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Kai Althoetmar

Köln-Quiz

Zwölf Rätsel-Stories aus der

Kölner Stadtgeschichte

Edition Zeitpunkte

Vorbemerkung:

Diese und viele weitere Rätsel rund um Personen aus der Kölner Stadtgeschichte wurden über einen Zeitraum von zehn Jahren auf der Welle von Radio Köln als „Wochenrätsel“ gesendet. Für die hier vorliegende Buchfassung wurden sie überarbeitet und aktualisiert.

Am Ende eines jeden Rätsels steht die Frage: „Wer war's?“ Die Auflösungen zu den Rätselstorys um historische Persönlichkeiten finden sich ganz am Ende des Buches aufgelistet sowie (verschlüsselt) jeweils am Ende des Textes eines jeden Rätsels. Damit Leser bei der Lektüre nicht ungewollt die Lösung lesen, bevor sie selbst gegrübelt haben, wird die Auflösung am Ende des Rätseltextes verschlüsselt angegeben, und zwar werden Name oder Lösungswort „umgekehrt“ geschrieben. Außerdem sind jeweils die drei Buchstaben ABC als Blindbuchstaben an den Anfang und das Ende des Namens (Vor- und Nachname) oder Lösungswortes gesetzt.

Beispiel: Heinrich Böll

Lösung dargestellt als:

ABCHCIRNIEHABC ABCLLEOBABC.

Und nun viel Spaß beim Raten und Grübeln!

1. Der mit dem Teufel wettete

Übrig blieben nur die Grundmauern, Teile des geborstenen Daches, verkohlte Balken, Schutt und heiße Asche. Es war das Jahr 1248, als der Dom durch ein Feuer fast völlig zerstört wurde - der Dom, den Erzbischof Hildebold hatte errichten lassen, der den Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige beheimatete.

Schon tags darauf begannen die Kölner, allen Schutt zur Seite zu schaffen. Die Nachricht vom Brand des Domes lief durch ganz Europa. Einfache Gläubige, Kaufleute und Könige waren sich einig: Köln brauchte für die Schreinreliquie einen neuen Dom. Das Geld floß reichlich. Erzbischof Konrad heuerte einen der besten Dombaumeister Europas an. Schon vier Monate nach dem Brand segnete Konrad den Grundstein des neuen Domes.

Der Dombaumeister arbeitete Tag und Nacht an seinem Lebenswerk. Immer wieder schritt er die Mauern ab, zog Richtschnüre und schimpfte mit den Steinmetzen, wenn sie ungenau arbeiteten. Morgens war er der Erste auf dem Gerüst, und abends stieg er als Letzter nochmals die langen Leitern hinauf, um das Tagwerk zu begutachten.

So ging es Jahr um Jahr. Doch der Bau der Kathedrale ging nur sehr langsam voran. Der Dombaumeister wurde immer älter. Noch glaubte er, das Werk zu Lebzeiten vollenden zu können. Der Legende nach ging er sogar auf eine Wette des Teufels ein. Der Teufel behauptete, er könne eine Wasserleitung aus der Eifel nach Köln legen, ehe der Dom vollendet sei. Der Dombaumeister arbeitete fieberhaft weiter, unermüdlich trieb er seine Arbeiter an. Doch er verlor die Wette und brachte sein Lebenswerk nicht zu Ende. Erst rund 630 Jahre später konnte der Kölner Dom endgültig fertiggestellt werden.

Wie hieß der Dombaumeister?

Lösung: ABCRETSIEMUABMODABC ABCDRAHREGABC

2. Heimweh nach Köln

In Mülheim wurde er am 1. Oktober 1876 als Sohn eines Eisenbahners geboren. Als er zwei war, zog die Familie nach Deutz, damals Garnisonsstadt. Oft hörte er dort die durchmarschierenden Militärkapellen. Schon in der Schulzeit konnte der Junge mit den roten Haaren die neuesten Karnevalslieder stets auswendig und zeigte Talent und Begeisterung fürs Reimeschmieden und als Spaßmacher bei Familienfesten. Kein Wunder, daß er seine Ausbildung zum Galvanoplastiker nur widerwillig zu Ende brachte. Nebenher spielte er ab 1895 in einem Laienspieltheater, dem „Marianischen Jünglingsverein“. Als ihm das nicht mehr genügte, zog er als Alleinunterhalter auf die Bühne. Beim Deutzer Schützenfest 1899 trug er sein erstes Milieulied vor: „Et Düxer Schötzefeß“. Das Publikum sang begeistert mit.

„Jo nom Düxer Schötzefeß, do loß mer gonn,

wenn de Lappe vun de Stivvele fleute gonn,

jo om Düxer Schötzefeß, do eß et schön,

do mäht Freud un Spaß sich selvs die älteste Möhn!“

Seine Karriere als Kölscher Liedermacher und Karnevalssänger hatte begonnen - obwohl er keine Noten lesen und schreiben konnte. Nach seinem Auftritt beim Deutzer Schützenfest bekam er kleine Engagements von Kölner Vereinen und tingelte über die Dörfer und durch die Viertel. 1907 schaffte er dann den Durchbruch mit dem Karnevalslied „Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt“. Ein Jahr später erhielt er schon den ersten Preis für das beste Mundartlied von der „Literarischen Gesellschaft in Köln“.

Aber nicht nur unter den Jecken und Narren wurde er bekannt. Seine Volkslieder, die zu Ohrwürmern wurden, machten ihn in ganz Köln bekannt und beliebt. Zu Weiberfastnacht 1939 wurde sogar ein Brunnen ihm zu Ehren eingeweiht.

Drei Jahre zuvor, am 6. August 1936, war er im Alter von 59 Jahren gestorben. Hinter ihm lag ein großes Leben als Sänger und Komponist. Vier Tage nach seinem Tod erwiesen Tausende dem populären Volkskünstler die letzte Ehre. Ein langer Trauerzug folgte seinem Sarg von seinem Haus am Neumarkt durch die Innenstadt bis zum Friedhof Melaten. 35.000 Schaulustige säumten die Straßen, die Geschäfte hatten geschlossen, bis der Tote im Frack beigesetzt war. Die Stadt Köln würdigte seine Verdienste mit einem Ehrenbegräbnis. An seiner letzten Ruhestätte erklang das Lied, das er erst kurz vor seinem Tode geschrieben hatte: „Heimweh nach Köln“, eher bekannt unter der Liedzeile „Ich mööch zo Foß noh Kölle gon“.

„Wenn ich su an ming Heimat denke

un sin d’r Dom su vör mir ston,

mööch ich direk op Heim an schwenke,

ich mööch zo Foß no Kölle gon.“

Wer war's?

Lösung: ABCILLIWABC ABCNNAMRETSOABC

3. Die List des alten Fuchses

Köln am 22. August 1944. Die Niederlage des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg ist längst absehbar, aber im Inneren halten die Nationalsozialisten die Macht noch fest in Händen. Das Attentat auf Adolf Hitler einen Monat und zwei Tage zuvor ist gescheitert. Unter dem Decknamen „Aktion Gewitter“ läßt das Regime im ganzen Reich etwa 5.000 Politiker jener Parteien verhaften, die 1933 von Hitler verboten worden waren, unter anderem Politiker von SPD, KPD und Zentrumspartei.