Hexendoktor, Sniper oder Sexgöttin

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2Influencer – Männlein und Weiblein im Charaktercheck


Typus Eigenschaften
Sniper zielsicherer Scharfschütze technisch versiert provokant und angeberisch überall auf der Welt zuhause ehrgeizig und beständig
Alien unwirkliches Wesen überheblich und selbstverliebt undiszipliniert modisch und gestylt polarisiert gerne und steht dazu
Guru digitaler Trendsetter sachlich und fachlich kompetent kommuniziert im Fachjargon intelligent und pfiffig punktet als Experte
Clown provokanter Entertainer Frohnatur seine Mimik ist hollywoodreif gibt Einblicke in sein Privatleben Content ist immer unterhaltsam
Hexendoktor magischer Beschwörer intelligent und gerissen hat eine magische Transformation erlebt nutzt Produkte als „Zaubermittel“ erleuchtet, erfolgreich und zufrieden
Sexgöttin verführerische Sirene sehr attraktiv in allen Belangen aufreizend und erotisch versprüht Glamour setzt Trends und entfacht Hypes
Reisebloggerin abenteuerlustige Nomadin reiselustig und mehrsprachig immer gut gelaunt liebt die Natur und Tiere kennt die schönsten Reiseziele
Tattoogirl ästhetische Zerstörerin rebellisch und eigenwillig hat einzigartigen Style provokantes Sexsymbol dominante Anführerin
Schamanin spirituelle Heilerin wirkt Heilzauber seelisch rein und einfühlsam setzt spirituelle Trends liebt sich selbst
Mamabloggerin fantasievolle Glucke kreativ und fantasievoll stylische Mama Vorbild in Sachen Erziehung und Mutter-Kind-Glück Spezialistin für Dekoration

Los geht’s – Männliche Influencer in der Praxis

3Influencertyp »Sniper« - zielsicherer Scharfschütze


technisch versiert

provokant und angeberisch

überall auf der Welt zuhause

ehrgeizig und beständig

3.1Was Sie vorab über Sniper wissen sollten!

Der Sniper ist ein militärischer Scharfschütze mit besonderer Ausbildung und Ausrüstung. Es handelt sich um einen Präzisionsschützen, der sein Ziel auch aus großer Entfernung genau trifft.

Die Spezialkenntnisse sind oft mit einer Ausbildung zum Einzelkämpfer verknüpft, weshalb es sich beim Sniper um eine Spezialeinheit mit vielen Fähigkeiten und Fertigkeiten handelt. In Kriegseinsätzen müssen Einzelkämpfer beispielsweise in der Lage sein, Brot aus Buchenrinde zu backen, sich aus Gründen der Tarnung tagelang zu vergraben und vor allen Dingen die Nerven zu bewahren.

In filmischen Werken wird der Sniper zumeist als Held verehrt, weshalb das Tun dieser militärischen Spezialeinheit einem großen Publikum bekannt ist. Die folgenden Filme unterstreichen die Popularität des Snipers als Form der medialen Unterhaltungskunst:

American Sniper (2014/USA)

Shooter (2007/USA)

Sniper – Der Scharfschütze (1993/USA, Peru)

Sniper – Der Heckenschütze von Washington (2003/USA)

Der Schakal (1997/USA)

In der filmischen Kunst ist der Sniper jedoch nicht immer ein strahlender Held, sondern gerne auch mal ein fieser Antagonist, der keine Skrupel kennt und über Leichen geht. Der Film „Sniper – Der Heckenschütze von Washington“ beruht sogar auf wahren Ereignissen. Der Täter und sein Komplize erschossen im Herbst 2002 mehrere Menschen mit Schüssen aus dem Hinterhalt. Das Fahrzeug der Täter war so umgebaut, „dass im Liegen durch ein Loch im Kofferraum geschossen werden konnte“.25 2010 wurde der echte Sniper von Washington hingerichtet. Er starb durch eine tödliche Injektion.

Zielsicher und risikofreudig

In diesem Buch bekommt der Sniper zusätzliche Eigenschaften, Charakterzüge und Bedeutungsmerkmale. Er ist mutig, erfinderisch, pragmatisch und lösungsorientiert – so wie die Fernsehfigur Mac-Gyver, die immer irgendwelche Tricks und Kniffe auf dem Kasten hat. Der Sniper als Influencertyp kennt sich in technischen Dingen also sehr gut aus und verfügt deshalb über ein hochmodernes Equipment, um die kreativen Ideen eigenständig umzusetzen.

Beim Sniper treffen gleich zwei wertvolle Talente aufeinander. Einerseits die Fähigkeit, sich selbst fotografisch perfekt in Szene zu setzen. Andererseits das Auge für die optimalen Foto- und Videomotive. Der Sniper ist nicht nur Schauspieler vor der Kamera, sondern auch sein eigener Regisseur. Selbst wenn der Sniper sich von einer anderen Person fotografieren und filmen lässt, schließlich ist das manchmal einfacher und vorteilhafter, hat er ein Mitspracherecht. Das macht den Sniper zu einem sehr kompetenten, aber auch höchst dominanten Kooperationspartner. Der Sniper weiß, was er will und was er kann.

Das sollten Sie wissen!

Der Sniper kennt seinen Marktwert. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Abonnenten und Fans wider.

Bei der Bild- und Motivwahl geht der Sniper gerne Risiken ein; ganz nach dem Motto No risk, no fun! Selfies vor einer Monsterwelle sind „krass“ und deshalb für das Zielpublikum, die junge Generation von heute, sehr imposant. Oder wie wäre es mit einem Selfie auf einer Klippe? Schon einige Influencer sind bei solchen Versuchen ums Leben gekommen, man liest davon auch oft in den Zeitungen. Dem Sniper ist das egal, denn er versteht sich ja als gut ausgebildete Spezialeinheit!

Sniper sind Weltbürger

Auf der Jagd nach den schönsten und verrücktesten Fotomotiven zieht es den Sniper immer wieder in fremde Länder. Das ist seine Mission und auch nicht weiter verwunderlich, denn Spezialeinheiten mit solchen großartigen Fähigkeiten werden weltweit gebraucht! Der Sniper betrachtet die ganze Welt als Heimat und bringt die visuellen Eindrücke in das eigene Land zu seinen Fans, die ihn dafür lieben und vergöttern.

 

Wer von Land zu Land reist und sich dort zuhause fühlt, tut natürlich gut daran, die jeweilige Sprache zu beherrschen – zumindest so, um sich mit den Einheimischen über dies und das unterhalten zu können. Multilinguale Fähigkeiten sind sehr gefragt und äußerst attraktiv.

Ein Sniper, der mehrere Sprachen beherrscht, eignet sich also als Markenbotschafter und kann in Ländern eingesetzt werden, in denen der Marktanteil ausgebaut werden soll. Südländische Sprachkenntnisse eigenen sich natürlich auch, um den Flair des „Dolce Vita“ glaubwürdig zu transportieren, beispielsweise via Hashtag auf Instagram. Ein sehr gutes Englisch ist darüber hinaus sowieso ein Must-have, zumal die Social-Media-Sprache von Anglizismen geprägt ist.

Der Sniper verfügt über eine hohe Kulturkompetenz. Klar, im militärischen Bereich muss der Sniper seine Ziele sehr gut kennen, also alle Stärken und Schwächen wissen. In der Influencer-Szene hat der Sniper natürlich gute Absichten und möchte weder Mensch, Tier noch der Natur schaden. Dennoch ist es das Ziel des Snipers, mit seinen Aktivitäten und Medienprojekten viel Geld zu verdienen, denn sonst ist es unmöglich, vom Dasein als professioneller Influencer zu leben.

Es kann also vorkommen, dass der Sniper eine Kulisse wählt, die in dem fremden Land zwar unproblematisch ist, beispielsweise ein harmloses Foto in den südamerikanischen Slums, in Deutschland oder Österreich aber als protzig und geschmacklos interpretiert wird.

Fans und Kunden könnten also fragen: Warum fotografiert sich der Typ in schicken Klamotten in den Slums? Das hat der Sniper vielleicht gar nicht böse gemeint, interessiert in den Social-Media-Community aber niemanden. Denn dort wird knallhart geurteilt und abgerechnet.

Exkurs | Carmen Geiss und die Slums

Im Januar 2016 posiert die Influencerin Carmen Geiss (Stand Juni 2020: rund 700.000 Follower auf Instagram) mit einem Einheimischen in den Slums der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena. Carmen Geiss trägt eine Designerbrille, einen pinken Hut und viel Bling-Bling. Der einheimische Mann, ein ganz normaler Typ, macht eine Pose (ausgestreckte Arme, als würde er ein fliegendes Flugzeug imitieren). Im Hintergrund sind „ärmliche Behausungen und Verkaufsstände zu sehen“.26 Für dieses Foto erntet Carmen Geiss einen heftigen Shitstorm in den Sozialen Medien. Die Empörung richtet sich vor allem an die Art und Weise, wie sich Carmen Geiss vor Ort inszenierte. Die knallharte Konsequenz: Der Reisesender „Sonnenklar.TV“ beendet den Vertrag mit den Geissens.

Das Beispiel Carmen Geiss zeigt die Sogwirkung eines Shitstorms, und es macht deutlich, dass Imagetransfer nicht immer einen nützlichen Effekt hat. Deshalb ist es für Sie als Unternehmenspraktiker wichtig, die Stärken und Schwächen Ihres möglichen Kooperationspartners ganz genau zu kennen. Relevant ist der Content des Influencers, den Sie in den Sozialen Medien finden: Storys und Bilder auf Instagram, Videos und Vlogs auf YouTube sowie alle Inhalte auf Facebook und Snapchat etc. Interessant sind ebenso Interviews in der Presse und die Art und Weise, wie der Influencer mit seinen Fans umgeht und kommuniziert. Aus all diesen Informationen ergibt sich ein Gesamtbild, ein Gefühl, das Image.

Jung, unvernünftig und erfolgreich

Jeder Influencer ist erfolgreich – das zumindest ist das Bild, das vermittelt werden soll, vielleicht sogar vermittelt werden muss, um als Internetstar durchzugehen. Die Fans und Follower bewundern nämlich vorzugsweise erfolgreiche Menschen, die einen gewissen Glanz ausstrahlen. Sie fühlen sich geehrt, wenn der Star in den Sozialen Medien auf Kommentare persönlich antwortet und ihnen Beachtung schenkt.

Da der Sniper immer an tollen Orten zu sehen ist und mit der Kamera versiert umzugehen weiß, schauen die Menschen zu ihm auf. Der Sniper verfügt also über Spezialkenntnisse. Das ist sein Alleinstellungsmerkmal, und das gibt ihm das Privileg, riskante, provokante und übertriebene Inhalte online zu stellen. Für den Sniper gilt: Quod licet Iovi, non licet bovi. (dt.: Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt).

Der typische Sniper ist zwischen 22 und 33 Jahre alt, sportlich und in den meisten Fällen durchtrainiert. Der hübsche Body möchte natürlich in den Sozialen Medien gezeigt werden, also sind Hotspots in warmen Urlaubsländern ideal, und in den deutschen Sommermonaten darf es auch ein regionales Reiseziel sein.

In Bayern gibt es beispielsweise den Königssee, der im Berchtesgadener Land liegt. Der Königssee ist ein beliebtes Reiseziel, weil das Panorama gigantisch ist. Das lockt natürlich auch die Influencer an, denn tolle Fotos am Königsbach-Wasserfall bringen ordentlich Likes. Im Juni 2020 reicht es dem Nationalpark Berchtesgaden allerdings und wehrt sich gegen die Instagram-Poser.

Der Nationalpark spricht von „Selfie-Sucht in unserem Schutzgebiet“ mit dem Fazit: „Das kann doch nicht sein!“27 Warum reagiert der Nationalpark so verärgert? Weil im April 2019 zwei Männer aus Sachsen durch die Strömung und das starke Schmelzwasser ums Leben kamen. Natürlich reizt es den Sniper, sich dort fotografisch in Szene zu setzen, doch die drastische Reaktion des Nationalparks könnte einen erheblichen Imageschaden bedeuten. Nicht nur für den Influencer, sondern auch für die Stakeholder, die mit dem Sniper in einer geschäftlichen Beziehung stehen.

Unvernünftige Aktionen in den Sozialen Medien kommen zwar nicht immer seriös rüber, das sollen sie im Übrigen auch gar nicht, sie stellen den Sniper aber als mutig dar. Der Sniper traut sich, Regeln zu brechen, und imponiert dadurch vor allem der jungen Generation. Dem Erfolg schadet das nicht, denn wer auf Plattformen wie Instagram auffällt, bindet Menschen an sich. Es gibt schließlich für alles und jeden einen Markt. Durchhaltevermögen zeichnet den Sniper aus, weshalb der Erfolg als Influencer langfristig ist.

Das sollten Sie wissen!

Ein Sniper, der zu Ihrem Unternehmen passt, ist ein zuverlässiger Partner, weil sein Erfolg in den Sozialen Medien keine Eintagsfliege ist. Die Aktionen des Snipers stellen jedoch eine risikobehaftete Variable dar, weil es jederzeit zu einem Imageschaden kommen kann. Der Sniper als Kooperationspartner eignet sich vor allem für Startup-Unternehmen, die es bunt und schrill mögen. Gemeinsamen mit dem Sniper bleiben Sie medial im Gespräch, und wer im Gespräch bleibt, gilt im Social-Media-Universum als bedeutsam!

Sniper sind einerseits zuverlässige Geschäftspartner, die hochwertigen Content und eine starke Fanbase bieten, zeigen andererseits aber immer wieder sinusförmige Ausbrüche in Form von Aktionen, die einen Shitstorm auslösen können. Wichtig: Ein Shitstorm ist nicht immer schädlich, denn er ist eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Sind Ihre Produkte und Dienstleistungen hip, provokant und innovativ? Dann versuchen Sie die Kooperation mit dem Influencertyp Sniper.

Überblick | prädominante Eigenschaften des Snipers

selbstbewusst, entschlossen, von sich überzeugt

technisch versiert, kreativ, (meistens) stilsicher

reiselustig, mehrsprachig, überall auf der Welt zuhause

risikofreudig, mutig, pragmatisch

eitel, wählerisch, opportunistisch

anpassungsfähig, wandelbar, empathisch

sportlich, fotogen, attraktiv

dominant, setzt sich geschäftlich gerne durch

provokantes Auftreten, polarisiert gerne und steht dazu

angeberisch, unnahbar, Tendenz zur Arroganz

zeigt in den Sozialen Medien keine Schwächen

Verhalten unberechenbar, Content von Dynamik geprägt

wortkarg und reserviert in der geschäftlichen Kommunikation

ehrgeizig, deshalb beständiger und langfristiger Kooperationspartner

denkt ökonomisch und präferiert klare Zahlen und Fakten

hat Gespür für Trends, ist ein wertvoller Ideengeber

3.2Typischer Content in den Sozialen Medien

Als zielsicherer Scharfschütze brilliert der Sniper natürlich in erster Linie mit schicken Bildern, hochauflösenden Videos und visuellem Storytelling. Der Sniper erzählt spannende Geschichten auch ohne viele Worte. Die Hashtags auf Instagram sind sparsam gesetzt. Hier mal ein #florida, dort mal ein #bellavita, das genügt dem Sniper! Seine Botschaft ist klar: Ich muss nicht viele Hashtags setzen, um in den Sozialen Medien gefunden zu werden!

Den Fans und Followern gefällt das, denn sie fühlen sich privilegiert, dem Sniper virtuell folgen zu dürfen. Ihm gelingt es, sich als Spezialeinheit zu inszenieren. Alle anderen sind Fußsoldaten, der Sniper ist der King.

Hochmut kommt vor dem Fall. Doch bis zum Fall ist es noch lange hin, davon ist der Sniper felsenfest überzeugt. Doch welcher Fels darf es heute sein? Da würde sich natürlich der Grand Canyon im Norden des US-Bundestaats Arizona anbieten – am besten sitzend auf einer Klippe, die Füße hängen nach unten, so „chillig“ kann das Leben als Influencer sein!

Doch Vorsicht, Aktionen wie diese sind mit einer großen Gefahr verbunden. Im Januar 2020 stürzte eine Britin in Sydney von einer Klippe. Sie posierte auf einer Felskante und verlor dann den Halt. 2018 starb ein indisches Ehepaar, als es im Yosemite-Park zu nah an den Rand trat. Umgekehrt gilt aber: Wer solche Aktionen überlebt und fotografisch festhält, lässt sich in den Sozialen Medien als Held feiern. Aus diesem Grund festigt der Sniper mit gewagten Aktionen sein Image: hoch, höher, am höchsten.

Mit Hashtags Geschichten erzählen

Während Texte gerade im Blogging sehr wichtig sind, allein schon aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung, sind zu viele und vor allem lange Textbausteine auf Instagram eher hinderlich und ablenkend.

Ohne Bildmaterial macht Instagram übrigens auch so gut wie keinen Sinn; im Gegensatz zu Facebook, wo es durchaus üblich ist, Texte ohne Bild zu veröffentlichen. Je reißerischer das Bild ist, desto unwichtiger ist der Text. Der Sniper präsentiert sich und seine Erlebnisse in erster Linie auf der Plattform Instagram, denn Instagram ist ideal für getunte Bilder und kurze Videos. Sowieso ist Instagram bei der jungen Zielgruppe angesagter als Facebook, demzufolge auch bei der so genannten werberelevanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahre).

Der Sniper macht also alles richtig, denn er hat sich die perfekte Plattform ausgesucht. Allerdings ist es so, dass viele Unternehmen, vor allem die kleinen, noch eher auf Facebook aktiv sind. Kein Wunder, denn dort gibt es die praktische Unternehmensseite, die Fanseite, die relativ einfach handelbar ist.

Unternehmen, die mit dem Sniper zusammenarbeiten möchten, sollten auch auf Instagram aktiv sein oder sich eine Instagram-Präsenz aufbauen. Denn dann kann der Influencer direkt auf das Unternehmen verlinken, was die Reichweite Ihres Unternehmens erhöht.

 

Das Setzen von Hashtags ist vor allem auf Instagram wichtig, damit die Inhalte über die Suchfunktion gefunden werden. Hashtags bieten aber auch eine thematische Orientierung, denn Hashtags sind im Prinzip so etwas wie Schlüsselwörter. Sie eignen sich also, um ein Bild näher zu beschreiben.

Hashtags sind eingängig und für die Fans schnell zu erkennen. Ein zu langer Text hingegen erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Das kann störend sein, denn die Instagram-User sind online, um die Plattform wie ein Stück Kuchen zu genießen. Sie möchten sich nicht anstrengen, sondern die visuellen Eindrücke einsaugen – so wie bei einer Wandertour in den Bergen.

Der Influencer Patrick Biedenkapp ist Pilot und nennt sich auf Instagram passenderweise @pilotpatrick.28 Patrick hat 755.000 Follower29, zeigt sich mal am Strand mit Sixpack und mal in Uniform im Cockpit. Er trägt stylische Klamotten und lehnt sich lässig an einen teuren Sportwagen. Die Fotos sind scharf gestochen und professionell ausgeleuchtet. Auf einem Foto sehen wir Patrick, wie er von einer Stewardess ein Hautpflegeprodukt gereicht bekommt, so richtig offiziell auf einem Tablett. Im Text schreibt Patrick, dass dieses „Sicherheitselement“ bei der „Preflight-Inspektion“ wichtig sei, um die Haut vor „sonnenbedingten Schäden zu schützen“. Hinzu kommen Hashtags wie #sunprotection #pilotlife und #eucerin in Anspielung auf das Unternehmen, für das Patrick mit diesem Instagram-Beitrag wirbt. Im Beitrag selbst verlinkt Patrick auf @eucerin_de. Die Werbung ist also mit einer Geschichte verknüpft, das nennt sich Storytelling. 27.000 Likes und knapp 1.000 Kommentare zeigen, dass diese Strategie sehr gut funktioniert.