30 Minuten Kreatives Netzwerken

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Elevator Pitch

Da die Zeit bei den Netzwerktreffen so effizient wie möglich genutzt werden sollte und meist mehr Teilnehmer als Zeit zur Verfügung stehen, macht es Sinn, vorher den „Elevator Pitch“ zu üben: Eine kurze, knappe Vorstellung der eigenen Person und/oder Tätigkeit. Weitere Details können Sie vertiefen, wenn Ihr Gesprächspartner Ihr Angebot interessant findet.

Vor allem versäumen Sie nicht, Visitenkarten auszutauschen. Meistens gibt es bei den Veranstaltungen sogenannte Steckbriefe, denen Sie später weitere Informationen über die anderen Teilnehmer entnehmen können. Oder Sie schauen im Internet nach und entscheiden dann, ob Sie den Kontakt ausbauen wollen oder ob er Ihnen doch nicht lohnenswert erscheint. Aber überhäufen Sie Ihre Gesprächspartner nach den Treffen nicht mit E-Mails. Das ist ein Grund für viele, keine Visitenkarten zu hinterlassen, sondern sich selbst melden zu wollen.

Netzwerken im Internet

Im Internet gibt es unendlich viele Möglichkeiten, in Chats, Gruppen oder Foren mitzuwirken. Oft muss man nicht einmal seinen wirklichen Namen angeben und kann so unerkannt chatten, twittern und bloggen. Im Zeitalter der elektronischen Medien können wir praktisch zu jeder Zeit und von jedem Ort aus netzwerken. Hier müssen Sie gezielt auswählen, wie intensiv Sie einsteigen wollen. Durch diese Informationsflut ist bei vielen Mitmenschen die Hemmschwelle höher geworden, sich ungebetenen Informationen durch das Preisgeben ihrer Daten auszusetzen. Auf Messen zum Beispiel geben viele Besucher ihre Visitenkarten nicht mehr her, weil sie befürchten, danach alle möglichen Informationen zu erhalten, die für sie nicht interessant sind. Oder sie bemerken ausdrücklich, nur Informationen zu einem bestimmten Thema erhalten zu wollen. Da immer mehr Firmen mittlerweile Newsletter oder regelmäßige Informationen verschicken, wächst auch hier die Ablehnung, zumal sich jeder die für ihn interessanten Daten jederzeit aus dem Internet holen kann.

Netzwerken als Akquise-Instrument

Wenn telefonische Kaltakquise nicht gerade Ihre Lieblingsbeschäftigung ist, versuchen Sie es doch mal bei Netzwerktreffen. Um Aufträge über Netzwerke zu generieren, ist es umso wichtiger, sich über die Ziele und Zusammensetzungen des Netzwerks zu informieren, bevor Sie Zeit und vielleicht sogar Geld investieren. Es gibt viele Treffen, denen eine straffe Organisation zugrunde liegt, mit regelmäßigen Pflichtveranstaltungen, Kostenbeteiligungen, Empfehlungsverpflichtungen etc. Oftmals gibt es sogenannte Schnuppertreffen oder zumindest ein oder zwei kostenlose Treffen, bevor man als zahlendes Mitglied einsteigt, sodass man sich eine Meinung von der Nützlichkeit für das eigene Business bilden kann. Prüfen Sie hierbei für sich im Vorfeld, ob Sie die Anforderungen erfüllen wollen und können.

• Wie oft finden die Treffen statt?

• Wo finden die Treffen statt?

• Welche Beweggründe haben die anderen Teilnehmer in diesen Runden?

• Ergänzen sich die Themen und Vorstellungen mit Ihren Zielen?

• Gibt es Wettbewerbs-Situationen in dem Kreis, und wie wird damit umgegangen?

• Können Sie einschätzen, ob sich ein eventuell hoher finanzieller Aufwand lohnt?

Direkteren Erfolg können Sie z. B. durch eine Messebeteiligung erzielen. Hier haben Sie den unmittelbaren persönlichen Kontakt zu Ihrer gewünschten Zielgruppe. Da ein eigener Messestand für Einzelkämpfer aber meist unbezahlbar ist, bieten sich Gemeinschaftsstände an, mit denen sich mehrere Aussteller auf einer gemeinsamen Standfläche präsentieren. Dadurch werden die Kosten reduziert und es können sogar Kooperationen mit anderen Ausstellern entstehen. Auch für Existenzgründer oder für das Erschließen neuer Märkte ist diese kostengünstige Messebeteiligung ein guter Einstieg.

Sie sollten aber beachten, dass auch auf Messen erhebliche Eigeninitiative gefordert ist. Die wenigsten Menschen kommen mit Fragen auf Sie zu. Sie müssen also aktiv werden und Besucher gezielt ansprechen. Tipps für effektives Verhalten auf Messen bekommen Sie oftmals im Vorfeld vom Veranstalter durch Seminare oder Workshops für eine erfolgreiche Messebeteiligung.

Netzwerken in der Freizeit

Viele Menschen klagen über zu wenig soziale Kontakte. Wenn man dann hinterfragt, wie die Freizeitgestaltung aussieht, so landet man meist schnell beim Fernsehprogramm. Neue Kontakte kommen aber nicht frei Haus! Nutzen Sie alltägliche Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme, grüßen Sie freundlich im Fahrstuhl, beim Einsteigen in den Bus oder im Supermarkt. Das wird nicht immer sofort zu nachhaltigen Kontakten führen, aber Freundlichkeit generell schadet ja nicht. Sie haben auf alle Fälle einen bleibenden Eindruck hinterlassen, indem Sie etwas anders gemacht haben als die meisten Menschen. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich beim nächsten Mal ein weiteres Gespräch oder man erinnert sich an Sie und Sie werden angesprochen.

Auch hierbei ist wichtig, dass Sie sich im Vorfeld über Ihre Erwartungen im Klaren sind, damit Sie vom Ergebnis nicht enttäuscht werden. Wenn Sie z. B. ein Abo in einem Fitnessstudio anstreben, erkundigen Sie sich vorher, ob eine Schnupperstunde möglich ist. Beobachten Sie dabei, ob sich die Mitglieder auch nach dem Training zusammensetzen und wie Sie die Stimmung dort empfinden. Spricht man Sie als neues Mitglied an? Es nützt Ihnen wenig, wenn die Menschen dort nach dem Absolvieren ihres Programms sofort wieder nach Hause gehen und keine sozialen Kontakte gepflegt werden.

Wenn Sie einem Sportverein beitreten möchten, informieren Sie sich im Vorfeld über die dortigen Möglichkeiten. Welche Sportarten gibt es, wie viele Mitglieder sind darin aktiv, wie oft finden Treffen statt und welche Altersgruppen nehmen daran teil? Vielleicht können Sie an der einen oder anderen Veranstaltung als Gast teilnehmen und dadurch einige Mitglieder kennenlernen.


Der persönliche Austausch mit anderen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich führt zu nachhaltigen Kontakten und dient der eigenen Weiterentwicklung. Nutzen Sie hierfür möglichst viele Gelegenheiten.

1.2 Netzwerken mit klaren Zielen

Wie alle Vorhaben sollte auch das Netzwerken mit einem Ziel beginnen, damit Sie sich nicht verzetteln. Stellen Sie sich die Frage: „Warum will ich überhaupt netzwerken?“ Wenn Ihnen dazu nicht sofort einige wichtige Gründe einfallen, fragen Sie sich zunächst, wie es Ihnen in Ihrer momentanen Situation geht. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie Ihre Gedanken auf, so erhalten Sie schnell Klarheit. Wenn Sie beruflich netzwerken wollen, so stellen sich z. B. folgende Fragen:

• Arbeiten Sie in einem Unternehmen und wollen sich weiterentwickeln oder verändern?

• Wollen Sie firmenintern mehr Informationen erhalten und Zusammenhänge besser verstehen?

• Sind Sie Einzelkämpfer und suchen eine „emotionale Heimat“?

• Haben Sie erstmals eine Einladung zu einem Netzwerktreffen bekommen und denken darüber nach, hinzugehen?

Selbstcheck:

Welche Ziele verfolgen Sie beim Netzwerken?

Erfahrungsaustausch mit Kollegen

Kunden akquirieren

Kooperationspartner finden

Neue Ideen sammeln/eigene Ideen verbreiten

Berater für bestimmte Bereiche sein

Lieferanten finden

Ihre Spezialisierung bekannt machen

Kontakte im Freizeitbereich knüpfen

………………………………………….

Unterschiedliche Zielsetzungen werden von unterschiedlichen Netzwerken bedient. Dies kann parallel geschehen. Vorausgesetzt, Sie grenzen die einzelnen Netzwerke voneinander ab. Es kann enttäuschend sein, in einem beruflich geprägten Netzwerk nach Freunden für die Freizeitgestaltung zu suchen. Möglicherweise entwickelt sich dort ein derartiger Kontakt, aber als vordringliches Ziel sollten Sie das in einem Business-Netzwerk nicht sehen. Auch wenn andere Ihnen erzählen, Sie würden die besten Geschäfte auf dem Golfplatz oder im Tennisklub machen, muss das nicht zwingend so sein.

Geben und Mit-Nehmen

Alle Netzwerke haben unterschiedliche Ziele und sind unterschiedlich ausgerichtet. Der Bogen spannt sich von „Geborgenheit geben“ bis „den Weg zum Geschäftserfolg unterstützen“.

 

Der Nutzen eines Netzwerks besteht nicht nur im Anbieten der eigenen Leistungen und damit im Generieren von Aufträgen, er kann auch im Finden eines Lieferanten oder Beraters bestehen. Wenn Sie z. B. eine neue Marketingstrategie oder einen neuen Internetauftritt planen, kann es sehr hilfreich sein, in Ihrem Netzwerk zu stöbern. Je mehr persönliche Kontakte Sie haben, desto einfacher wird die Auswahl der Partner sein, denn man kennt den anderen bereits und kann sich ein Bild von seiner Leistung und Kompetenz machen oder man kennt seine Referenzen.

Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit eines Gegengeschäfts, indem Sie die eigenen Leistungen gegen die eines anderen Mitglieds tauschen. Wenn Sie z. B. Unterstützung bei der Arbeitsorganisation brauchen, können Sie sich vielleicht mit einer Analyse der Website revanchieren. Sie werden sehen: Netzwerke ermöglichen die Nutzung von Synergien. Also: Wer in Ihrem Umfeld kann Ihre Leistungen ergänzen? Passt Ihr Angebot in das Portfolio eines Kollegen, mit dem Sie eine Kooperation eingehen können?

Je nachdem, welche Beweggründe Sie fürs Netzwerken haben, wird auch der Nutzen unterschiedlich sein. Vielleicht haben Sie den Wunsch nach Erfahrungsaustausch mit Kollegen zu den eigenen Themen. Da jeder eine andere Sichtweise hat, können sich hierbei interessante Aspekte ergeben, die Sie so allein noch nicht in Betracht gezogen haben.

Feedback zu bekommen ist oft auch hilfreich für mehr Klarheit in der Entwicklung neuer Projekte. Netzwerkkontakte können dazu beitragen, neue Themen zu erarbeiten sowie gemeinsame Visionen zu entwickeln, und in dieser Hinsicht eine Bereicherung sein.

Offenheit und Vertrauen sind oberste Gebote

Haben Sie keine Angst, dass andere Ihre Ideen „klauen“ könnten. Und falls doch, werden sie diese ohnehin anders umsetzen. Bei Netzwerkkontakten ist es wichtig, sich zu vertrauen und dem anderen keine Informationen und Ideen vorzuenthalten. Je intensiver und offener die Zusammenarbeit gestaltet wird, desto größer wird der gegenseitige Nutzen sein. Lassen Sie also andere an Ihren Ideen teilhaben und schotten Sie sich nicht ab. Sie werden im Gegenzug auch von anderen profitieren.

Seien Sie offen für die Anregungen und Ideen anderer. „Lasse einen Gedanken erst zu, bevor du ihn ablehnst“, ist eine nicht zu unterschätzende Weisheit.

In jedem Fall sollten alle Parteien von der Zusammenarbeit profitieren. Dazu gehört auch die Zuverlässigkeit eines Partners. Denken Sie nur einmal daran, wie es wäre, wenn Sie eine Begleitung für gemeinsame Bergtouren suchen und der andere jeweils am Abend vorher Ihre Verabredung platzen lässt. Nicht nur im Job, sondern auch bei gemeinsamer Freizeitgestaltung ist Zuverlässigkeit ein wichtiger Bestandteil, sonst wird die Beziehung sehr schnell beendet sein.

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