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Die Juweleninsel

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»Ja.«

»Mit ihrem Golde.«

»Sahib, Du weißt, daß ich der treuste Deiner Diener bin!«

»Ich weiß, daß Du ein Mensch bist, und daß Du in Deinem Hause viel brauchst.«

»Sahib, nimm Deinen Dolch und stoße ihn mir in das Herz; ich werde unschuldig sterben.«

»Unschuldig sollst Du nicht sterben. Dieser Dolch ist nur dann für Dich, wenn Du schuldig bist, dann aber, Tamu, wird er Dich so sicher treffen, wie er hier diesen Farren trifft!«

Er durchfuhr mit seinem haarscharfen Kris die Luft und fällte mit demselben einen Baumfarren, dessen Schaft die Stärke eines Armes hatte. Dann fuhr er fort:

»Du hast mit dem General gesprochen?«

»Nicht mit ihm, sondern mit dem Franzosen.«

»Aber der General war dabei?«

»Nein. Der Franzose war allein bei mir.«

»Der General ist ein listiger Schakal. Er spricht nicht selbst, um alle Folgen auf seinen Diener zu werfen. Und dieser kennt die Gefahr nicht, die ihm droht. Warum verhandelt er nicht selbst mit Dir?«

»Du verhandelst auch nicht selbst mit ihm, Sahib. Ich spreche für Dich, und sein Diener spricht für ihn.«

»Das ist falsch, Tamu. Ich habe zu verhandeln mit der Regierung dieser Engländer. Der General spricht für diese Regierung, und Du sprichst für mich. So ist es richtig. Wenn Dir der General den Franken schickt, so beleidigt er mich. Du sollst nie wieder mit dem Franken reden. Sage das dem Generale. Ich gebiete Dir dieses ganz ausdrücklich!«

Der Minister blickte vor sich nieder.

»Sihdi, einst besaß ich Dein ganzes Vertrauen, jetzt aber besitze ich es nicht mehr!«

»Tamu, einst besaß ich Deine ganze Treue, jetzt besitze ich sie nicht mehr! Ich sage Dir dies weil ich Dich liebe. Du dientest meinem Vater und solltest auch mir dienen bis an meinen oder Deinen Tod. Wenn ich Dich nicht liebte, würde ich schweigen; ich zeige Dir aber meine Trauer um Dich, damit Du umkehrest und wieder mein Freund werdest. Gehe jetzt heim und sprich mit Deinem Gewissen. Es wird Dir den rechten Rath ertheilen!«

Der Minister verbeugte sich und ging. Eben als er in den Palast treten wollte, tauchte eine Gestalt vor ihm auf. Es war der Rittmeister.

»Nun, Du hast mit dem Rajah gesprochen?«

»Ja.«

»Was sagte er?«

»Er trauert.«

»Warum?«

»Weil er ahnt, daß ich Euer Freund geworden bin.«

»Und Du trauerst mit?«

»Nein. Ich habe seinem Vater treu gedient, denn er wußte meine Treue zu belohnen. Dieser aber mästet seine Unterthanen und läßt seine Minister hungern. Verdopple die Summe, welche Du mir geboten hast, und das Königreich Augh ist Euer!«

»Darüber muß man noch sprechen. Doch jetzt komm, es ist hier nicht der geeignete Ort zu solchen Geschäften. Diese Muskatbäume könnten Ohren beherbergen, die uns gefährlich sind.«

Sie verschwanden unter den Säulen.

Der Maharajah war tiefer in den Garten hineingegangen und hatte sich dann hinüber nach der für die Frauen bestimmten Abtheilung gewendet. Er erreichte einen in arabischem Stile erbauten Kiosk, welchen ein aus dem Ganges abgeleiteter kleiner Kanal von drei Seiten umfloß, um Denen, welche darin Ruhe und Erholung suchten, die Gluth der indischen Sonne durch die Verdampfung des Wassers zu kühlen. Einige Stufen führten zum Eingange empor. Er stieg hinan, bis er einen Vorhang erreichte, welcher aus den feinsten Kaschmirgespinnsten bestand. Hier schlug er leicht die Hände zusammen.

»Rabbadah!«

»Wer ist es?« frug eine weibliche Stimme von innen.

»Dein Bruder. Darf ich eintreten?«

»Komm herein, mein Lieber!«

Er schob den Vorhang zur Seite und trat ein. Er befand sich in einem kleinen, achteckigen Gemache, welches mit einem Luxus ausgestattet war, den nur ein orientalischer Fürst erdenken und bestreiten kann. Auf dem reichen schwellenden Sammetpolster ruhte ein Wesen, welches aus dem Himmel Muhammeds herniedergestiegen zu sein schien, um die süßesten und entzückendsten Begriffe und Vorstellungen der Schönheit und Liebe zu verkörpern. Auch ein Meister aller Meister unter den Malern hätte nicht vermocht, diese Schönheit auf die Leinwand zu zaubern, und kein Dichter, selbst kein Hafis hätte vermocht, dieses Götterbild gebührend zu besingen, und wäre der Rajah nicht ihr Bruder gewesen, er wäre vor ihr niedergesunken, um ihr sein Königreich für ihre Liebe anzubieten.

Sie empfing ihn mit einem holdseligen Lächeln und reichte ihm die Hand entgegen.

»Willkommen, mein Freund. Schon wieder sehe ich Wolken auf Deiner Stirn.«

»Sie werden wohl niemals wieder vergehen!«

»Hat die Hand Deiner Schwester ihre Macht verloren? Hat sie Dir nicht stets geholfen?«

»Ja. Wenn mein Herz bekümmert war, kam ich zu Dir, und Du machtest mich wieder fröhlich, fröhlicher, als es eine meiner Frauen vermocht hätte; denn Du gabst mir nicht nur Liebe, sondern auch den Rath, der mir immer der Beste war.«

»So ist mein Rath jetzt nicht mehr so gut und heilsam wie vorher, mein Bruder?«

»Er ist noch so, Rabbadah, aber die Gefahren, welche mich umschweben, sind größer als die früheren.«

»Welche sind es? Theile sie mir mit, ich werde Dir überlegen helfen!«

»Du weißt, daß die Engländer gekommen sind – — – »

»Ah, von daher droht Dir Gefahr? Sagtest Du mir nicht, daß sie als Deine Freunde kämen, um ein Bündniß mit Dir abzuschließen, welches Dir viele Vortheile bringt?«

»Ich sagte es, denn ich glaubte es nicht anders. Heute aber bin ich vom Gegentheile überzeugt.«

»Wer gab Dir diese Ueberzeugung?«

Ein Dragoman[3], den ich miethen wollte, damit meine Diener mit den Engländern sprechen können.«

»Was sagte er?«

»Er erzählte mir, daß er noch vor kurzem in Lada gewohnt habe. Da ist ein Indier zu ihm gekommen und hat ihm viel Geld zu einer Unterredung mit einem Engländer gegeben. Auch dieser hat ihn außerordentlich gut bezahlt. Die Unterredung hat im Geheimen stattgefunden und sich auf eine Summe bezogen, welche mein Minister Tamu von dem englischen General Haftley erhalten soll. Wofür diese Zahlung erfolgen solle, ist nicht erwähnt worden. Sie sind nicht einig geworden. In dem Indier hat der Dragoman einen Schreiber meines Ministers und in dem Engländer heut einen Offizier erkannt, der mit dem General gekommen ist. Vorhin ging ich mit Tamu nach dem Garten und erblickte im Vorübergehen die Gestalt des Franken, welcher Rittmeister ist und Mericourt heißt. Er hat unter den Muskatbäumen auf die Rückkehr des Ministers gewartet, um unser Gespräch von ihm zu erfahren. Beide ahnen nicht, daß ich ihn gesehen habe.«

»Was haben Dir die Engländer für Vorschläge gemacht?«

»Noch kenne ich sie nicht. Ich werde sie erst morgen erfahren.«

»Durch Tamu?«

»Durch ihn.«

»Entziehe ihm die Verhandlung oder tödte ihn sofort.«

»Er hat meinem Vater treu gedient, und so will ich sein Leben schonen, so lange nicht die Beweise seiner Untreue offen liegen. Aber ich werde ihm verbieten, ferner mit den Engländern zu verhandeln. Auch ich dachte daran, was Du mir räthst, doch habe ich es ihn nicht merken lassen.«

»Wen wirst Du an seine Stelle setzen?«

»Keinen Eingeborenen.«

»Keinen Indier? Wen sonst?«

»Einen Franken.«

»Einen Franken? Bruder, das wirst Du nicht thun. Die Franken sind falsch!«

»Die Indier auch, ganz ebenso. Es gibt überall fromme und gottlose, treue und untreue, gute und böse Menschen. Dieser Franke ist treu.«

»Wer ist es? Hat er Dir bereits gedient und seine Treue bewiesen?«

»In dem Sinne, in welchem Du es meinest, noch nicht. Aber wenn ich Dir seinen Namen sage, so wirst Du glauben, daß ich ihm vertrauen kann.«

»Sage ihn!«

»Alphons Maletti.«

»O, der tapfere und starke Lieutenant, welcher Dir das Leben rettete, als Dich die Thugs[4] überfielen?«

»Derselbe.«

»Wo ist er?«

»Er ist mit dem General gekommen und wohnt mit in meinen Gemächern.«

»Darf ich ihn einmal sehen?«

»Du sollst ihn sehen. Ich werde den Gästen zu Ehren ein Kampfspiel veranstalten, bei welchem auch meine Frauen in ihren vergitterten Logen anwesend sein werden. Da kannst Du ihn sehen.«

»Du wirst mir sagen, wo er sitzt!«

»Ja. Glaubst Du nun, daß mir dieser Franke treu sein wird?«

»Ich glaube es. Er hat Dein Geheimniß treu bewahrt, obgleich er großen Nutzen hätte davon haben können. Er ist nicht nur stark und tapfer, sondern auch verschwiegen, edel und uneigennützig.«

»Er hat auch später nichts erzählt, als ich bereits Kalkutta verlassen hatte. Ein Anderer hätte wenigstens damit geprahlt, daß er einem mächtigen Könige das Leben gerettet habe.«

»Sollte er wirklich auch dann noch geschwiegen haben?«

»Ja, ich habe heute den Beweis erhalten. Als ich ihn zu mir rief, um ihn auszuzeichnen, staunten alle seine Begleiter darüber, daß ich ihn kannte. Der General warf ihm, als ich sagte, daß wir uns in Kalkutta gesehen hätten, einen sehr bösen Blick zu, der mich vermuthen läßt, daß er ihn bestrafen wird.«

»Dann nimmst Du ihn in Deinen Schutz!«

»Ich schütze ihn. Vorhin wurde er zum General gerufen, wo er wohl erfahren wird, was über ihn beschlossen wurde. Er wird es mir mittheilen.«

»Wenn?«

»Noch heute. Er wird in den Garten kommen.«

 

»Wohin hast Du ihn bestellt?«

»Nach der Bank unter den Drachenbäumen.«

»Hast Du ihm bereits gesagt, daß er in Deine Dienste treten soll?«

»Er ahnt von diesem Entschlusse nicht das mindeste.«

»So bist Du mit Deinen Mittheilungen jetzt wohl zu Ende?«

»Du möchtest gern, daß ich mich entferne?«

»Nein, mein Bruder; aber ich möchte nicht, daß dieser Mann allzulange auf Dich wartet. Vielleicht ist der General sehr zornig gewesen und hat ihm gedroht. Da sollst Du ihn schnell zu erheitern suchen.«

Der Maharajah lächelte.

»Meine Schwester scheint diesem Franken sehr gewogen zu sein.«

»Soll ich nicht? Muß ich nicht gern eines Mannes denken, der meinem Bruder das Leben rettete, welches mir so unendlich theuer ist?«

»Glaube nicht, daß ich Dir darüber zürnte. Wohl, ich habe Dir jetzt nichts mehr mitzutheilen. Doch morgen sollst Du mehr erfahren. Ich gehe!«

Er küßte sie auf die lilienweiße Stirn und verschwand hinter dem Vorhange. Sie wartete eine kleine Weile, dann erhob sie sich. Ihr Gewand war blau; es konnte nicht durch das nächtliche Dunkel schimmern. Sie hüllte sich in einen Shawl, der ihre ganze Gestalt bedeckte, verlöschte das Licht und verließ das Gartenhaus auch.

Ihre Schritte brachten sie nach der größeren Abtheilung des Gartens. Es war das erstemal in ihrem Leben, daß sie eines Mannes wegen eines ihrer kleinen Füßchen rührte. Ihr Herz klopfte so eigenthümlich, wie es noch niemals geklopft hatte, ihre Wangen brannten, und ihre Stime glühte. Es war ihr, als ob sie im Begriffe stehe, ein schweres Verbrechen zu begehen.

Jetzt erblickte sie die dichte Gruppe der Drachenbäume, von welcher der Rajah gesprochen hatte. Leise, ganz leise schlich sie sich im Schutze der Ingwer- und Pfeffersträucher heran. Sie war vollständig überzeugt, daß man sie nicht gesehen habe und ließ sich hinter einem der Bäume so nieder, daß sie die Bank überblicken konnte. Nur der Rajah war da. Der Franke fehlte noch.

Eine Weile verging in lautloser Stille, dann aber machte der Rajah eine plötzliche Bewegung.

»Rabbadah!«

Sie erschrak und zuckte zusammen, als ob sie einen Schlag erhalten habe.

»Rabbadah, bist Du da?«

Sie schwieg und wagte nicht sich zu bewegen. Ihr Puls klopfte, daß sie seine Hammerschläge deutlich vernahm. Der Rajah ließ ein leises Lachen hören. Ohne daß er sich umwandte, sagte er mit halblauter Stimme:

»Warum frugst Du, wohin ich ihn bestellt habe, und warum wolltest Du so gern, daß er nicht auf mich warten solle. Nun muß ich selbst auf ihn warten.«

Sie war halb todt. Wie konnte sie den Bruder jemals wieder anblicken!

Da nahten sich Schritte. Eine hohe Gestalt erschien und blieb vor dem Rajah stehen.

»Maletti!«

»Sahib!«

»Du kommst sehr spät. Setze Dich!«

»Ich komme sehr spät, weil ich zwei Schlangen beobachtete, welche ihr Gift nach Deinem Glücke spritzen wollen.«

»Wer ist es?«

»Wirst Du mir glauben?«»

»Ich glaube Dir.«

»Und wirst Du mich nicht für einen Schleicher, für einen Spionen halten, der Andere ertappt, weil er selbst das Dunkel liebt?«

»Ich selbst habe Dich in das Dunkel bestellt.«

»Nun wohl, so sollst Du es erfahren. Die eine der Schlangen ist Tamu, Dein Minister, dessen Worte ich gehört habe.«

»Ich weiß es.«

»Ah, Du weißt es bereits?«

»Ich kenne auch die andere Schlange. Es ist der Rittmeister Mericourt.«

»Wahrhaftig!«

»Aber ihre Worte kenne ich nicht. Willst Du sie mir sagen?«

»Ich kam vom General und wollte in den Garten zu Dir. Meine Schritte waren auf den Decken zwischen den Säulen unhörbar. Eben wollte ich meinen Fuß hinter der letzten Säule hervorsetzen, als ich einen Mann sah, welcher aus dem Garten kam. Es war der Minister. Aus den Muskatbäumen vor der Säule tauchte eine Gestalt auf, in welcher ich den Rittmeister Mericourt erkannte. »Nun, hast Du mit dem Rajah gesprochen?« frug der Rittmeister. – »Ja,« antwortete der Minister. »Was sagte er?« lautete die weitere Frage. – »Er trauert.« »Warum?« – »Weil er ahnt, daß ich Euer Freund geworden bin.« – »Und Du trauerst mit?« – Da antwortete Tamu: »Nein. Ich habe seinem Vater treu gedient, denn er wußte meine Treue zu belohnen, dieser aber mästet seine Unterthanen und läßt seine Minister hungern. Verdoppele die Summe, welche Du mir geboten hast, und das Königreich Augh ist Euer.«

Der Rajah war aufgesprungen und ballte die Fäuste.

»Und was gab darauf der Rittmeister zur Antwort?«

»Er sagte, daß man darüber noch zu sprechen habe. Dann traten sie in den Palast. Ich ließ sie an mir vorüber und folgte ihnen dann, ohne daß sie mich bemerkten. Sie gingen durch den Palast hindurch und dann durch den Garten des Ministers nach dessen Wohnung. Ich blieb eine Zeit lang stehen, aber der Rittmeister kam noch immer nicht, und da ich wußte, daß Du auf mich wartest, durfte ich Deine Geduld nicht länger ermüden.«

»Der Rittmeister ist ein Franke wie sein Name sagt?«

»Ja.«

»Und dennoch stellst Du Dich auf meine Seite anstatt auf die seinige?«

»Dich liebe ich, ihn aber verachte ich. Er ist wie das Gewürm, welches man zertritt ohne es anzugreifen. Uns hat ein gleiches Land geboren ebenso, wie der Giftstrauch neben dem nützlichen Bambus wächst. Mir ahnt, daß er einst von meiner Hand sterben wird.«

»Er muß Dich sehr beleidigt haben.«

»Ich würde ihn verachten auch ohne diese Beleidigung. Er hat einst ein edles Weib gekränkt, die meine mütterliche Freundin war. Ich habe sie an ihm zu rächen.«

»Vielleicht will er auch Dich verderben.«

»Das hat er längst gewollt. Heute aber hat er mir den offenen Fehdehandschuh hingeworfen; ich habe ihn aufgehoben und werde diesen Menschen unschädlich machen.«

»Er war wohl beim Generale zugegen, als Du zu diesem gerufen wurdest?«

»Ja. Er empfing mich an Stelle des Generales.«

»Was wollte er von Dir?«

»Er forderte Rechenschaft von mir, daß ich Deine Anwesenheit in Kalkutta nicht verrathen hatte. Er stellte mich ferner zur Rede darüber, daß ich auch heut nicht gesagt hatte, daß Du es seist, der den General empfing. Er erklärte mich meiner Freiheit verlustig, indem er mir den Degen abforderte, und versprach mir nach unserer Rückkehr strenge Bestrafung meiner verbrecherischen Verschwiegenheit.«

»Du hattest wirklich zu keinem Menschen jemals von mir gesprochen?«

»Wie sollte ich?« frug er einfach. »Ich hatte Dir ja mein Wort gegeben! Und dieses breche ich niemals, selbst wenn es mich mehr als Alles kosten sollte. Das thut jeder Ehrenmann.«

»Aber Du trägst Deinen Degen noch, wie ich bemerke. Du gabst ihn also nicht ab?«

»Meinen Degen gebe ich nur mit meinem Leben von mir.« »Aber Dein Vorgesetzter verlangte ihn von Dir! Was hast Du ihm geantwortet?«

»Ich sagte ihm, daß er den Degen bekommen solle, jedoch nur mit dem Griffe in das Gesicht. Statt aber sofort blank zu ziehen, wie jeder wackere Mann gethan hätte, igno- rirte er meine Worte. Er ist ein Feigling, der nur im Dunkeln handelt.«

»Und welches war das Endresultat Eurer Unterhaltung?«

»Ich habe um meinen Abschied gebeten.«

»Und ihn auch erhalten!«

»Nein; sie verweigerten mir ihn. Da erklärte ich kategorisch, daß ich ihn mir selbst geben werde, wenn ich ihn nicht erhalte.«

»Dann wärest Du in ihren Augen und nach Euren Gebräuchen ein Deserteur.«

»Pah, ich fürchte diese Gebräuche nicht! Sie sagten mir dies ebenso wie Du; ich aber erklärte, daß ich lieber als Deserteur sterben, als mich wegen eines Wortbruches belohnen lassen werde. Die beiden Memmen verwehrten es mir nicht, sie ungehindert zu verlassen.«

»Und nun, was wirst Du beginnen?«

»Ich werde Beide fordern, erst den Rittmeister und dann den General.«

»Du kannst fallen!«

»Das ist möglich aber nicht wahrscheinlich. Wahrscheinlicher noch ist es, daß ich sie beide niederschlage. Sie sind Offiziere und können mir die Genugthuung nicht verweigern.«

»Und dann, selbst wenn Du sie besiegt hast, was thust Du dann?«

»Ich würde, wenn man mich ergreift, als Deserteur behandelt werden, aber ich glaube nicht, daß es ihnen gelingt. Ich gehe nach Batavia in holländische Dienste.«

»Warum willst Du nicht in Indien bleiben?«

»Wo fände ich einen Fürsten, der mir eine Zukunft böte!«

»Hier in Augh.«

»Hier? Inwiefern?«

»Du bleibst bei mir.«

»Bei Dir? Ich würde Dir nur Schaden bringen.«

»Nein. Deine Anwesenheit würde mir von großem Nutzen sein.«

»Auf welche Weise?«

»Was ist Deine Waffe?«

»Meine Lieblingswaffe ist die Artillerie.«

»Das ist mir lieb. Du wirst in meine Dienste treten, mir Kanonen versorgen und meine Artillerie nach abendländischer Weise organisiren. Willst Du?«

»Ist es Dein Ernst?«

»Ja. Du sollst mein Kriegsminister, Du sollst mein Bruder sein. Sage ja!«

»Wohlan, so nimm mich hin, und ich schwöre Dir, daß Dir von diesem Augenblicke an mein Blut, mein Leben und alle meine Kräfte gehören werden, denn ich weiß, daß Du nicht zu jenen Tyrannen gehörst, welche um einer Laune willen ihre treuesten Diener von sich werfen oder sie noch schlimmer als mit bloßem Undanke belohnen.«

»Ich werde Deine Kräfte schon morgen gleich in Anspruch nehmen.«

»Thue es. Ich werde gehorchen!«

»Ich werde Tamu, meinen Minister entfernen. Du sollst an seiner Stelle für mich mit den Engländern unterhandeln.«

»Sahib, das wirst Du mir nicht gebieten!«

»Warum. nicht? Willst Du mein Vertrauen dadurch verdienen, daß Du mir gleich bei dem ersten Auftrage den Gehorsam verweigerst?«

»Ja. Schau, Sahib, für einen kleinlichen ehrsüchtigen Charakter würde es die größte Genugthuung sein, wenn er morgen vor den General hintreten und sagen könnte: »Ihr habt mich gestern zum Verbrecher gemacht und mir meinen Degen abgefordert, und heute bin ich Kriegsminister des Maharajah von Augh und stehe als sein Bevollmächtigter vor Euch um Euch die Bedingungen vorzuschreiben, unter denen er bereit ist, Eure Vorschläge anzuhören!«

»Diese Genugthuung will ich Dir ja geben.«

»Aber sie würde Dein Verderben sein. Man würde sagen, daß man mit einem ehrlosen Ueberläufer nicht verhandeln könne; man würde Dein Verfahren für eine Majestätsbeleidigung, für eine gräßliche Verletzung des Völkerrechtes erklären; man würde sich von Dir zurückziehen und diese Beleidigung durch eine sofortige Kriegserklärung rächen. Du siehst, daß ich nur an Dich, an Dein Wohl und an dasjenige Deines Landes denke!«

»Ich sehe es und danke Dir. Ich werde die Verhandlung einem Andern übergeben, aber sie soll in meiner Wohnung geführt werden, wo wir Beide jedes Wort hören können, und Dein Rath soll ebenso gehört und berücksichtigt werden wie der meinige. Hast Du vielleicht erfahren, welche Vorschläge mir die Engländer zu machen haben?«

»Nein. Nur der General kennt sie und vielleicht der Rittmeister, wenn der erstere ihm Einiges davon mitgetheilt haben sollte.«

»Er wird ihm Alles gesagt haben, denn der Rittmeister ist seine rechte Hand.«

»Du irrst. Der Rittmeister gilt weniger bei ihm als jeder andere seiner Untergebenen. Der General weiß, daß Mericourt ein Abenteurer und ein hinterlistiger Feigling ist. Er thut, als ob er sich von ihm lenken lasse, und benutzt ihn doch nur wie das Wasser, welches das Rad zu treiben hat und dann weiter fließen muß.«

Der Rajah hatte sich während dieser Worte seines neuen Kriegsministers erhoben.

»So thun es die Engländer,« meinte er. »Sie werfen ihre Werkzeuge undankbar von sich, wenn sie dieselben ausgenutzt haben. Und ganz dieselbe Undankbarkeit zeigen sie auch gegen uns. Dieser Lord Haftley kommt zu mir und sagt, daß er das Wohl meines Landes im Auge habe, aber er trägt die Falschheit und den Verrath in seiner Hand. Er will den Inglis mein Land öffnen, und dann, wenn ich ihnen dies gestattet habe, werden sie es mir nehmen.«

»Was wirst Du ihm antworten?«

»Ich kenne die Engländer. Sie haben sehr Vieles, was wir gebrauchen können, und wir haben gar Manches, was ihnen unentbehrlich ist. Ein Handel mit ihnen wird beiden Theilen Nutzen bringen, und ich habe also nichts dagegen, daß sie zu mir und auch meine Unterthanen zu ihnen kommen, um ihre Waaren auszutauschen. Aber ich werde meine Bedingungen so stellen, daß mir kein Schaden daraus erwachsen kann.«

»Welches sind diese Bedingungen, Sahib?«

»Darf bei Euch ein Staat ohne Erlaubniß der andern Nationen ein Land erwerben?«

»Nein. Er muß sich erst im Stillen und dann auch öffentlich ihrer Zustimmung versichern.«

»Nun gut. Ich werde den Engländern mein Land öffnen, wenn sie mir nachweisen, daß die Frankhi, die Italini, die Nemßi[5], die Russi, die Spani und Portugi ihnen die Erlaubniß geben. Und diese Nationen müssen mir versprechen mich zu vertheidigen, wenn die Ingli mir mein Land nehmen wollen.«

 

»Auf diese Bedingungen werden die Engländer nicht eingehen.«

So mögen sie von Augh fortbleiben und wieder dahin zurückkehren, woher sie gekommen sind!«

»Sie werden gehen, aber dann wiederkommen, doch nicht so wie jetzt, sondern mit ihrer bewaffneten Macht, um Dich zu zwingen.«

»Dann werde ich kämpfen. Ich habe Dich ja zu meinem Bruder gemacht, damit Du mir helfen sollst sie gerüstet zu empfangen. Doch jetzt laß uns die Ruhe suchen! Morgen ist ein Tag, welcher uns wach und kräftig sehen muß. Die Inglis sind ein mächtiges Volk; ich muß ihre Gesandten würdig behandeln und werde ihnen morgen ein Schauspiel geben.«

»Welches?«

»Einen Kampf zwischen Elephanten, Bär und Panther. Hast Du so etwas bereits einmal gesehen?«

Der Lieutenant lächelte und antwortete einfach:

»Ich bin ein Jäger.«

»So wird dieses Schauspiel Deine Aufmerksamkeit erwecken. Ich habe einen wilden Bär vom Himalaja, der größer ist als alle, die ich bisher gesehen habe. Und den Panther erhielt ich vom Maharajah von Singha zum Geschenke. Er ist dem Bären gewachsen. Doch jetzt komm.«

Sie verließen den Ort und schritten dem Palaste zu.

Kaum waren sie fort, so erhob sich Rabbadah aus ihrem Verstecke und trat zu dem Sitze, den sie verlassen hatten. Warum ließ sie sich gerade an der Stelle nieder, auf welcher Maletti gesessen hatte? Sie legte sich diese Frage gar nicht vor; sie hätte dieselbe gar nicht beantworten können. Sie folgte der plötzlichen Regung ihres Innern und handelte nicht anders als rein instinktiv.

Ueber ihr breitete sich der tiefdunkle Himmel des Südens mit seinen strahlenden Sternbildern aus. Wollte auch in dem Himmel ihres Herzens ein Stern aufgehen, strahlender noch vielleicht als all die glänzenden Welten am Firmamente? Um sie her träumte und duftete die tropisch üppige Natur, und die reiche Vegetation wiegte sich leise im Zephyre, der durch die Wipfel der Palmen strich. Auch im Herzen dieses herrlichen Weibes wollte es aufsteigen wie Träume und Düfte eines nahen Glückes, von dem sie bisher keine Ahnung gehabt hatte.

Da vernahm sie plötzlich nahende Schritte, und noch ehe sie sich erheben und entfernen konnte, stand eine männliche Gestalt vor ihr.

Es war Maletti.

Er hatte seine Wohnung wieder verlassen, weil er das Bedürfniß fühlte, die Ereignisse des heutigen Tages in seinem Innern zu verarbeiten, bevor es ihm möglich war, Schlaf und Ruhe zu finden. Es zog ihn nach dem Platze, an welchem sein Leben eine höchst bedeutungsvolle Wendung dadurch genommen hatte, daß er vom Rajah in einen so wichtigen Dienst genommen worden war. Mit gesenktem Kopfe und in tiefes Sinnen versunken war er durch den Garten gegangen, erst als er an dem vorhin verlassenen Platze anlangte, erhob er den Blick und gewahrte zu seiner Bestürzung, daß er sich vor einer weiblichen Gestalt befand, welche sich erschrocken von ihrem Sitze erhob.

Er kannte die strenge Sitte des Landes; er wußte vor allem, daß es hier im Palaste und Garten des Rajah bei hoher Strafe verboten war, die Begegnung mit irgend einem Weibe aufzusuchen, aber er befand sich ja in demjenigen Theile des Gartens, welcher von den Männern betreten werden durfte, und das gab ihm die Kraft, seiner Bestürzung Herr zu werden.

Auch sie war erschrocken; ihre ganze Haltung zeigte es, doch sie erkannte ihn, hüllte sich fester in ihr Gewand, machte aber keine Bewegung, welche die Absicht sich zu entfernen verrathen hätte.

»Verzeihe!« bat er nach einer kurzen Pause. »Ich dachte nicht, jemand hier zu finden.«

Er wandte sich zur Rückkehr um.

»Bleibe!« gebot sie.

Der Ton dieser Stimme hatte etwas so Gebieterisches und doch so Liebliches, er drang durch das Ohr des Hörers bis in das tiefste Leben desselben hinab. Maletti gehorchte und drehte sich wieder um.

»Was befiehlst Du?« frug er.

»Setze Dich!«

Er ließ sich nieder und sie nahm in einer kleinen Entfernung neben ihm Platz.

»Wie ist Dein Name?« begann sie.

»Alphons Maletti.«

»Du gehörst zu den Inglis?«

»Ich bin ein Frankhi, ich gehörte bis heut zu ihnen, jetzt aber nicht mehr.«

»Warum nicht mehr?«

Er zögerte mit der Antwort.

»Wer bist Du?« erkundigte er sich dann.

»Mein Name ist Rabbadah. Hast Du noch nicht von mir gehört?«

Er machte eine Geste der höchsten Ueberraschung.

»Rabbadah, die Begum[6], die Schwester des Maharajah, die Blume von Augh, die Königin der Schönheiten Indiens? O, ich habe von Deinem Ruhme, von Deiner Herrlichkeit und von der Güte Deines Herzens, der Weisheit Deines Verstandes viel, sehr viel gehört, noch ehe ich dieses Land betrat.«

Sie zauderte einen Augenblick, dann sagte sie:

»Ja, ich bin die Begum, und Du kannst mir also sagen, warum Du nicht mehr zu den Inglis gehörst.«

»Weil ich ein Diener Deines Bruders, des Maharajah von Augh, geworden bin.«

»Auf welche Weise dienst Du ihm?«

»Er hat mir die Reorganisation seiner Truppen übergeben.«

»So muß er ein großes Vertrauen zu Dir haben.«

»Ich liebe ihn!«

»Ich danke Dir, denn auch ich liebe ihn. Aber laß Deine Liebe nicht sein wie diese Blume, welche nur kurze Zeit duftet und dann stirbt!«

Sie pflückte eine nahestehende Rose ab und enthüllte dabei einen Arm, dessen herrliche Formen ihm die Pulse schneller klopfen machten.

»Meine Liebe und Treue gleicht nicht der Blume, welche bald stirbt, sondern dem Eisenholzbaume, der sich von keinem Winter fällen läßt.«

»Dann segne ich den Tag, welcher Dich zu meinem Bruder führte.«

Sie reichte ihm die Rose dar; er nahm sie und berührte dabei ihr kleines, zartes, warmes Händchen. Diese Berührung elektrisirte ihn förmlich, so daß er es wagte, die duftende Blüthe an seine Lippen zu drücken.

Ich danke Dir, Sahiba![7] Diese Rose wird noch bei mir sein, wenn ich einst sterbe!«

»Du wirst dieser Rosen schon sehr viele erhalten haben!«

»Es ist die erste!«

»Du sagst die Wahrheit?«

»Ich lüge nie.«

»Das weiß ich. Du bist keiner Lüge und keines Verrathes fähig.«

Er erstaunte.

»Woher weißt Du das?«

»Hast Du meinen Bruder verrathen?«

Nein. Aber was weißt Du von mir und ihm?«

»Ich kannte Dich und Deinen Namen noch ehe Du nach Augh kamst. Er hat mir von Dir erzählt. Ich bin seine Vertraute, der er Alles mittheilt, was sein Herz bewegt. Du sollst seine Sorgen theilen. Darf ich auch Deine Vertraute sein?«

Bei dieser leise und zögernd ausgesprochenen Frage erbebte er bis in sein tiefstes Innere hinein.

»O wenn dies möglich wäre, Sahiba!«

»Es ist möglich, und ich bitte Dich darum,« antwortete sie. »Es gibt manches, was ein Diener aus Liebe seinem Herrn verschweigt, um ihm keine Sorgen zu machen, und dies Alles sollst Du mir anvertrauen. Willst Du?«

»Ich will es.«

»Schwöre es mir.«

»Ich schwöre es!«

»Doch darfst Du mir von jetzt an nichts verschweigen, bis ich Dich von Deinem Schwure entbinden werde.«

Sie reichte ihm ihre Hand entgegen; er nahm dieselbe in die seinige, und es war ihm dabei als ob sein Herz von einem Strom durchdrungen werde, der aus der Seligkeit der Götter herabgefluthet sei. Er vergaß, diese Hand wieder freizugeben, und sie vergaß, sie wieder an sich zu ziehen. In jenen tropischen Ländern tritt jedes Naturereigniß mit größerer Schnelligkeit ein als bei uns, der Sturm kommt unvorhergesehen; das Wetter umzieht ohne alle Vorbereitung den Horizont, die Sonne durchbricht die finstern Wolken ohne sich erst anzumelden; Tag und Nacht scheiden ohne Dämmerung, und auch die Gefühle des Menschen erobern sein Leben, Denken und Handeln ohne erst den kühlen berechnenden Verstand um die Erlaubniß zu befragen.

»Du sollst mich nie, niemals von diesem Schwure entbinden, Sahiba,« flüsterte er mit erregter zitternder Stimme. »Ich will Dir dienen und gehorchen, bis Gott mein Leben von mir fordert. Aber es ist hier verboten mit Frauen zu verkehren.«

»Ich bin die Begum, und ich darf gebieten. Die Gesetze werden von den Königen gemacht, und die Könige haben also auch das Recht, die Gesetze wieder aufzuheben oder zu verändern. Und wer soll es denn erfahren, das wir mit einander sprechen? Mein Bruder, der Rajah, nicht, und ein anderer noch viel weniger.«

»Und wo können wir sprechen, ohne daß es Jemand erfährt?«

»Komm; ich werde Dir es zeigen!«

Sie hielten sich noch immer bei der Hand und erhoben sich. Sie führte ihn vorsichtig nach der Frauenabtheilung des Gartens und dem Kiosk, in welchem sie vorher ihren Bruder empfangen hatte.

»Verstehst Du den Laut nachzuahmen, welchen der Bülbül[8] ausstößt, wenn er träumt?«

»Ich verstehe es.«

»Versuche es.«

Er legte die beiden Hände an den Mund und ahmte die abgerissenen Traumtöne der Nachtigall nach.

»Du kannst es,« meinte sie. »Wenn Du mit mir sprechen willst, so komme hierher, ohne Dich von jemanden erblicken zu lassen und stoße diese Laute aus. Es wird stets vom Einbruche des Abends an eine treue Sklavin auf Dich warten, bis ich selbst erscheine. Sie führt Dich in das Innere des Häuschens und wird Dich dort bis zu meiner Ankunft verbergen. Bin ich selbst da, so hörst Du von mir das Girren einer Turteltaube und kannst sogleich eintreten. Hörst Du aber dieses Zeichen nicht und komme ich auch nicht, so ist das ein Zeichen, daß mein Bruder bei mir ist. Dann mußt Du Dich verbergen bis er geht.«

3Dolmetscher.
4Eine religiöse Mördersekte in Indien.
5Deutschen.
6Königin oder Prinzessin.
7Herrin.
8Nachtigall.