Und tschüss, mach's gut...

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Und tschüss, mach's gut...
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Günter von Saint-George

Und tschüss, mach's gut...

Reisereportagen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Australien

Springende Krokodile im Kakadu-Nationalpark

Kapitel 2 Afrika

Die Kunst des Rebenanbaus ist in Südafrika zuhause

Mosesberg und Katharinenkloster sind ein Muss

Nikreuzfahrt: Luxus und Abenteuer

El Gouna am Roten Meer schuf ein Architekt

Kenia: Zu Besuch bei stolzen Kriegern

Per Jeep auf Safari im Tsavo Nationalpark

In Ait Benhqaddou haben Filmregisseure das Sagen

Der Süden Marokkos soll Tourismus beleben

Wo der Weihrauch wächst

Zum Jubiläum erstmals Abendsafaris im Etoshapark

Namibia will Naturparks für den Ökotourimus aufwerten

Über 50 Zentren laden in Tunesien zu Thalasso ein

Yasmine Hammamet mit Casino, Medina und Yachthafen

„Vorsicht Kamele“ warnen Verkehrsschilder in der Wüste

Kapitel 3 Asien

Mit dem Cruiser Richtung Orient und Emirate

Die kleine Hauptstadt ist immer ein Bootstrip wert

Mit Victoria Cruises unterwegs auf dem Jangtse

Von Piraten, einer kopflosen Frau und einem Inselschatz

Viktoria Cruises durchkreuzt das Yangtse-Panorama

Begegnung mit Schlangen Hightech und Betelnussgirls

Geborgen wie in einem Nest

Khao Lak: Hotels heute edler und luxuriöser als zuvor

Kapitel 4 Europa

Wolfram Schulze – von Beruf Türmer

Fleesensee entwickelt sich zum größten Freizeitresort

In der Hansestadt sind Geschichte und Kultur zuhause

Mit dem Kahn auf den Spuren von Gurken und Geistern

Sylt bietet im Winter viel Zeit zum Genießen

Im Freistaat sind Bratwurst und Klöße ein Muss

Friesland ist für Freizeitkapitäne führerscheinfrei

Durch Thüringen auf den Spuren der Dichterfürsten

Auf Norderney ist Nebensaison ein Fremdwort

Selbst Chinesen stimmen in das Lied der Loreley ein

Wo sich Adel, Könige und Künstler sonnten

An der Müritz sind über 250 Vogelarten beheimatet

In Brandenburg haben Freizeitkapitäne freie Fahrt

Die Emilia Romagna lockt mit Badeurlaub und Städtetrips

Schiffspassage mit Krocketspiel auf sattem Naturgrün

In Kent auf den literarischen Spuren von James Bond

Die Kanalinseln: Mildes Klima und Blütenpracht

Auf den Spuren der legendären Pilzköpfe

Mit der River Cloud von Budapest nach Wien

Mit dem Hausboot auf dem Kanal durch die Camargue

Mehr über das ländliche Inselleben erfahren

Die holländischen Inseln - ein einziges Naturparadies

Mit dem Flußcruiser „Heidelberg“ durchs Ijsselmeer

Der See hat mehr zu bieten als Wasser und Wein

Cruisers werben für Familienurlaub auf dem Mittelmeer

Kroatiens Inseln zwischen Rummel und Romantik

Vor Kroatiens Küste auf Flotillenkurs

Wo einst Kaiser und Künstler flanierten

Auf den Fähren kommt so schnell keine Langeweile auf

Schweiz: Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau

Busfahrer und Touristen teilen sich das Seevergnügen

In Slowenien sind nicht nur Spitzenweine gefragt

Hier warten nicht nur Vulkanstrände und Naturparks

Auf Lanzarote schuf César Manrique seine vulkane Wunderwelt

Passatwinde sorgen für Frühlingsgefühle im Winter

Mit der Wahl der Königin beginnt die turbulente Fiesta

Prag - eine Galerie architektonischer Epochen

Im Südwesten locken Strandurlaub und Schatzsuche

An der Ägäisküste wäre Faulenzen zu wenig

Am Plattensee boomen Kur und Wellness

Warschau: Die turbulente Metropole hat sich gewandelt

Agrotourismus auf Zypern ist Natururlaub

Kapitel 5 Karibik

Kuba: Havannas Altstadt strahlt in neuer Pracht

Für Naturfreunde ist Hispaniola immer ein Magnet

Die Gewürzinsel bewahrt ihre ursprüngliche Schönheit

Puerto Rico bietet mehr als nur Strandurlaub

Auf St. Kitts und Nevis schlafen riesige Vulkane,

Großsegler macht Lust auf karibisches Flair

Dem Touristen öffnen sich Naturstrände und Regenwald

Kapitel 6 Amerika

Jamaika macht neugierig auf Menschen und Landschaft

 

Ouebec, Frankreichs Kind in Übersee, feiert 400. Geburtstag

Toronto: Dinner in den Wolken, Kaufrausch in der Unterwelt

Nasa-Stadt wirbt mit Attraktionen um die Gästegunst

Die Welt des Harry Potter in Orlando

Von Galveston starten Cruisers in die Karibik

Luxusliner: Schwimmende Stadt zwischen den Inseln

Für Kreuzfahrer gibt es eine Menge Sport und Animation

USA: „Hollywood des Ostens“ feiert sich mit einem Festival

In Miami ist die Kultur Lateinamerikas allgegenwärtig

Ein Museum in Sarasota erinnert an die Ringling Zirkusdynasty

Impressum

Kapitel 1 Australien

Springende Krokodile im Kakadu-Nationalpark

In Australiens Norden zu den Aborigines

Chris schiebt seinen breitgekrempelten Hut in den Nacken. Die schwüle Hitze macht dem stämmigen Mann zu schaffen. Schon am frühen Vormittag zeigt das Thermometer 40 Grad Celsius. Chris, der in Darwin lebt und im Auftrag des Tourismusbüros Besuchern die Naturschönheiten des Northern Territory nahebringt, erinnert an einen Pfadfinder, der in die Jahre gekommen ist. Der freundlich Mittdreißiger erweist sich sachkundiger Begleiter.

Wir sind auf dem Weg in den Kakadu Nationalpark. Zweieinhalb Autostunden östlich von Darwin erstreckt sich die riesige Natur-Wildnis auf einer Fläche von fast 20. 000 Quadratmetern. Tropisches Areal für unzählige Pflanzen und seltene Tierarten. Hinweise und lohnende Ziele innerhalb des Parks, der jährlich an die 300. 000 Besucher zählt, hält das Bowali-Zentrum bereit. Beispielsweise Fogg Dam, ein Vogelschutzgebiet, in dem tausende lärmender Kakadus auf sich aufmerksam machen.

Am Straßenrand türmen sich meterhohe Termitenhügel gen Himmel und weidende Büffelherden lassen sich hier nur ungern stören. Ein „Muß“ auf der Kakadu-Tour ist eine Bootsfahrt auf dem Marry-River. Hier tummeln sich friedlich scheinende, ansonsten aber äußerst gefährliche Salzwasser Krokodile, die sich nur einen Steinwurf entfernt der Siesta hingeben. Ebenso: Die Stippvisite auf einer Farm, in der die Exen für den Export, speziell nach Frankreich und Japan, gezüchtet werden. Stets umlagert sind die Gehege zu Zeiten der Fütterungen, wenn sich die Reptilien beim Fang nach Fleischhappen in die Höhe schnellen lassen. Die springenden Krokodile zählen dann auch zu den Lieblingsmotiven kameraauslösender Farmbesucher.

Will man das gesamte Spektrum des Nationalparks erleben, empfiehlt sich, zwei oder drei Tage einzuplanen. Verschiedene Lodges bieten Unterkünfte unterschiedlichen Komforts an. Ein anderer, unverzichtbarer Programmpunkt der Tour: Ein Trip zum Nourlangie- oder Ubirr-Rock. Bekannt ist das Gestein für ihre uralten Felszeichnungen der Aborigines. Mit den Wandgebilden der Ureinwohner tun sich Forscher schwer, weil sich bis heute nicht feststellen ließ, aus welcher Zeit sie stammen. Eine geführte Tour durch das Dickicht der Regenwälder mit einer Vielzahl seltener tropischer Gewächse. Aggressiven Blutegeln, die besonders zur Regenzeit ausschwärmen, setzt sich Natur-Profi Chris mit gewöhnlichem Tafelsalz zur Wehr und demonstriert zugleich einen Genuß der besonderen Art: Der Hinterteil de4r nordaustralischen Buschameisen soll ebenso köstlich munden, wie der Biß in eine frisch geerntete Zitrone, ist jedenfalls Chris überzeugt.

Der Tee schmeckt fad und wässerig. Die Tiwi-Ladies sind nicht mehr die jüngsten und auch nicht gerade von der freundlichen Art. Wir sind auf Bathurst, einer von zwei dem australischen Festland vorgelagerten Inseln. Es ist das Reich der noch wenigen Aborigines, die in den nördlichen Reservaten in selbst verwalteten Kommunen organisiert sind. Gut zwanzig Minuten dauert der Flug von Darwins Airport nach Bathurst. Hier leben rund 1.300 der dunkelhäutigen Nachfahren australischer Ureinwohner. Noch einmal so viele sind auf der Nachbarinsel Melville zuhause.

Der Staat hat ihnen einfache Unterkünfte gebaut und sorgt mit Finanzspritzen dafür, daß die Erben einer alten Kultur überleben können. Touristen sind auf dem Eiland nicht an jeder Stelle gern gesehen. Dann aber sind sie wieder als Tagesgäste willkommen, weil sie Souvenirs kaufen und Geld in die Kasse der Kommune sprudeln lassen. In den Werkstätten arbeiten Jung und Alt Seite an Seite. So entstehen kunsthandwerkliche Holzschnitzereien, bunt bedruckte Tücher und naive Malereien auf Baumrinden und Batikstoffen. Der Besuch eines Friedhofs, auf dem Aborigines ihre Stammesangehörigen beerdigen, gibt schließlich einen Einblick in die kulturelle Welt des australischen Urvolkes, das seit Jahrhunderten in tiefem Glauben an Mythen, Magie und Zauberei an Überliefertem festhält.

Kapitel 2 Afrika

Die Kunst des Rebenanbaus ist in Südafrika zuhause

Wo edle Trauben die Weine adeln

Norman Ratcliffe ist eine lebenslustige Enddreißigerin. Auf dem Weingut War­wick nahe Simonsberg im Süden des Caps kredenzt sie als Kellermeisterin ge­nüßlich einen Rotwein, der es in sich hat: Ein Trilogy, nobel, saftig, fruchtig, in Fässern aus französischer Eiche gereift ein Flaggschiff der Warwick Produkte. Die First Lady der Weinregionen rund um Paarl, Stellenbosch und Franschhoek kennt sich mit den edlen Tropfen aus. Das stellt sie täglich unter Beweis, wenn Besucher zu den Weinproben anreisen. Und die kommen in Scharen. Ausflüge zu den bekannten Weingütern am Cap gehören inzwischen zu den beliebten Tourismus Angeboten verschiedener Veranstalter.

Nur 50 Kilometer von Kapstadt entfernt liegen verstreut mehr als eine Handvoll schmucker Weinfannen, strahlend weiß, im kapholländischen Stil erbaut. Sie gelten als die Aushängeschilder der hohen Kunst des Weianbaus. Ein nahezu ideales Klima mit wemig Sommerregen gibt der Rebe in dieser Region alles, was sie braucht. Die meisten Weingüter und einige der besten Genossenschaftskellereien findet man rund um Paarl und Stellenbosch. Anders als die rund 5 000 Weinfannen Südafrikas unterliegen die rund 90 Estates strengen Auflagen. Diese Weingüter verpflichtet, ausschließlich Lesegut aus den eigenen Weinbergen zu keltern, in Guts~ellern auszubauen und zu lagern. Edelsorten wie der Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Pinotage und Chardonnay reifen 'in den Kellerelen der Anbaugeblete rund um das Kap der Guten Hoffnung. 1

Zusammengefaßt sind 6 Kellerelen für Spitzensorten in der KWV, einer Art na­tionale Genossenschaft, die vor allen Dingen auf Qualität und Prestige setzt. Herzstück und Stammsitz der Weinvereinigimg ist La Concorde im Weinmekka Paarl. Ein anderes Juwel ist Laborie Estate, Primus unter den südafrikanischen Weingütern. Bekannt ist das von einem französischen Hugenotten gegründete Estates vor allem wegen seines historischen Weinkellers und des von Grund auf renovierten Menor Hauses. Gideon Theron ist Kellennel­ster von Labon'e und besonders stolz auf seinen Reife­keller, in dem rund 900 Barrique Fässer lagern. Zahlreiche internationale Me­daillen und Auszeichnungen konnten seine Spitzenweie zwischenzeitlich ein­heimsen.

Mosesberg und Katharinenkloster sind ein Muss

Auf den Spuren der Bibel

Dahab, der kleine Ort, knapp 100 Kilometer nördlich von Sharm el Sheikh, hat längst seine Unberührtheit eingebüßt. Die einstige Hippiehochburg ist Ziel vieler Backpacker, junger Surfer und Taucher. Sie finden in Dahab am Golf von Aqaba preiswerte Camps, traditionell-dörfliche Idylle und die Nähe zu angesagten Wassersportangeboten.

Strandpromenade und Fußgängerzone mit Cafés, Restaurants und Geschäften bestimmen das Ortsbild. Kleine Hotels gibt es zu genüge, selbst internationale Ketten sind inzwischen vertreten. Die Berge des Sinai bilden die Kulisse, auf die Sonnenstrahlen zu jeder Tageszeit die unterschiedlichsten Farbenspiele zaubern. Die Palette reicht von gold-gelb über rot-violett bis blau-grün. Übersetzt heißt Dahab „Gold“, so die Farbe der Berge bei Tagesanbruch.

Die frühen Morgenstunden nutzen Touristen aus Sharm el Sheikh, Nuweiba und Dahab, um Gebel Musa, den heiligen Berg, zu erklimmen. Dort, wo Moses von Gott die zehn Gebote erhalten haben soll, ist es mit der Einsamkeit vorbei. Einer Völkerwanderung gleich machen sich allmorgendlich auch Bibelgruppen, Gläubige und Schulklassen auf zum mühsamen Aufstieg. Belohnt werden sie mit dem Ausblick auf einen erhabenen Sonnenaufgang. Auf der Bergspitze des Propheten treffen sie aber auch regelmäßig auf eine große Schar emsiger Andenkenhändler, die neben allerlei Trödel Mini-Bibeln und „heilige Steine“ anpreisen.

Geschäftig geht es ebenfalls am Fuße Sinai-Berges zu. Zum Katharinenkloster, wichtigste Gedenkstätte des Sinai, pilgern täglich tausende Gläubige, ob Christen, Juden oder Moslems. Den ersten Namen erhielt das Stift von einem Mädchen. Es hieß Maria und starb während der Christenverfolgung Anfang des vierten Jahrhunderts den Märtyrertod. Später wollte die schöne Katharina aus Alexandria Kaiser Maximus zum christlichen Glauben bekehren. Gleich neben dem Berg Moses wurde sie auf dem Gebel Katharina begraben, dem höchsten Berg des Sinai. Erst im 10. Jahrhundert erhielt das Kloster deren Namen. Geblieben sind Ihre Gebeine, die in einer Gruft verehrt werden.

In der Festung, die umgeben ist mit 15 Meter hohen Mauern und von einem Glockenturm und kleinem Minarett überragt wird, leben noch 20 griechisch-orthodoxe Mönche. Ein kleiner Teil des Stifts, das in seiner 1400 Jahre alten Geschichte allen Eroberungsversuchen trotzte, ist für Besucher freigegeben. Abtvorstand Pablos (71) ist stolz auf die ältesten Schätze der Christenheit, die hier hinter Glas und Gittern ausgestellt sind: Monstranzen, Kruzifixe und Bibelhandschriften in lateinischer, griechischer und armenischer Sprache. Dazu gesellt sich die wohl größte Ikonensammlung weltweit, darunter ein Dokument aus dem 7. Jahrhundert, mit dem der Prophet Mohammed das christliche Bauwerk unter seinen persönlichen Schutz stellte.

Die Mönche der historischen Abtei halten für Übernachtungsgäste Betten bereit. Männer sind innerhalb der Mauern willkommen, für Frauen ist außerhalb der Anlage eine kleine Herberge offen. An Besucherprominenz mangelt es nicht: Der Papst mit großem Gefolge war schon da. George Bush und Außenministerin Rice, Schwarzenegger und Englands Premier Blair sind nur einige, die Sinais größtes Kulturgut in den vergangenen Jahren zu seinen Besuchern zählte.

Nikreuzfahrt: Luxus und Abenteuer

Alles im Fluss

Touristen zieht es auf den Nil. Die Nachfrage hat zugenommen, weiß Christian Boergen, Sprecher des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes (DRV). Im vergangenen Jahr stieg erneut die Zahl der Deutschen, die es sich zwischen Luxor und Assuan auf Luxuslinern wohlergehen ließen. Zwar sind die Terrorakte der Vergangenheit nicht vergessen, doch setzen die großen Anbieter wie Phönix, Necker­mann, Nazar-Holiday, Oft-Reisen, TUI und Helios auf das Bemühen um Sicherheit, das in Ägypten vielerorts spürbar ist.

Wer eine Nilkreuzfahrt bucht hat die Qual der Wahl: Neben den majestätisch-anmutenden Hotelschiffen schippern auf dem „Vater der Ströme“ Raddampfer und alte Holzbauten. Von Einsamkeit auf Afrikas größtem Strom keine Rede: 320 Exemplare tummeln sich in diesem Jahr auf dem Wüsten-Gewässer. Eine Tour der eher etwas abenteuerlichen Art ist die Fahrt auf einer Feluke. Weil ohne Komfort, werden die meist preiswerten Buchungen, laut Ägypti­schem Fremdenverkehrsamt, im Wesentlichen vor Ort abgewickelt. Auf den anderen Schiffen wird alles das geboten, was klassische Kreuzfahrer gewöhnlich erwarten: Sonnenterassen samt Pool, Gourmet-Buffets, Komfort-Kabinen und Unterhaltung an Bord. Auf einigen Li­nern heißt das Motto „all inklusive“, so auf der „Mirage 1“, eines der vielen Clubschiffe.

 

Höhepunkte der Fluß-Touren sind Landgänge zu den Schätzen des Königreiches. Ausflüge führen in die altägyptische Geschichte. So zur geheimnisvollen Tempelanlage von Karnak bei Luxor mit ihren mächtigen Säulen und Oblisken. Andere Ziele sind das Tal der Könige in Theben, der Totentempel der Königin Hatschepsut oder der Große Tempel bei Abu Simbel. Sicherheit wird im übrigen großgeschrieben. An den Eingängen zu den Bauwerken: Metall­detektore überwachen Touristen, geschultes Wachpersonal ist ständig auf der Hut und Tou­ristenpolizei begleitet auf Schritt und Tritt.

Orientalisches Leben macht sich bei abendliche Stops an den Nil-Ufern in Edfu und Assuan breit. Mohamed’s Zug an einer Wasserpfeife in einem der vielen Cafes oder buntes Basar-Treiben in den wuseligen Gassen der alten Städte – Fotomotive gibt’s reichlich. Am Kai in Assuan haben es Krimifans besonders auf die „Sudan“ abgesehen. Die Verfilmung von Agatha Christies „Tod auf dem Nil“ an Bord des über 100 Jahre alte Schaufelraddampfers hat den Oldtimer Ende der 70er Jahre unsterblich gemacht. Noch heute pendelt die „Sudan“ auf der rund 250 Kilometer langen Stromstrecke. Für den deutschen Markt allerdings ist sie der­zeit nicht verfügbar. Die Reederei Seti in Kairo vermarktet das historische Fahrgastschiff seit drei Jahren vorwiegend in Euro-Nachbarländern.

El Gouna am Roten Meer schuf ein Architekt

Retortenstadt mit Flair

Als Kind spielte er gerne mit Bauklötzen. In El Gouna hat Samith Sawiris, Baugigant und größter Arbeitgeber Ägyptens, seinen Spieltrieb ausgelebt. Vor 12 Jahren schuf er 22 Kilometer nördlich von Hugharda an einer menschenleeren Wüstenbucht die kurioseste Kleinstadt am Roten Meer. Viel Phantasie brauchte es, bis der Ort aus der Retorte Gesicht bekam.

Heute zählt El Gouna mit künstlich angelegten Kanälen, Inseln und Hügeln, mit Golfplatz und Marinas mehr als 20 Hotels – vom Fünf-Sterne-Sheraton bis zur kleinen Drei-Sterne-Dependance des Swiss Inn. Auch Mövenpick, Steigenberger, LTI und TTC unterhalten Anlagen für eine Klientel, die sich zwischen nubischer und venezianischer Architektur, jemenitischen und mediterranen Baustilen wohlfühlt. El Gouna ist eine Inszenierung, sagen Insider. Die Bauten in der künstlichen Ministadt haben gewöhnlich nicht mehr als zwei Stockwerke, dafür ist der Blick aufs Wasser immer garantiert. Der 18-Loch-Golfplatz, Tauchzentren rund um ruhige Korallenriffe, Unterhaltungs- und Shoppingmeilen, eingerahmt von Restaurantvielfalt und Gourmettempel, ziehen Winterflüchtlinge, Rentiers und Skipper auf Weltreise magisch an.

El Gouna sei auch Idealziel für Paare, Familien und Alleinreisende aus Europa, Kairo und den Golfstaaten, sagt Brigitte Gorban, Sales-Managerin bei Mövenpick. Daß es noch mehr werden sollen, dafür sprechen Investitionswille und rege Bautätigkeit. In Planung sind ein Hill-Hotel, ein zweites Mövenpick mit dem größten Spa-Projekt am Roten Meer und ein Club Med. „Trotz der augenblicklichen Belegungsflaute, wird der Markt gut funktionieren“, urteilt Gorbran. El Gouna hebe sich von der Massendestination Hurghada ab, stets mit Blick auf eine betuchtere, aber auch anspruchsvollere Gästeschar.

Die macht gerne von einem Angebot Gebrauch, das die Retortenstadt auszeichnet. Nach dem Motto „Dine around Gouna“ können Hotelgäste mit HP-Arrangement ihre Abendmahlzeiten in fast allen a la carte-Restaurants der kleinen Küstenkommune einnehmen. Ein kostenfreier Shuttleservice sorgt für den Transport. Wer die wüstenfarbene Kulisse El Gouna's vom Meer aus bewundern will, sticht mit der „Gelatea“, einem vornehmen Zweimaster, Baujahr 87, in See, umrundet gemächlich die Urlaubsidylle oder nimmt Kurs auf die unbewohnten Tawila und Gobal Inseln, Schnorchelgänge inklusive.