Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

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Zucker – der „Anti-Nährstoff“

Abgesehen von den Kalorien, die er liefert, hat Zucker keinen Nährwert. Er enthält keine Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nährstoffe. Er ist eine Quelle leerer Kalorien. Zucker ist eigentlich ein „Anti-Nährstoff“. Er raubt dem Körper Nährstoffe, die lebenswichtig sind. Der Konsum von Zucker bewirkt, dass der Körper seine Vorräte an Calcium, Kalium, Thiamin und Chrom aufbraucht. Zucker konkurriert mit Vitamin C um den Transport in die Zellen; der übermäßige Verzehr von Zucker kann daher zu Vitamin-C-Mangel und damit zu subklinischem Skorbut führen. (Subklinisch bedeutet, dass eine Krankheit zwar vorhanden ist, aber noch nicht so weit fortgeschritten, dass man sie mit konventionellen diagnostischen Methoden feststellen kann.) Subklinischer Skorbut erhöht deutlich das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Zahnfleischerkrankungen, Infektionen, Krebs, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme, auch für vorzeitiges Altern und Tod.

Zuckerarten und andere Süßungsmittel
Saccharose (auch: Sukrose oder Sucrose)

Derjenige Süßstoff, mit dem wir alle am besten vertraut sind und der als Maßstab dient, mit dem alle anderen verglichen werden, ist der weiße Haushalts- oder Kristallzucker. Haushaltszucker besteht zu 100 Prozent aus Saccharose. Es ist der am meisten verwendete Süßstoff. Bei den meisten natürlichen und raffinierten Süßstoffen handelt sich hauptsächlich um Saccharose, egal, aus welcher Quelle sie stammen. Auch bei braunem Zucker, Maissirup, Honig und Ahornsirup handelt es sich in erster Linie um Saccharose.

Man hört oft, natürliche Süßstoffe oder Süßungsmittel seien besser als raffinierte. Der einzige Vorzug, den natürliche Süßstoffe haben, ist der, dass sie weniger verarbeitet sind und somit einen Teil ihres Nährwerts behalten; dies ist aber nicht viel. Die am häufigsten verwendeten natürlichen Süßstoffe sind Honig, unraffinierter Ahornsirup, Sucanat (Vollrohrzucker, das heißt, der gehärtete Saft des Zuckerrohrs), getrocknete Datteln (gehackt), Fruchtsaftkonzentrat, Gerstenmalz, brauner Reissirup und Melasse. Wie die meisten Süßstoffe bestehen sie hauptsächlich aus Saccharose. Agavennektar oder -sirup, ein weiteres Produkt, das als natürlicher Süßstoff vermarktet wird, enthält Saccharose, besteht aber hauptsächlich aus Fruktose.

Zusätzlich zu diesen Zuckersorten werden Sie möglicherweise noch andere finden, die auf Etiketten in der Liste der Inhaltsstoffe angegeben werden, etwa Dextrin, Dextrose, Fruktose, Glukose oder Maltodextrin. Einige dieser Zuckersorten unterscheiden sich ein wenig von Saccharose, aber bei allen handelt es sich um Zucker und damit um leere Kalorien und sie fördern die vorstehend beschriebenen Krankheiten. Ob Sie Haushaltszucker, Honig oder Melasse essen, macht wenig Unterschied. Zucker, auch wenn er anders genannt wird, ist und bleibt Zucker.

Fruktose (auch: Fructose oder Fruchtzucker)

Bei der Angabe der Inhaltsstoffe auf Etiketten werden Sie häufig dem Wort „Fruktose“ begegnen. Fruktose ist in allen Arten von Nahrungsmitteln zu finden, von „Gesundheitskost“ und Nahrungsergänzungsmitteln bis zu Junkfood und Süßigkeiten. Fruktose hat sich früher als „guter“ Zucker einen Namen gemacht, hauptsächlich, weil Fruktose nicht so sehr den Blutzucker- und Insulinspiegel erhöht, wie es bei Kristallzucker der Fall ist. Aus diesem Grund ist Fruktose der Zucker der Wahl für viele Diabetiker. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Fruktose ist, dass sie als natürlicher und gesünder als Saccharose angesehen wird. Sie wird oft auch als „Fruchtzucker“ bezeichnet, was unterstellt, dass sie von Früchten statt von Zuckerrohr oder Zuckerrüben stamme und somit ein weniger verarbeiteter und natürlicherer Süßstoff sei.

Leider stimmt das Meiste davon nicht. Fruktose ist kein „natürlicher“ Zucker, beim besten Willen nicht. Fruktose wird nicht aus Früchten extrahiert und ist eines der letzten Süßungsmittel, das ein Diabetiker je verwenden sollte. Der Grund für viele dieser Falschinformationen und die Beliebtheit von Fruktose ist die clevere Marketingstrategie der Zuckerindustrie. Fruktose wird von den Lebensmittelherstellern aus dem einfachen Grund als Süßungsmittel gegenüber Saccharose bevorzugt, weil es billiger ist. Wirtschaftlichkeit, nicht die Gesundheit, ist hier der entscheidende Punkt. Fruktose ist wesentlich süßer als Saccharose und somit kostengünstiger für das Süßen von Lebensmitteln.

Das größte Märchen im Zusammenhang mit Fruktose ist, dass es sich dabei um Fruchtzucker handele, der von Früchten stamme. Fruktose wird nicht aus Früchten hergestellt. Genau wie jeder andere Zucker wird sie aus Maissirup, Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen. Die Ähnlichkeit zwischen den Bezeichnungen Fruktose und Früchte hilft im Übrigen, dieses Märchen weiter fortleben zu lassen. Ich habe schon viele Verkäufer von Gesundheitskost und Nahrungsergänzungen gehört, die behaupteten, ihr Produkt sei anderen überlegen, da es mit Fruchtzucker, also Fruktose, hergestellt worden sei.

Fruktose ist eine der am stärksten raffinierten Zuckerformen überhaupt. Ein Molekül Saccharose (Kristallzucker) besteht aus einem Molekül Fruktose und einem Molekül Glukose. Chemisch miteinander verbunden bilden beide Saccharose. Um Fruktose herzustellen, muss Zuckerrohr oder Mais raffiniert werden, und zwar als Erstes, bis man Saccharose erhält. Dann muss diese weiterverarbeitet und raffiniert werden, um sie in Fruktose und Glukose aufzuspalten. Fruktose ist so stark raffiniert, dass sie nicht mehr auf einen einfacheren Zucker reduziert werden kann. Sie ist so raffiniert, wie es nur geht. Die Behauptung, dass Früchte Fruktose enthielten, ist sachlich richtig. Bei dem natürlichen Zucker in Früchten handelt es sich meist um Saccharose, und jede Saccharose – ob sie nun von Früchten oder Maissirup stammt – besteht zu 50 Prozent aus Fruktose.

Ein weiteres Problem bei Fruktose ist, dass sie zwar nicht (wie Saccharose) den Blutzucker- und Insulinspiegel beeinflusst, aber schädlichere Auswirkungen auf die Insulinresistenz hat und das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes erhöht. Studien mit Tieren und mit Menschen haben gezeigt, dass große Mengen Fruktose die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Glukose (Blutzucker) ordnungsgemäß zu regulieren, was schließlich zu einer Hyperinsulinämie (also zu erhöhtem Insulinspiegel) und zur Entwicklung einer Insulinresistenz führt. Diese Tatsache ist inzwischen so unzweifelhaft belegt, dass Forscher Fruktose bewusst nutzen, um bei Versuchstieren eine Insulinresistenz zu induzieren, sodass Bluthochdruck und Diabetes entstehen. Manche Ärzte behaupten inzwischen, dass die erhöhte Verwendung von Fruktose in allen unseren Lebensmitteln in weiten Teilen für den sprunghaften Anstieg von Diabetes verantwortlich sei, den wir in den letzten Jahren erlebt haben.

Nachgewiesen ist auch, dass Fruktose die Rate erhöht, mit der Fette in unserem Körper einer Peroxidation unterzogen werden, bei der zerstörerische freie Radikale entstehen. Sie hat negative Auswirkungen auf die Blutlipide und den Blutdruck, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme.7

Ernährungswissenschaftlern sind die gesundheitlichen Probleme, die mit Saccharose verbunden sind, seit einiger Zeit bewusst. Als Fragen bezüglich der Unbedenklichkeit von Fruktose aufzutauchen begannen, wollten Forscher wissen, ob es die Fruktose oder die Glukose in der Saccharose ist, die die Probleme verursacht. Eine Vorstellung davon, wie schädlich Fruktose tatsächlich ist, vermittelte ein Forscherteam des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Unter der Leitung von Dr. Meira Field führten die Forscher Studien mit zwei Gruppen gesunder Ratten durch; einer Gruppe wurden hohe Mengen Glukose in ihrem Futter verabreicht und der anderen hohe Mengen Fruktose.

Bei den Tieren in der „Glukose-Gruppe“ stellten die Forscher keine Veränderung fest. In der „Fruktose-Gruppe“ waren die Ergebnisse hingegen verheerend: Junge männliche Ratten waren außerstande, bis zum Erwachsenenalter zu überleben. Sie litten unter Anämie (Blutarmut), einem hohen Cholesterinspiegel und einer Herzhypertrophie (ihr Herz vergrößerte sich, bis es riss). Bei ihnen war auch eine verzögerte Hodenentwicklung zu verzeichnen. Dr. Field erklärt, dass Fruktose in Kombination mit Kupfermangel bei den im Wachstum begriffenen Tieren die Kollagenproduktion beeinträchtige. Kollagen liefert die Eiweißmatrix, auf der alle Organe und Gewebe aufgebaut sind. Beim Menschen ist Kupfermangel unter denen verbreitet, die eine Menge Fertiggerichte essen (wozu die meisten heute tendieren). Die Körper der Ratten „zerfielen“ mehr oder weniger. Die Weibchen waren nicht so stark betroffen, sie waren jedoch nicht in der Lage, sich fortzupflanzen.

„Mediziner meinen zwar, Fruktose sei für Diabetiker besser als Zucker“, sagt Dr. Field, „aber jede Zelle im Körper kann Glukose im Stoffwechsel abbauen. Die gesamte Fruktose muss jedoch in der Leber verstoffwechselt werden. Die Leber der Ratten, die sehr fruktosehaltige Nahrung erhalten hatten, sah jedoch wie die Leber von Alkoholikern aus, voller Fetteinlagerungen und zirrhotisch.“8

Wenn Saccharose konsumiert wird, werden die Glukose- und Fruktosemoleküle aufgespalten. Die Glukose geht direkt in den Blutkreislauf, wo sie von den Zellen aufgenommen und als Brennstoff verwendet wird. Die Fruktose muss jedoch zuerst in Glukose umgewandelt werden, bevor sie von den Zellen genutzt werden kann. Sie zirkuliert nicht im Blutkreislauf, sondern geht direkt zur Leber. Hier wird sie in Glukose und Fettsäuren umgewandelt. Tatsache ist, dass Fruktose eher in Fett als in Glukose umgewandelt wird. Ein Großteil der Fruktose, die Sie essen, wird direkt in Fett umgewandelt und als Körperfett gespeichert. Dies erklärt, warum Fruktose den Blutzuckerspiegel nicht so erhöht wie Saccharose und andere Zuckerformen.

 

Sie erhöht jedoch den Triglyceridspiegel im Blut (Fett), und zwar mehr als der Verzehr von Fett. Die große Menge an Fett, das durch den Fruktosestoffwechsel produziert wird, verstopft die Leber und führt zu einer Fettlebererkrankung, die der durch Alkoholmissbrauch verursachten Schädigung ähnelt. Ärzte sprechen von einer nicht alkoholbedingten Fettleber, um sie von der Erkrankung zu unterscheiden, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht wird. Zusätzlich zu dem übermäßigen Fett verursacht Fruktose eine Leberzirrhose (Entzündung) und eine Leberfibrose (Vernarbung).9, 10

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Fruktose, insbesondere in Form von fruktosehaltigem Maissirup, ist in einer breiten Palette von Lebensmitteln und Getränken zu finden, darunter Fruchtsäfte, Limonade, Marmelade, Desserts, Müsli, Brot, Joghurt, Salatdressings, Ketchup und Mayonnaise. Im Durchschnitt konsumiert jeder US-Amerikaner 54 Pfund fruktosehaltigen Maissirup pro Jahr. In den letzten 40 Jahren, seit Einführung von fruktosehaltigem Maissirup als billigem Süßungsmittel, sind die Fettleibigkeitsraten in die Höhe geschnellt. Den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge erfüllten etwa 15 Prozent der Bevölkerung in den USA im Jahr 1970 die Kriterien von Fettleibigkeit; heute werden rund ein Drittel der erwachsenen US-Amerikaner als fettleibig betrachtet. Manche Forscher sind der Überzeugung, dass dies zum Teil der dramatisch gestiegenen Verwendung von Fruktose bei der Lebensmittelherstellung geschuldet ist.

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Nicht alle Süßungsmittel und Süßstoffe sind gleich, wenn es um die Gewichtszunahme geht. Forscher der Princeton University haben nachgewiesen, dass Ratten, die Zugang zu fruktosehaltigem Maissirup hatten, erheblich mehr zunahmen als jene, die Zugang zu Saccharose hatten, selbst wenn die Kalorienzufuhr insgesamt gleich war.11 Zusätzlich zu einer erheblichen Gewichtszunahme führte der langfristige Konsum von fruktosehaltigem Maissirup auch zur abnormalen Zunahme von Körperfett, insbesondere im Bauchbereich. Dies leuchtet ein, da Fruktose vorzugsweise von der Leber in Fett umgewandelt wird.

„Manche behaupten, fruktosehaltiger Maissirup unterscheide sich nicht von anderen Süßungsmitteln oder Süßstoffen, wenn es um Gewichtszunahme und Fettleibigkeit geht; unsere Ergebnisse verdeutlichen jedoch, dass dies einfach nicht stimmt“, sagt Dr. Bart Hoebel, Spezialist für die neurowissenschaftliche Forschung zu Appetit, Gewicht und Zuckersucht an der Princeton University. „Wenn Ratten fruktosehaltigen Maissirup in Konzentrationen trinken, die deutlich unter denen liegen, die in Limonade enthalten sind, werden sie fettleibig – jede einzelne von ihnen, durch die Bank. Selbst wenn Ratten eine sehr fetthaltige Nahrung erhalten, sieht man das nicht: Sie nehmen nicht alle zu.“

Bei der Princeton-Studie entsprach die Zuckerkonzentration in der Saccharose-Lösung der, die in den meisten alkoholfreien Getränken zu finden ist. Die Fruktose-Lösung war jedoch nur halb so konzentriert wie bei den meisten Limonaden und führte im Vergleich aber dennoch zu einer weit stärkeren Gewichtszunahme und Ansammlung von Körperfett.

Bei Langzeitstudien von mehr als 6 Monaten zeigten Tiere, die mit zusätzlicher Fruktose gefüttert wurden, Anzeichen eines gefährlichen Krankheitsbildes, das beim Menschen als metabolisches Syndrom (Stoffwechselsyndrom) bekannt ist und mit abnormaler Gewichtszunahme, mit erhöhtem Anstieg des Triglyceridspiegels und Fettablagerungen (insbesondere von viszeralem Fett um den Bauch herum) einhergeht. Vor allem männliche Ratten nahmen „ballonförmig“ zu. Tiere, die Zugang zu Fruktose hatten, nahmen um 48 Prozent mehr zu als diejenigen, die normale Nahrung erhielten. Auf den Menschen übertragen, bedeutete dies, dass eine Person, die 90 Kilo wiegt, um weitere 43 Kilo zunehmen würde! Die Ratten wurden nicht nur dick, sie wurden fettleibig.

Wenn Sie das nächste Mal ein Etikett mit der Angabe von Inhaltsstoffen lesen und darunter Fruktose finden, bedenken Sie: Wenn Sie dieses Produkt essen, wird die Fruktose als Speckpolster in Ihrem Hüft- und Bauchbereich enden …

Künstliche Süßstoffe

Selbst nach dem ganzen Verarbeitungs- und Raffinierungsprozess, den Zucker durchläuft, behält er immer noch seine Kalorien. Deshalb haben Wissenschaftler Süßstoffe mit weniger Kalorien kreiert. Als wenn echter Zucker noch nicht schlimm genug gewesen wäre, können wir jetzt künstlichen Zucker „genießen“ – Aspartam, Saccharin und Ähnliches. Dieses kristalline Pulver macht genauso süchtig wie Zucker, ist aber noch schädlicher für die Gesundheit. Ja, es enthält weniger Kalorien als Zucker, aber genau wie jede Droge ist es mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden, die von Kopfschmerzen bis zum Tod reichen können.

Künstliche Süßstoffe sehen wie Zucker aus, schmecken wie Zucker und können zum Süßen von Nahrungsmitteln genau wie Zucker verwendet werden, aber ohne die Kalorien von Zucker. Für jemanden, der Schlankheitskuren macht oder Diät halten möchte, klingt das wie ein Traum. Künstliche Süßstoffe haben jedoch eine dunkle Seite, die noch viel düsterer ist als bei Zucker.

Zucker ist – selbst wenn er raffiniert ist – immer noch ein Produkt, das der Körper erkennt und verarbeiten kann, auch wenn die Verarbeitung für den Körper sehr viel Stress bedeutet und ihm Nährstoffe entzieht. Künstliche Süßstoffe sind demgegenüber ganz neue Fremdkörper, denen der Körper vorher noch nicht begegnet ist und für die er nicht programmiert ist, um sicher oder effizient damit umgehen zu können. Dadurch entstehen Probleme. Auch wenn die Substanzen, die Wissenschaftler für die Herstellung künstlicher Süßstoffe verwenden, aus „natürlichen“ Quellen kommen mögen, werden sie doch in einer Weise miteinander kombiniert, dass chemische Stoffe entstehen, die schädlich sind und alle möglichen Probleme verursachen.

Der am häufigsten verwendete künstliche Süßstoff ist Aspartam. Es wird unter Markennamen wie NutraSweet, Equal, Spoonful, Equal-Measure oder AminoSweet verkauft. Aspartam wurde 1965 entdeckt und Anfang der 1980er-Jahre in den USA als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. [In Deutschland: seit 1990 zugelassen] Die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) genehmigte die Verwendung selbst angesichts der starken Kritik, die von mehreren Wissenschaftlern geäußert wurde, die vor den Gefahren warnten. Trotz der Einwände wurde die Genehmigung auf der Grundlage der vom Hersteller von Aspartam finanzierten Forschungen erteilt (Monsanto und deren Tochtergesellschaft NutraSweet Company).

Seit seiner Zulassung ist Aspartam für über 75 Prozent der negativen Reaktionen auf Lebensmittelzusatzstoffe verantwortlich, die der FDA gemeldet werden. Viele dieser Reaktionen sind schwerwiegend genug, um zu Krämpfen und Todesfällen zu führen. Mindestens 90 verschiedene Symptome sind als durch Aspartam verursacht dokumentiert worden. Dazu gehören unter anderem Kopfschmerzen, Migräne, Schwindelanfälle, Krämpfe, Übelkeit, Taubheitsgefühle, Muskelkrämpfe, Hautausschlag, Depression, Müdigkeit, Reizbarkeit, Herzrasen, Schlaflosigkeit, Sehprobleme, Hörsturz, Herzklopfen, Atemschwierigkeiten, Angstattacken, verwaschene Sprache, Verlust des Geschmackssinns, Tinnitus, Schwindelgefühl, Gedächtnisverlust, Gelenkschmerzen und – ob Sie es glauben oder nicht – Gewichtszunahme!12 Darüber hinaus hat Aspartam schon Gehirntumore, Multiple Sklerose, Epilepsie, das chronische Müdigkeitssyndrom, die Parkinsonkrankheit, die Alzheimerkrankheit, Geburtsfehler, Fibromyalgie und Diabetes ausgelöst oder verschlimmert.

Würde jemand bei gesundem Menschenverstand wissentlich eine Substanz essen, die solche Probleme verursacht oder auch nur dazu beiträgt? Als Rechtfertigung für die Verwendung von Aspartam wird angeführt, es sei ein kleiner Preis, der da zu zahlen sei, wenn man Übergewicht abbauen wolle. Der potenzielle Nutzen, den es haben könnte, indem es Menschen helfe, einige Pfund abzunehmen, sei das Risiko wert, so die Hersteller und die Ärzte und Forscher, die von ihnen finanziert werden. Sicher ist es das Risiko für diejenigen wert, die davon finanziell profitieren, aber nicht für jene, die ihre Gesundheit einbüßen. Interessant und zu beachten ist allerdings, dass auch die Gewichtszunahme zu den angegebenen Nebenwirkungen von Aspartam gehört! Warum es also überhaupt verwenden?

Aspartam ist im Vergleich zu Saccharin ein „Newcomer“. Saccharin, 1879 entdeckt, war der erste der künstlichen Süßstoffe. 1937 erschien Cyclamat auf dem Markt, gefolgt von Aspartam in den 1960er-Jahren und in jüngerer Zeit dann von Acesulfam-K und Sucralose. Diese künstlichen Süßstoffe sind um ein Vielfaches süßer als Zucker. Die Süßkraft von Saccharin ist 300 Mal höher als die von Haushaltszucker. Cyclamat ist etwa 30 Mal süßer als Zucker und Aspartam ist 200 Mal süßer. Gramm für Gramm enthalten diese Süßstoffe in etwa die gleiche Menge Kalorien wie Zucker; da sie jedoch um so viel süßer sind, wird nur ein Bruchteil der Menge benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Durch dieses Merkmal sind künstliche Süßstoffe verlockend für alle, die Schlankheitskuren machen und Diät halten. Ihre Beliebtheit ist in dem Maße rasant angestiegen, wie unsere Taillen breiter geworden sind.

Saccharin und Cyclamat haben seit Ende der 1960er-Jahre an Bedeutung verloren, als festgestellt wurde, dass sie bei Versuchstieren das Wachstum von Tumoren hervorriefen. Cyclamat wurde in den USA 1970 verboten, wogegen es in Großbritannien und Kanada allerdings weiterhin begrenzt verwendet wird. In Kanada ist es als Tischsüßstoff nur auf ärztlichen Rat und als Zusatzstoff in Medikamenten zugelassen. [Cyclamat (E 952) ist in Deutschland seit 1963 zugelassen.]

1977 wurde auch ein Verbot von Saccharin vorgeschlagen. Da es zu der Zeit jedoch der einzige künstliche Süßstoff war, der weiterhin verwendet werden durfte, waren viele gegen das Verbot und behaupteten, es sei unfair gegenüber Diabetikern und Übergewichtigen. Als Reaktion auf den öffentlichen Aufschrei wurde das Verbot zurückgestellt. Stattdessen wurde verlangt, dass Produkte, die Saccharin enthalten, mit einem Warnhinweis versehen werden müssen, der besagt: „Die Verwendung dieses Produktes kann Ihre Gesundheit gefährden. Dieses Produkt enthält Saccharin, bei dem festgestellt worden ist, dass es bei Versuchstieren Krebs auslöst.“ In Kanada ist Saccharin hingegen ganz verboten worden.

Acesulfam-K gehört zur gleichen allgemeinen Chemikalienfamilie wie Saccharin. Es hat in Bezug auf Krebs die gleichen potenziellen Nachteile wie Saccharin. Genau wie Saccharin regt es auch die Insulinausschüttung an, wodurch es für Diabetiker weniger begehrenswert ist.

Das Neueste auf dem Markt ist Sucralose, unter dem Handelsnamen Splenda bekannt [in der EU seit 2005 zugelassen]. Sucralose ist 600 Mal süßer als Zucker. Dieser chemische Süßstoff ist für unseren Körper so fremd, dass das Verdauungssystem nicht weiß, was es damit machen soll. Er passiert den Verdauungstrakt, ohne absorbiert zu werden. Dadurch liefert er keine Kalorien und hat auch keinen Einfluss auf den Insulin- und Blutzuckerspiegel, sodass er folglich als unbedenklich für Diabetiker angesehen wird. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nach der Geschichte der Erfahrungen mit den anderen künstlichen Süßstoffen zu urteilen ist es tatsächlich zu schön, um wahr zu sein.

Wie es aussieht, hat Splenda einen sehr ausgeprägten Effekt auf die Mikroflora des Darms und spielt möglicherweise eine Rolle bei der Verursachung des Reizdarmsyndroms (RDS).13 Die guten Bakterien in unserem Darm unterstützen die Gesundheit in vielfacher Hinsicht, indem sie unter anderem wichtige Vitamine erzeugen, das chemische Gleichgewicht in Bezug auf den pH-Wert aufrechterhalten und die Immunfunktion unterstützen. Bei Splenda ist nachgewiesen worden, dass es diese guten Bakterien um sage und schreibe 50 Prozent reduziert. Wenn die guten Bakterien verschwunden sind, was nimmt dann ihren Platz ein? Schlechte Bakterien, Viren und Pilze, einschließlich Candida, ein Hefepilz, der zu unzähligen Verdauungsbeschwerden führen kann.

Der Hauptgrund, warum künstliche Süßstoffe verwendet werden, ist der, dass die betreffenden Personen ihre Gesamtkalorienaufnahme reduzieren möchten, um ihr Gewicht zu kontrollieren. Manche bemühen sich so verzweifelt, Kalorien zu reduzieren, dass sie Gesundheitswarnungen ignorieren und dennoch künstliche Süßstoffe konsumieren. Sie gehen bewusst das Risiko ein, Krebs zu bekommen oder unter einer Reihe unangenehmer Symptome zu leiden, nur damit sie süße Produkte genießen können. Das Verlangen nach Süßem kann sehr stark sein, sogar so stark, dass wir unseren gesunden Menschenverstand über Bord werfen und mit unserer Gesundheit spielen.

 

Künstliche Süßstoffe sind nicht die Antwort auf Gewichtsprobleme und haben keinen realen Nutzen. Alle süßen Leckereien, einschließlich künstlicher Süßstoffe, halten das Verlangen nach Süßem lebendig. Es treibt uns dazu an, süße Produkte zu suchen und zu konsumieren, ob wir hungrig sind oder nicht.

Künstliche Süßstoffe vermitteln uns auch ein falsches Gefühl der Sicherheit. Wir trinken eine „Diätlimonade“ und meinen dann, es sei in Ordnung, Produkte zu uns zu nehmen, die wir eigentlich nicht zu uns nehmen sollten.

Das Aspartame Consumer Safety Network berichtete, dass Personen, die künstliche Süßstoffe verwenden, in Wirklichkeit mehr zunehmen als jene, die sie meiden.14 Wenn Sie versuchen, abzunehmen oder Ihr Gewicht zu halten, sind künstliche Süßstoffe nicht der Weg, den Sie einschlagen sollten; sie helfen Ihnen nicht und können im Gegenteil ernsthaften Schaden anrichten.

Sofern Sie noch nicht davon überzeugt sind, dass künstliche Süßstoffe schädlich wirken, und sie verwenden, um Ihr Gewicht zu kontrollieren, empfehle ich Ihnen, das Buch Excitotoxins: The Taste That Kills von Dr. Russell L. Blaylock, Professor der Neurochirurgie an der Medical University of Mississippi, zu lesen. Dieses Buch liefert Details zur medizinischen Forschung und dokumentiert die Gefahren von Aspartam und anderen Lebensmittelzusatzstoffen.