Tagebuch eines Hilflosen

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13.01.2018

Ein Drama in fünf Akten (für manche ist’s freilich ein Lustspiel):

1. Im November 2011 erklärt Kathleen Hartnett White öffentlich: »Es gibt keine Umweltkrise, in Wahrheit gibt es fast keine großen Umweltprobleme.«

Sie ist zu diesem Zeitpunkt Leiterin einer Energie- und Umweltorganisation, die von ExxonMobil, Chevron und den ultrakonservativen Koch-Brüdern gesponsert wird.

2. Sechs Jahre später, im Oktober 2017, wird Kathleen Hartnett White von Donald Trump als Leiterin des Rates für Umweltqualität vorgeschlagen. Sie soll die umweltpolitischen Maßnahmen des Weißen Hauses koordinieren.

3. Im Dezember 2017 verweist der US-Senat den Personalvorschlag an Trump zurück, da Hartnett White nicht die nötige Unterstützung hat.

4. Donald Trump könnte jetzt einen neuen Kandidaten bestimmen.

5. Donald Trump nominiert Kathleen Hartnett White einfach noch mal.

14.01.2018

Donald Trumps historische Erfahrungen sind die Ereignisse des jeweils letzten Tages.

15.01.2018

Donald Trump und seine Söhne preisen Martin Luther King auf Twitter. Das hätte vermutlich nicht mal der sich träumen lassen.

16.01.2018

Sie nennen mich einen Rassisten, aber das ist FAKE! Ich schlage nur Weiße. Der einzige Präsident, der jemals Schwarze geschlagen hat, war Woodrow Wilson. Aber ich spiele Golf nicht im Schnee.

(Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

17.01.2018

Die Trump-Administration plant eine neue Militärdoktrin, in der Atomwaffen wieder eine stärkere Rolle spielen. Damit sollen vor allem Russland und China in Schach gehalten werden. Ein klassischer Irrtum, denn mit Atomwaffen ist es wie mit Frühstückseiern: Wenn man selbst dafür verantwortlich ist, dass die Sache schon viel zu lange kocht und immer noch vor sich hindampft, nützt am Ende auch das Abschrecken nichts mehr.

18.01.2018

Donald Trump muss unsterblich sein. Wie will er sonst all die Versprechen einlösen, die er als Präsident bisher gegeben hat?

19.01.2018

Haushaltssperre? Versteht Donnie nicht. Er hat schon immer mehr Geld ausgegeben, als er eigentlich hatte. Das ist sein verdammtes Erfolgsprinzip! Sein Motto lautet schließlich nicht runterfahren, sondern hochstapeln.

20.01.2018

4 Jahre – 1 Jahr = drei(ste) Jahre, die noch vor uns liegen.

21.01.2018

In Ohio wollen die Republikaner einen Abgastest für alte Autos abschaffen, der in Teilen des Bundesstaates gilt. Allerdings können sie ihn nicht selbst aufheben, da der Test mit einem Programm verbunden ist, das 1996 durch die damalige Regierung in Washington aufgestellt wurde. Also haben die Republikaner in Ohio im März letzten Jahres mithilfe ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus einen Beschluss gefasst, der die Trump-Regierung auffordert, die Regel zu kippen. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, haben die Republikaner aus Ohio Trump und seinem Umweltzerstörungsminister Pruitt sogar persönlich geschrieben und darum gebeten, dass sie was tun. Aber sie haben bis heute keine Antwort erhalten. Wahrscheinlich hätten sie nicht reinschreiben sollen, dass der Test vor allem Menschen aus den unteren und mittleren Einkommensschichten belastet, da sie nicht das Geld haben, sich ständig neue Autos zu kaufen und deshalb diejenigen sind, die mit ihren alten Schrottkarren zum Abgastest müssen. Das klingt zu sehr nach Sozialpolitik und damit nach den Demokraten. Wahrscheinlich hätten sie Trump und Pruitt einfach fragen müssen: »Wie soll Amerika wachsen, wenn die Emissionsraten schrumpfen?!« Dann hätten die beiden das Programm sofort runtergefahren und sich dabei sogar noch eins gelacht. Dann wären nämlich künftig 1.000 Tonnen N2O mehr in der Luft gelandet. Das Zeug ist wahlweise als Distickstoffmonoxid oder als Stickoxidul bekannt. Der Volksmund nennt’s dagegen nur Lachgas.

22.01.2018

Wenn Donald Trump wirklich die Eier hätte, die er immer vorgibt zu haben, dann würde er den Befehl erteilen, diesem verdammten Erdoğan und seinen Unterstützern in Syrien ein paar in die kriegstreiberischen Fressen zu hauen, und mithelfen, dass die Kurden endlich das bekommen, was sie verdienen – Frieden und Land.

23.01.2018

Waschmaschine

Waschmaschina

Waschmachina

Wasmachchina

Wasmachtchina?

Strafzölle!

24.01.2018

Donald, the deeply disturbing Dumpfbacke, beweist’s jeden Tag: Die Leere eines Kopfes ist proportional zur Fülle der Versprechen, die aus ihm kommen.

25.01.2018

Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Der gemeinsame Welthandel ist in seinen Augen ein gemeiner Welthandel. Für Trump gilt: America First – wer auf Platz Zwei kommt, ist ihm egal. Im Grunde ist die Sache nicht schwer zu verstehen. Solange die kleinen Pisser aus den anderen Ländern seinen Namen in den Schweizer Schnee pinkeln, dürfen sie mit ihm auf Rodelpartie gehen. Falls sie aber die chinesischen Schriftzeichen bevorzugen, werden die Beziehungen eingefroren. Dann gibt’s ’ne Eiszeit. Die Folge: Allgemeine Aufregung im Alpenstädtchen. Die Nieten in den Nadelstreifen schaudert’s bei Trumps Wunsch nach Protektionismus. Dabei weiß eigentlich jeder: Davos ist da, wo’s Donnie krachen lässt.

26.01.2018

Trump hat gestern beim Weltwirtschaftsforum mit den großen Konzernchefs zu Abend gegessen. Die Kerle saßen am Tisch wie Zinnsoldaten, ganz aufrecht und steif, als hätten sie ein Rückgrat.

27.01.2018

Das amerikanische Wirtschaftsministerium hat eine Untersuchung eingeleitet, die sich mit der Frage beschäftigt, ob aus China importierte Zierschleifen und Dekobänder unerlaubte Subventionen erhalten haben und dadurch amerikanischen Zierschleifen- und Dekobandherstellern Nachteile entstanden sind. In den nächsten zehn Monaten wird die amerikanische Wirtschaftsministerialzierschleifenunddekorbandauswicklungsabteilung die Sache prüfen. Wenn rauskommt, dass unerlaubte Subventionen geflossen sind, können die Chinesen einpacken! Und zwar nicht nur ihre Zierschleifen- und Dekobandproduktion, sondern auch sich selbst. Frei nach dem Motto: Die chinesische Bastion mit Zierschleifen schleifen.

28.01.2018

Ein neues Buch ist auf dem Markt. God and Donald Trump, von einem Mann namens Stephen E. Strang. Mr. Strangs strange These: Gott habe bei der Präsidentschaftswahl seine Hände im Spiel gehabt und Millionen Schafe … ähem … Wähler zu Trump geführt. Denn er, Donald Trump, sei vom Allmächtigen persönlich auserwählt worden.

Früher wäre der Autor eines solchen Buches wegen Ketzerei geteert und gefedert worden, heute wird er geehrt und gefeiert. Willkommen im Jahr 2018.

29.01.2018

Donald Trump hat in einem Interview behauptet, das Polareis habe gerade eine Rekordausdehnung erreicht. Laut aktuellen Forschungsdaten sind in der Antarktis 9,14 Mill. km2 und in der Arktis 11,8 Mill. km2 von Eis bedeckt. Das sind die zweitniedrigsten jemals gemessenen Werte. Sie stammen von Dezember 2017, jenem Monat, in dem Donald Trump den Klimawandel von der Liste der nationalen Bedrohungen gestrichen hat.

30.01.2018

Während ich dieses Tagebuch schreibe, fühlt es sich manchmal an, als würde ich den Stein des Sisyphus den Berg hinaufrollen, als wären meine ganzen Anstrengungen von vorne bis hinten und von oben bis unten ein komplett falsches, nutzloses, fehlgeleitetes Tun, besonders jetzt, in Tagen wie diesen, wenn die halbe Welt am Abkacken ist und ein Prahlhans wie Donald Trump fast schon wie ein harmloses Maskottchen aus irgendeiner schlecht gemachten Werbeshow wirkt angesichts all der machthungrigen Sultane und Kriegspräsidenten im Osten, die von keinen checks and balances zurück auf den Boden geholt werden, den Boden, auf den sie glauben, ein Anrecht zu haben, den Boden, auf den sie ihre Bomben werfen, den Boden, der sie hoffentlich bald sechs Fuß tief verschluckt.

31.01.2018

Das amerikanische Umweltministerium möchte, dass Pestizide künftig auch schon von unter 18-Jährigen eingesetzt werden dürfen. Denn alle wissen: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Beziehungsweise, wie es im Umweltministerium heißt: Wenn das Pflänzchen sein Pestizidchen nicht kriegt, kommt der Pflanze ein Schädling in die Quer’.

01.02.2018

Bisher glaubten die Menschen, Unsichtbarkeit beruhe auf einer besonderen Eigenschaft, doch seit Melania wissen sie, dass die Grundlage der Unsichtbarkeit eine besondere Eigenschaftslosigkeit ist.

 

02.02.2018

Trump twittert nicht, er gibt dem großen Affen namens Zeitgeist Zucker. 280 Stück direkt in den Rachen. Kein Wunder, dass die Leute Durst nach Rache bekommen und Wasserdampf ablassen müssen, wenn sie seine Nachrichten lesen.

03.02.2018

Es heißt, seit die Trump-Regierung an der Macht ist, seien Zeitungen wieder im Aufwind und gutes journalistisches Handwerk wichtiger als je zuvor. Das stimmt, doch profitieren leider fast nur die großen Verlagshäuser davon. Die kleinen und mittleren Zeitungen dagegen taumeln weiter – und fallen. Reihenweise. Jetzt hat auch die Charleston Gazette-Mail in West Virginia Insolvenz angemeldet. Dabei wurde der Zeitung erst im vergangenen Jahr der Pulitzerpreis für ihre Berichterstattung zur Opioid-Krise verliehen, und auch sonst gilt das Blatt als herausragend in seiner investigativen Arbeit, den Reportagen über Machenschaften der Kohleindustrie oder bei der Aufdeckung von Korruptionsfällen – und das seit Jahrzehnten. Aber es scheint nichts zu nützen. Der Teufel scheißt leider auch beim Widerstand gegen selbsternannte Götter immer nur auf den größten Haufen.

04.02.2018

Der frühe Werber fängt den Wähler. Zwei Jahre vor Beginn der Präsidentschaftsvorwahlen schalten die ersten Kandidaten bereits ihre Wahlwerbespots. Und das ausgerechnet in den Pausen beim Super-Bowl. Wo doch jeder weiß, dass es mit den Gedächtnissen von Football-Spielern durch die dauernden Kopfstöße nicht gerade zum Besten steht. Andererseits, vielleicht können sich die Leute die Namen der künftigen Kandidaten ja besonders gut merken, wenn sie zwischen zwei Footballer-Schädeln aufploppen und dann mit Schmackes durch den Helm ins Hirn gehämmert werden.

05.02.2018

Ein Umschwung hat begonnen. Trumps Politik ist in die Phase der Relativierungen eingetreten. Er wird in den Zeitungen zunehmend als erfolgreicher Präsident angesehen. Es ist die Zeit der »Trump ist zwar«-Kommentatoren …

Trump ist zwar dumm, aber er hat die Konjunktur angekurbelt.

Trump ist zwar ein Schaumschläger, aber er hat den IS militärisch weitgehend besiegt.

Trump ist zwar ein Rassist, aber er hat die Arbeitslosenquote unter Afroamerikanern gesenkt.

Nicht mehr lange und der erste Teil dieser Sätze wird verschwinden. Dann kommt die Zeit der »Trump hat«-Kommentatoren. Sie werden erklären, dass er das alles ganz allein geschafft hat. Nicht mal einen Koch hatte er bei sich, denn sein Essen hat sich Donnie immer bei McDonald’s geholt.

06.02.2018

Das also ist der von Donald Trump versprochene Kampf gegen die Opioid-Epidemie mit täglich 175 Toten:

Er benennt seit einem Jahr keinen neuen Direktor für das Office of National Drug Control Policy, die oberste Behörde zur Koordinierung der gesamten amerikanischen Anti-Drogen-Politik.

Er lässt die Behörde stattdessen monatelang von einem 24-Jährigen führen, der keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet der Drogenbekämpfung, dafür aber umso mehr als Wahlkampfhelfer von Donald Trump hat.

Er dünnt die Führungsspitze von neun auf drei Leute aus.

Er plant, der Behörde massiv die Mittel zu kürzen.

Er lädt den geschäftsführenden Direktor nicht zu den entsprechenden Kabinettssitzungen ein.

Donald Trumps Kampf gegen die Drogen scheint eher einer gegen die eigene Anti-Drogen-Behörde zu sein.

07.02.2018

Letztes Jahr hat Donald Trump in Frankreich eine große Militärparade gesehen. Jetzt will er auch eine haben. Die im Pentagon sollen das organisieren.

In den anderen Ministerien geht derweil die Angst um. Dutzende Mitarbeiter wurden abgestellt, um Fotos und Videos zu sichten und zu ermitteln, was Donnie auf seinen Reisen noch so alles gesehen haben könnte. In ersten Berichten ist vom Kolosseum, der Elbphilharmonie und der Klagemauer die Rede. Letztere will man so schnell als möglich bauen. Dann kann man Donnie auf die eine und Melania auf die andere Seite stellen und sie können sich gegenseitig ihr Leid klagen. Das schafft ein bisschen Ruhe und Frieden zwischen all den dröhnenden, drohenden Militärparaden.

08.02.2018

»Am 15. August hat Donald Trump ein Dekret erlassen, in welchem er die von der Obama-Regierung beschlossenen baulichen Mindeststandards für mit Bundesgeldern geförderte Gebäude und Infrastrukturprojekte in Flutgebieten wieder aufgehoben hat.« Das ist natürlich ein Selbstzitat aus dem Tagebucheintrag vom 30. August 2017, aber was soll ich tun, wenn Trumps Regierung das Rad vor- und zurückdreht? Jedenfalls hat das Wohnungsbauministerium heute festgelegt, dass die Bundesstaaten künftig bei Gebäudeneubauten und Infrastrukturvorhaben in Flutgebieten darauf achten müssen, dass diese deutlich oberhalb des Hochwasserlevels liegen. Mit anderen Worten: Was Obama einst beschlossen und Trump danach wieder abgeschafft hatte, hat der Wohnungsbauminister jetzt wieder in Kraft gesetzt. Man könnte auch sagen: Die Regierung rotiert.

09.02.2018

In Donald Trump offenbart der Zeitgeist seine zeitlose Geistlosigkeit.

10.02.2018

Nun hat Donald Trump doch noch einen Direktor für das Office of National Drug Control Policy nominiert. Sein Name ist Jim Carroll, nur leider ist er so unbekannt, dass es selbst den stets gut informierten amerikanischen Zeitungen nicht gelungen ist, ein Foto von ihm aufzutreiben. Weil’s ohne Bild aber nicht geht, haben einige zu ihren Texten ein Foto des Schriftstellers Jim Carroll veröffentlicht, der nicht nur den gleichen Namen wie der künftige Direktor, sondern auch mal ein Buch über Drogen geschrieben hat. Dass dieser Jim Carroll, der bereits 2009 verstorben ist und ein langjähriger Heroin-Süchtiger, ehemaliger Punk und Künstlerfreund Andy Warhols war, mit seinem Konterfei eines Tages diverse Artikel zur nationalen Anti-Drogen-Behörde illustrieren würde, hätte er sich wahrscheinlich nicht mal auf seinem krassesten Trip vorstellen können.

11.02.2018

Die allgemeine Bevölkerungsumfrage lügt nicht. Sie wird alle zwei Jahre durchgeführt und macht deutlich: Amerikaner haben immer weniger Sex. Zeit für Donnie, mal laut »MeToo« zu rufen.

12.02.2018

Donald Trumps Infrastrukturprogramm: Füllen von Schlaglöchern bei gleichzeitigem Aufreißen von Haushaltslöchern.

13.02.2018

Wenn es nach dem Willen des Landwirtschaftsministeriums geht, sollen die 16 Millionen Bedürftigen in den USA künftig statt Lebensmittelmarken »Food Boxes« bekommen. Frisches Obst, Gemüse und Fleisch werden da zwar nicht drin sein, dafür aber jede Menge Dosenfutter, das sich problemlos bis zum Ende von Donnies Präsidentschaft hält, wobei es in diesem Falle egal ist, ob die ein oder zwei Amtszeiten dauert. Eines steht aber jetzt schon fest: Neokonservatismus definiert sich ab sofort als »die Politik der neuen Konserve«.

14.02.2018

Es heißt, Donald Trumps angebliche Affäre, die Pornodarstellerin Stormy Daniels, habe von seinem Anwalt 130.000 Dollar Schweigegeld bekommen. Aber das stimmt nicht. Eine Frau, die vom adipösen Donnie in die Laken gedrückt wird, kann nicht schweigen. Sie schreit. Und wer schreit, hat Schmerzen. Und wer Schmerzen hat, bekommt Schmerzensgeld. So einfach ist das. Und selbst wenn es anders ist, d. h. Donnie in die ganze Sache gar nicht involviert war und sein persönlicher Paragrafenreiter die mopsfidele Hoppelschwester für irgendeine andere Galoppnummer bezahlt hat – Stormy Daniels kann gar nicht schweigen. Sie schreit in jedem ihrer Filme. Ich habe das gerade geprüft.

15.02.2018

Und wieder einmal hat sich gezeigt, wie gut und richtig die amerikanischen Waffengesetze sind. Und vor allem: wie wirkungsvoll. Denn als gestern ein Amokläufer in Parkland (Florida) in eine Schule stürmte, zogen Schüler und Lehrer wie von der Waffenlobby gewünscht ihre Gewehre und Pistolen unter den Bänken hervor und überwältigten den Angreifer binnen Sekunden. Es war ein Kinderspiel. Mit seiner halbautomatischen AR-15 hatte der Eindringling nicht den Hauch einer Chance. Er wurde im Klassenraum abgeknallt und wenige Minuten später von zwei fröhlich lächelnden Polizisten abtransportiert. Anschließend wurde der Unterricht fortgesetzt.

16.02.2018

In Europa endete das Mittelalter mit der Entdeckung Amerikas.

In Amerika beginnt das Mittelalter mit der Abwendung von Europa.

17.02.2018

Im Bundesstaat Indiana sollen Eltern, deren Kinder öffentliche Schulen besuchen, zukünftig schriftlich erklären, dass ihre Kinder am Sexualkunde-Unterricht teilnehmen dürfen. Liegt keine Erlaubnis vor, ist es dem Kind nicht gestattet, den Kurs zu besuchen. Man verkauft das als neue Wahlfreiheit der Eltern und als Notwendigkeit, sich informieren und mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen. Tatsächlich aber wurde der Gesetzentwurf von konservativen Gruppen eingebracht und deren Ziel ist klar. Nur der Weg dahin muss echt amerikanisch aussehen. Und so kleidet man die Gegenaufklärung in den Deckmantel der Freiheit.

18.02.2018

Hab heute gelesen, dass in den amerikanischen Landmaschinen immer mehr Sensoren und andere High-Tech-Teile verbaut werden. Für die Reparatur braucht es dann entsprechende Software und Reparaturanleitungen. Genau die aber werden in den USA von Firmen wie John Deere, Apple, Microsoft, AT&T und Tesla nicht freigegeben und nur an autorisierte Händler verkauft. Die Folge: Extrem hohe Reparaturkosten, Zeitverlust, Ernteausfälle. Aber die Farmer wehren sich und fordern die Freigabe der Software und Baupläne, denn sie wollen ihre Maschinen selbst reparieren. Weil sich die Firmen aber weigern, haben sich die ersten jetzt mithilfe von Filesharing-Netzwerken Programme besorgt, mit denen sie die Fehler in ihren Maschinen auslesen und beheben können. Denn das ist der Lauf der Welt auf dem Lande: Früher wurde Unkraut gehackt, heute werden Traktoren gehackt.