Das Lebende Universum

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Unsere intuitive Verbundenheit
mit dem Kosmos

Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung der Wissenschaft ist die, dass wir vom Rest des Universums nicht abgetrennt sind. Ein Kernthema dieses Buchs ist die Vorstellung, dass jeder von uns eine intuitive Verbundenheit zum Kosmos hat, auch wenn sie zu einem großen Teil unbewusst und unterentwickelt sein mag. Der anerkannte Autor und Forscher Dean Radin nahm eine vollständige Analyse übersinnlicher Recherchen auf, die über achthundert Untersuchungen, sechzig Forscher und fast drei Jahrzehnte umfasste.9 Nachdem er die kollektiven Befunde all dieser Untersuchungen abgewogen hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass wir aktive Teilnehmer in einem subtilen Feld – oder Ökosystem – des Bewusstseins sind, in dem wir »senden« und auch »empfangen« können. Diese Ergebnisse ergeben sich aus den Alltagserlebnissen der Menschen. Umfragen unter erwachsenen Amerikanern zeigten zum Beispiel, dass zwei Drittel angaben, ein Erlebnis der übersinnlichen Wahrnehmung gehabt zu haben, wie zum Beispiel eine korrekte Eingabe über das Wohlbefinden eines anderen, der weit weg war.10 Außerdem gaben ungefähr 40 Prozent an, schon mal eine »mystische« Erfahrung gemacht zu haben, in der sie zum Beispiel das Universum als lebendig gesehen haben und dabei ein Gefühl des starken Friedens und der Sicherheit in dieser Lebendigkeit hatten.11 Übereinstimmend mit diesem Ergebnis ist die Tatsache, dass das Bewusstsein sich nicht auf den Verstand beschränkt, sondern eine Präsenz ist, die das ganze Universum durchdringt und die es uns ermöglicht, uns unter Mithilfe des Gehirns sinnvoll mit der Welt zu verbinden, die über unseren physischen Körper hinausgeht. Auch das ist ein immer wiederkehrendes Thema dieses Buchs.

Wenn man diese vier Gebiete der Erkenntnisse zusammenbringt, nimmt die Möglichkeit einer neuen Wahrnehmung unserer selbst, des Universums und der menschlichen Reise schon erste Umrisse an. Wir hielten uns für kleine Wesen, die in einem riesengroßen materiellen Universum leben. Wir glaubten, unsere Denkfähigkeit würde uns an die Spitze der Evolutionswelle spülen, doch nun wird uns plötzlich eine völlig andere Sicht unterbreitet: Wir sind Riesen, die in einem fast gänzlich unsichtbaren Universum leben, die erst am Anfang ihrer evolutionären Reise stehen, und wir können mit unserem Bewusstsein ins größere Universum hineinreichen. Diese entfesselnden Erkenntnisse befreien uns aus der Denkweise, wir wären klein und unbedeutend. Und was kein Zufall ist: Sie befreien uns auch aus der Arroganz, zu glauben, wir wären der entscheidende Faktor der Evolutionswelle.

Stellt euch vor,
ein Universum wird aufgebaut

Stellen Sie sich mal vor, was es brauchte, um ein kosmisches System wie das unsere zu erschaffen. Eines der erstaunlichsten Dinge an unserem Universum ist die Präzision, mit der es zusammengesetzt ist. Die Feineinstellung Dutzender Schlüsselfaktoren ist notwendig, weil die winzigste Abweichung gar kein Universum zur Folge hätte. Wäre zum Beispiel die Ausdehnungsrate nach dem Urknall auch nur ein bisschen schneller gewesen, dann wäre das Universum verdunstet – und es hätten sich weder Sterne noch Planeten gebildet. Wäre andererseits die Ausdehnungsrate ein klein wenig langsamer erfolgt, dann wäre das Universum schon längst wieder in sich zusammengebrochen – und der Urknall wäre ganz schnell zu einer Urzersplitterung geworden! Es gibt mindestens ein paar Dutzend Beziehungen im Universum, die genau so sein müssen, wie sie sind, damit Leben existieren kann. Von der Stärke der Anziehungskraft bis zur Spannung eines Elektrons – wenn bloß einer dieser Faktoren nur ein bisschen anders wäre, wäre das Leben, wie wir es kennen, unmöglich. Der außerordentliche Grad, in dem alles im Universum bis ins kleinste Detail angepasst ist, deutet darauf hin, dass eine hohe Entwurfsintelligenz am Werk ist (nicht zu verwechseln mit der Theologie des »intelligenten Designs«, die die Evolution negiert).12

Was wäre also erforderlich, um ein einwandfrei funktionierendes Universum wie das unsrige aufzubauen und zu erhalten? Erwägen Sie Folgendes: Was wäre, wenn Sie für Ihre Kreativität und Fähigkeiten bekannt wären und Mutter Universum zu Ihnen sagen würde: »Mir gefällt deine Arbeit. Möchtest du einen Kosmos aufbauen? Überlege es dir.« Daraufhin würde das Mutteruniversum Ihnen neun Bedingungen für Entwurf und Konstruktion nennen.13 Denken Sie spielerisch darüber nach, um Ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und sich auf die folgenden Anforderungen vorzubereiten:

 Als Erstes musst du ein transparentes Feld mit einer unsichtbaren Struktur, die Geometrie genannt wird und alles an seinem richtigen Platz und in seiner korrekten Zeit behält, erschaffen. Bringe den Kosmos innerhalb dieses Felds unter und stelle sicher, dass diese dimensionale Geometrie über Milliarden von Jahren hinweg und Billiarden von Meilen hinweg einwandfrei funktioniert.

 Zweitens darfst du dein Universum aus nichts konstruieren, das sichtbar ist. Du musst alles aus durchsichtiger Lebensenergie erschaffen.

 Statt das Universum vollständig entwickelt zu erschaffen, musst du es drittens so gestalten, dass es sich aus einem Gebiet ausweitet, das kleiner als ein Stecknadelkopf ist, und so wächst, dass es hundert Milliarden Galaxien beheimatet, von denen jede hundert Milliarden Sterne oder noch mehr enthält.

 Entwirf viertens Materie. Nimm Wolken aus Energie, die fast ausschließlich aus leerem Raum bestehen, und lasse sie pro Sekunde Billiarden Mal um sich selbst schweben, um sich als feste Formen darzustellen. Trotz ihrer völlig dynamischen Eigenschaft musst du diesen Wirbelwinden aus Energie die Erscheinung und das Gefühl von fester Materie verleihen.

 Entwirf fünftens Raum. Einfache Leere oder die Abwesenheit von Materie reicht nicht aus; stattdessen musst du ständig im gesamten Universum die Transparenz von Raum regenerieren. Der unsichtbare Stoff aus Raum-Zeit muss ein öffnender Vorgang sein, der sich ständig entfaltet, um den durchsichtigen Behälter abzugeben, in dem sich Materie – in einem ebenso dynamischen Prozess – darstellen kann.

 Entwirf sechstens ein kosmisches Informationssystem, das sich sofort über das gesamte Universum verteilt und damit verbindet. Alles, was irgendwo geschieht, muss sofort überall als Information verfügbar sein.

 Entwirf siebtens das Potenzial für die Entstehung von Ökosystemen für ganze Planeten, aus der sich Milliarden einzigartiger lebendiger Organismen wie Pflanzen und Tiere entwickeln können. Stelle sicher, dass sich diese Organismen in einem Prozess, der Milliarden von Jahren aufrechterhalten werden kann, voneinander ernähren können.

 Entwirf achtens das Potenzial für Lebensformen, die sich ihrer selbst bewusst sind und fähig sind, sich selbst zu immer komplexeren und bewussteren Wesen weiterzuentwickeln.

 Entwirf neuntens einen Vorgang, der es dem Kosmos möglich macht, durch die Nutzung des Durchflusses unvorstellbarer Mengen an Energie in seiner Gesamtheit ständig regeneriert zu werden. Dieser Fluss der ständigen Schöpfung muss den Stoff von Raum-Zeit und sämtliche Manifestationen von Materie, Gedanken, Gefühl und Bewusstsein enthalten.

»Wenn du diese neun Konstruktionsbedingungen erfüllen kannst, bist du bereit, mit dem Bau eines neuen Universums zu beginnen«, sagt Mutter Universum. Auch wenn diese Entwurfsbedingungen meinem Buch Awakening Earth entnommen sind, das ich vor über fünfzehn Jahren geschrieben habe, erwecken sie doch jedes Mal, wenn ich mich wieder mit ihnen befasse, erneut meine Hochachtung vor der Kraft, Weisheit und Subtilität, die in unserem Kosmos stecken. Unser Universum ist ein hochelegantes Meisterwerk ständiger Schöpfung. Wenn wir die glänzende Leistung der Konstruktion wahrnehmen, die es uns präsentiert, betrachten wir uns und die Welt um uns herum mit neuer Bewunderung und Anerkennung. Unsere Fantasie auf diese Weise zu dehnen ist eine hilfreiche Vorbereitung für unsere Untersuchung, wenn wir uns daranmachen, unser geheimnisvolles Universum durch die Linse der Wissenschaft zu betrachten und zu fragen: Ist es sinnvoll, unser Universum als ein lebendiges System anzusehen? Die zentrale Eigenschaft dieser Frage lässt sich in folgender Tabelle zusammenfassen, in der die Vorstellungen von einem toten oder einem lebendigen Universum einander gegenübergestellt werden:

Vergleich zwischen totem und lebendigem Universum
Totes Universum


Das Universum ist in seinem Fundament leblos. Das Universum ist eine Sammlung von hauptsächlich toter Materie und leerem Raum, die prinzipiell nicht lebendig sind. In seinen Fundamenten ist das Universum ein kalter, steriler, gefühlloser und seelenloser Ort.
Der Kosmos dient keinem erkennbaren Zweck; daher muss der Sinn aus dem geschöpft werden, was wir als soziale Wesen für uns erschaffen. Wenn wir sterben, »gehen die Lichter aus«. Die Seele ist ein Aberglaube.
Bewusstsein ist ein Produkt der Biochemie und spielt sich im Gehirn ab. Das Bewusstsein ist im Universum – außer bei höher entwickelten Tieren – nicht vorhanden.
Da wir in einem physischen Universum leben, basieren die einzigen Potenziale, die wir kultivieren können, auf materiellen (physischen, emotionalen und geistigen) Dingen.
Wir sind körperliche Wesen, die spirituelle Erfahrungen suchen. Wir können zwar über ein spirituelles Reich nachdenken, aber im Grunde sind wir physische Wesen, und beide sind voneinander getrennt.
Die Schöpfung endete vor fast 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall. Seitdem ist nichts geschehen, außer der fortschreitenden Evolution der Urmasse in komplexere Formen.
Leben entwickelt sich auf unerklärliche Weise aus lebloser Materie, wenn die Formen komplexere Gestalt annehmen. Das Höhere entwickelt sich aus dem Niederen. Leben entwickelt sich aus Nichtleben.
Der Sinn des Lebens ist, in einer materiell definierten Welt materielle Sicherheit und Erfolg zu erreichen.
Ein totes Universum erzählt keine Geschichten, und so können wir unsere eigenen Geschichten erfinden und diese werden genauso viel Gültigkeit haben, da sie letztendlich alle belanglos sein werden.
Es gibt kleine Inseln voller Leben in einem riesigen Feld aus leblosem Raum und toter Materie.
In einem toten Universum ist Materialismus sinnvoll. Wir können uns durch materielle Annehmlichkeiten vor der Leblosigkeit, von der wir umgeben sind, schützen und unsere Bedeutung durch materielle Projekte und Besitztümer demonstrieren.
Da die Welt um uns herum tot ist, ist es in Ordnung, das, was tot ist, zugunsten derer, die am intensivsten leben – und das sind wir –, auszubeuten.
Ein totes Universum kümmert sich nicht um menschliche Belange.

Lebendiges Universum


Das Universum ist in seinen Fundamenten lebendig. Das Universum ist eine einzigartige Form von Leben, das durch den Durchfluss riesiger Mengen von Lebensenergie erhalten wird. Der Kosmos ist ein riesiges Lebewesen, das alle Lebewesen in sich enthält und auf je­der Stufe mit Gefühl und seelenvollem Lernen angefüllt ist.
Der Kosmos ist ein zweckgebundenes Lernsystem. Sterben wir, bleibt das klare Licht erhalten, doch wenn wir uns nicht mit den unsichtbaren Eigenschaften unserer Seele im irdischen Leben angefreundet haben, kann es sein, dass wir unseren subtilen Körper nicht erkennen.
Das Bewusstsein ist ein lebendiges Feld aus Lebensenergie, das den Kosmos durchdringt und auf jeder Ebene im Universum eine reflexive Fähigkeit zu materiellen Formen bietet.
Da wir in einem lebendigen Universum leben, ist es das höchste Potenzial eines jeden von uns, ein Homo sapiens sapiens zu werden – ein Wesen, das sich als Körper aus Licht, Lie­be, Musik und Wissen erkennen kann.
Wir sind spirituelle Wesen mit einer körperlichen Existenz. Unser Körper ist ein biologisch abbaubares Medium für Erfahrungen, die die Seele bereichern. Jede Erfahrung hinterlässt ihren eigenen Widerhall von Fühlen-Wissen in unserer Seele.
Die Schöpfung ist ein ständiger Prozess. Die Gesamtheit des Kosmos wird je­den Augenblick durch den Durchfluss von unzähligen Stufen von Lebensenergie aufrechterhalten.
Das Leben ist die Grundlage aller Existenz. Die Lebenskraft, die das gesamte Universum er­hält, ist grundlegend, und die Lebendigkeit, die sich in Wesen wie uns manifestiert, ist auf­steigend. Aus dem Höheren entwickelt sich das Niedere, aus Mutter Universums Größe entwickeln wir bescheidenen menschlichen Wesen uns.
Der Sinn des Lebens ist zu lernen, in der Ewigkeit zu leben. Das bedeutet, unsere Poten­ziale für zweifache Weisheit als Homo sapiens sapiens zu entwickeln und uns mit uns selber anzufreunden, damit wir unser subtiles Selbst erkennen, wenn wir sterben.
Ein lebendiges Universum ist in sich eine Geschichte von immenser Bedeutung und Reichtum, so wie auch die Geschichten einer riesigen Reihe an vielfältigen Lebensformen auf ihrer Reise zum Erwachen, die das Universum enthält.
Inseln voller Leben sind nichts als Orte, an denen das Feld des Bewusstseins sich intensi­viert hat und die Kontrolle über sich gefunden hat.
In einem lebendigen Universum ergibt Schlichtheit Sinn. Es motiviert uns, Überflüssig­keiten, Komplexität und Stress der materiellen Seiten zu minimieren und Saft und Kraft des Lebens an sich vollständiger zu genießen.
Da alles lebt und miteinander verbunden ist, mache ich das, was ich mit der Welt mache, letztendlich mit mir selbst.
Das Universum ist ein Garten, in dem Lebenssysteme wachsen. Der Kosmos ist mitfühlend und mischt sich nicht in die Entfaltung seiner Kinder ein.

2
Die Wissenschaft
von einem lebendigen Universum

Jeder, der ernsthafte Wissenschaft betreibt,

 

gelangt zu der Überzeugung, dass in den Gesetzen des Universums ein Geist am Werk ist – ein Geist, der dem des Menschen weitaus überlegen ist …

Albert Einstein1

Dieses Kapitel wendet die Mittel der Wissenschaft an, um die Möglichkeit zu erforschen, ob unser Universum in seiner Gesamtheit ein lebendiges System ist. Ich versuche nicht, zu beweisen, dass das Universum ein lebendiges System ist. Stattdessen werde ich aufzeigen, dass die vorhandenen Nachweise, wenn man Erkenntnisse aus verschiedenen Gebieten der Wissenschaft berücksichtigt, deutlich in diese Richtung weisen und definitiv dazu auffordern, sich tiefschürfender damit zu befassen und nachzuforschen.

Wenn wir darüber nachdenken, inwiefern das Universum lebendig sein könnte, wenden wir uns naturgemäß den uns bekannten Lebewesen zu. Es ist nur verständlich, dass viele unserer Theorien über die Eigenart des Lebens auf Tieren und Pflanzen beruhen, doch wenn wir unser Verständnis über das Leben auf diese vertrauten Lebensformen beschränken, verwechseln wir den materiellen Ausdruck der Lebendigkeit mit Lebensenergie an sich. Die Form ist nicht die Lebendigkeit, sondern ihr Behälter. Wir müssen daher unsere Nachforschung auf die Bedeutung des Lebens erweitern.

Wie schon erwähnt, sind es gerade die Mittel der Wissenschaft, die die traditionelle wissenschaftliche Meinung, das Universum sei in seinen Fundamenten leblos, hinterfragen. Die mächtigen Instrumente der Wissenschaft lassen uns ebenso hinab ins Reich der Atome wie hinaus auf das Reich der Sterne schauen. Und wir entdecken Erstaunliches: Je tiefer und weiter wir blicken, umso komplexer, subtiler, geheimnisvoller – und lebendiger – scheint das Universum zu sein.

Am Anfang ist es wichtig, zu erkennen, dass die Vorstellung, in einem leblosen Universum zu leben, eine neuere Ansicht ist. Wie im nächsten Kapitel deutlich wird, haben wir Menschen in der menschlichen Geschichte größtenteils nicht bezweifelt, dass die Welt um uns herum grundsätzlich lebendig ist. Erst in den letzten paar Jahrhunderten hat die Wissenschaft einen großen Keil zwischen uns und dem Rest des Universums getrieben. Sie ging davon aus, das Universum würde zum größten Teil aus lebloser Materie bestehen, auf der nur ein paar belebte Inseln wie die Erde angesiedelt seien.

Wenn wir uns mit der Frage auseinandersetzen, ist es wichtig, zu erkennen, dass es in der Welt der Wissenschaft keine generell anerkannte Definition von Leben gibt. Um die Schwierigkeiten, mit denen sich die Wissenschaftler herumschlagen müssen, zu verdeutlichen: Es gibt keine klare Trennung zwischen dem lebendigen und dem leblosen Reich. Es wird zum Beispiel heftig darüber gestritten, ob ein Virus lebendig ist oder nicht. Von sich aus ist ein Virus zwar ein nichtlebendes Wesen, aber wenn es einen passenden Gastkörper – wie zum Beispiel einen Menschen – findet, kann es sich rapide selbst vervielfältigen (denken Sie an eine ganz normale Erkältung) und zu neuen, noch ansteckenderen Formen mutieren. Da die Fähigkeit, sich zu vervielfältigen und weiterzuentwickeln, dem Leben zugrunde liegt, ist der Virus in der Grauzone zwischen Leben und Nichtleben anzusiedeln.

Da wir die mysteriöse Eigenschaft, die wir Leben nennen, kaum verstehen, überrascht es nicht weiter, dass es davon keine generell anerkannte Definition gibt. Ist das Leben eine unsichtbare Energie oder ist es vom physischen Behälter dieser Energie untrennbar? Viele Wissenschaftler konzentrieren sich auf den Behälter und sagen, dass lebendige Kreaturen Wesen sind, die auf Kohlenstoff basieren, die Wasser brauchen, ihre Energie entweder von der Sonne oder von einer chemischen Quelle erhalten und fähig sind, sich selbst zu reproduzieren. Auch wenn das eine passende Beschreibung von Lebensformen auf der Erde sein mag, ist es eine so beschränkte Definition, dass sie kaum Raum für die Möglichkeit alternativer Ausdrucksformen lässt.2 Während viele Wissenschaftler nur ein paar Kriterien zur Umschreibung eines lebendigen Systems anwenden, schlage ich eine anspruchsvolle Reihe von sechs verschiedenen Kriterien vor – eine Zusammenstellung aus einer Vielfalt von Quellen –, anhand derer wir überlegen können, ob das Universum lebendig ist:

Ist das Universum trotz seiner Riesengröße eine Einheit?

Fließt Energie durch das Universum?

Wird es ständig regeneriert?

Zieht sich Wissen oder ein Bewusstsein durch das gesamte

Universum?

Besteht Entscheidungsfreiheit?

Ist unser Universum in der Lage, sich selbst zu reproduzieren?

Diese Liste verlangt dem Universum sehr viel ab, um es als lebendiges System ansehen zu können. Lassen Sie uns jeden Punkt einzeln betrachten und aus glaubwürdigen Quellen der anerkannten Wissenschaften und der Kosmologie Erkenntnisse gewinnen. Diskussionen wie diese entstammen keiner Pseudowissenschaft, sondern ziehen Schlussfolgerungen aus etablierten Quellen innerhalb der wissenschaftlichen Forschung.

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