Vorlese-Geschichten

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Vorlese-Geschichten
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Heike Rau, Christine Rau

Vorlese-Geschichten

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

1. Der kleine Drachen Fridolin

2. Baldur, das kleine Schlossgespenst

3. Das falsche Heinzelmännchen

Impressum neobooks

Vorwort

Die Geschichten über das falsche Heinzelmännchen, das kleine Schlossgespenst Baldur und den Drachen Fridolin eignen sich zum Vorlesen für Kinder im Vor- und Grundschulalter. Sie vertreiben schnell die Langeweile und helfen, Wartezeiten zu überbrücken. Dabei hat jede Erzählung genau die richtige Länge, um in einem Stück vorgelesen werden zu können.

Die Geschichten sind spannend und unterhaltsam. Sie regen die Fantasie der Kinder an und bieten Gesprächsstoff. Das Sprachverständnis wird so auf spielerische Art und Weise gefördert und der Wortschatz der Kinder erweitert.

1. Der kleine Drachen Fridolin

Wartend lehnte der kleine Drachen Fridolin im Regal eines Spielzeugladens. Er hatte eine schöne gelbe Farbe, große blaue Augen mit aufgeklebten Wimpern, leuchtend rote Wangen und einen langen, kunterbunten Schleifenschwanz. Wachsam beobachtete Fridolin die Kinder, die mit ihren Eltern am Regal vorbeigingen. Lange passierte nichts. Doch dann blieb eine Mutter stehen und streichelte vorsichtig über Fridolins Papiergesicht. „So ein hübscher Drachen“, sagte sie. „Mein Sohn wird sich freuen.“

Fridolin strahlte über das ganze Gesicht. Er stellte sich vor, wie der Junge mit ihm den ganzen Tag über die Felder und Wiesen lief und er selbst oben am Himmel den Wind und die Sonne spüren konnte.

Aber Fridolin hatte sich getäuscht. Martin war schon elf Jahre alt und lachte sich fast kaputt über den Babydrachen. „Niemals gehe ich mit so einem Drachen raus!“, rief er. „Meine Freunde lachen mich ja aus. Sieh mal, Mama! So muss ein Drachen aussehen!“ Martin nahm einen Stift und Papier und malte einen Drachen, der wie eine Fledermaus aussah und dann noch einen, der an ein UFO erinnerte. Die Mutter schüttelte nur den Kopf. Ihr gefielt Fridolin.

Martin stopfte den Drachen hinter den Schrank. Fridolin war natürlich sehr traurig. Ohne Sonne, ohne Wind und ohne Licht musste er in der dunklen Ecke warten und warten.

An einem schönen Herbsttag standen Martins Eltern am Fenster. Der Wind wehte und die Sonne schien. Richtiges Drachenwetter war das! Aber Martin wollte nicht. Nicht mit diesem gelben Papierdrachen. Die Eltern redeten so lange, bis Martin es nicht mehr hören konnte und nachgab. Er holte den Drachen hinter dem Schrank hervor und ging schlecht gelaunt mit zur Wiese.

Fridolin jubelte. Aber er wusste auch, dass der Spaß in spätestens zwei Stunden vorbei sein und er wieder hinter den Schrank gesteckt werden würde. Also hatte er sich einen Plan ausgedacht. Und als Martin ihn dann steigen ließ, riss er sich mithilfe einer kräftigen Windböe los und flog davon. Frische Luft und Sonne taten ihm gut. Fridolin wiegte sich im Wind und zog seinen Schwanz aus bunten Schleifen hinter sich her. Er begrüßte die Vögel und die Herbstblätter im Wind. Die staubige Schrankecke vermisste er keine Sekunde.

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