Tom Jones

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Zwölftes Kapitel.

Enthält viel deutlichere Materien, die aber mit denen im vorigen Kapitel aus einer Quelle fließen.

Dem Leser wird es angenehm sein, glaube ich, mit mir zu Fräulein Sophie zurückzukehren. Sie brachte die Nacht, nachdem wir sie zuletzt gesehen, gar nicht angenehm hin. Der Schlaf erwies ihr wenig Freundschaft, und die Träume noch weniger. Des Morgens, als Honoria, ihre Kammerjungfer, zur gewohnten Stunde hereintrat, fand sie ihre Dame schon aufgestanden und angekleidet.

Leute, welche auf dem Lande in einer Entfernung von etlichen Meilen Feldweges zerstreut wohnen, sind als Nachbarn, Wand an Wand, zu betrachten, und die Begebenheiten eines Hauses fliegen mit unglaublicher Schnelligkeit zum andern. Jungfer Honoria hatte also die ganze Geschichte von Mollys Schimpf und Schande erfahren; welche sie, sobald sie nur einen Fuß in ihres Fräuleins Zimmer gesetzt hatte (denn ihre Zunge war gar redselig), folgendermaßen zu erzählen begann:

»Ha! Frölen, was denkt 'R Gnad'n! das Mäd'l, das 'R Gnad'n letzt Sonntags inn'r Kirch sah'n, und vor so hipsch hielt'n; obschons Sie sie auch nicht vor so hipsch möcht'n gehalt'n hab'n, wenn Sie sie näher geseh'n hätt'n. Aber, bei mein'r Ehr! sie hab'n sie für'n Richter geholt, daß sie 'n Kind hab'n soll. Mir schien sie auszuseh'n, wie ein dummdreist Nickel; und mein'r Ehr! sie hat auf'n jungen Herrn Jon's ausgesagt. Und's ganze Kirchspiel sagt, Herr Alwerth ist so böse mit dem jungen Herrn Jon's, daß er'n nicht vor Augen seh'n mag. Mein'r Ehr! der junge Herr ist zu bedauern; und doch verdient 'r auch's Bedauern eben nicht, daß er sich so mit 'n Mistfinken abgeb'n konnte. Und doch ist's so'n hipscher jung'r Mensch, daß es ein'n leid thun sollt', wenn er weggejagt würde. Ich will wohl 'n entsetzlich'n Eid d'rauf thun, daß 's Mensch ebenso allart dazu gewest ist, als er; denn sie ist ihr Lebszeit ein dreist naseweise Pelmke gewest. Und wenn die Menscher so vorwill'g sind, so sind die jungen Mannsen doch auch so tad'lich eben nicht; denn, mein'r Ehr! thun sie doch nichts, als was natürlich ist. Schämen sollt'n sie sich freilich, daß sie sich mit solch'n schmutz'gen Lumpenpack gemein machen, und 's geschicht ihn'n ganz recht, wenn 's ihn'n so darnach geht. Und doch hat die Bagasche von Menschern immer die meiste Schuld. Ich wollt' mit Grund des Herzens wünschen, daß sie alle, so recht dapfer, am Pranger gestäupt würden; denn 's ist große Sünd' und Schande, daß sie so'n fein'n jung'n Mensch'n in Kreuz und Leiden bringen soll'n; und das kann doch, mein'r Ehr! niemand ableugn'n, daß Herr Jons einer d'r scharmant'sten jungen Mannsen ist, die einer nur jemals –«

Sie ließ die Klappermühle lustig fortlaufen, als Sophie, mit einer unmutigern Stimme, als sie jemals hatte hören lassen, ihr zurief: »Laß Sie es doch endlich einmal genug sein, mit all' dem Geträtsche! Ich denke, eine ist so gut wie die andre! Und es scheint mir, als ob Sie sich darüber ärgerte, daß das Glück nicht Ihr so gut gewollt hat.« »Mir, Frölen! Mir!« antwortete Jungfer Honoria. »Das sollte mir nahe geh'n, wenn 'R Gnad'n so 'ne Meinung von mir hätten. Bei mein'r Ehr! so was kann mir kein' Christenseele nachsag'n. Meinthalben könn'n alle hipsche junge Kerls in der Welt zum gläunigen Satan fahren; meinthalben! Weil ich sag', 's ist ein hipscher junger Mann! hm! Alle Leute sag'n 's ebensogut als ich. – Mein'r Ehr! ich hätt' doch nicht gedacht, 's wäre so 'n große Sünde, zu sagen, daß 'n junger Mensch hipsch ist und artig; aber, ja! bei meiner Ehr! ich will's nun selbst nicht mehr glaub'n; denn hipsch ist, wer sich hipsch aufführt. Eine Bettel-Mieke! –«

»Laß es einmal gut sein, mit deinem Geschwätz,« rief Sophie, »und siehe zu, ob mein Vater mich beim Frühstück zu sehen verlangt.«

Jungfer Honoria flog dann zum Zimmer hinaus und murmelte zwischen den Zähnen, – von welchem Gemurmel: »Seht doch! ich dächt; was mir bisse! Je so geht und laßt 'r 'en Thee kochen!« alles war, was man noch so ziemlich deutlich vernehmen konnte.

Ob Jungfer Honoria den Verdacht wirklich verdiente, welchen ihre Herrschaft merken ließ, das können wir, so gern wir auch unsern Lesern zu gefallen leben, hier nicht auflösen. Dagegen wollen wir ihm zur Vergütung enthüllen, was in Sophiens Gemüt vorging.

Der Leser wird die Gefälligkeit haben, sich zu erinnern, daß sich eine geheime Neigung für Tom Jones unvermerkt in den Busen dieses jungen Frauenzimmers eingeschlichen hatte, und daß solche daselbst bis zu einer ziemlichen Höhe emporgewachsen war, ehe sie es selbst gewahr geworden. Als sie ihre ersten Anzeichen bemerkte, war ihr Gefühl dabei so süß und behaglich, daß sie nicht Entschlossenheit genug hatte, diese Regung zu unterdrücken, oder auch nur zu mäßigen; und also fuhr sie fort, eine Leidenschaft zu unterhalten, davon sie die Folgen keineswegs in Ueberlegung zog.

Diese Begebenheit mit der Molly öffnete ihr zum erstenmale die Augen; sie ward hier zuerst die Schwachheit gewahr, die sie sich hatte zu schulden kommen lassen; und ob es ihr gleich den größten Aufruhr im Gemüt anrichtete, so war doch die Wirkung davon, wie von andern widerstehenden Arzneien, und vertrieb solche auf einige Zeit die Unpäßlichkeit. Die Wirkung war in der That außerordentlich schnell, und in der kurzen Zwischenzeit, daß ihre Jungfer abwesend war, hatte das Mittel alle Symptome so völlig vertrieben, daß, als Jungfer Honoria mit dem Verlangen ihres Vaters zurückkam, sie schon völlig ruhig war und eine gänzliche Gleichgültigkeit gegen Jones gefaßt hatte.

Die Krankheiten des Gemüts gleichen fast in allen Punkten den Krankheiten des Körpers. Aus dieser Ursache hoffen wir, wird es uns jene gelehrte Fakultät, für die wir eine so tiefe Ehrerbietung hegen, verzeihen, daß wir uns genötigt gesehen haben, eine unheilige Hand an verschiedne Worte und Redensarten zu legen, welche nach allen Rechten ihr Eigentum sind und ohne welche unsre Beschreibung oft hätte unverständlich bleiben müssen.

Nun ist aber kein Umstand, in welchem die Krankheit des Gemüts eine genauere Analogie mit jenen hat, welche man körperliche nennt, als diese Neigung, welche beide zum Rückfalle haben. Dieses ist sehr auffallend bei den Seuchen des Ehr- und Geldgeizes. Ich habe es erlebt, daß der Ehrgeiz, wann er bei Hofe durch manche niedergeschlagene Hoffnung (welches die einzigen Heilmittel dagegen sind) kuriert war, wieder bei einem Rangstreit auf Landtagen oder Landgerichten aufs neue zum Ausbruch gekommen ist, und habe von einem Manne gehört, welcher den Geldgeiz insoweit überwunden hatte, daß er einen halben Gulden wegschenken konnte, der sich endlich auf seinem Sterbebette darüber freute, daß er mit dem Manne, der seine einzige Tochter zur Frau hatte, einen listigen und vorteilhaften Kontrakt über seine Beerdigungskosten erschlichen hatte.

Bei den Begebenheiten der Liebe, die wir wegen genauer Gemäßheit mit der stoischen Philosophie als eine Krankheit behandeln müssen, ist diese leichte Gefahr des Rückfalls nicht weniger sichtbar. So ging es auch der armen Sophie; bei welcher gleich das nächste Mal, da sie den jungen Jones sah, die vorigen Anzeichen wiederkehrten und von der Zeit an ihr Herz abwechselnd mit Hitze und Frost angriffen.

Die Umstände dieses jungen Frauenzimmers waren jetzt sehr verschieden von dem, was sie vorher gewesen waren. Dieselbe Leidenschaft, die ihr vordem so unaussprechlich behaglich gewesen, ward jetzt zum Skorpion in ihrer Brust. Sie widerstand ihr daher aus äußersten Kräften, und bot alle Gründe auf, die ihre Vernunft (die für ihr Alter bewunderungswürdig stark war) nur an die Hand geben konnte, um sie zu unterdrücken und aus ihrem Herzen zu verbannen. Hierin glückte es ihr insofern, als sie anfing, von Zeit und Entfernung eine vollkommne Genesung zu hoffen. Sie beschloß demnach, den Tom Jones so viel als möglich zu vermeiden; zu welchem Ende sie einen Vorsatz faßte, ihre Tante zu besuchen, wozu sie ihres Vaters Einwilligung zu erhalten nicht zweifelte.

Das Glück aber, welches andre Anschläge im Schilde führte, machte dadurch einen plötzlichen Strich durch alle ihre Rechnungen, daß es einen Zufall herbeiführte, welcher im nächsten Kapitel erzählt werden soll.

Dreizehntes Kapitel.

Sophien begegnet ein fürchterlicher Zufall. Tom Jones' wackeres Betragen und die fürchterlichen Folgen dieses Betragens für die junge Dame nebst einer kurzen Abschweifung zu Gunsten des schönen Geschlechts.

Junker Western ward von Tag zu Tag verliebter in seine Tochter, und es ging damit so weit, daß seine geliebten Hunde fast in den Fall kamen, ihr in seiner Freundschaft Platz zu machen; jedoch weil er's nicht über's Herz bringen konnte, diese zu verlassen, so erfand er den schlauen Kunstgriff, ihre Gesellschaft und die Gesellschaft seiner Tochter zu gleicher Zeit zu genießen, indem er in sie drang, sie solle mit ihm auf die Jagd reiten.

Sophie, der ein Wort von ihrem Vater ein Gesetz war, weigerte sich nicht lange, sein Begehren zu erfüllen, obgleich sie nicht das geringste Vergnügen an einer Belustigung fand, die zu viel Rauhes und Mannhaftes mit sich führte, um sich mit ihrer Gemütsart zu reimen. Unterdessen hatte sie außer ihrem Gehorsam noch einen andern Beweggrund, den alten Herrn auf seinen Jagden zu begleiten; denn vermittelst ihrer Gegenwart hoffte sie seine Heftigkeit in etwas zurückzuhalten und ihn zu verhindern, daß er sich nicht so oft der äußersten Gefahr des Halsbrechens aussetzte.

Das Widrigste für sie dabei war das, was ehedem das Anlockendste gewesen sein würde; nämlich, die öftere Gelegenheit mit Jones zusammenzutreffen, den sie zu meiden beschlossen hatte; gleichwohl, da das Ende der Jagdzeit herannahte, so hoffte sie, durch eine kurze Abwesenheit bei ihrer Tante sich aus ihrer unglücklichen Leidenschaft völlig heraus zu vernünfteln, und zweifelte nicht, sie würde sich, wenn die Jagd das nächste Jahr wieder aufginge, im stande sehen, ihm ohne alle Gefahr im freien Felde begegnen zu können.

 

Am zweiten Tage ihres Jagens, als sie vom Zuge heimritt und bis auf eine kleine Entfernung von ihres Vaters Hause angelangt war, fing ihr Klepper, dessen Kraft und Mut einen bessern Reiter erfordert hätte, so zu kurbettieren und zu kapriolieren an, daß sie in höchster Gefahr stand, abgeworfen zu werden. Tom Jones, der in einiger Entfernung hinter ihr folgte, sah dies und galoppierte stracks hin, ihr beizustehn. Sobald er bei ihr war, sprang er von seinem Pferde und griff dem ihrigen in den Zügel. Das unbändige Tier bäumte sich in die Höhe und warf seine schöne Bürde vom Rücken, die Jones in seine Arme auffing.

Sie war so heftig erschrocken, daß sie nicht sogleich im stande war, dem Jones Bescheid zu geben, welcher sich sehr ängstlich erkundigte, ob sie auch Schaden genommen hätte. Sie faßte sich indessen bald wieder, versicherte ihm, ihr sei ganz wohl, und dankte ihm für die Sorgfalt, die er für sie getragen hätte. Jones antwortete: »Wenn ich Sie gerettet habe, gnädiges Fräulein, so bin ich reichlich belohnt; denn ich versichre Ihnen, ich hätte Sie aus der kleinsten Gefahr retten wollen, und hätte mir's ein weit größeres Unglück für mich selbst kosten sollen, als ich bei dieser Gelegenheit erlitten habe.«

»Was für ein Unglück!« fragte Sophie sehr lebhaft; »ich hoffe doch nicht, daß Sie Schaden genommen haben!«

»Sei'n Sie außer Sorgen, Fräulein,« antwortete Jones. »Dem Himmel sei Dank, daß Sie so gut davongekommen sind, nach der Gefahr, worin Sie schwebten. Daß ich meinen Arm gebrochen habe, ist eine Kleinigkeit in Vergleichung mit dem, was ich für Sie befürchtete.«

Hier schrie Sophie laut auf: »Ihren Arm gebrochen? das wolle Gott nicht!«

»Ich denke doch, es ist so, mein Fräulein,« sagte Jones; »aber ich bitte, erlauben Sie mir nur, daß ich erst für Sie sorge. Ich habe eine rechte Hand zu Ihren Diensten, um Ihnen aufs nächste Feld zu helfen; von da haben wir nur noch einen ganz kleinen Weg bis zu Ihres Vaters Hause.«

Sophie, die seinen linken Arm schlaff an seiner Seite hängen sah, derweil er sich des andern bediente, um sie zu führen, zweifelte nicht länger an der Wahrheit. Sie ward nun viel bleicher, als die Furcht für ihre eigene Person sie vorher hatte färben können. Es überfiel sie ein solches Zittern an allen Gliedern, daß Jones sie kaum aufrecht erhalten konnte; und weil ihre Gedanken in ebenso heftiger Bewegung waren, so konnte sie sich nicht enthalten, dem Tom einen Blick so voll Zärtlichkeit zu geben, daß man daraus fast ein weit stärkeres Gefühl abnehmen sollte, als selbst Dankbarkeit, vereint mit Mitleiden, ohne Beihilfe einer dritten und mächtigern Leidenschaft, in der edelsten weiblichen Brust erwecken kann.

Herr Western, der eine Strecke vorausgeritten war, als sich dieser Zufall begab, war nun wieder umgekehrt, wie die übrigen Reiter alle. Sophie berichtete ihnen, was dem Tom begegnet, und bat sie, für ihn Sorge zu tragen. Western, den eine große Angst überfallen hatte, als er seiner Tochter Pferd ohne dessen Reiter vor sich vorbeisprengen gesehn und den nun die Freude überwältigte, daß er sie unbeschädigt wieder fand, rief jetzt aus: »Gut, gut, daß 's nicht ärger ist! Wenn Tom sein'n Arm abgebrochen hat, wollen wir schon einen Mann finden, der'n wieder anleimt.«

Der Junker stieg vom Pferde und machte sich zu Fuß auf den Weg nach Hause mit seiner Tochter und mit Jones. Ein unbefangener Zuschauer, der ihnen auf dem Wege begegnet wäre und ihre verschiedenen Gesichtsmienen beobachtet hätte, würde geschlossen haben, Sophie allein sei der Gegenstand des Bedaurens: denn, was den Jones anbelangte, dem hüpfte das Herz vor Freuden, daß er wahrscheinlicherweise dem Fräulein das Leben erhalten und daß ihm solches nichts weiter gekostet hatte als einen Armbruch. Und Junker Western, obwohl ihm der Unfall, der dem Jones zugestoßen, nicht gleichgültig war, so hatte doch bei ihm die Freude über seine aller Gefahr entronnene Tochter ein großes Uebergewicht.

Sophiens großmütige Denkart legte dem Tom Jones dies sein Betragen als hohe Tapferkeit aus, und es machte einen tiefen Eindruck auf ihr Herz: denn gewiß ist es, daß es keine andre Eigenschaft gibt, welche den Männern so durchgängig die Achtung des schönen Geschlechts erwirbt, und das liegt, wenn wir der gemeinen Meinung trauen dürfen, in der natürlichen Furchtsamkeit dieses Geschlechts, welche, wie Osborne sagt, so weit geht, daß ein Frauenzimmer das feigste unter allen Geschöpfen ist, die Gott jemals auf die Welt gesetzt hat. Ein Ausspruch, der mehr wegen des platten Ausdrucks als wegen seiner Wahrheit merkwürdig ist. Aristoteles läßt ihnen, glaub' ich, in seinen Abhandlungen über die Politik mehr Gerechtigkeit widerfahren, wenn er sagt: »Die Bescheidenheit und Seelenstärke des Mannes ist weit unterschieden von eben diesen Tugenden bei dem Weibe; denn eben der Mut, welcher ein Weib ziert, wäre für einen Mann nur Feigheit, und die Bescheidenheit, welche dem Manne wohl ansteht, würde bei einem Weibe Frechheit sein.« Vielleicht steckt auch nicht mehr Wahrheit in der Meinung derer, welche die Parteilichkeit, womit die Weiber den tapfern Männern anzuhängen pflegen, aus diesem Uebermaße ihrer Furchtsamkeit herleiten. Bayle (ich glaube im Artikel Helena) schreibt es, und zwar mit großer Wahrscheinlichkeit, ihrer heftigen Liebe zum Heldenruhme zu. Eine Wahrheit, wofür wir die Autorität eines Dichters haben, der vor allen übrigen die tiefsten Blicke in die menschliche Natur gethan hat und welcher die Heldin der Odyssee das große Muster ehelicher Liebe und Treue so vorstellt, daß der Ruhm ihres Gemahls der einzige Quell ihrer Liebe für ihn gewesen sei.

Wie dem aber auch sei, so ist gewiß, daß die Begebenheit sehr stark auf Sophie wirkte; und in der That, nachdem ich mich nach der Sache genau erkundigt habe, bin ich geneigt zu glauben, daß eben zu derselbigen Zeit die reizende Sophie nicht weniger Eindruck auf das Herz unsres Helden machte; die Wahrheit zu sagen, er hatte schon vor einiger Zeit die unwiderstehliche Macht ihrer Zauberreize empfunden.

Vierzehntes Kapitel.

Die Ankunft eines Wundarztes. Seine Operationen und ein langer Dialog zwischen Sophien und ihrer Jungfer.

Als man in Westerns Wohnsitze angelangt war, sank Sophie, welche mit Not und Mühe den Weg hergewankt war, in einen Lehnstuhl nieder; durch Beihilfe von Riechwassern ward sie aber vor einer Ohnmacht bewahrt, auch war sie schon ziemlich wieder zu Kräften gelangt, als der Wundarzt erschien, den man für Jones hatte rufen lassen. Herr Western, der die Symptome an seiner Tochter ihrem Falle zuschrieb, riet ihr, sich alsobald eine Ader öffnen zu lassen. In dieser Meinung ward er von dem Wundarzte unterstützt, der so viele Gründe fürs Aderlassen anführte und so manchen Kasum hererzählte, wo es den Leuten übel ergangen, die es versäumten, daß der Junker sehr dringend ward und wirklich, einmal für allemal, darauf bestand, seine Tochter solle Blut lassen.

Sophie gab bald den Befehlen ihres Vaters nach, obgleich ganz und gar wider ihre eigne Neigung: denn sie besorgte, wie ich glaube, weit weniger Gefahr von ihrem Schrecken, als beide, der Vater und der Wundarzt. Sie hielt also ihren schönen weißen Arm hin und der Operateur schickte sich an zum Werke.

Unterdessen, daß die Bedienten die erforderlichen Gerätschaften herbeiholten, begann der Chirurgus, welcher Sophiens bezeigten Widerwillen ihrer Furcht zuschrieb, sie mit Versicherungen zu trösten, daß nicht die geringste Gefahr dabei sei; denn, sagte er, beim Aderlassen könne niemals das geringste Unglück geschehen, es sei denn durch die abscheuliche Unwissenheit elender Pfuscher in der Chirurgie, welches, wie er so ziemlich deutlich zu verstehen gab, hier gar nicht der Fall sei. Sophie versicherte, ihr sei gar nicht ängstlich dabei, und fügte hinzu: »Wenn Sie auch eine Arterie träfen, so versprech' ich, daß ich's Ihnen verzeihen will.« – »Willst du!« rief Western. »Ein Schurke bin ich, wenn ich will!« – »Wenn er dir's geringste Unheil macht, ein Schelm will 'ch sein, wenn 'ch 'n nicht en Aderlaß in sein Herz hinein mache!« Der Wundarzt willigte ein, ihr auf diese Bedingung die Ader zu öffnen, und schritt darauf zur Operation, die er mit all der Geschicklichkeit verrichtete, die er verheißen hatte, und auch mit großer Geschwindigkeit, denn er nahm ihr nur sehr wenig Blut, weil es, wie er sagte, besser wäre, lieber öfters zu lassen, als auf einmal zu viel Blut wegzunehmen.

Sophie begab sich auf ihr Zimmer, sobald ihr Arm verbunden war, denn sie war nicht gesonnen, (auch war's vielleicht nicht so ganz wohlanständig) bei der Operation an Jones gegenwärtig zu sein.

In der That war eine von den Ursachen, warum sie dem Aderlaß hatte ausweichen wollen, (ob sie sie gleich nicht sagte) die Verzögerung gewesen, die der Verband von Jones' Armbruch darüber leiden würde. Denn Western hatte, wenn Sophie im Spiele war, eine andre Gedanken als an sie; und was Jones selbst anbelangt, so saß er da »wie die Gelassenheit, welche auf einem Monumente dem Grame zulächelt«. In Wahrheit, als er das Blut aus dem lieblichen Arme der Sophie springen sah, dachte er kaum an das, was ihm selbst begegnet war.

Der Wundarzt befahl nun, seinen Patienten bis aufs Hemde zu entkleiden, und nachdem er selbst den Arm völlig entblößt hatte, fing er an, ihn dergestalt zu recken und zu visitieren, daß der Schmerz davon den Jones einigemal saure Gesichter ziehen ließ, worüber der Chirurgus, der das wahrnahm, sich höchlich wunderte und schrie: »Was haben denn der Herr? Ich weiß doch gewiß, es ist ganz unmöglich, daß ich Leids thun kann.« Dann hielt er den gebrochenen Arm gegen die Versammlung und dabei eine lange und sehr gelehrte anatomische Vorlesung, worin er die einfachen und doppelten Knochenbrüche, wie auch die mancherlei Arten auseinandersetzte, auf welche Jones seinen Arm hätte brechen können, mit den erforderlichen Noten, zu beweisen, welche besser und welche schlimmer gewesen sein würden als der vorliegende Kasus.

Nachdem er endlich seine ausgearbeitete Rede zu Ende gebracht hatte, wovon das Auditorium, ob solche gleich dessen Aufmerksamkeit und Bewunderung erregt hatte, doch vielleicht deswegen nicht sonderlich erbaut war, weil es von allem, was der Redner gesagt, wirklich nicht eine einzige Silbe verstanden hatte: so schritt er zu seinem Geschäft, welches er dann auch geschwinder zu Ende brachte, als er geschwind gewesen war es anzufangen.

Jones wurde darauf angewiesen, zu Bette zu gehen, welches ihn Western nötigte in seinem Hause anzunehmen, und dann ward ihm die Haferwelgenbuße angekündigt.

Unter der honetten Gesellschaft, welche im Saal der Operation des Armschienens beigewohnt hatte, war auch Jungfer Honoria. Sobald aber der Verband angelegt worden, ging sie auf den Ruf der Schelle zu ihrem Fräulein hinauf, welche sie fragte, was der junge Herr Jones mache? Zur Antwort ergoß sich die treue Putzjungfer in ein übertriebenes Loben und Preisen des Höllenmuts, wie sie's nannte, seines Benehmens, welches, wie sie sagte, »einen so scharmanten jungen Herrn so allerliebst kleidete.« Dann brach sie in noch wärmere Lobsprüche aus über die Schönheit seiner Person, wobei sie manche einzelne Teile derselben besonders durchging und zuletzt mit der Versicherung schloß, daß seine Haut bis zum Entzücken weiß wäre.

Dieses Gespräch hatte eine solche Wirkung auf Sophiens Fassung, daß es vielleicht dem Scharfblick der Kammerjungfer nicht entwischt sein möchte, hätte sie ihrer Herrschaft nur ein einziges Mal ins Angesicht gesehen, so lange sie mit ihrer Erzählung im Gange war. Ein Spiegel aber, der ihr sehr bequem gegenüber hing, gab ihr Gelegenheit, diejenigen Gesichtszüge zu betrachten, die vor allen übrigen das meiste Vergnügen gewähren, so daß sie während ihrer ganzen Rede die Augen von diesem liebenswürdigen Gegenstande nicht ein einziges Mal wegwenden konnte.

Jungfer Honoria war mit dem Gegenstande, worüber sich ihre Zunge bewegte, und mit dem teuren Bilde, das ihr da vor Augen schwebte, so emsiglich beschäftigt, daß sie ihrem Fräulein Zeit ließ, ihre Verwirrung zu unterdrücken, die dann, als sie damit fertig war, ihrer Jungfer mit Lächeln sagte: »sie wäre gewiß in den jungen Menschen verliebt.« – »Ich, verliebt, 'R Gnad'n!« antwortete sie, »mein'r Ehr, Gnädigs Frölen, ich versichre, auf meine Seele, 'R Gnad'n, ich bin's nicht.« – »Nun, nun,« sagte ihre Herrschaft, »wenn Sie's nun wäre! Ich seh' nicht, warum Sie sich dafür schämen sollte, denn es ist gewiß ein hübscher junger Mann.« – »Ja wohl, 'R Gnad'n, das sagen 'R Gnaden nur noch einmal. 'S ist Ihn'n der schönste Mann, den 'ch mein Lebetage gesehn habe; ja mein'r Ehr, das ist er! Und wie 'R Gnad'n sag'n, w'rum sollt 'ch mich schämen, wenn 'ch 'n lieb hielt? Obschons er viel vornehm'r ist, als ich; denn, mein'r Ehr, adliche Leute sind auch nur Fleisch und Blut, und nichts mehr, als wir hipsche Diensten. Und, ja, Herr Tom Jones, obschons Herr von Alwerth en'n Junker aus 'n gemacht hat, so ist 'r doch nicht 'emal so ehrbar auf d' Welt kommen, als unser Eins: denn, ob 'ch wohl nur 'ne demüt'ge Kammerjungfer bin: so bin 'ch ein ehrlicher Leute ehrlich's Kind, und mein Vater und Mutter war'n ordentlich zusammen von 'm Pastor getraut; das könn'n nicht alle Leute sag'n, sie mög'n ihr Nas' auch noch so hoch tragen! – Daß mir doch nicht übel werd'! wisch dir d' Nase, Schmutzvetterchen! Laß sein' Haut sein, als se will; und ja, mein'r Ehr, 's ist die weißeste, die man sehn kann; 'ch bin doch ein' Christenseele, so gut wie ähr; und, dem biet 'ch Trotz, der sag'n kann, 'ch wär'n Hurenkind. Mein Großpapa war'n geistlicher Herr; und 's würd' ihn nicht wenig kekränkt hab'n, glaub' ich, wenn 's ihm jemand gesagt hätt', jemand von sein'r Familie würd's aufraff'n, was Molly Seegrims aus ihr'n klaatrigen Klauen hätt' liegen lass'n.«

 

Vielleicht hätte Sophie ihre Abigail noch lange in diesem Tone fortschwatzen lassen, aus Mangel an Mut und Kraft ihrer Zunge Einhalt zu thun, welches, wie der Leser aus ihrem fließenden Stile wohl ersehn wird, kein so leichtes Unternehmen war. Denn gewiß waren hin und wieder einige Brocken in diese Rede eingeworfen, welche ihrer Dame nichts weniger als angenehm sein konnten. Endlich hemmte sie doch diesen Strom, weil er von selbst kein Ende nehmen zu wollen schien. »Ich wund're mich,« sagte sie, »über Ihre Unverschämtheit, womit Sie sich untersteht, auf diese Weise von meines Vaters Freunden zu sprechen. Was die Dirne anbetrifft, so sag' ich es Ihr, einmal statt tausend, Sie soll ihren Namen in meiner Gegenwart nicht wieder nennen. In Ansehung der Geburt des jungen Herrn, so könnten diejenigen, die nichts Nachteiligeres von ihm zu sagen wissen, nur fein darüber ihre Zunge ruhen lassen, so, wie ich's Ihr für's zukünftige im Vertrauen gleichfalls empfohlen haben will.«

»'S thut mir leid, daß 'ch was gesagt habe, das 'R Gnad'n übelnehm'n,« sagte Jungfer Honoria. »Men'r Ehr! ich hasse Molly Seegrims ebensosehr, als 'R Gnaden nur thun könn'n. Aberst, daß ich Herrn von Jones sollt' gelästert hab'n, da kann 'ch all's Gesinde im Hause zu Zeug'n rufen, so of nur von Pankerts-Kindern gesprochen word'n ist, ich immer sein' Partie genomm'n habe. Denn pfleg' ich zu den Lakaien zu sagen, wer von euch wollt' nicht gern' ein Pankertskind sein, wenn 'r nur könnt', um 'n Junker zu werden? und, sag' ich, mein Ehr' verwett' ich drauf, 's ist ein scharmanter Junker; und 'r hat die weißesten Händ' auf Gott's Erdboden: denn mein'r Ehr! das hat er! Und, sag' ich, einer der sanftestenlichen und gutmüt'lichsten Menschen von der Welt ist ähr; und, sag' ich, all hipsche Diensten und Nachbarn, im ganzen Land umher, halten ihn lieb. Und, mein'r Ehr! ich könnte 'R Gnaden solche Dinge erzählen thun! – wenn 'ch nicht angst wär' daß 'R Gnad'n mir drüber böse würden!« – »Nun! was könnte Sie mir dann erzählen?« – »Ach, neh, Arg hatt' er nicht draus, mein'r Ehr! drum wollt' ich auch nicht, daß 'R Gnaden mir böse drüber würd'n.« – »Will Sie wohl so gut sein und erzählen?« sagte Sophie, »denn nun will ich's wissen, auf der Stelle!« – »Je, nu ja!« antwortete Jungfer Honoria. »Er kam ein's Tags, verläden' Woch, uf meine Stube, als ich bei'r Arbeit saß; und da lag dar 'R Gnad'n Muff, auf'n Stuhle; und mein'r Ehr, er steckte sein Händ hinein; Ja, gewiß! eben denselbigen Muff, den 'R Gnaden mich erst gestern geschonken hab'n. – Gehn 's doch! sag' ich, Herr von Jones; Sie verderben mein'r Frölen ihren Muff, und machen 'n zu weit; ja, mein'n 'R Gnaden, daß er 'n weglegte? Ja, Prost die Mahlzeit! Er hielt die Hand immer weg drin, und küßt'n! Ach, mein'r Ehr! ich glaub', ich hab' in mein'n Leb'n solch'n Kuß nicht gesehn, als er 'n gab.« – »Ich hoffe doch, er wußte nicht, daß es mein Muff wäre?« versetzte Sophie. – »Nun hör'n nur 'R Gnaden. Er küßt'n, und küßt'n, daß 's kein End neh men wollt', und sagt', es wär' der scharmantste Muff von der Welt! Gehn's doch! Junker,« sagt' ich. »Sie hab'n 'n ja wohl schon hundert Mal gesehn! – Nun ja, ruft er, Mansell Honoria, wer kann aber sonst was hipsches sehn, wenn Ihre Fröln dabei ist, als sie selber! – Ja, nun, mein'n 'R Gnad'n wohl, das wär 's alle! Ach näh! gar nicht! Aberst, ich hoffe doch, 'R Gnad'n werden mir nich böse! denn, mein'r Ehr, ich hat' kein Args draus! Ein's Tages, als 'R Gnaden dem Gnäd'gen Herrn Papa was aufs Klafier vorspielten, da saß Herr von Jon's im Zimber nah' bei, und mir dünkte, er säh' melankolisch aus. Je! Je! Herr Junker, sag' ich, wie siehts dann aus? Ihr bekümmerten Gedanken, sagt mir doch, wo wollt ihr hin? sagt' ich. Ach, Spottvogel! sagt' er, und sprang auf, wie aus'm Traum. Woran kann ich denken, wenn der Engel, Ihre Frölen, aufm Klafier spielt? Und dann kriegt er mich bei die Hand – Ach, liebe Mansell Honoria, sagt' er, wie glücklich wird der Mann sein! und dann seufzt' er. – Mein'r Ehr! sein Athen ist so süß als 'n Blumenstrauß. – Aberst, mein'r Ehr! Er hat's kein Args draus – und so bitt 'ch, daß 'R Gnaden ihm ja nichts wieder sag'n! dann 'r gab mir 'ne Krone, daß ich nichts wieder sag'n sollt, und ließ mich drauf schwören. Aberst, ich streckte keine drei Finger darbey aus, und so glaub' ich, ist's kein rechter Eid.«

So lange bis der berühmte Karminmacher in Helmstädt kein schöneres Rot erfindet, sag' ich kein Wort von der Farbe auf Sophiens Wangen bei dieser Gelegenheit. »Nore,« sagte sie. »Ich – wenn Sie das mir niemals wieder sagen will, – noch sonst einem lebendigen Menschen, so will ich Sie nicht verraten – böse will ich nicht darüber werden, mein' ich; aber ich fürchte Ihre Zunge. Warum, gutes Mädchen, gibt Sie ihr so freien Lauf?« – »Ach, sehn Sie nur, Gnädigs Frölen, ich wollt' mir lieber die Zung' abbeissen, als 'R Gnaden bös machen. – Mein'r Ehre! mein Lebstage will 'ch 'R Gnaden wieder kein Wort darvon sag'n, wenn 's nicht haben woll'n.« – »Gut dann! Ich wollte, daß Sie mir nichts wieder davon erwähnte!« sagte Sophie, »denn es möchte meinem Vater zu Ohren kommen, und der würde Herrn Jones darüber böse werden; ob ich gleich wirklich glaube, wie Sie sagt, daß der gute Mensch nichts weiter dabei meinte. Ich würde selbst böse werden, wenn ich mir es anders einbildete.« – »Näh! Gnädigs Frölen, ich glaub, mein'r Ehr, er meinte nichts dabei,« sagte Honoria. »Ich dacht', 'r spräche so, als ob er nicht bei Sinnen wär'. Ja, er sagt' auch, er meint', er sey ganz allein, Mutter-Seelen allein, als er die Worte gesproch'n hätte. Ach, ja! Herr Junker, sag' ich, das glaub' ich auch. – Ja, gewiß, Mansell Honoria, sagt ähr, – Aberst, ich bitt' 'R Gnad'n um Verzeihung; ich könnt' mir die Zung' aus'm Hals reissen, wenn 'ch mein Frölen böse machte.« – »Fahre Sie nur fort,« sagte Sophie: »Sie kann alles erzählen, was Sie nicht schon bereits gesagt hat.« – »Ja, gewiß, Mansell Honoria, sagt' er, (dies war ein Zeitlang hernach, als er mir die Krone gegeben hatte) ich bin wed'r ein solcher Hasenfuß noch ein solcher Schelm, daß 'ch in ein'r andern Rückensicht auf sie denken sollt', als an mein' Göttin; nur, als mein' Göttin will 'ch sie anbäten und verehren, so lang' ich Athen habe. – Das war's all, 'R Gnad'n; drauf kann ich drei aus fünfen ziehn, sonst besinn' ich mir nichts mehr: Ich ärgerte mich selbst nicht wenig, über'n, bis 'ch sah, er meint's nicht böse.« – »Nun wohl, Nore,« sagte Sophie, »ich glaube wirklich, Sie ist mir im Ernst zugethan! Ich war neulich ein wenig aufgebracht, als ich Ihr den Dienst aufsagte; wenn Sie aber Lust hat zu bleiben, so mag Sie.« – »Auf mein' Ehr, Gnädige Frölen,« sagte Honoria, »mir soll's nicht in Sinn komm'n, 'R Gnaden zu verlassen. Sicherlich, ich hab' mir fast die Aug'n aus'n Kopf geweint, als 'R Gnad'n mir aufsagt'n. Ich müßt' wohl sehr undankbarlich seyn, wenn' ich Lust hätt' 'R Gnaden zu verlassen, weil' ich, so zu sag'n, all' mein Lebstag kein'n so guten Platz wieder kriegte. Bei mein'r Ehr! Ich wollt' mit 'R Gnad'n leben und sterben – denn, wie der arme Herr Junker Jon's sagt: glücklich ist der Mann –«