Die Jungfrauen Sammelband

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Mein Schwanz war steinhart, aber ich ignorierte ihn und ging nach draußen um das große Haus herum. Meine Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft. Als ich hinterm Haus ankam, erblickte ich eigenartige Kreaturen, die dort im Hof umhergingen, fette, watschelnde Vögel, die wie fressgierige Haustiere auf mich zugerannt kamen. Der Anführer, eine weiß-braun-gefleckte Kreatur mit großen braunen Augen und einem gelben Schnabel pickte tatsächlich an meiner Hose rum.

Auf einmal vernahm ich von irgendwo über mir her ein zartes, feminines Lachen und ich wandte mich um, blickte nach oben und entdeckte schließlich meine Partnerin, die dort auf dem Dach saß. Ihr Lächeln war unverfälscht und der Anblick ließ mein Herz höherschlagen.

Mir.

“Vorsicht oder Miss Wallace wird dir bis nach Hause folgen.”

“Miss Wallace?” Wovon redete sie da? Ich drehte mich um. Keine andere Frau war zu sehen. Ich hätte es sowieso gemerkt—

“Die Henne.” Cassie saß mit dem Kopf aufs Knie gelehnt und schaute wie eine Königin auf mich herab. Selbst in ihrem schlichten blauen Kleid war sie hübsch. Majestätisch sogar. “Ich habe allen Namen gegeben.”

Die Namen dieser Vögel waren mir völlig egal, aber sie redete mit mir und ich wollte auf keinen Fall, dass sie aufhörte. “Darf ich mich zu dir gesellen?”

Einen langen Moment musterte sie mich, ihre blauen Augen inspizierten mich vom Stiefel bis zum Hals, wo ich mein langes Haar im Nacken mit einem Lederband zusammengebunden hatte. Ich fragte mich, was sie wohl sah, ob das Verlangen, das mich beim ersten Blick auf sie überkommen hatte, sie ebenfalls getroffen hatte. Mit der Handfläche rieb sie über die rauen Dachbretter, als ob ihr Paarungsmal nur ein Juckreiz war, ein lästiges Ärgernis. Sie schien mich oder unsere Verbindung absolut nicht zu erkennen. Sie redete von Hühnern, nicht vom Anfassen, Küssen, Erobern.

Seltsam. Hatte ich etwas falsch gemacht? Warum wollte sie die Anziehungskraft zwischen uns nicht anerkennen? Warum tat sie so, als wüsste sie nicht, wer ich war? Ich hatte ihre feuchte Hitze berührt, ihren Körper mit meinem Schwanz in ihrer Pussy bis zum Höhepunkt gestreichelt und mit meinem Kuss ihre Lustschreie erstickt. Ich gehörte ihr und würde sterben, um sie zu beschützen. Ich würde darum betteln sie erneut zu berühren und sie erinnerte sich nicht an mich?

4


Maddox

Vielleicht hatte sie den Traum ja anders erlebt. Vielleicht wusste sie wirklich nicht, wer ich war.

Als sie schließlich antwortete, hatte ich fast schon meine Frage vergessen.

“In Ordnung.”

In Ordnung. Sie lud mich ein, um mich neben sie zu setzen.

Wie ein überschwänglicher Jüngling sprang ich auf die komische Holzhütte und setzte mich neben sie. Mit äußerster Vorsicht, denn ich wollte sie nicht berühren. Eine Berührung würde das Feuer in mir entfachen und ich wollte sie nicht verängstigen oder sie auf dem Dach einer Vogelhütte nehmen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um der Versuchung zu entgehen und starrte auf die merkwürdigen Tiere runter. “Da sind zu viele von denen. Ich glaube nicht, dass du jedem davon einen Namen gegeben hast.”

Ich sah ein Funkeln in ihren Augen und noch ehe ihre vollen, rosa Lippen die nächsten Worte formen konnten, wusste ich, dass ich gewonnen hatte.

“Wir haben ein Dutzend. Da wären Annabelle, Alice und Annie, drei Schwestern aus derselben Legung. Sie sind nach ihrem Vater benannt, einem Hahn, den wir Alexander den Großen nannten.”

Keine Ahnung, wovon sie da redete, aber ich lauschte gespannt, denn ich wollte alles über sie und ihre Denkweise erfahren. Sie deutete auf die verschiedenen Vögel, aber ich konnte sie unmöglich auseinanderhalten, denn der Duft ihrer Haut war einfach zu verführerisch, zusammen mit dem neckenden Duft der roten Blumen, die sich an einem Gitter an der Seite des Hauses rankten. Auf meinem Weg hierher hatte ich einen Reisenden nach dem Namen dieser Blume gefragt, denn ich hatte ihren süßen Geruch wiedererkannt. Rosen. Sie wurden Rosen genannt und ihre Blütenblätter waren genauso zart, wie ich mir ihr liebliches Fleisch vorstellte. “Und der ist jetzt weg?”

“Herr Anderson hatte sein morgendliches Gekrähe satt und ich habe ihn zu einer ziemlich leckeren Quiche gebacken.”

Ich schüttelte den Kopf. “Armer Alexander. Die Männchen erwartet immer das schlimmste Schicksal.”

Sie zog eine Augenbraue hoch, biss aber nicht an den Köder an. Stattdessen wandte sie sich wieder den Tieren zu. “Da wären noch Maude, Charlotte und Mary, das sind sie mit den orangen Federn. Die stolzieren immer wie Hoheiten herum, also habe ich sie nach den Prinzessinnen benannt, die vor ein paar Jahren in London geboren wurden.” Cassies Lachen war einfach nur ansteckend und ich musste schmunzeln, als die drei Vögel herumstolzierten und glucksten, als ob sie genau wussten, dass sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Halterin waren.

“Sonnenblume, Gänseblümchen, Rosi und Tulpe waren so niedliche, fröhliche kleine Küken, dass ich sie nach Blumen benannt habe.”

Ich zählte nach. “Das wären nur elf.”

Ich war dem Untergang geweiht. Das wurde jetzt klar. Ich hatte dutzende Männer gejagt, Killer und Diebe und nie war ich dermaßen nervös gewesen. Ich war ein Jäger und doch, als ich jetzt im schwindenden Abendlicht an der Seite meiner Partnerin saß, war ich verunsichert. Unbeholfen. Meine Nerven waren dermaßen angespannt, dass ich jeden ihrer Atemzüge zählte und dem Tempo ihres Herzschlags lauschte. Ihr Duft hüllte mich ein, bis ich das Gefühl hatte darin zu ertrinken, als ob ihre reine Essenz meinen Schwanz zusammendrückte und ihn zum Flennen brachte.

Ihr Blick distanzierte sich und ich spürte wie mein eigenes Lächeln verblasste. Nie hatte ich etwas Derartiges gefühlt; als ob mein eigenes Glück von jemand anders Glück abhing. Ich senkte meine Hände und legte die Handflächen auf das warme Holzlattendach, so nahe an ihren. Ein Alien. Ein Eindringling in ihrer unschuldigen, kindlichen Welt voller Blumen und Prinzessinnen.

“Die Letzte versteckt sich im Stall. Selbst ihr eigener Schatten macht ihr Angst und wenn sie nicht gerade auf ihrem Nest hockt, dann ist sie echt unglücklich.” Cassie wandte sich von mir ab und blickte auf die seltsame Holzkonstruktion runter, die gebaut worden war, um die komischen Vögel zu beherbergen. “Ihr Name ist Claudia.”

“Und sie hast du auch nach jemandem benannt?”

“Ja.” Ihr Blick sprang zurück zu meinem, diesmal eine Maske, die ihre wahren Gefühle vor mir verstecken wollte. “Ich habe sie nach meiner Mutter benannt.”

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und suchte nach etwas, das sie mit Sicherheit nicht stressen würde. “Ein hübscher Name. Deine Mutter würde ich gerne mal kennenlernen.”

Cassie machte ein seltsames, mir unergründliches Geräusch und zuckte mit den Achseln. “Ich auch. Aber sie ist tot.”

Ich hörte den Kummer in ihrer Stimme und meine Hand näherte sich ihrer, nahe genug, um ihre Hitze wahrzunehmen. “Entschuldige, Cassie. Das wusste ich nicht.”

“Woher kennst du meinen Namen? Und warum bist du mir hier nach draußen gefolgt?” Sie stand auf und wischte sich mit übertriebener Kraft den Rock ab und ich hätte mich am liebsten verflucht, weil ich unsere gemeinsame Zeit ruiniert hatte. Eigentlich sollte ich sie so schnell wie möglich verführen und sie über die Schulter werfen und ins Bett tragen. Solange sie nicht mir gehörte und an Bord meines Schiffes war, würde sie vor Neron nicht sicher sein. Das klang eher nach Pflichtübung und Schutzauftrag als nach Flirt, aber all das hatte ich im Moment beiseite geschoben. Ich wollte sie. Meine Partnerin. Jetzt aber, als ich ihr gegenüber stand wurde mir klar, dass die Erde ein wahrhaftig fremder Planet war und sie rubbelte die Markierung in ihrer Hand nicht wie willkommene Hitze, sondern als ob sie ihr wirklich wehtat.

“Herr Anderson hat viel Lob über dich gesprochen. Daher kenne ich deinen Namen. Bitte setz dich, sonst fällst du noch runter.”

“Und die zweite Frage?” Ihre Augen huschten plötzlich herum, als suchte sie nach einer Fluchtmöglichkeit, dann aber setzte sie sich wie gebeten wieder hin. Ich war wie zwiegespalten und war nicht sicher, was ich tun sollte. Wäre sie eine Everianerin gewesen, dann würde ich einfach die Hand heben und ihr meine Markierung zeigen. Worte wären dann überflüssig. Aber Cassie stammte nicht von meiner Welt und ich vermutete, dass sie nicht im Geringsten ahnte, was es mit den Markierungen auf sich hatte.

Aber die Träume! Ich weigerte mich zu glauben, dass nur ich sie erlebt hatte.

“Was ist mit deiner Hand los?” Ihre Antwort würde es mir verraten.

Sie hatte sie kräftig über ihren Rock gerieben, bei meiner Frage aber hielt sie inne. “Nichts. Ich habe da ein Geburtsmal und es juckt einfach.” Sichtlich aufgebracht stand sie wieder auf und diesmal sprang sie auf den Holzstapel an der Wand des Gebildes. Sie war zu schnell, denn ich stand ebenfalls auf und wollte ihr Hilfe anbieten, aber sie war bereits flink auf den Boden zurückgeklettert. Ich konnte nur hoffen, dass sie stoppen und sich umdrehen würde, dass sie vielleicht bitten würde mich ihr anzuschließen, aber sie lief davon und blickte nicht einmal über ihre Schulter.

“Es ist ein Geburtsmal, ja, aber es ist nicht nur nichts. Es ist eine Markierung, die meinetwegen aufgewacht ist,” rief ich ihr vom Hühnerhaus zu. Ich brüllte fast, aber sie war dabei mich wie nichts und niemand stehenzulassen und das machte mich langsam wütend.

 

“Ich weiß nicht, wovon du da redest.” Sie drehte sich nicht um, aber ich konnte sie deutlich hören.

Oh, das war gelogen. Ich erkannte es an der Art, wie ihre Schultern sich verspannten und wie ihr Nacken leicht errötete. Sie lief zurück zum Haus und ich sprang vom Dach und hastete ihr wie ein Bekloppter nach, um sie einzuholen. “Ich habe nicht deine Frage beantwortet, Cassie. Willst du nicht wissen, warum ich hier bin?”

Das ließ sie aufhorchen und sie machte auf den Absätzen kehrt. Ihre seltsamen schwarzen Stiefel waren an der Seite mit kleinen runden Knöpfen versehen. Unsere Frauen sahen zwar fast gleich aus, aber die Erdenkleidung war völlig anders als die Kleidung auf Everis. Unsere Frauen trugen lange, wallende Hosen, die beim Gehen herumwirbelten und schwankten und ihre Tops waren eng anliegend, um ihre geschwungenen Taillen und schweren Brüste zur Schau zu stellen. In der kalten Jahreszeit waren ihre bloßen Schultern mit den geschmeidigsten Pelzen bedeckt und ihre sonst mit Sandalen bestückten Füße wurden mit weichen, selbstpassenden Stiefeln geschützt. Die meisten trugen lange Goldketten, die vom Hals bis zur Brust und manchmal bis zur Taille oder bis zum unteren Rücken reichten, wo die schwankenden Schmuckstücke ihre Kurven betonten. Unsere Frauen flochten sich Gold in die Haare und trugen goldene Hals-, Fuß und Armreifen. Der Schmuck war sinnlich und verführerisch und diente ihren Partnern außerdem dazu, sie beim Sex zu fesseln.

Wenn eine Frau auf Everis einem Mann ihr Gold anbot, dann bot sie ihm alles an.

Ich wollte unbedingt sehen, wie Cassies Körper beim Ficken mit Gold geschmückt aussah.

Sie starrte mich jetzt an und ich wiederholte die Frage, diesmal aber leiser und so verführerisch wie möglich. “Willst du nicht wissen, warum ich hier bin, Cassie?”

“Nein. Ich hab’s mir anders überlegt.” Sechs Worte und schon brauste sie davon, sie schlug eine andere Richtung ein und marschierte am Hühnerstall vorbei zum offenen Feld. Ihr blaues Kleid, es hatte dieselbe zarte Farbe wie ihre Augen, umflatterte ihre Knöchel, als sie die Glut unserer Markierungen und die Anziehung zwischen markierten Partnern ignorierte.

Binnen zwei Schritten hatte ich sie, meine Hände umpackten ihre Taille, als ich sie mit dem Rücken gegen das Hühnerhaus presste und sie festnagelte. Wir waren sicher abgeschirmt, geschützt vor den Blicken des Hauses, mit nichts als endloser Prärie vor uns. Meine Brust, Hüften und Oberschenkel, also die Stellen, an denen sich unsere Körper berührten, schmerzten vor Verlangen und ich wollte ihr noch näher kommen und ihr die Kleider vom Leib reißen, ihr nacktes Fleisch in meines pressen und meinen Schwanz tief in den feuchten Schlund ihrer Pussy gleiten lassen und sie erobern.

Ihre Brust hob sich vor Aufregung und einen Moment lang presste sie gegen meine Schultern. Als ich nichts weiter unternahm und sie einfach nur festhielt, legte sie den Kopf in den Nacken, um zu mir aufzublicken. Ihre ausdrucksvollen blauen Augen versprühten Verwirrung und Verlangen zugleich.

“Ich verstehe nicht. Warum machst du das?” Auf ihrer glatten Stirn formte sich ein kleines V. Sie wollte an mir vorbeischauen, aber ich blockierte ihr die Sicht. Ich blockierte alles andere, damit sie sich einzig auf mich konzentrieren musste. Einzig auf uns.

Sie würde unsere Markierungen, unsere Verbindung nicht länger leugnen.

“Ich habe dir ein Versprechen gemacht, Cassie, einen heiligen Schwur und ich halte mein Wort. Immer.” Ich fand ihre Hände und führte sie über ihren Kopf. Ihre Brüste hoben und senkten sich mit jedem ihrer aufgebrachten Atemzüge.

Dann leckte sie ihre Lippen und mein Schwanz zuckte vor freudiger Erwartung auf ihren eifrigen Mund. “Welches Versprechen? Ich kenne dich nicht einmal.”

Ich senkte den Kopf, bis meine Lippen über ihren schwebten und die Hitze zwischen uns beiden einschlug wie ein Blitz. Mit einer Hand hielt ich ihre Handgelenke und presste sie gegen das derbe Holz; sie würde nicht mehr entwischen. “Ich habe dir gesagt, dass ich dich finden werde. Diese Lippen habe ich geküsst.” Ich strich meine über ihre, nur einmal, mit dem leichtesten Druck. “Ich habe deine nasse Pussy angefasst und dich vor Lust aufschreien lassen.” Ich verlagerte die Hüften und schob sie vorwärts, bis ihr der Atem stockte und klar war, dass sie das ungeduldige Stochern meines Schwanzes spüren konnte. “Ich habe deine feuchte Hitze gefickt, bis du kommen musstest, dann habe ich deine Lustschreie erstickt. Ich habe dir versprochen dich zu finden, dich zu nehmen, dich zu erobern.”

Sie riss voller Ablehnung den Kopf hin und her. “Nein. Das kann nicht wahr sein.” Sie verdrehte ihre Arme und wollte sich befreien und mit ihrer aufkommenden Panik verdoppelte sich ihre Kraft. “Es war nur ein Traum!”

“Es war mehr als nur ein Traum. Mehr als nur eine Nacht. Ich bin dein, Cassie. Ich bin hier und ich werde nicht ohne dich gehen.” Daraufhin küsste ich sie, ich musste es einfach. Denn sie musste verstehen, dass sie mir gehörte. Am meisten aber sollte sie sich an meinen Geschmack erinnern, meine Berührung, die Hitze meines Körpers, wenn er sie bedeckte, sie ausfüllte. Sie vollständig machte.


Cassie

Er küsste mich. Im Gegensatz zu den anderen Malen aber war es diesmal kein Traum. Ich spürte seine Lippen auf meinen, ihren festen Druck, ihre Unnachgiebigkeit. Hitze breitete sich in einer Welle in mir aus als ich jeden langen, harten Zentimeter von ihm spürte. Es war vertraut. Alles davon. Seine Stimme. Sein Mund. Sein Aroma. Sein Duft. Wie er sich anfühlte. Lebhaft erinnerte ich mich daran, wie ich ans Bett gefesselt war, mit dem Armen über dem Kopf, genau wie er sie jetzt auch hielt. Ich gehörte ihm, war ihm ausgeliefert und konnte mich kaum auf etwas anderes konzentrieren als den Druck seines Schwanzes gegen meinen Bauch.

Seine Zunge machte sich über meinen Mund her und ich musste winseln. Meine Güte. Das hier war verrucht und gewagt. Das war es, was mir mit Charles immer gefehlt hatte. Er hatte mich nie außerhalb unseres Schlafzimmers angefasst, hatte mich nie festgenagelt und schon gar nicht draußen. Wir könnten jederzeit erwischt werden. Herr Anderson könnte jeden Moment nach mir rufen. Und es war mir völlig egal. All meine Ängste, Bedenken oder Sorgen wurden vom Strich seiner Zunge, von den festen Liebkosungen seiner Handflächen einfach weggewischt.

Meine Hände schlangen sich um seine und hielten ihn wie von sich aus an mir fest und ich spürte seine Hitze an meinen Fingerknöcheln. Mein Geburtsmal stand in Flammen und warme Strahlen schossen durch meinen Arm. Ich versank in seinem Kuss, mein Körper wurde weich und nachgiebig. Ich kapitulierte. Darauf grollte er und das Geräusch hallte tief in seiner Brust wieder. Ich konnte nichts mehr ausrichten, denn ich wollte in den Empfindungen untergehen. Ich wollte ihn. Ich brauchte ihn. Ich brauchte seinen Schwanz in mir drin. Es sollte nicht nur ein Traum bleiben, sondern Realität werden.

Dass er meine Handgelenke mit nur einer Hand hielt, fiel mir erst auf, als der Saum meines Kleides an meinem Schenkel hoch rutschte. Seine Finger strichen zart über meine Strümpfe, an meinem Knie entlang, bis sie die verzierte Borte fanden. Dort angekommen strichen seine schwieligen Fingerspitzen hin und her und entfachten einen feurigen Pfad.

“Ja,” hauchte ich, ehe ich mich zusammenreißen konnte und er verspannte sich bei diesem einem Wort.

“Cassie,” flüsterte er und küsste sich an meinem Kiefer entlang bis zu meinem Ohr. “Ich erinnere mich an das hier. Du auch?” flüsterte er. Sein Atem fächelte über mein Ohr. Ich konnte nur den Kopf neigen, als seine Zunge meine Ohrmuschel leckte und am empfindlichen Ohrläppchen knabberte.

Ein unwillkommenes Keuchen entwich mir. “Ja,” rief ich nochmals aus, diesmal als Antwort. Ich konnte es nicht länger bestreiten. Ich konnte ihn nicht länger verleugnen, oder mich selbst. Ich verstand es nicht, aber das war nicht nötig. Ich … wusste es einfach.

“Du bist so zart, so weich.” Seine Finger reizten weiterhin meinen Oberschenkel. “Erinnerst du dich an meine Finger hier … und hier … und hier?”

Er wanderte an meinem Bein hinauf. Die kühle Luft strich über meine nackte Haut, bis er mit meiner Unterhose in Kontakt kam.

“An das hier erinnere ich mich nicht,” brummte er. Er war wie ein Junge, dem der Krämer die Zuckerstange aus der Hand gerissen hatte.

Mein Kopf presste gegen das gealterte Holz des Hühnerstalls und ich nickte zaghaft. Mein Atem bestand aus kleinen Stößen und ich konnte nur an seine Finger denken und daran, wie nahe sie jener Stelle waren, die er in meinen Träumen berührt hatte.

Mit behänden Finger zog er an der Unterhosenschnur. Sekunden später rutschte sie auch schon an meinen Beinen runter und fiel zu Boden. Er spielte nicht länger herum, zögerte nicht, sondern machte sich mit sanfter Eile an meiner fraulichen Mitte zu schaffen. Langsam, behutsam glitten seine Finger in mich hinein. Er füllte mich aus und das Gefühl ließ meine Knie schwach werden.

Es war genau wie im Traum, nur besser. Ich stieß einen Schrei aus und das Geräusch vermischte sich mit dem Gesang der Nachtvögel. Sein Mund bedeckte meinen und nahm meine Lust in sich auf. Er war nicht dabei sie zu ersticken. Eher fühlte es sich an, als wolle er sie für sich selbst behalten. Nicht, dass jemand etwas davon mitbekommen sollte; dass ich dabei war hinterm Hühnerstall den neuen Pensionsgast zu küssen.

Nein, nicht nur küssen, denn seine Hand war da unten.

5


Cassie

“So feucht, Cassie. Ist das alles für mich?” säuselte er.

Ich wusste zwar nicht, ob die Feuchte zwischen meinen Schenkeln für ihn gedacht war, aber er war sicherlich der Grund dafür. Ich hatte mich noch nie so aufgeführt. Nie hatte ich zugelassen, dass ein anderer Mann außer Charles mir mehr anbot als einen einfachen Handschlag. Ganz bestimmt würde ich nie einem Mann jene Freiheiten zugestehen, die ich gerade Herrn Maddox zugestand. Und natürlich hatte ich mich nie so gefühlt, wie wenn er mich anfasste.

Nein. Das war Wahnsinn! Es kam mir vor, als ob er mich schon zuvor geküsst und Hand angelegt hatte, aber das hatte er nicht. Bis zum Abendessen hatte ich ihn überhaupt noch nie gesehen. Es war ein Traum—vier Nächte hintereinander derselbe Traum—, aber sie waren so real gewesen, so wirklichkeitsnah. So wunderbar.

Und jetzt stellte ich fest, dass die Berührungen vom echten Herrn Maddox noch so viel besser waren.

“Ich bin nicht der Erste, der dich berührt, oder, Cassie?” Sein Atem fächelte über meinen Hals und ich neigte den Kopf zur Seite.

“Nein. Mein Ehemann Charles.” Als Herr Maddox sich darauf verkrampfte, sprach ich weiter: “Er ist vor drei Jahren gestorben.”

“Mit ihm hat sich aber nicht so angefühlt, oder?”

Ich schüttelte den Kopf, leckte mir die Lippen. “Nein,” entgegnete ich.

“Ich bin der Einzige, der dich zum Glühen bringen kann, Cassie. Wir sind markierte Partner. Dein Ehemann mag dich zwar als Erster genommen haben, aber dein Körper kennt die Wahrheit. Niemand sonst wird dich von jetzt an anrühren, niemand außer mir.”

“Niemand,” sprach ich ihm nach, als er die Finger herauszog und wieder hineinstieß.

“Diese Pussy gehört mir,” knurrte er. “Du gehörst mir. Jeder zarte Schrei, jede weiche Rundung deines Körpers, jeder Tropfen Begrüßungssaft an meinen Fingern gehört mir. Sag es, Cassie.”

“Ich … verstehe das nicht.”

Er stieß ein missbilligendes Grunzen aus und krümmte an irgendeiner magischen Stelle in mir die Finger. “Da gibt’s nichts zu verstehen, Liebling. Ich habe dich gefunden. Du gehörst mir.”

“Dir? Aber du weißt doch gar nichts über mich.”

“Ich weiß genug.”

Er zog erneut seine Finger zurück, dann stieß er sie noch tiefer in mich hinein, als ob er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte. Seine Gesten waren ein bisschen rauer als zuvor und ich rieb meinen Körper an seiner Hand und ging auf die Zehenspitzen, weil seine Macht über meinen Körper mich so überwältigte. Ich konnte nicht mehr klar denken, als seine Finger mich eroberten, sein Mund auf meinem lag.

 

Er zerdrückte meine Lippen und seine Zunge drang in mich ein, als hätte sie ein Recht auf alle meine Geheimnisse, jede meiner Fantasien, während seine Finger in einem atemberaubenden Rhythmus in meine Pussy pumpten. Ich konnte das feuchte Schmatzen meiner Erregung hören und eigentlich hätte ich mich schämen müssen, aber es fühlte sich so gut an. Ich wollte mehr. Ich brauchte—mehr. Irgendetwas mehr.

Dann riss ich meine Lippen von seinen und versuchte wieder zur Vernunft zu kommen, allerdings steckten seine Finger weiter in mir drin und meine Arme waren über meinen Kopf gestreckt, als wäre ich eine heidnische Opfergabe und er der Gott. “Ich verstehe das nicht. Warum … warum?”

“Mein Name ist Maddox. Sag es.” Seine Finger zogen zurück, um über meine Falten zu streichen und plünderten nicht länger mein Innerstes, sondern umkreisten jetzt das begierige Bündel Nerven dort. Er sollte mehr mit mir machen und ich winselte. Ich wollte die Leidenschaft und die süße Erleichterung, die ich in meinen Träumen erfahren hatte.

“Maddox.”

“Soll ich aufhören?”

“Nein!” Der Einwand kam mir über die Lippen, noch ehe ich über eine Antwort nachdenken konnte.

“Ich weigere mich, dich hinter einem Hühnerhaus zu nehmen. Aber das heißt nicht, dass ich nicht deinen süßen Geschmack erkunden kann.”

Ehe ich etwas sagen konnte, ließ er auch schon meine Hände los und ging vor mir auf die Knie. Eine Hand hielt mein Kleid hoch, sodass er mich betrachten konnte.

“Was für eine hübsche Pussy.” Mit den Knöcheln seiner freien Hand strich er über meine weichen Locken, dann legte er die Hand auf meinen Innenschenkel und drängte meine Beine weiter auseinander.

“Maddox,” hisste ich. “Was … was machst du da?” Ich blickte nach links und rechts, denn plötzlich war ich leicht beunruhigt.

Sein Grinsen aber ließ mich alle Sorgen wieder vergessen. “Dein Ehemann hat nie den Mund bei dir aufgelegt, oder?”

Ich schüttelte den Kopf. “Warum sollte er—”

Ein flüchtiger Zungenschlag über mein geschwollenes Fleisch und die Frage war vergessen. Ich biss mir die Lippe.

“Ein Mann legt hier den Mund auf, Liebling, weil es dir Vergnügen bereitet. Und weil ich den Rest der Nacht deinen Geschmack auf der Zunge haben möchten.”

Geschickte Finger schoben meine Schenkel auseinander, aber seine Daumen waren es, die mein weibliches Fleisch auseinander spreizten. Er beugte sich vor, sog meinen Duft ein und stürzte sich praktisch auf mich. Er leckte mich aus wie seine Lieblingsspeise.

Meine Hände wanderten von der Wand in sein dunkles Haar und verhedderten sich in seinen langen, kräftigen Strähnen.

“Oh Gott,” hauchte ich und schloss die Augen.

Das hier war so verdorben, so erotisch. Maddox war ein Wildfremder und doch kniete er jetzt vor mir nieder und leckte meine … gütiger Himmel.

“Schh, leise, deine Laute sind nur für mich.”

Ich wimmerte, als seine Zunge über das Bündel Nerven schnippte, das ich manchmal bis zur Erfüllung rieb. Aber wenn ich im Bett gelegen und mich selbst angefasst hatte, hatte es sich nie so angefühlt.

Seine Finger schlüpften wieder in mich hinein und ahmten jene Bewegung nach, die sein Schwanz letzte Nacht im Traum in mir gemacht hatte. “Du wirst jetzt kommen, Cassie. Komm, für mich.”

Einmal, zweimal schnippte er mit der Zunge und krümmte gleichzeitig die Finger. Ich schmiss den Kopf in den Nacken und presste die Hüften in sein Gesicht. “Ja!” Ich keuchte, als die Erleichterung mich überkam. Es war wie der Tornado, der letzten Sommer die Nachbarstadt verwüstet hatte. Unbändige, turbulente Winde, die niemand überleben konnte. Ich war verloren; gefangen in den Gefühlen, die Maddox so dekadent meinem Körper entlockte.

Ich konnte spüren, wie meine inneren Wände sich um seine Finger kräuselten. Er pumpte weiter aus und ein, aber sein Tempo war jetzt langsamer geworden und sein energisches Lecken ebbte ab und wandelte sich in zarte Küsse.

Meine Haut war schweißgebadet, mein Körper weich und nachgiebig. Hätten nicht seine Hände auf meinen Hüften gelegen, dann wäre ich zusammengebrochen. Langsam öffnete ich die Augen und grinste. Ich grinste auf das Gesicht hinab, das mir so neu und doch so vertraut vorkam. Als er mein Lächeln sah, grinste er ebenfalls. Eigentlich hätte ich mich schämen müssen, als meine Erregung auf seinen Lippen und seinem Kinn glitzerte, aber dank ihm hatte es sich so gut angefühlt, dass ich mir keine Gedanken darüber machte.

Ich ließ seine Haare los, seufzte, und versuchte meinen rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen.

“Maddox—”

“Cassie!”

Diesmal war es nicht Maddox’ Stimme, die meinen Namen rief. Es war Herr Anderson und ich erstarrte wie ein Kaninchen. Ich war zu verängstigt, um mich zu rühren oder ein Geräusch von mir zu geben.

Maddox’ Finger hielten inne, er zog sie aber nicht zurück.

“Cassie!” rief Herr Anderson erneut. Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie er auf der Hinterveranda nach mir Ausschau hielt und mit zusammengekniffenen Augen in die Prärie starrte, um mich zu finden und wie er nach meiner Antwort lauschte. Ich war aber nicht in der Prärie. Ich war mit hochgekrempeltem Kleid und heruntergelassener Hose gegen den Hühnerstall genagelt und vor mir kniete ein Mann.

“Ich komme gleich!” brüllte ich etwas zu laut, aber ich wollte keinesfalls riskieren, dass mein Boss womöglich neugierig wurde und aus dem Haus kam, um nach mir zu suchen. “Ich muss den Abwasch machen,” fügte ich für Maddox hinzu.

Seine Finger glitten aus mir heraus und ich stöhnte, als ich die Leere spürte. Sein Haar war schwarz wie die Nacht, es war lang und dick. Am liebsten wollte ich nochmal mit den Fingern hindurchstreichen und bewundern wie weich es war. Jetzt blieb aber keine Zeit dafür, denn Herr Anderson könnte nochmal nach mir rufen, wenn ich mich nicht beeilte. Vielleicht würde er mich sogar suchen kommen. Die Vorstellung, wie er Maddox auf den Knien vor mir hockend entdecken könnte während meine Säfte seine Finger und sein Gesicht bedeckten, wirkte wie ein Eimer Flusswasser nach der Schneeschmelze über den Kopf.

Anstatt mir wieder in meine Unterhose zu helfen, zwang er mich erst ein Bein und dann das andere zu heben, um mich von ihnen zu befreien. Als er die weiße Unterwäsche in der Hand hielt, sprach er: “Die behalte ich.”

“Aber—”

“Damit du mich nicht vergisst, während du deine Arbeit beendest.” Vornehm, wie ein edler Lord hob er meine Hand an seine Lippen und verpasste ihr einen weichen, ausgiebigen Kuss, genau über meinem Geburtsmal. Die Geste bewirkte, dass mir ganz heiß wurde und ich vor Schwindel fast ohnmächtig wurde.

Fast wäre ich gestolpert, aber er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. “Wir sehen uns später, Cassie. Heute Nacht werde ich in deinen Träumen zu dir kommen und diesmal wirst du beim Ficken mein Gesicht sehen. Morgen wirst du wieder in meinen Armen liegen, das verspreche ich.”

Er trat zurück und ließ mich zurück ins Haus gehen, um meinen abendlichen Pflichten nachzukommen. Die Arbeit machte mir jetzt so gar nichts aus, denn ausnahmsweise war ich gründlich befriedigt worden und hatte einen gutaussehenden Mann—und äußerst geschickten Liebhaber—, an den ich denken konnte.

Und in dieser Nacht, ich lag alleine im Bett, fand er mich in meinen Träumen. Wieder wachte ich mit hochgeschobenem Nachthemd auf, aber diesmal lag meine Hand zwischen meinen Schenkeln und zwei Finger steckten in mir drin. Nie, aber auch nie hatte ich so etwas gemacht, aber ich war dermaßen feucht und leer, dass ich mich selbst nochmal zum Orgasmus streichelte und die Hüften wild übers Bett schob. Ich wollte mehr als meine eigenen Berührungen, denn im Traum waren nicht nur Maddox’ Finger in mich eingedrungen, sondern sein … Schwanz.

Im Traum hatte er gesagt, dass er heute zu mir kommen würde, dass er mich in die Arme nehmen und mich für immer erobern würde. Er hatte seinen Schwanz an mir gerieben und ich hatte ihn gewähren lassen, denn ich wollte alles, was er mir zu geben hatte. Und jetzt, als ich aufgewacht war und mich an seine Worte erinnerte, hatte ich keinen Zweifel daran, dass er sein Versprechen halten und mich so lange ficken würde, bis ich um Erlösung flehen würde.

Ich habe dir versprochen dich zu finden, dich zu nehmen, dich zu erobern. Er hatte sogar gesagt, dass er mich zu seiner Partnerin machen würde. Das war es, was mich irritierte. Er hatte Partnerin gesagt. Nicht Ehefrau oder Geliebte, nein, Partnerin.