In Gottes Gegenwart

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

2. Kurzer Bericht von der Mystik

In Jesus geliebter Bruder!

Wie so oft haben wirs nicht bedauert, dass das inwendige Christenleben so unbekannt und gar verdächtig bei manchen Frommen, auch besonders bei Gelehrten sei, aber auch nur deswegen verdächtig, weil es unbekannt sei. Unlängst erfuhr ich, dass ein mit mir wohl bekannter frommer Prediger sehr seltsame Gedanken davon geäußert hatte. Ihn eines Besseren zu überzeugen, schrieb ich den hierbei gehenden Brief. Mystische Theologie ist eben das, was wir unter uns das inwendige Leben oder die Herzensgottseligkeit zu nennen pflegen. Gott befohlen.

Mülheim an der Ruhr, den 5. Sept. 1768.

G. T. St.

Sie verlangen zu wissen, was man eigentlich durch die Mystik oder mystische Theologie verstehe. Ich antworte: Das kann keiner recht sagen oder er muss selbst ein Mystikus sein, und keiner gebührend verstehen, wo er nicht selbst auf dem Wege ist, ein solcher zu werden.

Ich bin zu gering, nur dasjenige zu unterschreiben, was jene (vor der Welt verhasste, vor Gott und allen Kennern aber) große Männer und teure Zeugen Gottes unter den Protestanten, ein Arnold und Poiret4, von dieser Materie gründlich und reichlich bezeugt haben. Sie wollen aber doch auch meine Gedanken wissen.

Würde ich Ihnen nun sagen, mystisch sei dasjenige, was David Psalm 51 die Wahrheit im Verborgenen, die heimliche Weisheit nennt und es sei die verborgene geheime Weisheit, von welcher Paulus nur zu den Vollkommenen (1. Korinther 2,6.7) reden konnte, dann würde Ihre Antwort sein: das klingt zwar mystisch genug, allein ich weiß doch nun noch nicht, worin die Mystik besteht.

Sagte ich (und so ist es ganz eigentlich die Wahrheit), die Mystik sei nichts anderes als die christliche Gottseligkeit in ihrer besten Kraft, Schönheit und Fülle, dann würden Sie sagen: Nun, das klingt schön, aber man erklärt mir darum noch nicht, worin die Sache besteht.

Antworte ich endlich: Werden Sie dann selbst ein Mystikus, dann verstehen Sie erst, was es für eine Sache sei: so ist’s eben das, was ich schon anfangs geantwortet und sage nur, was Sie tun sollen, um die Sache recht zu erkennen; Sie sind aber dabei nicht weiter als Sie bisher gewesen und verstehen nicht mehr als Sie bisher verstanden. Ich will dann sehen, ob ich mich näher erklären kann.

Die Mystiker machen keine besondere Sekte aus, sie haben keine von anderen christlichen Parteien unterschiedene Lehrsätze: so wenig als die Kinder Levi (deren Erbteil der Herr war, 5. Mose 10,9) ein eigenes Land und eine von den anderen Stämmen Israels unterschiedene Religion hatten, sondern unter allen Stämmen zerstreut lebten.

Unter den Römisch-Katholischen, unter den Protestanten, in der griechischen Kirche können Mystiker sein, ohne Präjudiz ihrer besonderen Lehrsätze und Religionsübungen. Ich will damit nicht sagen, dass uns alle Religionsparteien gleichgültig sein müssen. Keineswegs! Zuvörderst müssen alle zur Seligkeit erforderliche Grundwahrheiten ihre Richtigkeit bei uns haben; in allem übrigen ist ein jeder im Gewissen verpflichtet, so zu glauben und so zu handeln, wie er’s vor Gott und nach der Schrift am richtigsten zu tun urteilt5. Ein Separatist kann auch ein Mystiker sein oder werden, obgleich ein wahrer Mystiker nicht so leicht ein Separatist wird: Er hat wichtigere Sachen zu tun.

Mystiker sind keineswegs Enthusiasten zu schelten. Das unschuldige Wort Enthusiast6 wird heutigen Tages nur in einem negativen Sinn gebraucht. Menschen (Gelehrte oder Ungelehrte), die sich für Werkzeuge oder für Gesandte Gottes ausgeben und wollen, dass man ihre eigenen Einfälle, Meinungen, Triebe, Eifer und Reden als göttlich und für Gottes Wort halten und annehmen soll, zeigen aber mit der Tat, dass sie nicht vom Geiste Gottes, sondern vom Geist der Welt und von ihrem eigenen Geist regiert werden, das sind dergleichen schädliche Enthusiasten. In diese Zunft aber gehören die Leute keineswegs, welche Paulus Kinder Gottes nennt, von welchen er will, dass sie alle wahrlich und unumgänglich den Geist Gottes haben müssen: der müsse in ihnen wohnen, sie treiben (Römer 8,14), regieren und alles, was gut, heilig und selig heißt, in ihnen wirken, wie solches die Früchte zeigen würden.

Ist’s nicht eine beklagenswürdige Torheit zu nennen, dass manche Theologen, wenn sie im leeren Felde mit Gegnern (Pelagianern, Sozinianern7 etc.) sich in Streit einlassen, die Notwendigkeit der inneren Wirkungen des Geistes und der Gnade tapfer genug verfechten können; denn so bringt es die Lehre mit sich: wenn sie aber mit Menschen zu tun bekommen, die wirklich solche heilsame Wirkungen in sich erfahren, alsobald mit Enthusiasten und Phantasten um sich werfen, unerachtet man wohl alle Sonntage singt: Gutes denken, Gutes dichten muss dein Geist in uns verrichten.

Gesichte, Offenbarungen, Eingebungen, Weissagungen und manche andere außerordentliche Dinge können zwar einem Mystiker auch ungesucht begegnen, gehören aber so gar nicht zum Wesentlichen der Mystik, dass vielmehr alle erfahrenen Mystiker hinsichtlich solcher außerordentlichen Sachen die wichtigsten Erinnerungen geben.

Mystiker sind auch nicht Schwätzer von großer Geistlichkeit, sie affektieren8 keine dunkle, hochtrabende, verblümte Redensarten, sondern sprechen das, was sie erfahren, so aus, wie sie es mit Worten (1. Korinther 2,13), die der heilige Geist lehrt, deutlich machen können. Sie reden wenig, sie tun und sie leiden vieles, sie verleugnen alles, sie beten ohne Unterlass, der geheime Umgang mit Gott in Christus ist ihr ganzes Geheimnis.

Theosophie und Mystik sind auch unterschieden. Die wahren und Original-Theosophen, deren uns von der Apostel Zeit an sehr wenige bekannt geworden, waren alle Mystiker, aber weit gefehlt, dass alle Mystiker auch Theosophen sein sollten. Unter Tausenden nicht einer. Theosophen sind solche, deren Geist (nicht Vernunft, Esprit) die Tiefen der Gottheit (1. Korinther 2,10) nach göttlicher Führung erforscht und aus unzweifelbarer Schauung solche Wunder erkannt hat. Es könnte dieses genug sein, die Sache zu begreifen, ich komme aber näher.

Das Wort mystisch wird bisweilen im weitläufigeren, bisweilen im engeren Sinn genommen. Im ersteren Verstande ist es nichts anderes, als die praktische Theologie oder die Ausübung der Gottseligkeit, insofern sie Gnade und Herzensveränderung zum Grunde hat: demnach nicht eine bloß natürliche Moral.

Im engeren und eigentlichen Verstande bedeutet es denjenigen Grad der Erfahrungserkenntnis Gottes, welchen Paulus und alle Mystiker nach ihm genannt haben die Erleuchtung, welche der Apostel wohlgemerkt den Gläubigen (Epheser 1,17.18) noch erbittet (weit unterschieden von der anfänglichen Erleuchtung) (Apostelgeschichte 26,18; Hebräer 10,32).

Es gehört demnach und ferner dahin das Bleiben in Jesus (Johannes 15,4); das Anhangen an Gott (1. Korinther 6,17), um ein Geist mit ihm zu werden; das Wandeln (1. Mose 17,1) in der Gegenwart Gottes; das Anbeten im Geist und in der Wahrheit (Johannes 4,23); die wirksame und leidentliche Reinigung von allen Befleckungen des Fleisches und des Geistes (2. Korinther 7,1) (welche was anderes ist als die anfängliche Reinigung von den toten Werken [Hebräer 6,1]); die Ausgießung der Liebe Gottes ins Herz (Römer 5,5), einer Liebe, welche endlich alle Furcht austreibt (1. Johannes 4,18); die Salbung (1. Johannes 2,20), welche in allen Dingen lehrt; das Beschauen der Herrlichkeit Gottes mit aufgedecktem Angesicht (2. Korinther 3,18); die Offenbarung (Johannes 14,21.23; 17,1; 2. Korinther 6,16; Epheser 1,17.18) oder Inwohnung Gottes in der Seele (welche auch den gläubigen Korinthern noch eine Verheißung war); das Leben Gottes, da der Mensch oder das Ich nicht mehr lebt, sondern Christus in ihm (Galater 2,20); das Wandeln im Himmel (Philipper 3,20); der Friede Gottes, welcher über allen Verstand ist (Philipper 4,7); das Vollkommensein in Eins (Johannes 17,23) etc.

Dieses und unzählig anderes, welches wir wörtlich in der Schrift ausgedrückt finden, heißt und ist mystische Theologie, wovon sich die Leute so fürchterliche Vorstellungen machen.

Nicht aber bei allen (auch gereiften) Frommen finden sich diese Sachen so auf einmal, auf einerlei Weise, in einerlei Maße und Fülle, sondern nach der Ausleerung, Stärke und Fähigkeit eines Gefäßes gießt Gott das Übernatürliche hinein (übernatürlich und mystisch ist ein und eben dasselbe). Das höchste Gut ist reich und bereit zu geben: Tue deinen Mund weit auf (Psalm 81,11), so will ich ihn füllen. Aber ach! der bedürftige Mensch will nicht nehmen.

Die Patriarchen, die leuchtenden Heiligen des Alten Testaments, die ersten brennenden Christen überhaupt leerten sich ganz aus, kehrten sich völlig zu Gott, übergaben sich unbedingt seiner Führung hin. Diese waren demnach alle wahre Mystiker und haben, ein jeder in seinem Teil, die oben erwähnten und andere Wunder göttlicher Gemeinschaft erfahren.

Bei dem hernach erfolgten Abfall von dem ersten Ernst und Lauterkeit gab es zwar noch immer gottsuchende fromme Menschen in der Christenheit, welchen sich auch Gott, der Heiland aller Menschen, nicht entzog, sondern ihnen Gutes tat und das wenige Gute in ihnen unterhielt. Da aber insgemein ihre Ausleerung9 sehr gebrechlich, ihre Hingabe so unvollkommen und unterbrochen und die ganze Gemütsbeschaffenheit so matt und krank war und blieb: so nahm zwar der Herr das Wenige, so sie ihm gaben (wenn sie aufrichtig zu Werk gingen), gütigst an, ließ ihnen auch nach eines jeden Fähigkeit Gutes widerfahren und förderte sie, so weit eines jeden Umstände, Temperament, Vorurteile, Mut und Treue es zuließen; fast alle aber blieben bei der Wahrnehmung der sogenannten Gnadenmittel, beim buchstäblichen Wissen, bei gutgemeinten Andachtsübungen, bei vorübergehenden sinnlichen Rührungen stehen. Ihre Führer selbst wussten und wollten auch nichts Besseres. Da wurde demnach das innere Leben oder die Mystik immer rarer und unbekannter, endlich gar verdächtig; der Unvollkommenheit und allem Elend machte man ein feines Pflaster; aber die Wirkung des Geistes Gottes im Inneren abwarten und derselben Raum geben (nach Römer 8,14), das hieß Ketzerei und enthusiastisch. Und so steht’s noch in der Christenheit bis auf den heutigen Tag.

 

Ein Mystiker setzt voraus zum unbeweglichen Fundament alle Wahrheiten der heiligen Schrift, auch besonders die durch Christus geschehene Versöhnung; aber er lässt es nicht dabei bewenden, dass er nur allein und immerdar dieses Fundament besehe und davon rühme, sondern er sieht hauptsächlich zu, dass auch was Schönes, Gold, Perlen und Edelsteine auf dieses Fundament gebaut werde, kann sich darum mit Holz, Heu und Stoppeln von allerhand Nebensachen nicht viel aufhalten (1. Korinther 3,11.12).

Dennoch aber kann ein wahrer Mystiker auch nach den Umständen mit unverstellter Andacht und Herzensverehrung sogar von den ersten Anfängen christlicher Lehre reden, lesen und hören. Nichts ist ihm klein und gering, was von seinem göttlichen Urheber kommt, was von demselben zeugt und dahin weist. Das Große, so er in Gott und in allem Göttlichen sieht, macht ihm nur das Sichtbare klein (2. Korinther 4,18) und dass er auch selbst wahrlich klein wird ohne Kleinmütigkeit. Ein hochmütiger Mystiker ist eine Unmöglichkeit, eine sich selbst widersprechende Redensart.

Schließlich bedaure und erinnere ich noch dieses, dass in diesen unseren Tagen bei anfänglich Bekehrten die Notwendigkeit des Fortgangs in der Heiligung nicht gebührend beherzigt noch darauf gedrungen wird, wovon doch die Schrift so deutlich und so reichlich zeugt.

So wird auch die Glückseligkeit dieser Sache nicht recht beherzigt und angezeigt. Heilig sein und selig sein ist eins und eben dasselbe, nur dass in diesem Leben die Sache stufenweise unter Kreuz und Proben fortgesetzt, in jenem Leben aber in völligem und unwandelbarem Genuss und Glanz erscheinen wird. Selbst die anfängliche Seligkeit bei der Vergebung der Sünden setzt schon voraus den Anfang der Heiligung in wahrer Buße und Glauben.

Auch dieses müsste als wichtig und vorsichtig angezeigt werden, dass diese Heiligkeit nicht gesucht und gesetzt werden müsse in einiges bloß äußere Ding, Übung oder Werk, als welches alles, aufs Beste genommen, nur Handleitungen oder auch Früchte der inneren Heiligkeit sind; woraus aber, wenn man die Sache selbst darin setzt und sein Vertrauen darauf stellt, anstatt Gnadenmittel wohl Verhinderungen der Gnade werden können.

Man setze vielmehr die Heiligung nach der Schrift in die wirkliche Reinigung von Unart und Verderben und in die Erneuerung des inneren Menschen von einer Klarheit zur anderen nach dem Bilde dessen, der uns geschaffen hat; oder (welches das Gleiche ist) in die Gleichförmigkeit mit Jesus Christus. Und man suche sie, bei Verleugnung alles anderen, durch Herzensgebet und Einkehr bloß in dem inwendigen Umgang und Gemeinschaft mit Gott, so wie er uns in Christus unaussprechlich nahe ist, um uns kraft dessen Auferstehung durch den Geist (Römer 1,4) der Heiligkeit von Grund aus zu heiligen, zu bewirken und zu beleben.

Und eben dieses ist der sichere Weg zur wahren Mystik oder zum inwendigen Christenleben, es besteht auch großenteils darin.

Ich bin etc.

3. Schein und Sein, Gestalt und Kraft der Gottseligkeit oder des Gottesdienstes
Ehedem an einen Freund holländisch geschrieben

Sie haben den Schein (oder Gestalt) der Gottseligkeit, aber derselben Kraft verleugnen sie.

2. Timotheus 3,5

1

Wenn ich über die Materie der mir mitgeteilten Schrift auch meine Gedanken zurückschicken soll: so sage ich nur kurz, dass alles dasjenige, was nicht das Inwendige und Gott selbst in Christus zum Grund und Ursprung hat, bloß ein Schein und kein Sein oder Wesen des Gottesdienstes zu nennen sei. Aus diesem allgemeinen Satz ist unschwer herzuleiten alles, was ich sonst noch über diese Materie zu sagen habe.

2

Erstlich, wenn wir vor Menschen im Reden, Tun oder Gebärden uns anders aufführen oder bezeigen, als wir’s meinen, oder anders, als wir in der Tat sind oder wünschen zu sein, wie bedeckt und subtil solches auch zugehen möchte: so wandeln wir nicht einfältig, es ist Lügen und keine Wahrheit, oder wenigstens es ist ein gemachtes, verstelltes Ding, ein Schein und kein Sein, ein Gräuel in den Augen Gottes.

3

Nicht nur ist es böse, wenn wir uns besser stellen, als wir sind, sondern es ist auch ein böses Affektieren (Verstellung und gemachtes Wesen), ja, vielfältig eine eitle Ehrsucht, wenn wir uns, es geschehe mit Worten oder auf eine andere Weise, elender, ärmer und böser darstellen, als wir sind, oder als wir glauben und fühlen, dass wir sind.

4

Ich bediente mich aber vorhin mit Bedacht des Ausdrucks: sind oder wünschen zu sein. Denn einer, der böse, hochmütig, zornig usw. ist, dennoch aber die entgegenstehenden Tugenden in Aufrichtigkeit zu haben wünscht, der ist verpflichtet, nach der Anforderung des göttlichen Gesetzes und seines eigenen Gewissens dem Bösen zu widerstehen und es zu unterdrücken, dass es nicht ausbreche: und indem er dieses tut, so heuchelt oder verstellt er sich nicht, im Gegenteil würde er sich verstellen, wenn er’s ausbrechen ließe, da er doch in seinem Herzen das Gute und nicht das Böse meint und wünscht. Sollte aber ein solcher, der das Böse (zum Exempel den Zorn) in sich unterdrückt und sich sanftmütig zeigt, deswegen sich einbilden, dass er schon die Tugend der Sanftmut wesentlich besäße oder bei anderen für einen sanftmütigen Menschen wollen gehalten sein, der würde sich betrügen. Er hat den Schein, aber noch nicht das Sein oder Wesen dieser Tugend.

5

O mein Gott, wie so sehr hat die Heuchelei, Gleißnerei und Verstellung den durch den Sündenfall verstellten Menschen durchdrungen! Und wie so wenig sehen wir diese Gräuel in uns selbst: Da wir der inneren dicken Finsternis und Verwirrung wegen nicht merken, was drinnen ist, weil wir so wenig bei uns selbst und noch weniger bei dir bleiben! Lehre mich, o Gott, der du meinem Äußeren und meinem Inneren so unaussprechlich nahe bist, wandeln unter der Aufsicht deiner Augen, in dem reinen Licht deiner Wahrheit, damit ich einfältig zu Werk gehe in allem meinem Tun und Wesen!

6

Zum anderen folgt aus obigem allgemeinen Satz, dass alle Pflichten des Gottesdienstes, welche nicht die wahre Andacht des Herzens, die Anbetung Gottes im Geist und Wahrheit zu ihrem Grund und Ursprung haben, weiter nichts sind als nur ein Schein, eine Larve, eine Gestalt des Gottesdienstes, aber kein Wesen.

7

Ich merke deswegen an, dass es nicht gut sei, zumal für eine innige im Geist wandelnde Seele, wenn sie gar zu viele äußere gottesdienstliche Übungen annimmt, weil dadurch die innere Kraft und Andacht leicht geschwächt und abgemattet wird: nur muss sie die wenigen gemäßigten Übungen, so sie hat, mit so viel größerer Bedachtsamkeit und Herzensandacht wahrzunehmen sich angelegen sein lassen.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?