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Wissen Sie, dass in Deutschland jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall erleiden? Eine im Fachmagazin Neurology veröffentlichte Studie, auf die in der „Apotheken Umschau“ vom 15. Dezember 2012 hingewiesen wurde, weist darauf hin, dass offenbar ein hoher Lycopin-Spiegel im Blut das Schlaganfallrisiko um etwa die Hälfte senkt. Lycopin gehört zu den sogenannten Carotinoiden. Es handelt sich hierbei um Pflanzenstoffe, die vor allem in roten Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten, Karotten, Paprika, Wassermelonen und Papaya vorkommen.

Wichtige Elemente einer vollwertigen vegetabilen Ernährung sind:

bestimmte Anteile an Rohkost, bestehend aus Obst und Gemüse;

möglichst eigene Getreidemühle für frische Vollkornmehle;

reichliche Verwendung von Küchenkräutern und Gewürzen;

Trockenfrüchte zum Süßen;

Kost schonend zubereiten;

vielseitig und abwechslungsreich essen;

ernährungsphysiologisch hochwertige Lebensmittel verzehren;

mäßig essen und gut kauen.

Auf bestimmte Diätformen bei unterschiedlichen Erkrankungen und auf sogenannte alternative Ernährungsformen soll hier nicht eingegangen werden. Von Kollath stammen die Worte: „Nicht die Jahre, sondern die Lebens- und Ernährungsweise bestimmen das Alter; das Geburtsdatum ist unverbindlich.“

Bei der vegetarischen Ernährung stehen gesundheitliche Motive an erster Stelle. Das Gesundheitsverhalten der Vegetarier wurde in umfangreichen Studien in den USA und inzwischen auch in Deutschland untersucht. Man fand u.a., dass

Hypertonie, eine Mitursache bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen, nicht gefunden wurde,

die Gesamt-Cholesterinmenge in 80 % der Fälle unter dem Normbereich liegt,


insgesamt die gemessenen Blutwerte bei Vegetariern im normalen bis günstigen Bereich liegen,

Gicht seltener vorkommt,

ebenfalls die Häufigkeit von Dickdarmdivertikulose, Gallensteinen und Coloncarcinom vermindert ist,

Vegetarier länger leben als vergleichbare Menschen mit herkömmlichen Lebens- und Essgewohnheiten,

sie seltener an Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, der Atmungsorgane, der Verdauungsorgane und an Krebs sterben und dass

weiterhin seltener Prostata- und Mama-Karzinome vorkommen.

Rottka (9, 10, 11) vom Bundesgesundheitsamt Berlin stellte fest: „Die ovo-lacto-vegetabile Ernährung hat somit keine bekannten Nachteile, bietet aber eine Reihe von Vorteilen. Sie ist als Dauerernährung für den Erwachsenen geeignet und empfehlenswert“.

Zusammenfassend können wir sagen,

dass die vegetarische Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten leistet,

dass man nicht erst zur vegetarischen Ernährung übergehen soll, wenn man bereits krank ist,

dass man vegetarisch nicht nur gesünder, sondern zugleich auch wesentlich sparsamer leben kann, ohne auf kulinarische Köstlichkeiten verzichten zu müssen.

Übrigens: Wären mehr Menschen Vegetarier, dann gäbe es mehr Nahrungsmittel auf dieser Erde. Denn der Verzehr von Fleisch erfordert wesentlich mehr natürliche Ressourcen als eine vegetarische Ernährung.

Längst werden die Nahrungsmittel immer knapper. 25.000 Menschen sterben täglich an Hunger. 70% aller landwirtschaftlichen Anbauflächen dienen heute der Fleischproduktion. Weideland und Futteranbau für das liebe Vieh, für Rinder und Schafe, für unser Fleisch!

Diät

Und wenn wir in diesem Zusammenhang von Diät sprechen, meinen wir damit meistens eine reglementierte Ernährung. Heute versteht man unter Diät eine gezielte Ernährungsmaßnahme in Form einer genau definierten und kalkulierten Kost. Diese muss in der Lage sein, auf biochemisch begründete Weise krankheitsbedingte Störungen zu kompensieren und somit Krankheiten zu heilen, zumindest aber zu lindern.

Ursprünglich stammt der Begriff „Diät“ aus dem Griechischen. Das Wort „diaita“ aber bedeutet „Lebensart“ und umfasst weit mehr als nur die Fragen der richtigen Ernährung! Auf der Grundlage der antiken Medizinlehre entwickelte sich die Diätetik als ein Teilgebiet der Medizin.

Die Ernährungstherapie stellt das Urbild eines natürlichen Heilverfahrens dar, mit dem es möglich ist, wichtige Grundfunktionen des Organismus zu pflegen.

Prinzipien einer gesunden Ernährung sind u.a.:

Je vielfältiger, abwechslungsreicher die Ernährung ist, desto leichter ist eine mangelnde Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen zu vermeiden.

Fett liefert doppelt so viele Kalorien wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Eiweiß, macht also „fett“. Deshalb sollte man weniger Fett und fettreiche Lebensmittel verzehren. Fettleibigkeit erhöht z.B. das Risiko für das Auftreten von Bluthochdruck, Diabetes, Krampfadern und Gallensteinen.

Zuviel Salz kann zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen. Deshalb sind Kräuter und Gewürze zu bevorzugen.

Frischkost sowie Gemüse und Obst gehören in den Mittelpunkt des täglichen Speiseplanes; ebenso Vollkornprodukte, da sie nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern auch Ballaststoffe liefern.

Die Mahlzeiten sollen schmackhaft und Nährstoff schonend zubereitet werden.

Mythos Milch

Milch ist ein natürlicher Vitalstoffträger. Deswegen wird auch seit Jahrzehnten für Milch und Milchprodukte als wertvolle Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstofflieferanten geworben. Uns als Verbrauchern wird auf diese Weise suggeriert, dass regelmäßiger Verzehr von Milch und Milchprodukten dem Erhalt der Gesundheit dienlich ist. Und da Erkrankungen wie Osteoporose und andere Folgen einer Mangelerscheinung mit einem Calcium- und Phosphormangel in Verbindung gebracht werden, kommen wir als Verbraucher den Empfehlungen der Milchindustrie gerne nach – insbesondere wenn man liest, dass Milch die Knochen stark macht!

Was ist eigentlich dran, am Mythos Milch?

Es stimmt: Milch ist reich – zum Beispiel reich an Calcium und Eiweiß! Milch ist einer der reichsten Eiweißträger. Ein halber Liter Milch deckt pro Tag u. a. ein Viertel des Bedarfs an Eiweiß, Fett und Vitamin A sowie die Hälfte des Bedarfs an Calcium, Phosphor und Vitamin B2. Sie enthält u. a. auch acht lebenswichtige essentielle Aminosäuren in verhältnismäßig großer Menge; diese Aminosäuren sind als Bausteine für die sich ständig erneuernden Zellen des menschlichen Körpers unentbehrlich. Kuhmilch enthält durchschnittlich neben 88 % Wasser 3,5 % Eiweiß (Kasein), 3 – 3,5 % Fett und 4,5 % Kohlenhydrate (Milchzucker) und auf 100 ccm 67 – 70 Kalorien, außerdem 0,7 % Mineralien (insbesondere Calcium und Phosphor für das Knochen- und Zahngerüst) und Vitamine.

Milch enthält also einen für den Menschen sehr hohen Anteil an Eiweiß in Form von Kasein. Zur Verdauung wird das Enzym Pepsin im Magen durch die Magensäure aktiviert; die weitere Verdauung setzt sich im Dünndarm mit Hilfe von Enzymen der Bauchspeicheldrüse und der Dünndarmschleimhaut fort (z.B. Laktase).

In der Milch finden sich auch ein rasch verdauliches Fett sowie der Milchzucker, das einzige Kohlenhydrat der Milch; 24 Gramm finden sich in ½ Liter Milch; dieser natürliche Zucker geht nach Spaltung in Glucose sofort in die Blutbahn.

Milch enthält vier fettlösliche und fast alle wasserlöslichen Vitamine; darunter Vitamin A – wichtig für die Sehkraft, Vitamin D – für die Knochenbildung, die Vitamine B2 und B6 – für das Nervensystem und die Haut.

 

Auch alle Spurenelemente lassen sich in der Milch nachweisen, wie Aluminium, Eisen, Fluor, Jod usw.

Milch von richtig gefütterten und gesunden Tieren ist ein wertvolles Nahrungsmittel. Zu beachten ist jedoch, dass – wenn zuviel Milch genommen wird – diese nicht so gut verdaut und ausgenutzt wird; dies kann dadurch behoben werden, indem man zur Milch Brot isst oder anstatt der Milch Quark nimmt. Auch kann allgemein gesagt werden, dass rohe Milch besser verdaut wird als die gekochte. Am leichtesten verdaulich sind saure Milch und Buttermilch; die darin vorhandene Milchsäure wirkt fäulniswidrig im Magen und Darm und regt auch die Darmtätigkeit an. Wie sehr die Milch von manchen Völkern geschätzt wird, zeigen uns die beliebten Arten wie Kefir und Joghurt, die unserer Dickmilch ähnlich sind.

Bei diesen Arten ist die Vollmilch durch bestimmte Bakterien oder Pilze gesäuert. Sauermilch ist gut verträglich und namentlich bei Verdauungsstörungen wie Darmträgheit vorteilhaft, da sie die Fäulnisprodukte im Darm bekämpft. Die lange Lebensdauer der Bulgaren hat zum Beispiel Metschnikoff dem täglichen Genuss von Joghurt zugeschrieben.

An ruhig stehender Milch macht man die Beobachtung, dass das Fett nach oben steigt. Diese Fett- und damit kalorienreiche Milchschicht ist uns bekannt als Sahne und Rahm. Aus dieser Fettschicht wird die Butter gefertigt.

Ein wertvolles Milchprodukt ist auch die Flüssigkeit, die nach der Butterbereitung zurückbleibt. Diese Buttermilch ist infolge des Gehaltes an Milchsäure leicht verdaulich.

Wenn die Milch durch irgendeine Säure angesäuert wird, gerinnt sie und der Käsestoff scheidet sich ab. Quark ist das mit Hilfe von Labferment frisch ausgefällte Eiweiß der Milch. Er stellt das hochwertigste Eiweiß dar und ist sehr leicht verdaulich.

Im Gegensatz zu Quark ist Käse als konzentriertes Nahrungsmittel oft schwer verdaulich. Käse wird in langen Prozeduren infolge Zersetzung des Milcheiweißes durch Pilze und Bakterien gewonnen. Verschiedene Käsearten sind uns bekannt.

Die meisten Milchprodukte kommen heute pasteurisiert oder gar ultrahocherhitzt (H-Milch) in den Handel. Durch das Erhitzen der Milch während des Pasteurisierungsverfahrens werden die vorhandenen Enzyme vollständig zerstört. Die sogenannte viel gepriesene Frischmilch ist kein frisches, enzymatisch aktives Lebensmittel mehr, sondern zu einem toten Nahrungsmittel degeneriert.

Wie kann es sein, dass heute die Osteoporose eine der häufigsten Gründe für Invalidität und Mortalität ist, wo wir alle jeden Tag Milch und Milchprodukte konsumieren, wie es uns empfohlen wird? Spricht vielleicht etwas gegen den übermäßigen Milchkonsum, mit dem die Wirtschaft ein milliardenschweres Geschäft macht?

Man hat zum Beispiel festgestellt, dass bei Völkern, die keine Milch zu sich nehmen, die Osteoporose nahezu unbekannt ist. Oder umgekehrt: Länder mit dem höchsten Milchverbrauch haben die höchste Osteoporosehäufigkeit! Das heißt doch: Offensichtlich entzieht die Milch dem Körper Calcium, statt es ihm zur Verfügung zu stellen. Außerdem übersäuert die Milch den Körper. Und um Säure zu neutralisieren, entzieht der Körper seinen Knochen und den Zähnen Calcium mit seinen bekannten negativen Folgen.

Halten wir uns zunächst einmal folgendes vor Augen, indem wir einen Blick in die Natur tun: Im Tierreich dient Milch ausschließlich der Aufzucht arteigener Nachkommen. Auch die Kuhmilch ist als Muttermilch für das Kalb gedacht! Welches Säugetier trinkt artfremde Milch? Jede Milchsorte ist immer für den jeweiligen Nachwuchs gedacht.

Das artfremde Eiweiß der Milch stellt die Hauptursache für Neurodermitis und für Allergien im Säuglingsalter dar. Mütter, die während der Stillzeit Kuhmilch zu sich nehmen, erhöhen das Neurodermitis-Risiko ihrer Kinder erheblich. Und wer durch eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes ein geschwächtes Immunsystem hat, sollte grundsätzlich auf Kuhmilch verzichten, um das Immunsystem nicht zu überfordern.

Wie schon gesagt, enthält die Milch viel Calcium. Doch der kaum geringere Phosphatanteil in der Milch ist die Crux! Denn Phosphate übersäuern den Körper und führen dazu, dass Calcium aus den Knochen gelöst und ausgeschieden wird.

Phosphor ist für die Entwicklung und das Wachstum des Gehirns bei Neugeborenen äußerst wichtig; Phosphor ist deshalb auch in hohem Maße in der Muttermilch enthalten. Es sorgt nicht nur für gesunde Knochen und Zähne, sondern unterstützt auch die Nahrungsauswertung und setzt die Energie innerhalb der Zellen frei.

Hingegen ist das Verhältnis von Phosphor zu Calcium in der Kuhmilch und besonders in den Milchprodukten sehr ungünstig. Häufig werden Phosphate als Stabilisatoren und Verdickungsmittel den Milchprodukten (z.B. Schmelzkäse) noch zugesetzt, wodurch der Phosphorgehalt nochmals erhöht wird. Dies führt dazu, dass das Calcium in der Milch vom Körper nicht richtig aufgenommen werden kann und es zu erheblichen Störungen im Calciumhaushalt kommt. Es kommt schließlich zu einem verstärkten Abbau der Knochensubstanz, was wiederum Osteoporose begünstigt. Also das Gegenteil dessen, was uns die Milchindustrie suggeriert!

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass man vielen Frauen das medizinische Versprechen gegeben hat, dass synthetische Hormone den Knochen festigen könnten. Der gewünschte Effekt blieb allerdings aus. Es war Brustkrebs was viele Frauen anstatt starker Knochen bekamen!

Vorsicht ist auch zum Beispiel bei Säureblockern (gängig gegen Magenbeschwerden) und ganz besonders bei Cortison gegeben. Es entzieht den Knochen nicht nur Calcium, sondern auch das wichtige Vitamin D.

Sehr gute Calciumlieferanten mit einem ausgewogenen Verhältnis von Calcium und Phosphor sind pflanzliche Milcharten wie Sojamilch, Reismilch, Hafermilch, Nussmilch, Mandelmilch, Sesammilch u.a.m. Eine der wichtigsten Calciumlieferanten ist Sesam. Auch Mandeln, Nüsse, Broccoli und Hülsenfrüchte sind Alternativen sowie grüne Blattpflanzen wie Spinat und Grünkohl.

Setzen Sie weiterhin auf Vitamin K. Dieses Vitamin ist für die Knochen nicht weniger wichtig wie Calcium. Es sorgt dafür, dass Calcium in die Knochen gelangt und auch dort bleibt. Hervorragende Vitamin K-Lieferanten sind Sauerkraut, Rosenkohl oder Spinat.

Geraten Sie jetzt aber nur nicht bei Milch und Milchprodukten in Panik! Sie brauchen nicht jedem Milchprodukt ängstlich aus dem Weg zu gehen. Ein einigermaßen gesunder Körper verkraftet es, wenn man gelegentlich einen Bio-Naturjoghurt oder ein Stückchen Bio-Käse zu sich nimmt.

Besser verträglich als Kuhmilch sind Schafs- und Ziegenmilch, da deren Eiweißmoleküle vierzigmal kleiner sind und somit leichter vom Körper aufgenommen werden können. Außerdem sollte man Milch niemals als Getränk ansehen, sondern als Lebensmittel! – und diese sollte man in Maßen konsumieren. Und wer auf seine Milch nicht verzichten möchte, sollte versuchen Rohmilch oder Vorzugsmilch über einen Naturkostladen oder direkt vom Biobauern zu beziehen.

Muttermilch als Säuglingsnahrung

Da sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr junge Mütter entschließen, ihre Neugeborenen selbst zu stillen und auch ärztlicherseits auf die Vorteile der Muttermilch hingewiesen wird, soll hier auch auf die Vorzüge des Stillens eingegangen werden, denn eine vollständige Nachahmung der Muttermilch ist nicht möglich. Die ideale Nahrungsquelle ist nun einmal für den Säugling die Mutterbrust. Hier bekommt er alles, was er braucht, optimal zusammengesetzt und richtig temperiert! Die Muttermilch als Säuglingsnahrung wird durch nichts übertroffen.

Beim heutigen Stand der Wissenschaft ist einwandfrei nachgewiesen, dass die Muttermilch eine große Zahl von Immunkörpern enthält, die den Säugling vor Infektionen schützen. So erkranken gestillte Babys sechsmal seltener an einem Sommerdurchfall als Flaschenkinder. Besonders groß ist der Infektionsschutz, der durch das sogenannte Kolostrum vermittelt wird; dies ist die Vormilch, die von den Milchdrüsen vor der eigentlichen Muttermilch abgesondert wird, wenn das Neugeborene gleich nach der Geburt der Mutter angelegt wird. Die Muttermilch verändert sich während des etwa halbstündigen Stillens. Am Anfang ist sie dünnflüssig, bis der Säugling keinen Durst mehr hat. Dann wird sie immer nahrhafter und macht das Baby satt. Durch diesen Trick der Natur wird der Säugling richtig ernährt und kann nie überfüttert werden.


Untersuchungen haben auch ergeben, dass die Gefahr eines späteren Übergewichts umso geringer ist, je länger ein Kind mit Muttermilch ernährt wurde. Muttermilch enthält bestimmte Enzyme, die die Fettverdauung außerordentlich erleichtern. Sie enthält auch eine ganze Reihe von Kohlenhydraten, die nur sehr schwer nachahmbar sind und üblicherweise in der Natur nicht vorkommen. Sie begünstigen bestimmte Darmkeime, die ihrerseits Krankheitserreger bekämpfen können. Gestillte Kinder sind auch gegen Allergien besser geschützt.

Neben den vorgenannten medizinischen Aspekten hat das Stillen auch noch eine Reihe anderer Vorzüge. So fördert nichts so sehr eine intensive und beglückende Mutter-Kind-Beziehung wie das Stillen. Durch die Befriedigung seiner vitalen Bedürfnisse nach Nahrung, Wärme, Hautkontakt und Liebe an der Mutterbrust erwirbt das Baby ein „Urvertrauen“ sich selbst und seiner Welt gegenüber, das sich später als seelisches Kapital auswirkt.

Der körperliche Kontakt zwischen Mutter und Kind ist ein äußerst wichtiger Aspekt im Leben jedes Menschen; es vermittelt dem Kind Sicherheit, Geborgenheit und Liebe! Wie könnte da eine Mutter glauben, dass die Ernährung ihres Kindes durch Produkte aus der Flasche ersetzt werden kann?

Das Stillen ist auch für die Gesundheit der Mutter wichtig: Die Gebärmutter bildet sich schneller zurück, das Risiko der Anfälligkeit für spätere Brustkrebserkrankungen ist vermindert. Außerdem sind stillende Mütter durch die hormonelle Regulierung seelisch ausgeglichener. Und außerdem hat es den Vorteil: Die Muttermilch ist immer dabei, braucht nicht zubereitet zu werden, hat immer die richtige Temperatur und kostet nichts.

Dass also die Muttermilch die ideale Ernährung für den Säugling darstellt, darüber kann es gar keinen Zweifel geben! Da aber auch gewisse von der Mutter aufgenommene Stoffe mit der Muttermilch an den Säugling weitergegeben werden, sollten Mütter während der Stillzeit weder rauchen noch Alkohol trinken. Vorsicht ist auch bei der Einnahme gewisser Pharmaka wie Phenobarbital, Phenytoin, Lithium gegeben; als riskant gelten ebenfalls Antibiotika. Die Brusternährung muss aber so gut wie nie aus Sorge um das Wohlbefinden der Mutter unterbleiben. Muttermilch ist unbestritten die beste Säuglingskost! Man sollte auch einen zu frühen Entzug der Mutterbrust vermeiden! Es gibt einfach absolut für das Kleinkind keinen Ersatz für die Muttermilch!

Was haben uns Gottes „Speisegesetze“ zu sagen?

Wie wir schon gelesen haben, gibt die Heilige Schrift uns ganz genaue Auskunft über die Nahrung, die Gott für den Menschen bestimmt hat. Wir haben allen Grund, für die göttlichen Verordnungen zu einem naturgemäßen Leben dankbar zu sein!

Über die Ernährungsverhältnisse bei den Israeliten lesen wir in den Apogryphen und dort in Sirach 39,26: „Die hauptsächlichsten Dinge für das Leben der Menschen sind Wasser und Feuer und Eisen und Salz, fetter Weizen, Milch und Honig, Traubenblut, Oel und Kleidung.“

Bis zur Sintflut war eine rein pflanzliche Ernährungsweise vom Schöpfer vorgeschrieben. Es heißt in 1. Mose 1, 29: „Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“

In der vollkommenen Umgebung im Garten Eden sollten sogar die Tiere sich pflanzlich ernähren. In 1. Mose 1, 30 heißt es: „Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.“


Das war vor dem Sündenfall. Nach dem Sündenfall wurde der Speiseplan um Blatt- und Wurzelgemüse erweitert, wie schon vorne erwähnt. So sagt unser Schöpfer zu unseren ersten Vorfahren nach ihrem Fall: „Dornen und Disteln soll er (d.h. der Acker) dir tragen, und du sollst das Kraut (gemeint sind Kräuter, Gemüse) auf dem Felde essen.“ (1. Mose 3,18)

 

Nachdem die Pflanzenwelt durch die Flut zerstört war, und Noah aus der Arche kam, gab Gott also den Menschen die Erlaubnis, als Ergänzung für mangelnde Nahrungsmittel auch Fleisch zu essen. (s. S. 43) Schließlich war der Mensch genötigt, sich in seiner Ernährung den veränderten Verhältnissen anzupassen.


Mit dieser „Empfehlung“ ist allerdings nicht gemeint, dass man jetzt ausschließlich Fleischnahrung zu sich nehmen soll. „Sie ist zwar fakultativ zugelassen, aber doch keineswegs obligatorisch geworden.“

„Gott gab unseren ersten Eltern Nahrung, die er für die Menschen entwickelt hatte. Es war gegen seinen Plan, auch nur einem Geschöpf das Leben zu nehmen. Es sollte keinen Tod auf der Erde geben. Die Früchte der Bäume im Garten waren genau das, was der Mensch brauchte. Erst nach der Sintflut gab Gott dem Menschen die Erlaubnis, Fleisch zu verzehren. Alles war zerstört worden, wovon der Mensch leben konnte, und deshalb gab der Herr Noah aus der Notwendigkeit heraus die Erlaubnis, reine Tiere zu essen, die er mit sich in die Arche genommen hatte (jeweils sieben Paare der reinen Tierarten gingen in die Arche, wie wir dies in 1. Mose 7,2 lesen). Doch Fleisch war nicht die gesündeste Nahrung für den Menschen... Nach der Flut aßen die Menschen reichlich Fleisch. Gott sah, dass die Wege der Menschen böse waren, dass sie zur Auflehnung gegen ihren Schöpfer neigten und den Neigungen ihres Herzens folgten. So gestattete Gott den Menschen, die damals sehr alt wurden, Fleisch zu essen, um ihr sündiges Leben zu verkürzen. Bald nach der Sintflut nahmen Körpergröße und Lebensdauer der Menschen rapide ab.“ (14, Seite 373)

Man kann nach 5. Mose 12, 20 annehmen, dass Gott in der Erlaubnis Fleisch zu essen auch den Wünschen und Gelüsten des Volkes Israel Rechnung getragen hat; es heißt dort: „Wenn aber der Herr, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er dir zugesagt hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen-, weil es dich gelüstet, Fleisch zu essen, so iss Fleisch ganz nach Herzenslust.“

Gott hat übrigens sein Zugeständnis, Fleisch zu essen, nie widerrufen. Dennoch wissen wir, dass die ursprüngliche vegane / vegetarische Ernährungsweise das erstrebenswerte Vorbild bleibt!

Es gab jedoch eine Einschränkung für den Menschen. Wie wir schon in 1. Mose 9,4 lasen, verbot Gott, Blut zu genießen. Diese Einschränkung wurde nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten nochmals bestätigt. Durch Mose sagte Gott: „Das sei eine ewige Ordnung für eure Nachkommen, überall, wo ihr wohnt, dass ihr weder Fett noch Blut esset.“ (3 .Mose 3, 17)

Und auch in 5. Mose 12, 23-25 lesen wir: „Allein achte darauf, dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben; darum sollst du nicht zugleich mit dem Fleisch das Leben essen, sondern du sollst das Blut auf die Erde gießen wie Wasser und sollst es nicht essen, auf dass dir’s wohlgehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast, was recht ist vor dem Herrn.“

Nach 3. Mose 17, 10 und nach 1. Samuel 14, 32-34 ist es eine Sünde, Fleisch mit dem Blut zu essen. Aber die Mehrheit der Christen scheint dieses göttliche Verbot zu ignorieren. Auch wenn diese Einschränkung als Teil des levitischen Gesetzes betrachtet werden kann, so hat es sicherlich eher hygienische als zeremonielle Gründe, auf Blut zu verzichten.

Auch im Neuen Testament wird das alttestamentliche Blutverbot bestätigt. Auf dem Apostelkonzil in Jerusalem (50 n.Chr.) gab der Apostel Jakobus in seiner Schlussrede den einstimmigen Beschluss bekannt, den der heilige Geist herbeigeführt hatte. Er sagte: „Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht.“ (Apostelgeschichte 15, 28-29)

Diese biblische Aussage unterstützt die Auffassung, dass die Gesundheitsvorschriften des Alten Testaments auch heute noch gelten.

„Das Fleisch wird triefend von Fett serviert, weil es so dem Gaumen am besten schmeckt. Das Blut wie auch das Fett der Tiere werden als Delikatesse verzehrt. Doch der Herr gab ausdrückliche Anweisungen, dass man das nicht essen sollte. Warum? Weil dessen Genuss den Blutkreislauf des Menschen erkranken lässt. Durch die Missachtung dieser besonderen Anweisungen haben sich die Menschen eine Vielfalt von Beschwerden und Krankheiten zugezogen... Wenn sie ihrem Organismus das zuführen, was kein gutes Gewebe und Blut produzieren kann, müssen sie die Folgen ihrer Missachtung von Gottes Wort ertragen.“ (14, S. 393-394)

Wir wissen also sowohl aus dem Alten Testament als auch aus dem Neuen Testament, dass der Genuss von Blut verboten ist. Das weist unseres Erachtens auf die besondere Bedeutung dieses „Lebenssaftes“ für die Rettung der Menschheit hin.

Wir haben in 3. Mose 3, 17 ebenfalls gelesen, dass Gott angewiesen hatte, auch kein Tierfett zu essen, das im Fleisch enthalten ist, das wir zum Beispiel im Metzgerladen oder im Restaurant bekommen. Und meistens machen ja gerade der Geschmack und der Geruch von gebratenem Fett das Fleisch erst für viele so anziehend.

Im ersten Buch Samuel (1. Samuel 2, 12-17) finden wir einen Bericht von zwei Menschen, nämlich den Söhnen Elis, die einem irregeleiteten Appetit zum Opfer fielen, vor allem in Bezug auf den Verzehr von Fleisch mit dem Fett.

Die wissenschaftliche Ernährungsforschung hat bewiesen, dass die gesättigten Fette in tierischen Produkten ungesund sind! Millionen von Menschen könnten gesünder sein, wenn sie dem folgen würden, was Gott vor fast 4.000 Jahren gesagt hat. Nur wegen der Sünde der Menschen erlaubte Gott den Verzehr von Fleisch, doch nur von reinem Fleisch!


(Vegetarische Großküche – fleischfrei und schmackhaft)

Bezüglich der „Erweiterung des Speiseplanes“ um Fleisch, erscheint uns wichtig zu sein, dass Gott die jeweiligen Lebensumstände und die klimatischen Verhältnisse berücksichtigt sehen möchte: Wenn beispielsweise die Menschen in den südlichen Gegenden sich unschwer von Obst und anderen Früchten der Bäume und des Feldes ernähren können, so gibt es aber bewohntes Land in den polaren Gebieten, wo pflanzliches Wachstum für die menschliche Ernährung nicht ausreichend oder gar nicht vorhanden ist. Selbst in Ländern der gemäßigten Zone ist es nicht immer leicht, sich aller tierischen Erzeugnisse als Nahrungsmittel zu enthalten. Soziale, wirtschaftliche und auch politische Verhältnisse bringen oft Einschränkungen und sogar Mangel an vielen für die vegetarische Ernährung notwendigen Gütern.

Von diesen äußeren Einflüssen unberührt bleibt jedoch die göttliche Unterscheidung von „rein“ und „unrein“. Diese Unterscheidung der reinen von den unreinen Tieren ist uns – wie schon vorne ausgeführt – aus 3. Mose 11 bekannt.

Noch folgendes erscheint erwähnenswert: Bei der mosaischen Gesetzgebung handelt es sich um eine gemischte Kost. In dem schon erwähnten Text in den Apokryphen und dort in Sirach 39, 26 war unter den dort aufgeführten Dingen kein Fleisch zu finden. Somit kann angenommen werden, dass zu jener Zeit – etwa 180 v.Chr – die vegetarische Kost bevorzugt wurde.

Dies ist auch aus dem Text in Daniel 1, 12-17 zu entnehmen, wo wir lesen: „Versuch’s doch mit deinen Knechten zehn Tage und lass uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben. Und dann laß dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Königs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst. Und er hörte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage. Und nach den zehn Tagen sahen sie schöner und kräftiger aus als alle jungen Leute, die von des Königs Speise aßen. Da tat der Aufseher die Speise und den Trank, die für sie bestimmt waren, weg und gab ihnen Gemüse. Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand für jede Art von Schrift und Weisheit.“


Diese Stelle ist eine Lobrede für die Pflanzenkost, für eine reine vegetarische Kost und für die Enthaltung vom Weingenuss. Für die Ernährungslehre ist dieser Text sehr bedeutungsvoll! Denn schließlich verhielten sich diese jungen Leute nicht nur körperlich, sondern auch geistig besser als diejenigen, denen alle denkbaren Tafelgenüsse zur Verfügung standen.

Interessant ist übrigens auch, dass wir in der Bibel einige Bemerkungen bzgl. der von den Israeliten beliebten Gemüse, Gewürze und sonstiger Zutaten zu den Speisen finden. So lesen wir


zuerst von Linsen in 1. Mose 26, 34; Esau verscherzte seine Erstgeburt für ein Gericht Linsen.

In 4. Mose 11, 5 heißt es: „Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch.“

In Jesaja 28, 27 wird der Dill und der Kümmel erwähnt

und im gleichen Kapitel, Vers 25, wird der Weizen und die Gerste zusätzlich erwähnt, sowie der Spelt; hiermit könnte der Buchweizen gemeint sein.

In Sprüche 10, 26 sowie in Ruth 2, 14 lesen wir von Essig.

Es ist erstaunlich, was alles im Wort Gottes geschrieben steht! Wer von Ihnen weiß, dass es auch ein Brot-Rezept in der Bibel gibt? Dieses Rezept finden wir in Hesekiel 4, 9.


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