Wild Guide Skandinavien

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Aus der Reihe: Wild Guide
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TIERE

11 POLAR PARK

Nördlichster Wildpark der Welt mit einheimischen Tieren, die man in der Wildnis selten sieht, darunter Wölfe, Braunbären, Luchse, Vielfraße, Elche, Rentiere und Polarfüchse. Auf Wunsch mit Führung.

9360 Bardu + 47 77 186630. www.polarpark.no

68.6913, 18.1100

KULTUR & GESCHICHTE

12 KRIEGSMUSEUM VOM ROTEN KREUZ

Der strategisch wichtige Hafen von Narvik wurde 1940 zu Beginn der Operation Weserübung – Hitlers Überfall auf Dänemark und Norwegen – von Deutschland besetzt. Es folgte ein bitterer zweimonatiger Feldzug, bei dem die Deutschen gegen die verbündeten französischen, polnischen, britischen und norwegischen Truppen kämpften. Obwohl sie in der Schlacht von Narvik siegreich waren, zogen sich die alliierten Truppen später aus Norwegen zurück und überließen Narvik bis 1945 den Nazis. Das Museum dokumentiert die Zeit von 1940–1945, und zu den Ausstellungsstücken zählen ein echtes Viktoriakreuz und eine Enigma.

Torgsvingen 15, 8509 Narvik, +47 76 944426. www.warmuseum.no

68.4383, 17.4287

13 OFOTEN MUSEUM

Museum über Narviks Eisenbahn, die Samen, Fischfang und Eisenerz. Viele interaktive Features für Kinder. Es lohnt sich ein Besuch, bevor man die Wanderung über den Rallarvegen antritt, da man auch viel über die Bahnarbeiter erfährt, viele von ihnen Briten, die die Ofotbanen gebaut haben.

Administrasjonsveien 3, 8514 Narvik, +47 76 969650 www.museumnord.no

68.4317, 17.4261

14 FELSRITZUNG

Sehr gut erhaltene Felsritzung von einem Elch oder Rentier in einem kleinen Park mitten in Narvik. Entdeckt in den 1960ern, entstanden vermutlich um 3000–4000 v. Chr.

Folgen Sie dem ausgeschilderten Weg am Ende des Einerveien.

10 Min., 68.4454, 17.4293

15 RENTIER-AKTIVITÄTEN

Verbringen Sie Zeit mit der samischen Familie Njala, die seit Generationen in den Bergen um Narvik Rentiere hütet. Erfahren Sie etwas über die Kultur der Samen, während Sie beim Hüten der Rentiere, beim Markieren der Kälber oder vielleicht sogar bei der Herbstschlachtung helfen. Lernen Sie, wie man ein Rentier mit dem Lasso einfängt! Auch ein traditionelles Mahl kann arrangiert werden.


Njalasouka Adventures, Hesjemoen 6, 8522 Beisfjord, +47 427 63992 www.njalasoukaadventures.no

68.3693, 17.5959

16 ST HANS FEIRING

Das Mittsommerfest Sankthans am 23. Juni wird in ganz Norwegen mit großen Feuern und Umzügen gefeiert. In Narvik gibt es ein Feuer mit herrlichem Blick an der oberen Seilbahnstation (Øvre Fjellheisstasjon) auf dem Narvikfjellet.

Narvikfjellet, 8517 Narvik, +47 76 942799. www.narvikfjellet.no

68.4331, 17.4602

17 BJØRNFJELL

Die Kämpfe in den Bergen um Narvik während des Zweiten Weltkriegs waren grimmig, und die Deutschen erhielten währenddessen Nachschub, der an Fallschirmen abgeworfen wurde. Vielleicht finden Sie noch Überreste davon. Wenn Sie tatsächlich etwas entdecken, machen Sie ein Foto und informieren Sie das Kriegsmuseum in Narvik (siehe 12). Halten Sie Kinder von allem fern, das wie alte Munition aussieht.

Von Narvik auf der E6 nach Osten, dann auf die E10 Richtung Bjørnfjell und Schweden. Rechts hinter der Brücke über den Øvre Jernvatnet auf dem Parkstreifen halten. Ein Schild mit dem Hinweis „Krigsminne“ weist den Weg, und das fragliche Gelände reicht bis zum Ufer des Sees.

68.5087, 17.9454

18 GÁLLOGIEDDI

Faszinierendes Freiluftmuseum der samischen Kultur und Geschichte in einem Küstengebiet mit vielen Sommersiedlungen. Diese wurden von Rentier-Nomaden bewohnt, die ihr Winterquartier in Jukkasjärvi in Schweden (siehe Kiruna, Lappland, Schweden) hatten. Der 2 km lange Kulturpfad beginnt beim Museum, wo es an manchen Tagen auch Veranstaltungen zu Kunsthandwerk und Küche der Samen gibt.

Bedringens vei 9, 8536 Evenes, +47 76 985020. www.vardobaiki.no

68.4968, 16.7019

19 MUSEUM BALLANGEN

Vom 17. Jahrhundert bis 1964 war Ballangen, etwa 40 km südlich von Narvik, das Zentrum des Bergbaus in Nordnorwegen (hauptsächlich Kupfer und Schwefelkies). Das Museum von Ballangen dokumentiert die Geschichte des Bergbaus in der Region sowie Alltag und Kultur im Lauf der Jahrhunderte. Erfahren Sie, wie das Leben in dieser Region war, bevor die Ofotbanen und das Eisenerz Narvik bekannt gemacht haben.

Syllaveien 36, 8540 Ballangen, +47 76 929120. www.museumnord.no

68.3287, 16.7928

20 FREDSKAPELLET

Kapelle, die 1957 im Namen des Friedens wieder aufgebaut wurde, nachdem sie 1940 bei der Schlacht von Narvik zerstört worden war. Umgeben von einem Kriegsgräberfriedhof mit Gefallenen verschiedener Nationen.

Rombaksveien 44, 8517 Narvik

68.4431, 17.4528

21 NORDNORWEGISCHES BOOTSMUSEUM

Faszinierendes maritimes Museum mit der weltgrößten Sammlung an Nordlandbooten, die die Fischer der Region seit Jahrhunderten benutzen, eng verwandt mit den Langschiffen der alten Wikinger. Boote waren für die Küstenbewohner lebenswichtig und galten als das Wertvollste, was man besitzen konnte. Es war nicht nur zum Fischen da, sondern z. B. auch, um die Hebamme zu holen.


Hellarbogen, 9470, Gratangen, +47 77 020370. www.nnfa.no

68.6695, 17.6789

SAMISCHE ESSKULTUR

22 TINJA MOUNTAIN LODGE

Rentierfarm in schroffer Berglandschaft mit Kost und Logis. Die Küche verwendet nur eigene oder selbst gefangene bzw. gesammelte Erzeugnisse, z. B. Moorhühner, Forellen, Pilze, Molte- und andere Beeren. Es gibt sogar selbst gebrautes Bier und selbst gebrannten Schafgarben-Schnaps.

 

Kong Olavs vei, 8517 Narvik, +47 40 60600. www.tinja.no

68.4788, 17.7567

23 PIPPIRA SIIDA

Samische Siedlung, wo man etwas über die Samen erfährt, die das Nomadenleben aufgegeben haben. Im Café wird traditionelle Kost serviert, z. B. Bidos – eine Suppe mit Rentierfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten. Probieren Sie mal, ein Rentier mit dem Lasso einzufangen oder aus Birkenrinde einen Korb zu flechten. Es gibt Hütten, in denen man übernachten kann.

Kalvås, 8540 Ballangen, +47 91 150282. www.pippirasiida.blogspot.no

68.3212, 16.6816

UNTERKUNFT

24 FJELLKYSTEN GUEST HOUSE

Hotel an der Küste in einem ungewöhnlichen Ökohaus, das von der traditionellen Bauweise inspiriert ist. Es ist an einen Hang gebaut, teils unterirdisch, und besitzt das größte Rasendach Norwegens. Die Spezialität der Küche ist Fisch, aber man kann sich auch selbst versorgen. Fantastischer Meerblick.

Fjellkysten, Åbrekka, 9357 Tennevoll, +47 47 924792. www.fjellkysten.com

68.7817, 17.7954

25 TROLLVIKEN LODGE

Lodge in idealer Lage an der Kante des Ofotfjords in der Nähe von Bjervik, die ursprünglich mal eine Fischfarm war. Betrieben wird sie von Narvik Mountain Guides, man kann also gleich ein paar Touren buchen – siehe www.narvikguides.no

Südlich der E10, ca. 6 km südöstlich von Bjervik: Herjangen 290, 8530 Bjerkvik, +47 45 295395. www.trollvikenlodge.no

68.5253, 17.4383


HURTIGRUTEN
Highlights

Bestaunen Sie die Wasserfälle, die an den Seiten des Geirangerfjords herabstürzen.

Meistern Sie die Haarnadelkurven der Serpentinenstraße auf dem Trollstigen.

Kosten Sie Klippfisk, der auf natürliche Weise von Sonne und Wind getrocknet wird.

Feiern Sie die Überquerung des Polarkreises.

Beobachten Sie große Pottwale und unzählige Vogelarten.

Entdecken Sie Legenden und Traditionen der vielen Inseln.

Spüren Sie am Nordkap die Mitternachtssonne im Gesicht.

Erleben Sie, wie sich Klima und Umgebung ändern, wenn Sie sich der russischen Grenze nähern.

Erfahren Sie, wie unterschiedliche Kulturen in dieser rauen Umgebung miteinander leben.

Wenn man an Deck sitzt und die norwegische Küste entlang nach Norden bis zur russischen Grenze fährt, ist man völlig gebannt von der spektakulären Landschaft. Die Route schlängelt sich durch Fjorde und atemberaubende schöne Archipele und macht in abgelegenen Dörfern Halt. Wenn das Schiff in einer Mittsommernacht den Polarkreis überquert, ist alles in das warme Licht der Mitternachtssonne getaucht, und man will unbedingt an Deck bleiben, um alles in sich aufzunehmen.

Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die vielen abgelegenen Fischerinseln vor der wilden 1.255 km langen Küste zwischen dem Haupthandelshafen Bergen und Kirkenes an der russischen Grenze nur mit dem Boot erreichbar. Alle möglichen Dampfer und Segelboote befuhren diese tückische Strecke, doch bei nur 28 Leuchttürmen nördlich von Trondheim, war es nachts zu gefährlich, weshalb es eine lange Reise war. Um die Kommunikation mit den abgeschiedenen Gemeinden zu verbessern, bot die norwegische Regierung der Firma Hurtigruten 1893 einen Vertrag für einen Linienverkehr an. Obwohl die Hurtigruten-Schiffe immer noch Fracht transportieren, wenn sie eine der weltweit schönsten und dramatischsten Küsten entlangfahren, gilt das Hauptaugenmerk inzwischen dem Komfort der Passagiere.

Die Fahrt von Bergen nach Kirkenes und zurück dauert 12 Tage und ist sehr beliebt – auf der Rückfahrt sieht man die Küstenabschnitte, an denen man auf der Hinfahrt nachts vorbeigefahren ist. Da die Schiffe täglich von jedem Anlaufhafen in beide Richtungen fahren, kann man jederzeit von Bord gehen und wieder einsteigen und auch an Land campen, statt eine Kabine zu mieten. Die Mitreisenden sind eine Mischung aus Einheimischen, die die Linie als Fähre benutzen, und „Kreuzfahrt“-Touristen. Für Letztere gibt es an Bord jedes Schiffes einen Mitarbeiter, der bei der Buchung diverser organisierter Ausflüge in den verschiedenen Häfen behilflich ist.

Der Name Hurtigruten – wörtlich „schnelle Route“ – bezieht sich auf den ursprünglichen Transport von Post und Passagieren in den Anfangstagen. Doch seien Sie versichert, obwohl seit damals alles schneller und effektiver geworden ist, fühlt man sich hier nie gehetzt.

DIE HURTIGRUTEN-ROUTE

1 BERGEN

Die alte Hansestadt ist der südlichste Hafen der Hurtigruten-Strecke und das Hafenviertel Bryggen mit seinen mittelalterlichen Holzhäusern UNESCO-Weltkulturerbe. Nehmen Sie in der Nähe des Hafens die Standseilbahn Fløibanen auf den Gipfel des Fløybergs. Von hier hat man einen spektakulären Panoramablick über die Stadt und die Inseln, das Meer und die Berge. Bis zum 19. Jahrhundert war Bergen das Handelszentrum Norwegens und größer als die Hauptstadt Oslo. Man nennt die Stadt auch das „Tor zu den Fjorden“, und viele Fjordfahrten der Hurtigruten-Schiffe starten hier (sehr zu empfehlen sind Hardangerfjord und Sognefjord). Von Bergen geht es zunächst in den Hjeltefjord, vermutlich dieselbe Route, die die Wikinger nahmen, als sie um 800 die Shetlandinseln eroberten.

60.3922, 5.3107

2 FLORØ

Norwegens westlichste Stadt war über Jahrhunderte eine Hochburg des Schiffsbaus, dann der Fischzucht und ist jüngst Versorgungshafen der vorgelagerten Ölindustrie. Nach Florø geht es vorbei an Vingen, wo sich mit über 2.000 Bildern eines der größten Felder mit Felszeichnungen Nordeuropas befindet. Im Westen ragt der Gipfel des Hornelen auf, wo sich laut Legende zur Sommersonnenwende und an Weihnachten die Hexen versammeln, um mit dem Teufel zu tanzen. Kurz vor der Ankunft in Måløy überquert das Schiff die Mündung des Nordfjords, der sich landeinwärts bis zum Jostedalsbreen erstreckt, dem größten Gletscher des europäischen Festlandes.

61.6017, 5.0258

3 MÅLØY

Fischerhafen im Süden der Insel Vågsøy, der durch eine lange Brücke mit dem Festland verbunden ist. An der Küste gibt es vier Leuchttürme in spektakulärer Lage, einen der schönsten Strände Norwegens und den Kannesteinen – einen pilzförmigen Felsen, den das Meer im Lauf der Jahrhunderte geformt hat.

61.9391, 5.1222

4 TORVIK

Kleines Dorf auf der Insel Leinøya in einem der wichtigsten Fischfang- und Fischzuchtgebiete Norwegens. Schöne, raue Landschaft mit zahlreichen Gletschern, Wasserfällen und Nationalparks. Die Nachbarinsel Runde beheimatet 240 verschiedene Seevogelarten, und über 500.000 Vögel nisten dort jedes Jahr. Hinter Torvik kommen die Sunnmørsalpene (die Sunnmøre Alpen), die allgemein als der spektakulärste Gebirgszug Norwegens gelten. Die schneebedeckten Gipfel sind im Sommer bei Wanderern, im Winter bei Skifahrern beliebt.

62.3368, 5.7283

5 ÅLESUND

Stadt mit Märchenfeeling, die 1904 nach einem verheerenden Brand im Jugendstil wiederaufgebaut wurde. Der Aksla überblickt die Stadt, und der Weg zum Gipfel bietet eine fantastische Aussicht auf die Inseln und die Sunnmøre Alpen. Ein Stück landeinwärts findet man die Trollstigen (Trollstraße) – eine dramatische Serpentinenstraße. Die spektakulären Haarnadelkurven sind alle benannt, häufig nach dem verantwortlichen Vorarbeiter des Straßenabschnitts. Neben und unter der Straße rauscht der ebenso beeindruckende Wasserfall. Nichts für schwache Nerven!

62.4756, 6.1529

6 GEIRANGER

Der Geirangerfjord wird oft als schönster Fjord Norwegens bezeichnet und ist UNESCO-Weltnaturerbe. Im Sommer machen die Hurtigruten-Schiffe im kleinen Dörfchen Geiranger am Kopfende des Fjords Halt, und man kann an Land gehen. Das blaue Wasser des Geirangerfjords ist ca. 300 m tief, und aus den umliegenden Bergen stürzen zahlreiche spektakuläre Wasserfälle hinein. Brudesløret (der Brautschleier) und De Syv Søstrene (die sieben Schwestern) sind die berühmtesten, und man hat vom Schiff aus auf beide einen guten Blick.

62.1035, 7.2028

7 MOLDE

Kleine Küstenstadt und Hafen in wundervoller Landschaft und Heimat eines der größten Volkskundemuseen Norwegens. Ein Großteil der Stadt wurde bei deutschen Luftangriffen zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Ein 8,3 km langer dramatischer Abschnitt zwischen Molde und Kristiansund, genannt Atlanterhavsveien (Atlantikstraße), gilt als eine der schönsten Panoramastraßen, und viele Autohersteller drehen hier ihre Werbespots. Die Aneinanderreihung von Dämmen, Viadukten und Brücken verknüpft mehrere kleine Inseln und Schären, um die Insel Averøy mit dem Festland und der Halbinsel Romsdalshalvøya zu verbinden.

 

62.7363, 7.1669

8 KRISTIANSUND

Fischerhafen auf vier Inseln, dessen Wohlstand auf getrocknetem, gesalzenem Dorsch gründet, auch bekannt als Klippfisk (Klippfisch), weil er von den Klippen gehängt wurde, um in Wind und Sonne zu trocken. Kleine Passagierfähren bringen Besucher von Insel zu Insel. Besonders interessant ist die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und gut erhaltenen Holzhäusern.

63.1147, 7.7367

9 TRONDHEIM

Bevor es in den Trondheimfjord geht, fährt das Schiff am Leuchtturm Kjeungskjær vorbei, der auf einer winzig kleinen Schäre sitzt. Er ist nicht mehr bemannt, aber man kann die ehemalige Wohnung des Leuchtturmwärters mieten. Trondheim hat viele interessante alte Holzhäuser, manche in schmalen mittelalterlichen Gassen, andere an breiten Boulevards, die im 17. Jahrhundert gebaut wurden, um die Ausbreitung von Feuern zu verhindern. Die Kirche aus dem Jahr 1070 ist letztes Pilgerziel des St. Olavswegs (siehe Åre, Schweden).

63.4426, 10.4068

10 RØRVIK

Stadt in perfekter Lage, um von dort die Tausende Inseln und Schären des Vikna-Archipels zu erkunden, mit mildem maritimen Klima, in dem Pflaumen- und Apfelbäume gedeihen. Das Schiff fährt am Torghatten vorbei, einem ungewöhnlichen Granitberg mit einem großen Loch in der Mitte, zu dem es eine schöne Sage gibt. Von Lekamøya verschmäht, schoss der Troll Hestmannen einen Pfeil auf das junge Mädchen, doch der König warf seinen Hut dazwischen, und der Pfeil ging hindurch. Als die Sonne aufging, wurden sie alle zu Stein, auch der Hut.


64.8604, 11.2390

11 BRØNNØYSUND

Brønnøysund liegt auf einer schmalen Halbinsel in der geografischen Mitte zwischen Nordkap und Lindesnes, in einer Landschaft mit sämtlichen klassischen norwegischen Zutaten – Meer, Inseln, Fjorde, Berge, Seen, Wildflüsse und Wasserfälle. Eine der hiesigen Einnahmequellen ist seit mehr als 1.500 Jahren die nachhaltige Produktion von Eiderdaunen. Die Brustfedern werden aus den Eiderentennestern gesammelt und durch Heu ersetzt.


65.4756, 12.2106

12 SANDNESSJØEN

Zwischen Brønnøysund und dem Inselhafen Sandnessjøen liegt einer der schönsten Küstenabschnitte der Welt. Das Schiff fährt vorbei an der Insel Alsta und De Syv Søstre (den sieben Schwestern) – eine Gebirgskette mit sieben Gipfeln, die so nah beieinander sind, dass man sie alle an einem Tag schafft. Laut Legende handelt es sich um weibliche Trolle, die zu Stein geworden sind.

66.0237, 12.6372

13 NESNA

Nach einem kurzen Aufenthalt in Nesna erblickt man die weiße Zunge des mächtigen Svartisen-Gletschers. Vor ein paar Jahrhunderten reichten die Gletscher der Region noch bis zum Meer, doch der Klimawandel beschleunigt ihren Rückzug. Bei 66° 33” nördlicher Breite, wenn das Schiff den Polarkreis überquert, scheint die Sonne im Sommer 24 Std. am Tag. Ein großer Globus auf der Insel Vikingen markiert den Punkt, und es darf mit Feierlichkeiten an Bord gerechnet werden.

66.2003, 13.0085

14 ØRNES

Das Küstendorf kurz über dem Polarkreis mit einem vorgelagerten Archipel aus über 700 Inseln und Schären markiert das Ende des Küstenabschnitts namens Helgelandskysten. Am Hafen steht die romantische Kjærlighetsbenken (Liebesbank), auf der man mit seiner Liebsten sitzen kann, oder man bringt ein Schloss an und wirft den Schlüssel ins Meer.

66.8689, 13.7034

15 BODØ

Größte Stadt der Region Nordland, gegründet 1816 als Handelszentrum und oft das Tor zum wahren Norden genannt. Saltstraumen, der beeindruckende Gezeitenstrom im Südosten der Stadt, ist mit einer Geschwindigkeit von bis zu 22 Knoten der stärkste der Welt. Von Bodø fährt das Schiff nach Vestfjorden, kein echter Fjord, sondern eher ein Meeresarm zwischen den Lofoten und dem norwegischen Festland und von großer Bedeutung für den Kabeljaufang (siehe Lofoten S. 42). Wenn man sich dem Archipel nähert, scheint die Silhouette der Lofotenwand wie eine einzige, ungebrochene Linie aus dem Meer aufzutauchen.

67.2892, 14.3959

16 STAMSUND

Fischerdorf im Süden der Insel Vestvågøy in den Lofoten. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier die ersten erfolgreichen Überfälle britischer und norwegischer Kommandos auf die von Nazis besetzten Gebiete. Sie kehrten mit Gefangenen und norwegischen Freiwilligen sowie dem Code-Buch für eine Enigma und ein paar ihrer Walzen zurück. Von hier fährt das Schiff Richtung Osten am spektakulären Südrand der Lofoten entlang.

68.1214, 13.8411

17 SVOLVÆR

Die Hauptstadt der Lofoten lebt von Fischfang und Tourismus. Das Schiff fährt auch durch den nahegelegenen Trollfjord (siehe Lofoten S. 44).

68.2307, 14.5666

18 STOKMARKNES

In dieser kleinen Siedlung im Norden der Insel Hadseløya befindet sich die Zentrale der Hurtigruten-Linie. Das Museum erzählt die faszinierende Geschichte von der Gründung 1893 bis heute. Neben dem Museum liegt der alte Küstendampfer MS Finnmarken (Baujahr 1956) auf dem Trockenen. Ein neues Schiff mit demselben Namen wurde 2001 zu Wasser gelassen.

68.5702, 14.9080

19 SORTLAND

Risøyrenna (der Risøy-Kanal), ein flacher Sund, der bei Ebbe zu Pferd durchquert werden konnte, wurde 1922 zur Schiffsstraße ausgebaggert und verbreitert. Der tiefe Kanal ermöglicht es den Hurtigruten-Schiffen, in Sortland anzulegen. Zur Jahrtausendwende beschloss das Städtchen, blau zu werden, und hat dieses Farbschema seither mithilfe von Künstlern und Gemeinde fortgesetzt. Sehr skurril!

68.6987, 15.4207

20 RISØYHAMN

Winziges Dorf auf der Insel Andøya und trotz seiner Größe Station auf der Hurtigruten-Strecke. In der Nähe gibt es zahlreiche Seevogekolonien, darunter auch eine mit mehr als 160.000 Papageientauchern. In den Minen bei Ramså hat man vollständige Skelette von Ichthyosauriern gefunden, und in der Nähe von Risøyhamn gibt es diverse Grabhügel und die Überreste einer Siedlung aus der Eisenzeit. Halten Sie Ausschau nach Pottwalen.

68.7988, 16.5481

21 HARSTAD

Hafen und Stadt auf Hinnøya, der größten Insel Norwegens, auf der jedes Jahr im Juni das Nordnorwegen-Festival stattfindet – eine bunte Mischung aus regionaler und internationaler Livemusik. Jüngste archäologische Ausgrabungen (u. a. eine Bronzeaxt und eine Halskette) deuten auf eine ausgeprägte Kultur in der Bronzezeit. Harstad war eine Wikingerhochburg, und der Name leitet sich wahrscheinlich vom altnordischen Wort Harðarstaðir ab – eine Kombination aus dem Männernamen Hörðr und staðir, was Gehöft oder Bauernhof bedeutet.

68.7988, 16.5481

22 FINNSNES

Kleine Stadt auf dem Festland neben der Brücke zur Insel Senja, wo sich der Nationalpark Ånderdalen befindet. Dieser 1970 zum Naturschutzgebiet erklärte Küstenabschnitt beherbergt diverse Biotope, wie z. B. Pinien- und Birkenwald. Man findet dort Robben, Otter, Elche und Rentiere sowie viele bunte Bergblumenarten.

69.2290, 17.9733

23 TROMSØ

Einst Ausgangspunkt für Polarexpeditionen, über die man etwas im Polarmuseum am Hafen erfahren kann. Das sogenannte „Paris des Nordens“ ist reich an Kultur und Geschichte und liegt vor einer majestätischen Bergkulisse. Nehmen Sie die Fjellheisen-Seilbahn zum Gipfel des Fløyfjellet und genießen Sie die atemberaubende Aussicht. Das Museum der Universität von Tromsø erklärt Kultur und Natur der Region, mit Fokus auf die indigenen Samen. Nach Tromsø folgt der dramatische Anblick der Lyngsalpene (Lyngen-Alpen) – eine Gebirgskette, die steil ins Meer abfällt. Im Winter kann man einen ungewöhnlichen Skiausflug ins Hinterland unternehmen. Man kommt vom Meer und klettert auf einen der Gipfel, bevor man auf Skiern zum Boot zurückkehrt.

69.6484, 18.9629

24 SKJERVØY

Inseldorf an einem wilden, abgelegenen Küstenabschnitt, wo man hauptsächlich von Fischfang und Fischzucht lebt. 1896 war dies der erste Anlaufhafen für die MS Fram nach Fridtjof Nansens missglückter Expedition zum geografischen Nordpol. Nansen und sein Hundeschlittenführer Hjalmar Johansen waren eine Woche zuvor allein in Vardø eingetroffen, und ganz Norwegen erwartete gespannt die Rückkehr des Schiffs und seiner Crew.

70.0352, 20.9826

25 ØKSFJORD

Fischerdorf und erster Anlaufhafen in der Region Finnmark. Bunte angemalte Häuser hängen dramatisch am Berghang, und an klaren Tagen kann man den Øksfjordjøkulen sehen, einen der größten Gletscher Norwegens und der einzige auf dem norwegischen Festland, der direkt ins Meer „kalbt“. Man erzählt sich, dass ein Anwalt aus Tromsø (der schlecht Englisch sprach) die Jagdrechte für nur $2.000 an einen reichen Engländer verkauft hat.

70.2379, 22.3492

26 HAMMERFEST

Mit 70°7” nördlicher Breite erhebt Hammerfest Anspruch auf den Titel der nördlichsten Stadt der Welt, und obwohl es ungefähr auf demselben Breitengrad liegt wie Nordalaska und Sibirien gibt es keinen Dauerfrostboden. Als Fischerhafen betreibt die Stadt traditionell Handel an der russischen Küste. Viele Grabstätten aus der Steinzeit zeigen, dass die Gegend schon lange besiedelt ist. Der Name Hammerfest stammt vom altnordischen hamarr, was „steiler Berghang“ bedeutet, und fest, „festmachen“ (von Booten).

70.6642, 23.6837

27 HAVØYSUND

Fischergemeinde auf einer einsamen Insel in der Barentssee mit bunten Häusern, zumeist aus der Nachkriegszeit, die typisch für die kleinen Fischerdörfer der Region sind. Die meisten der älteren Häuser wurden am Kriegsende von den Deutschen auf dem Rückzug vor der Roten Armee niedergebrannt. Auf der vorgelagerten Felseninsel Hjelmsøystauren gibt es die am dichtesten besiedelte Vogelkolonie Europas: Dreizehenmöwen, Trottellummen und Tordalke nisten unter anderem hier. Zwischen 1740 und 1917 war die Gegend auch ein wichtiger Handelsplatz für russische Pomoren – Siedler vom Weißen Meer und der Kola-Halbinsel.

70.9948, 24.6863

28 HONNINGSVÅG

In der Nähe der Stadt Honningsvåg, aber nicht direkt auf der Hurtigruten-Strecke, liegt das Nordkap (71°10”21”), der nördlichste Punkt des europäischen Festlands. Es wurde 1553 von drei englischen Schiffen auf der Suche nach dem Nördlichen Seeweg entdeckt: Zwei kehrten nie zurück, und die Besatzung des dritten taufte es Nordkap. Es ist ein Felsplateau hoch über dem Meer mit einem Globus als Wahrzeichen. Im Frühling kann man erleben, wie die norwegische Armee etwa 3.800 Rentiere mit einem Landungsboot vom Festland auf die Insel Magerøya transportiert, aber spannender ist es im Herbst, wenn die Tiere und ihre Kälber die 1,8 km zu ihrer Winterweidefläche zurückschwimmen.

70.9816, 25.9682

29 KJØLLEFJORD

Das große Fischerdorf an der Westküste der Nordkinnhalbinsel liegt am Kopfende des Kjøllefjords, der in den wesentlich größeren Laksefjord mündet. Jedes Jahr treiben mehrere samische Familien ihre Rentiere auf die Sommerweiden in der Gegend. Nach Kjøllefjord fährt das Schiff an der prächtigen Finnkirka vorbei – einem dramatischen Felsen, der aussieht wie eine Kathedrale und einst ein Opferplatz der Samen war. Die Fischer machten hier Halt, wenn sie den Fjord verließen, und beteten für gutes Wetter, und bei ihrer Rückkehr bedankten sie sich hier für die sichere Fahrt. Wenn die Hurtigruten-Schiffe nachts vorbeifahren, ist die Finnkirka beleuchtet.

70.9489, 27.3364

30 MEHAMN

Der nördlichste Hafen der Route liegt im Norden der Nordkinnhalbinsel. 1903 gab es hier auf der großen Walfangstation einen Aufstand, bekannt als Mehamn-Rebellion. Die Fischer machten den Walfang verantwortlich für ihre schlechten Fänge, weil sie glaubten, die Wale trieben die Fische zum Ufer. Als der Leiter der Station sich weigerte, einem Fischerboot in Seenot zu helfen, gingen die Fischer auf die Barrikaden, und bis das Militär eintraf, war die Walfangstation völlig zerstört. Manche der Täter erhielten milde Strafen, und im Jahr darauf gewann die Arbeiterpartei, die sich für den Schutz der Wale stark gemacht hatte, erstmals Sitze im norwegischen Parlament. Diese ersten vier Parlamentsmitglieder der Arbeiterpartei kamen aus dem Norden und brachten ein Gesetz zum Schutz der Wale in den Regionen Finnmark, Nordland und Troms auf den Weg.

71.0414, 27.8438

31 BERLEVÅG

An der Mündung des Tanafjords passiert das Schiff den Tanahorn, ein heiliger Berg der Samen, der 270 m aus dem Wasser ragt. Kurz darauf erreicht es Berlevåg, ein großes Fischerdorf mit diversen Fischfabriken. Ein Museum dokumentiert die Geschichte der Gemeinde, mit Fokus auf den Bau des Hafendamms über einen Zeitraum von 70 Jahren. Auf einem Hochplateau ganz in der Nähe befindet sich der Nationalpark Varangerhalvøya, ein eigenständiges alpines Ökosystem mit Rentieren, Vielfraßen und Polarfüchsen. Nach dem Verlassen des Hafens fährt man an einem der markantesten Leuchttürme der Hurtigruten-Strecke vorbei, auf einem schmalen Landstreifen, der in die Barentssee ragt. Der Leuchtturm Kjølnes beherbergte einst vier Familien, ist inzwischen jedoch voll automatisiert.