Der geistige Weg zum Überleben

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Die Wandlung, die wir Tod nennen

Das größte Abenteuer ist es wohl, sich selbst zu entdecken. Wer bin ich eigentlich?

In unserer Zeit scheinen viele sich aus der Enge hergebrachten dogmatischen Denkens zu lösen, weil sie fühlen, dass es keine Geborgenheit vermittelt, die sie als göttliche Geschöpfe ersehnen und auch beanspruchen können. Viele haben bisher nicht gefunden, was sie suchten, um auch mit sich selbst ins Reine zu kommen, um zu erfahren, was ist, wenn dieses Leben hier zu Ende geht.

Alle guten Eltern bemühen sich, ihr Kind auf das Leben vorzubereiten, ihm Wegweiser, Wegbereiter zu sein, damit es sich später im Leben besser zurechtfinden kann.

Um wie viel mehr können wir dem Schöpfer vertrauen, dass er unseren Weg nicht in unergründliche Geheimnisse hüllt. Er wäre wirklich kein liebender Vater, würde er uns ganz der Unwissenheit überlassen, würde er uns nicht zeigen, wie der Weg aussieht, der letztendlich zu ihm, zu dem uns bestimmten Ziel führt. Alle Regeln für das Spiel unseres Lebens hat er uns bekanntgegeben. Es liegt an uns selbst, ob wir diese erkennen lernen, denn Unwissenheit entbindet uns nicht von den Folgen, die wir bei ihrer Nichtbeachtung zu tragen haben. Das ist auf dem irdischen Plan ebenso wie auf dem geistigen.

Zu allen Zeiten hat es Weise, Propheten, Auserwählte und Lehrer gegeben, denen die Göttlichen Gesetze bekannt waren und die sich ausersehen fühlten, diese den Menschen weiterzugeben.

Wir könnten die ewigen Wahrheiten auch aus dem eigenen Höheren Selbst erfahren, wenn wir noch den Bezug zu unserem wahren, göttlichen Wesen hätten. Da wir ihn verloren haben, sind wir in eine Gottferne gerückt, und darum können wir auch nicht erwarten, dass der Geist der Erleuchtung über uns kommt. Wir haben uns aus der schützenden Einheit entfernt und die Welt in uns eindringen lassen. Zwar müssen wir in der Welt sein, aber sie soll uns nicht ausfüllen.

Mancher mag sagen, ja, wir sind nun mal hier in der Welt und müssen mit ihr fertig werden. Das stimmt! Aber wie werden wir denn mit ihr und unserem Leben fertig? Krankheit, Sorge, Unzufriedenheit, Disharmonie, Unfriede, Angst rings um uns her. Das alles erleben wir täglich. Unser eigenes Leben verläuft nicht so mühevoll, weil das Leben nun mal so ist, sondern weil wir uns und ihm gegenüber einen falschen Standpunkt haben. Wir identifizieren uns mit dem vergänglichen Körper, dadurch ist unser Verstand begrenzt. Wüssten wir um unsere wahre Identität, fühlten wir uns in erster Linie als geistige Wesenheit, so würden wir aus diesem erweiterten Bewusstsein heraus die Welt und das persönliche Leben besser meistern. Der Verstand würde von Göttlicher Intuition geleitet und könnte keine Fehlurteile und Fehlentscheidungen treffen, denn diese sind es, die uns in Schwierigkeiten bringen.

Das geistige Erwachen des Menschen ist die Basis für Selbstfindung. Er will nicht mehr blind glauben oder gar nicht glauben, sondern er will wissen und sucht eine Antwort auf die Fragen: „Wer bin ich, woher komme ich und wohin gehe ich?" Wer fragt, bekommt auch Antwort. Das drückte Jesus Christus so aus: „Bittet, und ihr werdet empfangen, klopfet an und es wird euch aufgetan." Wer aber nicht fragt und nicht nachdenkt, kann auch keine Antwort bekommen oder gar eine Erleuchtung.

Die Frage nach dem Sinn unseres Daseins lässt sich nur in Verbindung mit dem Wissen um eine Existenz über den physischen Tod hinaus beantworten; denn ein Leben, angefüllt mit Arbeit, Mühe, Problemen, Krankheit und Schicksalsschlägen hätte wohl kaum einen Sinn, wenn danach alles zu Ende sein sollte.

Wenn wir einen Blick ins Universum tun, von dessen Ausmaß wir keine Vorstellung haben, und sich vor unseren Augen Milchstraßensysteme und Spiralnebel auftun, dann fällt es wahrhaft schwer, an Zufälligkeiten, an Vergänglichkeit und totalen Zerfall zu denken. Aus dieser Sicht muss auch der Mensch einen Platz in der Schöpfung haben und dem großen Evolutionsprozess sinnvoll eingeordnet sein, stets am kosmischen Spiel beteiligt. Dass wir von Tod und Ende sprechen, wenn wir diese physische Ebene verlassen müssen, beweist nur, wie begrenzt wir im Denken und im Wissen sind. Aber wir selbst errichten uns diese Begrenzungen durch falsches Denken.

Wie in der Puppe schon die Anlage zu einem schönen Schmetterling liegt und dieser nach der Metamorphose sich abmüht, die begrenzende Hülle zu verlassen, um in einen sonnendurchfluteten Äther zu schweben, könnte doch in unserem physischen Körper auch schon die Anlage zu einem höheren Wesen liegen, und es wäre nicht richtig, von Tod und völligem Ende zu sprechen, wenn die große Umwandlung mit dem Ablegen des physischen Körpers geschieht.

Tod ist ein Wort, das es in dieser endgültigen Auslegung nicht geben dürfte. Es erschreckt all jene Menschen, die in geistiger Unwissenheit leben. Manche schieben den aufkommenden Gedanken beiseite, weil er ihnen unangenehm ist und Angstgefühle auslöst.

Viele Menschen sind an ihren Besitz gekettet und erleben im tiefsten Innern ein Unbehagen, ja eine Auflehnung, wenn sie daran denken, dass sie sich einmal von dem lösen müssen, was sie sich so mühsam erarbeitet haben. Sie wissen nicht, wann dieses Ereignis eintritt, ob heute, morgen oder erst in einigen Jahren. Und so richten sie ihr Leben aus, als seien sie ewig auf dieser Erde. So zu leben führt zu verzerrten Gefühlen und bringt keine reine Freude. Unbewusst befinden sich diese Menschen in ständiger Spannung und Angst, die sich auf den physischen Körper und auf die Seele auswirken.

All unsere Gedanken und Gefühle drücken sich in Schwingungen, Vibrationen aus, die im Gefüge des Körpers wie eine Niederschrift zum Ausdruck kommen und damit für die Beschaffenheit unseres Zustandes ausschlaggebend sind. Diese Niederschrift wirkt wie die Arbeit eines Bildhauers, der seine Gedanken, Ideen und Vorstellungen in seinem Kunstwerk darstellt.

Ein Mensch, der nicht den rechten Bezug zum Sinn seines Lebens hat und von Weg und Ziel seiner Seele nichts weiß, kann nicht in Harmonie leben. Es gibt immer wieder Ereignisse, die ihn aus seiner scheinbaren Harmonie herausreißen. Dies könnte z. B. eine schwere Krankheit eines nahestehenden Menschen sein oder der Tod eines lieben Menschen. Dann fühlt er sich elend und nicht mehr im Gleichgewicht, sein Innenleben ist in Unordnung geraten. Er kann selbst krank werden, empfindet Ängste und gar zu oft kommen Depressionen. Eine kürzere oder längere Zeit lebt er so in Spannung und leidet. Aber auf diese Weise zu leben ist nicht erstrebenswert. Resigniert zu sagen: „So ist dieses Leben nun mal", ist zwar einfach, aber unerfreulich und lüftet nicht den Schleier der Unwissenheit. So muss es nicht sein!

Wir haben die Möglichkeit, uns Klarheit über den Sinn unseres Daseins zu verschaffen und auch darüber, nach welchen Lebensgesetzen wir uns auf diesem irdischen Plan zu richten haben. Jede Religion gibt uns dazu wertvolle Hilfen, wenn wir tief genug in sie eindringen. Hier ist nicht die Meinung einiger Priester gemeint, die wenig Trost und Licht geben können. Ein Priester kann auch nur das vermitteln, was er selbst empfindet und wozu er sich durchgerungen hat. Wer beharrlich forscht und sucht, bekommt eines Tages Antwort, und die sicherste Antwort liegt in uns selbst. Wenn es still genug in und um uns geworden ist, wenn wir es vermögen, in die eigene Tiefe, in unsere Seele einzutauchen, kommen wir zum Quell der Antworten. Weil die heutigen Menschen aber hauptsächlich nach außen leben, ist der Zugang zu unserem Göttlichen Selbst versperrt. Wie sollten wir dann einen Bezug zu unserem wahren, ewigen Sein bekommen?

Was wir Tod nennen, ist nur ein Zurückziehen Göttlicher Energie aus dem physischen Körper, der dann den Weg alles Stofflichen geht, ein Zurückziehen der Seele aus dem Körper. Er war auf diesem Plan die Hülle für unsere Seele, damit sie hier wirken konnte, um die Dinge zu lernen, die sie sich nur auf dieser Ebene aneignen kann. Wem das in einer Lebensspanne nicht geglückt ist, dem wird nach dem kosmischen Gesetz erneut eine Möglichkeit gegeben, sich weitere Kenntnisse zu erwerben. So dient der physische Tod wirklich nur unserer geistigen Entwicklung, weil er der Seele die Möglichkeit gibt weiter zu schreiten, um allmählich höhere Freiheit zu gewinnen. In dieser höheren Freiheit auf einer anderen Daseinsebene lebt sie voll bewusst weiter. Bewusstsein ist nicht nur ein Aspekt unseres physischen Körpers, sondern ebenso und primär einer unserer Seele. Beim phys. Tod zieht sich das Bewusstsein mit der Seele aus dem Körper zurück, und die Wesenheit lebt bewusster als vorher in einer Sphäre, die ihrer Beschaffenheit angepasst ist.

Jede Seele geht ihren ganz individuellen Weg der Entwicklung, den sie sich allein suchen muss. Niemand kann einem anderen eine Wegstrecke abnehmen, wohl aber eine Hilfe sein. Das Miteinandergehen hier ist ein vorübergehender Zustand. Er ist wie eine Schule, die einmal verlassen wird, wonach dann jeder Mitschüler seinen Weg ins Leben allein gehen muss. Das sollten wir uns alle klar machen und anerkennen, wenn einst der Tag kommt, da die Entwicklung auf der physischen Ebene beendet ist und die Seele auf einer anderen weitergeht, um der Vollendung entgegen zu reifen.

Wenn wir um unser Ziel wissen und erkannt haben, dass jede Seele auf dem Weg zur Vollendung ist und unsere Wege uns mit unseren Weggenossen auf höherer Daseinsebene wieder und wieder zusammenführen, weil es in der ganzen Schöpfung nur Einheit und keine Trennung, aber ständige Fortentwicklung gibt, dürfte uns der eigene physische Tod und der unserer Lieben nicht so erschrecken, da er doch nur zu einer vorübergehenden Trennung auf der irdischen Ebene führt, bis man sich auf einer höheren wieder begegnet. Das ist eine Metamorphose, die jeder durchmachen muss. Ein Festhalten an einem Zustand wäre ein Stillstand in der Entwicklung. Was wir Tod nennen, ist aus dieser Sicht eine notwendige Gelegenheit, die Seele von den Missklängen der Erde zu befreien.

 

Die Verkörperung auf Erden hat den Sinn, den Menschen durch Leid und Erkenntnis seiner Vollendung näher zu bringen, bis er sich seiner Gotteskindschaft wieder voll bewusst geworden ist und gelernt hat, nur dem „Ewigen Gesetz der Liebe und des Lebens" zu dienen. Dieses ist es, was ihn schließlich vom Kreislauf der Geburt, des Todes und der Wiederverkörperung erlöst und alle Fragen des menschlichen Daseins entschwinden lässt. An ihre Stelle wird die Freude sich ewig ausweitender Entwicklung treten. Schöpfung ist immerwährende Bewegung und Evolution, ein selbsttätiger Strom sich stets erweiternder Vervollkommnung.

Trauer und Gram über den Tod eines geliebten Menschen steht dem geistigen Weiterschreiten beider im Wege. In Wirklichkeit sind das Auflehnen und die Trauer ein Aufbäumen gegen die Gesetze der Evolution, damit gegen Gott und im Grunde meist Selbstmitleid.

Wenn es die wahre Liebe ist, die uns erfüllt, dann sollten wir uns nicht grämen, da der Heimgegangene doch nun an einem besseren Ort als dem bisherigen ist. Er hat dieses irdische Leben mit seiner Enge überwunden. Erfüllt uns die wahre Liebe, die Göttliche Liebe, dann wird sie nie aufhören und wird uns nach dem Gesetz zur rechten Zeit wieder zu ihm hinführen, den wir lieben und immer lieben werden; denn die echte Liebe, die selbstlose, kennt keine Trennung.

Die in Liebe geknüpfte geistige Verbindung ist eine große Kraft, die es möglich werden lässt, das geistige Nahsein unserer Lieben zu fühlen. Und wenn wir still genug werden, vermag diese verwandelnde Kraft es, die Tätigkeit unserer groben Sinne zu erhöhen, auszuweiten, so dass wir auf mentaler Ebene in Kommunikation mit den Lieben treten können. Es gibt viele Menschen, denen das möglich ist. Diese Kommunikation ist nichts anderes, als die völlige Anerkennung des Gesetzes der Einheit in der ganzen Schöpfung. Unsere Verstandestätigkeit und unsere Skepsis dem gegenüber, was die nichtmaterielle Ebene des Lebens betrifft, sind die trennenden Faktoren. Wären wir uns zu allen Zeiten unseres Göttlichen Selbst bewusst und lebten wir stets mit dem Göttlichen in Harmonie, könnten wir nur Vollkommenes offenbaren und erleben.

In allem was wir denken und tun, sollte unsere Konzentration auf diese vollkommene Göttliche Gegenwart in uns ausgerichtet sein durch Bewusstwerdung und Anerkennung.

All unsere Tätigkeit nach außen richtet sich dann nach dem Gesetz des Lebens und der Liebe aus. Damit könnten wir nur Harmonie und Einheit zum Ausdruck bringen.

Der physische Tod ist nichts anderes als ein Vorgang einer großen und tiefen Umwandlung im Leben unserer Seele. Er ist die Brücke zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Er nimmt uns nur, was der Erde, der Vergänglichkeit angehört, nicht aber das, was wir uns durch Liebe und Erkenntnis errungen haben.

Was wir Tod nennen und so sinnlos fürchten und beweinen, ist nichts anderes, als der Flug der Seele in Göttliche Sphären. Das Sterben des Körpers ist die Auferstehung der Seele in der Welt des Geistes, denn die Seele ist unser wahres, ewiges Sein, das, von den irdischen Fesseln befreit, den Weg der Erkenntnis und Wahrheit schreitet, um zurückzukehren in die Göttliche Einheit, in den Schoß des Vaters, in den wir doch alle einmal einmünden sollen. Das ist das Gesetz des Lebens.

Wir haben nicht das Recht, einer Seele diesen Weg zu verwehren und sie an ihrer Höherentwicklung zu hindern, indem wir sie in irgendeiner Weise festzuhalten, an die Materie zu binden suchen. Es sollte unser ständiges Bemühen sein, den Weg aus der Zwiespältigkeit, Begrenzung und Trennung zu finden, damit wir uns in die ewige Harmonie und Einheit einschwingen können.

Wir sind nach dem Bilde Gottes geschaffen. Unsere wahre Natur ist unsterblich. Wenn wir an einen guten, liebenden, ewigen Schöpfer glauben, nach dessen Bilde wir geschaffen sind, so ist doch der Gedanke, dass unsere Feinstofflichkeit unvergänglich ist, nur eine logische Folgerung. Wie unbefriedigend wäre es für einen Schöpfer, wenn seine Geschöpfe sich mit dem physischen Tod in ein Nichts auflösen würden. Ein denkender Mensch kann das nicht glauben.

Es war Göttliche Liebe, die uns den physischen Körper gab. Wenn all diese Liebe an uns gewendet wurde, dürfen wir wohl mit Recht annehmen, dass wir ein wichtiger Teil der Schöpfung sind. Göttliche Liebe war es, die uns auf der langen Wanderung durch die Zeiten einhüllte, beschützte, belehrte und erhalten hat, auf dass wir einmal unseren Daseinsgrund erkennen.

Können wir ermessen, wie viel Liebe bis zum heutigen Tage in uns investiert wurde? Sie war es, die uns gehalten und getragen hat bis zu dem, was wir heute sind und offenbaren. Tief und innig sollten wir die Verantwortung fühlen, dass diese für uns aufgewendete Liebe nun erwidert werden muss. Es ist die Zeit gekommen, da die Menschheit sich aus ihrer Verblendung, ihrer Ichbezogenheit erheben muss, um den Weg der Evolution zu erkennen, der in der geistigen, ethischen und moralischen Entwicklung jedes einzelnen liegt. Der Tag ist nah, an dem jeder aus ehrlichem Herzen und in Selbstaufgabe vor dem großen kosmischen Geist sein Haupt ehrfurchtsvoll und in tiefempfundener Dankbarkeit beugen sollte. Freudig möge er die Verantwortung auf sich nehmen, seinen Göttlichen Plan jetzt zu erfüllen, wofür ihn Liebe seit Äonen erhalten hat. Groß wird einst die Stunde für jedes Wesen sein, wenn es in voller Erkenntnis und Freiheit vor seinen Schöpfer hintreten und ihm, in Liebe sein erfülltes Leben darbringend, sagen kann: „Unendlicher Geist, Vater meiner Seele, ich bringe Dir mein Leben, Es ist vollendet!"

Wassermann-Zeitalter

Dass wir in einer aufregenden Zeit leben, wird niemand bestreiten können. Es musste wohl erst zu den jetzigen chaotischen Zuständen kommen, um die Menschheit aus ihrer tiefen Erstarrung im Materialismus wachzurütteln. Und ganz allmählich wird sie sich des bedeutsamen Schrittes bewusst, dem sie nicht auszuweichen imstande ist, dem Schritt ins Wassermann-Zeitalter, einem geistigen Äon. Aber noch ganz benommen von den Auswirkungen des Materialismus, wird sie diesen Schritt nicht tun können, ohne Hilfe und Schulung für ein höheres als das bisher verfügbare Wissen. Eine Reihe von neuen Lehren, die manchmal so alt sind wie die Menschheit selbst, neu, weil jetzt wieder entdeckt, stehen ihr plötzlich zur Verfügung, und manchmal ist es nicht einfach, die Quellen zu entdecken, die einen unerschöpflichen Reichtum von Wahrheiten hervorbringen, die in geradezu revolutionärer Weise eine Weitung des menschlichen Bewusstseins hervorrufen.

Dennoch wird die Menschheit noch einen langen und beschwerlichen Weg zurücklegen müssen, ehe sie die grandiose Entwicklung erkennen kann, die vor ihr liegt. Es ist offensichtlich einfacher, die Füße auf den Mond zu setzen, als den Himmel im eigenen Innern zu finden.

Durch physisch und geistig unvernünftige, um nicht zu sagen oftmals primitive Denkweisen, haben wir uns das Wertvollste rauben lassen: den Anschluss an unsere Lebenskraft. Nur ein höheres Wissen kann den Regenerierungsprozess erfolgreich herbeiführen.

Der Planet Erde und die Menschheit auf ihm befinden sich in einem Zustand der Transformation für ein geistiges Äon, das Wassermann-Zeitalter, das schon über die Schwelle getreten ist. Wäre die Menschheit nicht in die Sackgasse des Materialismus geraten, hätte sie ihm wissend und freudig die Tür öffnen können. Da dieses aber nicht geschah, bleiben ihr die Folgen eines verspäteten Erwachens nicht erspart, was die außerordentlich kritische Zeit zeigt.

Um überhaupt den eigenen Standpunkt und den der Menschheit und des Planeten zu erkennen, ist es erforderlich, die Aufmerksamkeit und den Blick in kosmische Räume zu erheben. Der Evolutionsprozess wird nicht vom menschlichen Verstand gesteuert. Er ist die Folge von Auswirkungen kosmischer Gesetzmäßigkeiten, in die alles Leben ohne Ausnahme eingeschlossen ist.

Unser Stern Erde, auf dem wir leben, ist eine Welt unter Milliarden Welten im Kosmos. Jede ist eine kosmische Zelle in der unermesslichen Schöpfung. Alle diese Welten stehen in Beziehung zueinander, auch wenn unvorstellbar weite Räume sie scheinbar trennen.

Die ganze Schöpfung befindet sich in einem fortwährenden Evolutionsprozess, und alles Leben, ob grobstofflicher oder feinstofflicher Art, ist ihm unterworfen.

So steht auch die Menschheit jetzt in diesem Werdeprozess. Ihre Entwicklung sollte mit der des Makrokosmos in Harmonie verlaufen. Das heißt, sie (die Menschheit) sollte sich bewusst der großen Evolution anschließen durch persönliche Entwicklung jedes einzelnen. Wählt sie aber einen anderen Weg, wirkt sich dies entwicklungshemmend aus, und bittere Erfahrungen werden ihr dann nicht erspart bleiben.

Dass wir jetzt in einer besonderen Zeit leben, in der auf unserem Planeten viel geschieht, spüren wir alle. Wir fühlen auch, dass sich auf unserer Erde viel ändern muss. Diese Änderung kann sich aber nur dann vollziehen, wenn jeder an seinem Platz sich darum bemüht durch Bewusstseinsänderung. Wenn dieses geschehen soll, muss jeder bei sich selbst beginnen, denn wir können keine Wandlung, weder von den Politikern noch von den Kirchen, erwarten, wenn wir nicht gewillt sind, uns selbst unter die Lupe zu nehmen, nach neuen Erkenntnissen zu suchen und sie nach außen wirksam werden zu lassen.

Man spricht vom Wassermann-Zeitalter, vom Durchbruch zu einer neuen geistigen Ära. Was ist damit gemeint? Wie ist das zu verstehen? Und was bedeutet dieser neue Aspekt für den Einzelnen? Ist der Einzelne überhaupt davon betroffen und inwieweit? Wenn mancher auch gleichgültig denkt, das ginge ihn alles nichts an, weil er sein Leben in der gewohnten Weise weiterleben möchte, um möglichst leicht und ungeschoren davonzukommen, so hat er sich sehr geirrt. Als kleine Zelle im großen Verband ist auch der Einzelne wichtig. Er kann sich nicht ausschließen. Er ist immer am Geschehen beteiligt. Und unser Planet ist wiederum, wie schon gesagt wurde, eine Zelle im Makrokosmos.

Es kommt auf unser Bemühen an, ob wir gute oder weniger gute Schwimmer im Strome der Schöpfung sind, ob wir untertauchen, obenauf schwimmen oder auf der Strecke bleiben.

Um unsere Aufgabe im Schöpfungsplan erkennen zu können, müssen wir unser Bewusstsein kosmisch, universell ausrichten, damit wir aus der Enge bisherigen Denkens herauskommen und uns nicht nur als Kinder dieser Erde fühlen, sondern als Kinder des Kosmos, denn die Sehnsucht und der Wunsch der Menschheit ist es doch, die anderen Welten zu erforschen und kennenzulernen. Das allein ist schon eine Entwicklung, die uns erkennen lässt, dass sich das Bewusstsein aus bisherigen Begrenzungen erheben möchte.

Diese Entwicklung passt in das Bild der Evolution, denn unser ganzes Planetensystem ist in eine Phase gewaltiger Veränderungen eingetreten. Ich möchte einen Absatz aus Dr. Sumners Büchlein „Vom kommenden goldenen Zeitalter" zitieren:

„Alle Planeten befinden sich in einem Werdeprozess, durch den sie zu hohen Sonnen herangebildet werden, die ihrerseits neue Welten gebären, und diese werden dann ihre sie umkreisenden Satelliten. Sie steigen zyklisch durch zunehmende Schwingungsfrequenz in immer höhere Herrlichkeitsphasen auf. Und in demselben Maße, in dem sie sich höher entwickeln, entwickelt sich auch alles Lebendige auf ihnen empor, wird veredelt und erhöht, indem es stets Schritt hält mit der Entwicklung des Planeten. Alles Lebendige, dem das nicht gelingt, wird aufhören zu bestehen und zwar durch Absonderung. Sowohl das sichtbare als auch das unsichtbare Universum, und alles was darin ist, bewegt sich fortgesetzt erhabenen, geistigen Zielen entgegen und alles, was nicht in Harmonie mit diesen Lebensgrundlagen und Tendenzen ist, muss ausgemerzt werden, damit der Fortschritt des Ganzen überschüttet und gesichert ist."

Soweit Dr. Sumner.

Durch die Berechnungen der Astronomen wissen wir, dass wir mit unserem Planetensystem in einem elliptischen Umlauf um eine Zentral-Sonne kreisen. Dieser Umlauf dauert 25 857 Jahre. Wie viele Zentral-Sonnen es gibt und wie viele Planetensysteme existieren, weiß kein Mensch, da uns das Fassungsvermögen für Unendlichkeit und Ewigkeit fehlt. In unserem Denken und in unserem Vorstellungsvermögen sind wir zeitlich und räumlich begrenzt. Man bezeichnet eine einmalige Umwanderung von 25 857 Jahren als einen Weltentag. In der fernöstlichen Philosophie spricht man von „einem Tage Brahmans".

 

Während der Zeit einer solchen Umwanderung um unsere Zentral-Sonne durchlaufen wir 12 Weltzeitalter, die nach den 12 Tierkreiszeichen benannt werden. Durch den elliptischen Umlauf haben die einzelnen Weltzeitalter nicht alle die gleiche Ausdehnung, so dass längere und kürzere Perioden der jeweiligen Zeitalter entstehen. Ebenso variiert natürlicherweise die Intensität der Strahlungen aus der großen Zentral-Sonne, je nachdem, ob wir uns ihr nähern oder ob wir uns von ihr entfernen. Logischerweise steht jedes der 12 Weltzeitalter aufgrund dieser Ellipsenbahn unter einer anderen Einstrahlung, die sich auf unser System, auf unsere Erde und auch auf uns selbst auswirkt.

Es ist wohl notwendig, etwas über den großen Tierkreis zu sagen, damit das grandiose Geschehen uns verständlicher wird. Der Tierkreis ist die Handschrift des Schöpfers, die er ins Universum geschrieben hat. Im Laufe von vielen Jahrtausenden wurde sie von den Menschen entziffert und offenbart uns gewaltige, ewige Gesetze. Das Wissen, das ins Bewusstsein der Weisen und Vollkommenen dieser Erde gedrungen ist, jener Eingeweihten und Adepten, die an den Strom des Schöpfungsbewusstseins angeschlossen waren, hat für die gesamte Erdenmenschheit geltende Bedeutung.

Das Wissen um den Tierkreis ist schon bei allen frühen Völkern der Erde zu finden, obwohl es Zeiten gab, da Gebirge unübersteigbar waren und unendliche Steppen und große Meere sie scheinbar unüberwindlich voneinander trennten. Trotzdem lebten sie alle im Wissen um das große Lebensgesetz.

Der Tierkreis berichtet dem Eingeweihten von den Gesetzen des Lebens, und die 12 Bilder in ihm sind Symbole, die die Entwicklungsstufen des Lebensgeheimnisses ausdrücken und, auf den Makrokosmos ausgedehnt, die gesamte Evolution aufzeichnet. Den großen Weisen und Sehern der Frühzeit waren die Geheimnisse des Lebens offenbar. Sie haben die Verhüllungen gewählt, um das Tierkreis-Wissen, das Geheimnis des Lebens selbst, vor Profanierung zu schützen. Alles urewige Wissen wurde getarnt durch Symbole, weil diese Offenbarungen selbst den großen Weisen zu gewaltig erschienen. Sie erkannten die Lebensgeheimnisse und in ihnen den, der sie geschaffen hatte, den ewigen Vater-Mutter-Gott, die ewige Gottheit. Kein Wandel der Zeiten, kein Erdengeschehen und •keine Wasserfluten haben es vermocht, das Wissen um die Geheimnisse, die aus dem Tierkreis zu lesen sind, auszulöschen.

Der Tierkreis hieß ursprünglich „Tyr-Kreis", Kreis des unsterblichen Lebens. Später, als die alten Kulturen vergingen und die lebendige Verbindung mit dem Geist des Kosmos abgerissen war, wurde der Tyr-Kreis in den geheimnisvollen „Tier-Kreis" verwandelt. Wir wissen, dass er nicht nur Symbole von Tieren aufweist. Es sind auch Menschen dabei, Zwillinge, Wassermann, Jungfrau, Schütze, und auch ein Gegenstand, eine Waage. (Sterneder, Tierkreis)

Wir wollen die Zahl 12 etwas näher beleuchten. Warum 12 Weltzeitalter, 12 Zeichen des Tierkreises? Der Grieche Pythagoras erklärte die Zahl 12 für heilig. Die Frühmenschen teilten das Jahr in 12 Monate, nach den 12 Sonnenständen innerhalb des Jahres. Sie beobachteten bei der Pflanze innerhalb des Jahres 12 Entwicklungsstufen und nicht nur bei der Pflanze, sondern auch bei Tier und Mensch. Bei den letzteren erweitern sich diese Stufen entsprechend: Mikro-Kosmos und Makro-Kosmos basieren ebenfalls auf der 12-Gestuftheit. Moses teilte sein Volk in 12 Stämme auf, um die Zahl 12 und die Himmelsgesetze, die sich dahinter verbergen, zu ehren. Auf dem Brustschild der Hohen-Priester befanden sich 12 verschiedene Edelsteine. Christus wählte 12 Apostel, denn auch er wusste um das Geheimnis des Lebens in der 12-Gestuftheit. Die Griechen verehrten 12 olympische Götter, die nichts anderes waren als die Personifikation der 12 Tierkreiskräfte. Man könnte die Aufzählung der 12-Gestuftheit noch weiterführen.

Nun aber zurück zu unserer großen Umwanderung um die Zentral‑Sonne. Jetzt in unserer Zeit haben wir die Einstrahlung des Sternbildes Fische genannt verlassen. Das „Fische-Zeitalter" ist, geistig gesehen, ein niederes Zeitalter, und wir haben uns in das des „Wassermannes" begeben, das das höchste von allen sein soll. Die Schwingungen des Fische-Zeitalters z. B. entsprechen denen von Infrarot mit 15 Trillionen Schwingungen pro Sec., während die Schwingungen des „Wassermannes" denen des Ultra-Violett entsprechen, die 75 Trillionen Schwingungen pro Sec. aufweisen. Sie sind also 5 x höher als im vergangenen Zeitalter. Nun sind wir auch noch an den äußeren Bereich der „Goldenen Strahlung" gekommen, die aus der großen Zentral-Sonne stammt. Sie sind die am stärksten umwandelnden aller Strahlen, mit denen die Erde während sämtlicher Zeitalter in Berührung kommt. Dieser ungeheure zweifache Einfluss ruft ein einziges Mal in jedem vollen Zyklus von 25 857 Jahren das wegen dieser starken goldenen Strahlen sogenannte „Goldene Zeitalter" hervor.

Es ist kein Zufall, dass Christus im „Fische-Zeitalter" geboren wurde, dem geistig niedrigen. Die Menschheit brauchte einen geistigen Kometen, dessen Spur sie folgen sollte, um für das Wassermann-Zeitalter vorbereitet zu werden, um so unbeschadet wie möglich den Wechsel zu erleben. Seine Lehren sollen die Menschheit in ein höheres Bewusstsein führen. Das ist es, was wir für das Wassermann-Zeitalter brauchen, Bewusstseinserweiterung durch geistige Vervollkommnung. Dieses kann nur durch Zeiten langer Zubereitung geschehen. Generation auf Generation musste darauf vorbereitet werden, um sich den langsam erhöhenden Schwingungen anpassen zu können. Jetzt ist auch die Zeit, von der die biblischen Propheten kündeten, da die alte Ordnung vergehen muss, um einer neuen, höheren Lebensordnung Raum zu geben. Jetzt ist die Zeit, „da alle Dinge neu gemacht werden." Das Leben einer Generation wäre selbstverständlich dafür viel zu kurz.

Die Erde ist also in die geistige Strahlung des Ultra-Violett, die aus 75 Trillionen Schwingungen pro Sec. besteht, eingetreten, und diese erhöhen sich mit fortschreitender Zeit ständig, bis sie in der vollen Strahlung aus dem Zeichen Wassermann stehen wird.

Wie wirken sich diese viel höheren Schwingungen auf den Menschen aus? Durch die neuen Einflüsse werden unsere Sinne empfindsamer für höhere Schwingungen aus der geistigen Welt, und dadurch wächst die Zahl derer, die der Telepathie, des Hellhörens und Hellsehens fähig werden. Wir erleben dieses doch fast täglich und werden auch durch Presse und Funk immer mehr mit diesen Phänomenen bekannt gemacht. Die Zahl der Unbekannten, die solche Fähigkeiten besitzen, ist aber viel größer. Wissenschaft und Geisteswissenschaft beschäftigen sich intensiv damit. Das Interesse und das Verständnis für Parapsychologie und Esoterik wachsen immer mehr.

Diese Entwicklung steht in völliger Übereinstimmung mit den weltlichen und geistlichen Prophezeiungen, die das Ende des Fische-Zeitalters betreffen: „Und ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure ältesten sollen Träume haben und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit meinen Geist ausgießen über Knechte und Mägde ...", das wohl nichts anderes ausdrücken soll, als dass sich das Bewusstsein aller Menschen weitet.

Die feineren Strahlungen und höheren Frequenzen wirken sich so auf den Menschen aus, als wenn man eine schwache Birne einer höheren Voltzahl aussetzt. Deshalb gibt es viele Nervenkranke, die Opfer der höheren Frequenzen aus dem Kosmos sind. Denn gerade auf unser Nervensystem wirken sich diese Schwingungen und Strahlungen aus. Wenn wir Wissende wären, wenn uns kosmisches Wissen geläufig wäre, fühlten wir uns körperlich und geistig gesünder, weil wir dadurch eine Bewusstseinserweiterung erfahren würden und diese sich auch auf den physischen Körper auswirkte, da Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden und diese drei Ebenen zusammenwirken.