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Salambo: Ein Roman aus Alt-Karthago

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Ringsum im Gemache waren Ebenholzschemel aufgestellt. Hinter einem jeden stand auf drei Klauen ein eherner Fackelhalter. Die vielen Flammenscheine spiegelten sich in den Perlmutterrauten, mit denen der Fußboden getäfelt war. Der Saal war so hoch, daß das Rot der Wände gegen die Wölbung hin schwarz erschien, und die drei Augen des Götzenbildes hoch oben schimmerten wie halb im Dunkel verlorene Sterne.

Die Alten nahmen auf den Schemeln Platz, nachdem sie die Schleppen ihrer Gewänder über die Köpfe gezogen hatten. Unbeweglich saßen sie da, die Hände in ihren weiten Ärmeln übereinander gelegt. Der Perlmutterboden aber glich einem Lichtstrome, der vom Altar bis zur Tür unter ihren bloßen Füßen hinrieselte.

In der Mitte saßen, Rücken an Rücken, die vier Oberpriester auf vier Elfenbeinstühlen, die im Kreuz aufgestellt waren. Der Oberpriester Eschmuns war in ein hyazinthenblaues Gewand gekleidet, der Tanits in weißes Linnen, der Khamons in gelbrote Wolle und der Molochs in Purpur.

Hamilkar näherte sich dem Kandelaber, schritt um ihn herum und betrachtete die brennenden Dochte. Dann streute er wohlriechendes Pulver darauf. Violette Flammen loderten in den Kelchen auf.

Alsbald erhob sich eine schrille Stimme, eine andre antwortete, und die hundert Alten, die vier Oberpriester und Hamilkar, der immer noch stand, stimmten einen Hymnus an. Sie wiederholten immerfort die gleichen Silben, verstärkten aber jedesmal den Ton, und so schwollen ihre Stimmen an, wurden schreiend und schrecklich, bis sie dann mit einem Schlage schwiegen.

Man wartete eine Weile. Endlich zog Hamilkar aus seinem Busen eine kleine saphirblaue Statuette mit drei Köpfen und stellte sie vor sich hin. Das war das Bild der Wahrheit, die er damit zum Schutzgeist seiner Worte machte. Dann steckte er sie wieder zu sich; und wie von plötzlicher Wut ergriffen, schrien alle durcheinander:

»Die Barbaren sind deine guten Freunde! Verräter! Verruchter! Du kommst zurück, um unsern Untergang anzusehen, nicht wahr? – Laßt ihn reden! – Nein, nein …!«

Sie rächten sich für den Zwang, den ihnen das staatsmännische Zeremoniell bisher auferlegt hatte. Wiewohl sie Hamilkars Rückkehr gewünscht hatten, so waren sie jetzt doch darüber entrüstet, daß er ihrem Unglück nicht vorgebeugt, oder vielmehr, daß er es nicht mit ihnen geteilt hatte.

Als sich das Getobe gelegt hatte, stand der Oberpriester Molochs auf.

»Wir fragen dich: warum bist du nicht nach Karthago zurückgekehrt?«

»Was geht das euch an?« antwortete der Suffet verächtlich.

Das Geschrei ward noch einmal so groß.

»Wessen beschuldigt ihr mich? Hab ich etwa den Krieg schlecht geführt? Ihr habt meine Schlachtpläne gesehen, ihr, die ihr gemütlich zulaßt, daß Barbaren …«

»Genug! Genug!«

Mit leiser Stimme, damit schärfer darauf gehört würde, fuhr er fort:

»Ach, wahrlich, ich täusche mich, ihr Gottbegnadeten! Es gibt doch noch Tapfere unter euch! Gisgo erhebe dich!« Er schritt mit halbgeschlossenen Lidern vor dem Altar hin, als ob er jemanden suchte, wobei er wiederholte: »Erhebe dich, Gisgo! Du kannst mich anklagen. Sie werden dich schützen! Aber wo ist er?« Dann, als besänne er sich, gab er sich selbst zur Antwort: »Ach, gewiß in seinem Hause, im Kreise seiner Söhne. Er gebietet seinen Sklaven. Er ist glücklich. Er zählt an der Wand die Ehrenketten, die ihm das Vaterland verliehen!«

Sie zuckten mit den Schultern, wie von Peitschenhieben getroffen.

»So wißt ihr nicht einmal, ob er lebt oder tot ist?« Und ohne sich um ihr Geschrei zu kümmern, erklärte er: Indem sie den Suffeten im Stich gelassen hätten, sei die Republik selbst in Gefahr geraten. Auch der Friede mit Rom, so vorteilhaft er ihnen scheine, sei verderblicher als zwanzig Schlachten.

Einige klatschten ihm Beifall: die weniger Reichen des Rates, die allezeit im Verdacht standen, zum Volke oder zur Tyrannis zu neigen. Ihre Gegner, die obersten Staatsbeamten und Syssitienvorstände, hatten indessen die Majorität. Die Angesehensten hatten sich um Hanno geschart, der am andern Ende des Saals vor der hohen Tür saß, die ein hyazinthenblauer Vorhang verhängte.

Er hatte die Schwären seines Gesichts mit Schminke bestrichen. Der Goldpuder seiner Haare war ihm auf die Schultern gefallen und bildete dort zwei glänzende Flecke. Dadurch sah das Haar weißlich, dünn und kraus wie Wolle aus. Seine Hände waren mit Binden umwickelt, die mit wohlriechendem Öle getränkt waren, das auf den Boden herabtropfte. Seine Krankheit hatte sich offenbar beträchtlich verschlimmert, denn seine Augen verschwanden in den Falten der Lider. Um sehen zu können, mußte er den Kopf zurückbiegen. Seine Anhänger veranlaßten ihn zu reden. Endlich begann er mit heiserer, widerwärtiger Stimme:

»Weniger Anmaßung, Barkas! Wir alle sind besiegt worden! Jeder trage sein Unglück! Füge dich!«

Hamilkar lächelte und sprach:

»Erzähle uns lieber, wie du unsre Penteren in die römische Flotte hineinmanövriert hast!«

»Ich wurde vom Winde getrieben,« gab Hanno zur Antwort.

»Du machst es wie das Rhinozeros, das auf seinem Mist herumtrampelt. Du stellst deine eigne Dummheit zur Schau! Schweig!«

Alsdann begannen sie, einander wegen der Schlacht bei den Ägatischen Inseln anzuschuldigen.

Hanno machte Hamilkar den Vorwurf, er sei ihm nicht entgegen gekommen.

»Ei, dann hätte ich den Eryx entblößt. Du mußtest die offene See gewinnen! Was hinderte dich daran? Ach, ich vergaß: die Elefanten haben ja alle Angst vor dem Meere!«

Hamilkars Freunde fanden diesen Witz so gut, daß sie in ein lautes Gelächter ausbrachen. Die Wölbung hallte davon wider, als hätte man Pauken geschlagen.

Hanno wies auf das Unwürdige einer solchen Beleidigung hin. Er habe sich seine Krankheit bei der Belagerung von Hekatompylos durch eine Erkältung zugezogen. Dabei rannen ihm die Tränen über das Antlitz, wie ein Winterregen über eine verfallene Mauer.

Hamilkar fuhr fort:

»Hättet ihr mich geliebt, wie ihr den da geliebt habt, so wäre jetzt eitel Freude in Karthago! Wie oft hab ich euch um Hilfe angerufen! Und stets versagtet ihr mir das Geld!«

»Wir brauchten es selber!« erklärten die Syssitienvorstände.

»Und als meine Lage zum Verzweifeln war, als wir den Urin unsrer Maultiere tranken und an den Riemen unsrer Sandalen nagten, als ich am liebsten Soldaten aus dem Erdboden gestampft und die Asche unsrer Toten zu Heerhaufen verwandelt hätte, da rieft ihr die Schiffe zurück, die mir noch geblieben waren!«

»Wir durften nicht alles aufs Spiel setzen,« entgegnete Baat-Baal, der im darischen Gätulien Goldminen besaß.

»Was tatet ihr indessen hier in Karthago, in euren Häusern, hinter euren Mauern? Es wohnen Gallier am Po, die ihr aufreizen mußtet, Kanaaniter in Kyrene, die herbeigeeilt wären. Und während die Römer Gesandte an Ptolemäos schicken …«

»Jetzt rühmt er uns die Römer!«

Irgend jemand anders schrie ihm zu: »Wieviel haben sie dir bezahlt, damit du sie verteidigst?«

»Das frage die Ebenen von Brutium, die Trümmer von Lokri, Metapont und Heraklea! Ich habe alle ihre Bäume verbrannt, alle ihre Tempel geplündert, und bis zum Tod der Enkel ihrer Enkel …«

»Du deklamierst wie ein Schulmeister der Redekunst!« rief Kapuras, ein berühmter Kaufherr. »Was willst du denn eigentlich?«

»Ich sage, man muß entweder klüger oder gefürchteter sein! Wenn ganz Afrika euer Joch abschüttelt, so geschieht es, weil ihr schwächliche Herrscher seid, nicht imstande, das Joch jemandem fest in den Nacken zu drücken! Agathokles, Regulus, Scipio … irgendein verwegener Mann braucht nur zu landen, und schon hat er das Land erobert. Und wenn sich die Libyer im Osten mit den Numidiern im Westen verbrüdern, wenn die Nomaden von Süden und die Römer von Norden kommen …« Ein Schrei des Entsetzens erhob sich. »Ja, dann werdet ihr an eure Brust schlagen, euch im Staube wälzen und eure Mäntel zerreißen! Dann hilft das alles nichts! Ihr werdet doch fortmüssen, um in der Suburra die Mühlen zu drehen und auf den Hügeln von Latium Wein zu lesen.«

Sie schlugen sich mit den Händen auf den rechten Schenkel, um ihre Entrüstung auszudrücken, und die Ärmel ihrer Gewänder blähten sich wie die großen Flügel erschrockener Vögel.

Immer noch auf der höchsten Stufe am Altare stehend, fuhr Hamilkar in heiligem Feuer bebend und drohend fort. Er erhob die Arme, und die Strahlen der hinter ihm lodernden Flammen schossen aus seinen Fingern wie goldne Pfeile.

»Ihr werdet eure Schiffe verlieren, eure Landgüter, eure Wagen, eure Hängebetten und eure Sklaven, die euch die Füße reiben! Die Schakale werden in euren Palästen hausen, der Pflug wird eure Gräber umwühlen. Man wird nichts mehr hören als den Schrei der Adler über Haufen von Ruinen! Du wirst fallen, Karthago!«

Die vier Oberpriester streckten ihre Hände aus, um den Fluch abzuwehren. Alle waren aufgesprungen. Doch der Meersuffet stand als priesterliches Oberhaupt unter dem Schutz der Sonne und war unverletzlich, solange ihn der Staatsgerichtshof der Hundert nicht verurteilt hatte. Vom Altar ging ein heiliges Grauen aus. Sie wichen zurück. Hamilkar hatte aufgehört zu reden. Starren Blickes, im Gesicht bleich wie die Perlen seiner Tiara, stand er tiefatmend da, fast erschrocken über sich selbst. Sein Geist verlor sich in düstere Visionen. Von seinem erhöhten Standort erschienen ihm all die Fackeln auf den ehernen Trägern wie eine mächtige Flammenkrone, die auf den Fliesen lag. Schwarzer Qualm wirbelte daraus empor und reckte sich in das Dunkel der Wölbung. Eine Weile war die Stille so tief, daß man das Rauschen des Meeres in der Ferne hörte.

Dann begannen die Alten einander zu befragen. Ihr Eigentum, ja ihr Dasein war durch die Barbaren bedroht. Aber man konnte diese ohne Hilfe des Suffeten nicht niederwerfen. Das war trotz allen Stolzes schließlich maßgebend. Man nahm Hamilkars Freunde beiseite. Es gab selbstsüchtige Versöhnungen, geheime Abmachungen und feierliche Versprechen. Aber Hamilkar wollte auf keinen Fall mehr mit der Regierung zu tun haben. Alle beschworen ihn. Man flehte ihn an. Als gar das Wort »Verrat« von neuem fiel, da ward er zornig. Der einzige Verräter sei der Große Rat. Denn da die Verpflichtung der Söldner mit dem Kriege erlösche, so seien sie mit dem Ende des Krieges frei geworden. Des weiteren übertrieb er ihre Tapferkeit und alle die Vorteile, die man daraus ziehen könne, wenn man sie durch Geschenke und Vorrechte wieder für die Republik gewönne.

 

Da sagte Magdassan, ein alter Statthalter in den Provinzen, indem er seine gelben Augen rollte:

»Wahrlich, Barkas, du bist durch deine vielen Reisen ein Grieche oder ein Lateiner geworden, ich weiß nicht was! Was redest du von Belohnungen für diese Leute? Besser, daß zehntausend Barbaren zugrunde gehen als ein einziger von uns!«

Die Alten nickten beifällig und murmelten: »Jawohl, wozu so viel Rücksichten? Barbaren findet man immer!«

»Und entledigt sich ihrer auch ganz bequem wieder, nicht wahr? Man läßt sie im Stich, wie ihr es in Sardinien getan habt. Man benachrichtigt den Feind einfach von dem Wege, den sie einschlagen müssen, wie bei jenen Galliern in Sizilien, oder man schifft sie auch wohl mitten im Meere aus. Auf meiner Heimfahrt hab ich das Felseneiland gesehen, noch ganz weiß von ihren Gebeinen!«

»Welch ein Unglück!« meinte Kapuras schamlos.

»Sind sie nicht hundertmal zum Feinde übergegangen!« schrien die andern.

»Warum rieft ihr sie denn, euren Gesetzen zuwider, nach Karthago zurück? Und als sie dann in der Stadt sind, arm und in Menge, inmitten all eurer Reichtümer, da kommt euch nicht einmal der Gedanke, sie durch die geringste Teilung zu schwächen! Ihr entlaßt sie mit Weib und Kind, allesamt, ohne auch nur eine einzige Geisel zurückzubehalten! Wähntet ihr, sie würden einander morden, um euch den Schmerz zu ersparen, eure Schwüre zu halten? Ihr haßt sie, weil sie stark sind! Mich, ihren Marschall, haßt ihr noch mehr! O, ich merkte das soeben wohl, als ihr meine Hände küßtet. Ihr tatet euch Gewalt an, um nicht hineinzubeißen.«

Wären die Löwen, die draußen im Hofe schliefen, mit Gebrüll hereingestürzt, der Lärm hätte nicht furchtbarer sein können. Da erhob sich der Oberpriester Eschmuns, steif, die Knie gegeneinandergepreßt, die Ellbogen an den Körper gedrückt und die Hände halb geöffnet.

»Barkas!« sprach er. »Karthago bedarf deiner. Du mußt den Oberbefehl über die punischen Streitkräfte gegen die Barbaren annehmen!«

»Ich weigere mich!« entgegnete Hamilkar.

»Wir werden dir volle Gewalt geben!« riefen die Häupter der Syssitien.

»Nein!«

»Ohne jede Überwachung! Alleinige Selbständigkeit! Du bekommst so viel Geld, als du forderst! Alle Gefangenen! Die ganze Beute! Vier Quadratfuß Land für jeden feindlichen Leichnam!«

»Nein, nein! Weil es unmöglich ist, mit euch zu siegen!«

»Er hat Furcht!«

»Weil ihr feig, geizig, undankbar, kleinmütig und unbesonnen seid!«

»Er will die Soldateska schonen!«

»Um sich an ihre Spitze zu stellen!« fügte irgendeiner hinzu.

»Und über uns herzufallen!« versetzte ein andrer.

Aus dem Hintergrunde aber brüllte Hanno:

»Er will sich zum Könige machen!«

Da sprangen sie alle auf, warfen die Sitze und die Fackeln um. Dolche zückend, stürzten sie nach dem Altar. Doch Hamilkar griff in seine Ärmel und zog zwei breite Messer hervor. Vorgebeugt, den linken Fuß vorgesetzt, stand er mit zusammengepreßten Zähnen und flammenden Augen da, unbeweglich unter dem goldnen Kandelaber, und blickte sie trotzig an.

Aus Vorsicht hatten sie also sämtlich Waffen mitgebracht! Das war ein Verbrechen! Erschrocken blickten sie sich gegenseitig an. Doch da alle schuldig waren, beruhigte man sich rasch, und einer nach dem andern wandte dem Suffeten den Rücken und stieg, wütend über die Demütigung, wieder hinab. Zum zweiten Male wichen sie vor ihm zurück. Eine Weile blieben sie so stehen. Etliche hatten sich an den Fingern verletzt und führten sie zum Munde oder wickelten sie behutsam in den Saum ihrer Mäntel. Man wollte eben allgemein aufbrechen, da hörte Hamilkar die Worte:

»Pfui! Er tut es aus Rücksicht auf seine Tochter! Er will sie nicht betrüben!«

Und eine andre lautere Stimme schrie:

»Ohne Zweifel, denn sie wählt sich ja ihre Liebsten unter den Söldnern!«

Einen Augenblick wankte Hamilkar, dann suchten seine raschen Augen Schahabarim. Der Priester der Tanit war allein auf seinem Platze verblieben, aber Hamilkar erblickte von weitem nichts als seine hohe Mütze. Die Versammlung lachte dem Suffeten höhnisch ins Gesicht. Je mehr seine Erbitterung wuchs, um so größer ward ihre Freude, und inmitten des Spottgeschreis riefen die hinten Stehenden:

»Man hat einen aus ihrem Gemache kommen sehen!«

»Eines Morgens im Monat Tammuz!«

»Es war der Räuber des Zaimphs!«

»Ein sehr schöner Mann!«

»Größer als du!«

Hamilkar riß sich die Tiara vom Haupte, das Zeichen seiner Würde, seine Tiara mit acht symbolischen Reifen, die in der Mitte eine Rosette aus Smaragden trug, und schleuderte sie mit beiden Händen aus Leibeskräften zu Boden. Die goldnen Kronen zersprangen und prallten hoch, und die Perlen schlugen klingend auf die Fliesen. Jetzt konnte man auf seiner bleichen Stirn eine lange Narbe erblicken, die sich wie eine Schlange zwischen seinen Augenbrauen hinringelte. Alle Glieder zitterten ihm. Er stieg eine der Seitentreppen empor, die auf den Altar führten, und betrat ihn. Damit deutete er an, daß er sich dem Gotte weihte, sich zum Opfer anbot. Sein Mantel flatterte und brachte die Lichter des Kandelabers ins Flackern, der sich jetzt zu Hamilkars Füßen befand, und der feine Staub, den seine Tritte aufwirbelten, umhüllte ihn bis zu den Lenden wie eine Wolke. Zwischen den Beinen des ehernen Kolosses blieb er stehen. Er nahm zwei Hände voll von der Asche, deren bloßer Anblick alle Karthager vor Entsetzen erbeben ließ, und sprach:

»Bei den hundert Fackeln eures Geistes! Bei den acht Feuern der Erdgeister! Bei den Sternen, den Meteoren und Vulkanen! Bei allem, was brennt! Beim Durste der Wüste und dem Salze des Meeres! Bei der Höhle von Hadrumet und dem Reiche der Seelen! Bei dem Ende aller Dinge! Bei der Asche eurer Söhne und der Asche der Brüder eurer Ahnen, mit der ich jetzt die meine menge! Ihr, der Rat der Alten von Karthago, ihr habt gelogen, als ihr meine Tochter anklagtet! Und ich, Hamilkar Barkas, der Suffet des Meeres, der Erste der Patrizier und der Herrscher des Volkes, ich schwöre vor Moloch dem Stierköpfigen …« Man erwartete etwas Entsetzliches, doch er fuhr mit lauter und ruhiger Stimme fort: »… daß ich nicht einmal mit ihr darüber reden werde!«

Die Tempeldiener, goldne Kämme im Haar, traten ein, mit Purpurschwämmen und Palmzweigen. Sie hoben den hyazinthblauen Vorhang auf, der vor die Türe gespannt war. Durch die Öffnung erblickte man im Hintergrunde der Säle den weiten rosenroten Himmel, der die Wölbung der Decke fortzusetzen schien und sich am Horizont auf das tiefblaue Meer stützte. Die Sonne erhob sich aus den Fluten und stieg empor. Ihre Strahlen trafen die Brust des Kolosses. Sein von roten Zähnen starrender Rachen tat sich in schrecklichem Gähnen auf. Seine ungeheuern Nasenflügel erweiterten sich. Das helle Licht belebte ihn und verlieh ihm ein furchtbares, lauerndes Aussehen, als ob er sich hinausstürzen wollte, um sich mit dem Gestirn, dem Gott, zu vereinen und mit ihm zusammen die Unendlichkeit zu durchstürmen.

Die umgerissenen Fackeln brannten inzwischen weiter, und ihr Widerschein goß hier und dort auf die Perlmutterfliesen rote Flecke wie von Blut hin. Die Alten taumelten vor Ermattung. Sie atmeten die frische Luft mit vollen Zügen. Schweiß rann über ihre bleigrauen Lippen. Sie hatten alle so viel geschrien, daß sie einander nicht mehr verstanden. Aber ihr Zorn gegen den Suffeten war nicht erloschen. Zum Abschied warfen sie ihm Drohungen zu, und Hamilkar erwiderte sie:

»Auf Wiedersehen morgen nacht, Barkas, im Tempel Eschmuns!«

»Ich werde da sein!«

»Wir werden dich durch die Hundertmänner verurteilen lassen!«

»Und ich euch durch das Volk!«

»Nimm dich nur in acht, daß du nicht am Kreuze endest!«

»Und ihr, daß ihr nicht in den Straßen zerrissen werdet!«

Sobald sie sich auf der Schwelle des Hofes befanden, nahmen sie wieder eine ruhige Haltung an.

Die Läufer und Wagenführer erwarteten ihre Herren am Tor. Die meisten Gerusiasten ritten auf weißen Maultieren davon. Der Suffet sprang in seinen zweirädrigen Wagen und ergriff selbst die Zügel. Die beiden Rosse trabten im Takt in stolzer Beizäumung über die aufspringenden Kiesel. Die ganze Straße der Mappalier hinan galoppierten sie. Der silberne Geier vorn an der Deichsel schien zu fliegen, so schnell stürmte der Wagen dahin.

Die Straße durchschnitt einen Platz, der mit hohen, oben pyramidenförmig zugespitzten Steinplatten bedeckt war. Sie trugen in der Mitte ausgemeißelt eine offene Hand, als ob der Tote, der darunter lag, sie gen Himmel emporstrecke, um etwas zu erbitten. Dann kamen verstreute Hütten aus Lehm, Zweigen und Binsengeflecht, kegelförmig errichtet. Kleine Mauern aus Kieselsteinen, Rinnen mit gießendem Wasser, aus Spartogras geflochtene Stricke und Hecken von Feigenkaktus trennten in unregelmäßiger Weise die einzelnen Behausungen, die immer zahlreicher wurden und sich bis zu den Gärten des Suffeten hinzogen. Hamilkar heftete seine Blicke auf einen großen Turm, dessen drei Stockwerke die Form von drei ungeheuren Zylindern hatten. Das unterste war aus Stein, das zweite aus Ziegeln und das oberste ganz aus Zedernholz erbaut und trug eine kupferne Kuppel, auf vierundzwanzig Säulen aus Wacholderholz, von denen Erzketten in Form von durcheinandergeschlungenen Girlanden herabhingen. Der hochragende Bau beherrschte die Gebäude, die zur Rechten standen, die Speicher und das Verwaltungshaus, während der Frauenpalast hinter den Zypressenreihen hervorlugte, die wie zwei eherne Mauern Wache hielten.

Als der Wagen rasselnd durch das enge Tor gefahren war, hielt er unter einem breiten Schutzdache, unter dem angehalfterte Pferde an Heubündeln fraßen.

Diener liefen herbei. Es waren ihrer eine große Menge vorhanden, da man auch die auf den Feldern Arbeitenden, aus Furcht vor den Söldnern, in die Stadt hereingetrieben hatte. Diese Feldarbeiter trugen Tierfelle und schleppten Ketten nach, die um ihre Knöchel zusammengeschmiedet waren. Die Arbeiter aus den Purpurfabriken hatten rotgefärbte Arme wie Scharfrichter. Die Seeleute trugen grüne Mützen, die Fischer Korallenhalsbänder, die Jäger ein Netz auf der Schulter und die im Schlosse von Megara Beschäftigten weiße oder schwarze Gewänder, Lederhosen und Kappen aus Stroh, Filz oder Leinwand, je nach ihrem Dienst und verschiedenem Gewerbe.

Dahinter drängte ein in Lumpen gehüllter Pöbel. Diese Vagabunden lebten obdachlos ohne jede Beschäftigung. Sie schliefen des Nachts in den Gärten und nährten sich von den Küchenabfällen. Es war gleichsam menschlicher Moder, der im Schatten des Palastes wucherte. Hamilkar duldete sie, mehr aus kluger Vorsicht denn aus verächtlichem Erbarmen. Sie hatten sich allesamt zum Zeichen ihrer Freude Blumen hinter die Ohren gesteckt. Viele von ihnen hatten den Gewaltigen noch nie gesehen.

Aufseher, die ihr Haar wie Sphinxe trugen, warfen sich auf alle diese Leute und schlugen mit ihren großen Stöcken rechts und links um sich. Dies geschah, um die auf den Anblick ihres Gebieters neugierigen Sklaven zurückzutreiben. Hamilkar sollte nicht durch die Menge beengt und durch ihren Geruch nicht belästigt werden.

Nun warfen sich alle platt auf den Boden und schrien: »Götterliebling, dein Haus blühe!« Durch diesen in der Zypressenallee auf dem Boden liegenden Schwarm schritt der Haushofmeister Abdalonim in seiner hohen weißen Mütze auf Hamilkar zu, ein Weihrauchfaß in der Hand.

Da kam Salambo die Galeerentreppe herab, gefolgt von all ihren Frauen, die immer, wenn ihre Herrin eine Stufe herabstieg, dasselbe taten. Die Köpfe der Negerinnen hoben sich als große schwarze Punkte in der langen Linie der mit Goldplättchen besetzten Binden auf den Stirnen der Römerinnen ab. Andre trugen im Haar silberne Pfeile, Schmetterlinge aus Smaragden oder sonnenartig geordnete lange Nadeln. Auf dem Gewirr der weißen, gelben und blauen Gewänder funkelten Ringe, Spangen, Halsketten, Fransen und Armbänder. Die leichten Stoffe knisterten. Man hörte das Klappen der Sandalen und das dumpfe Treten der bloßen Füße auf den Holzstufen. Hier und da ragte ein großer Eunuch über die Frauen hinweg mit seinen hohen Schultern und seinem lächelnden Haupte. Als die Zurufe der Männer nachgelassen hatten, stießen die Weiber, das Gesicht mit den Ärmeln verhüllend, seltsame Rufe aus, dem Heulen von Wölfinnen vergleichbar, so wild und so schrill, daß die große, ganz mit Frauen bedeckte Ebenholztreppe von oben bis unten dumpf erdröhnte.

 

Der Wind blähte die Schleier. Die dünnen Papyrosstauden wiegten sich sacht. Es war im Monat Schebaz, mitten im Winter. Die blühenden Granatbäume zeichneten sich in runden Linien vom blauen Himmel ab, und durch die Zweige schimmerte das Meer mit einem fernen Eiland, halb im Dunste verschwommen.

Hamilkar blieb stehen, als er Salambo erblickte. Sie war ihm nach dem Tode mehrerer Knaben geboren worden. Zudem galt die Geburt von Töchtern in allen Ländern der Sonnenanbetung für ein Unglück. Später hatten ihm die Götter zwar noch einen Sohn geschenkt, aber von seiner Enttäuschung und von dem Fluch, den er über seine Tochter ausgesprochen hatte, war etwas in seiner Seele doch verblieben. Inzwischen kam Salambo heran.

Perlen von verschiedener Färbung hingen in langen Trauben von ihren Ohren auf die Schultern herab bis an die Ellbogen. Ihr Haar war so gekräuselt, daß es wie eine Wolke aussah. Um den Hals trug sie kleine viereckige Goldplättchen. Auf jedem war eine Frau zwischen zwei aufrecht stehenden Löwen abgebildet. In allem glich ihre Kleidung der der Göttin. Ihr hyazinthenblaues Gewand mit weiten Ärmeln schloß sich eng um ihre Hüften und erweiterte sich nach unten. Der Zinnober auf ihren Lippen ließ ihre Zähne weißer schimmern, und das Antimon in ihren Wimpern machte ihre Augen größer. Ihre Sandalen, aus Vogelbälgen geschnitten, hatten überhohe Absätze. Offenbar vor Kälte war Salambo sehr blaß.

Endlich gelangte sie vor Hamilkar, und ohne ihn anzublicken, ohne den Kopf zu erheben, sprach sie zu ihm:

»Heil dir, Götterliebling! Unsterblichen Ruhm dir, Sieg, Muße, Zufriedenheit und Reichtum! Lange war mein Herz traurig und das Haus voller Sehnsucht. Doch der Herr, der heimkehrt, strahlt wie die Lenzessonne, die wiederauferstandene; und unter deinem Blick, Vater, wird Freude und neues Leben überall erblühen!«

Und indem sie aus Taanachs Händen ein kleines längliches Gefäß nahm, in dem eine Mischung von Mehl, Butter, Paradieskörnern und Wein dampfte, fuhr sie fort:

»Trink in vollen Zügen den Trank der Heimkehr, den deine Magd dir bereitet!«

Er erwiderte: »Segen über dich!« und ergriff mechanisch die goldne Schale, die sie ihm darbot. Dabei musterte er sie so scharfen Blicks, daß sie verwirrt stammelte:

»Man hat dir gesagt, Herr …«

»Ja, ich weiß,« versetzte Hamilkar leise.

War das ein Geständnis oder meinte sie die Barbaren? Er fügte ein paar inhaltslose Worte über die Not der Stadt hinzu, der er unbedingt ein Ende setzen wolle.

»Ach, Vater!« rief Salambo aus. »Was dahin ist, ist dahin! Unwiederbringlich!«

Da wich er zurück. Salambo aber staunte über seine Bestürzung. Sie hatte keineswegs Karthago im Sinne, sondern den Tempelraub, als dessen Mitschuldige sie sich fühlte. Der Mann, vor dem Armeen zitterten, den sie selber kaum kannte, war ihr unheimlich wie ein Gott. Er hatte alles erraten, er wußte alles! Etwas Schreckliches mußte geschehen.

»Gnade!« rief sie.

Hamilkar senkte langsam das Haupt.

Obwohl sie sich anschuldigen wollte, wagte sie doch nicht die Lippen zu öffnen. Dabei erstickte sie das Bedürfnis, sich zu beklagen und getröstet zu werden. Hamilkar kämpfte gegen den Drang, seinen Schwur zu brechen. Er hielt ihn aus Stolz oder aus Furcht, den Trost der Ungewißheit zu verlieren. Durchbohrend schaute er Salambo ins Antlitz, um zu ergründen, was sie in der Tiefe ihres Herzens verberge.

Von der Wucht dieses Blickes erdrückt, ließ Salambo mehr und mehr den Kopf sinken und seufzte tief auf. Jetzt war er überzeugt, daß sie in der Umarmung eines Barbaren schwach geworden war. Er bebte und hob beide Fäuste empor. Sie stieß einen Schrei aus und sank in die Arme ihrer Frauen, die sich eifrig um sie bemühten.

Hamilkar drehte sich auf den Absätzen herum. Die Schar der Verwalter folgte ihm nach.

Man öffnete das Tor des Speichers und betrat einen weiten runden Saal, von dem, wie die Speichen eines Rades von der Nabe, lange Gänge ausliefen, die zu andern Sälen führten. In der Mitte erhob sich eine Art steinernes Podium mit Einlagerungen für die Kissen, die auf den Teppich herabgeglitten waren.

Der Suffet ging anfangs mit großen raschen Schritten auf und ab. Er atmete geräuschvoll, stampfte mit dem Fuß auf den Boden und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, wie ein Mensch, der von Fliegen geplagt wird. Dann schüttelte er das Haupt, und beim Anblick der aufgehäuften Schätze beruhigte er sich. Seine Gedanken, durch den Blick in die Gänge angeregt, schweiften zu den andern, mit noch selteneren Schätzen gefüllten Räumen. Erzplatten, Silberstangen und Eisenbarren standen neben Zinnblöcken, die über das Nebelmeer von den Zinninseln gekommen waren. Die Harze aus dem Lande der Schwarzen quollen aus ihren Säcken von Palmenbast hervor, und der Goldstaub, der in Schläuche gefüllt war, stäubte unmerklich durch die altersschwachen Nähte. Zwischen dünnen Fasern, aus Seepflanzen gewonnen, hingen Flachse aus Ägypten, Griechenland, Ceylon und Judäa. Am Fuße der Mauern starrten Korallen wie große Sträucher empor. Und über alldem schwebte ein unbestimmbarer Geruch: die Ausdünstung der Wohlgerüche, der Gewürze und der Straußenfedern, die in großen Büscheln von der Deckenwölbung herabhingen. Vor jedem Gange standen Elefantenzähne, mit den Spitzen aneinandergelegt, und bildeten einen Spitzbogen als Eingang.

Hamilkar bestieg das Podium. Die Verwalter standen alle mit gekreuzten Armen und gesenktem Haupte da. Nur Abdalonims spitze Mütze ragte stolz empor.

Hamilkar befragte zuerst den Verwalter der Schiffe, einen alten Seemann, dessen Lider die Winde zerzaust hatten. Weiße Haarflocken reichten bis zu seinen Hüften herab, als wäre ihm der Schaum der Wogen im Barte hängen geblieben.

Er antwortete, er habe ein Geschwader über Gades und Senegambien ausgesandt mit der Order, das Horn des Südens und das Vorgebirge der Gewürze zu umschiffen und Eziongaber in Arabien zu erreichen.

Andre Schiffe – so berichtete er – waren vier Monde lang gen Westen gefahren, ohne auf Land zu stoßen. Dann hemmte Seegras den Bug der Schiffe. Am Horizont donnerten unaufhörlich Wasserfälle. Blutrote Nebel verdunkelten die Sonne. Düftegeschwängerter Wind schläferte die Bemannung ein, und hinterher war das Gedächtnis der Leute so verworren, daß sie nichts zu berichten vermochten. Inzwischen war man die Flüsse der Szythen hinaufgefahren, bis nach Kolchis, war zu den Jugriern und Estiern gedrungen und hatte im Archipel fünfzehnhundert Jungfrauen geraubt. Alle fremden Schiffe aber, die man jenseits des Kaps Ostrymon gekreuzt, hatte man in den Grund gebohrt, damit das Geheimnis der Wege unbekannt bliebe. König Ptolemäos hatte den Weihrauch von Schesbar zurückbehalten. Syrakus, Älana, Korsika und die Inseln hatten nichts geliefert, und der alte Pilot senkte die Stimme, als er meldete, daß eine Trireme bei Rusikada von den Numidiern gekapert worden war: »denn sie halten es mit ihnen, Herr!«

Hamilkar runzelte die Stirn. Dann winkte er dem Verwalter der Karawanen, er solle Bericht ablegen. Er trug ein braunes, gürtelloses Gewand, und seinen Kopf umhüllte eine lange Binde aus weißem Stoff, die am Rande seines Mundes vorbeilief und ihm hinten über die Schulter fiel.

Die Karawanen waren planmäßig zur Winter-Tag- und Nachtgleiche abgegangen. Doch von fünfzehnhundert Leuten, die mit vortrefflichen Kamelen, neuen Schläuchen und Vorräten bunter Leinwand nach Hinter-Äthiopien den Marsch angetreten hatten, war nur ein einziger nach Karthago zurückgekehrt. Die übrigen waren den Strapazen erlegen oder im Wüstenschreck wahnsinnig geworden. Der Gerettete berichtete, er habe weit jenseits des schwarzen Harudsch, hinter den Ataranten und dem Lande der großen Affen, ungeheure Reiche angetroffen. Die geringsten Geräte seien dort aus lauterem Golde. Ferner habe er einen Strom gesehen von milchweißer Farbe, breit wie ein Meer, dann Wälder von blauen Bäumen, Berge von Gewürzen, Ungeheuer mit Menschengesichtern, die auf Felsen hausten, mit Augäpfeln, die sich wie Blumen entfalteten, wenn sie einen anblickten. Endlich hätte es hinter Seen, die von Drachen wimmelten, kristallne Berge gegeben, auf denen die Sonne schliefe. Andre Karawanen waren aus Indien zurückgekehrt, mit Pfauen, Pfeffer und seltsamen Geweben. Die jedoch, die den Weg nach den Syrten und zum Ammontempel eingeschlagen hatten, um Chalzedone zu kaufen, die waren ohne Zweifel im Sande umgekommen. Die Karawanen nach Gätulien und Phazzana hätten die gewöhnlichen Erzeugnisse von dort mitgebracht. Zurzeit – so schloß der Verwalter der Karawanen seinen Bericht – wage er keine neuen Expeditionen auszuschicken.