Corona-Komplott

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Bittels Bestätigung?

Der künstliche Ursprung des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV kann nicht ausgeschlossen werden, sagt auch die Leiterin des russischen Bundesamtes für Medizin und Biologie (FMBA), Veronika Skvortsova, am 20. April 2020: “In der Tat können wir sehen, dass eine ziemlich große Anzahl von Fragmenten dieses Virus von seinem sehr nahen Verwandten SARS unterscheidet. Sie sind ungefähr 94 Prozent ähnlich, der Rest ist anders.”

Damit bestätigt sie die Bedenken des Duisburger Virologen Günther Bittel. “Es scheint mir, dass diese Situation keine Vermutungen erfordert, sondern ernsthafte Nachforschungen. Keine der Versionen kann ausgeschlossen werden”, sagte Skvortsova in einem Interview mit der Pozner-TV-Show auf Russlands Channel One. Sie fuhr fort, dass ernsthafte Forschung zu diesem Thema erforderlich sei, da Viren, deren genetisches Material RNS enthält (einschließlich Corona-Viren), sehr leicht mutieren können.

Auch der französische Virologe Professor Luc Montagnier, der 2008 für seine Erforschung des HI-Virus (HIV) mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist, geht davon aus, dass das 2019-nCoV nicht von einem Tier übertragen wurde, sondern erst in einem Labor entstanden sein muss. Der Professor und ein Kollege haben bei einer Untersuchung des neuen Coronavirus RNS-Sequenzen von HIV gefunden, die nicht auf natürliche Weise zum Bestandteil von 2019-nCoV geworden sein können. “Um eine HIV-Sequenz in das Genom einzubringen, sind molekulare Werkzeuge nötig, und das kann nur in einem Labor gemacht werden”, so Montagnier. Dennoch lehnen Virologen wie Christian Drosten und mehr als zwei Dutzend weiterer Forscher die Theorie des Laborursprungs von 2019-nCoV voller Überzeugung ab! Der Direktor des “Wuhan Center for Disease Control & Prevention” (WHCDC) Gao Fu mutmaßte auf einer Pressekonferenz am 22. Januar 2020 als Erster, dass 2019-nCoV wohl auf dem Huanan-Markt in Wuhan von einem Tier auf den Menschen übergesprungen sein könnte.

Zwar sah es Chinas Gesundheitsbehörde bisher ebenfalls als recht wahrscheinlich an, dass die Verbreitung von 2019-nCoV auf den Verkauf der Wildtiere auf dem Huannan-Markt zurückzuführen sei, aber eine weitere Studie chinesischer Wissenschaftler hält es inzwischen für sehr wahrscheinlich, dass der Markt doch nicht die originäre Quelle des Virus war, sondern der Erreger von anderswo dorthin eingeschleppt wurde. “Obwohl das 2019-nCoV zuerst in China entdeckt wurde, bedeutet dies nicht, dass es aus China stammt”, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian.


Abb. 9

Ausbruch Pandemie nach 60 Minuten

HeLa Bestandteile?

Nachdem sich die ersten künstlich geschaffenen Coronaviren in der Vergangenheit nicht wie vorgesehen in den Zellkulturen von Affen vermehrten, veröffentlichten GNL und WIV noch 2015 eine gemeinsam durchgeführte erfolgreiche Untersuchung darüber, ob ein Fledermaus-Coronavirus “zur Infektion von HeLa hergestellt werden kann”. Das für dieses Forschungsvorhaben verwendete SARS-Virus wurde in Hufnasenfledermäusen gefunden, die die Wissenschaftler des WIV gemeinsam mit den amerikanischen Forschern des GNL ab dem Jahr 2013 in einer Höhle im chinesischen Yunnan gefunden hatten. Der Gruppe um die stellvertretende Direktorin des WIV, Professorin Zheng-Li Shi, wurde gemeinsam mit den US-Kollegen 2015 dann auferlegt, das neuartige Virus mit HeLa-Zellen zu rekombinieren. Bei dieser Arbeit erforschte das Team insbesondere, wie man ein Fledermaus-Coronavirus gentechnisch so verändern könnte, dass das Virus sich an den menschlichen ACE2-Rezeptor bindet. Tatsächlich haben die Forscher bald herausgefunden, dass man bei SARS und SL-CoV durch eine genetische Veränderung einer bestimmten Aminosäuresequenz (ASS) des Spike-Proteins diese dazu bringen kann, auch den Menschen zu infizieren. Bei den Untersuchungen waren insbesondere die Veränderungen der Aminosäuren (AS) auffällig, weil durch das Zusammentun von Coronaviren und HeLa-Zellen der Erreger anpassungsfähiger wurde gegenüber Menschen. Die Amerikaner arbeiteten mit den Chinesen nicht nur harmonisch zusammen, sondern waren von Zheng-Li Shi so angetan, dass sie ihr nach der Abschlussarbeit den Spitznamen “Batwomen” (“Fledermausfrau”) gaben. Ist das der Nachweis, dass 2019-nCoV in einem chinesischen Labor synthetisch hergestellt worden ist?


Abb. 10

Henrietta Lacks

Dazu muss man wissen, dass HeLa eine geklonte “unsterbliche Zelllinie” ist, die am 8. Februar 1951 von den Gebärmutterhalskrebszellen von Henrietta Lacks (1920-1951) entnommen wurde, bevor die Patientin am 4. Oktober 1951 an ihrem Tumor verstarb. Gerade diese Zelllinie aus den Krebszellen erwies sich als bemerkenswert langlebig und produktiv, was zu ihrer umfassenden Verwendung in der wissenschaftlichen Forschung führte. Der Zellbiologe George Otto Gey (1899-1970) fand heraus, dass die ersten aus dem Gebärmutterhalskrebs entnommenen und in einem Labor gezüchteten Zellen trotz unzähliger Teilungen überlebten und von Natur aus unsterblich waren. Zuvor überlebten Zellen, die aus anderen menschlichen Zellen kultiviert wurden, immer nur einige Tage.

Die Nachfrage nach HeLa-Zellen stieg in der aufstrebenden biomedizinischen Industrie schnell an. Auch das Max-Planck-Institut für biophysikalische Untersuchungen betreibt heute unter der Leitung von Dr. Ashwin Chari eine HeLa-Bioreaktoranlage zur Herstellung von HeLa-Zellextrakten, die für die allgemeine Biochemie und Proteomik in Deutschland dienen sollen. Seit den ersten Massenreplikationen der Zellen wurden sie von Wissenschaftlern in verschiedenen Arten von Untersuchungen verwendet, darunter Krankheitsforschung, Genkartierung sowie bei Auswirkungen toxischer Substanzen auf Organismen und Strahlung auf den Menschen. Zusätzlich wurden HeLa-Zellen verwendet, um die Empfindlichkeit des Menschen gegenüber Klebeband, Klebstoff, Kosmetika und vielen anderen Produkten zu testen.

Wissenschaftler haben bis heute schätzungsweise 50 Millionen Tonnen HeLa-Zellen von besonderer Dichte gezüchtet, und es gibt ungefähr 11.000 Patente, an denen diese Zellen beteiligt sind. Ganz offensichtlich erklären diese und andere kuriose Patente aus den Laborarbeiten der modernen “Frankensteine”, warum die Krebsrate in der Bevölkerung die letzten Jahrzehnte drastisch angestiegen ist, obwohl man nach über 200 Jahren Forschung annehmen sollte, dass Krebs aus der Gesellschaft längst verschwunden sein müsste.

Vorsätzlich infiziert?

Auch wenn die Proteine in den HeLa-Bioreaktoranlagen angeblich gereinigt werden, sind gerade die HeLa-Zelllinien dafür berüchtigt, in fremde Zellkulturen einzudringen. Einige Wissenschaftler wie Stanley Gartler und Walter Nelson Rees (1929-2009) schätzen, dass HeLa-Zellen 10 bis 20 Prozent aller derzeit verwendeten Zelllinien längst kontaminiert haben.

Tatsächlich sind die HeLa-Zellen aufgrund ihrer Anpassung an das Wachstum in Gewebekulturplatten zum Teil schwer zu kontrollieren. Es ist inzwischen unter Virologen allgemein bekannt, dass sie durch unsachgemäße Wartung andere Zellkulturen im selben Labor immer wieder kontaminieren und die normale biologische Forschung damit stören. Deshalb zwingt HeLa die Wissenschaftler meistens auch dazu, die Ergebnisse aus ihren langwierigen Arbeiten später für ungültig zu erklären. Hinzu kommt, dass der Grad von HeLa-Zellkontaminationen unter anderen Zelltypen vollkommen unbekannt ist, da nur wenige Forscher die Identität oder Reinheit bereits etablierter Zelllinien testen. Was hat diese Art der Forschung dann überhaupt für einen Sinn?


Abb. 11

HeLa, in SARS-CoV beigemengt

Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie das Problem der HeLa-Zellkontamination gelöst werden könnte, dokumentieren viele Wissenschaftler dieses Problem weiterhin einfach nur als ein Kontaminationsproblem, das nicht etwa durch menschliches Versagen oder die Mangelhaftigkeit der Forscher verursacht wird. Sie führen es vielmehr auf die Proliferation und Besonderheit von HeLa zurück. Jüngste Daten des “International Cell Line Authentication Committee” (ICLAC) legen der Forschung allerdings schon seit langem nahe, dass “Kreuzkontaminationen bei modernen Zellkulturen nach wie vor ein großes Problem darstellen”. Dennoch experimentiert die Forschung weiterhin mit HeLa-Zellen und verwendete diese jüngst auch beim Parvo-Virus, um zu testen, wie die Zellen von Menschen, Hunden und Katzen auf eine Infizierung reagieren.

Weil die Parvoviren ein einzelsträngiges DNS-Genom tragen und keine zusätzliche Hülle besitzen, sind sie sehr resistent gegen äußere Einflüsse. Dabei hat die Forschung schon seit langem negative Erfahrungen mit der HeLa-Zelllinie auch bei der Krebsforschung gemacht: Diese Zellen vermehren sich ungewöhnlich schnell im Vergleich zu normalen Krebszellen und besitzen zudem eine eigenständige Telomerase. Das ist ein eigenständiges Enzym des Zellkerns, das aus einem Protein-(TERT) und einem langen RNS-Anteil (TR) besteht und somit ein Ribonucleoprotein ist. Dieses Enzym stellt die Endstücke der Chromosomen (Telomere) immer wieder her. Die Forschung erzeugte auch durch den horizontalen Gentransfer von humanen Papilloma-Virus 18 (HPV18) zu humanen Gebärmutterhalszellen das neue HeLa-Genom, das sich aber in verschiedener Hinsicht vom Genom von Henrietta Lacks unterscheidet, einschließlich der Anzahl der Chromosomen. Die aktuelle Schätzung (mit Ausnahme sehr kleiner Fragmente) ist eine “hypertriploide Chromosomenzahl (3n +)”, das heißt 76 bis 80 Gesamtchromosomen (anstelle der normalen diploiden Zahl von 46) mit 22 bis 25 klonal abnormalen Chromosomen, die als “HeLa-Signaturchromosomen” bezeichnet werden.

 

Ungehörte Warnungen?

Die Forschung warnend und zur großen Vorsicht auffordernd, wurde HeLa von dem Biologen Leigh Van Valen (1935-2010) von der University of Chicago als ein Beispiel für die neuzeitliche Schaffung einer neuen “Bedrohungsart” im Genzeitalter beschrieben und “Helacyton gartleri” genannt, da die Zellen sich auf unbestimmte Zeit selbst replizieren können und zudem die nicht-menschliche Chromosomenzahlen aufweisen. Sein Argument für die Spezifikation hängt dabei von folgenden Punkten ab:

•Die chromosomale Inkompatibilität von HeLa-Zellen mit Menschen.

•Die ökologische Nische der HeLa-Zellen.

•Ihre Fähigkeit, weit über die Wünsche menschlicher Kultivierender hinaus zu bestehen und zu expandieren.

•HeLa kann als Spezies definiert werden, da es einen eigenen klonalen Karyotyp hat.

Van Valen schlug die neue Familie der Helacytidae und die Gattung Helacyton vor und unterbreitete in derselben Veröffentlichung eine “eigene neue Laborart für HeLa-Zellen” vorzunehmen, um der unkontrollierten Kontaminierung vorzubeugen. Doch dieser Vorschlag wurde damals weder von Evolutionsbiologen noch von Wissenschaftlern anderer Disziplinen ernst genommen. Van Valens formulierte Argumentenkette zielte dabei nur auf HeLa, weil diese nachweislich eine neue Art sei, doch seine Kontrahenten meinten aufgrund der berüchtigten Instabilität des HeLa-Karyotyps und des Fehlens einer strengen Abstammungslinie zwischen Vorfahren und Nachkommen, die Zellkultur würde angeblich nicht die erforderlichen Kriterien für eine unabhängige einzellige, sich ungeschlechtlich reproduzierende Art erfüllen und lehnten damit die Vorschläge des Biologen ab.

Eine weitere Warnung des HeLa-Kontaminationsproblems ereignete sich bereits Anfang der 1970er Jahre und wurde beinahe zu einem ernsten Vorfall im Kalten Krieg. Die UdSSR (Sowjetunion) und die USA hatten begonnen im von Präsident Richard Nixon (1913-1994) eingeleiteten Krieg gegen den Krebs zusammenzuarbeiten, nur um schnell festzustellen, dass auch die unter den Großnationen ausgetauschten Zellen bereits durch HeLa kontaminiert waren. Noch heute sind Kreuzkontaminationen und Fehlidentifikationen in der Forschungsgemeinschaft recht häufig. Dies bedeutet, dass bei allen Arbeiten mit diesen Zelllinien die sogenannten Schadstoffe immer falsch verwendet werden, die von einer anderen Art oder einem anderen Gewebe stammen. Eine Zelllinie gilt immer dann als falsch identifiziert, wenn sie nicht mehr der Person entspricht, von der sie zuerst etabliert wurde.

Kuriose Informationen?

Auch wenn man in den öffentlichen Berichterstattungen ständig bemüht ist, den Ursprung von 2019-nCoV auf dem Fisch- und Wildgroßtiermarkt in Wuhan zu verlagern und diesen Anfang 2020 sogar geschlossen hat, gibt es für diesen Verdacht nicht einen einzigen wissenschaftlichen Nachweis. Allerdings befindet sich im Tang Jianghan Residental District mit dem WHCDC ein großer Laborkomplex, der von dem Fisch- und Wildgroßtiermarkt nur 280 Meter entfernt liegt. Ganz offensichtlich erschaffen in den dortigen Laboren moderne “Frankensteine” ganz besondere, synthetisch zusammengesetzte Viren. Gerade zivile westliche Forschungseinrichtungen verhalten sich im Rahmen von Austauschprogrammen mit chinesischen Kollegen oftmals sehr naiv, wie das Beispiel von Dr. Xiangguo Qiu zeigte, die im Juli 2019 mal eben – ohne jegliche Sicherheitsbedenken – Ebola- und Nipah-Viren vom “Canadian National Microbiology Laboratory” (NML) in Winnipeg (Kanada) mit der Post ans WIV sendete. Nur deshalb kam die erste Vermutung in Zusammenhang mit dem WHCDC auf, dass vielleicht durch ein “Sicherheitsleck” infizierte Mitarbeiter das Virus zum Fisch- und Wildgroßtiermarkt gebracht haben, wo es sich dann schnell verbreitete. Das war auch die erste Befürchtung von Zheng-Li Shi vom WIV, die als Erstes unter den 41 Erstinfizierten im angrenzenden “Union Hospital” (Jin Yin-tan) nach Kontaktpersonen, Hilfskräften und Mitarbeitern des WHCDC suchen ließ. Angeblich war die Prüfung negativ, und nur 27 der Erstinfizierten konnte überhaupt der Kontakt zum Markt nachgewiesen werden. In der 57-jährigen Schrimpsverkäuferin Wei Guixian, die sich am 10. Dezember 2019 wegen eines Infektes mit 2019-nCoV arbeitsunfähig gemeldet hatte, wurde zeitweise “Patientin 0” vermutet. Bei den anderen 14 Personen konnte weder eine Verbindung zum Markt noch zur WHCDC hergestellt werden. Ein Problem der Chinesen ist es auch, dass ganz offensichtlich alle Laboreinrichtungen wie bei einer “Fastfood-Kette von McDonalds” miteinander kooperieren und dabei nicht nur Personal, sondern offenbar auch Ausrüstung austauschen, wobei das WHCDC den BSL-4-Standard eben nicht erfüllt. Doch nicht der BSL-4-Standard ist das Problem, sondern dass gefährliche Experimente an Einrichtungen wie dem WHCDC mit BSL-2-Standard gemacht werden!

Zwei chinesische Wissenschaftler halten es durchaus für möglich, dass erst das WHCDC mitten im Zentrum von Wuhan den Ausbruch des Coronavirus 2019-nCoV ausgelöst hat. Tatsächlich ist das schon einmal 2004 in Peking passiert, als sich zwei Mitarbeiter unabhängig voneinander in einem Labor mit dem SARS-Coronavirus infiziert hatten und das Virus nach draußen getragen haben. Die Brüder Botao Xiao und Lei Xiao berichteten am 14. Februar 2020 auf dem Forschungsportal “ResearchGate” von dem Zentrallabor in Wuhan, bevor der Text schnell wieder von der Internetseite verschwunden ist. Interessanterweise wird im WHCDC auch an Viren in Hufeisennasenfledermäusen der Art “Rhinolophus affinis” geforscht, die in der Natur nur 1.400 Kilometer von Wuhan entfernt in der Provinz Yunnan (Südchina) vorkommen.


Abb. 12

Professor Botao Xiao

Vor ihren Forschungsarbeiten in dem Hochhaus des Zentrumlabors waren die Forscher jahrelang in fast völliger Dunkelheit in tiefen natürlichen Höhlen unterwegs, um die erwähnten Fledermäuse zu fangen. Unter schwierigen Bedingungen und bekleidet mit Schutzanzügen machten sich die Virenjäger auf, um nach Spuren noch unbekannter Krankheitserreger zu suchen, worüber ein TV-Sender aus Shanghai erst im Dezember 2019 ein Video veröffentlichte. Analysiert werden diese Erreger dann im WHCDC in Wuhan. Zuvor war das in Wuhan nachgewiesene Virus SARS-CoV-2, das die neue Erkrankung 2019-nCoV auslöste, in ähnlicher Form bei in nur 1.400 Kilometer Entfernung lebenden Hufeisennasenfledermäusen festgestellt worden. Auf dem Fisch- und Wildtiergroßmarkt gibt es solche Fledermäuse nach allen bisherigen Erkenntnissen aber nicht!

Professor Xiao, Biologe an der renommierten South University of Technology, hat noch eine weitere Erklärung. Xiao ging mit seinem Co-Autor der Frage nach, ob und wo in Wuhan mit Viren an diesen Fledermäusen geforscht wird. Tatsächlich stieß er auf zwei Labore. Im WHCDC werde nur 280 Meter vom Fisch- und Wildtiergroßmarkt entfernt mit Fledermausproben gearbeitet. Das ist jenes Institut, dessen Direktor noch im Januar 2020 den Ursprung von 2019-nCoV mit dem Markt in Verbindung brachte. Laut Xiao habe es aber in dem Institut auch 600 gefangene Fledermäuse der Art “Rhinolophus affinis” gegeben. Den Tieren wurden über lange Zeiträume immer wieder Proben entnommen. “Die Gewebeproben und kontaminierten Abfälle waren eine Quelle von Pathogenen”, so der Professor.

Gefangene Fledermäuse?

Pathogenität ist die grundsätzliche Fähigkeit von infektiösen Agenzien (Bakterien, Parasiten, Prionen, Toxine, Viren), einen bestimmten Organismus krank zu machen. Gerade diese Fledermäuse haben ein einzigartiges Immunsystem, das auf Viren sehr schnell und wirkungsvoll anspricht. In ihnen entstehen so aber auch neue Virenmutationen, die sich sehr schnell reproduzieren und leicht übertragbar sind. Ebola, SARS, Tollwut – all diese Erreger finden sich jeweils in Fledermäusen wieder. Zumindest Simon Anthony von der Universität Columbia in New York hatte das am 26. Januar 2019 auch für Ebola behauptet. Daher sind die Höhlen dieser Fledermäuse für Virologen reiche Fundgruben, um ihre Experimente durchzuführen.

Abb. 13

Träger von Coronaviren

In dem Video vom Dezember 2019 ist unter anderem auch zu sehen, wie der Forscher Tian Junhua aus dem Zentrumlabor in Wuhan in der Brutstätte der Viren neue Beute macht. “Wenn wir mit unbedeckter Haut hineingehen würden, können wir leicht mit dem Kot von Fledermäusen in Kontakt kommen, der alles sofort kontaminiert”, sagt Junhua. “Es ist also für uns sehr riskant hier. Man hat Angst vor Ansteckung und geht entsprechend vorsichtig vor. Wenn man auf ein Virus stößt, ist man ihm auch höchstwahrscheinlich direkt ausgesetzt”, so Juhana weiter. Unerwähnt bleibt in diesem Video allerdings, dass die Virensuche von der US-Regierung (“National Institutes of Health”) mit rund 4,6 Millionen US-Dollar unterstützt wurde.

Bereits 2016 meldeten chinesische Medien, dass vor allem dank Junhua innerhalb von fünf Jahren rund 1.500 neue Viren entdeckt wurden. Diese werden im Zentrumlabor repliziert, und die Forscher führen unzählige Versuchsreihen an ihnen durch. Dabei hat sich der Forscher mehrfach nach Hautkontakt mit Fledermausblut, -urin und -kot aus Vorsicht selbst in Quarantäne eingewiesen, berichteten einige chinesische Zeitungen. Wurde nun im Labor in der Millionenstadt Wuhan zu leichtfertig mit dem Risiko umgegangen? Konnten möglicherweise einige hochinfektiöse Fledermäuse aus dem Labor entkommen?

Professor Botao Xiao hält ein unvorhergesehenes Sicherheitsleck für recht plausibel. Mit einer Fledermaus als Wirt oder durch eine andere Kontaminierung sei das Virus ganz offensichtlich aus dem Zentrumlabor gelangt, wonach Lebensmittel, Tiere und erste Patienten angesteckt worden seien. Für einen verbindlichen Nachweis für seine Hypothese seien aber weitere Studien notwendig. Der Professor wirft auch die Frage nach neuen Vorschriften auf, solche Laboratorien an Orte zu verlegen, die weit weg vom Stadtzentrum und anderen dicht besiedelten Orten sind.

Unfall oder Vorsatz?

Neben dem Zentrumlabor für Seuchenbekämpfung und -prävention gibt es zwölf Kilometer entfernt ein weiteres Labor, das Viren von Fledermäusen untersucht, und keine 30 Kilometer entfernt liegt das WIV-Labor der höchsten Sicherheitsstufe vier. Auch wenn Professor Xiao nur Indizien und keine belastbaren Beweise für die Schuld des Zentrallabors in der Nachbarschaft des Fisch- und Wildtiergroßmarkts von Wuhan liefern konnte, wurde der von “National Natural Science Foundation of China” geförderte Beitrag nur einen Tag später wieder von der Internetseite genommen. Sogar das komplette Profil des Professors, der auch in Harvard in den USA forschte und dort in der Vergangenheit mehrfach publiziert hat, wurde einfach gelöscht. Allerdings erklärte Chinas Wissenschaftsministerium am selben Tag, dass die Sicherheit bei den mit Viren arbeitenden Laboratorien “ab sofort erhöht” werde. Dazu seien auch neue Richtlinien herausgegeben worden, was aber keine Bestätigung für den Inhalt der Veröffentlichung von Xiao sei und auch nicht bestätige, dass es in einem Labor in Wuhan tatsächlich eine Panne gegeben habe.

Im Wissenschaftsmagazin “Nature” äußerten bereits 2017 Experten Bedenken über mögliche Sicherheitslücken des chinesischen Instituts. Doch als die WIV Ende Dezember 2019 in den Focus der Öffentlichkeit rückte, weil 2019-nCoV möglicherweise im Zuge des chinesischen Biowaffenforschungsprogramms entwickelt worden sei, hat die regierungsnahe “Washington Post” diesen Verdacht als Erste abgewiesen. Angeblich seien diese Unterstellungen “haltlose, unsinnige Verschwörungstheorien” und von der Tageszeitung “entlarvt” worden. Man zog in diesem Frühstadion sogar den führenden Coronavirusforscher Trevor Bradford hinzu, der erklärte: “Wir haben Beweise dafür, dass die Mutationen vollständig mit der natürlichen Evolution übereinstimmen.” Wirklich?

Schließlich widersprach auch die Sprecherin Zheng-Li Shi am WIV den Darstellungen über ein Biowaffenforschungsprogramm und teilte die Meinung der Amerikaner. Woher kam aber das schnelle, mit den Chinesen übereinstimmende Interesse der Amerikaner?