Traumprotokolle

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– bei Wolfgang Stein in einem dunklen Zimmer, Redl auch da und es geht um eine neue Szene, die für den »blinden Fleck«, Stefan, geschrieben werden muss, draußen ist aber erstmal das kalte Büfett, von dem ich eine Butterbrezel nehme, dann aber erstmal mit zwei Frauen zu Fuss zum Wald gehe, an einem Brokkolifeld vorbei, in das ich tumb hopse –

– Nata und ich im Wald, plötzlich fällt, beziehungsweise rutscht sie einen Abhang hinunter, und ich brauche ewig, sie wieder zu finden, erst im Dorf wieder • es sind säckeweise angebrochener, gekochter Reis übrig, die ich alle haben könnte, lagern in einem Hafengebäude, aber ich könnte sie erst ab Januar gebrauchen • Fips, Julia und mir ist gekündigt, im Job, es ist ernst, aber das Haus bleibt uns, in dem ich jetzt allein bin; ich steige die Treppen hoch und entdecke noch ein Zimmer unterm Dach, raffiniert versteckt, mit kleinem Schreibtisch, zwei leicht versetzten Ebenen, viel Licht –

– Antiimp-Veranstaltung, bei der ein Typ agitiert, der auch Geissler kennt, ich sage, dass ich mit dem nichts zu tun haben will, und beim nächsten Auftritt singt er ein Liebeslied, nach dem im Saal eisiges Schweigen herrscht, mindestens hundert Zuschauer schweigen, einer reckt die Faust, und der Entertainer/Agitator muss die Schlappe wiedergutmachen, zelebriert ein Ritual, mit dem er alle wieder in seinen Bann bekommt: ein Bananenbaum, wie ein Apfelbaum, aber mit lauter einzelnen Bananen bestückt, steht in der Mitte der Arena, drumherum lauter nackte Männer, die sich ritualartig bewegen, und langsam schreitet der Agitator von der Seitenempore runter, auch nackt, sein Schwanz hängt wie eine Banane herab, und in der ehrfürchtigen Stille schreitet er auf den Bananenbaum und pflückt eine Banane, womit das Ritual vollzogen ist, eine Bewegung geht durch die Massen, und er schreitet wieder von dannen, dick und ähnlich wie Heiner –

– der kleine Suq-Dealer führt uns zu den zwei großen Dealern, eine Frau ist mit im Spiel, die zwischen oder mit beiden Seiten steht; ein Typ recherchiert das ganze Ausmaß der Verbrechen nach und nach: welcher der drei Typen bekommt die Frau?, was für eine Rolle spielt der als Gott verehrte nur einmal existierende Vogel auf dem Baum neben dem Haus?, was will der Junge? –

– aus meiner Brust werden drei Stücke herausoperiert, im Gebirge, eines kommt wieder rein, aber die beiden anderen sollen experimentiell draußen bleiben, der Chirurg, der mit Renate konspiriert, weigert sich frech, sie wiedereinzusetzen, trotz meines wütenden Protestes –

– ich soll hingerichtet werden, indem mein Hals durchgesägt wird, hinterher der Kopf aber wieder drangeklebt, und wenn ich es überlebe, ist es okay, aber es dauert noch, es wird viel darüber geredet, und alle sind nett zu mir, es handelt sich auch nicht um ein richtiges Gefängnis, sondern eher um einen Kuraufenthalt mit Zaun, und das Tor am Rande des Hofes, in dem ich stehe, ist offen, ich könnte wegzulaufen versuchen, aber dann würden sie mir nachlaufen, und ich ahne schon, wie ich aus der Puste geriete; dann fliege ich mit einem Bewacher in einem Minihubschrauber, der so klein ist, dass man ihn nicht sieht, oder unsichtbar, jedenfalls, als ob man selbst flöge, zum Ort der Hinrichtung, wo mir die Säge gezeigt wird: zwei Zentimeter dick ist das Sägeblatt, und grobzackig, ich bin entsetzt, weil diese zwei Zentimeter hinterher fehlen werden, bekomme Angst, lehne die Hinrichtung ab, will zumindest eine Betäubung − was abgelehnt wird − oder eine normale Guillotinierung mit einem scharfen Messer, auch wenn ich danach tot bleibe, schreibe einen Antrag, der weitergeleitet wird und dem tatsächlich stattgegeben wird, alles bleibt offen, ich komme wieder zurück in den Kurknast, wo eine Frau erzählt, dass dieselbe Prozedur gestern bei einem anderen Delinquenten sehr gut geklappt habe, der Hals sei eben um zwei Zentimeter kürzer, was nichts mache, und ich schäme mich für meine Feigheit –

– Nata, Gert und ich überfallen eine S-Bahn, richtig erstürmt vom Bahndamm aus, aber am nächsten Bahnhof warten wir auf die Bullen, es dauert ewig, und wir langweilen uns an der Haltestelle, da kommt Gert mit Heiner zusammen aus einem anderen Zug heraus und die Fans scharen sich um die beiden, viel los, manche erkennen uns aber als die Überfäller der S-Bahn, und Nata hat Rechtshilfe; ich denke, dass bei mir natürlich schwerer wiegt, dass es als »Rückfall« gilt, obwohl die Bewährung ja schon abgelaufen ist, man könnte höchstens alles als Jux abtun, da kommen zwei Typen mit einem großen Kopierer in den Wartesaal und nehmen ihn auseinander, zerstören ihn systematisch, und der Toner verdreckt alles –

– der Vorhang für die Dimitroff-Lesung in einem vollen Haus mit Rang, auf dem ich sitze oder stehe, geht auf – aber die Tische stehen falsch rum, zur Hinterbühne, außerdem gehen die Mikrophone und Verstärker der beiden Musiker nicht; der eine sägt auf seiner elektrischen Bratsche herum, aber man hört nichts, vom anderen kommt überhaupt kein Ton, obwohl beide an Knöpfen fummeln, also muss die Vorstellung um eine halbe Stunde verschoben werden, und die Zuschauer zerstreuen sich auf der Bühne, schauen sich um, latschen durchs Haus; ich versuche, mit einigen zu reden, sie bei Stimmung zu halten, und frage die Regieassistentin, was das sollte mit den umgedrehten Tischen, aber sie antwortet schnippisch –

– am Rande eines völlig überfüllten Saales antwortet ein völlig verknitterter Staatssekretär schlecht gelaunt auf Fragen, aber die Fragenden sind auch völlig verknittert, faltig bis dorthinaus, und eine Frage beantwortet er einfach nicht, sondern geht wortlos weg, was ich von meiner Couch aus empörend finde und weswegen ich laut schimpfe, was wiederum mir Schimpfe einträgt, aber eine Frau, die mich, beziehungsweise meinen Protest gut fand, streitet sich mit ihrem Mann um ihr Kind, immer heftiger, bis sie auf dem Hof sind, und er mit dem Messer auf sie losgeht, weshalb Nata voller Mitleid auf die Frau sieht, ich aber was tun will, bevor er sie ersticht, und schließlich die Frau an mich reiße und mit Gebrüll auf ihn losgehe, wobei sie auch verletzt werden könnte, ich aber denke, verletzt würde sie eh, aber es passiert nichts –

– ich soll, von einer Agentur ausgewählt, mit ins All fliegen, mit der nächsten europäischen Rakete, von der man ja nie so genau weiß, wie gut sie funktioniert, soll aber auch die Werbekampagne für die Aktion, zusammen mit Fips, vorbereiten und noch schnell zwei Drehtage in Karlsruhe absolvieren, Stress und Hektik an allen Ecken und Enden, wir rennen dauernd von einem Raum in den anderen, schichten Papiere von hier nach dort, während draußen vor der Tür ein Zeppelin verbrennt und abstürzt, was allerdings erwartet wurde, weil es eh nichts taugte, und der kleine See oder Fluss voll mit Schiffen, Booten, kleinen Dampfern ist, kaum Platz für das kleine Boot von Nata und mir, mit dem wir zwischen durchtuckern, aber ein wunderschöner Anblick, die vielen stolzen Schiffe, nur muss ich meinen Mantel von roten Flecken säubern, neben einer Mischung aus lützenkirchen-artigem und einem schon gesehenen, geträumten Bungalow, wobei mich der unrasierte Herr Andress trifft und bemitleidet, auch für den Stress mit den Drehtagen und dem Flug ins All, der ja auch unsicher ist, von wegen zurückkommen –

– ich fliege in einem offenen Zweier-Hubschrauber zum Drehen, wo ich eine Szene inszenieren soll, in der ein Auto an einer Ecke hält, aber der Requisiteur fährt den alten Amischlitten so blöd ran, dass er längs in der Mitte auseinanderfällt • bei der Dimitroff-Wiederholung im großen Haus sind keine Texte da, auch viel weniger Leute, Redl fehlt und die Schauspieler haben eigene, handschriftliche Texte dabei; fangen einfach an, eine Frau in der ersten Reihe macht einen Zwischenruf, und sie hat recht, ich distanziere mich –

– wir kommen zu viert in den Knast, aber ich finde die Zelle nicht, Nata blickt natürlich wiedermal durch und steht in einer Einbuchtung, in der mehrere Zellen liegen, in der auch meine ist; ein total umständlicher Zeitungstausch folgt, in dem ein Jüngling die Alten holt, kontrolliert und umständlich darüber quatscht – ich lobe die JVA Bochum, wo das alles unkompliziert lief – in einer Doppelzelle bringe ich einen riesigen Teppich mit; der andere Gefangene ist angetan, aber es ist umständlich, ihn zu legen • nach gefahrvollen Situationen komme ich mit meinem Moped auf einen Berg, wurde von Nazis verfolgt, aber dann ist alles ruhig, gelassen, schön, ein Kind im Tümpel redet mit mir, taucht unter, sprudelt das Wasser aus dem Mund, die Mutter steht im Hintergrund, sie lädt mich ein, zu bleiben, ich denke, hoffentlich merkt ihr Mann es nicht, und versteht es falsch, es ist eine wunderschöne, besinnliche, friedliche Situation – ist es ein Begräbnis oder ein Geburtstag, auf jeden Fall sind viele Verwandte da, es könnte auch eine Hochzeit von Achim oder Ähnliches sein, alles spielt sich im Garten ab, und wir wollen schnell weg, sind dann mit Inge und Jo und anderen in einen Raum und ich schmuse mit Inge, während politisch diskutiert wird, bis sie sich über mich beugt und sagt: »aber ich liebe dich doch«, was mir eher unangenehm ist, zumal Nate daneben sitzt und sauer ist und raucht, und noch geklärt werden muss, was mit den PDS-Leuten ist, die inzwischen gekommen sind, vor allem wo sich herausgestellt hat, dass eine Frau ein Spitzel ist –

– nach einigen schwierigen Situationen gehe ich über den Hof, und kaufe Klamotten, beziehungsweise sehe mir einige im Kaufhaus an, die Verkäufer sind alle sehr nett, zuvorkommend und unaufdringlich, und im Katalog, der auf Video abspielbar ist, zeigt mir der Verkäufer eine Computersimulation eines Cockpits eines Düsenjägers, der dicht über eine Stadt fliegt, so dass man ganz deutlich sehen kann, wie ein alter Citroën Flunder seinetwegen auf einen anderen Wagen fährt, richtig halb auf ihn drauf, und alles zerdetscht ist – ich will mit dem Fahrrad von München nach Bochum, überlege aber, an der Autobahnauffahrt Obermenzing, lieber zu trampen und das Fahrrad zusammenzuklappen, aber es kommen keine Autos, bis endlich ein Manta angeröhrt kommt, und zwei Burschen gröhlend aussteigen und mit den Fingern auf mich zeigen; erst denke ich, sie wollen mich verhöhnen, dann fragen sie aber nur nach dem Weg, und kurz darauf kommt ein Filmteam, das alles mit Lastern und Bauten vollstellt, so dass ich mich mit drei wunderschönen Frauen am Bordstein schlafen lege, alle drei fummeln an mir herum, aber an sich wollen wir schlafen, bis eine zu der, die gerade neben mir liegt, sagt: »aber blasen solltest du ihm schon einen« woraufhin diese meinen Schwanz in den Mund nimmt, aber bei mir tut sich nichts, und ich denke, dass er noch glitschig ist, von der anderen Möse, weswegen wir lieber richtig vögeln wollen, aber als es gerade richtig losgeht, krächzt hinter einer Kulisse die schlecht gelaunte Regisseurin, man soll sich um sie kümmern –

 

– wir kommen von hinten zum Bahnhof, um Oli und Mattias abzuholen, und die Bahnhofsuhr, auf die wir sehen, weil wir zu früh sind, geht im Fünf-Minuten-Rhythmus weiter, was bei einer Bahnhofsuhr ein Skandal ist; ich will das Fahrrad aus dem Ständer unter der Uhr nehmen, aber um das Vorderrad ist ein großer, blauer, viereckiger Klotz, und in diesem Moment kommen Oli und Mattias von alleine nach hinten, obwohl wir da gar nicht verabredet sind – haben Schlafsäcke auf dem Rücken –

– ich bin bei Leuten auf einem Hof, eine Familie, und eine Gruppe aus Bochum kommt und will mit mir reden; ich sitze mit ihnen im Hof, aber das Essen ist inzwischen fertig und ich will an sich nicht, dass sie mitessen, aber sie bleiben einfach sitzen, gehen wohl davon aus, dass sie eingeladen sind, was ich unverschämt finde, sage aber nichts, sondern hole den Hausvater, der sie ziemlich grob rausschmeißt; so hatte ich es auch nicht gemeint, und jetzt finden sie mich blöd, aber ich habe es ja auch nicht selbst freundlicher versucht – am nächsten Morgen aber beim Frühstück haben wir es schon eilig, ich sitze mit Gerts Vater, einem schmächtigen, stillen Mann im beigen Mantel, in einem Nebenraum; er ist nervös und will weg, ich frage: »warum?«, und wir machen aus, gleich abzuhauen, aber dann dauert doch alles länger, Gert und ich packen endlos irgend welchen Fusselkram zusammen und müssen noch zum Frühstück, wo man auf uns wartet, aber nicht meckert, dass wir dann erst so spät kommen, einer trinkt aus ihrer großen Tasse weiter Kaffee, der andere liest Zeitung, schließlich frühstücke ich noch alleine fertig, noch ein halbes Brötchen, da sehe ich draußen übers Feld vier spielende Kinder ankommen, die fröhlich sind, die Sonne scheint, weites, flaches Land hinter ihnen, und als ich um die Ecke schaue, die sie gehen, sind da noch tausende anderer Kinder, unzählbar viele, sich über die Felder, zwischen denen nur ein alleeartiger Weg führt, verteilend, lärmend, spielend, nur wenige hilflos das Chaos zu arrangieren versuchende Erwachsene dazwischen, und die Tochter des Hauses steht neben mir und findet das auch schön, will sich noch verabschieden, mich küssen, was ausführlicher wird, ich fasse unter den Pulli, aber noch über ihr Hemd und löse den Kuss auch bald, worauf sie sagt: »das hast du gut verstanden, ich will nämlich nichts von dir – nur den Genuss«, was mich leicht trifft, andererseits kann ich dann eher noch mit der Mutter, mit der wir eben noch am Fenster standen und die erzählte, dass ein langgesuchter Neu-RAFler verhaftet sei, was anfangen, denn wir waren uns einig, dass diese RAF-Nachfolger nichts taugen – wobei ich betonte, wie froh ich bin, nichts mit denen zu tun zu haben, aber weiter ging es dann doch leider nicht, erstmal –

– beim Geburtstag von Erika herrscht gespannte Atmosphäre, weil jeder es weiß, aber alle so tun, als wäre nichts, keiner redet darüber, und ich bin eh schon viel länger da, als ich wollte, bereite dauernd meinen Abgang vor und meine, ich müsste mich vor Renate rechtfertigen, dass ich sie gestern den ganzen Tag nicht angerufen habe, weil einfach ununterbrochen was los gewesen sei, auch schon Geburtstag und Lützenkirchenstraßenstress, was natürlich Quatsch ist, eine Ausrede, denn ich hatte es einfach vergessen, aber Renate will gar keine Erklärung, und ich muss weitere Gäste begrüßen, die ich jetzt erst sehe, und Käthe Ebner ist auch da, und muss geküsst werden mit Getue, und ihre Tochter und deren Freunde und Freundinnen, und ich sage zu Käthe, dass wir uns doch mal sehen könnten, so nah, wie wir beieinander wohnen, und im Spiegel des Flurs unten in der Lützenkirchenstraße zwischen den Treppen sehe ich, dass ich enorm viel Psoriasis im Gesicht habe, dicke, rote Flecken, erschreckend, aber dann gehören sie doch zum Gesicht eines anderen Mannes, eines jungen, und ich bin einigermaßen erleichtert, muss aber noch was aus dem Keller holen, wo Nata und ich alte Rundfunktonbandmaschinen entdecken, während sie erzählt, dass sie eben noch Schnaps ausschenken musste und alle sich plötzlich gemeldet hatten, wie in der Schule, und auch einen wollten, als sie merkten, was für eine Qualität er habe, »sind ja alles Kenner«, sagt sie angewidert, und da entdecken wir hinten in der Nähe der Tiefkühltruhe eine Standmaschine mit 4,75 und sogar 2,95 Geschwindigkeit, die ich natürlich gut brauchen könnte, die wir aber beschließen, erst das nächste Mal mitzunehmen und oben im Wohnzimmer versucht Erika, mir heimlich vor Heiner etwas Schmuck mitzugeben, den sie in einem Korb vor dem Fenster stehen hat, das die ganze Wohnzimmerfront groß ist, aber ich kriege ihn schlecht heimlich in die Tasche, eines ist eine goldene Brosche, deren Nadel pieckst, und da kommt in den Nachrichten, dass Kinkel und zwei weitere Regierungsmitglieder tot sind, Unglück dräut, draußen ziehen dunkle schnell fliegende Wolken auf und rasen hinüber; beim Abschied frage ich Erika, ob wir das nächste Mal das Tonband mitnehmen können, worauf sie kokett meint: »ja, und fünf andere zurück«, währenddessen eilt eine Frau unter dem Schatten der dunklen Wolke mit einer gelben Rose in der Hand zu den Nachbarn und als wir dann ins Auto steigen, steht Erika verloren im Schattenhalbdunkel mit einem Funktelefon in der Hand –

– ich soll bei einem Arsch in einem Kurort am Meer mit einem arroganten Kollegen in einem Doppelzimmer wohnen, beschwere mich bei dem Kellner-Portier, der genauso arrogant reagiert, auch meine Drohung, das Hotel zu wechseln, ignoriert, und im Frühstücksraum mit Blick auf das Meer, das man aber nicht sieht, ist auch Barbara, aus einer anderen Produktion, die mitfühlend zu mir hält, da kommt eine Band an meinen Tisch, die einen Hund dabei hat, den sie auf den Tisch stellen und mit dem und dessen Exkrementen einzelne Sachen verdrecken, z. B. das Salzfass, bis ich platze und aufspringe, dem einen an die Gurgel gehe und ihn mit dem verdreckten Salzfass beschmiere und schreie: »ihr zerstört Gebrauchswerte, ihr Schweine, ihr Idioten«, etc., woraufhin einer aus der Band mit einem Messer auf mich losgeht, vor dem Aufzug, ich trete auf ihn ein und kann fliehen –

– ein großes Fest auf einem Bauernhof mit allen alten und neuen Freunden, zum Teil in Scheunen, zum Teil im Freien, z. B. ein riesiger Tisch für mindestens zwölf Personen, an dem der Reihe nach gegessen wird; als ich hingehe, will Sabine sich auch gerade auf den Platz setzen und wir lachen beide, weil noch genug andere Plätze frei werden, ich fürchte nur, dass die leckersten Sachen schon weggefressen sind, in einer der Scheunen sitzen junge Typen an einem Tisch und kiffen, haben die schwarzen Stücke nur so rumliegen, und einer schenkt mir was, außerdem hebe ich noch welche vom Boden auf, wo sie es achtlos liegen lassen, so viel haben sie, und einer nimmt noch ein Stück in den Mund, bevor er es mir gibt, da will ich ihm erzählen, wie gut ich es auf diesem Fest finde, auf dem auch meine Freunde aus der Zeit sind, in der ich so alt war wie er und wir zusammen kifften wie er mit seinen Freunden, weswegen ich frage wie alt er sei: »zehn« antwortet er lakonisch, und er sei eben ein Frühentwickler; eine Frau möchte zu mir auf die Schultern wie auf Christopherus, was ich auch gut finde, aber sie will in dem Dorf vom Dach der Apotheke auf mich, weswegen wir dorthin gehen, aber dann will sie doch nicht und neckt mich vom Dach; und auf den Feldern vor dem Dorf haben die anderen ein riesiges Spiel aufgebaut, das über viele Quadratkilometer geht und bei dem Seile aus Telegrafenmast-hohen Stangen befestigt werden und verbunden, und dann schlägt man dran und lacht sich über das Schlackern der Seile kaputt, aber dann kommt ein Zug und muss halten, weswegen das Spiel abgebaut wird und ins Flugzeug verfrachtet, das extra dafür bereitsteht – inzwischen fährt der Zug dicht an mir vorbei, es sind aber nur drei Waggons, dahinter und daneben noch einige Lastwagen, und ich frage mich, wer das Spiel wohl bezahlt, das muss ja Unsummen kosten, hoffentlich kriegen nicht einfach die Leute vom Hof hinterher die Rechnung, und so will ich mit Nata hoch in das Haus auf dem Berg, aber wir finden den Weg nicht, Ebby weiß ihn, aber Ebby ist irgendwo seitlich, wir hören ihn, nur tut sich davor ein Abgrund auf, eine Schlucht, über der die Grasnarbe, auf der wir stehen, schon überhängt und abzubrechen droht; allerdings hängen, auf den mindestens hundert Metern bis unten einige morsche Äste und Reste einer Holzhütte und ich lasse mich fallen, bis zum nächsten Ast, der zwar dann bricht, aber den Fall bremst, so dass ich mich auch an der Hütte festhalten kann und an einem nächsten Ast, bis ich schließlich wohlbehalten unten ankomme und Ebby lacht; Nata versucht es auch, flutscht leicht runter von Ast zu Ast und landet schließlich mit einer eleganten Drehung, bei der sie ein wenig trippelt, und ich denke noch bewundernd: »wie raffiniert«, da sie sich gerade in der Drehung etwas hätte brechen können –

– ich warte in einem alternativen Laden, einer ehemaligen Fabrik, auf eine Frau, mit der ich irgendetwas vorhabe, und inzwischen wird im abgetrennten hinteren Teil diskutiert, man sitzt im Halbkreis, und es geht um Politisches; es ist langweilig, deshalb gehe ich durch eine Ausstellung, Installation«, im Hintergebäude, wo, niedrig und eng, blaue Räume zu Kunst gemacht wurden, es ist leider dilettanisch, auch wenn Grohmann mitgemacht hat – danach kommt endlich die Frau, die ihre Eltern mitgebracht hat; ich stelle sie Nata vor, alle, aber inzwischen ist der Raum leer und abgeschlossen, und von draußen will die Feuerwehr rein, die an der Decke was machen soll; zum Glück haben sie einen Generalschlüssel, denn sonst ist keiner da, und zufällig fahren wir mit der Frau und ihrer Familie nicht nur im gleichen Zug, sondern wir steigen auch alle im gleichen Kaff, das so klein ist, dass es normalerweise zum IC gehört, um, stehen alle bereit –

– Peter Grohmanns Wagen hüpft über die Straße hinaus auf ein Feld oder eine Wiese, und wir gehen zu Fuß weiter zu einem Haus, das auf einem Damm-artig erhöhten Weg steht, Julia ist dabei und Johannes und Inge, und hinter dem Haus ist eine weite, tief abfallende Lanschaft zu sehen, an deren Grund eine Kiesgrube sichtbar ist mit viel Betrieb; die Frage ist, ob wir zu Fuß bis zu der irgendwo hinter der Kiesgrube liegenden Stadt gehen oder ein Taxi bestellen, und von der Baustelle aus sehe ich, wie durch die halbfertigen Häuser das überschwemmende Wasser läuft, als werde ein Modell vergrößert, beziehungsweise als sähe ich die Vergrößerung eines Modellversuchs; es geht auch rückwärts das Wasser, und nass wird man auch nicht, aber die Panzer in der Mitte der Baustelle können auch nichts verhindern, man sitzt hilflos in den Einstiegen • ich will vom Effnerplatz aus in die Lützenkirchenstraße, versuche es erst zu Fuß, nehme dann aber eine Straßenbahn, die allerdings wieder zurück zum Effnerplatz fährt, wo ich aussteige, und während ich wieder in Richtung Englschalking will, den Rock-Song »Was kommt danach?« höre, eine unmelodiöse harte Struktur; »Es haben ihn alle unterschrieben, den Vertrag, was kommt danach, bevor die Nacht kommt; es ist zum Heulen, es haben ihn alle unterschrieben, den Vertrag, was kommt danach, bevor die Nacht kommt, alle sind sie weg und wollen nichts mehr davon wissen, was kommt danach, bevor die Nacht kommt?« etc. • im oberen Wartesaal reden wir über das Stück eines jüngeren Autors, an boxenartigen Tischen, Steckel kommt auch dazu, aber dann wollen wir alle runter auf die Bühne, mit Zollstock, um nachzusehen, dort soll aber erstmal ein TV-Interview gemacht werden, wobei wir alle uns eng auf Sofas rumquetschen müssen; ich rase nochmal hoch, mit dem Aufzug, der viel zu langsam geht, und als ich wieder runter komme, lässt mich ein Aufnahmeleiter gnädig noch dazu, was mich ärgert, ein riesiger Aufwand an Kameras, Monitoren, Equipment etc. und wir fahren auf den Sofas durch die Straßen, Steckel verstummt beleidigt, der kleine Junge neben mir sagt: »jetzt kommen wir gleich an der Straße vorbei, die so heißt wie ich«, und als ich nach seinem Namen frage, sagt er: »Flick«, aber dann sind wir auch schon an der Kirche, in der wieder riesige Monitorwände für die Übertragung aufgebaut sind, neben denen gelangweilte TV-Beamte stehen, auch die Geräte sind abgeschabt und oft genutzt, es dauert immer noch, bis die Interviews losgehen, alle haben grellbunte, flickrige Kostüme beziehungsweise Kleider; ein Moderator beginnt im Auf- und Abgehen das Vorgespräch –

 

– an einer Straßenbahnhaltestelle in einem Baseler Vorort kann man gegenüber eine Basler Sehenswürdigkeit sehen, die nicht einmal Lucius kennt!; und die ich einem Begleiter zeige, der es kaum glauben will: die gegenüberliegende Häuserzeile, dreistöckig, letztes Jahrhundert, entpuppt sich selbst als Straßenbahn, also auf Rädern!, mehr noch: sie entfaltet sich wie eine Ziehharmonika, verbreitet sich, zieht sich in die Länge, wobei alles strukturell gleich bleibt, also Fenster, Türen, Erker etc., nur doppelt oder dreifach so breit, so dass die ganze Häuserzeile am Ende mindestens einen Kilometer länger ist und dann auch so stehen bleibt, denn das findet jeden Abend Punkt sechs Uhr statt • ich muss zum zweiten Teil meiner Hochzeit mit Kitty, und will abkürzen, indem ich aus dem Bus aussteige und ein Stück zu Fuß gehe, lande aber in einem Fluss, der immer enger wir und voller Gestrüpp, bis ich einsehe, dass die Richtung falsch ist, und ich umdrehe und mich wütend durch verwildertes Gebüsch zwänge, bis ich an einem Flussab-zweig eine Familie treffe, der ich mein Problem erzähle, und mich einer von ihnen eben hinfahren will, nach Eberswalde, zur Trauung; er muss aber erst noch nach Hause sich umziehen, es ist zwei Minuten vor Drei − und um drei Uhr der Termin − und er holt noch einen Anzug aus seinem Schrank, der zwei hintereinander liegende Schächte hat, aus je zwei Stockwerken, und er kann den hinteren Schacht versenken, um einfach etwas herausholen zu können –

– mit Fips und Ebby in einem Raum mit Podest, auf dem ich unbedingt mit Stühlen sitzen will • ich liege in einem Raum im Bett, in dem gleich Leute verhaftet werden, die kommen sollen; ich überlege, wie ich rechtzeitig unters Bett komme, falls es Schießereien gibt –

– wir sind bei netten Leuten in einer freundlichen Atmosphäre, in einem Haus im Freien, und plötzlich sehe ich an meinen Füßen ein Eichhörnchen, das irgendwie krank zu sein scheint, das Fell ist leicht schmuddelig und es bewegt sich desorientiert, doch mit einem Mal klettert es an mir hoch, bis auf meine Schulter und küsst mich, direkt auf den Mund, ich bin gerührt und erschreckt zugleich: hat es mich vielleicht angesteckt?, außerdem kuschelt es sich jetzt so an mich, dass ich es nicht mehr loswerde; ich renne zu den anderen, aber keiner weiß Rat –

– ich quatsche mit Heiner Müller in einem Hotelzimmer über Gott und die Welt, und als er was zu saufen holt, klingelt das Telefon und eine Frau aus Wiesbaden ruft an und druckst rum, bis sie damit rausrückt, dass sie mir nur sagen wollte, dass gegen mich ein Haftbefehl ausgestellt sei, wegen Magdalena Kopp – Marquard kommt, und als ich ihm es erzähle, stellt sich raus, dass er es schon seit gestern weiß, was ich empörend finde, aber erstmal fahren wir zu einer alten Zeche, in der ein Fest stattfindet, für das sich alle schwarz-weiß geschminkt haben, es ist viel Dope da, alle sind nett, es soll die ganze Nacht gehen, aber das geht für uns nicht, weswegen wir zurückfahren, Marquard am Steuer, dauernd irgendwas im Auto suchend und nicht auf die Straße schauend, und wie wir wieder im Hotel/Kurklinik ankommen, rede ich mit einem Arzt, der Beete jätet, ein wenig über das Problem Marquard, muss aber dann klären, wie ich das mit dem Haftbefehl mache, wo ich doch gerade noch drehe, wenn sie mich wenigstens danach holten, sage ich zu Nata, mit der ich auf einer abschüssigen Wiese sitze, weiter oben Heiner und Erich mit seinem Kind, und unterhalb von uns versammeln sich Ärzte um einen Mann mit Krücken: er soll Gehversuche machen ohne Brücken –

– ich rede mit Johnson über Sophia und Felix, dass er auch schreiben will –

– Fips und ich werden von einer Gruppe von Leuten in einem großen Haus erpresst, schaffen es aber, abzuhauen, an den Kellerwänden rund ums Haus rumzuschleichen und in einem großen Kellerraum zu warten, wo Ernst mit den Schlüsseln sitzt und außerdem an Gängen und Ecken je zwei Typen auf Bänken hocken, Kopf auf der Brust, Arme schlaff herab, ohnmächtig oder tot, und Ernst ist ganz verzweifelt, heult fast, weil unklar ist, wer den Schlüssel zurückbringt, da hält draußen ein roter VW-Käfer, den man durch das Kellerfenster sehen kann, und vier Typen steigen aus und gehen sofort zur Kellertür; ich würde gerne auf sie einschlagen, komme aber gegen viere auf einmal nicht an, zumal der Vierte dann schießen würde und die Kugel in meinen Rücken eindringen würde und ich sterben – lange Vorbereitungen zum Drehen, dazwischen hole ich Nata vom Bahnhof ab, der ansonsten leer ist, sie sieht mich nicht gleich in den vielen Zügen und Gleisen {der leere Bahnhof, die große Halle, in die, bei Regen, der südamerikanische Dichter mit Aktentasche kam, vom Filmteam begleitet} und dann muss ich auch zur Drehvorbereitung, eine hohe Leiter hoch in ein nur so erreichbares Zimmer und dort die Szene vorbereiten, aber runter auch, ich steige kompliziert aus, es ist schrecklich, wenn ich ausrutsche, der Kollege sagt noch, dass es so rum am Gefährlichsten ist, wie ich es mache, aber ich kann nur so, und dann passen meine behandschuhten Finger nicht in die Griffritzen der Leiter, es ist entsetzlich, aber nach der Hälfte der Strecke lasse ich mich, nur seitlich an der Leiter haltend, runtergleiten –

– ich stapfe alleine durch Berglandschaften und komme zu einem flachen Bungalow mit vielen Fenstern, wo ich frage: »wollen Sie Beratung?«, und der Mann an der Balkontür nickt nur und lässt mich ein {Flugankunft bei Überschwemmung, Transport zum anderen Flughafen über weite flache Landschaften, Rolltreppen}; ich sitze am Tisch und die Hunde und Katzen spielen mit mir, die Katze beißt in meinen Finger, aber nur so fest, dass es nicht wehtut, was die Hausfrau wiederum fürchtet; ich erkläre das und empfehle die richtigen Tabletten, woraufhin ich gehe und der Mann mir noch den Weg zeigt, den Abhang hinunter und auf der gegenüberliegenden Bergseite wieder hoch und in der Mitte in einem Tunnel, etwa sechzehn Kilometer, wobei ich mir vorstelle, dass, wenn ich mich durch das nasse Gras runtergleiten lasse, ich vielleicht eine solche Geschwindigkeit bekomme, dass es gefährlich wird, also gehe ich lieber, und der Typ, der mich begleitet {wir müssen uns beeilen, um die Maschine noch zu bekommen und ich bin unsicher, ob ich alle Papiere zusammenhabe, suche im Bus dauernd danach, aber wenn man mal am Flughafen ist, wartet die Maschine noch, bis man abgefertigt sein wird}, irrt mit mir in dem leeren Haus herum, wir kommen nicht raus, und als wir es endlich schaffen, stoßen wir – hier oben auf dem Berg! – auf eine italienische Autobahn mit großem betoniertem/geschottertem Mittelstreifen, ich frage, ob wir trampen sollen, aber wir müssen erstmal rüber, er wagt es gleich bis zum Mittelstreifen, nur ist es zu gefährlich, es ist so voll und alle rasen, aggressiv, ein Lasterfahrer zeigt einem PKW-Fahrer den Vogel und schneidet eine hasserfüllte Grimasse {die Frau mit dem weißen Schuh im Park von hinten}; endlich ist mal was frei und ich renne auf die Mitte, die aber viel schmaler ist, als es aussah, auch voll mit Leuten, einem alten Fernseher, auf dem ein Video läuft, Bullen, die unter Umständen kontrollieren und bei mir Ärger machen könnten, aber in dem Haus neben der Autobahn wird geduscht, zwei Alte wollen ficken, die Frau macht an dem Mann rum, bis sein Schwanz steht, und stülpt ihn geradezu ihrer Möse entgegen, um ihn da reinzukriegen und Nata und ich wollen auch, wobei ich ihr mit der Hand einen Orgasmus machen will, während ich drin bin, und sie auch, wozu Erika an der Ecke, wo auch alle anderen Leute sind, sagt: »das geht doch gar nicht, beim Mann so nachzuhelfen«, aber Nata widerspricht: »doch, wir sind zu müde, um uns zu bewegen« –