Spracherkennung für Autoren

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Ein gesteigertes Arbeitspensum

Sie werden auch feststellen, dass Sie durch das Diktieren nicht nur mehr Text in kürzerer Zeit schaffen, Sie werden auch entspannter sein. Als Autor führen Sie oft eine Auseinandersetzung mit der Sprache. Sie suchen nach den richtigen Wörtern und den besten Formulierungen. In meinem Fall fällt mir dies beim Diktieren leichter als beim Tippen. Ihre Erfahrungen werden sich mit meinen möglicherweise decken, oder auch nicht, aber durch die eingesparte Zeit werden Sie früher mit dem gesetzten Tagesziel fertig sein. Und da Sie weniger Zeit gebraucht haben, werden Sie hinterher entspannter und weniger erschöpft sein.

Bleiben Sie in der Anfangszeit bei der gleiche Anzahl Wörter als Tagesziel, die Sie sich auch schon vorher als Ziel gesetzt hatten. Beginnen Sie erst nach einigen Wochen, wenn Sie und Ihr Spracherkennungssystem sich angefreundet haben, mit einer Steigerung Ihres täglichen Arbeitspensums. Erfreuen Sie sich erst einmal an der gewonnenen Zeit und steigern Sie erst langsam das Arbeitssoll.

Aber stellen Sie sich kurz das Ergebnis vor: Sie werden zwei bis dreimal so viel schreiben können wie vorher. Haben Sie sich mal gefragt, wie so mancher Belletristik-Schriftsteller mehrmals im Jahr Romane mit mehr als 500 Seiten schreiben kann? Die Antwort ist oft: Spracherkennung!

Kein Zwang

Wenn Sie sich entscheiden, von nun an Ihre Texte zu diktieren, ist dies keine Einbahnstraße. Sie haben die Wahl zwischen Ihrer Tastatur und dem Mikrofon, eine Wahl, die Sie vorher nicht hatten. Wenn Sie also nun früh am Morgen aufwachen und einen Gedankenblitz zu Ihrem Buch haben, müssen Sie nicht diktieren, während Sie beim Schreiben den morgendlichen Gesang der Vögel durch das offene Fenster lauschen möchten. Die neue Möglichkeit den Text diktieren zu können ist, genauso wie das Schreiben mit der Hand, nur eine Erweiterung Ihres Repertoires.

Wenn Sie also die Stille genießen möchten, oder in einer Umgebung schreiben, die das Einsprechen Ihres Textes nicht möglich macht, lassen Sie das Mikrofon ruhig aus. Manche Sätze und Textabschnitte müssen zuweilen auch mit vielen Umformulierungen und Änderungen langsam herausgefeilt werden, oder Sie müssen Tabellen erstellen. Dies sind Arbeiten die eine Tastatur und eine Maus nötig machen. In dem Fall nutzen Sie keine Spracherkennung, sondern die Tastatur.

Aber für andere Arbeiten ist die Diktiersoftware perfekt geeignet, beispielsweise lange Textabschnitte die schon fast fertig im Kopf formuliert sind und die einfach runtergeschrieben, bzw. runterdiktiert werden können. Nutzen Sie die Vorteile, die solche Abschnitte bieten und profitieren Sie in diesem Moment von der Diktiersoftware; indem Sie die Geschwindigkeit steigern, Tippfehler vermeiden und zugleich die Sehnen und Gelenke Ihrer Hände schonen.

Natürlichere Dialoge

Ein Vorteil, den das Diktieren bietet, ist der einfachere Zugang zu natürlich gesprochenen Dialogen. Falls Sie einen Roman schreiben und schon immer Zweifel an Ihren Dialogen hatten, besteht auf diesem Weg die Möglichkeit, dass die Dialoge nun gesprochen viel besser werden. Das muss nicht der Fall sein, möglicherweise ist an Ihren Dialogen nichts auszusetzen, aber bei vielen Autoren werden laut ausgesprochene Dialoge lebendiger, natürlicher und somit besser. Probieren Sie einfach mal aus, nachdem Sie sich an das Diktieren gewöhnt haben, wie sich das Diktieren bei Ihnen in dieser Hinsicht auswirkt. Möglicherweise werden Sie überrascht sein!


> So lassen sich lebendige Dialoge zu Papier bringen <

Kreativität und Schreibblockaden

Starren Sie in Denkpausen aus dem Fenster, lassen den Blick schweifen, und bekommen so Ihren kreativen Prozess in Gang? Wie wäre es, dies nicht durch das Tippen auf der Tastatur und konzentriertes Starren auf den Bildschirm zu unterbrechen? Dann blicken Sie doch einfach weiter aus dem Fenster und diktieren dabei entspannt zurückgelehnt Ihre Gedanken. Möglicherweise ist das genau die Arbeitsweise, auf die Sie schon immer gewartet haben?


Auch Schreibblockaden - je nachdem was die Ursache ist - lassen sich möglicherweise einfacher überwinden, wenn Sie einfach drauflos reden können. Einen Versuch ist es wert.

Gesundheitliche Gründe

Manche Autoren haben oft die irrationale Angst, ihre kreative Schaffenskraft könne verloren gehen, wenn sie irgendwas an ihrem etablierten Arbeitsablauf ändern würden. Aber die Änderung des Arbeitsablaufs kann sich in verschiedene Richtungen auswirken. Man kann seine Produktivität steigern, aber auch eine gesundheitliche Schädigung verhindern. Denn die beste kreative Schaffenskraft kann ihre Wirkung nicht mehr entfalten, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist zu schreiben.

Haltungsschäden und chronische Erkrankungen kommen schleichend. Wenn sie aber mal da sind, können sie einem Autor aber das Schreiben schwer bis unmöglich machen. Den Körper bei der recht einseitigen und monotonen Arbeitshaltung eines Schriftstellers gesund zu halten, ist wichtig. Helfen kann dabei aber auch Abwechslung bei der Nutzung des Arbeitsplatzes. Wer nicht immer nur über der Tastatur gebeugt sitzen muss, tut seinem Körper was Gutes.

Eine Autorenkollegin leidet unter einem Tennisarm. Als sie vor ein paar Jahren, über mehrere Tage und Nächte ein Manuskript fertiggestellt hatte, führte dies zu einer Überbelastung der Sehnen im Bereich des Ellbogens. Sie schreibt auf einem Laptop, die Tastatur hat einen geringen Anschlag, die Arme stehen in einer stark angewinkelten Haltung vor dem Körper, da sie nicht so weit weg vom Bildschirm sitzen möchte. Heute macht sich bei längeren Schreibsitzungen der Tennisarm sehr schnell bemerkbar und sie muss die Arbeit oft unterbrechen. Da Sie ein MacBook verwendet, könnte sie eigentlich ohne weiteren Aufwand und Kosten die Spracherkennung nutzen, die in ihrem Betriebssystem standardmäßig vorhanden ist.


> Laptop-Tastaturen sind nicht für Vielschreiber gedacht <

Viele Gründe können einem die Arbeit am Computer schwer machen:

- Sehnenscheidenentzündung

- Bandscheibenvorfälle

- Steißbeinentzündungen

- Rheumatische Erkrankungen

- Augenprobleme

Die Arbeit am Computer, über mehrere Jahrzehnte, hat ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Eine Spracherkennung am Computer kann Ihnen einen Teil der benötigten Abwechslung bringen und sich so schonend auf Ihren Körper auswirken.

Weniger Fehler

Neben gesundheitlichen Gründen, die das Tippen oder Sitzen unmöglich machen können, kann auch eine Schreibschwäche ein guter Grund sein, eine Spracherkennung zu nutzen. Wer unter vielen Tippfehlern leidet, kann diese mithilfe eines diktierten Textes deutlich reduzieren, bei einer guten Erkennungsrate sogar fast ganz vermeiden.

Personen mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) können auch ein Buch schreiben. Unterstützt durch eine Spracherkennung - in Verbindung mit einer Vorlesefunktion - ist dies möglich.

Das 10-Finger-Schreibsystem wird nicht von allen Menschen gleich gut beherrscht. Die Bandbreite zwischen dem 2-Finger-Adler-Suchsystem und der flüssigen Nutzung aller 10 Finger zum Schreiben ist groß. Viele Menschen können, trotz viel Übung, nicht fehlerfrei Schnellschreiben. Mit einer Spracherkennung kann dies umgangen werden.

Die Hände sind frei

Ein Vorteil beim Diktieren ist, dass Sie den Kopf frei bewegen und Ihren Blick auf andere Dinge richten können. Wenn Sie als Autor Ihren ersten Entwurf schreiben und währenddessen Ihren Blick auf Ihr Quellmaterial oder Notizen werfen möchten, ist dies beim Diktieren sehr einfach möglich. Ihre Hände können Sie einfach anderweitig nutzen. Sie können nach Notizen greifen, oder Buchseiten offen halten, aus denen Sie beim Diktieren Informationen entnehmen möchten.


> Recherchieren und gleichzeitig Diktieren <

Neben der also sowieso schon höheren Geschwindigkeit, mit der Sie beim Diktieren Text zu Papier bringen, sparen Sie also auch noch Zeit bei der Sichtung und Auswertung Ihres Quellmaterials. Gerade in der Phase, wenn Sie von Ihrem Manuskript den ersten Entwurf erstellen, ist dies sehr praktisch, spart sehr viel Zeit und ist überraschend einfach.

Mit der Zeit und etwas Gewöhnung, werden Sie dies parallel zum Diktieren tun können, ohne das es Sie ablenkt.

Der Autor und das Mikrofon

Richtig Diktieren

Wenn Sie noch nie mit einem Mikrofon am Computer gearbeitet haben, wird für Sie vieles noch neu sein. Nicht nur das Sprechen in der richtigen Lautstärke und mit einer klaren Aussprache ist wichtig. Auch auf ein paar technische Einstellungen sollten Sie achten: Das Mikrofon muss einen guten Abstand zum Mund haben, die Lautstärkeeinstellung des Mikrofons muss korrekt eingestellt sein, und Ihre Diktiersoftware muss auch dieses Mikrofon als Quelle verwenden.

 

Wenn Sie einen Laptop, oder ein anderes Gerät mit eingebautem Mikrofon benutzen, werden Sie bei der Verwendung einer Diktiersoftware das richtige Mikrofon als Quelle auswählen müssen. Je nach verwendetem Betriebssystem sehen die Einstellungen dafür etwas anders aus. Gehen Sie einmal in die Systemeinstellungen Ihres Computers und schauen Sie nach, ob und wie viele Mikrofone dort schon aufgeführt sind. Bei einem normalen Desktop PC sollte im Normalfall kein Mikrofon angeschlossen oder eingebaut sein. Wenn Sie aber für Videokonferenzen schon eine Kamera verwenden, wird diese auch ein Mikrofon eingebaut haben, welches in den Systemeinstellungen zu finden sein sollte.

Wie man das richtige Mikrofon für die Diktiersoftware findet, die man verwenden möchte, darauf kommen wir später noch. Sollten Sie aber jetzt schon ein Mikrofon haben, können Sie mit einer kurzen Aufnahme überprüfen, wie sich Ihre Stimme mit dem Mikrofon anhört und wie die Lautstärke eingestellt ist. Sollten Sie auf Ihrem System ein Sprachrekorder haben, können Sie diesen verwenden. Ansonsten können Sie eine Software wie Audacity für eine Testaufnahme benutzen.


> Die Testaufnahme darf nicht übersteuert sein <

Wichtig ist, dass Sie beim Diktieren nicht in das Mikrofon schreien, nicht hinein flüstern, sondern mit einer normalen Lautstärke sprechen. Diktieren Sie in einem natürlichen Tempo und Ton, die Satzzeichen werden mitgesprochen. Zusammenhängende Sätze führen zu einem besseren Ergebnis als stockendes Sprechen. So ist es am entspanntesten für Ihre Stimmbänder und Sie können längere Diktate durchstehen, ohne dass Ihre Stimme versagt. Versuchen Sie, mit einer klaren Aussprache zu sprechen und verschlucken Sie keine Silben beim Diktieren. Viele Menschen realisieren erst bei der Nutzung einer Spracherkennung, wie weit sich Ihre Sprache vom Durchschnitt entfernt hat.

Schauen Sie während des Diktierens nicht auf den Bildschirm, um Ihre volle Aufmerksamkeit auf das Formulieren und Diktieren verwenden zu können. Die Wörter auf dem Bildschirm mit dem Auge zu verfolgen hindert Sie daran, Ihre Sätze im Kopf schon vorausformulieren zu können. Erst wenn Sie einen Gedanken fertig diktiert haben, können Sie einen Blick auf den diktierten Text werfen und ihn nötigenfalls korrigieren.

Suchen Sie sich eine bequeme Sitzposition, lehnen Sie sich entspannt zurück, und versuchen Sie, einen guten Abstand zum Mikrofon zu finden. Dieser Abstand sollte später gleichmäßig eingehalten werden, d. h. Sie sollten nicht an einem Tag näher am Mikrofon sitzen als an einem anderen Tag. Mit einem gleichbleibenden Abstand können Sie sichergehen, dass der Aufnahmepegel des Mikrofons einheitlich bleibt.

Der Aufnahmepegel eines Mikrofons wird normalerweise automatisch eingestellt. So gut wie jede Software, die ein Mikrofon verwendet, kann heutzutage eine dynamische Anpassung vornehmen. Falls Sie später Dragon verwenden, werden Sie eine kleine Pegelanzeige in der DragonBar sehen. Mit einem Blick darauf können Sie immer schnell überprüfen, ob die Aufnahmelautstärke in Ordnung ist.

Das Diktieren funktioniert in einem leisen Raum am besten. Versuchen Sie, die Hintergrundgeräusche auf ein normales Maß zu reduzieren. Sie können beim Schreiben also keine laute Musik hören, wenn Sie Ihren Text diktieren möchten.

Wenn Sie für Videokonferenzen schon ein Mikrofon haben, können Sie dieses möglicherweise auch zum Diktieren von Texten verwenden. Falls Ihre Gesprächspartner sich noch nie über die Lautstärke Ihres Mikrofons oder über die Deutlichkeit Ihrer Sprache beschwert haben, sollte damit alles in Ordnung sein.

Wenn Sie noch kein Mikrofon haben, oder Zweifel an der Qualität Ihres jetzigen Mikrofons hegen, sollten Sie bei einem Neukauf auf ein paar Auswahlkriterien achten.

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