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Der Müller von Angibault

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»Wie verstehen Sie das?«

»Wie du selbst es verstehst. Ich habe immer Vertrauen zu dir gehabt und du wirst es nicht missbrauchen. Du weißt, ich möchte das Gut kaufen, aber nicht zu viel dafür bezahlen.«

»Ich weiß, dass Sie es nicht nach seinem Werte bezahlen wollen.«

»Nach seinem Werte! Nach seinem Werte! Das hängt von den Umständen ab. Wenn es für eine andere ein schlechter Verkauf wäre, so ist’s für sie, die gar zu gerne aus dem Knettrog, worin ihr Mann sie gelassen, herauskommen möchte, ein günstiger.«

»Ich weiß das, Herr Bricolin, ich kann Ihre ehrgeizigen Gedanken an meinen Fingern abzählen. Sie wollen die Verkäuferin um fünfzigtausend Francs herabdrücken, wie die Gesetzleute sagen.«

»Nein, durchaus nicht herabdrücken. Ich habe offenes Spiel mit ihr gespielt. Ich sagte ihr, was ihr Gut wert sei, nur sagte ich ihr zugleich, dass ich es nicht nach seinem völligen Werte bezahlen könne, und zehntausend Millionen Donnerwetter sollen mich erschlagen, wenn ich auch nur um einen Liard höher hinausgehen kann und will!«

»Sie haben aber schon anders gesprochen, ’s ist noch nicht lange her. Sie haben mir gesagt, dass Sie das Gut nach seinem Werte bezahlen wollten und dass, wenn es schlechterdings notwendig wäre, Sie noch darüber hinaus bieten.«

»Du faselst, das habe ich nicht gesagt.«

»Bitte sehr um Entschuldigung! Erinnern Sie sich nur gefälligst. Es war auf dem Jahrmarkt zu Cluis und Herr Grouard, der Maire, kann es bezeugen.«

»Er kann es nicht mehr bezeugen, er ist tot.«

»Aber ich, ich kann es beschwören.«

»Du wirst es nicht tun!«

»Das hängt von…«

»Von wem hängt das ab?«

»Von Ihnen.«

»Wieso?«

»Das Benehmen der Ihrigen gegen mich wird auch das meinige bestimmen, Herr Bricolin. Ich bin der schlechten Behandlung von Seiten ihrer Frau und der Beschimpfungen, die sie mir antut, überdrüssig, ich weiß, dass sie deren noch mehr im Vorrat hat, dass sie Ihrer Tochter verboten, mit mir sprechen, mit mir zu tanzen, in meine Mühle zu kommen, um ihre Amme zu besuchen, und was dergleichen Kränkungen mehr sind, über die ich mich nicht beklagen würde, so ich sie verdient hätte, die ich aber beleidigend finde, weil sie unverdient sind.«

»Wie, das ist alles, großer Louis? Und ein hübsches Geschenk, ein Bankbillet von fünfhundert Francs z, B. wäre dir das nicht lieber?«

»Nein, Herr!« versetzte der Müller trocken.

»Du bist ein Einfaltspinsel, Bursche. Fünfhundert Francs in der Tasche eines ehrlichen Mannes sind mehr wert, als eine Bourrée16 auf dem Sand. Liegt dir denn so viel daran, mit meiner Tochter zu tanzen?«

»Ich halte um meiner Ehre willen darauf, Herr Bricolin. Ich habe stets vor aller Welt Augen die Bourrée mit ihr getanzt, und wenn sie mir jetzt den Schimpf einer Abweisung zufügte, so könnte man das für wahr halten, was Ihre Frau austrompetet, dass ich nämlich ein unehrenhafter und ungezogener Mensch sei. Ich will mich nicht dafür ansehen lassen und es steht nun bei Ihnen, ob Sie mich kränken wollen, ja oder nein.«

»Tanze mit Rose, Bursche, tanze nur zu!« schrie der Pächter mit einer Freude, welcher tiefe Bosheit beigemischt war; »tanze so viel mit ihr, als du willst, wenn du damit zufrieden bist!«

›Wir wollen sehen‹, dachte der Müller, mit seiner Rache zufrieden. »Aber da kommt die Dame von Blanchemont«, sagte er dann.

»Ihre Frau hat mit ihrem Gelärme mir nicht Zeit gelassen, der Dame über die Ausrichtung ihrer Aufträge Bericht zu erstatten. Wenn sie mir über ihre Angelegenheiten sprechen sollte, will ich Ihnen ihre Absichten mitteilen.«

»Ich lasse dich bei ihr«, entgegnete Herr Bricolin aufstehend. »Vergiss nur nicht, dass du ihre Entschlüsse lenken kannst. Die Geschäfte langweilen sie und sie möchte schnell davon loskommen. Mache ihr nur recht verständlich, dass ich unerschütterlich sei. Und jetzt will ich zu der Thibaude gehen, um ihr in betreffs deiner eine Lektion zu geben.«

›Zwiefacher Schelm‹, sagte der große Louis zu sich, als er den Pächter schwerfällig weghumpeln sah, ›zähle darauf, ich will dir aus dem ff dienen! Was da! Schon weil er mir so etwas zutraut, wollte ich, er müsste fünfzigtausend Francs daranrücken und noch zwanzigtausend dazu!‹

21. Kapitel.
Der Müllerbursche

»Meine liebe Dame«, sagte der Müller, welcher Marcelle von Rose gefolgt sah, eiligst zu der Ersten, »ich habe Ihnen tausend Dinge zu sagen, kann aber in zwei Minuten nicht damit fertig werden. Zudem haben hier (von Jungfer Rose spreche ich nicht) die Wände Ohren und wollte ich allein mit Ihnen spazieren gehen, so könnte das allerlei Verdacht erregen… und doch muss ich mit Ihnen sprechen. Wie ist es anzufangen?«

»Es gibt ein ganz einfaches Mittel«, entgegnete Frau von Blanchemont. »Ich werde heute spazieren gehen und den Weg nach Angibault wohl finden.«

»Besonders wenn Jungfer Rose Ihnen denselben zeigen wollte«, meinte der große Louis in dem Augenblicke, als Rose eintrat und die letzten Worte Marcelles hörte.

»Wenn sie nämlich«, setzte er bei, »nicht noch allzu sehr über mich erzürnt ist.«

»Ah, großer Sausewind, Sie sind daran schuld, dass meine Mutter mich nicht übel auszanken wird«, sagte Rose. »Sie hat noch nichts zu mir gesagt, aber bei ihr ist aufgeschoben nicht aufgehoben.«

»Nein, Jungfer Rose, nein, fürchten Sie nichts. Ihre Mama wird diesmal, Gott sei Dank, kein Wort sagen. Ich habe mich gerechtfertigt, Ihr Papa hat mir verziehen und ist gegangen, um auch Frau Bricolin zu besänftigen. Im Falle Sie mir also meine Dummheit nicht nachtragen…«

»Sprechen wir nicht davon«, versetzte Rose errötend, »ich werde es Ihnen nicht nachtragen, großer Louis. Nur hätten Sie beim Hinausgehen Ihre Entschuldigung mit einer weniger schreienden Stimme vorbringen können, denn Sie machten, dass ich vor Schrecken erwachte.«

»Sie schliefen also? Das wusste ich nicht.«

»Ei, Sie schliefen keineswegs, kleine Duckmäuserin, Sie!« sagte Marcelle, »da Sie ja Ihre Vorhänge so wütend zuhielten.«

»Ich schlief noch halb«, erwiderte Rose, indem sie ihre Verwirrung durch eine verdrießliche Miene zu maskieren suchte.

»Was am offenbarsten ist«, bemerkte der Müller schmerzvoll, »ist, dass sie mir darüber böse ist.«

»Nein, Louis, ich verzeihe dir, da du nicht wusstest, dass ich mich dort befände«, sagte Rose, welche es sich zu sehr angewöhnt hatte, den großen Louis, den Freund ihrer Kinderjahre, zu duzen, um nicht oftmals, sei es aus Zerstreuung, sei es absichtlich, in diese Gewohnheit zurückzufallen. Sie wusste recht gut, dass ein einziges Wort von ihr, von diesem köstlichen Du begleitet, die Traurigkeit ihres Liebhabers in unbegrenzte Freude verwandle.

»Und dennoch«, entgegnete der Müller, dessen Augen vor Vergnügen funkelten, »wollen Sie heute nicht die gnädige Frau Marcelle nach der Mühle begleiten?«

»Was machen, großer Louis, da Mama es mir verboten hat, ich weiß nicht warum?«

»Ihr Papa wird es Ihnen erlauben. Ich habe mich bei ihm über die Härte der Frau Bricolin beklagt, er missbilligt dieselbe und hat mir versprochen, seiner Dame die Vorurteile auszureden, welche sie, ich weiß ebenfalls nicht warum, gegen mich hegt.«

»Ah, desto besser, wenn es so ist!« rief Rose aus; »wir werden reiten, nicht wahr, gnädige Frau Marcelle? Sie besteigen meine kleine Stute und ich werde Vaters Klepper nehmen; er ist sehr sanft und geht doch auch sehr rasch.«

»Und ich«, sagte der kleine Eduard, »ich will ebenfalls reiten.«

»Das ist misslich«, entgegnete ihm die Mutter, »denn ich würde es kaum wagen, dich vor mich auf den Sattel zu nehmen.«

»Auch ich nicht«, bemerkte Rose, »unsere Pferde sind ziemlich lebhaft.«

»O, ich will nach Angibault, ich!« rief der Knabe aus. »Mutter, führe mich nach der Mühle.«

»Es ist zu weit für Ihre kleinen Beine«, sagte der Müller, »aber ich will Sie hinbringen, wenn Ihre Mama es zugibt. Wir werden mit meinem Karren vorausfahren und die Kühe melken lassen, dass die Damen bei ihrer Ankunft frischen Rahm vorfinden.«

»Sie können ihm das Kind recht wohl anvertrauen«, sagte Rose zu Marcelle, »er ist so gut mit den Kindern. Ich weiß davon zu sagen, ich!«

»O Sie, wie gut Sie waren!« sagte der Müller voll Rührung. »Sie hätten sollen immer so bleiben!«

»Dank für das Kompliment, großer Louis!«

»Ich will nicht sagen, dass Sie nicht mehr gut seien, wohl aber, dass Sie hätten immer so klein bleiben sollen. Wie hatten Sie mich damals lieb! Sie konnten mich gar nicht verlassen und hingen mir immer am Halse!«

»Es wäre spaßhaft«, versetzte Rose halb verwirrt, halb spöttisch, »wenn ich diese Gewohnheit bis jetzt beibehalten hätte.«

»Nun?« fragte der Müller, sich an Marcelle wendend, »soll ich den Kleinen mitnehmen? Ist’s Ihnen recht?«

»Ich anvertraue Ihnen denselben mit aller Ruhe«, antwortete Frau von Blanchemont, ihm ihren Sohn in die Arme legend.

»Ah, welche Freude!« rief das Kind, »Radschaufel, du wirst mich mit deinen Armen in die Höhe heben, damit ich den ganzen Weg entlang die reifen Zwetschgen von den Bäumen herunterkriegen kann!«

»Ja, mein Herr«, entgegnete der Müller lachend, »unter der Bedingung, dass du mir keine auf die Nase fallen lassest.«

Der große Louis fuhr weg und auf seinem Karren mit Eduard spielend, der ihm das Herz pochen machte, indem er ihm all’ die Anmut, alle die Liebkosungen und die Schelmereien Roses in ihren Kinderjahren ins Gedächtnis zurückrief, näherte er sich seiner Mühle, als er auf der Wiese Heinrich Lemor erblickte, welcher auf ihn zukam, aber sogleich umkehrte und schnell in das Haus eilte, um sich zu verbergen, als er Eduard an der Seile des Müllers erblickte.

 

»Bringe Sophie auf die Weide«, sagte er zu seinem Müllerburschen, indem er sich der Türe näherte, »und Ihr, Mutter, unterhaltet Euch mit dem Kinde und gebt auf dasselbe Acht, wie auf Euern Augapfel. Ich muss in der Mühle nach etwas sehen.«

Er ging, um Lemor aufzusuchen, welcher sich in seiner Kammer eingeschlossen hatte und, dem Müller mit Vorsicht die Türe öffnend, sagte:

»Das Kind kennt mich; ich musste seinen Blicken ausweichen.«

»Aber wer, zum Teufel! konnte es denn ahnen, dass Sie noch hier seien?« fragte der Müller, mit Mühe seiner Überraschung Herr werdend. »Ich sagte Ihnen ja heute Morgen Lebewohl und glaubte, Sie befänden sich schon mit vollen Segeln auf dem Wege nach Afrika. Was für ein irrender Ritter oder was für eine gequälte Seele sind Sie denn?«

»Ich bin in der Tat eine gequälte Seele, mein Freund. Haben Sie Mitleid mit mir. Ich war eine Meile weit gegangen, dann setzte ich mich an den Rand einer Quelle, träumte, weinte und kehrte um. Ich kann nicht von hier wegkommen!«

»Gut, so hab’ ich Sie gern«, schrie der Müller, indem er ihm heftig die Hand drückte. »Sehen Sie, so ist’s mir mehr denn hundertmal gegangen. Ja, mehr denn hundertmal habe ich Blanchemont verlassen mit dem Schwure, niemals wieder einen Fuß dorthin zu setzen, aber es fand sich immer irgendeine Quelle am Wege, an die ich mich hinsetzte, um zu weinen, und welche die Eigenschaft besaß, mich dahin zurückkehren zu machen, woher ich gekommen. Doch hören Sie, mein Junge, Sie müssen auf Ihrer Hut sein. Ich wünschte, Sie blieben so lange bei uns, als Sie sich nicht werden zum Fortgehen entschließen können. Das wird lange sein, ich seh’ es voraus. Desto besser, ich liebe Sie, ich wollte Sie diesen Morgen zurückhalten, Sie kommen von selbst zurück, und das macht mich glücklich und ich danke Ihnen dafür. Allein Sie müssen auf einige Stunden weg. Sie kommen hieher.«

»Alle beide?« rief Lemor aus, den großen Louis sogleich verstehend. »Ja, alle beide. Ich konnte der Frau von Blanchemont kein Wort über Sie sagen, Sie kommt hieher, um über Geldangelegenheiten mit mir zu sprechen, ohne zu wissen, dass ich mit ihr über Herzenssachen zu reden habe. Ich will nicht, dass sie Ihr Hiersein erfahre, bevor ich sicher bin, dass sie mir es nicht übelnimmt, Sie hieher gebracht zu haben. Zudem möchte ich ihr keine solche Überraschung bereiten, besonders in Gegenwart Roses, welche zweifelsohne von alledem nichts weiß. Verbergen Sie sich also. Als ich wegfuhr, verlangten sie schon ihre Pferde. Sie werden zwar noch gefrühstückt haben, aber so, wie schöne Damen frühstücken, wie Grasmücken nämlich; ihre Pferde sind nicht lässig und so können sie jeden Augenblick hier sein.«

»Ich gehe … ich fliehe!« sagte Lemor, ganz bleich und bebend, »ach, mein Freund, sie wird hieher kommen…«

»Ich verstehe, es macht Ihnen das Herz bluten, dass Sie sie nicht sehen sollen. Ja, ’s ist hart! Wenn, ich mich auf Sie verlassen dürfte … wenn Sie mir schwören wollten, dass Sie sich nicht sehen lassen wollten, dass Sie, während die Damen da sind, weder Hand noch Fuß rühren wollten … könnte ich Sie wohl an einen Ort hinbringen, wo Sie sie sehen könnten, ohne selbst gesehen zu werden.«

»O, lieber großer Louis, trefflicher Freund, ich gelobe, ich schwöre! Verbergen Sie mich, und wäre es unter dem Mühlstein Ihrer Mühle.«

»Teufel, da wären Sie übel daran, denn die große Louise hat härtere Knochen als Sie. Ich werde Sie weicher betten, indem ich Sie auf meinen Heuboden bringe, von wo aus Sie durch die Dachluke die Damen sehen können. Ich bin nicht eben böse darüber, dass Sie Rose Bricolin sehen, denn Sie können mir hernach sagen, ob Sie in Paris viele Herzoginnen gekannt haben, die hübscher als sie gewesen wären. Aber warten Sie, ich muss sehen, was vorgeht.«

Hiemit ging der große Louis weg, um von einer Stelle seines Heimwesens aus, wo man die Türme von Blanchemont sehen konnte, die dahinführenden Wege auszuspähen. Als er sich überzeugt hatte, dass die beiden Amazonen noch nicht sichtbar wären, kehrte er zu seinem Gefangenen zurück.

»Da, mein Kamerad«, sagte er, »haben Sie einen Spiegel, der zwei Sous gekostet hat, und ein echtes Müllerrasiermesser. Tun Sie mir den Gefallen, Ihren schwarzen Bocksbart abzuscheren. Der ist in einer Mühle schlecht am Platze, denn er gibt ja ein wahres Nest für das Mehl ab. Und dann, wenn man unglücklicherweise einen Zipfel Ihrer Schnauze erblicken sollte, wird Sie diese Verwandlung weniger leicht erkennbar machen.«

»Sie haben Recht«, entgegnete Lemor, »und ich will Ihnen sogleich gehorchen.«

»Wissen Sie, was ich an die Schur dieses schwarzen Vlieses für einen Gedanken knüpfe?«

»Was für einen?«

»Sie sollten bei mir bleiben, bis Sie sich entschieden hätten, meiner verehrten Dame keinen Kummer mehr zu machen und ihre verrückten Ansichten über das Vermögen zu ändern. Auch wenn Sie nur einige Tage bleiben wollten, braucht man nicht zu wissen, wer Sie sind, und Ihr Bart gibt Ihnen ein gewisses bürgerliches Ansehen, welches die Blicke auf sich zieht. Ich habe gestern Abend meiner guten Mutter gesagt, Sie seien ein Feldmesser. Da habe ich zum ersten Mal gelogen, und die Lüge ist noch dazu eine einfältige. Ich hätte besser getan, ihr kurz und gut Ihre Lage zu entdecken. Übrigens wird meine Mutter, welche nichts in Erstaunen setzt, es ganz einfach finden, dass Sie vom Katasterwesen zur Mechanik übergegangen seien. Sie müssen also Müller werden, mein Lieber, das wird das Beste sein. Sie werden sich mit meiner Mühle beschäftigen oder sich wenigstens das Ansehen dieser Beschäftigung geben. Sie besitzen gewiss Kenntnisse in dem Fache und Sie werden den Anschein haben, als berieten Sie mich bei Herstellung eines neuen Mahlgangs. So werden Sie für eine nützliche Bekanntschaft gelten, welche ich in der Stadt gemacht, und Ihre Anwesenheit wird niemand auffallen. Ich bin Adjunkt, ich stehe gut für Sie und deshalb wird niemand Ihren Pass zu sehen verlangen. Der Feldhüter ist zwar etwas neugierig und schwatzhaft, allein ein paar Kannen Wein werden ihm die Zunge lähmen. Da haben Sie meinen Plan. Sie müssen ihn billigen oder ich gebe Sie auf.«

»Ich unterwerfe mich, ich werde Ihren Müllerknecht machen, ich werde mich verborgen halten, wenn ich nur nicht fort muss, ohne sie gesehen zu haben, und wär’s auch nur hier und für einen Augenblick.«

»Bst, ich höre den Hufschlag auf den Kieseln: tric … das ist die schwarze Stute der Jungfer Rose: trac … das ist der graue Klepper des Herrn Bricolin. Nun sind Sie rasiert und gewaschen, und ich versichere Sie, dass Sie hundertmal besser aussehen denn vorhin. Gehen Sie auf den Heuboden und ziehen Sie den Laden der Dachluke zu, Sie können durch eine Ritze desselben gucken. Wenn mein Knecht hinaufkommen sollte, so stellen Sie sich schlafend. Ein Mittagsschläfchen auf dem Heuboden ist ein Vergnügen, welches sich die Landleute oft machen, und eine Beschäftigung, die ihnen viel christlicher däucht als die, mit gekreuzten Armen und offenen Augen nachzudenken. Adieu! Da ist Jungfer Rose. Sehen Sie, die Voraufreitende! Bemerken Sie, wie sicher und anmutig sie einhertrabt?«

»Schön, wie ein Engel!« versetzte Lemor, der nur Marcelle gesehen hatte.

22. Kapitel.
Am Flussufer

Der große Louis, von jenen zarten, einer keuschen Liebe entstammenden Eingebungen des Herzens geleitet, hatte im Vorbeigehen angeordnet, dass die Milch und das Obst unter der Rebenlaube aufgetragen würden, welche den Zugang zu der Türe seines Hauses zierte, in kleinem Abstand gerade der Mühle gegenüber, von wo aus Lemor, auf dem Heuboden zusammengekauert, Marcelle sehen und sogar hören konnte.

Der ländliche Imbiss war, dank der mutwilligen Vertraulichkeit Eduards mit dem Müller und den allerliebsten Koketterien Roses gegen ihren Liebhaber, sehr heiter.

»Nehmen Sie sich in Acht, Rose«, sagte Frau von Blanchemont dem jungen Mädchen ins Ohr. »Sie machen sich heute gar zu anbetungswürdig und müssen bemerken, dass Sie ihm den Kopf verdrehen. Es scheint mir, Sie spotten meiner Worte oder Sie seien geneigt, sich ernsthafter einzulassen.«

Rose wurde verwirrt, blieb einen Augenblick nachdenklich und begann dann wieder ihre lebhaften Neckereien, als hätte sie bei sich beschlossen, die Liebe, welche sie verursachte, sich gefallen zu lassen. Sie hatte im Grunde ihres Herzens für den großen Louis stets eine lebhafte Freundschaft empfunden und es war also nicht anzunehmen, dass sie ein neckisches Spiel mit ihm treibe, im Falle sie nicht der Möglichkeit gewiss gewesen wäre, in dieser schwesterlichen Freundschaft große Fortschritte zu machen. Der Müller fühlte, ohne sich zu schmeicheln, ein instinktmäßiges Vertrauen und seine redliche Seele sagte ihm, Rose sei viel zu gut und zu rein, um ihn kaltblütig zu quälen. Es machte ihn also glücklich, sie in seiner Nähe so heiter und lebhaft zu sehen, und er ließ sie nur äußerst gerne mit seiner Mutter am Tische zurück, als er bemerkte, dass Marcelle aufgestanden sei und ihm verstohlener Weise ein Zeichen gebe, ihr auf das gegenüberliegende Flussufer zu folgen.

»Ei, lieber großer Louis«, nahm Frau von Blanchemont das Wort, »es kommt mir vor, als wären Sie weniger traurig denn sonst, und als könnte ich die Ursache erraten.«

»Ach, gnädige Frau Marcelle, Sie wissen alles, wie ich wohl sehe, und ich brauche Ihnen nichts mehr zu sagen. Ich glaube, Sie Ihrerseits könnten mir mehr sagen als ich weiß, denn es scheint mir, man müsse großes Vertrauen zu Ihnen haben.«

»Ich will Rose nicht bloßstellen«, versetzte Marcelle lächelnd. »Die Frauen dürfen einander nicht verraten. Indessen glaube ich, gleich Ihnen, hoffen zu dürfen, dass es Ihnen nicht unmöglich sein wird, ihr Liebe für Sie einzuflößen.«

»Ach, wenn sie mich liebte! – Ich wäre damit zufrieden und glaube, ich würde nicht mehr verlangen; denn ich wäre imstande, an dem Tage, wo sie mir’s sagte, vor Freude zu sterben.«

»Mein Freund, Sie lieben innig und edel und deshalb wäre es für Sie kaum zu wünschen, minder geliebt zu werden, bevor man daran gedacht hätte, die Hindernisse von Seite der Familie aus dem Wege zu räumen. Ich nehme an, Sie hätten mit mir über diese Sache zu sprechen, und deshalb beeilte ich mich so sehr, Ihrer Einladung Folge zu leisten. Lassen Sie also sehen, die Zeit ist kurz und unsere Gesellschaft wird sich bald wieder vereinigen … Inwiefern kann ich, wie Rose mir zu verstehen gab, auf den Willen ihres Vaters einen Einfluss ausüben?«

»Rose gab Ihnen das zu verstehen?« rief der Müller entzückt aus. »Sie denkt also daran? Sie liebt mich also? Ach, gnädige Frau Marcelle, und Sie haben mir dies nicht sogleich gesagt! … Ei, was kümmert mich das Übrige, wenn sie mich liebt und mich heiraten will?«

»Sachte, mein Freund. So weit hat sich Rose noch nicht eingelassen. Sie hegt für Sie die Zueignung einer Schwester und wünscht das Verbot widerrufen zu sehen, mit Ihnen zu sprechen, zu Ihnen zu kommen, kurz, Sie als Freund zu behandeln, wie sie es bis jetzt getan. Deshalb hat sie mich gebeten, Ihre Partei zu ergreifen und Sie bei ihren Eltern in Schutz zu nehmen, dadurch, dass ich in meinen Verhandlungen mit ihnen einige Festigkeit beweise. Die Sache stellt sich also folgendermaßen heraus, großer Louis! Herr Bricolin möchte mir mein Gut gerne wohlfeil abkaufen, und wenn Rose Sie vielleicht liebt, könnte ich ihr Glück und das Ihrige dadurch sicherstellen, dass ich meine Einwilligung an die Bedingung eurer Heirat knüpft. Wenn Sie glauben, es lasse sich so machen, so zweifeln Sie nicht daran, dass ich das kleine Opfer von Herzen gern bringe.«

»Das kleine Opfer! Sie können nicht daran denken, gnädige Frau Marcelle! Sie halten sich noch für so reich. Sie sprechen von fünfzigtausend Francs wie von einem Pfifferling. Sie vergessen, dass diese Summe jetzt ein großer Teil Ihres Vermögens ist. Und Sie glauben, ich würde ein solches Opfer annehmen? O, lieber wollte ich auf der Stelle auf Roses Liebe Verzicht leisten!«

»Das kommt daher, dass Sie den wahren Wert des Geldes nicht kennen, mein Freund. Es ist nur ein Mittel zum Glück und das Glück, welches man andern verschaffen kann, ist ein gewisseres und reineres als das, welches man sich selbst verschafft.«

»Sie sind gütig, wie Gott, arme Dame! Allein es handelt sich hier um ein gewisseres und reineres Glück für Sie selbst, um die Versorgung Ihres Sohnes nämlich. Und was würden Sie sagen, wenn Ihr geliebter Eduard um der fünfzigtausend Francs willen, welche Sie für Ihre Freunde aufgeopfert hätten, vielleicht eines Tages sich gezwungen sähe, einer Frau zu entsagen, welche er liebte und deren Hand Sie ihm nur darum nicht zu verschaffen imstande wären?«

 

»Sie treffen mich mit Ihren verständigen Bemerkungen ins Herz, allein bedenken Sie, dass es für die Zukunft betreffs der materiellen Interessen keine absolute Berechnung mehr gibt. Mein Geschick kann nicht so streng vorherbestimmt sein, wie Sie es schildern; bestehe ich aber darauf, das Gut teuer zu verkaufen, so verliere ich Zeit und, wie Sie wissen, bringt jeder Tag mich meinem Ruin näher. Beeile ich aber den Verkauf, so kann ich mich von den Schulden, die mich aufzehren, befreien, und Sie sehen also, dass ich nicht so edelmütig bin und ganz in meinem Interesse handle, wenn ich dem Ihrer Liebe diene.«

»Ach, das ist kein zu Geschäften passendes Gemüt!« rief der Müller mit traurigem und zärtlichem Lächeln aus. »Eine Heilige des Paradieses könnte nicht gütiger sprechen! Aber meine liebe Dame, erlauben Sie mir zu sagen, dass kein gesunder Menschenverstand darin ist. Sie finden binnen vierzehn Tagen Kauflustige genug, welche sehr zufrieden sein werden, Ihr Gut nicht teurer als nach seinem vollen Werte zu bezahlen.«

»Allein diese Kauflustigen sind, wie Herr Bricolin sagt, nicht zahlungsfähig.«

»Ei was, das ist nur sein Stolz, sein Zahlungsfähigkeitsstolz! Zahlungsfähig! Das große Wort! Er glaubt, der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der sagen könne: Ich bin zahlungsfähig, ich! Die Sache aber ist die, dass er recht gut weiß, es gäbe noch viele andere, und dass er Ihnen damit einen blauen Dunst vormachen will. Hören Sie nicht auf ihn! Das ist ein schlauer Fuchs. Geben Sie sich das Ansehen, als wollten Sie mit einem andern abschließen, und müssten Sie auch zum Schein Bedingungen und Verträge entwerfen. Ich würde mich an Ihrer Stelle ganz und gar nicht genieren. Im Kriege, wie im Kriege! Mit den Juden, wie mit den Juden! Wollen Sie mich handeln lassen? Ich schwör’ es Ihnen, binnen vierzehn Tagen wird Ihnen Herr Bricolin, so wahr hier Wasser fließt, wohlgezählte dreimalhunderttausend Francs und einen guten Weinkauf obendrein geben.«

»Ich werde nie so geschickt sein, Ihre Ratschläge befolgen zu können, und ich finde es viel leichter, jeden von uns, Sie, Rose, mich und Herrn Bricolin, nach seiner Weise glücklich zu machen, und mein Sohn wird mir eines Tages sagen, dass ich es recht gemacht.«

»Romane, Romane!« entgegnete der Müller. »Sie können nicht wissen, wie Ihr Sohn in fünfzehn Jahren über Geld und Liebe denken wird. Begehen Sie keine solche Torheit, gnädige Frau Marcelle, ich würde mich nie dazu hergeben … nein, nein, glauben Sie das nicht … ich bin so stolz, als irgendwer und habe einen so störrigen Kopf, wie ein Schöps, ja, was noch mehr ist, wie ein Schöps des Berry. Übrigens, hören Sie mich wohl, wäre es auch rein umsonst. Herr Bricolin wird ihnen zwar alles versprechen, aber nichts hallen. Ihr Verkaufskontrakt muss vor Ablauf des Monats unterzeichnet sein, und sicherlich kann aus meiner Heirat mit Rose binnen einem Monat nichts werden. Da müsste sie ja ganz toll in mich verschossen sein, was nicht der Fall ist. Welchem Geklatsch, welchem Skandal müsste sie sich aussetzen! Ich könnte mich nie dazu entschließen. Welche Wut von Seiten ihrer Mutter, welches Staunen und Verleumden von Seiten ihrer Nachbarn und Bekannten! Was würde man nicht alles sagen? Wer würde es begreifen, dass Sie es bei Herrn Bricolin aus lauterer Seelengröße und heiliger Freundschaft für uns durchgesetzt? Sie kennen die Bosheit der Leute nicht und vollends die der Weiber! … Ihre Güte für mich … nein, Sie können sich nicht einbilden und ich werde es nie zu sagen wagen, wie vor allem Herr Bricolin zuerst diese Güte auszulegen imstande wäre.... Oder man würde sagen, Rose das arme heilige Mädchen, hätte einen Fehltritt begangen, Ihnen denselben bekannt und Sie hätten sich, um ihre Ehre zu retten, aufgeopfert, indem Sie den Schuldigen aussteuerten… kurz, es kann nicht sein und ich habe Ihnen, hoff’ ich, mehr als genug Gründe an die Hand gegeben, um Sie zu überzeugen. O, auf eine solche Weise soll Rose nicht die Meinige werden! Es muss von selbst dazu kommen und ohne dass jemand deshalb ein Wort des Tadels für sie hat. Ich sehe zwar wohl ein, dass ein Wunder geschehen muss, um mich reich, und ein Unglück, um sie arm zu machen. Gott wird mir zu Hilfe kommen, so sie mich liebt … und sie wird mich vielleicht lieben, nicht wahr?«

»Aber, mein Freund, ich darf Roses Herz nicht für Sie entflammen, wenn Sie mir die Mittel entziehen, die Habsucht ihres Vaters zufriedenzustellen. Ich hätte mich nie daran gemacht, wenn ich nicht von diesem Gedanken geleitet gewesen wäre; denn dieses junge und reizende Mädchen in eine unglückliche Leidenschaft zu stürzen, wäre ein Verbrechen von meiner Seite.«

»Ach, das ist wahr!« entgegnete der große Louis höchst niedergeschlagen, »und ich sehe wohl, dass ich ein Narr bin. Ich wollte jedoch weder von mir noch von Rose reden, als ich Sie bat, hieherzukommen, gnädige Frau Marcelle; Ihre außerordentliche Güte täuschte Sie. Ich wollte bloß über Sie selbst mit Ihnen sprechen, als Sie mir zuvorkamen, indem Sie von mir sprachen. Ich horchte Ihnen zu, wie ein großes Kind, und sah mich genötigt, Ihnen zu antworten, allein jetzt komme ich zum Text zurück, welches der ist, Sie zu zwingen, sich mit Ihren eigenen Angelegenheiten zu befassen. Ich kenne die Umstände des Herrn Bricolin, ich kenne seine Absichten und seine Begierde, Ihre Besitzungen zu kaufen. Er wird nicht davon abstehen, und um dreimalhunderttausend Francs von ihm zu erhalten, muss man dreimalhundertundfünfzigtausend von ihm verlangen. Sie werden sie erhalten, wenn Sie darauf bestehen, und unter allen Umständen soll er das Gut nicht unter seinem Werte erhalten. Fürchten Sie nichts, er ist zu begierig darnach.«

»Ich wiederhole Ihnen, mein Freund, dass ich diesen Kampf nicht werde aushalten können und dass er die zwei Tage über, seit es dauert, bereits meine Kräfte überstieg.«

»Gut, so mischen Sie sich nicht darein, sondern übergeben Sie das Geschäft einem geschickten und redlichen Notar. Ich kenne einen solchen. Ich will diesen Abend mit ihm reden und Sie können ihn morgen sprechen, ohne dass es Ihnen Mühe machte. Morgen ist das Fest des Kirchenpatrons von Blanchemont, und da wird sich auf dem Platz vor der Kirche eine große Menge Volkes versammeln. Der Notar wird ebenfalls herkommen, wie es seine Gewohnheit ist, um mit seinen Klienten vom Lande zu reden. Sie treten dann nur wie zufällig in ein Haus, wo er Sie erwarten wird. Sie werden ihm eine Vollmacht ausstellen und ihm einige Worte sagen, ich werde ihm einige mehr sagen, und Sie haben dann nur Herrn Bricolin an ihn zu weisen. Gibt Herr Bricolin während des festgesetzten Termins nicht nach, so wird der Notar inzwischen einen andern Kauflustigen ausfindig machen. Nur müssen wir so klug sein, Herrn Bricolin nicht ahnen zulassen, dass ich Ihnen diesen Geschäftsmann angeraten, statt des seinigen, welchen er Ihnen ohne Zweifel vorgeschlagen und welchen sich gefallen zu lassen, Sie vielleicht töricht genug gewesen wären.«

»Nein, denn ich habe Ihnen ja versprochen, nichts ohne Ihren Rat zu tun.«

»Zum Glück! Gehen Sie also morgigen Tages um zwei Uhr mittags am Ufer der Vauvre spazieren, als wollten Sie vom Fluss herauf den hübschen Anblick des Festes genießen. Ich werde Sie erwarten und Sie in das Haus einer verschwiegenen und zuverlässigen Person bringen.«

»Aber, mein Freund, wenn Herr Bricolin darauf kommt, dass Sie mich seinem Interesse zuwider beraten, wird er Sie aus seinem Hause jagen und Sie können dann Rose nicht wiedersehen.«

»So würde es gehen, wenn er es entdeckte! Aber wenn dieses Unglück einträfe … ich habe Ihnen schon gesagt, gnädige Frau Marcelle, dass Gott mir zu Hilfe kommen werde, umso mehr, wenn ich meine Pflicht getan.«

»Redlicher und mutiger Freund, ich kann mich nicht entschließen, Sie so bloßzustellen.«

»Ei, schulde ich Ihnen denn das nicht, da Sie sich doch um meiner willen zugrunde richten wollten? Keine Kinderei, meine liebe Dame, wir sind quitt.«

»Da kommt Rose auf uns zu«, sagte Marcelle, »und es bleibt mir kaum noch Zeit, Ihnen Dank zu sagen.«

»Nein, Jungfer Rose wendet sich mit meiner Mutter, welche angewiesen ist, sie ein wenig zurückzuhalten, nach der andern Seite des Baumgangs. Aber Sie müssen von dem vielen Gehen ermüdet sein und da der Hof leer und die Mühle eingestellt ist, so können Sie sich auf der Bank vor der Haustüre niedersetzen. Jungfer Rose wird uns noch drüben vermuten und erst zurückkehren, wenn sie die Wiese umgangen hat. Was ich Ihnen noch zu sagen habe, gnädige Frau Marcelle, ist viel interessanter für Sie, als Ihre Geschäftsangelegenheiten, und erfordert noch mehr Geheimhaltung.« Sehr erstaunt über diese Vorrede, folgte Marcelle dem Müller und setzte sich auf die Bank, gerade unterhalb der Dachluke des Heubodens, von wo aus Lemor sie sehen und hören konnte.

16Die Bourrée ist ein ländlicher Tanz in Berry und der Umgegend. A. d. Ü