Bapogana

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

David hatte das alles mit so viel Enthusiasmus vorgetragen, dass Thomas anfing, ihm zu glauben. Die Worte der Nagadshi zum Abschied würden ebenfalls dazu passen. „Die Geschichte ist unfassbar, David; ich bin total verwirrt.“ „Sie ist selbst für mich manchmal unfassbar“, erwiderte David nachdenklich, „aber sie ist passiert. Und ich will Daila nicht mehr hergeben, solange sie das auch nicht möchte. Ich habe eine wichtige Bitte an dich und damit spreche ich auch im Namen der Nagadshi: Unsere Beziehung soll noch eine Weile geheim bleiben. Dass du die Kenntnis davon vor deiner Ehefrau nicht verbergen willst, kann ich verstehen, aber ansonsten darf niemand davon erfahren.“ „Natürlich, von mir und Mary wird kein Mensch auch nur ein Sterbenswörtchen darüber hören. Aber du musst aufpassen, mein Lieber. Solche Patzer wie bei der heutigen Begegnung darfst du dir nicht leisten.“ Seufzend erwiderte David: „Ich weiß, ich weiß. Es fällt jedoch schwer.“ „Kann ich mir vorstellen; für dich existiert also Miss Pherson nicht mehr.“ „Das stimmt eben nicht“, widersprach David, „sie besucht mich regelmäßig, ohne Berglöwen auf rotem Grund und ohne Palastwachen.“ Sie setzten ihr Gespräch noch eine Weile fort, bis Thomas schließlich die unglaubliche Geschichte vollends als Wahrheit anerkannte. Er wollte nun seinerseits über die Unterrichtung mit der Nagadshi berichten, aber David meinte: „Das ist nicht nötig. Ich werde sie früh genug zu hören bekommen, einschließlich des Verlaufes der Audienz Carters. Und das sicher nicht nur einmal.“ Thomas lud David zum Lunch ein. Diesmal nahm er gerne seine Einladung an.

Bei Tisch hatten sie keine Gelegenheit, Lady Mary darüber zu berichten, weil ständig Personal um sie herum wuselte; ein sicherer Garant dafür, dass ein ausgesprochenes Geheimnis bald keines mehr war, sondern sich wie ein Lauffeuer in Stadt und Land verbreitete. Nach dem Essen erinnerte Mary ihren Mann daran, dass sie gemeinsam ausreiten wollten und fragte David, ob er sie dabei begleiten wolle. Thomas antwortete zuerst: „Eigentlich habe ich jede Menge Arbeit und daher keine Zeit. Ich muss unbedingt nach Europa drahten und eine Verbindung mit London bekommen.“ „Also ich wäre einem Ausritt nicht abgeneigt“, erwiderte David, „und denkt daran, Mylord, dass in Europa die Uhren anders gehen. Dort ist man eben erst aufgestanden.“ „Ich habe der Nagadshi ein Versprechen gegeben, das will ich natürlich halten.“ David grinste. „Das kannst du auch noch nach dem Ausritt machen. Wenn´s für die Nagadshi nicht schnell genug erledigt wird, suchst du dir jemanden, der einen guten Draht zu ihr hat und ein beschwichtigendes Wort für dich einlegen kann.“ Seufzend meinte Thomas: „Überredet, lasst uns ausreiten. Ein bisschen Bewegung tut nach dem Tohuwabohu bestimmt gut.“ Doch nun hatte Mary Bedenken: „Aber Liebster, wenn du etwas Dringendes für Ihre Hoheit zu erledigen hast, habe ich vollstes Verständnis dafür, nicht mit reiten zu wollen.“ „Mylady, ich glaube, ihr Gatte kann nach einer kleinen Verschnaufpause viel schneller und effektiver arbeiten.“ Von diesem Argument ließ sich Mary überzeugen. Da David auf einen Ausritt nicht vorbereitet war, musste er bezüglich seiner Ausrüstung wieder auf die Leihgabe des Gouverneurs zurückgreifen. Die ganze Zeit über ergab sich keine Gelegenheit, seine Frau in das Geheimnis um David und Daila einzuweihen. Er entschloss, dies am Abend in einer ruhigen Stunde nach zu holen.

Sie waren etwa eine halbe Stunde geritten, als sie einen Tross von Wachsoldaten zu Pferde auf sich zukommen sahen. Eine Fahne mit dem Wappen der Nagadshi signalisierte ihre Anwesenheit. Die drei Ausflügler blieben stehen, als der Trupp nahe heran gekommen war und verbeugten sich, auch David. Die Wachsoldaten machten auf ein Kommando der Nagadshi ebenfalls Halt, öffneten die Formation und Ihre Hoheit ritt daraus auf die drei zu. Etwa 30 Meter trennten sie voneinander, die die Nagadshi ihr Pferd in langsamem Schritt zurücklegen ließ. Bei der kleinen Gruppe angekommen, sagte sie lächelnd: „So ein Zufall, Lord Mc Bride, treffen wir uns doch tatsächlich heute zum zweiten Mal.“ Dies war das Signal für die drei, sich wieder aufzurichten. Die Nagadshi wandte sich an Mary: „Guten Tag, Lady Mc Bride.“ Diese verbeugte sich nochmals kurz mit den Worten: „Es ist mir eine Ehre, Eure Hoheit.“ Da die Nagadshi bisher David keinerlei Beachtung geschenkt hatte, kamen dem Gouverneur wieder Zweifel an dessen Schilderung auf. Während sie ihren Hengst am Hals tätschelte, lenkte sie ihn einen Schritt näher an Davids Pferd heran und schaute ihn fragend und mit gerunzelter Stirn an. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. „Der Gouverneur, also ich meine Lord Mc Bride ...“ „Ja?“, unterbrach sie ihn schmunzelnd, „ich höre.“ „Du machst mich total nervös, Daila“, schoss es ihm durch den Kopf, „und genießt das offenbar auch noch“. „Also, seine Lordschaft weiß Bescheid.“ „Aha“, erwiderte sie, „und worüber?“ David öffnete den Mund weit; Thomas sah einen Eklat aufziehen, weil er auf einmal wieder glaubte, einer Lügengeschichte eines Geisteskranken aufgesessen zu sein und Mary hielt die Luft an. Stotternd begann David zu reden: „A... ab... aber ...“ Weiter kam er nicht, weil die Nagadshi auflachte und meinte: „Schon gut, das war nur ein Scherz.“

Dann wandte sie sich an den Gouverneur: „Sie haben Ihrem Freund nicht geglaubt, was er zu berichten hatte, nicht wahr?“ „Nein, Eure Hoheit, zumindest nicht am Anfang.“ Für Mary hätte die Unterhaltung auch auf Chinesisch stattfinden können, sie verstand gar nichts. „Das glaube ich gerne, Lord Mc Bride; und ich gehe davon aus, dass wir vier, so wie wir hier stehen, die einzigen bleiben, die das Geheimnis kennen.“ „Sehr wohl, Eure Hoheit. Meine Frau Gemahlin ist allerdings noch nicht darin eingeweiht.“ „Oh, Lady Mc Bride, dann muss Ihnen diese Unterhaltung hier spanisch vorkommen.“ „Eure Hoheit haben Recht“, bestätigte Mary. „David“, Daila schaute ihn bei ihren Worten leicht vorwurfsvoll an und Lady Mc Bride wäre fast vom stehenden Pferd gefallen, „du solltest deiner Gastgeberin gegenüber ehrlich sein.“ David erwiderte ihren Blick mit zusammengekniffenen Augen und sagte: „Ich halte mich stets an die Anweisungen Ihrer Hoheit und da war bezüglich meiner Erklärungen nur von seiner Lordschaft die Rede.“ Daila lachte. „Du hältst dich stets an meine Anweisungen? Schau dir deine Nase an; sie würde nicht so aussehen, wenn du es tätest.“ Mary glaubte zu träumen, das hier konnte nicht der Wirklichkeit entsprechen. „Du bist sehr liebenswürdig, Miss Pherson.“ David lächelte die Nagadshi verschmitzt an. Sie zog die Zügel straff und setzte an, ihren Hengst zu wenden. „Lady und Lord Mc Bride, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Fast wie aus einem Mund erwiderten die Angesprochenen: „Eure Hoheit“ und verbeugten sich. Angesichts der Palastwache hielt sich auch David diesmal an das Ritual.

Kaum war die Nagadshi wieder von der Palastwache umschlossen, galoppierte der gesamte Tross mit wehender Fahne davon. „Was hatte das Ganze eben zu bedeuten?“, fragte Mary, während sie in die Richtung schaute, wo der majestätische Trupp soeben verschwunden war, als ob sie ein Gespenst gesehen hätte. „Ganz einfach, Liebste. Miss Daila Pherson ist die Geliebte von Mr. David Shuttler und in Wahrheit Ihre Hoheit, die Nagadshi.“ Der Lord konnte sie gerade noch rechtzeitig festhalten, sonst wäre sie wie ein nasser Sack vom Pferd gerutscht. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie wieder so weit bei sich war, um von alleine Halt zu finden. „Geht’s dir wieder besser, Liebste?“ Thomas war zutiefst besorgt und stand mit seinem Pferd dicht neben ihrem. „Jaja, es geht schon. Die Nachricht von eben war nur ein echter Schock für mich.“ Davids Verlegenheit war kaum zu beschreiben; er wusste im Moment überhaupt nicht, wie er sich verhalten sollte, nicht zuletzt auch deshalb, weil er nicht einschätzen konnte, wie Lady Mc Bride das Verhältnis der Nagadshi zu ihm einstufen würde. „Ich muss mich wohl entschuldigen, Mylady. Schließlich bin ich Schuld an ihrem Schwächeanfall.“ Mary schüttelte daraufhin den Kopf, während ihr Mann antwortete: „Unsinn, es war nur meine taktlose und mit der Tür ins Haus fallende Methode, den ... nun ja, sagen wir, wahren Sachverhalt darzustellen.“ „Etwas schonungsvoller hättest du in der Tat vorgehen können“, erwiderte Mary matt lächelnd. Zu David gewandt fragte sie: „Stimmt das denn tatsächlich?“ „Ja, Mylady. Ihre Hoheit, die Nagadshi und ich stehen uns wirklich sehr nahe. Es ist ein Geheimnis; niemand außer Ihnen und Ihrem Mann weiß davon. Das heißt, meine Aussage stimmt nicht so ganz. Der alte und kranke Nagadsha ist ebenfalls informiert.“ Mary lächelte vielsagend auf den letzten Satz hin. „Aha.“ Das war ihr einziger Kommentar dazu.

Nach dem Ausritt machte sich der Gouverneur sofort an die Arbeit und versuchte, Kontakt zur Londoner Regierung aufzunehmen. Dabei drahtete er sich fast die Finger wund. Doch am Ende hatten sich seine Bemühungen gelohnt. Zwischendurch war es sogar gelungen, eine kurze und auch sehr schlecht verständliche telefonische Verbindung zum Premierminister herzustellen. Aber am Abend kam telegraphisch die erklärende Nachricht aus der britischen Hauptstadt. General George Carter werde in Kürze nach London zurück berufen und fürs erste von seinem Posten als Oberbefehlshaber der Royal Army in Bapogana enthoben. Der Gouverneur konnte in den nächsten Tagen mit einer schriftlichen Bestätigung rechnen, um dann seines Amtes zu walten und den Offizier zu entlassen. Thomas war zwar angesichts des anstrengenden und kräfteraubenden Nachmittags unheimlich müde und erschöpft, aber auch glücklich, sein Ziel erreicht zu haben. Als erstes, nach Erhalt der für ihn angestrebten Nachricht, eilte er zu Mary, die sich im Salon aufhielt und las. Er riss sie schon fast aus dem Sessel und nahm sie freudestrahlend in die Arme: „Ich hab´s geschafft, Liebste, wir werden General Carter los.“ Da sich auch Marys Sympathien gegenüber dem Offizier in sehr engen Grenzen hielten, äußerte sie sich entsprechend vergnügt darüber.

 

David saß am Abend noch an seinem Schreibtisch und war so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er Daila gar nicht kommen hörte. Sie schlich allerdings auch ins Haus und dort in sein Arbeitszimmer. Selbst als sie die Tür lautlos öffnete und den Raum auf leisen Sohlen betrat, bemerkte er sie nicht. So konnte sie sich still und heimlich hinter seinen Stuhl begeben, um ihre Hände vor seine Augen zu legen. David erschrak dermaßen, dass er mit einem Satz aufsprang und einen sehr heftigen Schrei ausstieß. Dies verfehlte allerdings auch bei Daila nicht die Wirkung. Auch sie schrie, weil sie mit dieser Reaktion Davids nicht gerechnet hatte. Danach standen sie sich eine Weile schweigend gegenüber, wobei Daila sich eine Hand vor den Mund hielt. Schließlich meinte sie recht kleinlaut: „Das tut mir leid, Liebster. Ich wollte dich nur überraschen und nicht erschrecken.“ Kopfschüttelnd, aber lächelnd nahm er sie in seine Arme. „Was ist denn heute in dich gefahren, mein Liebling? Zuerst lässt du mich beinahe während des Zusammentreffens beim Ausritt vor dem Gouverneur und seiner Frau auflaufen und dann versuchst du, mich durch wahnsinniges Erschrecken um die Ecke zu bringen.“ „Sei mir bitte nicht böse, es war wirklich keine Absicht.“ „Ich kann dir gar nicht böse sein, Daila. Aber dass es heute Mittag keine Absicht war, so zu tun, als ob wir beide nicht zusammen sind, nehme ich dir nicht ab.“ Schmunzelnd erwiderte sie: „Naja, so ein ganz kleines Bisschen“, zur Untermalung deutete sie mit Daumen und Zeigefinger das Ausmaß an, „wollte ich dich schon necken.“ „Es hat immerhin ausgereicht, mir das Herz fast in die Hose rutschen zu lassen.“

Plötzlich wirkte David sehr nachdenklich. Er löste sich langsam von ihr und stellte sich ans Fenster. „Wie soll es eigentlich mit uns beiden weiter gehen, Daila?“ Sie antwortete nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern, obwohl er das gar nicht sehen konnte. „Soll ich auf ewig der geheime Geliebte Ihrer Hoheit, der Nagadshi, bleiben? Gut, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wäre ich auch dazu bereit.“ Sie antwortete mit erstickter Stimme: „Du hast mir bisher noch keine Alternative genannt, David.“ Er dreht sich zu ihr um und bemerkte die Tränen in ihren Augen. „Wie soll ich das verstehen? Ich bin dir bei weitem nicht ebenbürtig, kein adeliger, ein ganz einfacher Mann. Es ist schon erstaunlich, dass mich Lady und Lord Mc Bride wie Ihresgleichen behandeln, obwohl vom gesellschaftlichen Stand her Welten zwischen uns liegen. Wie verhält es sich denn erst von meiner Person her zu Ihrer Hoheit, der Nagadshi? Dagegen bin ich ...“ „Sei still, David, bitte sei still.“ Ihre Stimme war leise und zittrig. „Wenn du jetzt behauptest, auch zwischen uns liegen Welten, brichst du mir das Herz. Tu doch einfach mal so, als wäre ich nur Miss Pherson. Wie würdest du dich ihr gegenüber verhalten?“ Daila wirkte leicht melancholisch. Noch deutlicher, als mit ihren Worten von eben, konnte sie ihm wohl kaum klar machen, was sie wollte. David hatte sie durchaus verstanden. Er ging auf sie zu, ergriff ihre Hände und sagte: „Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich etwas nervös wirke. Das hängt mit der Frage, die ich Ihnen jetzt stellen werde, zusammen. Liebe Miss Daila Pherson: wollen Sie meine Frau werden?“ Mit einem Mal war die Melancholie aus ihrem Lächeln verschwunden und einem freudestrahlenden Ausdruck gewichen. „Liebster Mr. Shuttler, Sie glauben gar nicht, wie lange ich schon auf diese Frage gewartet habe. Ja, ich will.“ Sie schauten sich eine Weile liebevoll an, bis David schließlich meinte: „Gut, das war die Generalprobe, jetzt folgt die Uraufführung. Sehr geliebte Hoheit ..., nein das geht so nicht. Darf ich Eure Hoheit bitten ..., das haut auch nicht hin. Wollen Eure Hoheit meine Gemahlin werden?“ Daila lachte laut auf. „Ja, Eure Hoheit will“, antwortete sie mit Mühe und fügte hinzu: „So oft hab ich mir schon vorzustellen versucht, wie es sein würde, wenn jemand um meine Hand anhält; diese Variante war nicht dabei.“ David zog sie dicht an sich heran und küsste sie.

Beim Abendessen, das Mangels Gelegenheit Davids, großartig einzukaufen, recht bescheiden ausfiel, dachte er laut über die neue Situation nach: „Irgendwie habe ich das Gefühl, jetzt tauchen Fragen auf, an die wir beide noch gar nicht gedacht haben.“ „Wie meinst du das, David? Ich sehe keine besonderen Probleme.“ „Wie wird das Hochzeitszeremoniell ablaufen? Wie wirst du als meine Gemahlin heißen? Nagadshi Shuttler? Wohl kaum.“ Bei dieser Vorstellung musste sie lachen. „Wie und wo werden wir wohnen? Sind wir jetzt eigentlich verlobt?“ Sie spitzte die Lippen ein wenig und erwiderte: „Ja, ich denke schon.“ Doch dann korrigierte sie sich: „Offiziell allerdings noch nicht. Vorher muss auf alle Fälle mein Vater informiert werden.“ „Das kannst du ja gleich morgen erledigen, Daila.“ „Ich?“, sie lachte erneut laut auf. „Nein, das ist deine Aufgabe und zwar in alter Form bei einer Privataudienz. Das offizielle Verlobungs- und Hochzeitszeremoniell werden wir mit dem Zeremonienmeister des Palastes besprechen. Aber zuerst musst du zur Audienz antreten.“ David verzog das Gesicht, jedoch weniger, weil er mit dem Nagadsha reden musste, sondern weil ihm bei dem Stichwort Audienz General Carter einfiel. Sein Heiratsantrag hatte ihn diese Gestalt völlig vergessen lassen. Jetzt wurde sie ihm wieder schmerzlich in Erinnerung gebracht; obwohl ihm das Thema ihrer bevorstehenden Hochzeit viel angenehmer war, kam er dennoch auf die Audienz des Generals bei der Nagadshi zu sprechen. Daila seufzte bei seiner Frage nach dem Ergebnis. Dann schilderte sie ihm ausführlich den Verlauf ihrer Begegnung.

Sie sparte dabei auch nicht die Beschreibung Davids durch Carter, einschließlich seiner Titulierungen und amourösen Unterstellungen, aus. David kochte fast vor Wut, aber Dailas gelassene Art der beruhigte ihn ein wenig. Die Passage, wo Carter die Affäre mit einer zweifelhaften Person namens Miss Daila Pherson vorgetragen hatte, schilderte sie besonders genüsslich. „Ich habe schließlich die Audienz abgebrochen, weil ich die Lügen und arroganten Kommentare des Generals nicht mehr hören konnte.“ Dann kam sie ohne Pause auf ihren anschließenden Besuch beim Gouverneur und ihre Forderung nach Carters Entlassung zu sprechen. Sie erwähnte auch die Konsequenz, ihn zur persona non grata zu erklären, falls man ihrem Wunsch nicht nachkomme. Davids Wut wich einem leicht triumphalen Gefühl. Sie schloss ihren Vortrag mit den Sätzen: „Die Unterredung mit dem Gouverneur wurde dann von einem frechen Kerl beendet, der offenbar keinerlei Benehmen aufzuweisen hat. Sämtliche Etikette in den Wind blasend, trat er ohne Aufforderung ein und stellte Fragen. Kannst du dir vorstellen, David, dass er sich nicht einmal vor der Nagadshi verbeugt hat? Unmöglich, findest du nicht auch?“ Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen möglichst grimmig an. „Mein Gott, ist die Nagadshi empfindlich. Ihr künftiger Ehemann tut mir schon jetzt leid.“ „Du Fiesling“, entgegnete sie ihm protestierend, „wie kannst du dich nur so negativ über Ihre Hoheit äußern!“ „Soweit ich das beurteilen kann“, meinte er schmunzelnd, „liebt der Zukünftige der Nagadshi sie so sehr, dass er für sie auch blind ins Verderben rennen würde.“

Sie stand lächelnd auf, ging zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß. „Und soweit ich das beurteilen kann, liebt sie ihn so sehr, dass sie lieber sterben, als ihn ins Verderben rennen lassen würde.“ „Auch wenn er so frech und ohne Benehmen ist?“ „Vielleicht liebt sie ihn ja gerade deswegen.“ Ihre Lippen berührten sich zärtlich. „Wie läuft eigentlich solch eine Hochzeitsfeier bei einer Nagadshi ab?“ Lachend antwortete sie: „Wie soll ich das wissen? Ich war noch bei keiner dabei. Als meine Eltern heirateten, gab es mich noch nicht.“ „Kann man sich in Bapogana eigentlich scheiden lassen?“ Sie schaute ihn entsetzt an: „Na hör mal, wir sind noch nicht einmal vermählt und du fragst schon nach Scheidung?“ „So war das nicht gemeint“, beschwichtigte er, „das war nur eine theoretische Frage.“ „Das will ich hoffen, du Gauner. Die normalen Bürger Bapoganas dürfen es, wie es bei der Nagadshi aussieht, weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich muss ich dich umbringen lassen, um dich los zu werden.“ „Sehr charmant, Liebste; das sind ja tolle Aussichten!“ „Gib mir einfach keinen Anlass, dich loswerden zu wollen, wenn dir dein Leben lieb ist.“

Die Stimmung an diesem Abend wurde immer heiterer. Daila blieb diesmal die ganze Nacht bei ihm, sodass sie am Morgen gemeinsam aufstanden. Sie machten sich in aller Ruhe fertig; Daila nahm sogar noch ein Bad. Danach machte sie ihm einen Vorschlag: „Komm mit mir, David. Du kannst meinen Vater aufsuchen, um ihn über unsere Pläne zu informieren.“ Er war sofort einverstanden. Dann fügte sie noch verheißungsvoll hinzu: „Ich werde dich heute in ein Geheimnis einweihen.“ Auf seinen fragenden Blick hin erklärte sie: „Das Geheimnis des Tempels und einer meiner Geheimgänge. Wir können ja schlecht einfach so durch das Hauptportal in den Palast marschieren.“ Als sie vor dem Tempel stehen blieben, fragte David, ob er bestimmte Verhaltensregeln beachten müsse. „Eigentlich nicht. Lautes Reden ist natürlich verpönt. Bewege dich langsam, wer einen Tempel betritt, sollte es nicht eilig haben. Ansonsten halte dich an das, was ich mache.“

Dann schritten die beiden durch die Eingangstür. Im inneren war das Licht gedämpft, nur ein paar Kerzen sorgten für ein wenig Beleuchtung. Dennoch konnte man die prächtige Ausstattung erkennen. An den Wänden befanden sich mehrere kleine Altäre, geschmückt mit Blumengirlanden und glitzernden Steinen. Hier und dort stand ein reich verzierter Stuhl mit einem Gebetsbänkchen davor, ansonsten gab es keine Bänke oder Sitzgelegenheiten wie in einer Kirche.

Daila schritt gemächlich auf eine Tür am anderen Ende des Tempels zu, dicht gefolgt von David. Hinter der Tür verbarg sich ein kleiner Andachtsraum, an dessen Rückwand ein Schränkchen, ähnlich einem Sekretär, stand. Sie öffnete es, machte an irgendeiner, für ihn nicht sichtbaren Stelle eine ziehende Handbewegung und verschloss es wieder. Daraufhin wurde der Sekretär wie von Geisterhand zur Seite geschoben und gab die Öffnung zu einem stockfinsteren Gang frei. „Komm, folge mir“, flüsterte Daila und war schon fast von der Dunkelheit verschluckt, als er dem nachkam. Von einem Sims an der Wand nahm sie eine Öllampe und zündete sie an. Das Schränkchen im Andachtsraum hatte inzwischen den Rückweg versperrt. Die mickrige Beleuchtung durch die Öllampe reichte Daila, sich zu orientieren. Der Gang war breit genug, um nebeneinander gehen zu können. Sie ergriff seine Hand und führte David wie ein kleines Kind. Ihm kam der Weg endlos lang und unheimlich vor. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn plötzlich ein Skelett oder ein Totenschädel aufgetaucht wäre. Teilweise schien der Gang steil Bergauf zu gehen, dann kamen Treppen nach oben. Daila bewegte sich erstaunlich sicher in diesem finsteren Gemäuer, während David völlig orientierungslos war. Er konnte nicht einmal sagen, ob sie zwischendurch in Seitengänge gewechselt waren. „Hoffentlich reicht das Petroleum, bis wir am Ziel sind.“ „Stimmt“, erwiderte sie, „ich hätte die Füllung der Lampe mal kontrollieren sollen.“ Als er sie erstaunt anschaute, wurde er aber sofort durch ihr amüsiertes Schmunzeln beruhigt. „Wer kennt sich eigentlich außer dir noch in diesen verschlungen Pfaden aus?“ „Mein Vater.“ „Sonst niemand?“ Sie schüttelte den Kopf und bestätigte: „Sonst niemand.“ Davids Überlegungen beunruhigten ihn selbst. Sie befanden sich also an einem Ort, von dem nur ein alter, kranker Mann wusste, der sich nicht mehr bewegen konnte. „Wenn du dir jetzt den Knöchel verstauchst“, stellte er demnach fest, „und nicht mehr laufen kannst, sind wir also dem sicheren Hungertod preis gegeben.“ „Nein“, widersprach sie. Die in ihm aufkeimende Hoffnung wurde sofort wieder von ihr erstickt. „Bevor der Mensch verhungert, verdurstet er. Wir kämen demnach gar nicht mehr dazu, zu verhungern.“ „Na, du hast vielleicht Nerven.“ Sie kicherte. Nach schier endloser Lauferei standen sie plötzlich vor einer Wand. „Oh“, meinte sie nachdenklich, „wir müssen uns verirrt haben; dabei war ich mir doch sicher den richtigen Weg gewählt zu haben.“

„Daila!“ Mehr brachte er vor Entsetzen nicht heraus. „Wir müssen also wieder zurück“, stellte sie lakonisch fest und fügte zu allem Überfluss auch noch hinzu: „Jetzt reicht das Petroleum in der Tat nicht mehr aus.“ „Das meinst du nicht im Ernst, Daila.“ „Liebster, wenn wir den ganzen Pfad wieder zurück gehen wollen, ist das Öl bei weitem nicht ausreichend.“ „Findest du den Weg auch im Dunkeln?“ Sie kam gar nicht zum Antworten, weil David es selbst tat: „Natürlich nicht; du hast dich schließlich schon trotz Hilfe dieser Funzel verlaufen.“ Er deutete ärgerlich auf die Öllampe. „Bitte, David, sei mir jetzt nicht böse. Oder bereust du jetzt etwa, mir einen Heiratsantrag gestellt zu haben?“ „Das ist im Moment völlig irrelevant“, grummelte er, „wenn wir hier nicht heraus finden, wird es sowieso keine Hochzeit geben. Naja, dann sind wir wenigstens im Tode miteinander vereint.“ Er dreht sich um und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, natürlich vergebens. „Lass uns wenigsten das noch verbleibende Öl nutzen, um doch noch einen Ausweg zu finden.“ Kaum hatte er die Worte gesprochen, erlosch das Licht. „Daila?“ Er tastete nach ihr und bekam ihr Kleid zu fassen. Dann hörte er merkwürdige Kratzgeräusche und ein Knarren. Wieder wie durch Geisterhand öffnete sich in der ihnen den Weg versperrenden Wand eine Tür. Das grelle Licht ließ ihn unwillkürlich eine Hand vor seine Augen gleiten. „Oh, ein Wunder, ein Wunder!“, rief Daila, „wir sind gerettet, Liebster.“ David hatte sich schnell an die Helligkeit gewöhnt. Sie stand genau vor ihm, zunächst grinsend, dann lachte sie laut auf. „Das habe ich mir die ganze Zeit schon gedacht, du kleines Biest.“ „So hast du aber gar nicht geklungen“, erwiderte sie vergnügt. „Das nennt man Sadismus; hast du das Wort schon einmal gehört, Daila?“ „Natürlich, so und jetzt folge mir.“ Als sie sich umdrehte, gab er ihr einen leichten Klaps auf den Allerwertesten. „Sei vorsichtig, Liebster, sonst schicke ich dich wieder in den dunklen Gang zurück.“ „Es wäre um ein vielfaches härter für mich, wenn du die Palastwache rufen würdest.“ „Auch keine schlechte Idee“, stimmte sie ihm zu.

 

Sie fanden sich in einem kleinen, kargen Zimmer, eher einer Kammer, wieder. Mit einem Hebel verschloss Daila die Tür, durch die sie eben gerade getreten waren. Durch eine andere gelangten sie in die Privatgemächer der Nagadshi. Der Kontrast zwischen dem finsteren Gang und dem kargen Zimmer einerseits und dem prunkvoll ausgestrahlten Flur hätte nicht größer sein können. Obwohl er nicht zum ersten Mal hier war, staunte David wieder über die Pracht. Es berührte ihn schon, dass seine künftige Ehefrau solch einen Luxus als völlig normal ansehen musste, sie war schließlich in diesem Umfeld aufgewachsen. Dailas Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. „Als Erstes werde ich mich umziehen; danach suche ich meinen Vater auf und frage ihn, ob er bereit ist, dich zu empfangen. Das wird sicherlich der Fall sein, wenn er nicht von irgendwelchen neuen Schmerzen geplagt wird.“ Sie forderte ihn auf, ihr zu folgen. „Was eine Zofe kann, kannst auch du.“ Er verstand nicht recht, was sie meinte, deshalb fügte sie hinzu: „Mir beim Umkleiden helfen.“ Der Raum, den sie nun betraten, war nicht ganz so prunkvoll, aber dennoch sehr beeindruckend. Die Wände bestanden fast ausschließlich aus verspiegelten Schiebetüren, hinter denen sich offenbar die Kleidung der Nagadshi befand. Die Mitte des Raumes wurde von einem riesigen, marmornen Toilettentisch mit klappbarem Spiegel beherrscht. Auf der Tischplatte selbst standen unzählige Dosen jeglicher Größe, Fläschchen, Sprays und andere Utensilien, von denen David nicht einmal ahnen konnte, wozu sie zu gebrauchen waren.

Die Ansammlung an Pinseln hätte jedem Kunstmaler zu Ehre gereicht. Ansonsten waren in dem Raum noch jede Menge Kleiderständer, Hutboxen, aber auch kleine Sessel und bequeme Stühle verteilt. Die ausladenden, bis zum Boden reichenden Fenster waren mit Gardinen verhängt und von schweren, goldbestickten Vorhängen umrahmt. Der Umkleideraum hatte fast die Größe eines kleinen Ballsaales. David drehte sich mehrmals langsam um die eigene Achse und schaute sich staunend um. „Ist das hier alles nur für die Nagadshi reserviert?“ Etwas verlegen antwortete Daila: „Ja; aber ich habe es mir nicht ausgesucht oder gar darauf bestanden. Es war einfach von Anfang an da.“ „Das klingt fast so, als ob du dich dafür entschuldigen willst; brauchst du aber nicht. Ich kenne die Entbehrungen, die du auf der anderen Seite auf dich nehmen musstest und noch immer musst.“ Miss Pherson verwandelte sich mit Davids Hilfe in die Nagadshi; er konnte sich danach nicht entscheiden, welche er von beiden als bezaubernder bezeichnen sollte. Es dauerte noch eine Weile, bis sich die Nagadshi am Toilettentisch endgültig zurecht gemacht hatte. Davids anschließender, bewundernder Blick ließ sie geschmeichelt lächeln. „Du gehst jetzt am besten in den Salon, während ich meinen Vater aufsuche.“ Dort machte er es sich im wahrsten Sinne des Wortes gemütlich. Ein bequemer Sessel, eine englische Zeitung und ein Glas Cognac sorgten für Entspannung.

Er wäre beim Lesen fast eingeschlafen, als es an der Tür klopfte. Schlagartig war er wieder hellwach. Wie sollte er sich jetzt verhalten? Wer stand da bloß vor der Tür? Womöglich ein Soldat der Palastwache? Seine Gedanken rasten, da klopfte es erneut. David entschloss sich, laut „Herein!“ zu rufen. Zunächst einmal tat sich gar nichts, dann wurde die Tür langsam geöffnet und Miss Leema trat vorsichtig ein. Sie schaute David erstaunt an. Es dauerte zwei, drei Sekunden, bis sie etwas sagte: „Sie, Mr. Shuttler? Ich wusste nicht, äh...Wie sind Sie, äh, ich meine, was machen Sie hier?“ Die Arme schien völlig verwirrt zu sein. „Ihre Hoheit, die Nagadshi, bat mich, hier auf sie zu warten.“ Eine bessere Antwort fiel David nicht ein. Miss Leema sah ihn ungläubig an. Er war inzwischen aufgestanden und wusste beim besten Willen nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte; sie offensichtlich auch nicht. Doch dann fiel ihm doch noch etwas ein, was er in dieser verlegenen Situation fragen konnte. „Soll ich Ihrer Hoheit etwas von Ihnen ausrichten?“ Sie schien zu überlegen, konnte sich aber offensichtlich nicht entscheiden. Ihr kam die Szenerie grotesk vor. Das änderte sich auch nicht, als David einen Vorschlag machte; im Gegenteil. „Ihre Hoheit muss jeden Moment zurückkehren. Wollen Sie nicht hier auf sie warten und mir ein wenig Gesellschaft leisten?“ „Nein, Sir, ich, ich wollte eigentlich...“ „Nun kommen Sie schon herein, Miss Leema. Schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz. Auch wenn Sie mein Benehmen zuweilen irritiert, ich beiße aber nicht.“ In diesem Moment erklang die Stimme der Nagadshi. „Leema, was machen Sie denn hier?“ Noch im Türrahmen verbeugte sich die Angesprochene tief. „Eure Hoheit mögen mir verzeihen, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ...“ „... ich Besuch habe“, vervollständigte Daila den Satz, „es kommt ja auch selten genug vor. Besser gesagt, so gut wie gar nicht.“ Die Worte der Nagadshi klangen fast wehmütig. Sie forderte Leema jetzt, wie zuvor David, zum Betreten des Salons auf und bat sie, Platz zu nehmen. Die Verlegenheit Leemas äußerte sich unter anderem an ihrem hochroten Kopf. Für sie waren die Worte Ihrer Hoheit, der Nagadshi, prinzipiell Befehl und so kam sie der Aufforderung nach. Der Umgangston zwischen Daila und Leema war zwar erheblich lockerer, wenn sie unter sich waren, als man es ansonsten gegenüber der Nagadshi gewohnt war, aber ein gewisses Maß an Form blieb immer gewahrt.

Von Freundschaft konnte keine Rede sein. Miss Leema genoss das fast uneingeschränkte Vertrauen der Nagadshi, die sie verehrte und der sie 100%ig loyal gegenüber stand. Sie begann, die momentane Situation richtig einzuschätzen und musste sich vorkommen, als wäre sie durch eine Falltür in das Intimleben der Nagadshi gestürzt. Sie fühlte sich in ihrer Haut momentan nicht sehr wohl, als die drei wie eine kleine Gesellschaft im Salon Platz genommen hatten. Dementsprechend steif saß sie da, die Hände gefaltet und so verkrampft, dass ihre Fingerknöchel weiß schimmerten. „Miss Leema, der Besuch von Mr. Shuttler ist ... noch ... ein Staatsgeheimnis, über das Sie absolutes Stillschweigen wahren müssen.“ Daila schaute sie in Erwartung einer Antwort an. „Das ist selbstverständlich, Eure Hoheit. Eure Hoheit können sich absolut auf mich verlassen.“ „Das weiß ich, meine liebe Leema, sonst würde ich Ihnen auch nicht mitteilen, dass es sich um einen Privatbesuch handelt, von dem nur mein Vater, der Nagadsha und jetzt natürlich auch Sie, wissen.“ Bei den Worten der Nagadshi fühlte sich Miss Leema geschmeichelt, eine gewissen Entschädigung für die von ihr als peinlich empfundene Situation. „Gut, das wäre also geklärt“, mit diesen Worten wechselte Daila das Thema. „Weshalb wollten Sie mich eigentlich sprechen, Leema?“ „Der Gouverneur, Lord Mc Bride, bittet um eine Audienz bei Eurer Hoheit. Es hörte sich recht dringend an.“ „Hält er sich schon im Palast auf?“ „Nein, Eure Hoheit, aber er hat erklären lassen, jederzeit kommen zu können, wenn Eure Hoheit es wünschen.“ „Dann sagen Sie dem Gouverneur, er könne sich direkt auf den Weg machen.“ Leema stand auf, verbeugte sich und erwiderte: „Sehr wohl, Eure Hoheit; darf ich jetzt gehen?“ „Ich bitte darum.“