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Der Widerspenstigen Zähmung

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Und er war auf dem Heimweg sehr nachdenklich und köpfte zerstreut Blumen und Pilze, so daß ihn Gustav wiederholt fragen mußte: »Babba, – was machß'n Du da??«

* * * * *

Die nächsten Jahre in Adolfs Leben leierten sich ab wie ein

Drehorgellied.

Die Jahreszeiten führten die ewigen Kämpfe miteinander auf, alljährlich feierte der Frühling seine Auferstehung, um von neuem gekreuzigt zu werden.

Die alte Tante Klio, die ja auch mit der Zeit moderner geworden ist, tippte gleichmütig auf ihrer Schreibmaschine Weltgeschichte. Und wie alle Schreibmaschinendamen tippte auch sie gelegentlich daneben, und daraus entstand mancherlei Unangenehmes für die Menschheit. So hatte sie bei der Eintragung von Adolfs Eheschließung den Namen Katharina mit lauter großen Buchstaben, den Namen Adolf aber mit kleinem Anfangsbuchstaben getippt, und daher stammte das ganze Unglück der Borgesschen Ehe.

Gustav war sechs Jahre alt, in einigen Wochen sollte er in die

Volksschule kommen.

»Gott sei Dank, daß es endlich e Ruh gibbt im Haus!« sagte Katharina.

»Es is schonn net mehr auszuhalte mit dem miserawele Bub!«

Da erschien an einem Dienstag vormittag Herr Bindegerst aufgeregt im

Hause Feldmann & Schröder und verlangte nach seinem Schwiegersohn.

»Adolf, komm gleich, der Bub is krank!«

Adolf Borges ließ das Paket, an dem er herumschnürte, fallen und rannte zu Herrn Schröder.

»Ich muß haam, Herr Schröder … mei Bub, der Gustav … er is krank,

Herr Schröder.«

Und dabei liefen ihm schon die Tränen über die Wangen.

»No, 's werd net gleich so schlimm sei', Adolf!« tröstete der dicke Chef. »Gehe Se nor! – Ja, Kinner mache Sorje, ich kann aach e Lied dervoo singe, ich habb aach so e Kollektion von Stickerer sechse. Mit Schmerze wern se geborn, mit Schmerze wern se großgezoge, unn mit Schmerze nemmt merr später de Dank dafor in Empfang! Gehe Se haam! Unn ich empfehl Ihne de Dokter Grienebaum, des is e dichtiger Arzt unn net so deuer!«

Unterwegs erstattete Bindegerst bruchstückweise Bericht. Das Kind hatte schon in der Nacht gefiebert, und morgens hatte es keinen Kaffee trinken wollen. »Ich habb Derrsch net gesacht, daß De Dich net uffregst!« Und dann hatte es gehustet, über Halsweh geklagt, und nun lag es im Fieber und ächzte und erkannte Niemanden. Und wimmerte beständig in seiner Bewußtlosigkeit: »Babba, was machß'n Du da??«

»Laaf doch net so, Adolf! Ich komm ja net mit!« pustete der alte

Bindegerst.

Ein fremder junger Herr, mit einem koketten Schnurrbärtchen und einem goldgerahmten Zwicker, stand an Gustavs Bett und fühlte den Puls. Er öffnete mit sanfter Gewalt den Mund des fiebernden Kindes, sah in den Hals, zog ihm das Hemd herab, beklopfte Brust und Rücken.

Katharina saß am Fußende des Bettes und harrte des Ergebnisses der Untersuchung. Ihr war keine Erregung anzusehen, sachlich wie eine bezahlte Krankenpflegerin verfolgte sie die Maßnahmen des Arztes.

Adolf hingegen konnte seine Aufregung nicht zügeln, er trat von einem Bein aufs andere, seine Augen hingen mit unendlich rührendem, verzweifeltem Hilfeflehen am Munde des Arztes, die Untersuchung schien eine Ewigkeit zu dauern.

Der Doktor deckte den Kranken wieder zu.

»Es ist ernst,« sagte er. »Zumal das Kind unterernährt ist. Wie alt ist der Junge?«

Adolf konnte nicht antworten. Er mußte sich an einen Stuhl klammern, um

Haltung zu bewahren.

»Sechs Jahr', Herr Dokter!« sagte Katharina mit sicherer Härte.

»War er schon öfters krank?«

»Nein, Herr Dokter.«

»Das Herz ist schwach.«

Der Blick des Arztes fiel zufällig in den Spiegel über dem Sofa, er drehte selbstgefällig die Spitzen seines Schnurrbärtchens, rückte den Kneifer zurecht. Ein lautes Schluchzen veranlaßte ihn, den Kopf zu wenden. »Na, Herr Borges, man braucht die Hoffnung noch nicht aufzugeben. Kinder sind manchmal überraschend widerstandsfähig. Allerdings – «

Er trat wieder zum Bett, warf noch einen kurzen Blick auf das Kind.

»Sie scheinen sehr an dem Jungen zu hängen, Herr Borges?«

Adolf nickte.

»Es ist wohl Ihr Einziger?«

Adolf sank an dem Bett auf die Knie, ergriff das herabhängende, fiebernde Händchen und bedeckte es mit Küssen.

»Tja,« sagte der Arzt, »tja …!«

Er wartete einen Augenblick, sah ungeduldig auf die Taschenuhr. »Ich würde Ihnen empfehlen, den Kleinen ins Spital bringen zu lassen. Er hat dort doch eine bessere Pflege. Es ist auch nicht sonderlich gut geheizt bei Ihnen. – Ich werde nachher an die Sanitätskolonne telephonieren. Einstweilen können Sie ihm ja diese Tropfen geben.«

Er schrieb ein Rezept und gab es Adolf, der es hastig zusammenknitterte, aufsprang und in die Apotheke lief.

Dreiviertel Stunden mußte er warten, bis das Rezept ausgeführt war.

Er saß auf einer Bank an der Wand und sah die Käufer kommen und gehen; Leute, die harmlose Dinge kauften wie Hustenbonbons, Watte, Lysoform; vergrämte Mütterchen, die gleich ihm auf Arzneien warten mußten; kokette Dienstmädchen, die mit dem Provisor poussierten; und alle Menschen kamen ihm so beneidenswert, so glücklich vor.

Als er wieder zu Hause eintraf, war das Gustavchen schon abgeholt.

Er wollte wieder davonlaufen, nach dem Krankenhaus, aber Katharina hielt ihn gebieterisch zurück.

»Merr derf'n jedz net besuche! Morje Middag von drei bis vier, – ich habb mich erkunnigt.«

Und der alte Bindegerst sagte: »Des war e netter Mensch, der Dokter. So mitfiehlend.«

Die ganze Nacht hindurch studierte Adolf in dem Buch aus Bindegersts Bibliothek. Es war freilich ausgeschlossen, daß in dem »Geschlechtsleben des Menschen« irgend ein Aufschluß über Gustavs Krankheit zu finden war, aber Adolf dachte in seiner Verzweiflung, vielleicht stünde doch irgend ein Hinweis in dem Buch, der ihn belehre, der ihm Hoffnung geben könne. Vielleicht konnte er den Ärzten doch irgend etwas sagen, an das sie gerade nicht dachten.

Drei Tage später war Gustavchen tot. Der Scharlach hatte ihn dahingerafft.

Wie ein Kriegsverwundeter in den meisten Fällen anfangs nur das Gefühl eines dumpfen Schlages hat, ohne wirklichen Schmerz zu verspüren, bis dann beim Verbinden, beim Heilungsprozeß die unerträglichen Qualen einsetzen, so empfand Adolf zunächst nur eine dumpfe Betäubung. Das Unglück war zu groß, um in seiner ganzen Schwere erfaßt werden zu können. Er hörte die Worte der Krankenschwester: »Ihr Sohn ist leider gestern Abend sanft entschlummert«, aber er konnte sich nichts dabei denken.

Bis plötzlich der Gedanke: »Du wirst Dein Kind nie, nie wieder sehen!« die Wunde mit glühendem Eisen ausbrannte.

Er fand nicht die Kraft, alle jene Gänge und Meldungen zu erledigen, die in unserem geordneten Staatswesen der Tod eines Familienmitgliedes den Hinterbliebenen auferlegt. Die, ach so praktische Katharina besorgte alle diese Dinge mit der Selbstverständlichkeit und nüchternen Klarheit, die sie in jeder Lebenslage bewies. Sie besorgte den Totenschein, bestellte den Pfarrer, kaufte den Sarg, die Blumen, nähte an Adolfs Kleiderärmel den Trauerflor, telephonierte ins Geschäft, ihr Mann könne die nächsten drei Tage nicht kommen, garnierte einen schwarzen Schleier auf ihren Hut, schneiderte sich ein Kleid für die Beerdigung.

Nichts vergaß sie; man hätte meinen können, sie hätte seit Jahren

Bestattungen arrangiert.

Dann kam der Tag der Beisetzung.

Die Firma Feldmann & Schröder hatte einen Kranz geschickt, von den Angestellten waren nur Herr Heinrich Baldrian und eine der Putzfrauen erschienen, denn der Herbstausverkauf war in vollem Gang. Einige Nachbarn hatten sich eingefunden, darunter der blondlockige Herr Hippenstiel in einem frischgebügelten, seidengefütterten Überzieher, tadellos gebürstetem Zylinder und erstklassigen schwarzen Glacéhandschuhen.

Adolf sah nichts, er weinte ununterbrochen, sodaß ihm Katharina während der Ansprache des Pfarrers einen Stoß mit dem Ellbogen gab: »Was solle dann die Leut denke!«

Zuletzt schritten die Menschen an ihm vorbei, drückten ihm die Hand, murmelten irgend etwas, was er nicht verstand und nicht verstehen wollte, und dann war er plötzlich wieder zu Hause, im Dachzimmerchen, und nach einer Weile hörte er Katharina schreien: »Komm erunner, der Kaffee is aagericht!«

Sie hatte für ihn kein Wort des Trostes. Sie hatte ihm bei Lebzeiten des

Kindes nie erzählt, was der Junge getrieben hatte, sie sprach auch nach

Gustavs Tode nie mit dem Vater von ihm. Und als Adolf anregte, eine

Photographie Gustavchens vergrößern und einrahmen zu lassen, sagte sie nur: »Des kann merr ja!«

Sie sprach kein Wort, als Adolf das Kinderbettchen aus dem Schlafzimmer hinauftrug in seine Dachbehausung und es neben seinem Bett aufstellte. Sie ließ ihn ruhig den Matrosenanzug, den Gustav Sonntags getragen hatte, hinaufnehmen und in dem Schrank mit dem kaputenen Schlüssel verwahren.

Und als dann das vergrößerte Bild vom Photographen kam, hatte sie nichts dagegen einzuwenden, daß Adolf es oben in seinem Zimmerchen aufhängte. Aber die Rechnung fand sie zu teuer.

Bindegerst, dem der Verlust Gustavchens sehr nahe ging, ersäufte seinen Kummer in Schnaps. Er war mitunter sinnlos betrunken und gröhlte dann allerhand unanständige Lieder, von denen man nicht recht wußte, wo er sie eigentlich her hatte. In seinen nüchternen Stunden arbeitete er an einem Grabkreuz für sein Enkelkind.

Und wie ehemals der Entstehung des Kinderbettes sah Adolf nun dem Werden des Totenzeichens zu. Aber sie scherzten nicht mehr bei der Arbeit, er machte keine Verschönerungsvorschläge, er redete auch den alten Bindegerst nicht mehr mit »Großvadder« an, sondern degradierte ihn zum »Vadder«.

Und acht Tage nach der Einschaufelung Gustavchens gingen die beiden hinaus auf den Kirchhof und richteten das Holzkreuz auf.

 

Adolf war seltsam ruhig während dieser traurigen Verrichtung, diesmal war es der alte Bindegerst, der seine Tränen nicht meistern konnte. Er jammerte ein über das andere Mal: »Wie merr der Bub fehlt… wie merr der Bub fehlt!«

Adolf konnnte das Jammern nicht mehr ertragen, er schlich während der letzten Spatenstiche davon, ging hinaus in den Stadtwald, in dem der fröstelnde Herbsttag sein Totenamt hielt.

Man hat auf Gemälden oft die Pest als einen Dämon dargestellt, vor dessen Hauch alles Leben dahinsinkt. Solch ein Pestdämon ist auch der Herbst. In seinen gelben Mantel gehüllt, schreitet er über die Erde, und unter seinem Geschwür-zerfressenen Fuß sterben die Blumen und Gräser. Er haucht die Bäume an, und die Zweige verdorren, die Blätter werden vergiftet und fallen ab. Verwesung folgt seiner Spur.

Adolf warf sich auf den kalten Boden und stierte in den Himmel.

Vor langer Zeit, als ihn noch fröhliche Träume umgaukelten, hatte er inmitten blühenden Sommers hier einmal versehentlich seinen Kopf auf einen Ameisenhaufen gebettet und hatte, erschrocken auffahrend, an dieses Mißgeschick mit resigniertem Humor lächelnde Betrachtungen geknüpft. Diese Episode fiel ihm jetzt, durch eine eigenartige Gedankenverbindung, ein. Ach, wie hätte es jetzt seinen Gram gekühlt, den Kopf in einen Ameisenhaufen stecken zu können und den Seelenschmerz durch körperlichen Schmerz zu betäuben!

Wie riesige Galgen kamen ihm die entlaubten Bäume vor, die ihre leeren Äste gleich Querbalken streckten, und er dachte: »Merr sollt sich uffhenke! Da drowwe sollt merr sich uffhenke, unn der Wind dhät ein schaukele, ganz samft unn schmerzlos, unn lang sollt's dauern, bis se ein finne! Unn e Eichhörnche käm' gehippt unn dhät mich aaglotze unn dhät denke: >So'n große Tannezappe haww ich meiner Lebdag noch kaan geguckt!< Unn e Vögelche käm', unn dhät sich uff mei Schulter hocke, unn ließ' sich mitschaukele! Unn wann se mich dann haamgebracht hätte, dann hätt' der ahl Bindegerst widder e neu Kreuz zu schnitzele, unn des praktisch Kättche dhät sage: >Jedz kann ich mei Trauerkleider gleich noch emal benitze unn braach merr kaa neue aazuschaffe<!«

Seine Gedanken verwirrten sich, und plötzlich tauchte aus der Wirrnis eine andere Episode seines Lebens auf, und er sah sich im Odenwald stehen, auf dem Gipfel des Melibokus, wie er dem Käthchen die Welt zeigte: »Guck, lieb Kättche, die Nadur, die is e groß Sparkass, viel größer als wie die Offebächer Städtisch Sparkass, unn wann merr emal in Seelennot komme, dann hewe merr aafach in dere Sparkass en Poste Erquickung unn Trost ab, – unn wann merr aach noch so viel abhewe, #des# Guthawe nemmt kaa End'!«

Und nun war die Seelennot da, aber die Natur spendete keinen Trost, das

Guthaben war erschöpft, und er fühlte, nie wieder würde ihm diese

Sparkasse Erquickung auszahlen.

Ja, Bindegerst hatte recht: das Leben ist eine Gemeinheit. Eine so unbarmherzige Gemeinheit, daß die guten Kerle, wie Adolf Borges, niemals mit ihm zurecht kommen können.

»Wann des so weider geht,« sagte Herr Feldmann, »dann misse merr'n halt entlasse. Der packt uns ja die ganz Waar dorchenanner, babbt die verkehrte Adresse uff die verkehrte Paketcher, – es geht net mehr!«

Der dicke Herr Schröder ließ seinen Teilhaber ausschimpfen, dann bemerkte er: »Entlasse? 'N Mann, wo so lang im Geschäft is?«

»Wann'r awwer doch Alles verkehrt mecht?«

»Wo so lang im Geschäft is?«

»Wann awwer doch alles Ermahne unn Zuredde nix hilft?«

»Wo so lang im Geschäft is?«

»Solle merr'n vielleicht for's Nixdhun unn Verkehrtmache füttern?« schrie nun Herr Feldmann wütend.

»Ja, des solle merr!« sprach der dicke Schröder mit Überzeugung. »Weil e Mensch kaa gespalte Fedder is, die merr wegwerft, wann merr se kabutt geschriwwe hat. Ich gebb's zu, der Adolf is net mehr, was er war. Seit sei Bub dod is, scheint 'm Alles worscht zu sei', unn ich habb mich schonn grie unn blau geärjert iwwer die ewig Leichebittermien'. Dann ich will #vergniegte# Mensche um mich gucke, mei Lewe is merr selwer mies genuch! – Awwer entlasse? Naa, Hermann, des mache merr net. Wer emal bald dreißig Jahr im Geschäft is, der is bei merr pensionsberechtigt. Net bei 'ner Pensionsanstalt mit hunnert Paragraphe unn sechshunnert Klausle, sonnern bei der Pensionsanstalt da drin!«

Und damit schlug er sich auf den dicken Bauch, ungefähr in die Gegend, wo sein Herz saß, das zwar ein Fettherz war, aber ein sehr gutes Fettherz.

»Mach, was De willst!« brummte Herr Feldmann.

»Des is e ahl Gewohnheit von merr, daß ich mach, was ich will. Unn se is merr bis jedz gut bekomme. Also merr wern de Adolf #net# entlasse. Awwer en zweite Auslaafer wern merr dazu angaschiern, en junge, der em so nach unn nach die Arweit aus de Finger nemmt. Des werd's Geschäft aach noch trage könne, ohne daß es pleite werd!«

So tauchte ein zweiter Ausläufer in der Firma Feldmann & Schröder auf, und Adolf, der sich zu Hause so überflüssig vorkam, kam sich bald auch im Geschäft überflüssig vor.

»Se sollte mich dodschlage unn ausstoppe unn als Modellfigur ins Schaufenster stelle,« dachte er. »Dann dhät ich all die neue Kleider trage, viel scheenere Kleider, als wie ich in meim ganze Lewe getrage habb. Unn ich dhät e recht liewenswerdig Gesicht mache unn dhät als e bissi mit de Aage zwinkere, daß recht viel Kundschaft ereikäm unn kaafe dhät, dann der Herr Schröder is immer aastännig zu merr gewese. Nor wann der eklig Kassierer vorbeikäm, dhät ich die Zung erausstrecke. Unn vielleicht käm aach als des Kättche voriwwer unn dhät dem Prinz odder Korferscht, wo se dann geheierat hätt, des Schaufenster zeige: »Guck, des is mei erschter Mann!« Unn vielleicht dhät se'm aach sage: »Ich unglicklich Fraa! Auslaafer hätt ich hawwe könne, unn en Korferscht muß ich kriehe!«

Er lächelte vor sich hin. Ein Lächeln, in dem viel Mitleid mit sich selbst lag.

Sein Eheleben war ein unheilbar Kranker, das sah er nun selbst ein. Weder mit Gewalt, wie es Petruchio in dem Theaterstück fertig gebracht hatte, noch mit Güte war eine Widerspenstige wie Katharina zu zähmen.

»Merr secht, daß aus der ehelich Lieb mit de Jahrn die still Freundschaft erausschluppt wie e Hinkelche aus'm Ei, – awwer mei Eh' is e Windei. Da schluppt kaa Freundschaft eraus unn kaa Kameradschaft, unn wann ich noch hunnert Jahr druff erumbrüt'! Des Ei, des hat der Deiwel gelegt.«

Äußerlich freilich war seine Ehe seit einiger Zeit geruhiger geworden.

Katharina machte ihm kaum mehr Szenen, sie schien es nicht mehr der Mühe wert zu halten. Sie behandelte ihn jetzt mit einem verächtlichen

Lächeln, sie benahm sich ihm gegenüber etwa wie ein Lehrer, der einen

Schüler endgültig aufgegeben hat. »Wozu sich noch über solch einen

Menschen ärgern? Da ist ja doch Hopfen und Malz verloren.«

Adolf bekam pünktlich sein Essen, sein Zimmer wurde aufgeräumt, seine Wäsche wurde gewaschen und geflickt, – mehr hatte er nicht zu beanspruchen.

Um so eifriger beschäftigte sich Katharina nun mit sich selbst. In ihr war offenbar endlich die weibliche Putzsucht erwacht; sie, die bisher stets im Aufzug einer Aufwaschfrau im Hause herumgetobt hatte, begann plötzlich Wert auf proppere Kleidung und eine ordentliche Frisur zu legen. Sie abonnierte eine billige Modenzeitung, schneiderte sich nette Blusen, ja sie fing sogar an, ihre Fingernägel zu pflegen. Sie wurde eine gute Kundin des blondgelockten Herrn Hippenstiel.

Das Glanzstück ihrer Ausstattung war ein greller, knalligbunter

Sonnenschirm, der jedem Negerhäuptling zur Zier gereicht hätte. In der

Wüste hätte der Sonnenschirm sicherlich sehr dekorativ gewirkt, – in

Offenbach blieben die Leute stehen, wenn Käthchen das Monstrum spazierentrug, und dachten: »Da muß e Farwe-Fabrik explodiert sei'!«

Katharina aber hatte sich von je wenig um die Meinung anderer

Sterblicher gekümmert; sie fand den Schirm wundervoll, und sie machte es den Kritikern gegenüber wie der Esel in der Fabel, der behauptete, die

Nachtigall beneide ihn um seine schöne Stimme.

Adolf hatte anfangs die Änderung in Katharinas Kleidung mit freudiger Hoffnung gesehen. »Se will mich an sich locke!« sagte er sich. »Se will merr widder gefalle.«

Und er beschloß, ihr auf halbem Wege entgegen zu kommen, und dachte schon daran, sein Dachstubenexil aufzugeben.

Aber der erste Annäherungsversuch wurde mit so unverkennbarem Hohn aufgenommen, daß er keinen zweiten wagte. Obwohl ihn Bindegerst dazu ermunterte.

»Du kannst sage, was De willst, Adolf, des war net gut, daß De da enuff gezoge bist! E Mann geheert bei sei Fraa! Sonst kimmt se uff dumme Gedanke! Odder hastde am End' noch die Absicht unn baust Derr e Nest uff de Schornstei' unn haust da drowwe als Klapperstorch?«

»Ich wollt, ich #wär# e Klapperstorch!« seufzte Adolf. »Dann könnt ich jeden Herbst nach Afrika ziehe, unn dhät merr die ahle Piramide aagucke unn dhät mit de Kamele e bissi polidisiern. Nor Kinner bringe dhät ich kaa. Dann ich glaab, ich könnt mich net trenne von dem Storchedeich. All die klaane Buwe unn Mädercher, wie se da erumplätschern in dem Deich unn uff de Blädder von dene Wasserrose Dambfschiffches fahrn, – Vadder, muß des schee sei'!«

Bindegerst ließ ihn stehen. Auch er hatte Adolf längst aufgegeben. Wenn er ihn sah, summte er vor sich hin:

 
»O Gummizell, o Gummizell,
Wie grien sin Deine Blätter!«
 

Im übrigen wich er Adolf aus, wo er irgend konnte. Es war, als habe der Alte ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen, als fürchte er, das Gespräch könne auf ein Thema kommen, über das er nicht reden wollte oder durfte. Der ehedem so geschwätzige Drechslermeister wurde immer stiller, die Schnapsflasche war seine einzige Ansprache. Sie war von der heimlichen Geliebten zur offiziellen Kaiserin gestiegen, und Bindegerst hielt es für seine Pflicht, alle zehn Minuten eine Audienz bei ihr zu erbitten.

»Vadder, da steht Dei Schnapsflasch uff'm Disch!« mahnte Adolf einmal erschrocken, als er zum Nachtessen herunterkam.

Aber Bindegerst erwiderte: »Des is net die mei'! Die geheert'm Kättche!« Das hatte ihm einen tiefen Stich ins Herz gegeben. Also auch Käthchen fing an …

Aber er hatte nichts gesagt. Er wußte ja, sein Wort galt nichts. Vielleicht hatte Käthchen ganz recht, und es war tatsächlich das beste, das Leben, dieses zweifelhafte Geschenk, von dem man nicht wußte, ob es vom lieben Gott oder vom Teufel stammt, im Halbschlaf, in der Narkose des Alkohols zu verbringen? Vielleicht haben die Eltern Unrecht, die ihre Kinder zu eiserner Pflichterfüllung erziehen, und jene Leichtlebigen sind die besseren Eltern, die die Genußsucht ihrer Sprößlinge fröhlich und ungehemmt emporschießen lassen? Vielleicht ist der Fleiß nur eine törichte Angewohnheit, und die Ehrlichkeit nur eine Feigheit?

»Ich wer's #aach# emal mit'm Schnaps browiern!« nahm sich Adolf vor.

Aber er brachte es nicht übers Herz. Ihn ekelte davor. »In meim Alter lernt merr nix mehr dazu«, sagte er sich resigniert. »Net emal mehr e Laster! Dreißig Jahr frieher hätt ich 's Saufe aafange solle, dann wär vielleicht e glicklicher Mensch aus merr worn!«

Und er sann: »Weshalb dhut's Kättche drinke? Hat se'n Schmerz zu bedäuwe? Is se unglicklich? Unn #wann# se unglicklich is, wer annerschter kann draa schuld sei' wie #ich#? – Awwer ich dhu err doch nix zu leid? Ich redd err doch in nix erei, ich gebb err doch Alles, was ich verdien, unn habb noch nie e Abrechnung verlangt? Awwer vielleicht is des grad der #Fehler#? Vielleicht faßt se des als Gleichgiltigkeit uff?«

Er spann diesen Gedankenfaden weiter, und die Frage überfiel ihn: »Lieb ich se eigentlich noch?«

Ach, das war eine schmerzliche Frage, – viel, viel peinigender als die Frage, die er sich ehemals vorgelegt hatte: »Hat se #mich# eigentlich noch e bissi lieb?«

Liebte er Katharina noch? Wenn er sie nicht mehr liebte, dann lastete ja alle Schuld des Unglücks auf #ihm#, dann war #er# es ja, der die Ehe entweiht hatte, dann hatte er sie durch ein Gelübde an sich gelockt, das zu halten er nicht imstande war.

Und der arme Adolf Borges, dessen ganzes Wesen lichte Güte war, zermürbte sich in Selbstquälerei: kannst Du überhaupt lieben? So lieben, daß es nicht nur Dich, sondern auch den Gegenstand Deiner Liebe beseligt?

Oder war seine Liebe nur ein süßer Eigennutz? Zuckerzeug der Seele, das man behaglich lutscht, sich einen Genuß zu verschaffen?

»Hätt' ich's iwwer 's Herz gebracht, in die Dachstubb zu ziehe, wann ich se werklich noch lieb hätt'? Hätt' ich des in de erschte Jahrn von unserer Eh' gekönnt? Da haww ich doch net eischlafe könne, wenn ich se net newe merr gefiehlt habb!«

 

Aber ihm kamen selbst Zweifel, ob dies ein Prüfstein der Zuneigung sei.

»Merr werd doch älder, unn immer fordissimo singe, des kann kaa Mensch. Außer'm ahle Bindegerst. Is die Lieb werklich wie e geheizt Zimmer, wo merr von Zeit zu Zeit nachschürn muß, daß merr net erfriert? Kann merr die Lieb iwwerhaapts mit'm Thermometer nachmesse?«

Nein, so konnte er sich nicht über den Zustand seines Herzens klar werden. Er begann sich auszumalen, wie sein Leben wohl #ohne# Katharina aussehen würde?

Und da mußte er sich gestehen: nein, ohne Katharina konnte er sich sein Dasein nicht mehr vorstellen. Der Gedanke, daß sie vor ihm sterben könne, daß er sie überleben könne, war unmöglich. Katharinas Tod würde auch der seine sein.

Und er jubelte auf: »Ich lieb se noch! Gott sei Dank, ich lieb se! Net

mit erer Lieb, die sich alle fimf Minute abknutsche muß, awwer mit 'rer

Lieb, die wo aach des schlimmst häuslich Gewidder net entworzele kann!

Ich lieb se noch! Unn wer net uffheern, se zu liewe! Grad wie de klaa

Gustav!«

Er hatte sich von Herrn Schröder eine der ausrangierten Modellpuppen, die oben auf dem Speicher moderten, schenken lassen, eine jener Holzpuppen, die ehemals zum Ausstellen von Schulanzügen für Knaben gedient hatten, bis vornehmere Wachsfiguren ihnen dieses Amt abnahmen.

Diese Holzpuppe hatte er mit heimgenommen, hatte ihr Gustavchens

Matrosenanzug angezogen.

Nun stand sie neben seinem Bett, und manchen Abend saß er davor, zupfte die Joppe zurecht, band ihr den Schlips und führte mit ihr die seltsamsten Gespräche.

Oder er rückte seinen Stuhl ganz dicht heran, schnitzelte aus Zeitungspapier Schiffchen und Helme, und ihm war, als höre er wieder das süße Stimmchen lispeln: »Was machß'n Du da??«

Und der Mann im Mond schüttelte den Kopf und murmelte: »Thät' er lieber

Schnaps saufen! Das war' immer noch besser!«

Im Geschäft machten sie jetzt kaum mehr Witze über ihn, – denn Witze macht man nur über Menschen und Dinge, die man innerlich ernst nimmt. Den kleinen Adolf aber betrachteten die übrigen Angestellten lediglich noch als Gnadenbrotempfänger. Der neue Ausläufer, ein fixer, mundgewandter Kerl, hatte fast alle Packarbeit an sich gerissen, und an Adolf Borges erinnerte man sich eigentlich nur noch am Tage der Gehaltszahlung.

Und auch da schien man ihn einmal zu vergessen. Denn der eklige Kassierer, der jedem Angestellten am Monatsschluß das Gehalt in verschlossenem Briefumschlag aushändigte, überging ihn. Verdutzt wartete Adolf, bis es Zeit für ihn war, die Pakete zur Post zu bringen, dann klopfte er an die angelehnte Türe des Privatkontors.

»No, Adolf, was is dann?« frug väterlich der dicke Herr Schröder.

»Ich habb kaan Lohn krieht, Herr Schröder. Ich bin vergesse worn.«

Herr Schröder sah ihn erstaunt an. »Awwer Adolf,« sagte er vorwurfsvoll, »Se hawwe'n doch schonn längst! Ihne Ihr Fraa hat'n doch vor acht Dag perseenlich abgeholt. Unn hat sich aach noch Vorschuß gewwe lasse uff's nächste Mal! Wisse Se dann des net?«

»Doch!« stotterte Adolf. »Nadierlich!.. Entschuldige Se bloß… mei

Kobb… mei Gedächtnis läßt mich als im Stich…«

Er lief schnell hinaus. Er fürchtete, man könne ihm seine Bestürzung, sein Entsetzen ansehen. Die Kunst der Verstellung hatte er nie beherrscht.

Als Adolf an diesem Abend das Postgebäude verließ, trat Herr Heinrich

Baldrian, der offenbar auf ihn gewartet hatte, auf ihn zu.

»Gu'n Abend, Adolf«, redete er ihn an. »Wollen wir nicht 'n Stückchen zusammengehen?«

»Wann Se sich net scheniern, mit so'me schäwige arme Deiwel zu laafe«, erwiderte Adolf bitter.

»Reden Se kein' Unsinn!« sprach Herr Baldrian. »Wir können aber auch 'n

Glas Bier zusammen trinken, wenn Ihnen das lieber ist?«

»Naa, Herr Baldrian, des geht net! Ich habb kaa Zeit, ich muß haam bei's

Gustavche!«

Heinrich Baldrian sah ihn von der Seite an. Was sagte Adolf da?

Einige Minuten schritten sie schweigend nebeneinander.

Dann hub Herr Baldrian an: »Adolf, ich hab' heut Abend die kleine Szene zwischen Herrn Schröder und Ihnen beobachtet, – hm, wenn Sie vielleicht etwas Geld brauchen?«

Unwillkürlich blieb Adolf stehen. Er war leichenblaß geworden.

»Nun ja,« sagte Herr Baldrian, »ich geb's Ihnen gern. Wirklich. Und kein

Mensch wird's erfahrn. Mein Ehrenwort.«

Er hatte noch mehr sagen wollen, aber erschrocken hielt er inne.

Denn Adolf lehnte an einem Laternenpfahl, das Gesicht in den Händen bergend, und haltloses Weinen schüttelte seinen Körper.

»Aber Herr Borges, was ist Ihnen denn? Wenn ich das gewußt hätte… Ich wollt' Ihnen ja nicht weh tun…«

Da raffte sich Adolf wieder auf, richtete seine nassen, blauen Kinderaugen stumm auf den Begleiter. Und es war Herrn Baldrian, als hätte er noch nie in so dankbare, treue Augen geblickt.

Ganz beschämt fühlte er sich, und wie abwehrend meinte er, in grenzenloser Verlegenheit: »Aber Adolf, Sie überschätzen das… Das ist gar kein so großes Opfer für mich!«

Adolf drückte seine Hand und flüsterte: »Ich waaß, Herr Baldrian, ich waaß!.. Sage Se nix mehr, sage Se nix mehr… Ich waaß schonn!..«

Und nach einer Weile: »Sin Se froh, Herr Baldrian, daß merr uff der Gass' sin, unn daß die Laderne so hell brenne, – sonst dhät ich jedz vor Ihne nidderkniee… Herr Baldrian, Se wisse ja net, wie dankbar so e eisamer Mensch sei' kann!«

Oh doch, das wußte Heinrich Baldrian nur zu gut. Und deshalb sprach er im Weitergehen: »Adolf, ich bin vielleicht noch viel einsamer gewesen als Sie! Aber man muß das Leben nicht so wichtig nehmen. Schattenbilder, sonst nichts. Zur Freude am Leben gelangt man erst, wenn einem das Leben gleichgültig geworden ist. Der liebe Gott hat den Menschen aus Erde gemacht, heißt es – aber an dem Tag muß es beständig geregnet haben, und so ist der Mensch aus lauter Schmutz entstanden. Schmutz, wohin man sieht – vergoldeter Schmutz, versilberter Schmutz oder unbeschönigter, purer Schmutz. Aber das macht nichts. Das ist sogar ganz lustig, wenn man erst einmal dahinter gekommen ist. Solang man sein Glück von den Menschen erhofft, ist man zur Einsamkeit verdammt. Man muß sich jenseits des Lebens umsehen und seine arme Seele mit den überirdischen Stationen telephonisch verbinden lassen, mit der Religion, oder der Dichtkunst, oder der Musik, oder der Philosophie. Und das schönste ist: wenn man so mitten im besten Telephongespräch ist, dann merkt man auf einmal, daß das Fräulein in der himmlischen Telephonzentrale wieder einmal geschlafen hat, und daß man #mit sich selbst# verbunden ist.«

So redete Herr Heinrich Baldrian wohl eine halbe Stunde lang.

Aber Adolf Borges schüttelte verneinend den Kopf. »Se maane's gut, ich spier's, unn es dhut merr wohl, so wohl – awwer des is All zu hoch for mich! Ich geheer' scheints zu dem #unbeschönigte# Schmutz. Ich versteh nix von der Philosophie unn all dem Zeug, unn #wann# ich ebbes dervoo verstehn dhät, dhät merrsch aach nix nitze! Des verseehnt merr mei Kättche net, unnn gebbt merr aach mei Gustavche net widder. – Gu'n Nacht, Herr Baldrian! Schlafe Se wohl! Grieße Se merr des himmlisch Delefon, – awwer ich bin e armer Schlucker unn kann merr kaan Delefonanschluß leiste!«

Dies war der letzte Abend in Adolfs Leben, an dem die Nächstenliebe seinen Weg kreuzte. Und bald dämmerte der Abend, der sein letztes bißchen Glückshoffnung in Scherben schlug.

Er saß Katharina gegenüber am Abendtisch und würgte schweigend das bescheidene Essen herunter. Das war nicht das beseligende Schweigen, das zwischen zwei Freunden webt, die des groben Werkzeugs der Sprache zur Sicherung gegenseitiger Hingabe nicht bedürfen, ein verbittertes Schweigen war es, hinter dem das Mißtrauen lauerte, ein Schweigen, das die Angst vor bösen Worten diktierte.

Katharina hatte sich nach ihrer neuen Gewohnheit so durchdringend parfümiert, daß der süßliche Geruch sogar den scharfen Duft der marinierten Heringe übertäubte. »Wo nor der Vadder bleibt?« sagte Adolf schließlich. »Die Quellkartoffle wern ganz kalt.«

»Dann soll er se #kalt# fresse!« knurrte Katharina. »Ich habb'm schonn zwaamal gerufe, die Gorjel kann ich merr net aus'm Hals kreische!«

Adolf aß weiter. Aber als nach einer Viertelstunde Bindegerst noch immer nicht erschien, stand er auf. »Ich wer' en hole!«

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