Das Rätsel Seele

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Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten

Die heutige akademische Psychologie versteht sich als empirische Wissenschaft vom äußeren Verhalten und vom inneren Erleben des Menschen. Sie unterscheidet zwischen äußerlich beobachtbaren Verhaltensweisen wie Sprechen, Stehen, Gehen, Lesen, Schreiben, Trinken, Essen und Schlafen einerseits und nicht direkt beobachtbaren Vorgängen und Inhalten des Bewusstseins wie Empfinden, Fühlen, Denken, Wünschen, Wollen und Träumen andererseits. Gegenstand psychologischer Forschung kann alles werden, was erlebbar ist und was sich im Verhalten äußert. Diese Gegenstandsbestimmung wird in der heutigen akademischen Psychologie weitgehend akzeptiert. Im Folgenden werden Erleben und Verhalten näher beschrieben.

Erleben und Bewusstsein

Was ist Bewusstsein? Was ist Erleben? Bewusstsein ist so grundlegend, dass jeder Versuch, es zu definieren, bereits das, was definiert werden soll, voraussetzt. Ohne Bewusstsein ist es nicht möglich, Bewusstsein zu beschreiben und zu erforschen.

Der Ausdruck „Bewusstsein“ bezieht sich auf eine Reihe von Phänomenen wie Wachheit, gerichtete Aufmerksamkeit, Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen, Körperbewusstsein, Zeitbewusstsein, willentliche Verhaltenskontrolle, Wissen, Meinungen und Überzeugungen. Man kann Bewusstsein auch beschreiben als die Fähigkeit zu erleben, zu erkennen, sich selbst in Kontrast zu anderen Menschen und der Umwelt wahrzunehmen und sich als Individuum zu begreifen. Den vielen Formen und Zuständen des Bewusstseins ist gemeinsam, dass sie von einem Individuum oder einem Lebewesen erlebt werden. Der Philosoph John Searle beschreibt Bewusstsein als „diejenigen Zustände der Sinnesempfindung oder des Gewahrseins, die typischerweise einsetzen, wenn wir am Morgen aus einem traumlosen Schlaf erwachen, und die den ganzen Tag über da sind, bis wir wieder einschlafen. Bewusstsein kann auch anders als durch den Schlaf aussetzen: wenn man stirbt, in ein Koma fällt oder auf andere Art ‚bewusstlos‘ wird.“ (Searle 2001, 54)

Der Ausdruck „Erleben“ meint alle inneren Prozesse und Zustände, die nur der Selbstbeobachtung unmittelbar zugänglich sind. Man kann zwar Beispiele für bewusstes Erleben anführen, aber keine klare Definition geben. Bewusstes Erleben ist äußerst reich, bunt und vielfältig. Es reicht von lebhafter Farbwahrnehmung bis zum Erleben des schwächsten Hintergrundaromas, von stechenden Schmerzen bis zum Erleben bildhafter Vorstellungen und Fantasien. Bewusstes Erleben geht mit charakteristischen Gefühlsqualitäten einher. Es fühlt sich auf eine ganz bestimmte Weise an, etwas zu sehen, etwas zu hören, etwas zu riechen, etwas zu betasten, etwas zu schmecken, etwas zu wünschen und zu wollen. Jeder Inhalt des Bewusstseins ist durch Gefühle „eingefärbt“: Er ist erfreulich oder unerfreulich, angenehm oder unangenehm, interessant oder langweilig. Gefühle wie Freude, Trauer, Ärger, Wut, Überraschung, Scham und Ekel können das bewusste Erleben sehr stark prägen. Stimmungen wie Heiterkeit, Ängstlichkeit und Niedergeschlagenheit bilden den atmosphärischen Hintergrund für unser gesamtes Erleben. Derselbe Sachverhalt erscheint uns anders, je nachdem, ob wir freudig oder ärgerlich, sanft oder zornig gestimmt sind. Ohne diese Gefühlsqualität wäre unser Wissen psychisch irrelevant, und unsere menschliche Welt wäre so kalt und steril wie die Welt der Computer. Nur in extremen Ausnahmezuständen wie etwa in einer schweren Depression kann es geschehen, dass ein Mensch völlig teilnahmslos und gefühllos den Mitmenschen und der Welt gegenübersteht. Der Verlust der Freude und des Interesses an allen Aktivitäten geht mit einem Zustand der Gefühllosigkeit einher, den die Betroffenen als Stillstand des Erlebens, als Seelenfinsternis oder sogar als Tod bei lebendigem Leib beschreiben (vgl. Kuiper 2000: Lyssy 2001).

Aktualbewusstsein und Hintergrundbewusstsein

Gerhard Roth unterscheidet zwischen Aktualbewusstsein und Hintergrundbewusstsein. Das Aktualbewusstsein umfasst alles, was wir im Moment bewusst erleben. Seine Inhalte wechseln ständig und umfassen beispielsweise Aufmerksamkeit, Wahrnehmungen von Vorgängen in der Umwelt und im eigenen Körper, das Erleben von Gefühlen, Wünschen, Vorstellungen, Erinnerungen, Absichten und Bedürfnissen. Der Ausdruck Hintergrundbewusstsein bezieht sich auf das Erleben der eigenen Identität und Kontinuität durch die Zeit, auf das Körperbewusstsein und auf das Bewusstsein, dass wir die Urheber unserer Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken und Handlungen sind, dass wir wissen, wo unser Körper sich zurzeit befindet, und dass wir zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden können. Aktualbewusstsein und Hintergrundbewusstsein bilden gemeinsam den charakteristischen Strom unseres Bewusstseins, der nur im Tiefschlaf und in der Bewusstlosigkeit unterbrochen ist (vgl. Roth 2003, 196–198; Roth & Strüber 2015, 209 ff.).

Das Bewusstsein der eigenen Identität, das Selbsterleben oder Ich-Bewusstsein, umfasst mehrere unterschiedliche Aspekte. Darauf hat der Psychiater Christian Scharfetter aufmerksam gemacht. Er unterscheidet fünf Dimensionen des Selbsterlebens bzw. des Ich-Bewusstseins. Diese fünf Gewissheiten oder Sicherheiten können Menschen verloren gehen, die an einer schweren psychischen Störung aus der Gruppe der sogenannten Schizophrenien leiden. Die fünf Dimensionen des Selbsterlebens sind: Die Ich-Vitalität (ich bin lebendig), die Ich-Aktivität (ich bestimme mein Denken und Verhalten), die Ich-Konsistenz (ich bin in der geistigen und körperlichen Beschaffenheit einheitlich), die Ich-Demarkation (ich kann mich von anderen Wesen und Dingen abgrenzen und unterscheiden) und die Ich-Identität (ich bin dieselbe Person im Verlauf des Lebens und in den verschiedenen Lebenslagen) (vgl. Scharfetter 1999). Die Erschütterung dieser für psychisch gesunde Personen selbstverständlichen Gewissheiten führt bei den Betroffenen zu großem Leid, unsäglicher Not und Verzweiflung. Sie sind nicht mehr Herr ihrer eigenen Gedanken und Empfindungen. Sie sind überzeugt, Einflüsterungen oder Einflüssen von außen ausgeliefert zu sein. Man spricht von Ich-Störungen, von einem Verlust der Ich-Grenzen. Die Betroffenen können sich nicht mehr eindeutig identifizieren, sie können nicht mehr sagen, wer sie eigentlich sind. „Ich werde beeinflusst, in mir ist noch jemand anderer.“ Sie haben häufig den Eindruck, Gedanken und Gefühle werden ihnen eingegeben oder abgezogen, sodass nur Gefühle der Leere und Kälte übrig bleiben. Andere Menschen oder übernatürliche Kräfte beeinflussen ihr Verhalten, und sie fühlen sich diesen ohnmächtig ausgeliefert. Sie können sich nicht mehr eindeutig abgrenzen, weder von anderen Personen noch von der Umwelt. Um sich zu vergewissern, dass sie noch lebendig sind, fügen sie sich Verletzungen und Schmerzen zu. „Ich muss mein Blut sehen, damit ich weiß, dass ich noch lebe.“ Der Schweizer Psychiater Eugen Bleuler (1857–1939), der den Begriff „Schizophrenie“ 1911 prägte, sah das Wesen dieser Störung in einer Spaltung des Bewusstseins und der Gesamtpersönlichkeit, in einer mangelhaften Einheit von Denken, Fühlen und Wollen.

In unserem Erleben erfahren wir uns als Subjekt und unterscheiden uns ein Leben lang von anderen Menschen. Das Erleben ist subjektiv und privat und nur der erlebenden Person unmittelbar zugänglich. Ein direktes Wissen vom Erleben anderer Menschen besitzen wir nicht. Es hat noch kein Mensch das Erleben eines anderen von innen her erfahren. Im strengen Sinne haben wir kein Wissen vom Erleben unserer Mitmenschen. Diese verraten uns jedoch viel von ihrer momentanen Befindlichkeit durch ihren Gesichtsausdruck, ihr Aussehen, ihren Blick, ihre Haltung, ihren Gang, ihre Sprechweise, durch die Lautstärke und die Tonhöhe ihrer Stimme sowie durch ihre Gesten. Gegenstand wissenschaftlicher Forschung kann das Erleben insoweit werden, als es intersubjektiv erfassbar und nachprüfbar ist. Objektiv erfassbar sind sprachliche Äußerungen, das Ausdrucksverhalten und messbare körperliche Veränderungen, die mit dem Erleben einhergehen.

Verhalten und Handeln

Verhalten ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für alle objektiv beobachtbaren und registrierbaren Lebensvorgänge, Reaktionen und Aktivitäten eines Organismus, eines Individuums oder einer Gruppe. Dazu zählen Reflexreaktionen, willkürliche Bewegungen, Gewohnheiten und bewusstes, absichtliches Handeln. Objektiv bedeutet intersubjektiv nachprüfbar. Die jüngere Verhaltenspsychologie unterscheidet zwischen „offenem“ und „verdecktem“ Verhalten. Das offene Verhalten umfasst alle objektiv beobachtbaren Vorgänge wie Körperbewegungen, verbale Äußerungen, physiologische Abläufe und Prozesse. Der Begriff verdecktes Verhalten bezeichnet Phänomene wie Denken, Fühlen, Wollen und Empfinden, die von außen nicht direkt erfassbar sind, jedoch aus dem Ausdrucksverhalten erschlossen werden können. In welcher Gemütslage sich unsere Mitmenschen befinden, beurteilen wir auch im Alltag an ihrem Gesichtsausdruck, an der Lautstärke und am Anspannungsgrad ihrer Stimme, an ihrer Gestik, an körperlichen Veränderungen wie Erröten, Blässe, Schwitzen und Zittern und anhand ihrer sprachlichen Äußerungen.

Die Verhaltenspsychologie unterscheidet zudem zwischen automatisiertem und bewusst kontrolliertem Verhalten. Der Großteil unseres alltäglichen Verhaltens und Handelns läuft ganz automatisch ab. Sehr viele Tätigkeiten erledigen wir tagtäglich auf die gleiche Weise wie beispielsweise aufstehen, sich waschen, sich anziehen, frühstücken und zur Arbeit gehen. Zu den Verhaltensweisen, die automatisch ablaufen, zählen nicht nur alle unwillkürlichen Reaktionen, sondern auch gelernte Tätigkeiten und Verhaltensweisen aller Art wie gehen, sprechen, lesen, mit dem Rad fahren, ein Auto lenken, schwimmen, Handwerkszeuge benutzen, sportliche Tätigkeiten, mit Instrumenten musizieren oder mit zehn Fingern die Tastatur eines Computers bedienen. Solche Fertigkeiten eignen wir uns durch intensives Üben an, bis sie automatisiert sind. Anschließend ist es nicht mehr nötig, dass wir uns bewusst daran erinnern, wie wir sie ausführen. Je automatisierter sie ablaufen, desto besser und sicherer führen wir sie aus. Gewohnheiten und Rituale erleichtern uns das alltägliche Leben und schaffen Freiraum für andere Tätigkeiten. Wir müssen uns nicht jeden Tag neu bewusst überlegen, welches Aufstehritual oder welches Zubettgehen-Ritual wir heute verwenden. Automatisierte Verhaltensweisen ermöglichen uns, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, etwa einen Wagen durch den Stadtverkehr zu steuern, Musik zu hören und mit den Mitfahrenden zu diskutieren. Dabei müssen wir uns nicht bewusst daran erinnern, mit welchem Fuß wir die Bremse betätigen, wenn die Verkehrsampel an der nächsten Kreuzung rot ist. Leuchtet die Ampel rot, tritt der richtige Fuß ganz automatisch auf die Bremse. In der Fahrschule, während des Lernens, erfolgte das Treten auf die Bremse, die Betätigung der Kupplung und des Gaspedals sowie das korrekte Schalten der Gänge ganz bewusst und überlegt. Durch wiederholtes Einüben wurden diese Tätigkeiten zur Routine, sodass wir sie unbewusst ausführen können. Je vollständiger wir sie automatisiert haben, desto weniger belasten wir unser Bewusstsein mit ihnen und desto sicherer führen wir sie aus. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf automatisierte Tätigkeiten lenken, dann werden diese sogar gestört. Es bleibt zwar eine Art begleitendes Bewusstsein, dass wir zum Beispiel Fahrrad fahren oder mit dem Auto unterwegs sind, aber nicht mehr, wie wir das tun.

 

Bei automatisierten Tätigkeiten ist die parallele Informationsverarbeitung am Werk, beim bewusst kontrollierten Verhalten hingegen die serielle Verarbeitung. Serielle Informationsverarbeitung verlangt intensive Aufmerksamkeit, volle Zuwendung, Zeit und Mühe. Beim Erlernen einer neuen Fertigkeit geschieht die Verarbeitung der Information seriell und nicht parallel. Es ist nicht möglich, während des Lernens mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Wer beginnt, die Tastatur eines Computers blind mit zehn Fingern zu bedienen, muss sich zuerst ganz bewusst einprägen, welcher Finger für welchen Buchstaben zuständig ist. Hier folgt ein Schritt nach dem anderen, ein Buchstabe nach dem anderen. Der Lernende kann nicht gleichzeitig die Nachrichten im Fernsehen verfolgen, sich mit jemandem unterhalten oder die nächste Mahlzeit zubereiten. Die einzelnen Schritte der kontrollierten Informationsverarbeitung werden im Kurzzeitgedächtnis gespeichert. Die Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses ist sehr begrenzt und zwingt uns dazu, unsere Aufmerksamkeit zu bündeln. Neue Informationen müssen erst integriert werden, und das erfordert Aufmerksamkeit, Zeit und Mühe. Das Verlernen automatisierter Verhaltensweisen und Fertigkeiten benötigt ebenfalls eine kontrollierte Informationsverarbeitung.

Handlungen und Widerfahrnisse

Wir verhalten uns immer, aber wir handeln nicht immer. Auch Nichtstun ist eine Art, sich zu verhalten. Handlungen sind Verhaltensweisen, die Menschen mit der Absicht vollziehen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ein Verhalten ist nur dann eine Handlung, wenn es in einer Weise beschrieben werden kann, durch die es absichtlich wirkt (vgl. Davidson 1990, 321; Runggaldier 1996, 43f.). Eine bestimmte Handbewegung ist nur dann ein Gruß und nicht eine gymnastische Übung oder ein Tick, wenn wir auch grüßen wollen. Wir können unterscheiden, ob etwas unsere Hand bewegt oder ob wir selbst sie bewegen. „Handlungen sind etwas, was wir tun, im Unterschied zu dem, was uns widerfährt, und dabei etwas, was wir tun, im Unterschied zu dem, was zum Beispiel unser Gehirn tut.“ (Greve 1996, 106) Beispiele für menschliche Handlungen sind: einen Vertrag unterzeichnen, Einkäufe tätigen, Freunde anrufen, zum Arzt gehen, Hausarbeiten verrichten, ein Fest vorbereiten, ein Buch lesen, einen Berg besteigen, den nächsten Urlaub planen.

Handlungen unterscheiden sich von Geschehnissen, die uns widerfahren, wie zum Beispiel sich freuen, sich ärgern, sich langweilen, nießen müssen, auf der Treppe stolpern, sich erkälten oder mit dem Augenlid zucken. Am Zustandekommen dieser Verhaltensweisen sind wir nicht willentlich beteiligt. Donald Davidson illustriert den Unterschied zwischen Handlungen und bloßen Geschehnissen mit folgendem Beispiel:

„Heute morgen wurde ich durch das Geräusch des Übens auf der Geige geweckt. Ich döste ein wenig, dann stand ich auf, wusch mich, rasierte mich, zog mich an, ging nach unten, und im Vorbeigehen machte ich im Flur ein Licht aus. Ich goss mir etwas Kaffee ein, stolperte über die Kante des Esszimmerteppichs und verschüttete meinen Kaffee, während ich nach der Zeitung tastete. Einige dieser Einzelheiten halten Dinge fest, die ich getan habe; andere registrieren Dinge, die mir zugestoßen sind, Dinge, die mir auf dem Weg zum Esszimmer widerfahren sind. Zu den Dingen, die ich getan habe, gehören: dass ich aufstand, mich wusch, mich rasierte, nach unten ging und meinen Kaffee verschüttete. Zu den Dingen, die mir zugestoßen sind, gehören: dass ich geweckt wurde und über die Teppichkante stolperte. Das Dösen ist vielleicht ein Grenzfall.“ (Davidson 1990, 73)

Die Grenze zwischen Handlungen und Widerfahrnissen ist nicht immer scharf und eindeutig. Bedürfnisse, Gefühle, Vorlieben und Abneigungen bestimmen unsere Handlungen nicht weniger, als unsere Entscheidungen es tun. Wir entscheiden uns nicht für die Emotionen, die wir momentan erleben, und wir wählen auch nicht unsere Vorlieben und Abneigungen aus.

Als zentrale Merkmale einer menschlichen Handlung gelten Absichtlichkeit, Kontrollierbarkeit und Bewusstheit. Einer handelnden Person unterstellen wir, dass sie mit dem, was sie tut oder nicht tut, ein Ziel verfolgt, dass sie das, was sie tut oder unterlässt, absichtlich macht und dass sie sich dessen, was sie tut oder nicht tut, zumindest teilweise bewusst ist. Der Begriff „Handlung“ ist ohne die Erlebnisperspektive der handelnden Person nicht vollständig. Auch Roboter und Schlafwandler zeigen koordiniertes Verhalten, das von innen gesteuert wird und der Situation weitgehend angemessen ist, aber sie erleben ihr Verhalten nicht. Damit ein Verhalten eine Handlung im vollen Sinn des Wortes ist, muss die handelnde Person es erfahren als von ihr selbst vollzogen. Es genügt nicht, dass irgendetwas in ihr die Bewegungen steuert und dadurch integriertes Verhalten zustande kommt.

Psychologie und das „Seelenproblem“

Die Psychologie als empirische Wissenschaft befasst sich nicht nur mit dem beobachtbaren Verhalten, sondern auch damit, wie dieses mit dem Erleben und mit den Körperprozessen zusammenhängt. Sie sucht nach den äußeren und inneren Bedingungen, Ursachen und Wirkungen des menschlichen Erlebens und Verhaltens. Auf diese Weise erforscht sie eine Fülle von Phänomenen, die sie nach philosophischer Tradition „psychisch“ oder „seelisch“ nennt. Weiterhin offen bleiben allerdings Fragen, die das „Seelenproblem“ betreffen. Was ist die Quelle der Lebendigkeit? Was ist der Ursprung menschlichen Verhaltens und Handelns? Worauf gründet das Erleben der eigenen Identität und Selbigkeit durch die Zeit? Unser Körper verändert sich im Laufe der Jahre. Die meisten seiner Zellen werden ausgetauscht, sodass wir alle fünf bis zehn Jahre beinahe einen völlig neuen Körper haben. Im Laufe der Jahre verändern wir uns auch psychisch und geistig. Trotz dieser Veränderungen sind wir davon überzeugt, während unseres gesamten Lebens dieselbe Person zu sein. Wie ist die Einheit und Ganzheit von Körper und Geist in unserem Erleben zu erklären?

Der Begriff „Seele“ kann uns eine Hilfe sein, den Menschen als ganzen nicht aus dem Blick zu verlieren. Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers (1883–1969) bezeichnet die Seele als ein Ganzes aus Innenwelt und Umwelt. Wir können die Seele nicht als einen Gegenstand mit Eigenschaften erfassen. Erfassen und untersuchen können wir nur, was uns gegenständlich geworden ist. Seelisches zeigt sich in körperlichen Begleiterscheinungen, im Ausdrucksverhalten, in Handlungen und sprachlichen Mitteilungen. „In allen diesen Tatbeständen, die aufweisbar in der Welt sind, haben wir Wirkungen der Seele vor uns, Erscheinungen, in denen wir die Seele unmittelbar wahrnehmen, oder von denen wir auf die Seele zurückschließen. Die Seele selber wird uns nicht Gegenstand.“ (Jaspers 1973, 8) Nach Jaspers können wir aus dem Seelenleben einzelne Zusammenhänge herausgreifen, doch das „Ganze“ des Seelenlebens und das Ganze einer individuellen Person vermögen wir nicht zu fassen. Was das Ganze eigentlich ist, bleibt immer offen. Zwar erfahren wir die Seele als bewusstes Erleben in uns und wir vergegenwärtigen uns das Erleben der Mitmenschen, sei es aus dem beobachtbaren Verhalten, sei es aus Mitteilungen über das je eigene Erleben, doch auch dieses Erleben ist Erscheinung. Jaspers vergleicht das unmittelbar zugängliche, wirklich erlebte Seelenleben mit dem Schaum, der über den Tiefen des Ozeans an der Wasseroberfläche schwimmt. Die Tiefen sind unzugänglich und nur indirekt auf theoretischen Umwegen erschließbar (vgl. Jaspers 1973, 9, 464).

Die empirische Psychologie kann die Seele als Einheitsgrund unseres psychischen, geistigen und körperlichen Lebens und Erlebens, unserer Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit als Person, als solche nicht zum Gegenstand ihrer Forschung machen. Sie kann auch die Frage, wie Körper und Geist aufeinander einwirken, das sogenannte traditionelle Leib-Seele-Problem, nicht entscheiden, wohl aber empirische Fragen, die mit diesem Problem zusammenhängen, aufgreifen und zu klären versuchen. Empirisch erforschen kann die Psychologie stets nur einzelne Erscheinungsformen oder Einzelaspekte des Seelischen (vgl. Hinterhuber 2012, 219). Auf welch unterschiedliche Weise der Begriff des „Seelischen“ oder „Psychischen“ in der akademischen Psychologie aufgegriffen und gedeutet wurde und wird, zeigen die drei Hauptrichtungen der gegenwärtigen Psychologie: Tiefenpsychologie, Verhaltenspsychologie (Behaviorismus) und Humanistische Psychologie. Diese unterscheiden sich stark voneinander darin, welchen „Erscheinungsformen des Seelischen“ sie ihr Hauptaugenmerk widmen und was sie als akzeptablen Untersuchungsgegenstand der Psychologie betrachten. Ebenso stark klaffen ihre Auffassungen darüber auseinander, was den Menschen als Menschen ausmacht.

Tiefenpsychologie

Tiefenpsychologie ist eine Bezeichnung für psychologische und psychotherapeutische Ansätze, die versuchen, menschliches Erleben und Verhalten durch unbewusste seelische Vorgänge zu erklären und zu deuten. Die bekannteste tiefenpsychologische Schule ist die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse. Den Begriff „Tiefenpsychologie“ führte Eugen Bleuler ein. Freud verwendete ihn, um sein Verständnis der Psychologie von der Bewusstseinspsychologie, welche die damalige akademische Psychologie dominierte, abzugrenzen. Die von ihm entwickelte psychoanalytische Theorie ist wohl die bekannteste Theorie des Menschen. Psychoanalytische Begriffe spielen nicht nur in der Psychologie und Psychiatrie eine Rolle, sie fanden auch Eingang in die Pädagogik, Soziologie, Philosophie, Theologie und Literatur. Die Vorstellungen vieler Menschen von sich selbst und vom Erleben und Verhalten anderer Menschen werden immer noch stark von tiefenpsychologischen Anschauungen geprägt.


Abb. 3: Sigmund Freud (1856–1939)

Die psychoanalytische Theorie Freuds enthält folgende Grundaussagen: 1. In unserem Seelenleben ist nichts zufällig und ohne Grund; 2. Der Großteil des Seelenlebens ist uns nicht bewusst, wir wissen nichts von ihm, und doch determiniert er unser Erleben, Verhalten und Handeln; 3. Das Triebleben in uns ist nicht völlig zu bändigen. Freud stellte die traditionelle abendländische Ansicht, der Mensch sei ein vernunftbegabtes Lebewesen, ein animal rationale, grundlegend infrage. Er charakterisierte den Menschen als „ein Wesen von schwacher Intelligenz, das von seinen Triebwünschen beherrscht wird“ (Freud 1927, 182). Das Bemühen von uns Menschen um vernünftiges und realitätsgerechtes Handeln steht seiner Ansicht nach in einem dauernden Konflikt mit den auf Lustgewinn erpichten Impulsen unserer Triebe. Freud zufolge müssen wir Menschen uns der Einsicht beugen, dass wir nicht leben, sondern gelebt werden, und zwar von unbekannten und unbeherrschbaren Mächten (vgl. Freud 1923). Psychotherapie könne das Leiden der Menschen nicht beheben, wohl aber dazu beitragen, „hysterisches Elend in gemeines Unglück zu verwandeln“, und gegen dieses könne man sich mit einem wiedergenesenen Seelenleben besser zur Wehr setzen (Freud 1895, 311–312).

 

Freud wollte, im Gegensatz zur Bewusstseinspsychologie seiner Tage, eine psychologische Theorie begründen, die hinter das Bewusstsein führt. Dazu entwickelte er theoretische Modelle darüber, was sich jenseits des beobachtbaren Verhaltens und jenseits des bewussten Erlebens abspielt. Als Bezeichnung für diesen Ansatz wählte er den Ausdruck „Metapsychologie“. Metapsychologie ist der allgemeinste und abstrakteste Teil seines psychoanalytischen Gedankengebäudes. In ihr erörterte er die Frage nach dem Ursprung und dem Wesen des Seelischen. Von unserem Seelenleben ist uns zweierlei bekannt: erstens unser Organismus mit seinem Nervensystem als Schauplatz desselben, und zweitens unser bewusstes Erleben, das uns unmittelbar gegeben ist. „Alles dazwischen ist uns unbekannt, eine direkte Beziehung zwischen beiden Endpunkten unseres Wissens ist nicht gegeben. Wenn sie bestünde, würde sie höchstens eine genaue Lokalisation der Bewusstseinsvorgänge liefern und für deren Verständnis nichts leisten.“ (Freud 1953, 9)

Freud betrachtete das Unbewusste als das eigentlich Psychische. Das Bewusstsein gleicht einem riesigen Eisberg, der unter Wasser treibt und dessen Spitze gerade noch aus dem Wasser herausragt. Was vom Eisberg an der Oberfläche sichtbar ist, steht für das Bewusste, alles andere ist das Unbewusste. Unbewusste Beweggründe bestimmen unser Erleben, Verhalten und Handeln. Wir wissen nichts von ihnen und erleben sie auch nicht direkt. Freud vermutete ihre Wirksamkeit dort, wo unser Verhalten und Handeln von dem abweichen, was wir uns zu tun vorgenommen haben, wie zum Beispiel wenn wir uns versprechen, verlesen oder verschreiben. Er betonte die vitale Triebdynamik, die dem Verhalten aller Lebewesen zugrunde liegt, und sah in ihr die eigentlichen psychischen Vorgänge und Prozesse. Den psychischen Vorgängen schrieb er drei Bewusstseinsqualitäten zu: Sie sind entweder bewusst, vorbewusst oder unbewusst. „Was wir bewusst heißen, brauchen wir nicht zu charakterisieren, es ist das Nämliche wie das Bewusstsein der Philosophen und der Volksmeinung. Alles andere Psychische ist für uns das Unbewusste.“ (Freud 1953, 20) Bewusst werden kann uns nur, was wir in irgendeiner Weise einmal wahrgenommen oder gehört haben. Bewusstes und Vorbewusstes sind eng miteinander verbunden. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, das ins Bewusstsein tritt, war unmittelbar vorher vorbewusst und wird es früher oder später wieder sein. Das Vorbewusste umfasst alles, woran wir uns ohne Mühe erinnern können. Die Inhalte des Unbewussten hingegen können wir uns nicht willentlich bewusst machen. Sie sind nicht direkt erlebbar und äußern sich nur indirekt in unserem Erleben und Verhalten, etwa in Form von Träumen, Fehlleistungen und psychischen Störungen. Zwar drängen sie, von starker Triebenergie getrieben, ins Bewusstsein, werden aber durch eine aktive Kraft, den sogenannten „Zensor“, daran gehindert. Der Zensor, eine Art Überwachungsinstanz, verwehrt allem, was unser Selbstbild und unsere Wertvorstellungen sprengen könnte, den Zugang zum Bewusstsein. Er sorgt für Ruhe und Ordnung. Freud bezeichnete diesen Vorgang mit dem Ausdruck „Verdrängung“. Als Inhalte des Unbewussten gelten Triebe, Erlebnisse, Wünsche und Gefühle, die für uns derart beschämend und beängstigend sind, dass wir sie „verdrängt“, das heißt ins Unbewusste abgedrängt, haben. Verdrängtes ist im Unbewussten jedoch nicht wie Gerümpel auf dem Dachboden abgestellt, sondern behält seine Kraft und Dynamik bei, bestimmt unser Erleben, Verhalten und Handeln und versucht, in verkleideter Form als Fehlleistungen, als Trauminhalte und als psychische Störungen am Zensor vorbei ins Bewusstsein zu schlüpfen. Aus tiefenpsychologischer Sicht gelten Fehlleistungen, Trauminhalte und Symptome psychischer Störungen als Hinweise auf unbewusste Konflikte. Die eigentlichen Ursachen psychischer Störungen werden auch in unbewussten Konflikten gesehen.

Das Seelenleben als Konflikt

Freud betrachtete das Seelenleben als ein Konfliktgeschehen zwischen drei sich widerstreitenden Tendenzen in uns. Unser Verhalten und Handeln ist stets ein Kompromiss zwischen dem, wozu wir Lust haben, dem, was wir eigentlich tun sollten, und dem, was sich in unserer gegenwärtigen Situation tatsächlich verwirklichen lässt. Es gibt also mehrere „Seelen in unserer Brust“. „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“ sind die Namen der drei Tendenzen oder seelischen Provinzen in uns. „Psychischer Apparat“ ist ein anderer Ausdruck, den Freud dafür verwendete. Unser Seelenleben ist demnach eine Funktion des psychischen Apparates. Zur Kenntnis dieses Seelenapparates sei er durch das Studium der individuellen Entwicklung des menschlichen Wesens gekommen (vgl. Freud 1953, 9).

„Es“ nennt Freud die älteste der drei psychischen Provinzen: „... sein Inhalt ist alles, was ererbt, bei Geburt mitgebracht, konstitutionell festgelegt ist, vor allem also die aus der Körperorganisation stammenden Triebe, die hier einen ersten uns in seinen Formen unbekannten psychischen Ausdruck finden“ (Freud 1953, 9). Das Es ist das Energiereservoir, das alles seelische Leben antreibt. In ihm wirken die ursprünglichen biologischen, sexuellen und aggressiven Triebe in animalischer und nichtsozialisierter Form und drängen auf unverzügliche Befriedigung. Das Es ist nicht nur Sitz der archaischen Motive und Triebe, der sexuellen und aggressiven Kräfte, sondern auch ein Sammelbecken für alles, was wir im Laufe des Lebens, von der frühesten Kindheit an, verdrängt haben. Freud nennt das Es den dunklen Kern unseres Wesens. In ihm herrscht ein Denken, das keine Zeitvorstellung, keine Logik, keine Kausalität und keine Moral kennt und auch zwischen Fantasie und Wirklichkeit nicht unterscheiden kann. Das gesamte Es ist unbewusst.

Unter dem Einfluss der uns umgebenden realen Außenwelt entwickelte sich aus dem Es heraus eine besondere Organisation, die zwischen Es und Außenwelt vermittelt. „Diesem Bezirk unseres Seelenlebens lassen wir den Namen des Ichs.“ (Freud 1953, 10). Das Ich ist das Organ der Anpassung, der Selbsterhaltung und Selbstbehauptung von uns Menschen im Sinne einer realitätsgerechten Steuerung des Es. Das Ich versucht, die Triebansprüche des Es den Gegebenheiten der Realität anzupassen und mit den Wertmaßstäben des Über-Ichs in Einklang zu bringen. Für die Beziehung zwischen Ich und Es wählte Freud das Bild des Reiters auf dem Pferd. Die Energie und Kraft des Tieres sind durchaus positiv zu sehen und dienen dem Vorankommen, sofern der Reiter die Zügel fest in der Hand behält. Das Ich „... gleicht so im Verhältnis zum Es dem Reiter, der die überlegene Kraft des Pferdes zügeln soll, mit dem Unterschied, dass der Reiter dies mit eigenen Kräften versucht, das Ich mit geborgten. Dieses Gleichnis trägt ein Stück weiter. Wie dem Reiter, will er sich nicht vom Pferd trennen, oft nichts anderes übrig bleibt, als es dahin zu führen, wohin es gehen will, so pflegt auch das Ich den Willen des Es in Handlung umzusetzen, als ob es der eigene wäre“ (Freud 1923, 294). Dem Ich stehen für seine schwierige Vermittlungsaufgabe zwischen Es, Über-Ich und Außenwelt die sogenannten Ich-Funktionen zur Verfügung wie willkürliche Muskelkontrolle, Wahrnehmung, Denken, Erinnern, Urteilen und Planen. Im Gegensatz zum Es, das nach dem Lustprinzip funktioniert, arbeitet das Ich nach dem Realitätsprinzip. Es kennt Zeitorientierung, Logik, Kausalität, Moral und den Unterschied zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Die vorherrschenden Bewusstseinsqualitäten im Ich sind das Vorbewusste und Bewusste, doch das Ich reicht auch tief ins Unbewusste hinein. Die Abwehrmechanismen, die das Ich einsetzt, sind unbewusst. Im Ich gibt es sowohl Bewusstes, Vorbewusstes und Unbewusstes. Unbewusste Kräfte bewegen und bestimmen das Ich. Wenn die ungestümen und unbewussten Triebansprüche des Es mit dem Über-Ich oder der Außenwelt in Konflikt geraten, entsteht Angst. Angst signalisiert dem Ich, dass das innere Gleichgewicht in Gefahr ist, und mobilisiert schützende Gegenmaßnahmen in Form von Abwehrmechanismen. Diese sind zwar Teil des Ich, sind jedoch genauso unbewusst wie die Triebimpulse und die sie begleitenden Ängste. Einerseits ist ein gewisses Ausmaß an Abwehr notwendig, denn wollten wir alles Angstmachende, das uns je zugestoßen ist oder zustoßen könnte, ständig im Bewusstsein haben, bliebe uns wenig Kraft zum Leben. Andererseits bedeutet Abwehr immer auch Einengung der Wahrnehmung, der Erlebnisfähigkeit und Genussfähigkeit. Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Projektion, Rationalisierung und Verschiebung sind letztlich unzweckmäßig. Zwar ermöglichen sie eine gewisse Konfliktbewältigung, aber diese wird dem Ich nicht gerecht. Im Dienste der gesunden Anpassung steht die Beherrschung der Triebimpulse, die Abwehr gehört in den Bereich der Pathologie, des Abnormen und Krankhaften. Auf den ersten Blick scheinen Abwehrmechanismen zwar ein Gewinn zu sein, der sich aber bald als Verlust herausstellt. Alle Abwehrmechanismen, mit Ausnahme der Sublimierung, verfälschen die Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung und belasten die Beziehungen zu den Mitmenschen. Nach Freud verlangt psychische Gesundheit Einsicht in die Härte des Lebens und der Wirklichkeit sowie die Kunst, den nicht erfüllten Triebwünschen eine passende Ersatzbefriedigung zu verschaffen. Als Kriterien psychischer Gesundheit nennt er: Genussfähigkeit, Leistungsfähigkeit, Liebesfähigkeit und Frustrationstoleranz.