Pfad des Flammenschwertes - RITUALE DES SEPHIROTH

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Aus der Reihe: PFAD DES FLAMMENSCHWERTES #2
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Ebene Assiah:

Allwissenheit und Krone der Erde. Aufstieg, Erkenntnis und Selbsterkenntnis, Wissen und Weisheit, Quintessenz leben, Glück, Belohnung, Auszeichnung, Verdienst, absolute Zufriedenheit, Wohlbehagen, Lebensfreude, Seelenfrieden, Gesundheit, Kraft, großes Potenzial, Arbeitswille, Disziplin, Macht, Erreichen des Willens, Energiearbeit mit höheren Sphären, Möglichkeiten nutzen sich via „Quantensprung“ zu evolutionieren, Prüfung, Stärke, Sicherheit, Kreativität und gute Einfälle, Fruchtbarkeit.

Ebene Jetzirah:

Allwissenheit und Krone der Luft. Kraft, Leistung, Energie, Mut, Tapferkeit, Courage, Entscheidungskraft, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft, Ehrgefühl, Errungenschaften, Klugheit, Intelligenz, klare und fokussierte Gedanken, Kampf zwecks einer guten Sache, Wahrheit, Sicherheit, Gewissheit, wahre Erkenntnis, Auseinandersetzungsbereitschaft, Intellekt in Verbindung mit der Intuition, treffen von essenziellen Entscheidungen, Problemklärung, Fortschritt und Erfolg trotz Hindernisse, die Kraft des Elements Luft.

Ebene Beriah:

Allwissenheit und Krone des Wassers. Empfangende Fruchtbarkeit für kosmische Ideen, Möglichkeiten und Chancen auf Erfüllung, Langmut und Freundlichkeit, erfüllendes Glück, Zufriedenheit und Heilung durch intuitive und emotionale Selbsterkenntnis, lebendiges Wohlergehen, Freude am Dasein, große Liebe und tiefen Segen finden/erfahren, Harmonie und Überfluss der inneren Freude, Schönheit gepaart mit Zufriedenheit, Fruchtbarkeit (auf geistiger und materieller Ebene), die kosmische Kraft des Elements Wasser, Prüfungen des Lebens und des Todes.

Ebene Aziluth:

Allwissenheit und Krone des Feuers. Allwissenheit, allumfassendes Verständnis, Allmächtigkeit, Vollendung, Aufstieg, Transzendenz, kosmisches Agieren, Kraft, Mut, Entschlossenheit, Großes Werk, kosmische Impulse, unendliche Energie, Beherrschung aller Thematiken, gebende Fruchtbarkeit, unbegrenzte Kreativität, siegreiche Entschlossenheit, bedingungslose Stärke, absolute Selbstentfaltung und Originalität, Möglichkeiten und Chancen auf Heldentum, Vitalität, Initiative ergreifen.


Kether

Die Existenz Kether (Kether ist im Grunde ALLES, daher ist es KEINE Sephirah, keine Qlippah, noch nicht mal eine Sphäre, Kether ist ALLES, durchdringt ALLES, umgibt ALLES) ist jeweils das „Göttin-er (El-o-hym) im SEIN“! Das menschliche Bewusstsein kann diesen Bereich NICHT ALLEIN erreichen. Nur durch Hilfe und Transformierung der Energie und des Lichtes (Information) kann dieser Bereich BEWUSST erkannt werden!

Kether (Krone, ALLES, Göttin-er, Monade, SEIN, ERSTER SELBSTAUSDRUCK GOTTES)

Farbdarstellung : Weiß

Gottesname: Ehjeh (Asher Ehjeh)

Korrespondenz in der Planetenmagie:

IM GRUNDE HAT KETHER KEINE PLANETENZUORDNUNG!!! Damals gab es NUR SIEBEN Planeten. In jüngerer Zeit wurde manchmal der Planet NEPTUN oder auch Pluto verwendet (wie bei DAATH auch) – eine Reihenfolge der Planeten einfach. Kann man machen, ist traditionell aber unkorrekt.

Neptun – Sensitivität, Intuition, Schöpfung, Auflösung, Transformation, Illusion, Raffinesse, Klugheit, Hingabe, Pflichterfüllung, Berufung, Vertrauen, Erleuchtung, Magie, Mystik.

Metall: Zink

Form: Undekagramm, Undekagon (Elfeck)

Magische Ziffer: 11

Symbol:

Erzengel: Messimahel (Aufgabe / Botschaft Gottes)

Siegel des Erzengels:

Pluto – Schicksal, Fügung, Unvermeidlichkeit, Mystik, Magie, Okkultismus, Tod, Transformation, Schattenarbeit, Macht, Regeneration, Vielfältigkeit, Psychometrie, Theosophie, Metaphysik, Ontologie, Haghyparxis, Pansophie.

Metall: Platin

Form: Tridekagramm, Tridekagon (Dreizehneck)

Magische Ziffer: 13

Symbol:

Kether: Ein strahlender König im LINKEN und RECHTEN Profil.

Wenn man das Profil eines Menschen sieht, dann sieht man nicht den Menschen selbst. Man sieht nur einen winzigen Teil, der sogar nur ein Abglanz der Realität ist. Wenn man es kritisch betrachtet, dann ist es falsch, dass Kether das Profil eines Königs hat, denn das Wort König ist eindeutig männlich. Sinniger wäre es, wenn es das Profil eines „königlichen Wesens“ wäre, ein Wesen, das weit weg von der Dualität „männlich/weiblich“ ist, ein Wesen, das weit weg von der körperlichen Begrenztheit ist. Somit ist sogar das Wort Profil überflüssig, denn ein Profil schließt immer etwas Materielles ein. Kether ist Alles.

METATHRON / MESSIMAHEL in Kether! Die Krone, oberster Befehlshaber der Erzengel, steht bei dem Thron GOTTES. Hüter des kosmischen Lichtes, Hüter des kosmischen Lebens, Hüter der kosmischen Liebe, Hüter des vollkommenen kosmischen Seins, das vereinigte göttliche Sein aller Existenzen.

Mögliche Ideen, Arbeiten, Themen und Obliegenheiten der Sephirah Kether

Ebene Assiah: Alle Ideen, Arbeiten, Themen und Obliegenheiten, die es in Kether – Assiah gab, gibt und geben wird, da Kether ALLES ist!

Ebene Jetzirah: Alle Ideen, Arbeiten, Themen und Obliegenheiten, die es in Kether – Jetzirah gab, gibt und geben wird, da Kether ALLES ist!

Ebene Beriah: Alle Ideen, Arbeiten, Themen und Obliegenheiten, die es in Kether – Beriah gab, gibt und geben wird, da Kether ALLES ist!

Ebene Aziluth: Alle Ideen, Arbeiten, Themen und Obliegenheiten, die es in Kether – Aziluth gab, gibt und geben wird, da Kether ALLES ist!


Zur Vollständigkeit muss man aber noch sagen, dass es über Kether noch drei „Prinzipien“ gibt. Von „unten“ nach „oben“:


Ain Soph Aur: Es bedeutet „negative Existenz“, also ein Zustand vor der Schöpfung. Es ist die Quelle aller endlichen und manifesten Dinge, bleibt aber selbst unendlich und unmanifestiert. Hier entstanden die Energien, die man Engel, Dämonen, Genien oder Götter nennt.

Ain Soph: Es bedeutet „Unendlichkeit“.

Ain: Es bedeutet „das absolute und grenzenlose Nichts“.

Doch es gibt noch weitere essenzielle Zuordnungen, die sich auf die hebräischen Buchstaben, auf die Pfade des Sephiroth beziehen, und auch auf Energien und Dynamiken, die man als Pfadintelligenzen bezeichnen kann. Da in diesem Buch Grundrituale über den Sephiroth existieren, ist es wichtig, dass hier auch ein Augenmerk auf Korrespondenzen und Analogien geworfen wird.

Deswegen ist es wichtig, dass man sich noch einmal die Formen der Sephiroth anschaut, denn … es gibt ja immerhin ZWEI gängige Formen. Diese sind wichtig, wenn man die Zuordnungen der hebräischen Buchstaben verstehen will! Gut, bevor wir jetzt mit den hebräischen Buchstaben starten, will ich kurz die beiden gängigen Formen des Sephiroth abbilden, damit man die Unterschiede bereits sehen kann:

Man sieht sehr deutlich, dass der „alte Sephiroth“ (der linke Baum) nur einen Pfad besitzt, der die Sephirah Malkuth verlässt. Dafür besitzt er aber jeweils einen Pfad, der die Sephirah Geburah mit der Sephirah Chokmah verbindet und die Sephirah Chesed mit der Sephirah Binah. Der „neue Sephiroth“ hingegen besitzt diese beiden oberen Pfade nicht (mehr), dafür gehen aber jetzt drei Pfade von der Sephirah Malkuth ab.

Da die Zahlen sich fast in einer ab- bzw. aufsteigenden Reihenfolge befinden, wenn man sich die Lebensbäume ansieht, scheint es egal, zu sein, welcher Pfad jetzt welche Nummer hat. Doch dies scheint nur so, da den einzelnen Pfaden schließlich direkt mit den Buchstaben zusammenhängen.

Um ganz langsam anzufangen, muss man sich erst einmal alle Pfade und Sphären (Sephiroth) anschauen, die das Mandala „Sephiroth“ ergeben. Wie schon erwähnt sind es 10 bzw. 11 Sphären und 22 Pfade. Die Anzahl der Pfade entspricht der Anzahl der hebräischen Buchstaben – was sicherlich kein Zufall ist. Diese 22 hebräischen Buchstaben erfahren in sich selbst noch einmal eine Unterteilung bzw. Klassifizierung, wodurch eine erneute, sehr enge Verbindung, zum Sephiroth erschaffen wird. Diese Unterteilung lautet:

3 Mütter, 7 Doppelte und 12 Einzelne.

Mütter: א (Aleph), מ (Mem), ש (Shin)

Doppelte: ב (Beth), ג (Gimel), ד (Daleth), כ (Kaph), פ (Pe), ר (Resch), ת (Taw)

Einzelne: ה (He), ו (Waw/Vau), ז (Zajin), ח (Chet), ט (Tet), י (Jod), ל (Lamed),

נ (Nun), ס (Samech), ע (Aijn), צ (Tzade),

ק (Qoph)

Diese Zuordnung bezieht auf das Sepher Jetzirah (יצירה ספר), das Buch der Schöpfung, welches eines der Grundwerke der Kabbalah ist, so wie der Zohar und das Bahir oder Sepher Ha-Bahir. So heißt es über die hebräischen Buchstaben, dass die 3 Mütter die Fundamente des Ausgleiches sind – Vater, Mutter, Sohn – Leben, Tod, Wiedergeburt – Vielfalt, Schöpferkraft, Wachstum – Anfang, Mitte, Ende – Quecksilber, Schwefel, Salz (Alchemie) – Geist, Seele, Körper – Rot, Blau, Gelb (Grundfarben) – Cyan, Magenta und Gelb (Druckfarben) – Blau, Grün und Rot (echte Grundfarben [direkt durch die Rezeptoren wahrnehmen]).

 

Die 7 Doppelten stehen für Gegensätze. Sie stehen für Leben/Tod, Friede/Krieg, Weisheit/Torheit, Reichtum/Armut, Same/Verwüstung, Herrschaft/Knechtschaft und Schönheit/Hässlichkeit. Doch sie stehen auch für die „sieben Enden der Welt“ (Oben, Unten, Osten, Westen, Norden, Süden und die Mitte) und für die „sieben Himmelskörper“ (Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn).

Die 12 Einfachen stehen für den Menschen (Sprechen, Denken, Gehen, Sehen, Hören, Arbeiten, Fortpflanzung, Riechen, Schlafen, Zorn, Essen und Lachen), die Winkel der Welt (nordöstlicher Winkel, südöstlicher Winkel, oberöstlicher Winkel, unteröstlicher Winkel, obernördlicher Winkel, unternördlicher Winkel, nordwestlicher Winkel, südwestlicher Winkel, oberwestlicher Winkel, unterwestlicher Winkel, obersüdlicher Winkel, untersüdlicher Winkel), sowie für die Himmelsbilder (Widder, Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische) und „leitende Organe“ (zwei Hände, zwei Füße, zwei Nieren, Milz, Leber, Galle, Darm, Magen, Mastdarm).

Im Folgenden ist eine Tabelle abgedruckt, die eine Übersicht über den Zahlenwert der Buchstaben, die Bedeutung, die Bezeichnung und die „gesamt Summe“ bietet.


Wenn man allein die Einteilung der Buchstaben mit dem Sephiroth vergleicht, findet man heraus, dass es 3 waagerechte, 7 senkrechte und 12 diagonale Pfade bzw. Linien gibt. Na, wenn das kein ZU-Fall ist, oder? Also muss doch hier ein Sinn verborgen sein, oder ist dies wirklich nur eine Kuriosität, die ausnahmsweise eine Verbindung zwischen Tarot und Kabbalah bzw. Sephiroth erstellt? Nun, da die Zuordnungen der Buchstaben essenziell sind und eine sehr gewichtige Bedeutung in der Kabbalah haben, fällt der Faktor „Kuriosität“ definitiv fort. Hier einmal die Anordnung der Buchstaben in den beiden Sephiroth, wobei die Zuordnung im „alten Baum“ von mir getroffen wurde und die Zuordnung im „neuen Baum“ klassischen aus den Lehren des Golden Dawn stammen:

Hierzu die beiden Bäume im Vergleich:

Hier sind die Unterschiede doch sehr gravierend. Doch wie sind die Zuordnungen letztlich zustande gekommen? Beim „alten Lebensbaum“ wurden die Buchstaben nach ihren Entsprechungen verteilt, d. h. 3 Mütter, 7 Doppelte und 12 Einzelne.

Im alten Sephiroth befinden sich die Mütter in den Pfaden, die waagerecht laufen, die Doppelten in den Pfaden, die senkrecht verlaufen, und die Einzelnen in den Pfaden, die diagonal laufen. Beim „neuen Lebensbaum“ wurden die Buchstaben den Pfaden in numerologischer Reihenfolge zugeordnet, frei nach dem Motto „Aleph“ steht oben und „Taw“ eben unten. Wo sonst!?! Es dürfte nun klar sein, dass die Einteilungen bzw. die Bezeichnungen der Pfade im „neuen Sephiroth“ recht merkwürdig, bzw. fast willkürlich sind.

Diese Willkür ist im Grunde kein Problem, wenn man den Sephiroth als das sieht, was er ist, ein Mandala für den Mikro- und Makrokosmos. Doch wo kommt die Idee dieses „neuen Lebensbaumes“ her? Fakt ist, dass der Golden Dawn in seinen Lehren und Darstellungen diesen Baum sehr stark verbreitete und sich die verschiedenen Bücher der „neueren Zeit“ meist auf diese Variante bezogen. Doch auch wenn der Hermetic Order of the Golden Dawn diesen Lebensbaum immens stark verbreitete, war sein „Erfinder“ im Grunde der Jesuit Athanasius Kircherus Fuldensis (1602-1680). Athanasius Kircher war für die damaligen Verhältnisse ein Universalgelehrter, da er sehr viele Monografien über die verschiedensten Themen erschuf.

Hierbei umspannte er die Themengebiete der Mathematik, der Musik, der Medizin und Pharmazie und auch der Geologie. Doch auch die Ägyptologie war eines seiner Steckenpferde, sodass er auch die Hieroglyphenforschung positiv beeinflusste. In einem seiner unzähligen Werke – im Oedipus Aegyptiacus (1652–1654) – erschuf er dann folgenden Lebensbaum:


Doch sein Werk Oedipus Aegytiacus befasste sich nicht primär mit der Kabbalah, sondern mit der Ägyptologie. Ferner war es für Athanasius Kircher eine unumstößliche Tatsache, dass er stets und immer ein Mann der katholischen Kirche blieb, was bedeutete, dass er seine Lehrmeinung, seine Erkenntnisse und seine Forschungen sehr eng mit den Lehrmeinungen der katholischen Kirche verzahnte. Dies alles ist im Grunde kein großes Problem, auch wenn Athanasius Kircher natürlich Kritiker hatte. Unter diesen war u. a. der Philosoph René Descartes, der Kirchner eher als Quacksalber und nicht als Gelehrten sah. Nun, wenn es um bestimmte Bereiche der Erkenntnistheorie geht, werden sich immer Geister aneinanderreiben, um so Spannung und Wärme zu erzeugen. Vielleicht muss man daher Athanasius Kircher als einen solchen „Spannungserzeuger“ verstehen, da er letztlich die Wege zur „christlichen Kabbalah“ ebnete, obwohl er kein Kabbalist war. Nun, vielleicht ist dies auch eine der möglichen Erklärungen, warum er den Lebensbaum veränderte, was nicht schlimm ist, wenn man berücksichtigt, dass der Sephiroth ein Mandala ist, welches sich aus folgender Passage des Sepher Jetzirah (יצירה ספר), dem Buch der Schöpfung, herleitet. Hier heißt es wortwörtlich:

Zehn Zahlen ohne etwas, zehn und nicht neun, zehn und nicht elf. Verstehe mit Weisheit und erkenne mit Einsicht, prüfe durch sie und erforsche von ihnen, wisse, rechne und zeichne. Stelle die Sache in ihre Klarheit und setze den Bildner auf seine Stätte.“

Daher gibt es keine feste und unumstößliche Form des Sephiroth und man kann nach Herzenslust die verschiedensten Modelle und Theorien anwenden. Doch in diesem Kontext scheint gerne vergessen zu werden, dass das Christentum und das Judentum (genau so wie der Islam) sich auf Abraham, den Stammvater beziehen, in sich aber sehr große Unterschiede besitzen. Natürlich kann man eine „christliche Kabbalah“ erschaffen, genauso wie eine „Sternen-Kabbalah“ oder eine „Koch-Kabbalah“, in der vielleicht sogar Kochrezepte stehen. Die Kabbalah ist ein universelles Werkzeug und eine Schablone, die sich perfekt verwenden lässt, wenn es darum geht, ein System zu verstehen. Diese Flexibilität wird nur immer dann vergessen, wenn die Darstellung eines Sephiroth auftaucht. Der Sephiroth von Kirchner ist hierbei einfach nur eine individuelle Idee und so wertvoll oder auch so wertlos wie alle anderen Ideen und Darstellungen dieses „kosmischen Baumes“. Es wird zwar immer wieder und wieder erwähnt, dass Athanasius Kircher in seinem Werk Oedipus Aegyptiacus seine grundlegenden Ideen auch kabbalistisch stützt, doch sind die kabbalistischen Auszüge hier eher minimalistisch.

Ferner war es auch für Athanasius Kircher überhaupt nicht einfach, seinen katholischen Vorgesetzten die Kabbalah schmackhaft zu machen, denn die katholische Kirche hatte eine sehr starke und große Abneigung gegen die Kabbalah, sodass Athanasius Kircher letztlich einige Klimmzüge machen musste, um überhaupt in seinem Werk die Kabbalah als Stütze zu verwenden. Es ging ihm auch nicht um die Geheimnisse der Kabbalah, nicht um die Arbeitsweisen und auch nicht um die theoretischen und praktischen Möglichkeiten. Es ging Athanasius Kircher primär darum, dass er eine Verbindung zwischen den Hebräern und den Ägyptern schlagen konnte, da sein Werk Oedipus Aegyptiacus sich eben auf die Ägyptologie fokussierte.

Er bezog sich sogar auf eine Bulle (eine Bulle ist eine essenzielle päpstliche Rechtsakte, eine Urkunde, die direkt vom Papst verkündet / erschaffen wurde) von Clemens VIII., in der es hieß, dass es verboten sei, sich mit den kabbalistischen Schriften zu befassen, da diese immerhin das Ziel hatten, Gott bzw. das göttliche Sein zu erkennen. Wie Athanasius Kircher selbst sagte, gehe es ihm primär um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen, sodass es in diesem Kontext doch fraglich ist, warum seine Darstellung des Lebensbaumes einen solchen Hype ausgelöst hat. Oder war es doch wieder der Hermetik Order of der Golden Dawn, der die „christliche Kabbalah“ verbreitete. Nun, hier kann man ein deutliches „JA.“ ausführen, doch man muss auch Namen wie Knorr von Rosenroth, Robert Fludd, Thomas Vaughn, Teresa von Avila, nennen, die sich auch auf eine Verbreitung der christlichen Kabbalah bezogen.

Dies alles ist kein Problem, solange man nicht beginnt, die energetischen Strukturen bereisen zu wollen. Wenn man die Pfade des Sephiroth bereisen will, bzw. eine Überschneidung mit den Besonderheiten des hebräischen Alphabetes haben will, was bedeutet, dass die hebräischen Buchstaben eben NICHT in einer rein linearen Reihenfolge (leider existiert eine solche Abfolge bei den meisten Tarotkarten der großen Arkana) aufgezogen sind, sondern nach den Zuordnungen der Mütter, der Doppelten und der Einfachen positioniert wurden, muss man umdenken. Hierbei ist es absolut essenziell, dass man erkennt und versteht, dass jeder Pfad eine eigene Thematik besitzt, welche im kabbalistischen Sinne mit der Bezeichnung „Intelligenzen“ untermauert wird. Wenn man sich die Zusammenfassungen bzw. die Zuordnungen der Intelligenzen und der Buchstaben, im Kontext zu den Sephiroth des Sephiroth anschaut, kann man im Folgenden selbst erkennen, wie passend die Zuordnungen sind, sodass hier eben auch die Besonderheiten der hebräischen Buchstaben berücksichtigt wurden. So will ich die einzelnen Intelligenzen – die man als autarke Energien sehen muss, mit denen man individuell arbeiten kann – im Kommenden beschreiben. Man darf sich jedoch jetzt nicht wundern, wenn es plötzlich 33 Pfade sind. Pfade 1-10 sind die Sephiroth im Sephiroth, d. h., der 1. Pfad ist Kether und der 10. Pfad ist Malkuth.

Die Pfade 11-32 stellen die jeweiligen Verbindungen da, also die eigentlichen Pfade zwischen den Sephiroth im Sephiroth. Als Besonderheit muss der 33 Pfad gesehen werden, da es sich hier um die Sephirah Daath handelt, die Sphäre von Choronzon, von Charbiel und Tsamael.

Zu den Intelligenzen sei aber noch kurz erwähnt, dass es sich hierbei um Energien handelt, die man zu der „mittleren Engelshierarchie“ zuordnen kann, also zu den Gewalten, Mächten und Herrschaften, und die vollkommen autark agieren und eigenständige Energien sind. Es sind Entitäten, die speziell die Energien von Wirksamkeiten, Willensschwingungen und Weisheiten bzw. Absichten fokussiert einsetzen können, sodass sich hier energetische Manifestationen astral bilden können, die wiederum Einfluss auf die unteren Ebenen haben können. In der Praxis bedeutet das, dass man mit der Hilfe dieser Energien sehr spezifische Ideen, Gedanken und Arbeitswünsche ausführen kann, die sich in Bezug auf die Kabbalah, auf die jeweiligen Grundenergien der Pfade, bzw. der hebräischen Buchstaben und auf die Schwingungen der jeweiligen Sephiroth beziehen. Gut, dies gilt natürlich auch für die Pfade bzw. Schächte des Qlippoth und für die einzelnen Qlippoth des Qlippoth. So ist die Intelligenz bzw. die Gewalt, die Macht, die Herrschaft eine helfende Energie, die wie ein Mentor oder Lehrer fungiert und die Arbeitswünsche des Protagonisten prüft und ggf. diese genehmigt oder auch ablehnt bzw. die gesamte Arbeit – welche dies dann ist, hängt vom Pfad und / oder von der jeweiligen Sephirah ab. Hierbei darf man nie vergessen, dass Mentoren auch harte Prüfer sein können, die auch konkrete Sperrungen oder Ahndungen bzw. Lernchancen verteilen können. Einige können sanft, andere sehr hart sein. Wenn man so will, ist die jeweilige Intelligenz eine Art Planungsfaktor für die magischen und evolutionstechnischen Arbeiten im Sephiroth bzw. auch im Qlippoth, wobei sich hier die Arbeiten natürlich deutlich unterscheiden, wie auch die Energetik der jeweiligen Intelligenzen. Bei den Arbeiten im Sephiroth und im Qlippoth ist es irrelevant, ob etwas „Positives“ / „Förderndes“ oder etwas „Negatives“ / „Zerstörendes“ erreicht werden soll, da hier nicht nach ethisch-moralischen Gesichtspunkten agiert werden wird. Die Pfadintelligenz ist hier eine Art „Prüfungskommission“, die entweder etwas zulassen, etwas ablehnen oder auch etwas vorerst ablehnen, es aber zur Wiedervorlage zulassen wird. Energetisch ist es noch wichtig zu wissen, dass die jeweiligen Pfadintelligenzen sehr enge Interaktionen mit allen Energiekörpern des Menschen eingehen können, sodass mit den Energien der jeweiligen Sephirah bzw. des jeweiligen Pfades eine innige Vereinigung stattfinden kann, wodurch auch initiatorische Prozesse ausgelöst werden. Hierbei sind die Intelligenzen der Sephiroth im Sephiroth und die Intelligenzen der Qlippoth im Qlippoth besonders zu nennen, da es einfach andere Schwingungen sind, als die der Pfade bzw. der Tunnel / Schächte.

 

Gut, welche Intelligenzen gibt es eigentlich im Sephiroth und im Qlippoth, und wo kommen die eigentlich her bzw. „wer“ hat diese gefunden / betitelt? Tja, dies ist ein recht umstrittenes Thema, denn die Ursprünge der Grundbezeichnungen der Intelligenzen bzw. der Pfade und der Sephiroth des Sephiroth (abgesehen von Daath, der 33. Intelligenz) waren als Anhang im Sepher Jetzirah ergänzt. Dies ist grundsätzlich kein großes Problem, da das Sepher Jetzirah (יצירה ספר), das Buch der Schöpfung, und Ursprung der Werke Tora (תורה), Talmud (תלמוד) und Zohar (זהר), ein Pfeiler der Kabbalah ist. Das Sepher Jetzirah (oder auch das Sepher Yetzirah) ist eine religiöse Schrift, deren Verfasser unbekannt ist. Gern wird hier die „Bibelgröße“ Abraham als Autor gedeutet, der Urvater des Judentums, des Christentums und des Islams, doch sollte man dies nicht wortwörtlich nehmen. Daher reicht es, wenn man davon ausgeht, dass es eine wichtige religiöse Schrift ist, auf die sich die Kabbalah stützt. Das Problem ist nun, dass Anhänge gerne nicht vom ursprünglichen Verfasser geschrieben werden, sondern von anderen Autoren. So kann man davon ausgehen, dass dieser Anhang erst einmal als ein anonymes Manuskript beschrieben werden muss, welches wohl zu einem weit späteren Zeitpunkt erschienen ist, als das Seher Jetzirah. Auch dies ist noch kein so großes Problem. Doch es wächst sprunghaft an, wenn es darum geht, wer noch so alles mit diesem Anhang arbeitete und diesen verbreitete. Hier ist der deutsche Autor Johannes Stephanus Rittangelius zu nennen, der eine Übersetzung aus dem hebräischen Text im Jahr 1642 vollzogen hat, welcher auch wieder in das Buch „Oedipus Aegyptiacus“ von Athanasius Kircher, aus dem Jahr 1652-1654, eingeflossen ist und welches eben KEIN kabbalistisches Buch ist und eher die christliche Kabbalah erschuf, mit den drei Pfaden, die von Malkuth abgehen und mit dem ursprünglichen Sephiroth nichts zu tun hatten. So wird von Kritikern gern darauf verwiesen, dass die übersetzen Absätze nicht ganz korrekt sind, bzw. in ihrer Interpretation eher einen „dunkeln Sinn“ beinhalten, sodass die ursprünglichen, hebräischen Texte korrumpiert wurden. Kritiker eben! Oft genug sind es Menschen, die eigentlich keinen Plan von der ursprünglichen Materie haben. Fakt ist, dass Johannes Stephanus Rittangelius heutzutage als „umstrittener Schriftsteller“ gilt, was seine Übersetzungen von verschiedenen Werken schmälert. Es wird behauptet, dass er als Jude geboren sei, dann jedoch zur christlichen Kirche wechselte, erst die katholische Seite, dann war er kurz dem Calvinismus (eine religiöse Philosophie) zugewandt, und zum Schluss der Seite der Lutheraner. Na ja, in meinen Augen kein Verbrechen. In der Stadt Königsberg war er Professor für orientalische Sprachen, wo er auch mehrere Übersetzungen hebräischer Werke herausgab. Hier ist das „Sepher Jetzirah“ (1642) zu nennen, wie auch die „Haggada“ (1644) religiöse Erzählungen und Handlungen für die Ordnung am Pessachfest. Dann gab es auch Übersetzungen von jüdischen Gebeten, welche in das Werk „Libra Veritatis“ (erst nach seinem Tode veröffentlicht im Jahr 1698) einflossen, wie auch weitere Übersetzungen von religiösen Gebeten und Anrufungen.

Die Werke von Johannes Stephanus Rittangelius und Athanasius Kircher waren wiederum die Quellen, die dann im 19. Jahrhundert vom Hermetik Order of the Golden Dawn verwendet wurden. In diesem Fall war William Wynn Westcott, einer der drei Gründer des Golden Dawn, der Übersetzer). Wenn also die Übersetzungen „einen dunklen Sinn“ besitzen, warum hat dann keiner der Kritiker eine neue Übersetzung erschaffen, die den korrekten Sinn wiedergeben? Wenn ich eine Übersetzung kritisieren kann, werde ich wohl auch die Sprache beherrschen, oder? Somit könnten die Kritiker doch auch eine Übersetzung erstellen, oder? Nun, dies wurde aber nicht getan!

Und jetzt? Wo ist jetzt das Problem? Nun, das Problem ist, dass der Golden Dawn viele tolle Ideen hatte, diese aber nicht immer sinnvoll umsetzte. So muss man in Bezug auf die Zuordnungen der Pfadintelligenzen sagen, dass man sie selbst überprüfen muss, wenn man innig mit ihnen arbeiten will. Im Rahmen meiner eigenen kabbalistischen Studien und „kosmischen Hausaufgaben“ habe ich das getan, sodass ich in meinem Buch „Pfad des Flammenschwertes – Kabbalah und Pfadarbeiten“; ISBN 9783737575829 entsprechende Informationen verifizieren konnte. Doch da die Magie niemals stillsteht, entstanden über die Jahre und in unzähligen kabbalistischen Arbeiten, weitere Informationen, die ich hier u. a. veröffentlichen will.

Hierbei gibt es insgesamt 99 Intelligenzen! Neun Intelligenzen beziehen sich davon auf die Sephiroth des Sephiroth, welche sich auch in allen VIER kabbalistischen Welten befinden, wobei die Sephirothintelligenzen primär in Beriah, Jetzirah und Assiah zu finden sind, da die Schwingungsfelder in Aziluth und durch die Verwebung der Qlippoth-Energien, hier eher sekundär zu deuten sind. Die zehnte Intelligenz gilt für den gesamten Etz Chajim (חיים עץ) in Aziluth bzw. für die Intelligenz in KETHER, da Kether eine Existenz und keine Sephirah und keine Qlippah ist. So ähnlich ist es auch mit der 33. Intelligenz, welche sich mit der Sphäre Daath verbindet. Doch die 33. Intelligenz ist auch wieder in Assiah, Jetzirah und Beriah zu finden, wo hingegen die zehnte Intelligenz „nur“ in Kether bzw. überall zu finden ist. Die anderen 88 Intelligenzen beziehen sich jeweils auf die 22 Pfade, auf die 22 Buchstaben im Sephiroth, wobei hier jede Welt natürliche „eigene Pfade“ besitzt und somit auch über eigene Energien verfügt. Während die neun Sephirothintelligenzen in allen Sephiroth aller Welten den gleichen Namen tragen – wie auch die Erzengel, die man auch in allen Sephiroth aller Welten treffen und kontaktieren kann, sind die Pfadintelligenzen von den Energien sehr eng zusammen, sodass die GRUNDSCHWINGUNG gleich ist. Wenn man so will, ist der „Familienname“, die Schwingungen der kabbalistischen Welt, die auch eine Berücksichtigung finden muss, was in der Analogie so umgesetzt werden kann, dass hier unterschiedliche Vornamen anzugeben sind.

Als Beispiel heißt die Intelligenz des 32. Pfades (Malkuth – Yesod) in Assiah „Klaus Müller“, in Jetzirah „Alexis Müller“, in Beriah „Helga Müller“ und in Aziluth „El Müller“. Alles „Müller“, alles Geschwister und doch etwas unterschiedlich!

Im folgenden Abschnitt kommen die Zuordnungen, Namen und Beschreibungen dieser Energien, wobei erwähnt sei, dass die Namen von verschiedenen magischen Leuten und unabhängigen Arbeiten gechannelt wurden und nicht als „Namen“, sondern als „Aufgabenbeschreibung“ oder als „Kurzerklärung“ zu verstehen sind.

1. Pfad (Kether (כתר) – Krone, Ganzheit); Pethabish (פתביש)

Der erste Pfad, die Sephirah Kether, wird die brillante und göttliche Monade genannt. Kether ist die Krone, die sich jeder selbst verdienen und verleihen kann. Es ist das manifeste Licht der Nicht-Existenz (Ain Soph Aur), wodurch alles von einer unaffektierten Urteilskraft illuminiert wird. Es ist die innere Glorie, des wahren Selbst. Kether ist die All-Einheit.

2. Pfad (Chokmah (חכמה) – Weisheit, Geschick); MAORMAH (מארהערמה)

Der zweite Pfad, die Sephirah Chokmah, wird die illuminierende Intelligenz genannt. Chokmah ist die Auszeichnung der Kreation, wodurch der Lichtstrom des Seins die eigene Harmonie erfüllt. Es ist die Möglichkeit, dass man sich selbst an die kosmischen Energien angleicht, sodass man in sich die Glorie der Weisheit und der Meisterschaft spürt. Chokmah ist der Vater des Seins, der Vater der Weisheit.

3. Pfad (Binah (בינה) – Verstand, Intelligenz); AlizORmah (עליזערמה)

Der dritte Pfad, die Sephirah Binah, wird die heilige Intelligenz genannt. Binah ist das wissende Fundament, das die Weisheit und das Licht der uranfänglichen Gelehrtheit als manifeste Standhaftigkeit des Vertrauens erschafft. Daher wird Binah als die Wurzel der Mutter bezeichnet, die Mutter des Vertrauens. Aus dem Nicht-Sein heraus, aus der Quelle, gebiert sich das Licht, dass die Weisheit erschafft, wodurch das Wissen tief in die Herrlichkeit einer jeden Wesenheit emanieren kann.