Übungsbuch zu den Bestellungen beim Universum

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Wann es besonders
schlecht klappt

Wenn Bestellungen beim Universum nicht klappen, kann es an folgenden Themen liegen:

• Unbewusste Verhaltensmuster und alte Prägungen verhindern, dass sich meine Wünsche erfüllen können.

• Ich habe das Gefühl, das Bestellte unbedingt zu brauchen, und halte angstvoll an dieser Vorstellung fest. Dann verhindert die Angst jeden Energiefluss und damit die Möglichkeit zur Verwirklichung. Dies passiert auch, wenn überzogenes Sicherheitsdenken oder Geltungsbedürfnis im Spiel sind, bei Vermeidungsstrategien oder wenn man die eigenen Gefühle nicht wahrnehmen will.

• Ich finde den richtigen Ton oder den richtigen Moment nicht, um beim Universum zu bestellen.

• Ich richte meine Aufmerksamkeit zu oft auf Dinge, die ich vermeiden will, statt auf das, was ich erreichen will. Da Energie der Aufmerksamkeit folgt, ziehe ich damit genau das an, was ich nicht haben möchte.

• Meine inneren Filter filtern mir nur die Probleme im Leben heraus und sorgen dafür, dass ich die besten Gelegenheiten übersehe.

• Ich liebe mich selbst nicht. Klingt für manche unbedeutend, ist aber einer der wichtigsten Gründe dafür, warum Bestellungen nicht ausgeliefert werden.

• Andere Menschen empfinden meine Art als anstrengend und brauchen eine Pause, nachdem sie mit mir etwas unternommen haben (siehe Selbstliebe-Übung weiter hinten im Buch).

• Meine Gedanken sind zu wenig lichtvoll.

• Mir fehlt es an Vertrauen.

• Mir mangelt es an Kreativität und Spontaneität.

• Angst, Druck und Stress killen meine Intuition.

• Ich habe die Energiebahnen in meinem Körper so lange nicht benutzt, dass sie verkümmert sind.

• Ich visualisiere unbewusst eine ungünstige Zukunft.

• Ich kenne das Wort »Feinwahrnehmung« nur vom Hörensagen und habe keinen blassen Schimmer, wie sich das anfühlt.

• Mein Ego und mein Verstand plappern zu viel. Ich weiß nicht, wie ich sie zur Ruhe bringen soll, und kenne eigentlich meine eigenen Herzenswünsche gar nicht.

• Ich möchte keinerlei Verantwortung für mein Leben und für das, was mir bisher widerfahren ist, übernehmen.

• Ich habe keine Übung darin, regelmäßig über mich zu reflektieren, und kann das Außen nicht als Spiegel meines Inneren betrachten.

• Ich bin zu sehr auf Äußerlichkeiten und äußere Aktionen fixiert und richte meinen Blick zu wenig nach innen.

• Ich bin aus Versehen in einen Zustand geschlittert, in dem ich mein Unglücklichkeit fast ein bisschen kultiviere und pflege.

• Ich setze meine Wünsche und Ziele im Leben zu niedrig an.

• Meine Verbindung zum universellen Geist ist zu schwach.

Übungen

Unbewusste Muster und alte Prägungen

Wir haben gelernt, nicht an unsere Schöpferkraft zu glauben und die Vorstellung sogar als naiv und absurd einzustufen. Kein Wunder, wenn das Umschalten mitunter nicht ganz so leichtfällt.

Wir möchten unserem Unterbewusstsein also etwas Neues beibringen. Wie machen wir das? Zum einen wissen wir, dass wir vor dem Einschlafen und kurz nach dem Aufwachen besonders empfänglich für Neuprogrammierungen sind. Im entspannten Zustand und um den Schlafzustand herum befinden wir uns im gleichen Gehirnwellenbereich wie in der Kindheit, und dass Kinder besonders aufnahmefähig sind und schnell lernen, ist bekannt. Trotzdem brauchen wir uns nicht einreden zu lassen, was Hänschen nicht gelernt habe, würde Hans nimmermehr lernen. Wenn Hans nur richtig motiviert ist und das Lernen mit Entspannungsübungen und der gleich folgenden Übung kombiniert, dann kann er immer noch ganz wunderbar lernen, was immer er möchte. Und Hansine genauso.

Die Suggestopädie ist eine neue Lehrmethode. Suggestopäden berichten, dass nur sieben Prozent der Menschen fähig sind, allein durch Zuhören etwas zu lernen. Wenn visuelle Eindrücke hinzukommen, sollen es um die 30 Prozent sein, die auf diese Weise lernen. Das macht immer noch mehr als 50 Prozent der Menschen, die sich durch solche Lehrmethoden gar nichts merken können. Hinzu kommt, dass kein Mensch unter Leistungsdruck und Stress oder mit Ängsten im Rücken lernen kann. Dies erwähnt übrigens auch Joachim Bauer in seinem Spiegelneuronen-Buch. Er beschreibt, dass der Spiegelungseffekt der Spiegelneuronen unter Stress, Druck und Angst gänzlich aussetzt und die Lernfähigkeit blockiert ist. Am genauesten formuliert es Prof. Spitzer in seinen diversen Publikationen.

Im Klartext formuliert heißt dies nichts anderes, als dass deutsche Schulen effektive Lernverhinderungsanstalten sind. Besonders insofern, als die Pisa-Studie hierzulande so umgesetzt wird, dass noch mehr Druck verbreitet und das Lernen so noch mehr verhindert wird.

Dabei bräuchten wir gar nicht weit über den Zaun zu schauen, um uns abzugucken, wie es besser geht. Ganz Skandinavien macht uns dies vor. »Auf den Start kommt es an«, lautet dort die Devise, und die Vorschule wird von einem Team aus ausgebildeten Pädagogen, Psychologen und Therapeuten geleitet, wobei auf 10 bis 15 Kinder drei hochqualifizierte Betreuer kommen – hierzulande unvorstellbar. Diese Betreuer ermutigen das Kind durch Übungen, Spiele und Bildtafeln, sich selbst und seine eigenen Gefühle besser kennen und einschätzen zu lernen. Schließlich soll es im späteren Leben die richtige Berufswahl treffen. Das kann es nur, wenn es sich selbst authentisch wahrnimmt und weiß, was ihm Spaß macht.

Die Kinder sollen mit Freude sich selbst und ihre Fähigkeiten entdecken. Daher gibt es in den skandinavischen Gesamtschulen bis zur achten Klasse keine Noten! Jedes Kind wird außerdem ermutigt, sich besonders den Fächern zuzuwenden, die es interessieren. Keiner muss also genauso viel Mathe pauken wie das Mathegenie der Klasse, wenn er viel lieber Englisch lernt. Jeder darf seine individuellen Stärken und Interessen weiter ausbauen.

Das kommt dem einen oder anderen bekannt vor. Klingt stark nach Montessori. »Aber da lernt doch keiner was, wenn er nicht muss«, sind deutsche Standardbefürchtungen dazu. »Schafft da je einer das Abi?« lautet die nächste skeptische Frage von deutschen Eltern.

Anschnallen und festhalten, kann ich nur sagen. In Finnland beginnen trotz oder vielmehr wegen des Schulsystems 72 Prozent aller Schüler ein Universitätsstudium. Das heißt, 72 Prozent lernen nach der Gesamtschule aus eigener Motivation heraus weiter. Und das dann mit nur noch ganz wenigen Lehrern. Denn wenn man bis dahin nicht gelernt hat zu lernen, ist es sowieso zu spät, sagen sich die Skandinavier und sparen die Lehrkräfte, die sie in die Vorschule investieren, bei den oberen Klassen wieder ein. Und der Erfolg gibt ihnen recht.3

Au weia, da kann Deutschland mit seinen Lernverhinderungsanstalten bei Weitem nicht mithalten. In Deutschland beginnen über 50 Prozent zu studieren, und dabei ist dann auch noch die Abbrecherquote besonders hoch. An unseren Schulen werden Menschen herangezüchtet, die sich selbst und ihre Neigungen nicht kennen und sich selbst nicht lieben.

Zurück zu unserem Unterbewusstsein, dem wir nun ebenfalls etwas Neues beibringen wollen. Wir wissen bereits, dass wir mit Freude und Spaß am besten lernen. Die Suggestopädie haben wir weiter oben jedoch noch nicht ganz bis zu Ende verfolgt. Nur durch akustischen oder optischen Input lernen die wenigsten. Wodurch lernen wir denn dann? Durch eigene, mit dem Lehrinhalt verbundene Handlungen, Bewegungen und Gefühle.

Es gibt Wochenendkurse, in denen die Methoden der Suggestopädie gelehrt werden. Die Teilnehmer bekommen beispielsweise ein Gedicht vorgesetzt oder – noch schlimmer – eine Liste mit 20 Fachbegriffen aus dem Versicherungswesen. Jeder soll schätzen, wie lange er braucht, um beides auswendig zu lernen. Meist mit entsetztem Stöhnen verbunden, betragen die Schätzungen zwischen einer und mehreren Stunden. Tatsächlich aber haben dann alle mit viel Spaß und Lachen beides in je zehn Minuten perfekt auswendig gelernt. Wie das?

Der Suggestopäde macht sowohl aus dem Gedicht als auch aus der Fachbegriffsliste kleine Theaterstücke und lässt die ganze Gruppe die Stücke tanzen, singen und aufführen. Das dauert mit ein bisschen Kreativität zehn Minuten, und die 20 Fachbegriffe sitzen für die nächsten Monate oder gar Jahre ohne weitere Anstrengung.

So etwas Ähnliches tun wir jetzt auch.

ÜBUNG

Welche neuen Glaubenssätze oder Muster möchtest du in deinem Unterbewusstsein verankern? Mach dir Notizen und finde einen kleinen lustigen Reim oder einen Satz dazu, den du dir leicht merken kannst. Zur Anregung hier ein paar Beispiele von Teilnehmern meiner Seminare:

• »Ansteckend gesund, so lautet der Befund.«

• »Selbst noch die Zähne sind erneuert, alles Kranke wird gefeuert.«

• »Ein guter Freund sein und gute Freunde haben, das sind die größten Gaben.«

• »Immer im Gleichgewicht, mit einem Lächeln im Gesicht.«

• Ein Kind dichtete: »Leicht wie eine Feder lernt doch jeder.«

• Weil ich mir selbst ein liebevoller Partner bin, zieht es auch dauerhaft einen solchen zu mir hin.«

• Es regnet in meine Welt seeeeehr viel Geld.«

Nun zum Sketch: Optimal dafür ist ein Ganzkörperspiegel oder sonst der größte im Haushalt verfügbare Spiegel. Oder du machst es gemeinsam mit Freunden. Im Seminar basteln wir uns diese Sketche in Fünfergruppen zusammen. Dann sieht jeder vier andere Seminarteilnehmer sein »Stück« vorführen, da immer die ganze Gruppe gemeinsam die Sketche von jedem einzelnen umsetzt. Damit sind die anderen der Spiegel für uns.

 

Du stellst dich also vor einen Spiegel und überlegst dir eine Bewegung oder einen kleinen Sketch, mit dem du deinen Satz ausdrücken kannst. Etwas, das du dir gut merken kannst und das den Inhalt der Botschaft gut darstellt. Dann tanzt, singst, hüpfst und springst du vor dem Spiegel dein neues Muster und prägst es dir so bestmöglich ein. Du hast damit Hören, Sehen, Bewegung, Handlung und spielerische Entspannung (Tanzen, Singen) in dein Lernthema integriert. Versuch mal, das wieder zu vergessen. Klappt nicht! Gut, oder?

Die Frage ist lediglich, was du dir am nächsten Morgen und dem Morgen der nächsten Woche vor demselben Spiegel vortanzt. Hoffentlich nicht den Augen-auf-Halbmast-ich-fühl-mich-als-hätte-mich-einer-mit-dem-Hammer-geweckt-ist-schon-wieder-ein-neuer-Tag-da-wie-furchtbar-Tanz!?

Du wirst die Botschaft eines liebevoll und kreativ gestalteten Sketches selbst nach einmaliger Aufführung nie wieder vergessen, denn so ein Sketch entspricht unserer natürlichen Art zu lernen. Aber bis das Unterbewusstsein die Inhalte des Sketches als Standardeinstellung übernimmt, wird es meistens ein Weilchen dauern. Je stärker du mit all deinen Sinne und deinem Gefühl bei der Übung bist, desto schneller geht‘s.

Aber wenn du morgens aufwachst und das erste Gefühl, das automatisch auftaucht, das aus dem Sketch ist, dann weißt du, es ist zur Standardeinstellung geworden. Bis dahin kannst du deinen Sketch jeden Morgen und jeden Abend vor dem Spiegel aufführen. Selbst wenn es nur 30 Sekunden dauert, dir deine gedichtete Zeile beispielsweise dreimal vorzusingen und zu tanzen: Sei einfach ganz dabei, dann wird die Botschaft immer selbstverständlicher für dein Unterbewusstsein.

3) Über das skandinavische Schulsystem gibt es eine wunderbare Video-Dokumentation von Reinhard Kahl mit dem Titel: Spitze – Schulen am Wendekreis der Pädagogik. Erhältlich über www.reinhardkahl.de und www.archiv-der-zukunft.de


Energie folgt der Aufmerksamkeit

Worauf richtest du im Laufe des Tages überwiegend deine Aufmerksamkeit? Auf Mangel und unerfreuliche Dinge oder deutlich mehr auf die vielen kleinen Geschenke des Lebens und die erfreulichen Aspekte? Bist du dir dessen bewusst, dass früher noch nicht einmal Könige und Kaiser fließendes Wasser, eine Zentralheizung und elektrisches Licht hatten? Geschweige denn Fernseher, Waschmaschinen und Autos. Du lebst besser als der letzte Kaiser von China. Bist du dankbar dafür? Oder bist du sauer, weil dein Bad nicht schön genug gekachelt ist?

Clemens Maria Mohr (der schon einmal erwähnte Trainer- und Autorenkollege) beschreibt die Kraft der Aufmerksamkeit in einem wunderbaren Beispiel: Stell dir eine 100 Meter breite Ski-Piste vor, flach abfallend, perfekter Neuschnee, schön platt gewalzt. Oben steht ein Ski-Anfänger und in der Mitte der Piste ein einziger Baum. Ängstlich starrt der Anfänger den Baum an. Wird er es schaffen, drumherum zu fahren? Trotz 50 Metern Platz auf beiden Seiten und obwohl er noch keinerlei Ahnung davon hat, wie man Kurven richtig fährt, steuert ein geheimer Mechanismus die Feinmotorik unseres blutigen Anfängers, und er schafft es: Er rammt den Baum! Das ist das Gesetz der Aufmerksamkeit.

Es ist dringend erforderlich, seine Aufmerksamkeit im Leben überwiegend auf die Dinge zu richten, die man erreichen möchte, statt auf die, die man nicht erreichen möchte. Auch diese Regel gilt natürlich innerhalb lebensförderlicher und realistischer Grenzen. Wenn die Piste nur drei Meter breit ist mit steilen Abhängen auf beiden Seiten, dann kann es von Nutzen sein, sowohl dem Baum als auch dem Weg drumherum eine gewisse Aufmerksamkeit zu zollen. Sonst brettert man vielleicht messerscharf dran vorbei, knallt sich aber einen dicken Zweig ins Gesicht, weil man nur ja nicht hinschauen wollte. Das hat dann nichts mehr mit spirituellen Weisheitslehren zu tun, sondern eher mit einfältiger Verdrängung.

Ich weiß, dir fällt schon wieder eine Frage ein: Der Unterschied zwischen den beiden Beispielen war jetzt sehr deutlich und sehr einfach. Was ist, wenn es weniger deutlich ist, wenn beispielsweise die Piste zehn Meter breit und der Baum eine fünf Meter breite Tanne ist? Oder anders gefragt: Wo ist die Grenze zwischen sinnvoller Aufmerksamkeitslenkung auf das Positive und einfältiger Verdrängung?

Einfache Antwort: Man befrage den hierzu von der Schöpfung persönlich im Menschen installierten gesunden Menschenverstand, gemischt mit dem persönlichen Wohlfühlgefühl. Überlege, was sinnvoll erscheint, stell dir bei Zweifeln verschiedene Handlungsversionen vor deinem inneren Auge vor und achte darauf, was sich besser anfühlt. Auch der Verstand ist göttlich (siehe das Kapitel: Übung zur Aktivierung der universellen Intelligenz in uns) und somit nicht zu verwerfen. »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott«, heißt es im Volksmund. »Nutze deine göttlich-universellen Gaben, und dir werden weitere dazugegeben«, lässt sich in manchen religiösen und vielen spirituellen Lehren vernehmen.

»Göttliche Gaben« sind alle Fähigkeiten, die du hast. Putze das Gemüse, schneide es klein und hau die Soße drauf in dem Bewusstsein, eine niedere Tätigkeit zu verrichten: »Seltsamerweise« wird es ganz anders schmecken, als wenn ein Mensch voller Wertschätzung und Freude fürs Essen und Kochen das gleiche Gemüse zerkleinert und die gleiche Soße beifügt. In manchen Klöstern dürfen nur die reinsten und weisesten Mönche das Essen für alle zubereiten, denn nur sie sind in der Lage, universelle Kraft und liebevolle Energie mithineinzukochen.

Kurz gesagt: Wo die Grenze ist beim bewussten Lenken der Aufmerksamkeit auf Wünschenswertes, sagen dir dein Verstand und dein Gefühl der universellen Inspiration gemeinsam. Und je mehr du beides mit Wertschätzung einsetzen kannst, desto besser schmeckt das Essen – d. h. desto mehr universelle Energie fließt automatisch in all deine Handlungen hinein.


Innere Filter und alte Gefühle neu einstellen

Dieses Thema hängt eng mit dem Thema »Aufmerksamkeit lenken« zusammen. Das, worauf du öfter im Leben deine Aufmerksamkeit richtest, wird schnell zu einem automatischen Filter im Unterbewusstsein.

Sieh dich einmal in der Umgebung um, in der du dich befindest, und zähle, wie viele gelbe Dinge es etwa gibt. Dann schließe die Augen und … Oh, mir fällt gerade auf, die Übung funktioniert schriftlich so nicht. Okay, bau dir Scheuklappen oder guck durch eine zusammengerollte Zeitschrift auf diese Zeilen, sodass du den Raum um dich herum nicht mehr siehst.

Weißt du noch, was alles gelb war? Na toll. Wohl beim Gedächtnistraining gewesen?

Zeitungsrolle vor den Augen lassen.

Wie sieht es mit den roten Dingen aus? An wie viele rote Dinge kannst du dich erinnern, ohne zu schummeln? Geh sie im Geiste durch, und sieh dann nach, was tatsächlich noch alles rot ist.

Wahrscheinlich stellst du fest, dass du nicht viel Rotes wahrgenommen hast, weil dein innerer Filter auf gelb eingestellt war. Das ist im Leben auch so. Stell den inneren Filter auf: »Das Leben ist ein riesengroßes Geschenkpaket«, und an jeder Ecke stehen Geschenke bereit, die nur auf dich warten. Stell den Filter auf: »Schon meinen Eltern wurde nichts geschenkt, sie mussten sich alles hart erkämpfen«, und du kannst nahtlos so weitermachen mit kämpfen, kämpfen, kämpfen.

Da diese Filtereinstellungen sich aus dem bilden, worauf du wiederholt deine Aufmerksamkeit richtest, gelten dieselben Übungen sowohl für das Thema »Aufmerksamkeit auf Positives« lenken als auch für das Thema »wünschenswerte Filter einstellen.«

ÜBUNG A

Wenn es um Problemlösungen geht (z. B. Baum auf breiter Piste umfahren), durchdenke deine Vorgehensweise, wäge Risiken ab und lenke dann deine Aufmerksamkeit auf das Wunschergebnis. Du kannst es auch notieren oder in Form eines Sketches umsetzen.

ÜBUNG B

Wenn du deinen inneren Filter neu justieren möchtest, übe dich in Dankbarkeit und Wertschätzung für die kleinen Dinge des Lebens. Fühle dich wie der neue Kaiser von China. Dir geht es noch besser als dem alten. Freue dich daran und an deinen Möglichkeiten. Lasse eine neue Gewohnheit und ein neues Muster daraus werden, überall Schönheit wahrzunehmen. Du kannst dir auch jeden Abend eine Liste der »kleinen Schönheiten und Freuden« machen oder sie in ein besonderes Tagebuch schreiben.

ÜBUNG C

Erwarte stets das Beste vom Leben. Wenn es nicht eintrifft oder lange dauert, warst du wenigstens die ganze Zeit gut gelaunt. Außerdem brauchst du dir dann keine Vorwürfe zu machen, das weniger Gute herbeibefürchtet zu haben. Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, man hat das Beste versucht. Wohingegen es ein tief nagender Frust ist zu denken, dass die Dinge vielleicht so ungünstig gelaufen sind, weil man selbst es verpasst hat, dem Leben eine wirkliche Chance zu geben.

Auch Erwartungshaltungen haben eine ungeheure Kraft. Aber davon steht genug in meinen anderen Büchern. (Wenn du sie nicht gelesen hast, schau im Internet nach unter Versuchsleitereffekt, Rosenthal-Effekt und Placeboforschung, dort findest du einiges.)

ÜBUNG D

Blättere bunte Illustrierte oder Briefe, Tagebücher oder alte Fotoalben von dir durch und beobachte deine Gefühle dabei. Übergehe dabei negative Gefühle nicht, sondern nimm sie bewusst wahr. »Aha, solche Gefühle gibt es also auch in mir.« Egal, wie negativ dir das Gefühl zu sein scheint (Angst, Neid, Abscheu, Minderwertigkeit, Verlegenheit, Ärger), schau es dir ganz genau an, nimm es in Gedanken in den Arm und liebe es.

Du wärst kein Mensch, wenn solche Gefühle nicht auch zu dir gehören würden. Wenn du negativen Gefühlen erlaubst zu sein, wie sie sind, und wenn du sie liebevoll umarmen kannst, verlieren sie a) ihre Macht über dich. b) Hören sie auf, deine unbewussten Filtereinstellungen negativ zu beeinflussen, und c) lösen sie sich mitunter sogar ganz auf. Einfach dadurch, dass sie gefühlt und umarmt wurden.

Man muss keine große Show aus dieser Übung machen, man kann es sich sogar zur Gewohnheit machen, alle aufkommenden negativen Gefühle auch im Alltag so zu behandeln. »Nun sieh mal an, wenn das nicht ein hübsches kleines Gefühl von Neid und Gehässigkeit ist …« Fühlen, fühlen, fühlen, in vollen Zügen »genießen« und dann innerlich in Liebe umarmen.

»Sei mir auch du willkommen. An dir kann ich sicher erkennen, wie lebendig ich bin.«

Unangenehme Gefühle wachsen durch Verdrängung und schrumpfen durch liebevolle Umarmung und Betrachtung im Licht des eigenen Bewusstseins. Man kann diese Übung oder ähnliche auch »in groß« machen – auf Seminaren (z. B. von Safi Nidiaye, Chuck Spezzano oder Waliha Cometti) oder zusammen mit einem Therapeuten – und dabei seine wesentlichen Lebensthemen bearbeiten. Aber Kleinvieh macht auch Mist, und steter Tropfen höhlt den Stein. Viele kleine Mini-Umarmungen von vielen kleinen Mini-Gefühlen ergeben am Schluss auch ein großes Ganzes. Und du hast Zeit. Viel Zeit. Wenn dich die Erleuchtung nicht in diesem Leben ereilt, dann reicht es im nächsten auch noch – also wozu hetzen?

Deine Lieferergebnisse fangen erfahrungsgemäß bereits in dem Moment an, besser zu werden, in dem du dich auf den Weg der inneren Befreiung und auf den Weg zu dir selbst machst. Bestellungen beim Universum sind also kein Grund, dich für die Erleuchtung unter Leistungsdruck zu setzen. Dafür reicht es völlig aus loszugehen. Das Einzige, was nicht reicht, ist, bloß darüber lesen und dann nichts machen.

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