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Soll und Haben

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»Ich wünsche den Besitzer dieses Gutes zu sprechen«, rief der Reiter hinauf.

»Nehmen Sie unterdes mit mir vorlieb«, antwortete Fink, »ich stehe an seiner Stelle hier.«

»So sagen Sie dem Gutsherrn, daß wir einen Befehl der Regierung in seinem Hause zu erfüllen haben«, rief der Reiter.

»Möge Ihre Ritterlichkeit mir die Frage erlauben, welche Regierung so leichtsinnig war, Ihnen einen Befehl für den Freiherrn von Rothsattel zu übergeben. Wie ich höre, sind hierzulande die Ansichten über Regierung in Unordnung gekommen.«

»Das polnische Zentral-Komitee ist Ihre wie meine vorgesetzte Behörde«, rief der Reiter.

»Es ist sehr artig von Ihnen, daß Sie einem Zentral-Komitee die Disposition über Ihren Hals einräumen; Sie werden uns erlauben, in diesem Punkte der entgegengesetzten Ansicht zu sein.«

»Sie sehen, daß wir die Mittel haben, Gehorsam für die Befehle des Gouvernements zu erzwingen, und ich rate Ihnen, uns nicht durch Widersetzlichkeit zur Anwendung von Gewalt zu zwingen.«

»Ich danke Ihnen für diesen Rat und würde Ihnen noch mehr verbunden sein, wenn Sie in Ihrem Diensteifer nicht vergessen wollen, daß der Grund, auf dem Sie stehen, kein öffentlicher Marstall, sondern Privateigentum ist und daß fremde Pferdehufe ihre Sprünge darauf nur mit Bewilligung des Gutsherrn machen dürfen. Soviel ich weiß, haben Sie diese nicht eingeholt.«

»Genug der Worte, mein Herr«, rief der Reiter ungeduldig. »Wenn Sie in der Tat das Recht haben, den Besitzer dieses Gutes zu vertreten, so fordere ich Sie auf, den Zugang zu diesem Schloß ohne Verzug zu öffnen und Ihre Waffen auszuliefern.«

»Leider«, erwiderte Fink, »bin ich in der unbequemen Lage, Ihren Wunsch nicht zu gewähren. Ich füge noch die Bitte hinzu, daß Sie nebst den Herren in zerrissenen Stiefeln, welche dort hinten stehen, so schnell als möglich diesen Ort verlassen. Meine jungen Leute sind gerade im Begriff, zu untersuchen, ob sie die Maulwürfe unter ihren Füßen treffen können. Es würde mir leid tun, wenn wir dabei die nackten Zehen Ihrer Begleiter beschädigen sollten. Gehen Sie, mein Herr!« rief er plötzlich, seinen nachlässigen Ton verändernd, mit einem so kräftigen Ausdruck von Zorn und Verachtung, daß das Pferd des Reiters bäumte und der Mann nach der Pistole im Halfter griff.

Während dieser Unterredung hatten sich die Reiter und einzelne Haufen des Fußvolks näher herangezogen, um die Worte des Gesprächs aufzufangen. Mehr als einmal senkte sich ein Flintenlauf, er wurde aber jedesmal durch einzelne Reiter, welche ihr Pferd vor die Reihe der Bewaffneten drängten, zurückgeschlagen. Bei den letzten Worten Finks legte eine wüste Gestalt in einer alten Friesjacke die Waffe an, ein Schuß knallte, die Kugel fuhr neben Finks Wange in die Bohlen der Tür. In demselben Augenblick erscholl in der Höhe ein unterdrückter Schrei, an der Zinne des Turmes flammte es hell auf, der vorschnelle Gesell stürzte getroffen auf den Boden. Der Parlamentär warf sein Pferd herum, die Angreifer fuhren zurück, und Fink verschloß die Tür. Als er sich umwandte, stand Lenore auf dem ersten Absatz der Treppe, das abgeschossene Gewehr in der Hand, die großen Augen verstört auf Fink geheftet. »Sind Sie verwundet?« rief sie außer sich.

»Durchaus nicht, mein treuer Kamerad«, rief Fink. Lenore warf das Gewehr weg und sank zu den Füßen des Vaters nieder, ihr Gesicht auf seinem Knie verbergend. Der Vater beugte sich über sie, faßte ihr Haupt mit den Händen, und die nervöse Erschütterung der letzten Stunden verursachte, daß ein krampfhaftes Schluchzen über ihn kam. Die Tochter umschloß leidenschaftlich die bebende Gestalt des Vaters und hielt ihn lautlos in ihren Armen. So hielten sie einander umschlungen, ein gebrochenes Leben und ein anderes, in welchem die Glut des Lebens zu hellen Flammen aufschlug. Fink sah zum Fenster hinaus, die Feinde hatten sich zurückgezogen, die Führer ritten außer Schußweite zusammen, wie es schien, zur Beratung. Schnell trat er zu Lenore, und die Hand auf ihren Arm legend, sagte er: »Ich danke Ihnen, gnädiges Fräulein, daß Sie so entschlossen die Strafe an dem Elenden vollzogen. Jetzt bitte ich Sie, mit Ihrem Herrn Vater diese Stelle zu verlassen. Wir werden uns besser halten, wenn nicht die Sorge um Sie unser Auge vom Feinde abzieht.« Lenore schreckte bei seiner Berührung zusammen, und eine heiße Röte stieg ihr auf Wangen und Stirn.

»Wir werden gehen«, antwortete sie mit niedergeschlagenen Augen, »komm, mein Vater.« Sie führte den Freiherrn, der ihr widerstandslos folgte, die Treppe hinauf in das Zimmer der Mutter. Dort rang sie mit Heldenkraft nach Fassung, sie setzte sich an das Lager der Kranken und erschien den Abend nicht wieder in Finks Nähe.

»Jetzt sind wir unter uns«, rief Fink den Wachen zu, »jetzt kurze Distanz und ruhiges Zielen. Wenn sie diesen Steinhaufen anstürmen, so sollen sie sich nichts als blutige Köpfe holen.«

So stand er mit seinen Genossen und sah mit scharfem Auge auf die Reihen der Gegner. Dort war große Rührigkeit, einzelne Abteilungen zogen nach dem Dorf, die Reiter ritten auf der Straße hin und her, es war etwas im Werke. Endlich schleppte ein Trupp dicke Bretter und eine Reihe leerer Wagen herbei. Die oberen Teile der Wagen wurden heruntergehoben und die Untergestelle in einer Reihe aufgefahren, die Deichseln vom Schloß ab, die Hinterräder dem Schloß zugekehrt; dann wurden Bretter auf dem Boden übereinandergenagelt und Schirmdächer gemacht, welche, durch Stangen schräg an dem Hinterteil der Wagen befestigt, einige Fuß über das Wagengestell vorragten und fünf bis sechs Männern erträglichen Schutz gaben.

»Bittet Herrn Wohlfart, sich hierherzubemühen«, rief Fink einem der Schützen zu.

»Hier wurde geschossen«, fragte Anton, in die Halle tretend, »ist jemand verwundet?«

»Diese dicke Tür und einer von dem Gesindel dort«, entgegnete Fink. »Sie gaben vom Turm ohne Befehl Antwort auf den ersten Schuß der Feinde.«

»Im Hofe ist kein Feind zu sehen. Vorhin kam ein Trupp Reiter an das Tor; einer wagte sich bis dicht an die Planken und versuchte durchzusehen. Als ich mich aber über den Zaun erhob, stob er wie entsetzt davon.«

»Sieh dorthin«, sagte Fink, »sie machen sich ein Familienvergnügen, kleine Barrikaden. Solange dies Abendlicht uns zu sehen gestattet, ist die Gefahr nicht groß. Aber in der Nacht können sie mit diesen Räderdächern nahe genug heran.«

»Der Himmel bleibt klar«, sagte Anton, »es wird eine helle Sternennacht.«

»Wenn ich nur wüßte«, sagte Fink, »weshalb sie die Tollheit haben, gerade die stärkste Seite unserer Festung anzugreifen. Es ist nicht anders, dein friedliches Gesicht hat auf sie gewirkt wie das Haupt der Gorgo. Du wirst von jetzt ab als Scheuche verschrieben werden in allen Slawenkriegen.«

Es war dunkel geworden, als das Hämmern an den Wagen aufhörte. Ein Kommando wurde gehört, die Befehlshaber riefen einzelne Leute bei Namen an die Deichseln, sechs bewegliche Dächer fuhren mit großer Schnelligkeit etwa dreißig Schritt vor der Vorderseite des Schlosses auf.

»Jetzt gilt’s«, rief Fink. »Bleibe hier und wahre den Unterstock.« Fink sprang die Treppe hinauf, die lange Reihe der Vorderzimmer war geöffnet, man konnte von einem Ende des Hauses zum andern sehen. »Hütet eure Köpfe«, rief er den Wachen zu. Gleich darauf fuhr eine unregelmäßige Salve nach den Fenstern des Oberstocks, der bleierne Hagel rasselte durch die Glasscheiben, klirrend flogen die Splitter auf die Dielen. Fink ergriff seine Pfeife, ein gellender Ton drang mit langen Schwingungen durch das ganze Haus, oben vom Turm und aus beiden Stockwerken antworteten die Salven der Belagerten. Und jetzt folgten von beiden Seiten unregelmäßig die knatternden Schüsse. Die Belagerten waren im Vorteil, ihr Schutz war besser und die Dunkelheit in den Zimmern größer als im Freien. In den kurzen Pausen hörte man Finks laute Stimme: »Ruhig, ihr Männer, deckt euch!« Er war überall, sein leichter Tritt, der helle Klang seines Zurufs, zuweilen ein wildes Scherzwort ermutigten jeden Schützen des Hauses. Sie erfüllten mit Entzücken und Schauer auch die Seele Lenorens, welche das Fürchterliche ihrer Lage nicht mehr empfand und bei den krampfhaften Bewegungen des Vaters und dem leisen Stöhnen der Mutter nicht verzweifelte, denn wie ein Gruß des Heils tönten die Worte des geliebten Mannes in ihr Ohr.

Wohl eine Stunde dauerte der Kampf um die Mauern des Hauses. Finster lag der riesige Bau in dem matten Licht der Sterne, kein Licht, keine Gestalt war von außen zu erblicken, nur der Feuerstrahl, welcher zuweilen aus einer Ecke der Fensteröffnung herunterfuhr, verkündete den draußen, daß tödliches Leben im Schlosse war. Wer durch die Zimmerreihe schritt, der konnte hier und da eine dunkle Gestalt hinter dem Schatten eines Pfeilers erkennen, er sah vielleicht das Auge in Spannung glänzen und das Haupt sich vorbeugen, um eine Blöße des Feindes zu erspähen. Wohl keiner der Männer, welche jetzt Kriegsdienste taten, war an blutige Arbeit gewöhnt; vom Pfluge, von der Werkstatt, aus jeder Art von friedlicher Tätigkeit waren sie hier zusammengekommen, und ängstliche Spannung, fieberhafte Erwartung war den ganzen Tag über auch im Gesicht der Stärksten sichtbar gewesen.

Jetzt sah Anton mit einem düstern Behagen, wie ruhig er selbst und wie mutig die Leute waren. Sie waren in Tätigkeit, sie arbeiteten; noch bei dem tödlichen Werke der Zerstörung war die Kraft zu erkennen, die jedes emsige Tun dem Menschen gibt. Nach den ersten Schüssen luden die auf der Vorderseite so besonnen, als übten sie ihr gewöhnliches Tagewerk. Das Gesicht des Knechtes sah nicht sorgenvoller aus, als wenn er zwischen seinen Ochsen hindurch auf die Ackerfurche blickte, und der gewandte Schneider faßte Rohr und Kolben seiner Waffe mit derselben Gleichgültigkeit wie das Holz seines Bügeleisens. Nur die Wachen im Hofe waren unruhig, aber nicht aus Furcht, sondern weil sie mißvergnügt waren über die eigene Untätigkeit. Zuweilen versuchte ein kecker Gesell, sich hinter Antons Rücken in das Haus zu stehlen, um auf der Vorderseite seinen Schuß abzufeuern, und Anton mußte den Techniker an die Hoftüre postieren, um das mutige Entweichen zu verhindern.

 

»Nur einmal, Herr Wohlfart, lassen Sie mich auf das Volk schießen«, bat ein junger Mensch aus Neudorf flehentlich.

»Wartet«, erwiderte Anton, »auch ihr werdet drankommen, in einer Stunde löst ihr die Vorderseite ab.«

Unterdes stiegen die Sterne auf, immer höher, auf beiden Seiten wurden die Schüsse spärlich, wie eine Ermüdung kam es über beide Teile.

»Unsere Leute haben die bessere Kraft«, sagte Anton zu dem Freunde, »die im Hofe sind nicht mehr zu halten.«

»Das Ganze ist nicht viel mehr als blindes Schießen«, erwiderte Fink. »Sie versuchen zwar ehrlich zu zielen, aber es ist doch zumeist Zufall, wenn eine Kugel Unglück anrichtet. Außer einigen leichten Verwundungen ist uns kein Schade geschehen, und ich glaube, die dort unten haben das Vergnügen auch nicht viel teurer bezahlt.«

Man vernahm das Rollen der Wagen. »Horch, sie fahren ihre Streitwagen zurück.« Das Feuern hörte auf, auf der ganzen Linie verschwanden die dunklen Massen in der Nacht. »Laß ablösen«, fuhr Fink fort, »und wenn du hast, gib ihnen etwas zu trinken, denn sie haben sich als brave Männer gezeigt. Dann erwarten wir ruhig die Fortsetzung des Werks.«

Anton ließ eilig einige Stärkungen unter die Mannschaft verteilen und durchschritt das ganze Haus, die Mannschaft ablösend und die Räume vom Boden bis zum Keller untersuchend. In den Frauenstuben des Unterstocks hörte er schon von weitem ein klägliches Chaos von Stimmen. Als er eintrat, fand er die kahlen Wände durch eine kleine Küchenlampe notdürftig erhellt, der Boden war mit Stroh bedeckt, und auf der Streu kauerten und lagen in kleinen Häufchen die Frauen und Kinder neben ihren Sachen. Die Frauen drückten ihre Angst durch jede Art von leidenschaftlichen Bewegungen aus, manche hoben unaufhörlich die Hände in die Höhe und riefen die Hilfe des Himmels an, ohne etwas anderes zu empfinden als unendliche Angst, andere starrten verzweifelt vor sich hin, ganz betäubt durch die Schrecken der Nacht; den behaglichsten Eindruck machten noch die Kinder, welche mit ganzer Seele heulten und sich um nichts weiter kümmerten. In diesem Jammer lagen drei kleine Kinder, mit den Köpfen auf ein Bündel Betten gelehnt, und schliefen, die Händchen geballt, so ruhig wie in ihrer Bettstelle zu Haus, und eine junge Frau saß in der Ecke, wiegte ein schlummerndes Kind in den Armen und schien alles übrige zu vergessen. Endlich trat sie, immer auf ihr Kind sehend, leise zu Anton heran und fragte, wie es ihrem Manne gehe.

Unterdes zündeten die Feinde draußen große Feuer an, ein Teil der Bewaffneten saß an den Flammen, man sah, daß sie Töpfe an das Feuer trugen und ihre Abendkost kochten. Und in dem Dorfe ging es laut her, man hörte dort schreien und kommandieren, und von der Höhe sah man überall Lichter und ein starkes Hin- und Herlaufen auf der Dorfstraße. »Das sieht nicht aus wie Ruhe«, sagte Anton.

In dem Augenblick pochte laut der Hammer am Hintertor; die Freunde sahen einander an und sprangen schnell in den Hof. »Rothsattel und Rebhühner«, murmelte eine Stimme, die Losung improvisierend. »Der Förster!« rief Anton. Er schob die Verrammelung zurück und ließ den Alten ein. »Schließen Sie zu«, sagte der Förster, »sie sind mir auf der Spur. Guten Abend allerseits; ich komme fragen, ob Sie mich brauchen können?« – »Schnell ins Haus«, rief Anton, »dort erzählen Sie.«

»Im Walde ist alles still wie in der Kirche«, sagte der Förster. »Auf der Waldwiese am Erlenbach liegt das Vieh, auch der Schäfer ist mit seinen Kreaturen dort. Der Vogt hält die Wache. Ich habe mich in der Finsternis als Schleichpatrouille in das Dorf gedrückt und komme Sie zu warnen. Da es mit dem Schießen nicht geglückt ist, wollen’s die Schufte mit Feuer versuchen. Sie haben den Teer und die Wagenschmiere aus dem ganzen Dorf zusammengesucht, Kienspäne der Bauernweiber aus den Höfen geholt, und wo sie eine Öllampe fanden, haben sie diese über Reisigbüschel ausgegossen.«

»Sie wollen das Hoftor in Brand stecken?« fragte Fink.

Der Förster verzog sein Gesicht. »Das Hoftor ist es nicht, vor dem haben sie eine Höllenfurcht. Weil Sie doch Artilleriewagen und eine Haubitze im Hofraum haben.« – »Artillerie?« riefen die Freunde erstaunt. »Ja«, nickte der Förster; »sie haben durch die Schießlöcher des Zauns blaue Wagen gesehen und Pferde und eine Lafette.«

»Karls neue Kartoffelwagen und die Bespannung«, rief Anton, »und die Feuertonne.«

»Das wird wohl die Haubitze sein«, erwiderte der Förster. »Auf meinem Wege hierher guckte ich von hinten in den Hof der Schenke und lauerte, ob ich einen Bekannten erwischen könnte. Da kam die Rebekka mit Wassereimern in den Hof gelaufen, ich pfiff leise und rief sie hinter den Stall. ›Seid Ihr auch da, alter Schwede?‹ sagte das tolle Ding. ›Nehmt Euch nur in acht, daß sie Euch nicht eins auf den Kopf brennen; ich habe keine Zeit, mich mit Euch abzugeben, ich muß die Herren bedienen, sie wollen Kaffee trinken.‹ – ›Warum nicht gar Champagner‹, sagte ich, ›sie sind wohl recht artig, die Herren, du hübsches Schicksel‹, sagte ich, denn mit Floretten gewinnt man die Weiber. ›Ihr seid selber ein häßlicher Schäker‹, sagte das Mädchen und lachte mich an, ›macht, daß Ihr fortkommt.‹ – ›Sie werden dir doch nichts tun, kleine Rebekka?‹ sagte ich wieder und kniff sie ein wenig in die Backen. ›Das geht Euch nichts an, Ihr Hexenmeister‹, sagte wieder der kleine Molch, ›wenn ich schreie, kommt mir die ganze Stube zu Hilfe. Ich will nichts mit Euch zu tun haben.‹ – ›Sei nicht so widerspenstig, mein Kind‹, sagte ich, ›sei ein gutes Mädel; fülle mir die Flasche hier und bringe sie mir heraus. Man muß in schlechten Zeiten etwas für seine Freunde tun.‹ Darauf riß mir das Ding die Flasche aus der Hand und sagte: ›Wartet, aber haltet Euch still!‹ und rannte mit ihren Eimern zurück. Nach einer Weile kam sie wieder und brachte mir die Buddel ganz gefüllt, Kümmel und Korn, es ist ein gutmütiges Geschöpf. Und als sie mir die Flasche gab, rief sie mir noch zu: ›Wenn Ihr zu den jungen Herren im Schloß kommt, so sagt ihnen, daß die drin große Angst vor ihrer Artillerie haben; sie haben uns ausgefragt, ob es wahr wäre, daß sie eine Kanone hätten. Ich habe ihnen gesagt, ich wüßte wohl, daß so ein großes Ding auf dem Gute sein müßte.‹ – So schlich ich wieder fort und kroch im Graben bei Kerlen mit Sensen vorbei, die hinter unserm Hof auf Wache stehn. Als ich an die hundert Schritte nahe war, riß ich aus, sie sakermenterten hinter mir her. So steht’s.«

»Das mit dem Feuer ist ein gefährlicher Einfall«, sagte Fink. »Wenn sie das Handwerk verstehen, können sie uns ausräuchern wie Dachse.«

»Diese Schwelle ist von Stein und die dicke Tür ist hoch über dem Boden«, sagte der Förster.

»Ich fürchte nicht die Flammen, sondern den Rauch und die Helle«, entgegnete Fink. »Wenn sie unsere Fenster erleuchten, so werden die Leute noch schlechter treffen. Unser Glück ist, daß die Herren auf englischen Sätteln, welche den Feind anführen, bis jetzt schwerlich andere Festungen eingenommen haben als solche, die durch einen Unterrock verschanzt waren. Wir wollen die Leute ins Vorderhaus werfen und hinten nur die notwendigsten Wachen halten und wollen Rebekkas Lüge vertrauen.«

Neue Patronen wurden ausgeteilt und eine neue Einteilung der Mannschaft vorgenommen, in die Turmhallen des Unter- und Oberstocks und oben auf die Plattform wurde mehr Mannschaft gestellt; unten kommandierte der Schmied, im Oberstock Anton, der Förster blieb mit einem kleinen Trupp in Reserve. Und es war Zeit, denn wieder hörte man in der Ferne ein lautes Gesumm, Kommandowörter, den Tritt der Heranziehenden und das Rollen der Wagen.

»Haltet die Kugel im Lauf«, rief Fink, »und schießt nur auf das Volk, das sich an die Tür herandrängt.«

Die Wagen mit dem Bretterdach fuhren auf wie vorher, ein polnisches Kommando erklang, und ein heftiges Feuer der Feinde begann, diesmal ausschließlich auf die verhängnisvolle Tür und die Fenster in der Nähe gerichtet. Wie mächtige Schläge donnerten die Kugeln an die Tür und das Mauerwerk, mehr als eine fand ihren Weg durch die Fensteröffnungen und schlug über den Häuptern der Verteidiger an die Decke. Fink rief den Förster: »Sie sollen etwas wagen, Alter, stellen Sie Ihre Leute am Hintertor auf, öffnen Sie die Pforte, schleichen Sie dicht am Haus herum und fassen Sie die Gesellen hinter den drei Wagen links, die sich zu nahe an das Haus gewagt haben, von der Seite. Rücken Sie ihnen nah auf den Leib, Sie können die Mannschaft rasieren, wenn Sie gut zielen. Die Wagen haben keine Deckung, ehe das Gesindel von hinten herzuläuft, sind Sie wieder zurück. Seien Sie schnell und vorsichtig, ich gebe Ihnen mit der Pfeife ein Zeichen, wenn Sie aus dem Schatten der Mauer hervorbrechen sollen.«

Der Förster nahm seine Leute zusammen und eilte in den Hof, Fink sprang in den Oberstock zu Anton. Immer heftiger wurde das Feuer der Feinde. »Diesmal wird es grimmiger Ernst«, sagte Anton. »Auch unsere Leute geraten in Hitze.« – »Dort kommt die Gefahr«, rief Fink und wies durch die Mauerluke auf eine hohe unförmige Masse, welche sich langsam näher schob. Es war ein Erntewagen, breit und zu mächtiger Höhe beladen, der, von unsichtbarer Hand regiert, gerade auf die Mitte des Schlosses zu fuhr. »Ein Brander! Oben glänzen die gelben Strohschütten. Ihre Absicht ist klar, sie haben sich an die Deichsel gestemmt und stoßen den Wagen gegen die Tür. Jetzt gilt es zu zielen, keiner der Wichte, welche ihn heranstoßen, darf zurück.« Er flog die Treppe zum Turm hinauf und rief den Männern, die auf der Plattform postiert waren, zu: »Alles hängt jetzt von euch ab; sobald ihr die Leute seht, welche den Wagen dort vorwärts schieben, gebt Feuer; wo ihr einen Schädel oder ein Bein erkennt, gebt Feuer. Wer an diesem Wagen stößt, muß getötet werden.«

Langsam kam der Wagen näher, Fink erhob den Doppellauf seiner Büchse und preßte den Kolben an die Wange. Zweimal zielte er, und zweimal setzte er unzufrieden wieder ab. Der Wagen war zu hoch beladen, daß es unmöglich wurde, die Gestalten, welche ihn fortschoben, zu erkennen. Es waren Augenblicke ängstlicher Spannung von beiden Seiten, auch das Feuer der Feinde hörte auf, alle Blicke hingen an dem friedlichen Wagen, der jetzt den erbitterten Streit zum tödlichen Ende bringen sollte. Endlich wurde der Rücken der Hintersten, welche an der Spitze der Deichsel drückten, sichtbar. Ein Doppelblitz fuhr aus Finks Büchse, zwei gellende Schreie wurden gehört, der Wagen blieb stehen, die Stoßenden drängten sich dicht aneinander, man erkannte zwei dunkle Schatten am Boden. Fink lud, um seine Lippen schwebte ein wildes Lächeln. Ein wütendes Schießen nach dem Turm war die Antwort der Feinde. Einer der Leute auf dem Turm wurde in die Brust geschossen, sein Gewehr fiel über die Mauer hinab und rasselte auf den Boden, der Mann stürzte zu Finks Füßen nieder. Fink warf einen halben Blick auf den Gefallenen und schlug die zweite Kugel in den Lauf. Da flogen einige Gestalten mit Windeseile aus der Dämmerung an den Wagen heran, ein kräftiger Zuruf wurde gehört, und wieder setzte sich die Maschine in Bewegung. »Brave Jungen«, murmelte Fink, »sie sind dem Tode verfallen.« Es wurde mehr von den Körpern an der Deichsel sichtbar. Wieder legte Fink an, und dicht hintereinander flogen vom Turm die tödlichen Kugeln an die Deichsel des Wagens. Wieder ein scharfer Wehruf, aber der Wagen bewegte sich vorwärts. Nicht mehr dreißig Schritt war er von der Tür, es war die höchste Zeit. Da klang der gellende Ton der Knochenpfeife langgezogen durch die Nacht, aus den Fenstern des Oberstocks flog die feurige Salve, und von der linken Seite des Hauses erhob sich ein lautes Geschrei. Der Förster brach vor, ein Haufen dunkler Schatten stürzte gegen das Bretterdach, das der Hausecke zunächst stand, ein Augenblick Handgemenge, einige Schüsse; erschreckt liefen die überfallenen Feinde von den Dächern zurück in das freie Feld. Zum dritten Male traf der tödliche Doppelblitz vom Turme die Deichsel des Erntewagens; von panischem Schrecken ergriffen, stürzten sich aus seinem Schatten die Leute rückwärts nach der rettenden Finsternis. Nicht zu ihrem Heil. Vom Turme und aus den Fenstern des Oberstocks trafen verfolgende Kugeln die Schutzlosen. Die im Schlosse erkannten, daß mehr als einer zusammenbrach. Hinten erhob sich zorniges Geschrei, im Schnellschritte rückte eine dunkle Linie vor, ihre Flüchtlinge aufzunehmen. Ein allgemeines Feuer der Massen gegen das Haus begann. Dann zog sich der Feind mit derselben Schnelligkeit zurück, mit der er vorgedrungen war, er zog die Gefallenen und die Bretterwagen mit sich aus der Schußlinie. Nur der Brander, eine dunkle Masse, stand noch einige Schritte vor der Tür. Das Feuer hörte auf, auf einen tödlichen Kampf folgte eine unheimliche Stille.

 

In der Halle des Oberstocks traf Anton mit Fink zusammen, gleich darauf kam der Förster. Schweigend suchte jeder der Freunde in dem matten Dämmerlicht zu erkennen, ob der andere unverletzt vor ihm stand. »Vortrefflich gemacht, Förster«, rief Fink. »Erbitten Sie Einlaß beim Freiherrn und statten Sie Bericht ab.«

»Und bitten Sie Fräulein Lenore, Ihnen die Mittel zu einem Verband zu geben, wir haben Verluste gehabt«, sagte Anton traurig und wies auf den Boden der Halle, wo an der Wand gelehnt zwei Männer saßen und stöhnten.

»Hier kommt noch ein dritter«, antwortete Fink, auf einen dunklen Körper weisend, welcher langsam durch zwei Männer die Turmtreppe herabgetragen wurde. »Ich fürchte, der Mann ist tot, er lag wie ein Stück Holz zu meinen Füßen.«

»Wer ist es?« fragte Anton schaudernd.

»Borowski, der Schneider«, erwiderte halblaut einer der Träger.

»Welch eine furchtbare Nacht!« rief Anton, sich abwendend.

»Daran dürfen wir jetzt nicht denken«, sagte Fink, »das Menschenleben ist nur etwas wert, wenn man den Gleichmut hat, es bei passender Gelegenheit zu quittieren. Die Hauptsache ist, daß wir uns diese Brandfackel vom Halse gehalten haben; es ist nicht unmöglich, daß es den Schelmen noch gelingt, sie anzustecken, sie wird da, wo sie steht, wenig Schaden tun.«

In diesem Moment glänzte ein heller Schein durch die Schießlöcher des Turmes. Alles stürzte an die Fenster. Von dem abgewandten Teil des Wagens flammte ein blendendes Licht auf, und mit einem plötzlichen Ruck krachte die schwere Masse an die Mauer des Hauses. Ein einzelner Mann sprang von dem Wagen zurück, ein Dutzend Gewehre flog im Nu gegen ihn in Anschlag.

»Halt!« rief Fink mit durchdringender Stimme. »Es ist zu spät, schont ihn, er ist ein Braver, das Unglück ist geschehen.«

»Merci, Monsieur, au revoir«, rief eine Stimme von unten, und der Mann sprang unverletzt vom Hause weg in die Finsternis.

Im Nu stand der Wagen in Brand; aus dem Stroh und Reisig, womit er auf der Höhe beladen war, stiegen züngelnd die gelben Flammen, und durch die sich lockernde Glut fuhren prasselnd weiße Feuergarben nach allen Richtungen auf. Das Haus war von plötzlichem Lichte erhellt, der Qualm drang massenhaft durch die zertrümmerten Fenster.

»Das ist Pulver«, rief Fink. »Ruhig, ruhig, ihr Männer. Wir halten die Feinde ab, wenn sie wieder eindringen; du, Anton, sieh, ob du das Feuer bewältigst.«

»Wasser!« riefen die Leute. »Dort brennt das Fensterkreuz.«

Und draußen erklang neuer Kommandoruf, die Trommel wirbelte, und mit wildem Siegesgeschrei rückte der Feind in einer Schützenkette an das Haus. Von neuem begann das Feuer der Belagerer, um das Löschen des. Brandes zu verhindern. Aus dem Wasserbottich im Hofe wurde Wasser heraufgebracht und an die züngelnde Flamme des Fensters gegossen; es war eine gefährliche Arbeit, denn die Front des Hauses war erleuchtet, und auf jede Gestalt, welche sichtbar wurde, richteten sich die Schüsse der Angreifenden, welche immer kecker herandrängten. Ängstlich sahen die Verteidiger nach der Flamme und erwiderten nur unsicher das Feuer der Gegner. Auch die Wachen im Hofe sahen mehr hinter sich als nach vorn, die Unordnung wurde allgemein, der Augenblick der höchsten Gefahr war gekommen, alles schien verloren.

Vom Turme rief ein Mann herab: »Sie bringen kurze Leitern aus dem Dorfe, man sieht die Äxte in ihrer Hand.«

»Sie wollen über den Bretterzaun, sie schlagen die Fenster im Unterstock ein«, riefen die Männer erschrocken durcheinander. Der Förster stürzte nach dem Hof, Fink riß einige Männer in seiner Nähe fort nach dem Flügel des Hauses, auf welchem ein Haufe mit Leitern heranzog. Alles schrie durcheinander, selbst Finks drohender Zuruf drang nicht mehr in das Ohr der Leute.

Da eilten einige Männer mit Stangen aus dem Hofe an die Tür der Vorhalle. »Macht Platz!« rief eine stämmige Gestalt. »Hier ist Schmiedearbeit.« Der Mann riß die Riegel der Tür zurück, die Türöffnung war vollständig geschlossen durch den brennenden Wagen. Mit der schweren Stange stieß der Schmied trotz Rauch und Flammen aus Leibeskräften in das brennende Holz des Wagens. »Helft mir, ihr Hasen«, rief er im zornigen Eifer.

»Er hat recht«, rief Anton, »heran, ihr Männer!« Bretter und Deichselstangen wurden herzugeschleppt, und in dem Qualm drangen die Männer unermüdlich vorwärts und drückten und stachen in die glühende Masse. Mehr als einmal mußten sie zurückweichen, aber immer wieder trieb der Schmied in das Feuer hinein. Endlich gelang es dem Kunauer, als er nach oben stach, einzelne Garben von der Höhe herunterzuwerfen. Man sah durch die lodernde Flamme am Oberteil der Tür den dunklen Nachthimmel, ein Luftzug entstand, der Rauch wurde weniger erstickend. »Jetzt haben wir die ganze Bescherung«, rief er frohlockend, ein brennendes Bund nach dem andern flog auf den Boden; dort brannten die einzelnen Flammenhäufchen unschädlich nieder. Immer schneller wurde der Wagen entladen, brennende Federbetten und Holzscheite fielen herab. Anton ließ die Tür zur Hälfte schließen, weil jetzt die feindlichen Kugeln durch die Flammen des Wagens schlugen, die Arbeiter mußten ihre Hebel von der Seite handhaben. Die Wagenleitern fielen verkohlt herunter, und mit einem frohen Ruf setzten die Arbeiter ihre Stangen nebeneinander an das Wagengerüst und schoben die Trümmer des Wagens einige Schritte vom Tore ab. Die Tür wurde schnell wieder geschlossen, und die Leute, schwarz wie der Teufel, mit verbrannten Kleidern, wünschten einander laut Glück.

»Solche Nacht macht gute Freundschaft«, rief der Schmied vergnügt und ergiff in der Freude seines Herzens Antons Hand, die nicht weniger geschwärzt war als die seine. – Unterdes schmetterten die Äxte der Belagerer an den Verschlag mehrerer Fenster des Unterstocks, die abgelösten Bretter krachten, und Finks Stimme erscholl: »Schlagt sie mit dem Kolben hinunter!« Anton und der Schmied warfen sich an die Fenster, durch welche die Belagerer einzudringen suchten. Auch dort war die gefährlichste Arbeit getan, als sie herzurannten. Fink kam ihnen entgegen, die blutige Axt eines Insurgenten in der Hand; er schleuderte die Axt von sich und rief dem Haufen entgegen: »Schlagt neue Bretter an die Fenster, ich hoffe, die Schlächterei ist zu Ende.«

Noch einige Salven von draußen und einzelne Schüsse vom Turm, dann wurde es wieder still im Schloß und auf der Ebene; noch schimmerten die Wände des Hauses von rötlichem Licht, aber der Schein wurde matter und grauer. Draußen erhob sich der Wind und trieb den Rauch, der aus den Fenstern wirbelte und aus den verbrannten Trümmern vor der Tür aufstieg, die Mauern entlang in die Finsternis. Die reine Nachtluft füllte wieder den Korridor und die Halle, und ruhig glänzte das Sternenlicht herunter auf die Gesichter der Verteidiger, auf tiefliegende Augen und bleiche Wangen. Die Kräfte der Kämpfenden waren erschöpft, im Hause wie draußen auf dem Felde.

»Welche Stunde der Nacht ist?« fragte Fink und trat zu Anton, der durch die Schießlöcher der Halle die Bewegungen des Feindes beobachtete. »Mitternacht vorüber«, erwiderte Anton. Sie stiegen zum Turme hinauf und sahen in der Runde umher. Der Anger um das Schloß war leer. »Sie haben sich schlafen gelegt, die Guten«, sagte Fink. »Auch die Feuer dort unten verglühen, aus dem Dorfe klingen noch einzelne Stimmen herüber. Nur die Schatten dort zeigen an, daß wir umstellt sind. Sie haben eine Postenkette in weitem Bogen rings um das Haus geführt, das sind unsere Nachtwächter. Wir haben einige Stunden Friede vor uns. Und da wir morgen bei Tageslicht schwerlich ausschlafen werden, müssen unsere Leute diese Stunden nutzen. Laß nur die nötigsten Wachen stehen und die Posten in zwei Stunden ablösen. Wenn du nichts dagegen hast, geh’ auch ich zu Bett. Laß mich wecken, sobald sich draußen etwas regt. Die Nachtposten wirst du sehr gut besorgen, das weiß ich.« So wandte sich Fink ab und ging in sein Zimmer, wo er sich auf das Bett warf und nach einigen Augenblicken ruhig einschlief. Anton eilte in die Wachtstube, verteilte mit dem Förster die Posten und bestimmte die Reihenfolge der Ablösung. »Ich schlafe doch nicht«, sagte der Alte, »erstens in meinen Jahren und dann als Jäger; ich will, wenn’s Ihnen recht ist, die Nachtwache anführen und überall zum Rechten sehen.«