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Soll und Haben

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Es war kein Zufall, daß in dem Augenblick, wo Anton durch das Vorzimmer ging, auch Lenore hereintrat. »Herr Wohlfart«, rief sie freudig und eilte auf ihn zu. »Liebes Fräulein«, rief auch er, und beide begrüßten einander als alte Freunde.

Sie hatten im Nu die letzten Jahre vergessen, sie waren, wie vor Jahren, Ritter und Dame aus der Tanzstunde. Beide sagten einander, wie sehr sie sich in der Zeit geändert hätten, und während sie das erzählten, waren sie in Empfindungen und Worten unvermerkt wieder jünger geworden um alle die Jahre, welche seit ihrer letzten Unterhaltung vergangen waren.

»Sie tragen Ihren Halskragen wieder aufrecht!« rief Lenore mit leisem Vorwurf. Anton strich ihn schnell herunter.

»Haben Sie noch die Kapuze von damals? Sie war mit roter Seide gefuttert, gnädiges Fräulein«, sagte er, »sie stand Ihnen reizend.«

»Die jetzige hat blaues Futter«, sagte Lenore lachend. »Und denken Sie, die kleine Komteß Lara heiratet in der nächsten Woche, wir haben erst neulich über Sie und das Tagebuch gesprochen. Auch Eugen hat uns von Ihnen geschrieben. Wie allerliebst, daß Sie den Bruder kennengelernt haben! Kommen Sie herein, Herr Wohlfart, ich muß wissen, wie es Ihnen seit der Zeit gegangen ist.« Sie führte ihn in ein Gesellschaftszimmer und lud ihn ein, auf dem Fauteuil Platz zu nehmen. Sie saß ihm gegenüber und sah ihn mit lachenden Augen an, deren Gruß ihn einst so glücklich gemacht hatte. Vieles in ihm war anders geworden, ja vielleicht schüttelte jetzt zuweilen ein anderer Mädchenkopf seine Locken in dem Zimmer der gelben Katze; aber als er die Gebieterin seiner jungen Jahre, das wilde ehrliche Mädchen als vornehme Dame sich gegenübersah, da lebten alle Empfindungen der Vergangenheit wieder auf, und er atmete mit Entzücken den feinen Duft des eleganten Zimmers, in dem sie lebte.

»Da ich Sie sehe«, sagte Lenore, »ist mir, als wäre die Tanzstunde gestern gewesen. Es war eine fröhliche Zeit auch für mich! Seitdem habe ich vieles Ernste erfahren«, fügte sie hinzu und senkte ihr Haupt. Anton bedauerte das mit einem Eifer, der das Fräulein zwang, wieder heiter auszusehen und ihm wieder freundlich in die Augen zu blicken.

»Was hat Sie zu meinem Vater geführt?« fragte sie endlich mit verändertem Ton.

Anton sprach von Bernhard, von dem langen Siechtum des Freundes und seinen guten Wünschen für ihre Familie, er verbarg ihr nicht, daß sie selbst einen mächtigen Anteil daran habe, so daß Lenore auf ihr Taschentuch heruntersah und die Zipfel zusammenlegte. Er sagte ihr, wie sehr die Krankheit des Freundes ihn besorgt mache. »Wenn Sie Ihrem Herrn Vater die Vermittlung Bernhards empfehlen können, so tun Sie es. Ich werde eine stille Sorge nicht los, daß in dem Kontor Ehrenthals eine Verschwörung gegen ihn ausgedacht ist. Vielleicht finden Sie ein Mittel, Bernhard oder mich wissen zu lassen, wie wir dem Herrn Baron von Nutzen sein können.«

Lenore sah ängstlich in Antons Gesicht und rückte ihren Stuhl näher an den seinen. »Sie sind mir wie ein alter Freund, Ihnen kann ich vertrauen, was mich ängstigt. Der Vater verbirgt der Mutter und mir, was ihn quält, ach, aber er selbst ist anders geworden von Jahr zu Jahr. Er hat für die Fabrik viel Geld gebraucht, und es fehlt ihm oft daran, das weiß ich. Alle Tage bitten die Mutter und ich den Himmel, uns den Frieden wiederzugeben, eine Zeit wie damals, wo ich Sie kennenlernte. – Sobald ich etwas erfahre, sollen Sie es wissen. Ich will Ihnen schreiben«, rief sie entschlossen; »wenn Eugen auf Urlaub herkommt, soll er Sie aufsuchen.«

So verließ Anton die Wohnung des Freiherrn, aufgeregt durch das Wiedersehn der schönen Freundin, voll vom besten Willen, der Familie zu dienen. An der Haustür stieß er auf Herrn Ehrenthal. Mit kurzem Gruß eilte er an dem gefährlichen Manne vorbei, der ihm die Bitte nachrief, recht bald seinen Sohn Bernhard zu besuchen.

Ehrenthal hatte einige traurige Tage verlebt, er hatte in seinem Leben nicht so viel geseufzt und den Kopf geschüttelt wie jetzt. Vergebens fragte seine Frau Sidonie ihre Tochter: »Was hat der Mann, daß er so seufzt?« Vergebens suchte Itzig das gebeugte Gemüt seines Brotherrn durch lockende Bilder der Zukunft aufzurichten. Alle Unzufriedenheit, welche sich in der Seele des Händlers angesammelt hatte, entlud sich gegen den Buchhalter. »Sie sind der Mensch, welcher mir hat geraten zu diesen Schritten gegen den Baron«, schrie er ihn am Morgen nach der Szene mit Bernhard an. »Wissen Sie, was Sie sind? Malhonett sind Sie.«

Itzig sah erstaunt in das Gesicht ihm gegenüber und zuckte die Achseln. »Wenn Sie weiter nichts wissen«, sagte er, »was ist das für ein Wort ›malhonett‹? Soll ich’s aufschlagen in dem Buch, wo die fremden Wörter stehen? Reden Sie doch nicht so schwach, Ehrenthal.« Dann seufzte Ehrenthal wieder, sah Veitel böse an und verbarg den Kopf in die Zeitung.

Länger als zwei Tage vermochte er nicht den Schmerz seines Sohnes zu ertragen, welcher zusehends kränker wurde und alles Zureden der Eltern mit kurzen Worten zurückwies. »Ich muß ein Opfer bringen«, sagte Ehrenthal vor sich hin, »ich muß die Ruhe wieder geben seinen Nächten und machen, daß er aufhört mit seinem Stöhnen. Ich will denken an meinen Sohn und will dem Baron schaffen die andere Herrschaft bei Rosmin, worauf er jetzt stehen hat sein Geld, und wenn nicht, so will ich ihm retten das Geld darauf ohne einen Nutzen für mich. Ich verliere dabei einen Vorteil, den ich machen könnte mit dem Löwenberg, von mehr als einem Tausend Taler. Ich denke, das wird mir bewegen den Bernhard.« So setzte er entschlossen den Hut auf, zog ihn tief in die Stirn, um die rebellischen Gedanken, welche immer noch in ihm aufstiegen, kräftig zu unterdrücken, und schritt in die Wohnung seines Schuldners.

Der Freiherr empfing den unerwarteten Besuch mit der Angst, welche ihm jetzt bei jedem Eintritt eines Geschäftsmannes den Atem benahm. »Kaum ist der Warner hinaus, so kommt der Feind selbst. Jetzt wird er die gerichtliche Zession der Hypothek von mir fordern, jetzt kommt, was darauf folgen muß.« Aber freudig erstaunte er, als Ehrenthal mit höflichen Worten aus freien Stücken sich erbot, für ihn nach Rosmin zu reisen und nötigenfalls von dort aus weiter, um ihn bei dem Verkauf der polnischen Herrschaft zu vertreten. »Ich will mir zu Hilfe nehmen einen sichern Mann, den Justizkommissarius Walther aus Rosmin, damit Sie sehen, daß alles in Ordnung zugeht. Sie werden mir Vollmacht geben, zu bieten auf das Gut und die Käufer so weit zu treiben, bis Ihre Hypothek gedeckt ist durch den Kaufpreis, den ein anderer zahlt.«

»Ich weiß, daß dies notwendig sein wird«, sagte der Freiherr, »aber um Gottes willen, Ehrenthal, was soll geschehen, wenn die Herrschaft in unsern Händen bleibt?«

Ehrenthal zuckte die Achseln: »Sie wissen, ich habe Ihnen nicht zugeredet zu der Hypothek, ja ich kann sagen, ich habe Ihnen abgeredet, wenn ich mich recht besinne. Wenn Sie mir damals hätten gefolgt, so hätten Sie vielleicht nicht gekauft die Hypothek.«

»Es ist aber einmal geschehen«, versetzte der Freiherr ärgerlich.

»Erst bitte ich Sie, Herr Baron, zu bezeugen, daß ich unschuldig bin.«

»Das ist ja jetzt gleichgültig.«

»Für Sie ist es gleichgültig«, sagte Ehrenthal, »aber nicht für mich und meine Ehre als Geschäftsmann.«

»Wie meinen Sie das?« fuhr der Freiherr auf, daß Ehrenthal zusammenschrak. »Sie wagen zu behaupten, daß mir etwas gleichgültig ist, was selbst Ihnen keine Ehre bringt.«

»Was werden Sie hitzig, Herr Baron«, rief der Händler; »ich spreche ja nichts gegen Ihre Ehre, soll mich Gott davor bewahren!«

»Sie sprachen doch davon«, sagte der unglückliche Mann.

»Wie können Sie mißverstehen einen alten Bekannten!« klagte Ehrenthal. »Ich will nichts als Ihre Versicherung, daß ich unschuldig bin an dem Kauf der Hypothek.«

»Meinetwegen ja«, rief der Freiherr, mit dem Fuße stampfend.

»So ist es recht«, sagte der Händler beruhigt. »Und wenn ein Unglück geschieht und Sie die Herrschaft behalten müssen, so wollen wir sehen, was dann zu tun ist. Es ist eine böse Zeit zum Geldleihen, aber ich will Ihnen doch vorschießen die Kaution und die Gerichtskosten gegen eine Hypothek auf die Herrschaft.«

Darauf besprach er die Ausfertigung der Vollmacht und seine Reise nach der benachbarten Provinz. Als er den Freiherrn verließ, blieb dieser als ein Spielball entgegengesetzter Stimmungen zurück.

War er verloren? War er gerettet? Eine quälende Sorge kam ihm, daß diese Hypothek sein Schicksal entscheiden würde. Er beschloß, selbst hinzureisen und Ehrenthal nichts zu überlassen. Aber wieder überfiel ihn die Angst, daß er dem Mann jetzt ein großes Vertrauen zeigen müsse, damit dieser auch ihm nicht mißtraue. So trieb er kraftlos in einer See von Gefahren. Die Wellen hoben sich und rauschten gegen sein Leben heran.

Am Abend trat Ehrenthal wieder in die Krankenstube des Sohnes und legte eine für ihn ausgefertigte Vollmacht auf die Bettdecke.

»Kannst du mir jetzt geben deine Hand?« fragte er seinen Sohn, der finster vor sich hinstarrte. »Ich reise für den Baron, ihm zu kaufen ein neues Gut. Wir haben alles miteinander besprochen. Hier ist die Vollmacht, die er mir ausgestellt hat; ich werde ihm noch vorschießen ein Kapital; wenn er es versteht, kann er wieder werden ein angesehener Mann.«

Bernhard sah mit trübem Auge auf seinen Vater und schüttelte den Kopf. »Das ist nicht genug, mein armer Vater«, sagte er.

»Ich habe mich doch versöhnt mit dem Baron, und er hat mir zugestanden, daß ich keine Schuld habe an diesem Unglück. Ist dir das genug, mein Sohn?«

»Nein«, sagte der Kranke. »Solange du in deinem Kontor den schlechten Menschen, diesen Itzig, duldest, wird kein Friede in mein Leben kommen.«

»Er soll fort«, rief Ehrenthal bereitwillig, »wenn mein Sohn Bernhard es verlangt, soll er fort zum nächsten Quartal.«

»Und du willst den Gedanken aufgeben, das Gut des Barons für dich zu erstehen?« fragte Bernhard weiter, sich zum Vater wendend.

 

»Wenn es kommt zum Verkauf, will ich denken an das, was du mir gesagt hast«, erwiderte der Vater ausweichend. »Jetzt rede mir nicht mehr von dem Gut; wenn du wieder wirst sein mein gesunder Sohn, dann sprechen wir darüber.« So ergriff er die Hand, welche Bernhard ihm zu geben zögerte, hielt sie fest in der seinen und saß ihm schweigend gegenüber.

War er einmal in seinem Leben zufrieden, so war er es jetzt, wo er sich die Versöhnung mit seinem Sohne erhandelt hatte.

7

Welle um Welle schlug über das Haupt des Ertrinkenden.

Die Fabrik hatte im Winter einige Monate gearbeitet. Die Rübenernte des Gutes war mißraten, der Anbau in der Umgegend, von dem der Freiherr vieles erwartet hatte, war unzureichend gewesen. Manche der kleinen Landwirte hatten ihre Kontrakte nicht erfüllt, andere hatten Schlechtes geliefert. Die Rüben fehlten, es fehlte das Kapital, die Fabrik stand still, die Arbeiter verliefen sich.

Ehrenthal war in die polnische Landschaft gereist. Den Freiherrn schüttelte das Fieber der Erwartung. Er bestellte Postpferde, um seinem Bevollmächtigten nachzureisen, er bestellte sie wieder ab, denn ihm graute vor dem Tage des Termins, vor dem Bieten, dem Schacher und der bebenden Angst bis zum Schluß des Protokolls Und wenn er dem Händler nicht traute, auf den Anwalt in Rosmin konnte er sich sicher verlassen. So kam der finstere Tag, wo Ehrenthal mit dem Brief des Justizkommissarius Walther vor ihn trat. Das Kapital des Freiherrn war nur dadurch zu retten gewesen, daß Ehrenthal die Herrschaft für den Freiherrn erstand. Die Eigentümer der ersten Hypothek von hunderttausend Talern hatten ihn hinaufgetrieben bis hundertundviertausend, dann waren sie fortgefahren, kein anderer Käufer war im Termin erschienen. »Die Herrschaft gehört jetzt Ihnen, Herr Baron«, schloß der Händler. »Damit Sie imstande sind, die Güter zu behaupten, habe ich mit den Eigentümern der ersten Hypothek verhandelt, sie werden Ihnen die hunderttausend auf der Herrschaft stehenlassen. Ich habe für Sie erlegt viertausend Taler und die Gerichtskosten.« Der Freiherr sprach kein Wort, sein Kopf fiel schwer auf das Holz des Schreibtisches. Der Händler erzählte, wie er die Herrschaft für den Freiherrn übernommen hatte. Vor der Tür brummte er: »Es ist vorbei mit ihm. Zum nächsten Quartal verliert er sein altes Gut, und er hat keine Kraft, zu behaupten das neue. Zuletzt werde ich kaufen müssen auch diese Herrschaft.«

Jetzt nahte der Termin, an dem der Freiherr die Interessen aller geliehenen Gelder bezahlen sollte. Er fuhr umher und suchte wieder Geld. Vergebens. Zuletzt kam er zu Georg Werner, der das Gut seiner Mutter übernommen hatte. Befangen empfing ihn der junge Herr, welcher einige Jahre lang Lenoren seine Huldigung gegönnt und sich dann vorsichtig zurückgezogen hatte. Die Verlegenheiten des Freiherrn waren kein Geheimnis mehr. Der Gutsnachbar zeigte den Anteil, der bei solchen Veranlassungen schicklich ist. Er bedauerte sehr, daß dem Freiherrn auf der neugekauften Herrschaft eine so große Hypothek ausgefallen war. »Wen haben Sie zum Termin geschickt?« fragte er.

»Den Hirsch Ehrenthal«, erwiderte der Freiherr gedrückt.

Jetzt wurde der Nachbar beredt. »Ich fürchte«, rief er, »der Mensch hat Sie schlecht vertreten. Ich kenne diesen Wucherer. Er hat uns vor Jahren durch seine Schurkerei um eine große Summe gebracht. Mein Vater hatte auf seinem Gut oben in der Provinz einen Wald geschlagen und das Holz an einen Holzhändler abgeliefert. Ehrenthal machte mit diesem Mann ein Gaunergeschäft, er handelte ihm das Holz zu einem Spottpreis ab, der andere entwich nach Amerika. Die beiden Schurken haben das Geld meines Vaters miteinander geteilt.«

Die Wange des Freiherrn wurde fahl, er stand auf, sprach von seinem Anliegen kein Wort mehr und entwich von der Schwelle des Nachbars wie ein Verbrecher.

Seit dem Tage brütete er in seinem Sessel finster vor sich hin; wenn er ausging, tat er es nur, um sich auf Augenblicke zu betäuben. Er war rauh gegen seine Gemahlin, ganz unzugänglich für die Tochter. Die Frauen litten unsäglich.

Noch eine Hoffnung dämmerte ihm, die Vermittlung Bernhards. Und diesmal hatte er recht, auf dem Wege war noch Rettung zu finden. Aber er ergriff nicht die Hand, die sich ihm uneigennützig darbot, nicht Anton ließ er rufen, sondern einen andern, der ihm unheimlich war, wenn er ihn nicht sah, und dessen trödelhaftes Wesen ihm wohltat, sooft er ihn erblickte. Noch einmal in der letzten Stunde bot ihm das gnadenvolle Schicksal die freie Entscheidung über seine Zukunft. Ach, aber er selbst war nicht mehr frei. Es war der Fluch einer schlechten Tat, der jetzt sein Urteil verwirrte.

Wieder stand Itzig vor ihm, der Freiherr sah die gekrümmte Gestalt von der Seite an. »Der junge Ehrenthal hat sich gegen mich erboten, meine Differenzen mit seinem Vater beizulegen.«

Veitel fuhr in die Höhe, wie durch einen Schuß getroffen. »Der Bernhard!« rief er heftig.

»So ist ja wohl sein Name; er soll krank sein.«

»Er wird sterben«, erwiderte Veitel.

»Wann?« fragte der Freiherr, mit seinen Gedanken beschäftigt, er verbesserte sich aber sogleich: »Was fehlt ihm?«

»Es sitzt hier«, sagte Veitel, auf die Brust zeigend, »es arbeitet wie ein Blasebalg, wenn ein Loch reißt, hört der Wind auf.«

Der Freiherr zeigte ein bedauerndes Gesicht, aber er dachte nur, daß er selbst Eile habe. »Der Kranke soll so viel Einfluß auf seinen Vater besitzen, daß durch ihn die Einwilligung des Ehrenthal zu hoffen ist.«

»Was versteht der Bernhard von Geschäften, er ist ein Narr«, rief Veitel, unfähig, seinen Ärger zu verbergen. »Wenn man ihm ein altes Leder hinlegt, das mit Buchstaben beschrieben ist, so gibt er dafür jede Hypothek; er ist unwissend.«

»Wie ich sehe, gefällt Ihnen dieser Weg nicht?« fragte der Freiherr ratlos.

Bevor Itzig antwortete, stand er lange nachdenkend, unruhig fuhren seine Augen von dem Freiherrn in die Ecken des Zimmers. Endlich erwiderte er mit plötzlicher Freundlichkeit: »Der gnädige Herr haben recht. Es wird am besten sein, wenn Sie und Ehrenthal an das Bett des kranken Bernhard gehen und dort miteinander abmachen Ihr Geschäft.« Wieder schwieg er eine Weile, und sein Gesicht rötete sich von stürmischen Gedanken. »Wollen der gnädige Herr mir überlassen, Ihnen Tag und Stunde anzusagen, wo Sie am besten sprechen den Bernhard Ehrenthal? Wenn Sie eingetreten sind ins Kontor, dann werde ich schnell hinaufgehen zu Bernhard und ihm sagen, daß Sie gekommen sind. Unterdes haben Sie die Gnade und warten Sie im Kontor, und wenn es dauert eine halbe Stunde, bis ich wiederkomme, warten Sie; was auch der Ehrenthal sagt und wie er auch schreit, warten Sie doch. Wenn ich Sie hinaufhole, wird alles in Ordnung kommen, denn was der Bernhard von seinem Vater will, das kann er machen.«

»Ich werde Ihre Nachricht erwarten«, schloß der Freiherr, gepeinigt durch die Aussicht auf den schweren Tag.

Itzig verließ den Freiherrn und stürzte in wilder Aufregung nach seinem Lager im Hause des Pinkus. Heftig lief er in dem kleinen Zimmer auf und ab und ballte die Faust gegen Bernhard. Er öffnete den alten Schreibtisch und zog aus seiner verborgenen Schublade zwei Schlüssel, die er auf die Tischplatte legte; immer wieder blieb er davor stehen und starrte sie an. Endlich versenkte er sie in die Tasche und sprang hinunter in die Karawanserei. Dort kauerte in einer Ecke der Galerie Herr Hippus, der kluge Freund Veitels. Hippus war in den letzten Jahren durch den Druck der Verhältnisse verhindert worden, stattlicher, jünger und ehrlicher zu werden, er sah vielmehr ungewöhnlich abgenagt und schadhaft aus. Jetzt hatte er sich in einen Winkel gedrückt, in welchen das warme Sonnenlicht fiel, und las in einem schmutzigen Roman. Als Veitel mit schnellem Schritt eintrat, senkte er den Kopf tiefer in sein Buch und schien an jedem Buchstaben mehr Anteil zu nehmen als an dem jungen Geschäftsmann vor ihm.

»Macht Euer Buch zu und hört mich an«, rief Veitel ungeduldig. »Der Rothsattel wird vom Ehrenthal seine Scheine zurückerhalten, er wird mir die Hypothek geben, und ich werde ihm sollen verschaffen die achttausend, welche noch Rest sind.«

»Seht doch, seht«, erwiderte der Alte, sein häßliches Haupt wiegend, »was man nicht alles erlebt! Wenn der Ehrenthal sein Geld an einen Lumpen wegschenkt, der ihm sein Wort gebrochen hat, so wird es Zeit, daß auch wir fromm werden und zur Beichte gehen. Bevor wir weiterreden, kannst du mir etwas heraufbringen, was ich gern esse und trinke. Ich bin durstig und spreche kein Wort mehr.«

Veitel eilte hinab, das Verlangte zu holen, der Alte sah ihm nach und murmelte: »Jetzt kommt’s« und starrte kopfschüttelnd über das Buch weg.

Als Veitel die geforderte Mahlzeit vor dem Advokaten aufgestellt hatte, fragte er kurz: »Wieviel?«

»Dreihundert«, sagte der Alte, »und dafür muß ich mir’s noch überlegen. Es ist nicht mein Genre, holder Itzig. In meinem Beruf stehe ich für weniger zu Dienst, wie du zu deiner Zeit erfahren hast; aber bei einer ehrenwerten Arbeit im Stil des Herrn Cartouche und anderer Freunde von dir verlange ich eine bessere Bezahlung. Ich bin nur Freiwilliger. Und ich kann nicht sagen, daß ich Vorliebe für solche Geschäfte habe.«

»Hab’ ich sie denn?« rief Itzig. »Wenn es ein Mittel gibt, dies zu vermeiden, so sagt’s. Wenn Ihr wißt, wie man den Baron und Ehrenthal auseinanderhalten kann und jeden ruinieren durch den andern, so sagt’s. Der eigene Sohn Ehrenthals will Friede machen zwischen den beiden, er wird zwischen ihnen stehen, wie ein nackter Bocher mit Flügeln auf dem Bilderbogen steht zwischen zwei Verliebten, und wir werden sein die Geprellten.«

»Wir?« sagte der Alte vergnügt. »Du wirst der Geprellte sein, du Dohle. Was gehn mich deine Geschäfte an?«

»Zweihundert!« rief Veitel, sich ihm nähernd.

»Drei«, erwiderte der Alte und trank sein Glas aus; »aber ich tue es nicht allein, du mußt dabeisein.«

»Wenn ich dabeisein will«, sagte Veitel, »so kann ich’s allein tun und brauche nichts von Eurer Hilfe. Hört mich an. Ich will machen, daß das Haus leer ist, daß der Ehrenthal und der Baron zu gleicher Zeit aus dem Kontor hinaufgehen; ich will Euch ein Zeichen geben, ob die Papiere auf dem Tisch liegen oder im Schrank. Es wird finster sein, Ihr werdet haben die Zeit von einer halben Stunde. Ja, ich will die Haustür zuschließen; den Ausgang zur Hintergasse, der gewöhnlich verriegelt ist, werde ich aufmachen. Es ist so sicher, daß ein Kind von zehn Jahren könnte machen das Geschäft.«

»Sicher genug für dich«, sprach der Alte mürrisch, »aber für mich nicht.«

»Wir haben doch versucht, was man machen kann mit dem Gesetz, und es ist nicht gegangen«, rief Veitel, »so muß es gehen wider das Gesetz.« Er schlug mit der Faust auf das Geländer und preßte die Zähne zusammen, daß sie knirschten. »Und wollt Ihr’s nicht tun, so soll es doch geschehen, obgleich ich weiß, daß aller Verdacht auf mich fällt, wenn ich während der Zeit nicht in der Stube des Bernhard bin.«

»So ist’s recht, du lustiger Itzig«, sagte der Alte und rückte an seiner Brille, um die zornige Entschlossenheit des andern genauer zu betrachten. »Da du so tapfer bist, so will ich dich nicht im Stich lassen; aber dreihundert.«

Der Handel begann. Die beiden drückten sich in die Ecke der Galerie und sprachen leise miteinander bis zur Dunkelheit.

Einige Tage darauf saß Anton in der Dämmerstunde am Lager des kranken Bernhard: »Nur im Sprunge bin ich hergekommen, zu sehen, wie es Ihnen geht.«

»Schwach«, erwiderte Bernhard, »immer noch schwach; das Atmen wird mir schwer. Wenn ich nur ins Freie käme, nur einmal hinaus aus dem dunklen Zimmer!«

»Erlaubt Ihnen der Arzt nicht auszufahren? Wenn die Sonne warm scheint, komme ich morgen mit einem Wagen, Sie abzuholen.«

»Ja«, rief Bernhard, »Sie sollen kommen. Dann werde ich Ihnen auch etwas erzählen.« Er sah sich vorsichtig um. »Ich habe heut durch die Stadtpost einen Zettel ohne Unterschrift erhalten.« Er zog unter seinem Kopfkissen einen kleinen Brief hervor und übergab ihn mit geheimnisvoller Miene dem Freund: »Nehmen Sie, vielleicht kennen Sie die Hand.«

Anton ging zum Fenster und las: »Der Baron Rothsattel will Sie heut gegen Abend sprechen. Sorgen Sie dafür, daß Sie mit Ihrem Vater allein sind.«

Als Anton den Brief zurückgab, betrachtete Bernhard das Papier andächtig und steckte es wieder unter die Kissen. »Kennen Sie die Hand?« fragte er.

»Wer auch der Schreiber ist«, fuhr Bernhard kleinlaut fort, »ich hoffe Gutes von dem heutigen Abend, Wohlfart, dieser Streit liegt mir mit Zentnerschwere auf der Brust, er nimmt mir den Atem, wie ein Gewicht fühle ich den Druck. Heut soll das besser werden, heut werde ich frei.«

 

Das Sprechen machte ihm Mühe. Nur in kurzen Sätzen fiel die Rede von seinen Lippen. »Also auf Wiedersehen morgen«, rief Anton. Als er sich erhob, knisterten weiche Damensohlen, die Mutter und Rosalie traten an das Bett des Kranken und begrüßten den Gast. »Wie geht’s, Bernhard?« fragte die Mutter. »Du wirst heut mit deinem Vater allein sein, es ist heut große musikalische Akademie, Rosalie wird auf dem Flügel spielen. Wir haben den Flügel in die Hinterstube gerückt, Herr Wohlfart, damit sie den Bernhard nicht durch Übungen stört.«

»Setze dich noch einen Augenblick zu mir, Mutter«, sagte Bernhard, »ich habe dich lange nicht in deinen schönen Kleidern gesehen. Du siehst heut hübsch aus, ein solches Kleid trugst du, wie ich als Knabe das Scharlachfieber bekam. Wenn ich von dir träume, sehe ich dich immer in dem gelben Gewand vor mir. Gib mir deine Hand, Mutter, und wenn du heut abend Musik hörst, denke auch an deinen Bernhard, ich werde hier eine stille Musik machen.«

Die Mutter setzte sich zu ihm. »Er hat wieder das Fieber«, sprach sie zu Anton. Anton stimmte schweigend bei

»Morgen fahre ich in die Sonne«, rief Bernhard aufgeregt, »das wird mein Vergnügen sein.«

»Der Wagen wartet«, erinnerte Rosalie, »wir müssen mit unsern Kleidern durchs Hinterhaus, wo es so unreinlich ist. Der Itzig hat dem Vater eingeredet, daß der Wagen vorn nicht vorfahren darf, weil er den Bernhard stört.«

»Schlaf wohl, Bernhard«, sagte die Mutter und reichte ihm noch einmal die runde Hand. Die Frauen eilten aus dem Zimmer, Anton folgte ihnen.

»Was sagen Sie zu dem Befinden des Bernhard?« fragte die Mutter auf der Treppe.

»Ich halte ihn für sehr krank«, erwiderte Anton.

»Ich habe meinem Mann schon gesagt, wenn es weiter in den Sommer kommt, gehe ich mit Rosalie ins Bad, da wollen wir den Bernhard mitnehmen.«

Anton schied mit schwerem Herzen.

Es wurde still im Hause, in den Zimmern Ehrenthals hörte man nichts als die schweren Atemzüge des Kranken. Nur unter ihm im Boden rasselte es. Eine Maus nagte am Holz. Unruhig hörte Bernhard ihr zu. »Wie lange wird sie noch nagen, bis sie sich eine Öffnung ausgehöhlt hat, dann kommt sie zu mir in die Stube.« Ein Frösteln überfiel ihn, er warf sich auf seinem Lager herum, die Dunkelheit war ihm heut beengend, die Luft dick. Er klingelte so lange, bis die Aufwärterin kam und die Lampe hereinsetzte. Jetzt sah er sich ermüdet um. Die Stube sah ihm heut alt und verschossen aus, sie kam ihm fremd vor wie ein Gastzimmer und er sich wie ein Fremder, der hier zu Besuch war. Teilnahmslos blickte er auf seinen Bücherschrank und auf die Schublade, in welcher die teuren Manuskripte lagen. Den Brandfleck auf der Diele, den Ritz in der Tür, durch den das Licht in der Nebenstube alle Abende durchschimmerte, das alles wollte er morgen verlassen, um mit Anton aus der engen Stube auszuziehen. Er dachte daran, ob sie nicht auf dem Wege fahren könnten, auf dem das Fräulein nach dem Gute fuhr und wieder zurück. Vielleicht würde er sie treffen. Sein Auge strahlte, er hoffte sicher, daß er das Fräulein auf dem Wege treffen müßte. Sie saß stolz aufgerichtet in ihrem Wagen, der Schleier flog um das blühende Gesicht, ihr weißer Arm hob sich und winkte grüßend zu seinem Wagen herüber. Ja, sie erkennt ihn, sie weiß, daß er ihrem Vater einen Dienst geleistet hat, vielleicht läßt sie stillhalten und fragt herüber in seinen Wagen, wie es ihm ergehe. So wird er mit ihr sprechen und den edlen Klang ihrer Stimme hören. Noch einmal wird sie ihm zunicken, dann werden die beiden Wagen auseinanderfahren, einer hierhin und der andere dorthin. – Und wohin würde er fahren? »Hinein in die Sonne«, flüsterte er. – Und wieder lauschte er ängstlich auf das Nagen der Maus.

Ein eiliger Fuß durchschritt den Vorsaal, Bernhard richtete sich auf, und das Blut stieg ihm ins Gesicht. Es war der Vater Lenorens, der zu ihm kam. Leise öffnete sich die Tür, eine häßliche Gestalt schlüpfte herein und sah sich scheu im Zimmer um. Erschrocken rief Bernhard: »Was wollen Sie hier?«

Hastig trat Itzig an sein Bett und sprach mit kurzem Atem und einer Stimme, die ebenso gepreßt klang wie die des Kranken: »Der Baron ist jetzt in das Kontor gegangen. Er hat mir gesagt, ich soll zu Ihnen gehen und Ihnen zureden, damit Sie die Forderung unterstützen, die er stellt an Ihren Vater.«

»Ihnen hat er das gesagt?« rief Bernhard. »Wie kann der Freiherr einem Mann, wie Sie sind, einen Auftrag geben?«

»Schweigen Sie still«, entgegnete Veitel rauh, »es ist jetzt keine Zeit für Ihr Gerede. Hören Sie meine Worte. Der Baron hat Ihrem Vater mit seinem Ehrenwort die Sicherheit für zwanzigtausend Taler versprochen, und er kann ihm diese Sicherheit nicht geben, weil er dasselbe Dokument einem andern verkauft hat. Er hat sein Wort gebrochen und verlangt jetzt von Ihrem Vater, daß er auf seine gute Sicherheit verzichtet. Können Sie zureden, daß Ihr Vater zwanzigtausend Taler verliert, so tun Sie es.«

Bernhard zitterte, daß ihm die Hände flogen. »Sie sind ein Lügner!« rief er. »Jedes Wort, das aus Ihrem Munde kommt, ist Betrug und Heuchelei und Hinterlist.«

»Schweigen Sie«, wiederholte Veitel in seiner Fieberangst. »Sie sollten Ihrem Vater nicht reden zu Schaden. Dem Baron ist nicht zu helfen, er ist eine Fliege, welche sich die Flügel am Licht verbrannt hat, er kann nur noch kriechen. Und wenn der Ehrenthal als Narr einem schlechten Rat folgt, den Sie ihm geben, weil Sie nichts verstehen, so kann er doch den Freiherrn nicht erhalten auf seinem Gut. Wenn er ihn nicht wirft, so tut’s ein anderer. Ich habe keinen Vorteil dabei, wenn ich Ihnen das sage«, fuhr er unruhig fort und horchte nach einem Geräusch vor dem Hause, »ich tu’ es nur aus Anhänglichkeit an Ihre Familie.«

Bernhard rang nach Luft. »Gehen Sie hinaus«, rief er endlich, »es ist alles Betrug und Lüge auf dieser Welt.«

»Ich hole den Baron und Ehrenthal herauf«, sprach Veitel und stürzte hinaus.

Laut scholl in dem Hausflur die zornige Stimme Ehrenthals: »Ich werde gehen zu den Gerichten, ich werde Sie anzeigen und Ihre Intrigen.« Veitel riß die Tür auf. Auf dem Lederstuhl saß der Freiherr und verbarg das Gesicht mit der Hand, vor ihm drohte Ehrenthal im Zorne zitternd, auf dem Pult stand die Kassette des Freiherrn mit den verhängnisvollen Schuldscheinen und der Hypothek. Veitel rief in das Zimmer: »Hören Sie auf, Ehrenthal, Ihr Bernhard ist sehr krank, er liegt oben allein und ruft nach Ihnen und ruft nach dem Herrn Baron, er will Sie beide haben an sein Bett.«

»Was ist das?« schrie Ehrenthal. »Spielen Sie Intrige hinter meinem Rücken auch mit meinem Sohn?«

»Haben Sie ihm die neue Hypothek gezeigt, die Sie für ihn bestellt haben?« fragte Veitel den Freiherrn in fliegender Eile.

»Er hat sie gar nicht sehen wollen«, sagte der Freiherr finster.

»Geben Sie her«, sagte Veitel hastig und legte ein neues Dokument vor Ehrenthal auf den Tisch.

»Sie wollen mir geben ein Stück Papier für mein gutes Geld, einen Wisch, welcher nicht wert ist, daß ich ihn verbrenne.«

»Halten Sie sich nicht auf«, rief Veitel wieder mit ängstlicher Stimme. »Es ist niemand oben beim Bernhard, er schreit nach Ihnen und dem Baron, er wird sich einen Schaden tun. Machen Sie, daß Sie hinaufgehen, er hat gestöhnt, ich soll Sie im Augenblick zu ihm schaffen.«

»Gerechter Gott!« rief Ehrenthal und ergriff seinen Hut. »Was ist das wieder? Ich kann nicht kommen zu meinem Sohn, ich hab’ jetzt Sorge um mein Geld.«

»Er wird sich schreien zu Tode«, rief Veitel, »wegen dem Geld können Sie nachher noch genug reden. Machen Sie schnell.«

Der Freiherr und Ehrenthal traten aus dem Kontor. Itzig folgte. Ehrenthal verschloß die Tür, er legte die eiserne Stange vor und befestigte das Vorlegeschloß. Sie eilten die Treppe hinauf, Veitel als letzter. Auf den Stufen klang ein Geldstück, Ehrenthal sah sich um. »Es ist mir aus der Tasche gefallen«, sagte Veitel.