bären besiegen werde.

»Wie gefällt Dir der neue Held?« frug der Rajah seinen Nachbar.

»Ein prächtiges Thier!« antwortete Maletti. »Aber es wäre besser, wenn es eine Heldin wäre.«

»Warum?«

»Sind nicht die weiblichen Elephanten gewöhnlich tapferer als die männlichen?«

»Ja. Aber dieser ist dennoch mein bester Jagdelephant.«

»Auf Tiger?«

»Auf Tiger, Panther und Leoparden.«

»Hat er bereits mit einem Bären gekämpft?«

»Nein.«

»Dann ist der Ausgang zweifelhaft.«

»Warum?«

»Weil er die Art und Weise des Bären noch nicht kennt. Man muß den Gegner vollständig kennen, um ihn besiegen zu können. Das gilt nicht nur bei den Menschen, sondern auch im Reiche der Thiere.«

»O, dieses Thier ist nicht nur tapfer, sondern auch klug und vorsichtig!«

»Der Bär ebenfalls, wie er ja bereits zur Genüge bewiesen hat!«

»Ein Elephant, ah!« meinte drüben der Rittmeister. »Ein prächtiger Kerl, nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Gegen diesen kann der Bär unmöglich aufkommen. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Der Bär ist zu langsam und unbeholfen und von seinem vorigen Feinde bereits zu sehr geschwächt. Er wird besiegt.«

»Yes! Wetten!«

Wieder hatte nur der Lieutenant Harry den Muth, auf diese Aufforderung einzugehen.

»Hundert Pfund, Mylord?«

»Yes!«

»Oder vielleicht zweihundert, um Excellenz Gelegenheit zu geben, quitt zu werden?«

»Yes!«

»Mylord auf den Elephanten und ich auf den Bären?«

 

»Yes, yes!«

Der Elephant hatte keinen Kornak[12] auf seinem Nacken sitzen, und war sich also selbst überlassen, was bei einer solchen Gelegenheit wohl auch das Beste war. Er erblickte den Bären, stieß einen herausfordernden Trompetenruf aus und warf mit seinen Stoßzähnen den Sand empor.

»Ah, er beginnt!« meinte der Rittmeister. »Der Bär ist auf jeden Fall verloren!«

»Yes!«

Der Elephant ist nur durch ein Raubthier zu besiegen, welches ihn im Sprunge zu nehmen vermag. Der Bär aber kann nicht springen.«

»Yes!«

»Exzellenz gewinnen die Zweihundert zurück!«

»Yes!«

Da ließ sich der unternehmende Lieutenant vernehmen:

»Wollen wir dreihundert sagen, Mylord?«

»Yes!«

»Excellenz noch immer den Elephanten und ich den Bären?«

»Yes, yes!«

Diese Zustimmung klang so zuversichtlich, daß der Lord das allergrößte Vertrauen auf den Elephanten haben mußte.

Dieser schritt langsam und vorsichtig auf den Bären zu. Meister Petz schien keine rechte Lust an diesem zweiten Kampfe zu haben; er trollte im Trabe rund in der Arena herum, und dabei zeigte es sich, daß er auf dem Rücken und der rechten Flanke je eine nicht unbedeutende Wunde erhalten hatte. Der Elephant behielt ihn scharf im Auge.

Jetzt plötzlich blieb der Bär stehen; er hatte auch noch nie mit einem solchen Gegner gekämpft und seinen Rundgang nur deshalb unternommen, um ihn von allen Seiten gehörig betrachten und kennen zu lernen. Bei einem menschlichen Kämpfer hätte man diese Thätigkeit rekognosciren genannt. jetzt nun war er mit seiner Beobachtung fertig und mit seinem Plane im Reinen. Er hatte beschlossen, die vorige Taktik nur theilweise zu wiederholen. Er richtete sich auf die hintern Pranken empor.

Der Elephant erkannte dies als eine Herausforderung und stürmte auf ihn zu. Den Rüssel, welcher leicht verletzt werden konnte, hielt er hoch empor, während er die Stoßzähne senkte, um den Feind sofort aufzuspießen. Kaum aber waren diese gefährlichen Waffen noch einen Fuß von dem Leibe des Bären entfernt, so warf sich dieser, ganz wie vorhin zur Erde nieder, so daß der Elephant über ihn hinwegstürmte, und ehe dieser im Laufe innehalten und sich wenden konnte, hatte der Bär bereits das eine hintere Bein des Kolosses erfaßt, schlug seine Krallen in das Fleisch und begann, an dem Beine emporzuklettern.

Der Elephant stieß einen Schrei des Schmerzes aus und rannte stöhnend und vor Wut trompetend in der Arena umher. Durch diese Bewegung wollte er den Feind, den er mit dem Rüssel nicht zu erreichen vermochte, von sich abschleudern. Es gelang ihm nicht. Die Krallen des Bären waren zu lang und scharf, sie fanden in dem Fleischklumpen einen zu festen sichern Anhalt.

Da kam das schmerzerfüllte Thier auf einen Gedanken, der ihm Rettung bringen konnte. Der Bär hatte mit seinen Vorderfüßen bereits den hintern Theil des Rückens erreicht, und es war also die höchste Zeit, sich seiner zu entledigen. Der Elephant trat von hinten an die Brüstung der Arena und versuchte, den Gegner durch einen Druck gegen dieselbe zu zerquetschen.

Dieser Druck war ein gewaltiger; der ganze Bau erzitterte; die Holzsäulen, welche die vergitterte Frauenloge trugen, gaben nach – ein einziger Schrei des Entsetzens ertönte aus vielen hundert Kehlen – die Loge mit den beiden Frauen senkte sich herab und brach dann zusammen.

Die Absicht des Elephanten war erreicht, er hatte den Gegner abgestreift, war aber dabei so verwundet und zerfleischt worden, daß er wie rasend und von Sinnen in der Arena herumstünnte. Der Bär hatte jedenfalls bedeutende Quetschungen erlitten, stand aber wohlgemuth auf allen Vieren und betrachtete sich gemächlich die Trümmer der Tribüne, unter denen die beiden Damen fast begraben lagen.

Ein vielstimmiger Schrei des Entsetzens war ausgestoßen worden, Alle aber, außer Zweien, saßen wie gelähmt vor Schreck. Diese Beiden war [sic!] der Maharajah und Alphons Maletti. Sie stürmten die zu ihrer Loge führenden Stufen herab auf die Arena. Der wüthende Elephant bemerkte sie zuerst und wandte sich mit feindseligen Tönen gegen sie. Er erhob den Rüssel zum tödtlichen Schlage gegen den Rajah; dieser that einen Sprung zur Seite, der ihn rettete, und mußte dann zurückweichen.

Maletti war es gelungen, an dem Thiere vorüberzukommen.

»Tödte ihn,« rief der Maharajah, »und das Königreich ist Dein!«

Man wagte kaum Athein zu holen, und es herrschte eine Stille, welche das allergeringste Geräusch vernehmen ließ. Hinter sich den aufgebrachten Elephanten und vor sich den unbesieglichen Bären, eilte Maletti, nur mit seinem Degen bewaffnet, auf diesen letzteren zu. Er zog sich dabei den Turban vom Kopfe, riß den feinen Kaschmirshawl von der Kopfbedeckung los, wickelte sich denselben um den Arm und zog mit der Rechten den Degen.

Der Bär richtete sich zu seinem Empfange in die Höhe, öffnete den Rachen und breitete, als die Degenspitze bereits seine Brust rührte, die Vorderpranken zur tödtlichen Umarmung aus. In dem gleichen Augenblicke stieß ihm der verwegene Lieutenant den Stahl in das Herz und den durch den Kaschmir geschützten Arm in den Schlund; dann stürzten Beide nieder und wälzten sich für einige Augenblicke im Sande.

Der Elephant hatte den einen Mann zurückgetrieben und kam jetzt herbei, den andern zu suchen; er fand ihn, sich mühsam aus der Umschlingung des todten Bären windend; schon wollte er ihn mit dem Rüssel niederschmettern, da brachte ihn der Anblick des Bären zur Besinnung. Der drohende Rüssel senkte sich langsam nieder, um den Bären zu untersuchen, und da er ihn todt, mit dem Degen im Leibe fand, erkannte das von der Natur mit so viel Klugheit begabte Thier, daß dieser Mensch ja sein Freund, vielleicht gar sein Retter sei. Es stieß einen triumphirenden Schrei aus, faßte den Lieutenant sanft mit dem Rüssel, hob ihn auf den Rücken empor, spießte den Bären an die gewaltigen Zähne und trug so beide, den Sieger und den Besiegten, einige Male in der Arena herum.

Ein lauter jubel erschallte von den Zuschauersitzen, und allen Anderen voran eilte nun der Maharajah zu den beiden Frauen, die er glücklicher Weise unversehrt, aber außerordentlich erschrocken und beängstigt fand. Er ließ sie durch die herbeikommenden Dienerinnen nach ihren Gemächern bringen und näherte sich dann dem Elephanten, der jetzt in ihm seinen Herrn erkannte und sich von ihm liebkosen ließ.

»Du bist verwundet?« frug er Maletti.

»An der linken Schulter,« antwortete dieser lächelnd von oben herab, »und ein wenig strapaziert in den Rippen, was aber nichts zu bedeuten hat, wenn man bedenkt, aus welcher Umarmung ich komme.«

»Verdammter Zufall!« meinte der Rittmeister drüben auf der Tribüne. »Konnten wir nicht unten sein? Wir hätten noch viel weniger Umstände mit diesem Bären gemacht. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Aber wer hat nun die Wette gewonnen? Wer war der Sieger von den beiden Thieren? Der Bär?«

»Yes!«

»Oder der Elephant?«

»Yes!«

»Oder keiner von Beiden?«

»Yes!«

»Lieutenant Harry, was meinen Sie?«

»Bis zu der Katastrophe war der Bär entschieden im Vortheile, ich meine also nicht egoistisch zu sein, wenn ich annehme, daß die Sache unentschieden geblieben und die Wette also zu anulliren ist. Was sagen Mylord dazu?«

»Yes!«

»So handelt es sich also nur um die ersten Zweihundert!«

»Yes!«

Der Rittmeister unterbrach diese geschäftlichen Interjektionen.

»Der Lieutenant Maletti steigt ab. Er blutet an der Schulter und geht verteufelt krumm. Das Embrassement wird ihm wohl nicht ganz bekommen sein. Aber man wird ihn trotzdem im Triumph nach dem Palaste führen, ihn den Ueberläufer, der eigentlich unser Gefangener ist. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Wollen wir gegen diesen Triumphzug unser Veto einlegen?«

»Yes!«

»So gehen wir hinab in die Arena und benutzen die Gelegenheit, uns unseres Gefangenen zu bemächtigen!«

»Yes!«

»Wer wird das Wort führen, Mylord? Ich?«

»Yes!«

»So wollen wir aufbrechen!«

»Yes!«

Während Alles dem Helden zujubelte, machten sich diese Beiden auf, ihn gefangen zu nehmen. Zu Ehren der andern Offiziere jedoch mußte es gesagt sein, daß sie sich ihnen nicht anschlossen.

Unten angekommen, trat Mericourt auf Maletti zu.

»Herr Lieutenant, ich ersuche Sie mir zu folgen!«

»Wohin?«

»Zunächst nach der Wohnung Seiner Exzellenz.«

»Und dann?«

»Das wird sich finden!«

»Der Ausdruck »das wird sich finden« ist bei einem braven Offiziere eine Unmöglichkeit, Herr Rittmeister, wie Sie sicher zugeben werden.«

»Wie so?«

»Ein guter Taktiker und Stratege darf nur mit bekannten, nie aber mit unbekannten Größen rechnen. Ich bin Artillerist und werde meine Distanzen stets gut berechnen, nicht aber zu jeder Kugel sagen: fliege fort, und ob Du etwas triffst, das wird sich finden. Erklären Sie sich also offen über die Absicht, mit welcher Sie mich einladen mit Ihnen zu gehen.«

»Besitzen Sie so wenig Scharfsinn, daß Sie nicht einsehen, daß ich Sie arretiren will?«

»Arretiren? Sie? Mich?«

»Ja!«

»Dazu sind Sie der Mann doch nicht. Es ist Ihnen bereits wiederholt erklärt worden, daß ich Ihnen keine Subordination zu leisten habe. Wollen Sie sich das nun endlich einmal merken!«

»Mäßigen Sie Ihren Ton, Herr Lieutenant, sonst – —«

»Sonst – —! Was denn?«

»Sonst werde ich Ihnen zeigen, wie man mit mir zu sprechen hat! Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Und wie man sich zu Verräthern und Ueberläufern verhalten wird! Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

Alphons lächelte, aber hinter diesem Lächeln lauerte der Sturm.

»Dann werden Sie mir wohl auch mit zeigen, wie man sich einem ehrlosen Verleumder gegenüber verhält?«

»Wie meinen Sie das?«

»Sie haben heute behauptet, daß ich den Maharajah verrathe.«

»Nun? weiter!«

»Ich ersuche Sie, die Wahrheit dieser Behauptung zu beweisen!«

»Ihnen gegenüber bedarf es weiter keines Beweises. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Ach so! Dann entbinde ich Sie davon, mir zu zeigen, wie man mit Ihnen zu sprechen hat, denn ich kenne diese Art und Weise ganz genau. Man spricht mit Ihnen nämlich gerade so, wie mit jedem andern gemeinen Schurken, nämlich so!«

Er holte aus und schlug dem Rittmeister die geballte Faust mit solcher Wucht in das Gesicht, daß dieser zurücktaumelte. Dann fügte er, sich an den Lord wendend, hinzu:

»Nicht wahr, Exzellenz?«

Es erfolgte keine Antwort.

»Warum bleiben Sie denn gerade dieses Mal mit Ihrem berühmten Yes zurück?«

»Mensch!« brüllte der Rittmeister. »Was hast Du gewagt!«

»Nichts! Einen Feigling zu brandmarken ist kein Wagniß.«

»Ich werde Dir zeigen, daß es sehr wohl ein Wagniß ist!«

Der Rittmeister schäumte. Er zog blank.

»Ah, endlich habe ich diesen Menschen einmal bis vor die Klinge!«

Mit diesen Worten riß Maletti dem nebenan liegenden Bären den Degen aus dem Leibe und wandte sich damit seinem Gegner zu. Dieser machte ein eigenthümliches Gesicht.

»Nicht wahr, Mylord, der Lieutenant Maletti ist ein Verräther?«

»Yes!«

»Und mit einem Verräther darf sich kein braver Offizier und Edelmann schlagen?«

»Yes!«

»Ich würde meinen Degen entweihen durch seine Berührung mit diesem Menschen?«

»Yes!«

»So arretiren wir ihn, Exzellenz!«

»Yes!«

»Sie haben es gehört. Folgen Sie uns!«

»Feige Buben, Einer wie der Andere! Rittmeister, Mylord, ich sage Ihnen: Wenn Sie in anderthalb Minuten noch in meiner Nähe stehen, werde ich es Ihnen machen, wie ich es mit dem Bären gethan habe, mein Ehrenwort darauf.«

Er zog die Uhr aus der Tasche.

»Mylord, er ist rasend!« meinte der Rittmeister.

»Yes!«

»Arretiren wir ihn ein anderes Mal!«

»Yes!«

Sie wandten sich und schritten ihrer Wohnung zu.

»Was sagst Du zu diesen Leuten, Sahib?« frug Maletti den Maharajah.

»Wenn sie nicht Gesandte Englands wären,« antwortete dieser, »so würde ich sie aus meinem Lande peitschen lassen.

Komm aber herauf! Dein Angesicht wird bleich. Das Blut rinnt Dir aus der Schulter, und Dein Leben kann mit ihm entrinnen.«

Sie begaben sich in das Palais. Alphons biß die Zähne zusammen, erst jetzt fühlte er die Schwäche, welche eine Folge des Blutverlustes war, und die Schmerzen seiner Brust, welche unter der gewaltigen Umarmung des Bären jedenfalls sehr schwer gelitten hatte. Als er mit dem Rajah, der nicht an seine Frauen dachte, sondern erst seinen treuen Diener in Sicherheit wissen wollte, in sein Gemach trat, fiel er ohnmächtig auf den Divan nieder.

 

Sofort ließ der König seinen Arzt rufen. Dieser untersuchte den Verletzten auf das Sorgfältigste.

»Nun?«

»Er wird nicht heut und auch morgen nicht erwachen.«

»Er stirbt?«

»Nein. Es sind ihm zwei Rippen eingedrückt, und er hat viel Blut verloren, aber er wird bald wieder gesund werden.«

»Pflege sein, als ob ich es selber wäre!«

Kaum hatte Madpur Singh seinem Weibe und seiner Schwester einen Besuch abgestattet und sich überzeugt, daß sie keinen Schaden gelitten hatten, so wurde ihm der Lord und der Rittmeister gemeldet. Unter den gegebenen Umständen entschloß er sich sie selbst zu empfangen.

»Was willst Du?« frug er den General mit einer Miene, welche nichts weniger als freundlich genannt werden konnte.

»Unsern Gefangenen,« antwortete der Rittmeister an Stelle seines Vorgesetzten. »Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Welchen Gefangenen?«

»Den Lieutenant Alphons Maletti.«

»Weshalb ist er Euer Gefangener?«

»Er ist ein Verräther. Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Welchen Verrath hat er begangen?«

Der Rittmeister schwieg und blickte den General fragend an. Das Gesicht desselben sagte sehr deutlich, daß er diese Frage nicht beantworten möge.

»Den Verrath gegen seine Pflicht,« antwortete daher endlich Mericourt.

»Dein Wort sagt mir nichts. Erzähle mir, was der Lieutenant gethan hat!«

»Das ist eine Dienstsache, die ich nicht mittheilen darf.«

»Du brauchst sie nicht mitzutheilen, denn ich kenne sie bereits. Ihr nennt den Lieutenant einen Verräther, weil er mich nicht verrathen hat. Habe ich recht gesagt?«

Beide schwiegen.

»Ihr seid die Gesandten einer großen und berühmten Nation, aber Ihr macht auch große und berühmte Fehler.«

»Sage sie uns!« meinte der Rittmeister. »Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Ihr kommt, um einen Vertrag mit mir abzuschließen. Ist dies wirklich Eure ehrliche und alleinige Absicht, so müßt Ihr Euch hüten mich zu beleidigen. Ihr beleidigt mich jedoch mit allem Wissen und Willen, und so muß ich erkennen, daß Euch andere Absichten, welche feindlich sind, zu mir hergeführt haben.«

»Inwiefern beleidigen wir Dich?«

»Ihr wollt einem Manne, den ich liebe, seine Freundschaft zu mir entgelten lassen. Ihr wollt mich zwingen, die Gastfreundschaft zu verletzen, die uns heiliger ist als Euch. Ist das nicht eine große Beleidigung?«

»Wir thun unsere Pflicht. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Eure Pflicht war einen Vertrag mit mir abzuschließen, und indem Ihr mich beleidigt, handelt Ihr gegen diese Pflicht. Ihr habt erfahren, daß der Lieutenant Maletti mein Freund ist, den ich wie einen Bruder achte. Ihr hättet klug sein und ihm die Verhandlung mit mir anvertrauen sollen, dann wäre Eure Aufgabe sehr leicht zu erfüllen gewesen.«

»Wir werden sie dennoch lösen. Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Auf solche Weise nicht!«

»Und gerade auf solche Weise! Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»So versucht es!«

»Ich habe Dich zu fragen, ob Du dem Volke der Engländer dein Land öffnen willst.«

»Ich will es öffnen, wenn die sämmtlichen Mächte von Europa mir den Besitz dieses Landes garantiren.«

»Eine solche Garantie zu erlangen ist unmöglich.«

»Es ist möglich.«

»Bleibst Du bei dieser Forderung?«

»Ich bleibe dabei.«

»So ist unser Geschäft hier zu Ende und wir werden noch heute Augh verlassen. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Eure Reise sei glücklich!«

»Wir dürfen keinen unserer Leute hier zurücklassen. Gib uns den Lieutenant heraus.«

»Er kann nicht mit Euch gehen, denn er liegt todtkrank darnieder.«

»Laß ihn uns sehen!«

Die Augen des Herrschers blitzten zornig auf und seine Hand fuhr nach dem Griffe seines Dolches.

»Was wagt Ihr! Wollt Ihr mich zum Lügner erklären?«

»Wir wollen Dich nicht beleidigen, aber wir müssen den Lieutenant sehen. Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»So kommt!«

In stolzer Haltung und ohne sich nach ihnen umzusehen, schritt er ihnen voran aus dem Zimmer und nach der Wohnung Malettis. Dort angekommen fanden sie den Verletzten ohne Besinnung noch in den Händen des Arztes, welcher bemüht war, die von der Tatze des Bären zerrissene Schulter zu verbinden.

»Hier ist er. Seht ihn Euch an!«

»Wir sehen ihn! Wir müssen ihn mitnehmen, todt oder lebendig. Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Er ist mein Gast und sein Leben liegt auf meiner Seele. Ich muß ihn bei mir behalten.«

»Bedenke, daß es gegen das Völkerrecht ist, uns einen Verräther vorzuenthalten! Nicht wahr, Exzellenz?«

»Yes!«

»Bedenkt hingegen Ihr, daß das erste Völkerrecht das Gastrecht ist! Ich verletze dieses Völkerrecht indem ich ihn Euch ausliefere. Bei mir wird er genesen, bei Euch aber müßte er unterwegs sterben.«

»Ist das Dein letztes Wort?«

»Mein letztes!«

»So müssen wir Dich beklagen, daß Du nicht erkennen willst was zu Deinem Besten dient! Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Und ich beklage Eure Nation, weil sie keine Männer zu haben scheint, welche sich zu einer friedlichen Gesandtschaft nach Augh geeignet hätten!«

»Du willst uns beleidigen?«

»Nein. Ich kann keine Nation beleidigen, die ich beklage.«

»Wir gehen. Es wäre gut für Dich gewesen, wenn Du unsere Vorschläge angenommen hättest! Nicht wahr, Mylord?«

»Yes!«

»Geht! Euer Gott lenke Eure Pfade zum Frieden.«

Sie verließen das Zimmer und noch an demselben Tage mit ihrer ganzen Begleitung die Hauptstadt. Maletti blieb zurück.

Als dieser zum ersten Male erwachte, war es Nacht. Er schien sich allein im Zimmer zu befinden. Die Vorhänge seines Bettes waren zugezogen und durch sie fiel der Schein einer Lampe auf sein Lager. Er mußte sich erst besinnen, was mit ihm geschehen war. Ein heftiger Schmerz auf der Brust und der Schulter half ihm sich zu orientiren.

Da bewegte sich ein Schatten zwischen ihm und dem Lichte hindurch. Der Vorhang theilte sich, ein kleines weißes Händchen erschien und dann ein Angesicht, dessen Schönheit ihn blendete, so daß er die müden Lider auf die Augen sinken ließ.

Sie hatte nicht bemerkt, daß seine Augen geöffnet gewesen waren; sie hielt ihn noch für besinnungslos und flößte ihm einen stärkenden Trank ein. Dann trocknete sie ihm den Schweiß von der Stirn und den Wangen, und er fühlte dabei den Hauch ihres Mundes. Ihr Gesicht mußte dem seinigen nahe sein. Er konnte sich nicht enthalten, er mußte die Augen aufschlagen.

Sie bemerkte es und fuhr mit einem Ausrufe zurück, welcher halb dem Schrecke und halb der Freude galt.

»Rabbadah!«

»Du erwachst, Du sprichst wieder!«

»Wie lange habe ich geschlafen?«

»Fünf Tage.«

»Fünf – Tage —!«

Es erschien ihm unglaublich, eine so lange Zeit nicht bei sich gewesen zu sein; es war ihm, als ob er vor kaum einer Stunde die Augen geschlossen habe.

»Ja, fünf Tage. Du warst sehr krank.«

»Und – Du bist bei mir!«

Sie erröthete.

»Es darf Niemand etwas wissen. Nur der Arzt, Dein Diener und Aimala wissen es.«

»Aimala! Wer ist das?«

»Das Weib meines Bruders.«

»Die mit – ah, die mit Dir herunterstürzte?«

»Ja, die. Sie war auch bereits bei Dir. Du hast uns das Leben gerettet, und wir wollten Dich des Nachts gern pflegen. Sprich zum Rajah nicht davon.«

Er bemerkte durch die Spalte des Vorhanges, daß ihre obere Hülle auf dem Divan lag. Sie war nur mit einem leichten Gewande bekleidet, welches sich so eng an ihre vollen herrlichen Formen. schmiegte, daß er deutlich das Klopfen an seinen Schläfen hören konnte. Er schloß die Augen.

»Du bist wieder müde?« frug sie »Nein.«

»Du hast großen Schmerz?«

»Nein. jetzt nicht. Wo ist der General Haftley?«

»Er ist fort.«

»Seit wann?«

»Seit dem Tage, an welchem Du uns rettetest.«

»O, er wird wiederkommen.«

»Denkst Du es?«

»Ja. Er wird wiederkommen mit einem Heere, und Augh wird unbewaffnet sein. Mein Gott, gib mir meine Gesundheit und meine Kraft zurück!«

»Sei ruhig! Du darfst Dich nicht aufregen. O, es war uns ja doch verboten mit Dir zu sprechen, wenn Du erwachen würdest. Ich muß den Arzt um Verzeihung bitten und ihn Dir sofort senden.«

»O bleibe!« bat er mit flehender Stimme.

Sie sah ihm in das Auge und bemerkte nun erst den Mangel ihrer Verhüllung. Tief erglühend trat sie schnell zurück, warf das Oberkleid über sich und eilte aus der Stube.

Am andern Morgen trat der Rajah bei ihm ein.

»Du bist erwacht, wie ich höre!«

»Ja, und ich fühle mich bereits besser als in der Nacht. Ich werde bald das Lager verlassen.«

»Du wirst es noch lange hüten müssen, wenn Du vollkommen hergestellt sein willst, sagt der Arzt. Deine Brust hat schwer gelitten. Du bist ein Held, ich muß Dich mir erhalten.«

»Ich werde bis zu meinem Ende bei Dir sein!«

»Und ich werde Dir dafür danken, denn ich kann Dich brauchen, selbst wenn Du krank auf dem Lager liegest.«

Es war diesen Worten anzuhören, daß sie nicht ohne Grund ausgesprochen wurden.

»Wie könnte ich Dir jetzt dienen?«

»Durch Deinen Rath. Wirst Du nicht erschrecken?«

»Ich erschrecke nie.«

»Die Engländer nähern sich unserer Grenze!«

»Ah! Schon jetzt!«

»Fluch ihnen! Es war Alles auf den Krieg vorbereitet, noch ehe dieser elende Lord Haftley zu mir kam. Diese Gesandtschaft wurde nur zu dem Zwecke abgesendet, mir einen offiziellen Grund zur Feindseligkeit abzuzwingen. Es ist ihnen gelungen, denn es mußte ihnen gelingen.«

»Sind sie stark?«

»So stark, daß ich ihnen nur mit Hilfe meiner Nachbarn gewachsen bin. Ich habe schleunigst meine Boten zu ihnen gesandt.«

11Ein breiter, an die Decke befestigter Fächer, welcher mittelst einer Schnur bewegt wird, um Kühlung zu fächeln.
12Treiber oder Führer.