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Soll und Haben, Bd. 1 (2)

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Unterdeß saß die Baronin in einer Gartenlaube und blätterte in den neuen Journalen, welche der Buchhändler aus der nächsten Kreisstadt zugeschickt hatte. Sie betrachtete prüfend die Modekupfer und genoß die kleinen Nippes der Tagesliteratur: Geschichten von Menschen, welche auf außerordentliche Weise reich geworden, und von andern, welche auf schauderhafte Weise ermordet sind, Tigerjagden aus Ostindien, ausgegrabene Mosaikböden, rührende Schilderungen von der Treue eines Hundes, hoffnungsreiche Betrachtungen über die Unsterblichkeit der Seele, und was sonst das flüchtige Auge eleganter Damen zu fesseln vermag. Die schöne Gemahlin des Freiherrn schaukelte während des Lesens die gestickte Fußbank, ihre Seele war nur halb in den Blättern, sie sah oft über den Rasenplatz nach ihrer Tochter, welche wieder mit dem Pony beschäftigt diesem aus Blumen und Zeitungspapier eine groteske Halskrause und eine gehörnte Mütze zurecht machte, was der Pony vergebens dadurch zu vereiteln suchte, daß er so viel Blüthen und Zeitungspapier wegfraß, als er mit dem Maul erreichen konnte. Als die junge Dame, stolz auf ihr Werk, den Kopf nach der Laube wandte und das Auge der Mutter auf sich gerichtet sah, überließ sie das Pferd dem herzueilenden Bedienten und flog wie eine Libelle zu den Füßen der Mutter. Sie setzte sich auf die Fußbank, zog die Journale auf das Knie der Baronin, und fing an, sich possenhaft mit den Herren und Damen der Modekupfer zu unterhalten. Da die Gesichter dieser Ideale, wie bekannt, den Vorzug haben, allen Menschen ähnlich zu sehen, von denen sie sich durch einzelne charakteristische Eigenheiten, durch merkwürdig kleine Lippen und zuweilen durch ein auf der Stirn oder dem Backen sitzendes Auge unterscheiden, so wurde der jungen Dame nicht schwer, zahlreiche Aehnlichkeiten mit Bekannten des Hauses aufzufinden und die Bilder danach zu behandeln. Die Mutter lächelte über die kindischen Scherze der Tochter und sagte endlich, ihre Gedanken laut fortsetzend: »Lenore, du wirst jetzt ein großes Mädchen und bist noch so sehr Kind. Wir haben dich aufwachsen lassen bei dem Unterricht der Bonne und des Candidaten; es wird Zeit, daran zu denken, daß du etwas Ordentliches lernst, mein armes Kind.«

»Ich dachte, das Lernen sollte jetzt aufhören,« antwortete Lenore schmollend.

»Deine französische Aussprache ist noch schlecht, und dein Vater will, daß du dich im Zeichnen übst, du hast Anlage dazu.«

»Ich zeichne nur Karrikaturen,« rief Lenore, »die sind am leichtesten, man macht eine lange Nase oder kurze Beine, und das Kerlchen sieht lächerlich aus.«

»Du sollst nicht Karrikaturen zeichnen,« sprach die Mutter, »das verdirbt deinen Geschmack und macht dich spöttisch.« Lenore ließ das Köpfchen hängen. »Und wer war der junge Mann, mit dem du vorhin durch den Garten gingst?« fuhr die Mutter strafend fort. »Du hast ihm die Erdbeeren des Vaters gegeben.«

»Schilt nur nicht immer, liebe Mutter,« rief die Tochter erröthend. »Der Fremde war ein hübscher artiger Junge, er geht nach der Hauptstadt, er hat weder Vater noch Mutter, das that mir leid. Und so bescheiden war er! Sei mir nicht böse,« schmeichelte sie und flog an den Hals der Mutter, in deren Augen mehr Liebe als Zorn zu lesen war.

Die Mutter küßte das Kind auf den Mund und sagte gütig: »Du bist mein gutes, wildes Mädchen, suche mir jetzt den Vater, sein Kaffe wird kalt.«

Als der Freiherr in die Laube trat, noch voll von seiner Unterredung mit Ehrenthal, legte die Baronin ihre Hände in die seinen und sagte: »Oscar, ich habe Sorge um Lenore!«

»Ist sie krank?« frug der Vater betroffen.

»Sie ist gesund und von Herzen gut, aber sie ist kecker und ungebundener, als sich für ihre Jahre paßt.«

»Sie ist auf dem Lande aufgewachsen und eine tüchtige Dirne geworden,« erwiederte der Freiherr beruhigend.

»Es fehlt ihr aber an Form und an Zartgefühl im Umgange mit Fremden,« fuhr die Mutter fort. »Ich fürchte, sie ist in Gefahr, ein Original zu werden.«

»Nun, das Unglück wäre nicht so groß,« sagte der Freiherr lachend.

»Es giebt kein größeres für ein Mädchen aus unserm Kreise. – Was in der Gesellschaft auffällt, wird auch lächerlich; ein kleiner Zug von bizarrem Wesen kann ihre ganze Zukunft verderben. Sie muß genöthigt werden, mehr auf sich zu achten, und ich fürchte, hier auf dem Lande wird sie das nicht lernen.«

»Wir sollen das Kind von uns thun, vielleicht auf Jahre, und unter fremden Menschen aufblühen lassen?« frug der Freiherr unwillig.

»Und doch muß es sein,« sagte die Baronin ernst, »und es kostet mich viel, dir das zu sagen. Sie ist unartig gegen Mädchen ihres Alters, rücksichtslos gegen Frauen, und Männern gegenüber viel zu dreist. – Kannst du dir ein Mädchen von Lenorens Wesen am Hofe denken?« frug die Baronin nach einer Pause.

Der Gemahl konnte sich das nicht denken, vielleicht deßwegen nicht, weil ein Fürstenhof überhaupt nicht der Ort ist, wo schnell aufgeschossene Fräulein die Schulbücher umhertragen und Katze und Maus spielen.

»Sie wird sich ändern,« warf er endlich ein.

»Sie wird sich nicht ändern,« entgegnete die Baronin sanft, die Hand auf seine Schulter legend, »so lange der Liebling mit seinem Vater zu Pferde über Gräben setzt und ihn sogar auf den Pürschgang begleitet.«

»Ich kann mich nicht darein finden, beide Kinder zu entbehren,« sprach der Vater gutmüthig. »Das wäre sehr hart für uns, am schwersten für dich, du strenge Hausfrau.«

»Vielleicht!« sagte die Baronin leise, und ihre Augen wurden feucht. »Aber wir dürfen nicht an uns denken, nur an die Zukunft der Kinder.«

Der Freiherr sah die Bewegung der geliebten Frau, er zog sie an sich und sprach entschlossen: »Höre, Elsbeth, wenn wir in früheren Jahren von dieser Zeit sprachen, da dachten wir uns Lenorens Erziehung anders. Wir wollten die Winter über selbst in der Stadt leben; unter deinen Augen sollte das Kind den letzten Unterricht erhalten und in die Gesellschaft treten. Du sollst dich nicht von ihr trennen. Wir ziehen schon diesen Winter nach der Hauptstadt.«

Ueberrascht erhob sich die Baronin. »Guter Oscar!« rief sie gerührt aus. »Aber – verzeih die Frage, würde ein solcher Aufenthalt nicht in anderer Hinsicht für dich ein großes Opfer sein?«

»Nein,« sagte der Freiherr fröhlich, »ich habe Pläne, die auch für mich wünschenswerth machen, den Winter in der Stadt zuzubringen.«

Er erzählte; der Umzug nach der Hauptstadt wurde beschlossen.

IV

Schon stand die Sonne niedrig am Himmel, als die beiden Wanderer bei den ersten Häusern der Hauptstadt ankamen. Erst einzelne kleine Gebäude, dann zierliche Sommerwohnungen mitten in blühenden Gärten; dann rückten die Häuser dichter zusammen, die Straße schloß sich auf beiden Seiten, und mit dem Staube und dem Wagengerassel legte sich bange Sorge um die Brust unseres Helden. In dem Geflecht großer und kleiner Straßen wäre Anton rathlos gewesen, wenn ihn nicht sein Begleiter, der aus Achtung vor dem bessern Rock Antons hinter ihm geblieben war, durch laute Rechts und Links an den Straßenecken gelenkt hätte. Veitel Itzig aber hatte eine merkwürdige Vorliebe für krumme Seitengassen und schmale Trottoirs. Hier und da winkte er hinter dem Rücken seines Reisegefährten mit frecher Vertraulichkeit geputzten Mädchen zu, die an den Thüren standen, oder jungen Burschen mit krummer Nase und runden Augen, welche, die Hände in den Hosentaschen, auf der Straße lungerten. Zuweilen wurde sein Gruß mit nachlässigem Kopfnicken erwiedert, welches ungefähr bedeutete: »er ist ein gutes Geschöpf, aber er hat kein Geld;« in der Regel ward seine Zuvorkommenheit mit kalter Verachtung hingenommen, welche der Pflastertreter der schmutzigen Nebenstraße da, wo nichts zu gewinnen ist, eben so gut zu äußern weiß, als der schnurrbärtige Held der Granitplatten im eleganten Stadttheil. Endlich bogen die jungen Männer in eine Hauptstraße, wo große Häuser mit Säulenportalen, elegante Kaufläden und ein Gewühl gut gekleideter Menschen verriethen, daß hier der Wohlstand einen entschiedenen Sieg über die Armseligkeit davongetragen hatte. In dieser Straße hielten sie vor einem hohen Hause an. Itzig wies auf das Thor mit einer gewissen scheuen Achtung und sagte kurz: »Hier wohnt er, hier wirst du werden bald so stolz, wie diese Gojim sind; wenn du willst wissen, wo ich zu finden bin, so kannst du nachfragen im Geschäft bei Ehrenthal auf der Gerbergasse. Gute Nacht!« Er pfiff vor sich hin und schlenderte die Straße hinab, ohne sich umzusehen.

Anton trat mit klopfendem Herzen in den Hausflur und lockerte den Brief seines Vaters in der Brusttasche. Er war sehr kleinmüthig geworden und sein Kopf war so schwer, daß er sich am liebsten einen Augenblick hingesetzt hätte, um auszuruhen. Aber wie Ruhe sah es in dem Hause nicht aus. Vor der Thür stand ein großer Frachtwagen, in dem Hause mächtige Fässer und Ballen, und riesengroße, breitschultrige Männer mit Lederschürzen und kurzen Haken im Gürtel trugen Leiterbäume, klirrten mit Ketten, rollten die Fässer und schnürten dicke Stricke durch künstliche Knoten zusammen; dazwischen eilten Commis, die Feder hinter dem Ohr, Papier in der Hand, ab und zu, und Fuhrleute in blauen Blousen nahmen die Papiere, die Ballen und die Fässer mit der geschäftlichen Würde in Empfang, welche die Thätigkeit aller verantwortlichen Menschen zu bezeichnen pflegt. Hier war kein Ort der Ruhe, Anton stieß an einen Ballen, fiel beinahe über einen Hebebaum und wurde durch das »Vorgesehen!« welches ihm zwei Enaksöhne mit Lederschürzen zuriefen, noch mit Mühe vor dem Schicksal bewahrt, unter einer großen Oeltonne platt gedrückt zu werden.

Im Centrum der Bewegung, gleichsam als Sonne, um welche sich die Fässer und Arbeiter und Fuhrleute herum drehten, stand ein junger Herr aus dem Geschäft, ein Herr mit entschlossener Miene und kurzen Worten, welcher als Zeichen seiner Herrschaft einen großen schwarzen Pinsel in der Hand hielt, mit dem er bald riesige Hieroglyphen auf die Ballen malte, bald den Aufladern ihre Bewegungen vorschrieb. Diesen Herrn frug Anton mit klangloser Stimme nach dem Prinzipal des Geschäftes und wurde durch eine kurze Bewegung des Pinselstiels in den hintern Theil des Hausflurs nach dem Comtoir gewiesen. Zögernd trat er an die Thür, es kostete ihm einen großen Entschluß, den Griff mit der Hand zu drehen – er hat sich später oft daran erinnert – und als die Thür geräuschlos aufging und er in das Dämmer der großen Arbeitsstube sah, da wurde ihm so angst, daß er kaum über die Schwelle schreiten konnte. Sein Eintritt machte wenig Aufsehen. Ein halbes Dutzend Schreiber fuhr hastig mit den Federn über die blauen Briefbogen, um noch die letzten Züge vor dem Schluß des Comtoirs und der Post zu thun. Nur einer der Herren, welcher zunächst der Thüre saß, erhob sich und frug in kühlem Geschäftston: »Was steht zu Ihren Diensten?«

 

Auf die schüchterne Erklärung Antons, daß er Herrn Schröter zu sprechen wünsche, trat aus dem zweiten Comtoir ein großer Mann mit faltigem Gesicht, mit stehendem Hemdkragen, von sehr englischem Aussehen. Anton sah schnell auf das Antlitz, und dieser erste Blick, so ängstlich, so flüchtig, gab ihm einen guten Theil seines Muthes wieder. Er erkannte Alles darin, was er in den letzten Wochen ach so oft ersehnt hatte, ein gütiges Herz und einen redlichen Sinn. Und doch sah der Herr streng genug aus, und seine erste Frage klang kurz und entschieden. Anton faßte schnell nach seinem Brief, nannte seinen Namen und erzählte hastig und mit stockender Stimme, daß sein Vater gestorben sei und daß er den Herrn von seinem Todtenbette grüßen lasse.

Wie ein freundliches Licht flog es über das Auge des Kaufmanns, er öffnete den Brief schweigend, las ihn langsam durch, reichte dem bewegten Anton die Hand und sagte: »Seien Sie mir willkommen.« Darauf wandte er sich zu einem von den schreibenden Herren, welcher einen grünen Rock trug und einen grauen Ueberziehärmel um den rechten Arm gebunden hatte: »Herr Anton Wohlfart tritt von heut an in unser Geschäft.« Einen Augenblick hörten die sechs Federn auf zu rennen, und ihre Lenker sahen im Tempo nach Anton hin; der Chef aber fuhr zu Anton gewandt fort: »Sie werden müde sein, Herr Jordan wird Ihnen Ihr Zimmer anweisen, ruhen Sie heut aus, morgen das Weitere.«

Nach diesen Worten wandte er sich mit leichtem Kopfnicken ab und ging nach dem zweiten Comtoir zurück, wo ebenfalls sechs Federn über das blaue Papier fuhren und jetzt mit solcher Schnelligkeit, daß sich der Federbart vor Entsetzen sträubte, denn die alte Wanduhr hatte zum Schlage bereits ausgehoben.

Nur der Herr im grünen Rock streifte den grauen Aermel ab, strich ihn sorgfältig glatt, schloß ihn mit einem Haufen Papiere in das Pult und lud Anton ein, ihm auf das Zimmer zu folgen. Wieder schritt Anton durch die Thür des Comtoirs, in welchem er nur zehn Minuten gewesen war, aber er war ein anderer Mann geworden, sein Schicksal war entschieden, er hatte jetzt eine Heimath, er gehörte in das Geschäft. Deßhalb schlug er im Vorbeigehen herzhaft auf einen großen Ballen, wie man auf die Schulter eines guten Bekannten schlägt, wobei der grüne Herr sich umwandte und mit wohlwollender Herablassung zu ihm sagte: »Baumwolle;« und drei Schritt weiter klopfte Anton Einlaß fordernd an ein riesiges Faß, welches wohlhäbig in einer Ecke stand, wie ein dicker Pächter in seinem hellen Sommerrock; worauf sich wieder der grüne Herr umwandte und ebenso wohlwollend sagte: »Corinthen.« Jetzt stieß unsern Anton kein Hebebaum mehr, ja er selbst schob den einen mit kräftiger Fußbewegung bei Seite, und einen Riesen mit lederner Schürze, der ihm begegnete, grüßte er mit sicherer Vertraulichkeit und fühlte sich behaglich, als der Riese ihm artig dankte, besonders als der grüne Herr wieder herablassend äußerte: »der oberste Auflader.«

Durch den Hofraum gingen sie auf gewundenen Pfaden in ein Hintergebäude und stiegen drei ausgetretene Treppen hinauf. Dort öffnete Herr Jordan ein Zimmer und bemerkte gegen Anton, daß dieß wahrscheinlich seine künftige Wohnung sein werde, es sei die frühere Behausung eines guten Freundes von ihm, der aus dem Geschäft geschieden sei und sich selbst etablirt habe. Es war ein sehr kleines Zimmer, die Möbeln einfach und nicht neu, aber saubere weiße Gardinen und weiße Rouleaux vor den Fenstern und auf dem Schreibtisch eine schöne Katze von Gips, mit gelblicher Lederfarbe lackirt, so daß sie aussah wie eine lebende. Diese Katze hatte der etablirte College zum Besten seines Nachfolgers in der Stube zurückgelassen.

Herr Jordan eilte in das Comtoir zurück, in dem er der Erste und Letzte sein mußte, weil ihm ein Theil der Schlüssel anvertraut war, und Anton blieb allein. Mit Hülfe eines freundlichen Bedienten, welcher ihm schnell das Zimmer wohnlich zu machen suchte, ordnete er seine Toilette und war eben damit fertig, als zahlreiche Tritte auf den Treppen verkündeten, daß seine Collegen aus dem Geschäft in ihre Zimmer eilten.

Wieder erschien der grüne Herr und theilte ihm mit: Herr Schröter sei zu einer Conferenz und heut nicht mehr zu sprechen. Dagegen sei seine Ansicht, daß der Ankömmling den einzelnen Herren Besuch machen müsse, um die Bekanntschaft mit ihnen auf anständige Weise einzuleiten. Ein Frack sei nicht nöthig.

Anton stieg mit seinem Begleiter einige Treppen herunter, und Herr Jordan war im Begriff, an eine Thüre anzuklopfen, als der Bewohner des Zimmers ihm entgegentrat, ein schöner schlanker Mann, von mäßiger Größe und einem Wesen, welches unserm Helden sehr imponirte. Er hatte seinen Anzug gewechselt, trug kurze Beinkleider und Stolpenstiefeln, eine Jokeimütze auf dem Kopf und eine Reitgerte in der Hand, die er unternehmend schwenkte.

»Führen Sie Ihr Füllen schon an der Leine?« sagte der Junker in den Stolpenstiefeln lächelnd zu dem Führer. Herr Jordan stellte sich feierlich auf und präsentirte: »Herr Wohlfart, der neue Lehrling, soeben angekommen. – Herr von Fink, Sohn der großen Firma Fink und Becker in Hamburg.«

»Erbe des größten Thranvorraths von der Welt und so weiter,« unterbrach ihn Herr von Fink nachlässig. »Jordan, geben Sie mir zehn Thaler, ich will den Reitknecht bezahlen. Schreiben Sie's zu dem Uebrigen.« Jordan holte bereitwillig ein Cassenbillet aus seiner Brieftasche und überreichte es dem Jokei, der es zusammenknitterte und in die Westentasche steckte; worauf er mit einiger Höflichkeit zu Anton sagte: »Wenn Sie mich besuchen wollen, wie ich aus dem festlichen Gesicht Ihres Mercurs merke, so bedaure ich, heut nicht zu Hause zu sein, ich will ein neues Pferd kaufen. Ihren Besuch nehme ich als geschehen an, ich danke Ihnen in aller Feierlichkeit dafür und gebe Ihnen meinen Segen zu Ihrem Eintritt.« Er nickte gleichgültig mit dem Kopf und schritt klirrend die Stufen hinab und über die Steinplatten des Hofes.

Antons Behagen erlitt durch das kühle Benehmen des Herrn einen großen Stoß und er dachte verschüchtert, wenn die andern Herren vom Geschäft eben so sind, so wird es mir sehr schwer werden, mit ihnen umzugehen. Auch Herr Jordan fand nöthig, das auffallende Benehmen des Jokei zu erklären, und sagte mit vertraulicher Wichtigkeit: »Fink gehört nur halb in unser Geschäft, er ist erst seit kurzer Zeit hier, von seinem Vater aus New-York gezogen und hierher versandt worden, um bei uns vernünftig zu werden.«

»Ist er denn nicht vernünftig?« frug Anton neugierig.

»Nur zu wild, liebt den Sport, ist aber sonst ein guter Gesellschafter,« sagte Herr Jordan. »Die andern Herren habe ich zu mir auf die Stube gebeten, um Sie mit Allen bekannt zu machen; wir werden dort eine Tasse Thee trinken. Morgen machen Sie den Einzelnen Besuch auf ihren Zimmern.«

Die Stube des Herrn Jordan war die größte unter den kleinen Wohnungen des Hinterhauses, in welchem die Herren vom Comtoir einzeln oder zu zweien hausten, und wurde deßhalb und wegen der ansprechenden Gemüthsart ihres Bewohners zuweilen als Salon benutzt; sie genoß die Auszeichnung, ein Fortepiano und einige Armstühle zu besitzen. An den Fenstern hingen zahlreiche Biscuitbilder, in denen edle Weiblichkeit durch mittelalterliche Kirchengängerinnen, Loreleys und Madonnen vertreten war. In diesem Zimmer saßen und standen die Herren und erwarteten die Ankunft des Neulings. Anton machte die Massenvorstellung mit Erfolg durch, indem er jedem Einzelnen die Hand schüttelte und hinterdrein Alle zusammen um ihr Wohlwollen und freundliche Hülfe bat, weil er im Geschäft ganz unerfahren und noch gar nicht in der Welt und wenig unter Menschen gewesen sei. Diese Offenheit verfehlte nicht, einen guten Eindruck hervorzubringen. Darauf ging eine friedfertige Unterhaltung an, gewürzt mit kleinen Scherzen und Anspielungen, welche für einen Neuling so unverständlich als möglich waren. Anton verhielt sich schweigend und mühte sich, das Wesen der einzelnen Herren zu erkennen. Da war der Buchhalter Herr Liebold, ein ältlicher kleiner Mann mit einer feinen Stimme und einem bescheidenen Lächeln, durch welches er die Welt um Vergebung bat, daß er sich die Freiheit nehme, zu existiren. Er sprach wenig, hatte aber die Eigenschaft, im Nachsatz das zurückzunehmen, was er im Vordersatz behauptete; z. B.: »ich glaube fast, daß dieser Thee zu schwach ist, aber freilich ist starker Thee sehr ungesund,« und Aehnliches. Ferner war da Herr Pix, der tyrannische Führer des schwarzen Pinsels in dem Hausflur, ein entschlossener Mann, welcher geneigt schien, alle menschlichen Verhältnisse wie Detailgeschäfte zu betrachten; vielleicht respectabel, aber kleinlich. Als ein Stuhl im Zimmer fehlte, rückte er verächtlich einen kleinen Tisch in die Nähe des Thees, schwang sich darauf und blieb den ganzen Abend rittlings darauf sitzen. Ferner war da ein Herr Specht, welcher viel sprach und stark in Behauptungen war, die von Jedermann bestritten wurden. Er behauptete, China werde durch eine Constitution regiert, die von der englischen nur wenig verschieden sei, und verfocht mit Leidenschaft die Ansicht, daß Schneckensuppe das Lieblingsgericht des seligen Kaisers Napoleon gewesen sei. Ferner war da ein schmächtiger Herr Baumann mit kurz geschorenem Haar und sinnigem Wesen, welcher jeden Sonntag in die Kirche ging, allen Missionsvereinen Beiträge zahlte und, wie seine Collegen ihm auf den Kopf zusagten, die Absicht hatte, später einmal Missionär zu werden. Er schob das noch auf aus einer gewissen kindlichen Gewöhnung an Deutschland und die Firma, zu deren Nutzen er gegenwärtig arbeitete. Anton bemerkte mit Freuden, daß im Ganzen ein artiger und rücksichtsvoller Ton unter den Herren herrschte. Da er ermüdet war, empfahl er sich in Kurzem, und weil er Niemandem widersprochen hatte und gegen Alle zuvorkommend gewesen war, so wurde nach seinem Abgange erklärt, er verspreche ein guter College zu werden.

Unterdeß schritt Veitel Itzig mit der Gleichgültigkeit eines Herumtreibers und der Sicherheit eines Eingeborenen durch das Gewirr der Menschen und Straßen. Das röthliche Licht der Abendsonne war von den Steinen der Straße an den Häusern hinaufgestiegen, von einem Fenstersims zu dem andern bis hoch auf die Dächer, und das Dunkel des Abends erfüllte die engen Gassen des alten Stadttheils, welcher am Flusse liegt. In einer solchen Gasse stand ein großes Haus mit breiter Front. Die untern Fenster waren durch Eisenstäbe vergittert, im ersten Stockwerk glänzten die weißen Rahmen, welche große Spiegelscheiben einfaßten, unter dem Dach waren die Fenster blind, schmutzig, hier und da eine Scheibe zerschlagen. Es war kein guter Charakter in dem Hause, wie eine alte Zigeunerin sah es aus, die über ihr bettelhaftes Costüm ein neues buntes Tuch geworfen hat.

In dieses Haus trat Veitel Itzig, indem er einem geputzten Dienstmädchen an der Thür schnalzend einen Kuß zuwarf, den diese wie eine heranfliegende Wespe pantomimisch mit der Hand fortschleuderte. Die unsaubere Treppe führte zu einer weißlackirten Entreethür, auf welcher in großem Messingschild der Name: »Hirsch Ehrenthal« zu lesen war. Veitel faßte den dicken Porcellangriff der Klingel und schellte, ein ältliches Frauenzimmer mit zerknitterter Haube öffnete einen schmalen Spalt und frug, die Nase hinaussteckend, nach seinem Begehr, dann riß sie die Stubenthür auf und rief in das Zimmer: »Es ist Einer da, Itzig Veitel heißt er, aus Ostrau, er will den Herrn Hirsch Ehrenthal sprechen.« Aus der Stube scholl die Stimme des Hausherrn: »Warten soll er!« und das Geklirr von Tellern verrieth, daß der Geschäftsmann erst das Familienglück des Abendessens genießen wollte, bevor er dem künftigen Millionär Audienz gab. Die aufwartende Person warf mit mißtrauischen Blicken auf den Ankömmling die Thür wieder zu und sperrte ihn aus.

Veitel setzte sich auf die Treppe und sah mit starrem Auge auf das Messingschild und die weiße Thür, bewunderte die abgeschrägten Ecken der Messingplatte und versuchte sich vorzustellen, wie der Name Itzig auf einer eben solchen Platte an einer ähnlichen weißen Thüre aussehen würde. Darauf kam er auf gradem Wege zu der Betrachtung, wie viel ihm noch fehle, um so reich zu sein, wie Hirsch Ehrenthal, er fühlte nach einem halben Dutzend Ducaten, welche ihm seine alte Mutter mit einem Lederfleck in das Futter seiner Weste eingenäht hatte, und überlegte, wie viel er alle Tage dazu sparen könnte, vorausgesetzt, daß ihm der reiche Mann Gelegenheit ließe, etwas zu verdienen. Er war tief in Betrachtungen versunken über den Werth von zwei Phantasiestiefeln, welche er sich auf den Beinen eines jungen Elegants vorstellte, und welche nach seiner Annahme den dreifachen Werth des Viergroschenstücks haben mußten, das er dem eleganten Herrn dafür bieten wollte; da wurde die Entreethür mit starker Hand aufgemacht, und Herr Ehrenthal stand vor dem armen Bocher. Das war nicht mehr der Mann von heut Nachmittag, die anschmiegende Freundlichkeit war verschwunden, wie der Duft einer Rose am Ende des heißen Tages, er war ganz Majestät, Selbstgefühl, Despotismus; kein asiatischer Kaiser kann so stolz auf die Creatur vor seinen Füßen heruntersehen, als er auf das Kind von Ostrau zu blicken verstand. Itzig fühlte das Bedeutende in der Stellung des großen Mannes und seine eigene Nichtswürdigkeit trotz der sechs Ducaten im Ledersäckchen, er schnellte in die Höhe und stand demüthig vor seinem Meister. »Hier ist ein Brief von Baruch Goldmann, bei welchem der Herr Ehrenthal mich hat verschrieben für sein Geschäft,« begann Veitel und hielt dem großen Mann einen Brief entgegen.

 

»Ich habe dem Goldmann geschrieben, er soll mir einen Menschen schicken, den ich mir ansehe, ob ich ihn brauchen kann; abgemacht ist noch nichts,« sprach Ehrenthal vornehm und öffnete das Schreiben.

»Ich bin doch gekommen, damit Sie mich ansehen,« entgegnete Veitel.

»Und was kommst du so spät, junger Itzig? Es ist keine Zeit mehr zur Rede vom Geschäft,« schnarrte ihn der Hausherr an.

»Ich wollte mich melden bei meinem Herrn Hirsch Ehrenthal zum Dienst noch heut Abend, wenn er mir hat zu geben einen Auftrag für morgen früh.«

»Davon ist zu reden morgen früh,« antwortete gereizt der Herr, welcher es für vortheilhaft hielt, dem Neuling zu zeigen, wie wenig ihm an seiner Person gelegen sei. Itzig begriff vollkommen das Zweckmäßige dieses Benehmens, und da er sah, daß seine Stellung bei dem abzuschließenden Geschäftsvertrage bis jetzt keine günstige war, suchte er sie dadurch zu verbessern, daß er tiefer auf die Sache einging und entgegenwarf: »Ich kann vielleicht leisten einen Dienst morgen früh, wo Markttag ist, weil ich kenne die meisten Kutscher von den Herren, welche hereinkommen mit Raps.«

»Was Raps! Was thue ich mit Raps? Was will er reden vom Geschäft?« schleuderte ihm Hirsch Ehrenthal noch grimmiger entgegen.

Aber unerschüttert fuhr Veitel fort sich herauszustreichen, wie ein seidenes Halstuch: »Ich bin auch sonst bekannt in der Stadt, ich kenne die Makler und die kleinen Leut' und kann dem Herrn helfen bei jedem Geschäft, das er machen will im Haus und außer dem Haus.« Und um seinen Selbstverkauf dem Abschluß näher zu bringen, fügte er mit resignirter Miene hinzu: »Ich bin nicht so stolz, daß ich will wohnen in dem Hause bei Herrn Hirsch Ehrenthal; wenn der Herr Ehrenthal für mich nicht hat ein Bett in seinem Hause, so will ich mir suchen mein Lager in der Nähe bei einem Wirth.«

Herr Ehrenthal wurde durch diese Anspruchslosigkeit so weit gerührt, daß er den Burschen noch einmal von oben bis unten ansah und mit mehr Herablassung frug: »Sind deine Papiere in Ordnung, daß du mich in keine Unannehmlichkeiten bringst mit der Polizei?«

Veitel beruhigte ihn über diesen wichtigen Punkt; eine uralte große Brieftasche flog plötzlich auf geheimnißvolle Weise aus den Falten seiner schlottrigen Jacke; aus ihr suchte er seine Legitimation heraus.

Herr Ehrenthal faßte das Papier mit einem geschickt angenommenen Widerwillen gegen die gelbliche Farbe desselben und sah es genau durch, Unterschrift, Siegel und Alles, indem er es sogar gegen das Licht hielt. Veitel wartete gespannt, ob er das Document behalten würde; wenn er es in der Hand behielt, so war das Geschäft zum Abschluß reif.

Als Herr Ehrenthal das Document nachlässig in der Hand wiegte, versuchte Itzig mit unterwürfiger Vertraulichkeit zu lächeln. »Wenn ich dich in meinen Dienst nehme,« sprach der Hausherr, »so wirst du machen Alles in meinem Hause, was ich dir werde auftragen, oder Madame Ehrenthal, oder mein Sohn Bernhard Ehrenthal; du wirst putzen die Stiefeln am Morgen und die Schuhe meiner Frau, du wirst holen in die Küche, was dir die Köchin sagen wird, in meinem Geschäft wirst du machen alle Gänge, die ich habe zu machen, und wirst ausrichten alle Bestellungen.«

»Ich will, Herr Ehrenthal,« sagte Veitel demüthig, »ich will Alles thun, daß Sie seien zufrieden mit mir.«

»Frühstück und Mittagessen wird dir geben die Köchin, am Abend von sieben Uhr kannst du sein dein eigener Herr.« – Veitel nahm mit derselben Bereitwilligkeit auch diese Bedingung an und bemerkte nur: »Kann ich nicht haben am Morgen ein bis zwei Stunden für mich?«

»Nein,« sprach Ehrenthal ungnädig, »ich kann es nicht leiden, wenn Einer in meinen Diensten ist und macht Geschäfte für eigene Rechnung.«

Da Veitel beschlossen hatte, unter allen Umständen Geschäfte für eigene Rechnung zu machen, und Herr Ehrenthal das eben so gut wußte wie Veitel, so wurde auf diesen zarten Punkt nicht weiter eingegangen.

»Dafür sollst du erhalten alle Monat zwei Thaler, und wenn ich mit deiner Hülfe ein Geschäft mache, erhältst du deinen Antheil davon.«

»Wie groß soll sein dieser Antheil?« rief Veitel schnell.

»Wie groß er soll sein?« frug Herr Ehrenthal unwillig, »was ich dir werde geben, wird sein groß genug.«

»Groß genug für den Herrn, aber nicht für mich,« antwortete Veitel dreist, denn er fühlte, daß bei diesem Hauptpunkt Entschlossenheit nöthig sei.

»Das wird sich finden, wenn du wirst abgedient haben deine Probezeit. Vier Wochen dienst du auf Probe, nach der Zeit werde ich mit dir reden über deinen Verdienst.«

Das war Alles, was Veitel billigerweise verlangen konnte, er hob sein Bündel von den Treppenstufen auf und sagte unterwürfig: »Ich bin's zufrieden, wenn der Herr Ehrenthal mir noch will schenken eine alte Hose und Rock, daß ich ihm keine Schande mache vor den Leuten.«

»Keinen Rock und keine Hose,« antwortete der Herr entschieden.

»Dann geben Sie mir Hose und Rock in vier Wochen, wenn meine Probezeit zu Ende ist.« Diese Forderung war nach dem Cours der Trödlerbörse gleich einem Geschenk von drei bis vier Thalern, und Ehrenthal fand die Forderung mit Recht hoch, er warf noch einen prüfenden Blick auf den Burschen, auf die Demuth seiner Stellung und die ungewöhnliche Frechheit seiner Augen, er schloß, daß der Mensch brauchbar sein werde, und fühlte sich bewogen, Großmuth zu zeigen. »So mag es sein,« schloß er, »in vier Wochen. Dein Nachtquartier kannst du nehmen bei Löbel Pinkus an der Ecke, damit ich weiß, wo du bist zu finden.« Darauf öffnete Herr Ehrenthal die Entreethüre und rief hinein: »Frau, Bernhard, Rosalie, kommt heraus.« Zwei Stubenthüren und die Küchenthür öffneten sich, und die Familie des Hausherrn wurde sichtbar, dahinter die zerknitterte Köchin.

Madame Ehrenthal war eine volle Frau in schwarzer Seide, mit starken Augenbrauen und rabenschwarzen Hängelocken; sie machte noch große Ansprüche zu gefallen und gefiel auch. Wenigstens versicherten ihr das mit mehr oder weniger Anstand junge Herren vom Adel, welche zuweilen in den Morgenstunden Herrn Ehrenthal besuchten, um mit ihm Geschäfte zu machen; und obgleich diese Versicherungen um so wärmer zu sein pflegten, je kühler Ehrenthal sich gegen das abzuschließende Geschäft verhielt, so galt doch, die Wahrheit zu sagen, Madame Ehrenthal auch bei solchen Leuten, welche keine Sola-Wechsel zu prolongiren wünschten, für eine sehr stattliche Dame. Ihre Tochter aber war in der That eine Schönheit, eine große, edle Gestalt mit glänzenden Augen, dem reinsten Teint und einer nur sehr wenig gebogenen Nase. Wie aber kam der Sohn in diese Familie? Er war fast klein, mit einem bleichen, faltigen Gesicht und gebückter Haltung; daß er noch ein Jüngling war, sah man nur an seinem Munde und dem hellen Blick; auch war er nachlässiger gekleidet, als einem Sohn des Herrn Ehrenthal geziemte, und in dem braunen Haar hingen noch jetzt am Abend einige Federn. Die Familie und Veitel sahen einander stumm an, während Herr Ehrenthal mit Selbstgefühl bemerkte: »Dieses ist der Veitel Itzig, ich habe ihn genommen in unsern Dienst.« Der vornehme Stolz der Mutter, der mißfällige Blick der Tochter und das zerstreute Auge des Sohnes wurden von dem armen Bocher eben so gewandt aufgefangen, wie die bunten Strahlen eines Prismas von einem beobachtenden Naturforscher; er beschloß auf der Stelle, gegen die Mutter sehr, sehr unterwürfig zu sein, sich in die Tochter zu verlieben und Bernhards Stiefel schlecht zu putzen und in den Rocktaschen desselben beim Ausbürsten nachzusehen, ob nicht ein Geldstück durch Nachlässigkeit des Besitzers in den Falten sitzen geblieben.