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Lavinia

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»Um mit Herrn von Morangy zu tanzen, nicht wahr?« entgegnete Lionel, indem er zornig sein Bild auf den Boden warf und es mit dem Absatz zertrat.

»›Erwägen Sie doch,‹« sagte Lavinia etwas bleich, aber ruhig, »›der Graf von Morangy bietet mir eine Stellung und eine Ehrenrettung vor der Welt. Die Verbindung mit einem alten Lord hat nie recht den schnöden Flecken weggewaschen, der stets an einer verrathenen Frau haftet. Aber ein junger, reicher, adeliger, beneideter und von den Frauen geliebter Mann – das ist etwas anders! Das ist der Ueberlegung werth, Lionel, und ich bin sehr erfreut, daß ich den Grafen bis jetzt geschont habe. Schon lange errieth ich seine ernstgemeinte Absicht.‹«

»O Weiber, die Eitelkeit stirbt bei euch nie!« rief Lionel erboßt, als sie das Zimmer verlassen hatte.

Er kehrte zu Henry in das Gasthaus zurück. Dieser erwartete ihn mit Ungeduld.

»Die Hölle über Sie, Lionel!« schrie er. »Eine gute Stunde erwarte ich Sie hier im Sattel. Was! zwei Stunden zu einer solchen Zusammenkunft! Vorwärts, aufs Pferd! Unterwegs werden Sie mir das erzählen.«

»›Gute Nacht, Henry. Sagen Sie Miß Margaret, das Kopfkissen, das an meiner Stelle im Bett liegt, befinde sich sehr übel.‹«

»Himmel und Erde! was höre ich!« rief Henry. »Sie wollen nicht mit nach Luchon?«

»›Ein ander Mal. Jetzt bleibe ich hier.‹«

»Aber das ist undenkbar. Sie träumen. Sollten Sie sich nicht etwa mit Lady Blake ausgesöhnt haben?«

»›Nicht, daß ich wüßte, im Gegentheil! Doch ich bin müde, ich habe den Spleen und den Rheumatismus. Ich bleibe.‹«

Henry fiel aus den Wolken. Er erschöpfte seine ganze Beredsamkeit, um Lionel zum Fortreiten zu bewegen. Da er aber kein Glück damit hatte, stieg er vom Pferde und warf dem Stallknecht die Zügel zu.

»Gut denn!« rief er, »wenn die Sache so steht, bleibe ich ebenfalls. Die Sache kommt mir so schnurrig vor, daß ich bis zu Ende Zeuge sein will. Zum Teufel mit den Liebschaften in Bagnères und den Reiseprojecten! Mein würdiger Freund Sir Lionel Bridgemont macht sich lächerlich, ich werde der aufmerksame, eifrige Zuschauer bei dem Drama sein.«

Lionel hätte alles in der Welt darum gegeben, hätte er sich diesen leichtsinnigen, schwatzhaften Wächter vom Halse schaffen können. Doch es war unmöglich.

»›Da Sie entschlossen sind, mir zu folgen,‹« sagte er, »›so theile ich Ihnen mit, daß ich zum Balle gehe.‹«

»Zum Ball? Gut! Der Tanz ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen den Spleen und das Gliederreißen.« – –

Lavinia tanzte mit Herrn von Morangy. Nie hatte Lionel sie tanzen sehen. Als sie nach England gekommen war, kannte sie nur den Bolero, und niemals hatte sie sich erlaubt, ihn unter dem sittenstrengen Himmel Großbritanniens zu tanzen. Seitdem hatte sie unsere Contretänze erlernt und übertrug auf sie die wollustathmende Grazie der Spanierinnen im Verein mit einem Hauche englischer Prüderie, die den kühnen Schwung derselben mäßigte. Man stieg auf die Bänke, um sie tanzen zu sehen. Der Graf von Morangy war siegestrunken. Lionel stand fassungslos unter der Menge.

Das Männerherz ist so voll Eitelkeit! Er litt schwer, als er die, welche so lange von ihm beherrscht, von seiner Liebe umklaftert worden war, die vordem nur ihm allein gehört, so daß die Welt es nicht gewagt haben würde, sie aus seinen Armen zurückzufordern, als er sie jetzt frei, stolz, von Huldigungen umrauscht vor sich sah, wie jeder Blick ihr eine Sühne oder einen Ersatz für das Vergangene bot. Als sie an ihren Platz zurückkehrte, glitt Lionel in dem Augenblick, wo der Graf abgehalten wurde, gewandt in ihre Nähe und hob den Fächer auf, den sie eben hatte fallen lassen. Lavinia erwartete nicht, ihn dort zu sehen. Ein leiser Schrei entschlüpfte ihr, und sie ward merklich bleich.

»Mein Gott,« redete sie ihn an, »ich glaubte Sie auf dem Wege nach Bagnères.«

»›Fürchten Sie nichts, Madame‹« erwiderte er leise, »›ich werde Sie bei dem Grafen von Morangy nicht compromittiren.‹«

Lange konnte er sich indessen nicht bezwingen und kam bald zurück, um sie zum Tanze aufzufordern.

Sie nahm es an.

»Muß ich nicht auch den Herrn Grafen um Erlaubniß bitten?« fragte er. –

Der Ball dauerte bis zum Morgen. Lady Lavinia war sicher, daß ein Ball so lange dauere, als sie dort blieb. Begünstigt durch die Verwirrung, die sich allmählich mit dem Vorrücken der Nacht bei einem Feste einschleicht, konnte Lionel oft mit ihr reden. Diese Nacht verdrehte ihm vollends den Kopf. Von Lady Blake's Reizen berauscht, durch die Nebenbuhlerschaft des Grafen angefeuert, über die Huldigungen der Menge, die sich jeden Augenblick zwischen sie und ihn drängte, erzürnt, bemühte er sich hartnäckig, mit aller Gewalt die erloschene Leidenschaft wieder zu beleben; und so lebhaft ließ die Eigenliebe ihn ihren Stachel fühlen, daß er den Ball im Zustande unbeschreiblicher Liebesnarrheit verließ.

Vergeblich suchte er zu schlafen. Henry, der allen Frauen den Hof gemacht und alle Contretänze getanzt hatte, schnarchte aus Leibeskräften. Sobald er erwachte, rieb er sich die Augen und sagte:

»Nun, Lionel, beim leibhaftigen Gott! das ist eine reizende Geschichte, Ihre Aussöhnung mit meiner Cousine. Denn hoffen Sie nicht, mich zu täuschen, ich kenne jetzt das Geheimniß. Als wir in den Saal traten, war Lavinia traurig und tanzte mit zerstreuter Miene, doch sobald sie Sie erblickte, belebte sich ihr Auge, klärte sich ihre Stirn. Sie war wonnetrunken, als Ihr im Walzer sie wie eine Feder durch die Menge wirbeltet. Glücklicher Lionel! in Luchon eine schöne Braut und schöne Mitgift, in Bagnères eine schöne Geliebte und einen großen Triumph!«

»›Lassen Sie mich mit Ihren Faseleien in Ruhe!‹« sagte Lionel übellaunig. –

Henry war zuerst mit dem Ankleiden fertig. Er ging fort, um zu sehen, was es Neues gäbe, und kam unter dem gewohnten Mordlärm bald zurück.

»O Gott, Henry,« sagte sein Freund zu ihm, »werden Sie denn nie diese dröhnende Stimme und die schrecklichen Gesten sich abgewöhnen? Man sollte meinen, Sie kämen immer geradewegs von der Hasenjagd und hielten die Leute, mit denen Sie reden, für losgekoppelte Leithunde.«

»›Aufgesessen! Aufgesessen!‹« schrie Henry. »›Lady Lavinia Blake sitzt zu Roß und reitet nach Gèdres mit noch zehn andern jungen Närrinnen und wer weiß wieviel Jungfernknechten, der Graf von Morangy voran – was, wohl gemerkt, nicht besagen soll, er sei auch bei ihr allen andern voran!«

»Ruhig, Hanswurst!« schrie Lionel. »Allerdings in den Sattel und fort!«

Die Cavalcade hatte einen Vorsprung gewonnen. Die Straße nach Gèdres ist ein steiler Pfad, eine in den Fels gehauene Treppe, die am Abgrunde entlang läuft und den Pferden tausend Schwierigkeiten, den Menschen tausend Gefahren bietet. Lionel setzte sein Pferd in gestreckten Galopp. Henry glaubte, sein Freund sei toll, aber da er bedachte, die Ehre gebiete, nicht zurückzubleiben, sprengte er ihm nach. Ihre Ankunft war ein abenteuerlicher Zwischenfall für die Caravane. Lavinia zitterte beim Anblick dieser beiden Tollköpfe, die am Rande des furchtbaren Schlundes daherbrausten. Als sie Lionel und ihren Cousin erkannte, erbleichte sie und wäre beinahe vom Pferde gesunken. Der Graf von Morangy merkte etwas und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Er war eifersüchtig.

Das war ein Sporn mehr für Lionel. Den ganzen Tag über kämpfte er hartnäckig um den geringsten Blick Lavinia's. Die Schwierigkeit, mit ihr zu reden, der lebhafte Ritt, die Gemütsbewegung, die der großartige Anblick der Landschaft, die sie durchzogen, hervorrief, der geschickte und stets liebenswürdige Widerstand Lady Blake's, ihre Gewandtheit beim Reiten, ihre Kühnheit, ihre Anmuth, der stets poetische und doch immer natürliche Ausdruck ihrer Empfindungen – das alles versetzte Lionel vollends in Schwärmerei. Es war ein recht mühevoller Tag für die arme Dame, die von zwei Liebhabern belagert, zwischen beiden das Gleichgewicht erhalten wollte. Dankbar begrüßte sie daher ihren Cousin und seine tollen Schwänke, als er sein Pferd zwischen sie und ihre beiden Anbeter drängte.

Beim Anbruch der Nacht bedeckte sich der Himmel mit Wolken. Ein ernstliches Unwetter war im Anzuge. Die Cavalcade verdoppelte den Schritt, aber sie war noch mehr als eine Meile von Saint-Sauveur entfernt, als der Sturm losbrach. Die Dunkelheit wurde undurchdringlich, die Pferde scheuten, das des Grafen von Morangy ging mit ihm durch. Der kleine Trupp löste sich, und es bedurfte aller Anstrengungen der Führer, die ihn zu Fuß begleiteten, um zu verhindern, daß nicht ernstliche Unfälle den so heiter begonnenen Tag zu einem traurigen Abschluß brächten.

Lionel, in der furchtbaren Dunkelheit verloren, gezwungen, am Felsen entlang zu gehen und das Pferd am Zügel zu führen, aus Besorgniß, es könne sich mit ihm in den Abgrund stürzen, war von lebhafter Unruhe beherrscht. Trotz aller Anstrengungen hatte er Lavinia verloren und suchte sie seit einer Viertelstunde mit peinlicher Unruhe, als ein Blitz ihm eine Frauengestalt zeigte, die etwas oberhalb des Weges auf einem Felsblock saß. Er stand still, lauschte und erkannte Lady Blake's Stimme. Doch es war ein Mann bei ihr – das konnte nur Herr von Morangy sein. Lionel verfluchte ihn vom Grund der Seele, und entschlossen, zum wenigsten das Glück dieses Nebenbuhlers zu stören, kletterte er so gut es ging auf das Paar zu. Welche Freude, als er Henry neben seiner Cousine erkannte! Dieser räumte ihm als gutherziger, selbstloser Genoß seinen Platz ein und entfernte sich sogar, um die Pferde in Obhut zu nehmen.

Nichts ist so feierlich, so herrlich, als das Tosen des Ungewitters im Gebirge. Die mächtige Stimme des Donners verdoppelt sich und wiederhallt in der Tiefe der Schlünde, über die er hinwegrollt, und der Wind, der die weiten Tannenwälder peitscht und an den Fels drückt wie ein Gewand an den Körper des Menschen, verfängt sich in den Schluchten und stößt dort tiefe Klagelaute aus, so schrill und langgezogen wie Seufzer. Lavinia, in den Anblick des imposanten Schauspiels versunken, lauschte auf das Rollen in den erschütterten Bergen und harrte auf einen neuen Blitzstrahl, der sein bläuliches Licht über die Landschaft ergösse. Als er ihr Lionel ihr zur Seite an der Stelle, die soeben noch Henry eingenommen hatte, zeigte, fuhr sie zusammen. Lionel glaubte, das Gewitter erschrecke sie und ergriff ihre Hand, um sie zu beruhigen. Ein neuer Blitz zeigte ihm Lavinia mit auf das Knie gestütztem Ellenbogen und in die Hand gesenktem Kinn, wie sie mit begeistertem Blick den grimmen Kampf der in Aufruhr gerathenen Elemente überschaute. »O, wie schön ist das!« rief sie ihm zu, »wie feurig und doch so sanft ist dieser bläuliche Wetterstrahl! Haben Sie die Felszacken gesehen, strahlend wie Saphire, und den blauschimmernden Hintergrund, auf dem die schneebedeckten Gipfel sich wie riesige Gespenster in ihren Leichentüchern abheben? Haben Sie auch bemerkt, wie bei diesem schnellen Wechsel von Licht und Dunkel alles sich zu bewegen und zu regen scheint, als ob die Berge wankten und zusammenstürzen wollten?«

 

»›Ich sehe hier nur Sie, Lavinia‹« erwiderte er ihr ungestüm, »›ich höre nur Ihre Stimme, athme nur Ihren Hauch, empfinde nichts anderes als Ihre Nähe. Wissen Sie, daß ich Sie wahnsinnig liebe? Ja, Sie wissen es! Sie haben es heute wol bemerkt, haben es vielleicht gewollt – triumphiren Sie, wenn dem so ist! Die Stirn im Staube, liege ich zu Ihren Füßen und bitte Sie um Verzeihung, um Vergessen des Vergangenen. Ja, ich fordere die Zukunft von Ihnen, fordere sie mit aller Leidenschaft, und Sie müssen sie mir gewähren, Lavinia! Denn glühend sehne ich mich nach Ihnen, ich habe Rechte auf Sie‹« – –

»Rechte?« entgegnete Lavinia und zog ihre Hand zurück.

»›Ist das nicht ein Recht, ein furchtbares Recht, das Böse, das ich dir angethan, Lavinia? Und da du es mir zugestandest, um dein Leben zu zerstören – darfst du es mir jetzt entziehen, wo ich wieder gut machen und mein Verbrechen sühnen will?‹«

Man weiß, was ein Mann in solchem Falle alles sagen kann. Lionel war beredter, als ich es an seiner Stelle sein könnte. Er hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, und da er bezweifelte, Lady Blake's Widerstand auf andere Weise zu überwinden und wohl sah, daß er, wenn er hinter den Liebesbeweisen seines Rivalen zurückblieb, diesem einen zu greifbaren Vortheil einräume, so erhob er sich zu gleicher Selbstverläugnung: er bot Lady Lavinia seinen Namen und sein Vermögen.

»Woran denken Sie!« sagte diese ergriffen. »Sie würden auf Miß Ellis verzichten, jetzt, da sie mit Ihnen verlobt, da der Hochzeitstag bestimmt ist?«

»›Ich werde es thun‹« entgegnete er. »›Ich werde eine That begehen, die die Welt schmählich und strafbar finden wird. Vielleicht muß ich sie mit meinem Blute sühnen, aber ich bin zu allem bereit, um Sie zu erringen. Denn die größte Schuld meines Lebens ist die, daß ich Sie verkannt habe, und meine erste Pflicht ist, zu Ihnen zurückzukehren. O reden Sie, Lavinia! Geben Sie mir das Glück zurück, das ich mit Ihnen verlor! Heute werde ich es zu schätzen und zu erhalten wissen. Denn auch ich bin verändert: ich bin nicht mehr der ehrgeizige, ruhelose Mann, den die unbekannte Zukunft mit trügerischen Bildern quälte. Heute kenne ich das Leben und weiß, was die Welt mit ihrem falschen Glanze werth ist. Ich weiß, daß keiner meiner Triumphe einen Ihrer Blicke aufwiegt. Stets floh mich das Trugbild des Glücks, das ich verfolgte, bis zu dem Tage, wo es mich zu Ihnen zurückbringt. O, Lavinia, kehre auch du zu mir zurück! Wer wird dich lieben wie ich? Wer wird wie ich die Größe, die Nachsicht, die Güte deiner Seele erkennen?‹«

Lavinia schwieg, aber ihr Herz pochte so heftig, daß Lionel es bemerkte. Ihre Hand zitterte in der seinen, und Sie versuchte nicht, sie zurückzuziehen, ebensowenig als eine Flechte ihres Haares, die der Wind gelöst hatte, und die Lionel mit Küssen bedeckte. Sie fühlten den Regen nicht, der in großen, vereinzelten Tropfen herabfiel. Der Wind hatte sich gelegt, der Himmel klärte sich etwas auf, und der Graf von Morangy kam zu Ihnen, so schnell sein hinkendes, hufeisenberaubtes Pferd, das ihn beim Sturze gegen einen Felsblock beinahe getödtet hätte, es erlaubte.

Lavinia bemerkte ihn endlich und entriß sich heftig Lionels leidenschaftlichem Feuer. Dieser, wüthend über den widrigen Zufall, aber voll Hoffnung und Liebe, half ihr wieder aufs Pferd und begleitete sie bis an die Thür ihres Hauses. Dort sagte sie mit gesenkter Stimme: »Lionel, Sie haben mir Anerbietungen gemacht, deren ganzen Werth ich fühle. Ich kann darauf nicht antworten, ohne reiflich überlegt zu haben« – –

»›O Gott! Dieselbe Antwort gaben Sie Herrn von Morangy!‹«

»Nein, nein, nicht dieselbe,« antwortete sie bewegt. »Doch Ihre Anwesenheit könnte zu lächerlichen Gerüchten Anlaß geben. Wenn Sie mich wirklich lieben, Lionel, werden Sie mir Gehorsam schwören.«

»›Ich schwöre bei Gott und Ihnen!‹«

»Gut denn! Reiten Sie sofort ab und kehren Sie nach Bagnères zurück. Ich meinerseits schwöre Ihnen, daß Sie binnen achtundvierzig Stunden meine Antwort empfangen werden.«

»›Aber großer Gott, was soll ich während dieser Ewigkeit beginnen?‹«

»Hoffen Sie!« sagte Lavinia und schloß hastig die Thür hinter sich, als ob sie zuviel zu sagen fürchte.

Lionel hoffte in der That. Das Wort Lavinia's und die Argumente seiner Eitelkeit waren ihm Grund genug.

»Sie thun Unrecht, die Partie aufzugeben,« sagte Henry unterwegs. »Lavinia fing an, weich zu werden. Auf Ehre, bei dieser Gelegenheit sind Sie mir unbegreiflich, Lionel. Wenn es nicht etwa blos geschehen ist, um nicht Morangy im Besitz des Schlachtfeldes zu lassen – – – Ha! Sie sind verliebter in Miß Ellis, als ich dachte!«