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Der Geizhals

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»Gott gäbe, daß Ihr Recht hättet,« seufzte Cäcilia. »Vielleicht könnte ich mich dann in Eueren Wunsch fügen.«

»Die Ehe ist weiter nichts, Ihr dürft mir glauben,« wollte Thys unterbrechen.

»Nein, nein,« sprach das Mädchen mit Nachdruck weiter, »für die Frau ist die Ehe das vollkommene Opfer ihrer Selbständigkeit; ein Opfer, das Gottes Gebot und das Gefühl der Pflicht auferlegt, das die unerbittliche Nothwendigkeit mit sich führt. Als lediges Mädchen genieße ich noch meiner Freiheit, besitze einen eigenen Willen und darf Euch widerstehen, ohne mich an Gott und meinem Gewissen zu versündigen. Und wenn Ihr mich zu Tode quält und peinigt, so kann ich noch hoffen dort oben meine Belohnung zu finden. Als Euere Gattin hingegen muß ich jedem Euerer Wünsche gehorchen, mich jedem Euerer Gebote unterwerfen: ich gehöre Euch als Leibeigene an! . . . Davor schaudere ich zurück und wage nicht an das zu denken, was Ihr von mir fordern dürft.«

Diese Rede erstaunte Thys, nicht so sehr wegen des Inhalts, als wegen des ernsten gelassenen Tons, in welchem sie vorgebracht war. Es ärgerte ihn innerlich, bei einer Widersacherin, die er schon völlig erschöpft und entmuthigt zu haben glaubte, noch so viel Kraft und Standhaftigkeit vorzufinden. Nach kurzem Bedenken entgegnete er jedoch lächelnd:

»Ich fange an, Euch zu begreifen. Ihr habt allerdings einen tiefen Blick in die Sache geworfen. Ich traue Euch die Kinderei zu, mir nach der Einwilligung den Trauungskuß rundweg abzuschlagen!«

»Oh!« rief Cäcilia verzweifelnd, »lieber den Tod als einen Kuß von Euch. Könnte ich diese Schmach nur Einen Tag überleben, so müßte ich mich selbst ja noch ärger hassen als ich Euch jetzt hasse.«

Thys richtete sich auf und grinste das Mädchen an:

»Und ein anderer Tod wäre Euch lieber; man kann auch langsam, mit unausgesetzten Nadelstichen, morden!«

Darauf erhielt er keine Antwort. Lange blieb er in Gedanken sitzen; endlich sprach er spottend:

»Nun, ich muß die Hoffnung wohl aufgeben, Euch zu einer vernünftigen Lebensansicht zurückzuführen; ich gelange aber doch zu meinem Ziele. Vielleicht ist es nöthig, daß Ihr noch erprobt, ob meine Finger von Fleisch oder von Eisen sind; doch für jetzt ist es genug; ich will meine Kräfte zum Nachmittag bewahren. Ihr dürft unterdeß weiter nachforschen, was die Ehe eigentlich ist; vielleicht kann es Euch in der andern Welt zu etwas frommen!«

Damit stellte er sich an die Schwelle der Hausthür, blickte sich nach allen Richtungen um und sprach zu sich selbst:

»Das abscheuliche Weib ist nicht da. Machen wir schnell.«

Er kehrte in das Zimmer zurück und sagte zu Cäcilia, indem er sie mit drohenden Blicken maß:

»Ich muß für eine kleine Weile ausgehen. Verriegelt die Thür hinter mir. Vielleicht kommt Franz Dalinex, um seinen Pachtzins zu bezahlen; laßt in warten. Doch wenn Ihr Euch untersteht, Jemandem Andern die Thür zu öffnen . . . «

Da erhob er seine Hand, krümmte die Finger, daß sie gleichsam eine Klaue bildeten, mit der er nach ihrem Halse wies, und mit dem Ausdruck eines tödtlichen Hasses sprach er:

»Ihr versteht mich wohl!«

Hiermit ließ er das zitternde Mädchen, verließ das Haus und schlug den Weg ein, der zum Dorfe führte.

Kaum war er zur Thüre hinaus, so stand Cäcilia auf, schob den Riegel vor und kehrte in das Zimmer zurück, wo sie sich in einem düstern Winkel auf die Kniee warf und ihre Hände zu Gott, ihrem einzigen Beschützer, ausstreckte.

Um sie herrschte die Stille des Todes. Jetzt, der völligen Einsamkeit überlassen, erleichterte sie ihr beklommenes Gemüth, indem sie zu ihrem Gebete weinte und schluchzte.

Zuweilen fuhr der Wind durch den Schornstein, oder es krachte etwas an dem morschen Gebäude. Dann sah sich Cäcilia mit Beben um, und ihr Gesicht wurde vor Schrecken bleich. Doch mit jedem Male flüchtete sie sich wieder in ihre Thränen und ihr Gebet.

Dann kam es ihr vor, als hätte man ganz leise an die Thür geklopft. Wie sie unentschlossen aufstand und auf die Thür schritt, hörte sie zum zweiten Male klopfen.

»Wer ist da?« frug Cäcilia gleichfalls leise, als ob der Ton der Stimme von draußen sie beherrscht hätte.

»Cäcilia, seid Ihr allein?« lautete es durch das Schlüsselloch.

»Ach, liebe Kaet,« erwiederte das Mädchen, das die Stimme erkannte. »Ums Himmels willen, geht fort, entfernt Euch von diesem Hause!«

»Laßt mich herein, wenn Ihr allein seid!« flehte Kaet.

»Ich darf nicht. Geht doch fort; es ist mir bange, daß er Euch sehe!«

Nach einer kleinen Pause erneute die Stimme ihre Bitte und klagte:

»Oh! Cäcilia, mein armes Mieken liegt hier an Eurer Schwelle und vergeht fast vor Hunger; ein einzig Stück Brod könnte es retten. Ihr werdet mir doch nicht dieses kleine Almosen abschlagen!«

Ohne zu überlegen, inwiefern die Klage gegründet oder falsch war, sah Cäcilia auf den Riegel, langte mit der Hand darnach, um ihn zurückzuschieben, und blieb dann wieder zitternd stehen, als ob der Riegel aus glühendem Eisen wäre.

»Oh, macht schnell,« jammerte Kaet, »mein armes Kind verhungert!«

Da rückte Cäcilia fieberhaft an dem Riegel und öffnete die Thür zur Hälfte; doch die arme Frau, die diese Bewegung erspäht hatte, drängte sich sogleich ins Zimmer. Als sie merkte, daß Cäcilia sie erstaunt ansah und im Begriffe stand, ihr Staunen laut zu äußern, setzte sie ihr eine Hand vor den Mund und sprach:

»Bleibt still! Mein Kind ist gesund und zufrieden, auf dem Kapellenhoefken. Es war nur ein Vorwand, denn ich mußte Euch durchaus sehen. Wo ist der Onkel? Oben? Dann macht keinen Lärm, er darf uns nicht hören.«

»Oh! entfernt Euch schnell wieder! Thys kommt sogleich zurück!« flehte Cäcilia.

Kaet, welche die Einrichtung des Hauses kannte, ging auf den Speisekasten, nahm ein Brod heraus und schnitt ein Stück davon ab. Dann schloß sie den Kasten und kehrte zu Cäcilia zurück:

»Das ist das Almosen, das Ihr mir gegeben habt; mehr braucht er nicht zu wissen. Ich bin ihm eben begegnet; er ist beim Notar. Sucht mich nicht durch Bitten aus dem Hause zu schaffen. Seit drei Monaten warte ich auf eine günstige Gelegenheit und belauere den Klosterhof vom Morgen bis zum Abend. Ich muß wissen, was hier vorgeht. Der Besuch beim Notar hat seine Gründe; Thys bespricht ernste Geschäfte, die nicht im Nu abgefertigt sind. So schnell ist er nicht hier. Das Geheimniß werde ich auch aufklären . . . Doch Ihr seid bleich und abgemagert wie eine Sterbende? Sagt mir, was zehrt Euch also aus?«

»Kaet, liebe Kaet, ich darf nicht sprechen,« war die Antwort.

»Ihr dürft nicht sprechen? Was befürchtet Ihr noch? Der Tod blickt ja schon aus Eueren Augen. Er will, daß Ihr verschmachten sollt; es gilt ihm gleich, auf welche Weise er Euch los wird, um sich Euer Erbtheil anzumaßen! Seid Ihr denn so darniedergedrückt, daß Ihr ihm aus Angst den Triumph über Euch sichern wollt? Meint Ihr nicht, daß Gott selbst Euch zürnen wird, wenn Ihr der Bosheit den Sieg einräumt. Ihr könnt mir entgegnen, daß Ihr über Euer Leben zu verfügen habt! Das mag sein. Aber wie, wenn Euer Tod auch einen Andern in’s Grab führt? Einen jungen Mann, der sich aus Liebe zu Euch abhärmt . . . «

»Gott,« seufzte Cäcilia, »Bart ist wohl krank?«

»Wie könnt Ihr diese Frage stellen? Also denkt Ihr nicht mehr an ihn? Heißt es bei Euch auch: Aus den Augen, aus dem Sinne?«

Cäcilia sank auf einen Stuhl und fing wieder zu weinen an.

»Ach Kaet, ich weiß nicht, ob ich darin recht handle, daß ich Euch mein Herz eröffne. Oh! ich habe noch mehr ausgestanden als er; er sieht die sonnigen Felder und das Tageslicht; er hört die Stimmen seiner Freunde; er hat noch seine Mutter . . . ich höre hier nichts als Schimpfworte und Lästerungen – nur flüstert mir zuweilen eine innere Stimme seinen Namen zu; ich sehe nichts als die vier nackten Wände meines Kerkers – nur schwebt ein Bild zuweilen vor meinem inneren Auge . . . «

Die Wittwe heiterte sich etwas auf und faßte Cäcilia zärtlich bei der Hand:

»So liebt Ihr ihn wohl auch, mein gutes Kind!«

Das Mädchen suchte die aufsteigende Schamröthe zu verhehlen.

»Gesteht mir nur, daß Ihr ihn liebt!«

»Das darf ich nicht, Kaet; Ihr würdet das Geheimniß meiner Seele nicht bewahren!«

»Wie aber, Cäcilia, wenn diese Enthüllung ein Menschenleben retten kann!«

»So mag er denn wissen, was ich mir selbst kaum zu bekennen wagte! Ja, die Trennung von ihm war mein größter Kummer, und wenn Gott jetzt meine Seele zu sich riefe, so würde sie die Erinnerung an ihn mit sich führen!«

Kaet öffnete die Thür zur Hälfte und blickte ins Freie. Dann kam sie zurück: »Thys ist noch nicht da . . . Cäcilia, Ihr müßt Muth fassen und dem Bösewichte widerstehen. Er ist ein Feigling!«

»Ist es denn wahr, Kaet, wäre Bart wirklich krank?«

»Krank ist er nicht, aber er schmachtet, bleich und abgemagert, wie Ihr selbst, Fräulein. Er steht am Rande des Grabes und könnte dem Tode zur Beute fallen, wenn ihm kein Trost wird. Jetzt aber besitze ich den wahren Balsam für ein wundes Herz. Doch sagt mir jetzt, liebe Cäcilia, was hat sich hier in den letzten drei unheilsvollen Monaten zugetragen?«

»Kaet, Ihr sprecht mit Niemandem davon? – Und doch, was kann ich Aergeres befürchten als den Tod? Thys besteht darauf, daß ich ihn zum Manne nehme . . . «

»Das dacht’ ich mir,« bemerkte die Wittwe.

»Tag für Tag befiehlt es mir der Onkel! Ich aber zöge es vor, tausendmal zu sterben! Ich bin jeder Verfolgung preisgegeben. Man schilt und beschimpft mich; man läßt mich Hunger leiden; man macht mir alle mögliche Angst; und obendrein – doch davon darf Bart nichts wissen – stößt man mich elendes Geschöpf hin und her und behandelt mich sogar mit Schlägen . . . «

»Das ist zu arg« rief Kaet und streckte ihre Arme aus. »Ihr lebt ja in einer wahren Mördergrube! Gott behüte mich davor, das dem Bart anzuvertrauen! Der arme Junge würde nach dem Blute Euerer Henker lechzen. Aber ist denn Euer Onkel von Sinnen?«

 

»Der schwache alte Mann ist verleitet und betrogen. Alle meine Reden werden ihm als Lug und Trug ausgelegt: er steht unter einem bösen Zauber, Kaet. Könnte ich nur mit ihm allein sprechen! Aber so bleibt er Tage lang oben im Hintergebäude, wo er sich einschließt und selbst Thys nicht zuläßt. Wenn er während der Essenstunden hier unten ist, so sitzt Thys knapp bei ihm und versteht es meine Worte dergestalt zu verdrehen, daß ich den Aerger des Alten mehr und mehr entzünde, als ob ich ein Ausbund von Falschheit wäre. Zuweilen werde ich an mir selbst irre! Zuletzt habe ich mich in mein hartes Geschick ergeben; ich schweige und leide, beuge mein Haupt und stelle mir vor, daß Gott mich zu diesem Marterleben bestimmt hat . . . «

»Entsetzlich!« seufzte die Wittwe.

»Warum sucht Ihr nicht Euch durch die Flucht vor diesem Teufelspaar zu retten?«

»Liebe Kaet, mehr als einmal habe ich zur Thüre hingesehen, wenn mir die beständige Angst den Aufenthalt hier unerträglich machte, aber . . . «

»Jedes Aber ist ein Beweis unverzeihlicher Schwachheit,« unterbrach die Kaet unwillig.

»Und mein Onkel? Kann ich den Alten, in diesem Verstecke, der grausamen Tücke dieses Thys allein überlassen? Und dazu die Schande? Was hält man von einem Mädchen, das dem elterlichen Hause entläuft?«

Cäcilia schwieg; Kaet sah wieder zur Thüre.

»Dort kommt er,« sprach sie und kam unerschrocken zurück. »Wenn er mich gewahr wird, so sprecht ihm von dem Stück Brod, das Ihr mir aus Mitleiden geschenkt habt. Laßt nur den Muth nicht sinken: ich werde Euch beistehen. Und sollte meine Hilfe nicht schnell genug kommen, so flieht aus diesem Hause, auf dem Gottes Fluch lastet.«

Der Schreck hatte sich wieder des armen Mädchens bemeistert. Die Zurückkunft ihres Erzfeindes weckte sie aus ihrer Selbstvergessenheit. Mit gefalteten Händen und bebender Stimme flehte sie zur Wittwe:

»Geht doch schnell fort, sonst mißhandelt er Euch!«

»Ich fürchte mich nicht vor dem Schurken,« war die Antwort. »Seid guten Muthes, liebe Cäcilia, bald seht Ihr mich wieder!«

Die arme Frau verließ den Klosterhof mit zögernden Schritten. Bald merkte sie, daß Thys sie erblickt hatte und deshalb in aller Eile nach Hause rannte. Sie blieb daher in einiger Entfernung stehen und sprach:

»Vielleicht hat er gegen Cäcilia Böses im Sinne; doch dann stehe ich am Schlüsselloch, um zu sehen, was sich ereignet.«

Bald aber sah sie, daß Thys den Fußpfad verließ und eine andere Richtung einschlug, die ihn zu dem Platze führen mußte, auf dem sie stand. Unerschrocken wartete sie die Begegnung ab.

Wie Thys in ihre Nähe kam, polterte er zwar mit Drohworten; doch fiel empfing ihn mit einem herausfordernden Lächeln und blickte ihn dazu mit so viel Verachtung an, daß er vor ihr stehen blieb.

»Wer hat Euch die Thür geöffnet?« frug er mit erstickter Wuth. »Was wolltet Ihr auf dem Klosterhof für Unfug treiben?«

»Ja, ich hatte ganz entsetzliche Dinge im Sinne,« spottete Kaet. »Eine halbe Stunde habe ich um ein Stück Brod gebeten, bis Cäcilia es mir zuletzt reichte. Alle Welt ist nicht so unbarmherzig wie Ihr!«

»Laßt mich das Brod sehen!« heischte er mit einem Ton, der bewies, daß er der Erzählung keinen Glauben beimaß.

Die Wittwe zog ihre Schnitte hervor. Thys drehte sie nach allen Seiten und gab sie zurück:

»Gleichviel; ein andermal bleibt aus unserm Wege, sonst könntet Ihr Euere Frechheit bereuen!«

»Laßt das Schelten, das mir doch keine Angst macht,« antwortete Kaet mit Entschlossenheit. »Ihr könnt mir ja nichts anhaben; aber ich, die Bettlerin, werde Euch zu treffen wissen!«

»Ihr!« rief Thys fast außer sich und hob schon die Hand gegen die Wittwe. »Sagt noch ein Wort, und ich breche Euch den Hals.«

Kaet wies auf ein nahes Feld, auf dem drei oder vier Bauern arbeiteten.

»Seht dorthin,« sprach sie; »diese Leute haben mich gern und können Euch nicht leiden. Kommt Ihr mir mit einem einzigen Finger an den Leib, so schreie ich, daß Ihr mich erschlagen wollt. Und es werden die Zeugen nicht fehlen, die bekräftigen, daß Ihr dazu wohl fähig seid. Wenn Ihr also nicht mit Gensdarmen zu thun haben wollt, so zieht Euere Hände zurück!«

Thys zitterte vor Aerger und Verdruß, doch blieb er stehen und sah mit Staunen und einem gewissen Schrecken auf die arme Frau, die ihn also verhöhnte.

Diese fuhr fort:

»Ihr meint wohl, daß Ihr allein es versteht, schlimm zu sein! Da könntet Ihr Euch täuschen! Ihr denkt auch, daß man nicht weiß, was auf dem Klosterhof vorgeht? Unterschreibt Onkel Jan ein Testament heut’ oder morgen?«

»Wer sagt das?« fragte Thys verlegen. »Es ist kein wahres Wort daran!«

»So? Und doch steht Ihr da, wie ein Schuljunge, der die Fuchtel bekommen hat. Doch paßt wohl auf das, was Ihr ausführt; einem Jeden wird sein Theil werden. Wenn Ihr die Thüren des Klosterhofs auch verriegelt, so weiß das Gesetz sie zu öffnen!«

»Das Gesetz? Welche Veranlassung hätte das, um zu handeln, wie Ihr es vorgebt?«

»Thys, Ihr wißt es so gut wie ich, die Veranlassung ist bald geschaffen. Jetzt aber lebt wohl, bis zum baldigen Wiedersehen!«

Sie ließ Thys ganz verblüfft stehen und verfolgte lächelnd ihren Weg.

Dieser sah ihr eine Weile nach und lenkte dann seine Schritte nach dem Klosterhof. Er war tief mit seinen Gedanken beschäftigt, hielt zuweilen an, legte einen Finger auf die Stirne oder stampfte ungeduldig. Und als er in das Zimmer kam, in dem er Cäcilia gelassen hatte, schien er sie gar nicht zu bemerken.

Bald trat er durch eine zweite Thür und verschwand im Hintergebäude.

VI

Bereits war das Jahr bis in die Hälfte des Mai vorgerückt; noch waren die schönen Tage selten gewesen, und langsam und fast unvermerkt hatten Sträuche und Bäume ihr Frühlingskleid angelegt. Während der Nacht aber war der Wind vom Nordwesten zum Süden umgesprungen und wehte jetzt, aus dem Mittelpunkte der Wärme und des Lebens, mit beseelendem Hauch über die Erde. Das milde Sonnenlicht glänzte über die frohe Natur . . . Der Tag war frisch und lieblich wie ein schönes Mädchen, das sich Blumen in das Haar geflochten hat, um zum Traualtar zu treten . . . Aus jeder Hecke, aus jedem Baume stiegen heitere Stimmen in die Luft; die Lerche zog jubelnd gegen den blauen Himmel; Tausende von kleinen Thieren summten um das Blattwerk oder spielten mit einander in dem niederen Gras . . . der Boden selbst wies ein lebendes Gewühl. – Es war ein Festtag der Natur!

Auch über das Kapellenhoefken strömte das muntere Sonnenlicht; auch dort sangen die Vögel das Lied der Liebe und der Lebenslust . . . und doch war die einsame Hütte, mitten in dem jauchzenden Gewimmel, still und schweigend, so daß sie mit ihren Inwohnern noch immer im Winterschlafe befangen zu sein schien.

Mutter Anna war am Heerde damit beschäftigt, Gemüse zu waschen. Sie schenkte jedoch ihrer Arbeit nur wenig Aufmerksamkeit; ihre Augen streiften unstet umher, als wenn sie unter dem Einfluß düsterer Gedanken stünde; tiefe Trauer und selbst volle Muthlosigkeit zeigten sich auf ihrem Gesichte.

Während die gute Frau da saß und spann, kam Bart mit einem Spaten in der Hand hereingeschritten. Gewiß hatte er sich an einer schweren Arbeit ermüdet; sein Rücken war gekrümmt; er ging langsam durch das Zimmer und grüßte nicht einmal seine Mutter, die er kaum zu bemerken schien.

Diese blickte dem jungen Mann nach und war von seiner Unachtsamkeit peinlich getroffen. Auch hatte er sich kaum durch die Hinterthür entfernt, als sie, mit dem Kopf über ihre Arbeit gebeugt, stille Thränen vergoß.

Kurz nachher trat Wanna mit einem Milchkruge in das Zimmer.

Sie stellte den Krug nieder und wollte den Deckel des Kuhkessels lüften, blieb aber plötzlich stehen, als sie die Thränen auf den Wangen ihrer Mutter bemerkte.

Ihr Gesicht wurde ungeduldig und verdrießlich. Sie nahm ihre Mutter am Arme und rüttelte sie ziemlich heftig, während sie sprach:

»Schon wieder in der schlechten Laune? Ihr und mein Bruder wollt Euch zu Tode grämen und mir alle Arbeit aufbürden. Wenn ich mich nicht so wacker hielte, was würde daraus entstehen?«

Doch da sie eine neue Thränenfluth zu aller Antwort erhielt, flehte sie:

»Ihr müßt das Ding aufgeben, liebe Mutter! Tag für Tag sehe ich nichts als trübe Gesichter – das ist nicht auszuhalten! Bart spricht nicht mehr und schleicht herum wie ein Schatten; Ihr, Mutter, weint, sobald Ihr allein seid! Gesteht nur, daß das nicht vernünftig ist – oder es steckt etwas dahinter, das ich nicht verstehe. Niemand vertraut mir etwas an; ich lebe hier wie eine Verstoßene . . . «

Die Frau drückte traurig die Hand ihrer Tochter, um ihr zu zeigen, daß sie ihr ihre Liebe bewahrt hatte. Dann klagte sie:

»Seht Ihr denn nicht, liebe Wanna, daß Euer armer Bruder verkommt? Seht Ihr nicht, daß seine Augen eingesunken, seine Wangen bleich und abgemagert sind? Befürchtet Ihr nicht, wenn Ihr ihn so elend seht, ein größeres Unglück?«

»Gott, Mutter,« rief Wanna und wischte sich auch eine Thräne aus dem Auge, »wie könnt Ihr Euch nur so ängstigen? Bart ist traurig und magert ab, nun ja; aber ich weiß wohl warum.

Der Kummer, den er leidet, greift wohl die Gesundheit an; aber man genes’t doch davon. Warum hat er auch ein Sinnen auf Cäcilia gerichtet? Sie ist doch nicht seines Gleichen – denn wir sind arme Leute, die um unser tägliches Brod hart arbeiten müssen – sie ist reich oder wird es bald sein. Warum sucht Ihr ihm nicht den thörichten Gedanken auszureden? Doch nein, Ihr vergießt Thränen und laßt ihn seinen Weg gehen. Ich wollte, ich wäre seine Mutter!«

»Kind,« seufzte die Frau, »könntet Ihr nur wissen, was ich Alles versucht habe, um ihn zur Vernunft zu bringen! Ich habe schon gescholten und geschmeichelt, gebeten und geweint: Alles blieb fruchtlos. Er gesteht seinen Irrthum ein, er wird sie vergessen, er gibt mir in Allem Recht, er fällt auf seine Kniee und bittet mich um Verzeihung . . . «

»Und Ihr verzeiht ihm auch bald, nicht wahr?«

»Liebe Wanna, als gute Mutter ahne ich wohl, was im Herzen meines armen Sohnes vor sich geht; es fehlt mir die Kraft, um ihn zu peinigen. Ihr begreift das nicht recht, Wanna: ein Mensch fühlt nicht wie der andere! Vielleicht würde ich es auch nicht verstehen, wenn ich nicht ein Beispiel erlebt hätte, was eine Liebe, der man Hindernisse in den Weg legt, zu leisten vermag. Bart hat reizbare Nerven wie sein Vater. Solltet Ihr wohl glauben, Wanna, daß mein seliger Mann, als er noch ledig war, bereits mit dem Tode rang und die letzte Oelung bekommen hatte, weil uns unsere Eltern trennen wollten und ihm nicht mehr erlaubten, mich zu sehen?«

»Großer Gott!« rief Wanna erstaunt aus. Doch bald faßte sie sich und fuhr fort:

»Er ist aber wieder gesund geworden, Mutter?«

»Freilich, Wanna, aber wie? Unsere Eltern hatten einen Prozeß um einen Fußsteg oder ein Stück Feld und waren allmälig so erbittert auf einander geworden, daß sie sich gar nicht mehr vertragen konnten. So durfte auch ich Eueren Vater nicht mehr sehen; und dieser, der mich mehr liebte, als ich es selber wußte, grämte sich so sehr darüber, daß er bald auf dem Sterbebette lag. Der Pfarrer fühlte, Gott sei gedankt, Mitleiden mit dem armen Jungen und führte die Versöhnung unserer Eltern herbei, so daß ich die Erlaubniß erhielt, meinen todkranken Freund zu besuchen. Noch schießen mir die Thränen in die Augen, wenn ich daran denke – ich spreche nur ungern davon – aber einen Monat später konnte er mit mir und unsern Eltern bis zur Kirche geben und ich wurde eine glückliche Braut . . . «

Wanna blickte ihre Mutter mit feuchten Augen an.

»Ja, liebe Wanna,« erzählte diese weiter, »Euer Vater war nur ein Bauernkind; aber es steckte in ihm ein höherer Sinn als in manchen andern, und das mag bei unserm Bart auch der Fall sein.«

Wanna schüttelte nachdenklich mit dem Kopfe und starrte vor sich hin; bald aber blickte sie wieder auf:

»Sonderbar, daß die Liebe einen Mann mit reizbaren Nerven so zum Verschmachten bringen kann! Ich kann es nicht recht glauben. Aber der selige Vater gehörte demselben Stande an wie Ihr, Mutter – so ließ sich das Ding ausgleichen! Bart und Cäcilia sind in einer andern Lage und haben kein so gutes Ende zu erwarten. Darum muß er seinen thörichten Wünschen entsagen!«

Doch die Mutter hatte tiefen Betrachtungen Raum gegeben und sah auf den Boden, ohne auf Wanna’s Rede zu achten. Nach einer kurzen Weile seufzte sie vor sich und bemerkte, fast wie im Selbstgespräch:

»Er leidet wie ein wahrer Märtyrer! Kaet hat ihm gestern eine Mittheilung gemacht, die ihm ein freudiges Feuer in die Augen brachte, dann aber etwas hinzugefügt, worüber er sich recht grämte. Diese Nacht hat er im Schlafe laut gesprochen, geweint und gejammert . . . ich habe es mit Zittern gehört. Jetzt ist er abgemattet und noch blässer als gestern: die Augen liegen ihm so tief. Oh wehe über meinen armen Bart, über mein elendes Kind!«

 

Kaum waren diese letzten Worte, die wie eine schmerzliche Klage durch das Zimmer tönten, über ihre Lippen gekommen, so trat Bart, mit einem Reife in der Hand, durch die Hinterthür hinein. Der wehmüthige Ton dieser theuern Stimme hatte ihn getroffen und er blickte der weinenden Frau eine Zeit lang in die Augen. Dann ging er langsam auf sie zu, küßte sie auf die Stirne, benetzte diese mit zwei heißen Thränen und sprach fast unvernehmlich:

»Ach verzeiht mir, liebe, arme Mutter, ich vermag nichts dagegen!«

Und er wandte sich um und verließ das Haus mit gebeugtem Haupte, die eine Hand vor die Augen haltend.

Selbst unter dem hellen Sonnenlicht, mitten in dem freudigen Leben der Natur, richtete Bart den Kopf nicht in die Höhe. Unempfindlich und mit gebeugtem Rücken schlich er im Stege weiter und sah fast aus wie ein Greis, welcher der Last seiner Jahre erliegt. Man hätte meinen können, daß er im Grase vor sich nach Etwas suche.

Von Zeit zu Zeit blieb er stehen, murmelte etwas vor sich, riß ein Blatt von einem nahen Baume, zerknitterte es in seiner Hand und schritt unmuthig weiter – oder er sah auf die kleinen Thiere, die so fröhlich mit einander spielten – oder er entblätterte eine arme Blume und horchte träumend auf die Vögel, die sich ihre Grüße zuriefen.

Wahrscheinlich wußte er nicht, was dieses Leben der Natur von ihm wollte. Doch ergriff es ihn sehr tief und führte ihn weg in das Reich der Träume, bis er endlich erwachte und dann wieder langsam weiter wandelte.

Plötzlich hielt er an, als ob es ihm eine innere Stimme befohlen; und er äußerte die Bewegungen feines Herzens in folgender Weise:

»Cäcilia, seit gestern weiß ich, was Ihr auszustehen habt. Man behandelt Euch mit Stößen und Schlägen? Ihr vergeht im Schmerze! Und doch liebt Ihr mich! Oh, wie sehr macht der Kummer Einen doch schwach! Ich fühle mich ohne Muth und ohne Kraft! Mir ist vor Allem bange, ich weiß nicht, wo aus und wo ein, mein Kopf wird schwer, und meine Sinne schwinden . . . Ich bin wahrhaftig krank!«

Da unterbrach er sich selbst mit einem Hohngelächter:

»Nennt Euch doch krank! Vertuscht so Euere Feigheit – doch selbst wenn mein Muth und meine Kraft wiederkehren – was kann ich thun? Soll ich meine Geliebte sterben lassen? Das wäre eine Missethat – oder ihn ermorden?«

Bei diesen Worten prallte er zurück, als hätte ihn der Rachen einer giftigen Schlange angestarrt. Abscheu und Entsetzen schnürten ihm die Kehle zu und er konnte kaum zu Worte kommen:

»Doch der ewige Richter über mir! Mein Seelenheil und meine Mutter! Nein, nein, lieber will ich meine Schmerzen erdulden und mein Kreuz bis zum Grabe forttragen. Oh! ich bin sehr elend!«

Und entmuthigt verfolgte er seinen Weg und preßte sich die Stirne mit den Händen zusammen, als fürchtete er, daß sie zerplatzen würde.

*                   *
*

Während der leidende Jüngling dem schattigen Stege folgte, der ihn, vielleicht ohne sein Wissen, gegen den Klosterhof führte, ereigneten sich in dem Hause des alten Geizhalses noch viel schrecklichere Dinge, als sich Bart es hätte träumen lassen.

Die Thür des alten Gebäudes öffnete sich. Auf der Schwelle stand ein Mädchen, bleich und hager; in der einen Hand hielt fiel ein schweres Bündel, mit der andern schützte sie ihre Augen gegen das blendende Sonnenlicht.

Ein Mann mit einer häßlichen Fratze stieß sie in den Rücken, so daß sie auf zwei bis drei Schritte weggeschoben wurde.

Zuerst blieb das Mädchen da stehen; es schien ihr Mühe zu kosten, sich von diesem Platze loszureißen. Doch auf das drohende Geheiß des Mannes ging sie quer über den Weg und erreichte hinter der Eichenhecke die Felder; bald war sie außer dem Gesichtskreise des Klosterhofes.

Noch hatte sie ihr Haupt nicht aufgerichtet, noch hielt sie sich die Augen mit der Hand zu; aber über ihre Wangen sah man reichliche Thränen fließen.

Allmälig übte die Wärme, das helle Licht, das Jubeleben der Natur einen wohlthätigen Einfluß auf ihre Nerven; sie wagte es aufzublicken.

Ihr erster Blick traf ganz verwundert das hohe Himmelsgewölbe; dann umfaßte sie mit steigender Wonne die Schöpfung um sie. Da spielte ein noch scheues Lächeln um ihre welken Lippen; ihr Busen hob sich, ihr Kopf regte sich auf dem schlanken Halle in die Höhe; das Feuer der Begeisterung trocknete ihre Augen; sie hob beide Hände auf und sprach leise, doch tief gerührt:

»Sei mir gegrüßt, du holde Freiheit!«

Dann breitete sie beide Arme aus, als wollte sie den weiten Raum an ihr schwellendes Herz drücken.

Dieser Enthusiasmus dauerte eine Weile; sie schwelgte im Genuß der schönen Natur, die vor ihr lag. Dann fiel sie in die rauhe Wirklichkeit zurück. Ihr Kopf neigte sich wieder auf die Brust, das anmuthige Lächeln verschwand: düster sah sie vor sich hin und stellte sich ihr schmerzliches Loos vor.

Sinnend schritt sie weiter; doch wie sie um eine Hecke bog, drängte sich ein Schrei der Ueberraschung aus ihrer Brust:

»Bart!« rief sie.

Wirklich stand der Jüngling schüchtern und zitternd vor ihr.

Die unerwartete Begegnung hatte zuerst eine himmlische Freude in den beiden liebenden Gemüthern hervorgerufen; bald traten Schreck und Trauer an ihre Stelle. Diese streitenden Gefühle lösten sich in einem Thränenschauer.

Der Junge nahm zuerst das Wort, um bitter zu klagen:

»Cäcilia, wie finde ich Euch abgehärmt!«

»Und Ihr, Bart! Ich erkenne Euch kaum!« schluchzte das Mädchen.

»Bei mir hat das nicht viel zu bedeuten! Aber daß Ihr, die leibhaftige Güte, ein wahrer Engel, also leiden mußtet, daß Ihr, wie ein armes Opferlamm, der Grausamkeit dieses Menschen preisgegeben wart, oh! ich könnte mir vor Aerger die Faust blutig schlagen. Gott stehe mir bei; sonst zerschmettere ich noch heute dem Henker seinen Kopf. Doch was wollt Ihr mit dem Bündel, Cäcilia, wo geht Ihr hin?«

»Man hat mich weggejagt!« seufzte das Mädchen und weinte wieder.

»Weggejagt!« rief Bart voll Entrüstung.

Aber diese erste Wallung legte sich bald und machte einer von Minute zu Minute steigenden Freude Platz; als er endlich einen klaren Blick in die Sache geworfen hatte, wiederholte er:

»Ihr seid auf immer weggejagt?«

»Ja, auf immer, « bekräftigte das Mädchen mit dumpfer Stimme.

»Cäcilia, wie könnt Ihr Euch darüber grämen? Ihr sitzt seit Monaten in einem dunkeln Gefängnisse und seid einem Henker überliefert, der Euch mißhandelt und bis aufs Blut peinigt. Und jetzt, wo wir verzweifelten und nur vom Tode Euere Erlösung erwarten konnten, jetzt bricht Gottes Hand Euere Ketten. Ihr seid frei . . . frei und doch noch traurig! Seht lieber mich an!«

Er warf sich auf seine Kniee, hob die Hände empor und rief mit Feuer:

»Ihr habt sie befreit, mein großer Gott! Seid gepriesen um Euerer Barmherzigkeit willen!«

Darauf versagte ihm die Stimme; doch blieb er auf den Knieen und flüsterte leise ein vielleicht um so innigeres Gebet.

Cäcilia sah mit Staunen auf den Geliebten. Nie war er ihr so schön erschienen als jetzt, wo er, ein Bild der Seelenreinheit, seine glänzenden Augen zum Allvater aufschlug. Auf seinem Gesichte ruhte ein so herzliches Dankgefühl, daß auch Cäcilia, so sehr sie noch eingeschüchtert war, ihren Zustand vergaß und sich von einer unbeschreibbaren Wonne durchdrungen fühlte.

Als der Jüngling, nachdem sein Gebet zu Ende war, sich langsam aufrichtete, entdeckte er in Cäcilia"s Zügen einen beinahe überirdischen Ausdruck von Seelenfreude.

Er faßte seine Freundin bei der Hand und rief:

»Kommt, kommt, meine arme Mutter wird so glücklich sein. Oh, bei uns zu Hause werdet Ihr angenehm leben! Euer Stuhl steht noch immer auf derselben Stelle: seit Euerer Abwesenheit ist er leer geblieben. Alles sehnt sich nach Euch. Kommt doch schnell!«

Cäcilia widerstand ihm und wollte die ihr angewiesene Richtung nicht einschlagen.