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Veränderungen bei/von


weiteren Hormonen im Alter



D

er größte Teil der Hormone mit Bedeutung für das Alter, das Älterwerden, den gesamten Ablauf des Alterungsprozesses ist besprochen.



Dennoch sind auch die noch verbliebenen nicht ohne Bedeutung. Dies sind insbesondere das

Colecalciferol

 und dazu noch die

Biogenen Amine

.





Mit Colecalciferol (oder auch Cholecalciferol) soll der Anfang gemacht werden.



Bekannter unter dem Namen

Vitamin D3

.



Wie auch die beiden anderen D-Vitamine, so entsteht Colecalciferol aus den entsprechenden Vorstufen durch UV-Bestrahlung (daher ist gerade bei der Osteoporose bzw. der diesbezüglichen Vorsorge ein regelmäßiger Aufenthalt im Freien und in der Sonne so wichtig!). Eine dieser Vorstufen - das 7-Dehydrosterol - kann im menschlichen Organismus aus Cholesterin synthetisiert werden. Dies ist auch der Grund, warum die D-Vitamine eigentlich nicht als Vitamin bezeichnet werden sollten, sondern vielmehr als das, was sie wirklich sind: Steroid-Hormone (vgl. zu Beginn dieses Gesamtkapitels)!



So wird auch die Synthese des Colecalciferols (vgl. Nebenniere) vom „Hypothalamus-Hypophysen-Verbundsystem“ (s.v.) kontrolliert!





Nun zur Wirkung:



Die Calciferole wirken einem Absinken des Blut-Calcium-Spiegels entgegen und dies auf zweifache Weise: einmal, indem sie Calcium-Resorption im Darm steigern - und dazu noch: die Bildung des Calcium-spezifischen Transporteiweißes in der Darmschleimhaut findet nur in Gegenwart von Calciferol statt! - und ferner, durch Calcium-Mobilisierung aus der Knochensubstanz (Knochenmatrix). Oftmals - auch dies ist im zunehmendem Alter nicht selten anzutreffen - besteht im Alter ein Mangel an Calciferolen (ernährungs-bedingt und durch Mangel an Sonneneinwirkung noch verstärkt und durch letzteren kommt es zu einer verminderten Aktivierung in Haut, Leber, Nieren), was dann wiederum eine verminderte Calcium-Aufnahme nach sich zieht.





Bei älteren Menschen kommt es oftmals zu einer Konstellation von sekundärem Parathormon-Überschuss (Hyperparathyreoidismus), vergesellschaftet mit Mangel an körperlichem Training und körperlichen Aktivitäten, dem Leiden an verschiedenen und auch chronischen Krankheiten und vor allem und dazu noch den Hormonmangelzuständen der Menopause (Frauen) bzw. Andropause (Männer) und auch der Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Glukokortikoide). Aus alledem resultiert dann eine hohe Gefährdung für einen fortschreitenden Abbau von Knochensubstanz (bis hin zur Osteopenie oder Osteoporose). Durch diesen Knochenmatrix-Abbau - oder richtiger, die gesteigerte Osteoklasten-Aktivität - kommt es zu einem übergroßen Anfluten von Calcium und somit der Gefahr, dass dieses Zuviel an Ca in den Nierentubuli (Nierenkelchen) ausgefällt wird und zu einer schwerwiegenden Nierenstörung, der Nephrokalzinose, führt.



Bezüglich der Diagnostik sollte stets im Serum das Vitamin D

3

 als „25-OH-D

3

“ - hier sind jahreszeitliche Wertschwankungen zwischen Sommer + Winter zu beachten - und das „1,25(OH)

2

 D

3

“ gemessen werden.



Hinsichtlich der Einnahme von Colecalciferol gilt es zu wissen, dass

Vitamin D3 ein sogen. Risiko-Vitamin

 ist.



Eine mögliche Überdosierung zeigt sich in Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall. Dazu kommen dann die Beschwerden bei längerer Überdosierung, bedingt durch Entkalkungsprozeße an den Knochen und Nierenschädigung aber auch an Herz, Lunge und der Hornhaut.





Unverzichtbar:



Es sollte - auch nicht zur Prophylaxe - nie eine sogen. „Selbst-Medikation“ mit Cholecalciferolen [Vitamin D

3

] vorgenommen werden.





B

leiben die

Biogenen Amine.



(vgl. Ausführungen vorne im Text unter „Hormone“)



In Kurzform nochmals in der Zusammenfassung:



Mit diesem Begriff werden „basische Moleküle“ bezeichnet, die eine (= Monoamin) bzw. mehrere (= Polyamine) Aminogruppen als funktionelle Gruppen tragen. Sie kommen unter physiologischen (= normalen) Bedingungen im Organismus vor und haben vielfältige Funktionen; sie wirken als „Neurotransmitter“, „Co-Faktoren“ und/oder als „Hormone“.





Für den Menschen wichtige Biogene Amine sind:



Katecholamine (= Neurotransmitter bzw. Hormone des Nebennierenmarks) - Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin -, L-Carnitin (= Transporter für Fettsäuren durch die Membran der Mitochondrien), Melatonin (= Hormon der Epiphyse/ Zirbeldrüse), Histamin (= Gewebshormon und Neurotransmitter, gebildet in Nervenzellen + Mastzellen), Spermin + Spermidin (= geruchs-bestimmende Bestandteile des Ejakulats/Samenflüssigkeit = Wachstumsfaktoren im Samen und in Zellen) und ferner die sogen. Fäulnisbasen - sie entstehen beim bakteriellen Abbau von Aminosäuren - wie Cadaverin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Lysin) und Putresin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Ornithin).





Zu unterscheiden sind

endogene und exogene Biogene Amine

.



Die Ausschüttung erfolgt lokal oder über das Blutsystem.



Die exogenen Amine werden direkt aus der Nahrung im Darm resorbiert. Alkohol kann die Resorptionsrate erhöhen. Die

Diaminoxidase

 (DAO) wie auch die

Monoaminoxidase

 (MAO) bauen neben weiteren Enzymen biogene Amine ab und verhindern so eine übermäßige Resorption bzw. ein Übermaß im Gewebe. Bei sensiblen Menschen sind dementsprechend DAO, MAO oder auch andere Enzyme nicht ausreichend vorhanden oder auch gehemmt.

DAO-Hemmer

 wie auch

MAO-Hemmer

 sind z. B. in Medikamenten zur Behandlung von Depressionen oder in

Muskatnüssen

 enthalten. Ebenso wirken einige biogene Amine als Inhibitoren von Enzymen (z.B. hemmt Tyramin die DAO und damit den Abbau von Histamin). Darüber hinaus wird der Abbau biogener Amine ggfls. auch ab einer bestimmten Menge von Abbaumetaboliten via Feedback gehemmt. Auch eine kombinierte Einnahme von biogenen Aminen und Stoffen, die die Resorption steigern (z.B. Alkohol) oder verlangsamen kann zu einer allergischen oder pseudo-allergischen Reaktion (i.S.v. „Nahrungsmittel-Unverträglichkeit“) führen.





DHEA + HGH + Pregnenolon: Die „Vitalisierungs-Hormone“



Wie Ebbe und Flut, so kommt es mit (schöner) Regelmäßigkeit auch zu und über diese Hormone zu kontrovers diskutierten - ein Teil der Wissenschaftler und Mediziner ist absolut „pro“, der andere Teil ebenso engagiert „contra“ - Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen von DHEA und HGH und PREGNENOLON.



Die Besprechung der Hormone mit wichtiger Einflussnahme auf unseren Organismus und speziell dann für den Ab- und Verlauf des Alterungsvorganges wäre unvollständig, würde ich hier nicht zumindest kurz auch auf diese drei Hormone zu sprechen kommen.





Lassen Sie mich beginnen mit DHEA - dieses Kürzel steht für „DeHydro-EpiAndrosteron“ (= trans-Dehydroandrosteron) -. 1934 wurde das Hormon vom großen deutschen Biochemiker und Nobelpreisträger (1939), Prof. Dr. Adolf Butenand, entdeckt.



Es handelt sich beim DHEA um ein androgenes Hormon der Nebennierenrinde (NNR; vgl. auch vorne) mit einer schwachen anabolen Wirkung (androgenes Hormon = männliches Sexualhormon; anabol = von den Androgenen abgeleitete Hormone, welche durch Erzielung einer positiven Stickstoffbilanz im Stoffwechsel Wachstumsprozesse beschleunigen; viel auch angewendet zum Muskelaufbau und zur allgemeinen Kräftigung und generell zur Regulierung des Aufbaustoffwechsels).



DHEA wird im Organismus (in der NNR) selbst synthetisiert und zwar ausgehend vom Cholesterin (!) über Pregnenolon, dann Hydroxi-Pregnenolon zum DHEA.



Gleichzeitig aber ist DHEA eine Wirksubstanz, aus der unser Körper andere Hormone synthetisieren (herstellen) kann; so z.B. Testosteron und Östrogene. DHEA ist eine essenzielle (lebensnotwendige) Komponente für viele physiologische (normale) Funktionen des Organismus. DHEA zirkuliert im Körper überwiegend als wasserlösliche Form, die als DHEA-S (DHEA-Sulfat) bezeichnet wird.



Beim DHEA handelt es sich um ein für die Östrogen-Synthese der feto-plazentaren Einheit wichtiges „Steroid-Hormon“ und wird daher auch genannt als „The Mother Hormone“ (= Die Mutter der Hormone).



Hinweis:



DHEA ist unverzichtbare Vorstufe für die Bildung aller Androgene!



(vgl. im Text unter „Wechseljahre für den Mann“)





DHEA wird sowohl vom weiblichen Organismus (wenn auch in deutlich geringerer Konzentration) als auch vom männlichen synthetisiert.



Mit Beginn der „Wechseljahre“ kommt es auch beim DHEA zu einem deutlichen Rückgang der Produktion um mehr als die Hälfte bei Männern und sogar fast gänzlich bei Frauen und mit einem Alter um die 70 Jahre erlischt die Bildung gänzlich.



Bei Erkrankungen der Nebenniere - und speziell der Nebennieren-Rinde wie Addison’sche Krankheit und NNR-Insuffizienz - und auch bedingt durch eine längere Behandlung mit Kortikoiden (z.B. infolge eines entzündlichen chronischen Rheumatismus) kommt es ebenfalls zu einem auffälligen Abfall von DHEA im Blut bzw. einer eingeschränkten Produktion in der NNR.





DHEA steht im umgekehrten Verhältnis zur Produktion von ‚Stress-Hormonen’.



Stress hat erwiesenermaßen einen stark-negativen Einfluss auf das Immunsystem. Untersuchungen haben bestätigt, dass eine der Hauptfunktionen von DHEA die Aufrechterhaltung eines starken, leistungsfähigen (= „jugendlichen“) Immunsystems ist und zwar durch Gegenreaktion (= gesteigerte Biosynthese) auf die Stress-Hormone.

 



DHEA bringt unser Immunsystem regelrecht auf „Touren + Trab“: Es erhöht nämlich die Synthese von Immunzellen, fördert zugleich die Ausschüttung von Abwehrstoffen und stärkt außerdem den Widerstand gegen Krankheitskeime (Erreger).





Außerdem:



DHEA verbessert die Verarbeitung von Informationen im Gehirn und steigert insgesamt die Gedächtnisleistung(en).



DHEA kann die Reproduktion neuer Gehirnzellen um fast 30% steigern (Studie der Uni Wisconsin/USA - publiziert: National Academy of Science, 2003).



Nebenbei:



PREGNENOLON (s.u.) optimiert diese DHEA-Wirkung noch, indem Pregnenolon die Konzentration(sfähigkeit) verbessert und zudem die „geistige Ermüdbarkeit“ vertreibt und die Merkfähigkeit erhöht.





DHEA steigert - im Verbund mit HGH - die Muskelmasse und schmilzt Fett-Depots im Körper und auch besonders in den Blut-Gefäßen. Beide wirken somit als regelrechter „Arteriosklerose-Schutzfaktor“ für Herz und Gefäße! Zudem verhindern sie gleichzeitig Kalk-Ab- und -Einlagerungen in den Gefäßen.





Auch für Haut und Bindegewebe ist DHEA wichtig:



Es mobilisiert den Wachstumsfaktor IGF-1 (s. dort). IGF-1 seinerseits fördert die Regeneration der Haut und kurbelt zudem die Bildung von Kollagen an mit der Folge: die Haut wird straffer (= jugendlicher!) und Falten ‚verschwinden’.





„DHEA wird zu Recht bezeichnet als das „Wellness-Hormon“ („Wohlfühl-Hormon“)!





Nebenbei:



DHEA wirkt ähnlich wie STH; es macht „munter“, lässt (im Rahmen eines Gesamtprogrammes) die „Kilos purzeln“ und gilt als potenter „Herzinfarkt-Schutz“!





Nun zum HGH - der wissenschaftliche Name lautet „Human Growth Hormone“; wird auch bezeichnet als STH (Somatotropes Hormon) -.



HGH ist auch bekannt als Wachstumshormon. Schon zu Beginn meiner Darlegungen zu den Hormonen (vgl. im Kapitel „Von Hormonen und den Wechseljahren“ im Teilkapitel „Das somatotrope Verbundsystem“) habe ich wichtige Fakten zu diesem für jeden Menschen - gleich, welchen Alters besonders für den Ablauf des Alterungsprozesses - so sehr bedeutenden Hormons dargelegt und dabei auch die unmittelbare Einflussnahme hinsichtlich der Synthese des IGF-1 („Insulin-like Growth Factor“) erläutert.



Zur Erinnerung:



HGH wird als artspezifisches Proteohormon im Vorderlappen der Hirnanhangdrüse (Hypophysenvorderlappen, HVL) synthetisiert.



Weiter:



Unser menschlicher Organismus fährt die Bildung dieser Wachstumshormone mit zunehmendem Alter immer weiter und stärker herunter.





I

n knapper Form noch einmal zusammengefasst die Wirkungen von

HGH

:



Es bewirkt einen Muskelaufbau und parallel dazu eine Stabilisierung der Knochenmatrix und auch von Organgewebe; gleichzeitig wird Fettgewebe abgebaut; die Haut wird dadurch elastisch und fest und behält ihr glatte Oberfläche -

HGH wirkt also gegen z.B. Cellulitis und Falten

- und insgesamt wird auch die Wirbelsäule verfestigt. Alles Wirkungen, die besonders mit zunehmendem Alter und im Alter gefragt sind. Ganz besonders auch dann, wenn der Organismus selbst nicht mehr oder nicht mehr ausreichend in der Lage ist, dieses Hormon selbst zu bilden und freizusetzen!



HGH stimuliert die Teilung von Knorpelzellen mit der Wirkung z.B., dass in den Gelenken der geschädigte Knorpel stabilisiert wird - dadurch einer Arthrose gegengesteuert wird bzw. bestehende Arthrosen im Fortschreiten abgebremst werden und letztlich Schmerzen verringert werden -.





Bleibt noch das dritte natürliche Hormon, das Pregnenolon (1934 erstmals separiert und 1943 im Tierversuch erstmals extrahiert, danach wieder weitgehend in Vergessenheit geraten * erst seit 1995 wieder intensive Forschung). Es handelt sich dabei um ein ‚gemeinsames Zwischenprodukt’ in der Biosynthese aller Steroid-Hormone! Vom Pregnenolon ausgehend dann in der einen Schiene als Endprodukt das Cortisol und in der 2. das Aldosteron. Pregnenolon wird weit überwiegend in den Nebennieren, dann aber auch noch im Gehirn, in der Leber, der Haut, den Hoden bzw. den Eierstöcken gebildet. Im Organismus kann Pregnenolon unmittelbar genutzt werden oder aber weiter-synthetisiert werden zu den genannten Steroid-Hormonen oder auch umgewandelt werden in DHEA.



Im menschlichen Körper werden mehr als 150 Steroidhormone aus Pregnenolon produziert. Interessant ist, dass Pregnenolon bei Männern überwiegend zu Testosteron und bei Frauen in Östrogene „umgebaut“ wird.



Mit zunehmendem Alter lässt die Eigenproduktion von Pregnenolon nach und dadurch ist notabene auch eine verminderte Bildung der von ausreichender Synthese des Pregnenolon abhängigen Hormone usw. die Folge.



Pregnenolon wird inzwischen erfolgreich (als Teil einer ganzheitlichen Behandlung) eingesetzt bei:



Erkrankungen im Rheumatischen Formenkreis (entzündlich wie degenerativ) und es gilt insbesondere als potente Wirksubstanz, um diversen ‚Alterserkrankungen’ vorzubeugen!



Aber:



Pregnenolon hat eine besondere Bedeutung für die Gesamtfunktion unseres Gehirns und dies besonders mit zunehmendem Alter.



Pregnenolon verbessert die visuelle + akustische Wahrnehmung und hilft bei Erschöpfungszuständen (physisch wie psychisch).



Dabei wirkt Pregnenolon im Gehirn als GABA-Antagonist (GABA = Gamma-Amino-Butric-Acidum - Antagonist = Gegenspieler * Diazepame und einige Sedativa = Beruhigungsmittel und Antidepressiva wirken als GABA-Agonisten, d.h.: die GABA-Rezeptoren werden stimuliert, was zur Minderung der Hirnaktivitäten führt!); d.h.: Pregnenolon bewirkt erhöhte Aufmerksamkeit und Steigerung der Gehirnaktivitäten.



Ferner hat Pregnenolon einen stimulierenden Effekt auf die NMDA-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat); diese spielen eine wichtige Rolle in der Regulierung der Funktion der Neuronen im Gehirn, welche das Lern- und Erinnerungsvermögen beeinflussen.





Fakt ist:



Pregnenolon ist das derzeit potenteste Mittel zur Verbesserung der Gehirnfunktionen!



(Quelle: Dr.

Flood

, Geriatric Research Education and Clinical Center, St. Louis, USA)





„Pregnenolon: „Das Gedächtnis-Hormon“





Zurück zum Thema:



„Jungbrunnen hin – Risiko her“!





Nicht zu leugnen:



Eine Behandlung mit Hormonen - dies beziehe ich nicht nur und einzig auf DHEA und besonders HGH - ist mit Risiken behaftet, zumindest (nicht selten) mit Nebenwirkungen.





Bei HGH ist dies insbesondere das erhöhte Risiko, an einem bösartigen Tumor oder einer Form der Leukämie zu erkranken! Auch die Gefahr für einen Herzinfarkt steigt deutlich! Weiter sind hier zu nennen: Diabetes mellitus, Herzrhythmusstörungen und auch Gelenkentzündungen (Arthritis).



Auch hier gilt - wie generell bei einer jeden Hormon-Therapie ganz allgemein -:





Die Behandlung mit Hormonen gehört ausschließlich in die Hand eines erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Arztes!



Eine Behandlung mit Hormonen hat sich ausschließlich zu richten (und zu halten) an bestehenden und diagnostisch gesicherten Befunden!



Jede Hormontherapie ist kein Dauerbrenner und keine Einheits-Standard-Therapie, sondern sie muss individuell, ausgerichtet auf die Befunde und in den allermeisten Fällen zeitlich begrenzt zur Anwendung kommen!



Bei jeder Hormonbehandlung gilt es Risiken (und Nebenwirkungen und sogar Kontraindikationen) mit dem Nutzen (dem Wirkeffekt) kritisch abzuwägen!







Warum stelle ich Ihnen dann alle diese Hormone vor, wenn eine 



Einnahme dieser potenten Wirkstoffe bzw. eine Injektionsbehandlung nur für wenige ältere und alte Menschen in Frage kommt, kommen kann und darf/sollte?







E

s gibt - gottseidank - inzwischen Lösungswege, welche für alle Menschen praktikabel und wirksam sind, zumindest für die allermeisten.





Merken Sie sich hier nur schon einmal den Namen

„Organ-Therapie (OT)“.



Die Möglichkeiten und Chancen dieser

modifizierten und speziellen „Zell(ular)-Therapie“

 - werde ich später eingehend vorstellen/besprechen.



Ich persönlich halte jedenfalls diese Präparate - neben weiteren und stets im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes - für wirkungsvoll und dazu für ausgesprochen und langjährig erwiesen risikoarm!



Zuerst aber gilt es noch - nach diesem umfangreichen, weil so wichtigen, Kapitel über die Hormone und die Hormon-Verbundsysteme - weitere Veränderungen unseres Organismus mit zunehmendem Alter bzw. im Alter selbst unter die Lupe zu nehmen.





Soviel und soweit vorerst zum Thema „Hormone“ und speziell mit den bestehenden Veränderungen mit zunehmendem Alter und somit der Bedeutung für das (gesunde) Älterwerden und den Verlauf des gesamten Alterungsprozesses.



Nach Besprechung der unverzichtbaren Aminosäuren (folgendes Teilkapitel) kommen wir allerdings nochmals zurück zu „Hormonen“, dann in Form der Biogenen Aminen.






Aminosäuren: (lebens-) wichtige Bausteine!



Wie wichtig und zugleich unersetzlich Aminosäuren (AS) für unseren gesamten Organismus sind, werde ich Ihnen im nachfolgenden Kapitel u.a. an den Beispielen der wichtigen Wirkstoffe gegen ein allzu rasches Altern mit all seinen Beschwerden - wie z.B. Serotonin und Melatonin - aufzeigen und darlegen. Doch gehen wir langsam und der Reihe nach vor.





Was sind Aminosäuren und welche Bedeutung haben sie?



Aminosäuren (AS) stellen die einfachsten Bausteine der Eiweiße (Proteine) dar.



[Eiweiße sind hochkomplexe Moleküle - Polymere, die durch Aneinanderreihung von AS aufgebaut sind. Um es einfacher darzustellen, sind die einzelnen AS, die an sich schon Moleküle sind, als Kugeln dargestellt:



AS bestehen aus etwa 20 Atomen und von den etwas mehr als 20 verschiedenen AS kommen fast alle in den meisten Proteinen vor. Aus diesen Bausteinen lässt sich eine sehr große Anzahl an Molekülen kombinieren. Wenn man beim Lotto (6 aus 49) 6 verschiedene Zahlen ankreuzen will, so gibt es dafür etwa 14 Millionen Möglichkeiten. Deswegen ist es so unwahrscheinlich, dass man gewinnt. Bei den Eiweißen (Proteinen) kann man rein theoretisch zwischen 50 und 10.000 Aminosäuren aneinander reihen (theoretisch auch ein und dieselbe Aminosäure beliebig oft wiederholen). Hier gibt es also noch wesentlich mehr Möglichkeiten als beim Lottospiel!



Die Andersartigkeit der jeweiligen Proteinstruktur hat eine zentrale Bedeutung für ihre biologische Funktion.



Aus einer fast unendlich großen Anzahl möglicher Proteinmoleküle hat die Natur jeweils eins mit einer besonderen Form für eine bestimmte Aufgabe gewählt. Die Form der Proteine ist also für die jeweilige biologische Funktion verantwortlich.]



Zu unterscheiden sind (in Kurzfassung) folgende „Protein-Typen“ mit deren wichtigsten Funktionen und Vorkommen:





Protein-Typen: Funktion, Vorkommen





Struktur-Proteine



Glycoproteine in der Zellmembran von Eucyten - Vorkommen: als ‚Keratin‘ in den Haaren und ‚Kollagen‘ im Bindegewebe;





● Kontraktile Proteine



‚Actin‘ und ‚Myosin‘ in den Eucyten bes. der Muskelzelle;





● Speicher-Proteine



‚Phytoferritin‘ als Eisenspeicher in Proplastiden;





● Transport-Proteine



‚Serumalbumin‘ zum Fettsäuretransport im Blut, Sauerstofftransport durch ‚Haemoglobin‘ durch ‚Myoglobin‘ im Muskel;





● Schutz-Proteine



‚Antikörper‘ zur Bindung/Eliminierung körperfremder Substanzen, ‚Fibrinogen‘ als Vorstufe zur Blutgerinnung;





● Proteo-Hormone



‚Insulin‘ als Regulator des Zuckerstoffwechsels, ‚ACTH‘ zur Steuerung der Nebennierenrinde;

 





● Toxine



‚Ektotoxine‘ als bakterielle Ausscheidungen, z.B. Tetanus- und Diphtherie-Erreger





● Enzyme



Biokatalysatoren, welche Reaktionen im Organismus beschleunigen: ‚Oxidoreduktasen‘ übertragen bei der biolog. Oxidation und Reduktion Wasserstoff oder Elektronen - ‚Transferasen‘ übertragen Molekülgruppen - ‚Hydrolasen‘ katalysieren hydrolytische Spaltungen - ‚Lyasen‘ spalten Molekülgruppen ab (sogen. Eliminierungs-Reaktion) - ‚Isomerasen‘ dienen innermolekularen Umlagerungen - ‚Ligasen‘ knüpfen neue Bindungen unter gleichzeitiger ATP-Spaltung.





Chemisch betrachtet handelt es sich bei den AS um Carbonsäuren (d.s. organische Verbindungen mit einer oder mehreren Carboxyl-Gruppen), bei denen ein Wasserstoff („H“) durch eine Aminogruppe („NH

2

“) ersetzt ist. Die im „Eiweißstoffwechsel“ wichtigen AS sind fast alle sog. „alpha-AS“ und „L-AS“.



Zwei AS bilden durch Peptidbindung ein Dipeptid, drei ein Tripeptid usw., mehr als 10 ein Polypeptid und über 100 AS ein Protein (Eiweißkörper). Im menschlichen Organismus sind bis heute 25 AS bekannt, davon sind 8 für den Erwachsenen und weitere 2 für Säuglinge und Kleinkinder essenziell (= lebensnotwendig; sie müssen stets ausreichend von außen zugeführt werden, da sie vom menschl. Organismus selbst nicht synthetisiert werden können! - nebenbei: dies gilt nicht nur für diese 8-10 AS, sondern auch für bestimmte Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente!). Alle AS werden eingeteilt - je nach ihrer chemischen Struktur - in aliphatische AS, aromatische AS und hetero-zyklische AS.



Für den Organismus des erwachsenen Menschen sind - wie gesagt - 8 bzw. 9 dieser AS lebensnotwendig und zwar:



Isoleucin + Leucin + Lysin + Methionin + Phenylalanin + Threonin + Tryptophan + Tyrosin + Valin.





Von den übrigen 17 AS, die also für den Erwachsenen primär nicht-essenziell sind, sollen hier - wegen derer Bedeutung - noch genannt sein:



Arginin + Asparagin/Asparaginsäure + Glutaminsäure/ Glutamin + Ornithin + Taurin.





D

iesen 9 essenziellen und den 5 nicht-essenziellen AS wollen wir uns nun kurz zuwenden.



Zuvor noch:



Gerade beim Älterwerden und ganz besonders auch im Alter - und ganz besonders stark ausgeprägt, wenn zusätzlich noch und chronische Krankheiten vorliegen wie z.B. Diabetes mellitus - geraten etliche der wichtigen AS in Schieflage und mit ihnen dann unweigerlich der gesamte Stoffwechsel.



Daher halte ich es für wichtig, naschgehend eine kurze Beschreibung zu und über diese Aminosäuren festzuhalten.



Fakt ist:



Aminosäuren (AS) sind lebenswichtige und lebensnotwendige „Körper-Bausteine“.





Zuerst die

essenziellen Aminosäuren

:





Isoleucin (Ile) und L-Leucin (Leu)



Der mittlere Tagesbedarf an Leucin eines Erwachsenen beträgt ca. 2,2 g; der Minimalbedarf beträgt etwa 1,1 g und die Werte für Isoleucin liegen im Mittel bei 1,4 g bzw. minimal bei 0,7 g tgl. Der Abbau von Leucin verläuft in mehreren Phasen - wozu reichlich Energiebedarf erforderlich ist und zwar als ATP - bis zuletzt zum für unseren Organismus so bedeutenden „Acetyl-CoA“ (= Acetyl-Coenzym-A). Dieses Acetyl-CoA nimmt im gesamten intermediären Stoffwechsel „die zentrale Stellung“ ein und von ganz besonderer Bedeutung hierbei im Fettstoffwechsel, den Steroidhormonen, den Purinen und Porphyrinen. Iso-Leucin seinerseits wird abgebaut über den Fettsäure-Stoffwechselweg.





L-Lysin (Lys)



Hier beträgt der mittlere Tagesbedarf ca.1,5 g; minimal aber 0,8 g. Lysin ist besonders wichtig - und dort auch bes. reichlich vorkommend - im Myosin (= das „Muskeleiweiß“) und im Kollagen! Auch beim Abbau von Lys entsteht das oben schon genannte Acetyl-Co-A. Außerdem ist Lys ein unverzichtbarer (Ausgangs-) Bestandteil des so wichtigen Energie-Lieferanten

„L-Carnitin“

(Zwitterstellung zwischen Aminosäure und Vitaminen). Ein Derivat von Lys bzw. ein „Biogenes Amin“ ist das

Kadaverin

 und dieses hat biologische Bedeutung als bakterielles Abbauprodukt! Lys hat eine ausgeprägte anti-virale Wirkung und optimiert die Funktionen des Immunsystems. Lys fördert die Kalzium-Aufnahme im Darm und mindert das Arteriosklerose-Risiko durch Senkung des schädigenden Lipoprotein-a (Lp a).





L-Methionin (Met)



Der mittlere Tagesbedarf an Met beträgt etwa 1,6-2,0 g; die Minimalzufuhr 1,1 g tgl.! Met stellt mit den wichtigsten physiologischen Lieferanten von Methylgruppen - so u.a., für die Biosynthese von Cholin, Kreatin, von Taurin und Cystein und von Schwefel für den Eiweißaufbau -! Met ist von großer Bedeutung für eine optimale Funktion der Leber. Met ist erforderlich bei der Synthese (Aufbau) von

Myelin-Scheiden

 und weiter zur Bildung von Adrenalin + Noradrenalin. SAM (= S-Adenosyl-Methionin) ist eine Schlüsselsubstanz des gesamten

„Nerven-Stoffwechsels“

. Ferner ist Met ebenfalls Bestandteil des

„L-Carnitin“

 (s.o.) und hat zudem positive (= schützende) Wirkung bei M. Parkinson und bei Depressionen. Met hat zahlreiche Effekte auf das Immunsystem. Als schwefelhaltige AS trägt Met zur Entgiftung von Schwermetallen bei und wirkt „antioxidativ“ (als „Radikalenfänger“!). Durch seine harnsäuernde Wirkung hemmt als Baktereinwachstum; Met senkt erhöhte Histamin-Spiegel und wirkt anti-allergisch. Met ist zu ca. 80% durch die L-Cystein (d.i. eine schwefelhaltige aliphatische AS) ersetzbar.





L-Tyrosin (Tyr)



Der mittlere Tagesbedarf ist u.a. abhängig vom Angebot (der Aufnahme) der AS Phenylalanin (s.o.). Wie Phenylalanin, so handelt es sich bei Tyr ebenfalls um eine aromatische Aminosäure, die in der Natur z.B. reichlich vorkommt im Mutterkorn (Secale cornutum). Tyr ist ein wichtiger Proteinbaustein und besonders für das Skleroprotein

„Keratin“

 (Grundsubstanz für Haare und Nägel). Daneben ist Tyr ein zentraler intermediärer Metabolit u.a. für die Schilddrüsenhormone, die Melanine (d.s. dunkle Pigmentfarbstoffe und haben Bedeutung für die Farbe von Haut & Haaren und der Iris und sind bei Mangel mit verantwortlich für ein zu frühes und zu rasches Ergrauen) und besonders für die Katecholamine (Catecholamine, Catechine). Tyr ist Vorstufe für die wichtigen Biogenen Amine, die Katecholamine:

Dopamin

,

Noradrenalin

 und

Adrenalin

. Und noch für ein 4. Biogenes Amin, das

Tyramin

 - und dieses wirkt blutdruck-steigernd -.





L-Tryptophan (Trp)



Beim Trp beträgt die tgl. Mindestaufnahme ca. 0,25 g und der mittlere Tagesbedarf ca. 0,6 g. Aus Trp entstehen im Darm bei der Eiweißfäulnis Skatol und Indol (daher auch bezeichnet als Indolalanin). „Tryptophan“ ist für den menschlichen Organismus in vielfacher Weise unersetzlich. Ausgenommen von Insulin und Kollagen kommt sie in allen Proteinen vor und von ihr leiten sich einige wichtige biologisch aktive Substanzen ab; so die beiden „Biogenen Amine oder Gewebshormone“ Serotonin + Melatonin. Weiter noch ein weiteres Biogenes Amin, nämlich das „Tryptamin“ (Wirkstoff ähnlich dem Serotonin; wird als Neurotransmitter angesehen) und auch das „Kynurenin“ hat Bedeutung als Biogenes Amin. Auch dies hat wichtige Bedeutung: Trp ist am Stoffwechsel der Vitamine B1, B2, B6 und von Nicotinsäureamid (Vit. B

3

) beteiligt. Unter Trp-Mangel kommt es zu einem Eiweißmangel im Organismus, aber auch Magen- & Darm-Geschwüre treten dann vermehrt auf. Außerdem wichtig: bei einer Trp-Stoffwechselstörung können Krampfanfälle - wahrscheinlich infolge des dann herrschenden Serotonin-Mangels! - auftreten.





Nun die

nicht-essenziellen Aminosäuren

:





L-Arginin (Arg)



Bei

Arg handelt es sich um eine essenzielle Aminosäure für Kinder und um eine nicht-essenzielle AS bei Erwachsenen

. Arg ist beteiligt an der Synthese von Harnstoff. Arg hat

wichtige Schutzfunktion gegen Alterungsprozesse

 und bei De-menzerkrankungen und Hirnabbau; zugleich ist Arg wichtiger ‚Neurotransmitter‘ im peripheren Nervensystem. Arg ist eine der wichtigsten AS für das Immunsystem - bes. pos. Einwirkung auf die ‚zelluläre = zell-vermittelte Immunabwehr’ (durch Ve