Wahn-Sinn!

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Fast hätte er dem Gerippe ein Trinkgeld gegeben, doch gerade noch fiel ihm ein, daß jenes wohl keines mehr brauchen würde. „Gut, daß Du ihn mitnimmst. Den brauchen wir nicht mehr. Der bringt überhaupt keine Stimmung bei den Leichenparties“, sagte das Skelett plötzlich deutlich vernehmbar. Danach verschwand es wieder im Friedhof. Minton schwitzte. So etwas hatte er noch nie erlebt. Und das auch noch am hellichten Tag. Es dauerte eine Weile bis er sich beruhigt hatte. Inzwischen war er bei einem Krankenhaus eingetroffen und hatte zwei Pfleger gebeten, den Sarg zur Obduktion zu bringen. „Guten Tag! Eigentlich sollte sich ein Gerichtsmediziner um die Leiche kümmern, aber es ist gerade keiner da und darum werde ich das übernehmen. Gestatten, Doktor Tod!“ stellte sich ein Arzt vor, als Minton im Keller angekommen war. „Ist das nicht ein merkwürdiger Name?“ wunderte er sich. „Na ja, ich kann damit leben. Meine Patienten weniger. Aber da ich auf der Intensivstation behandle, hat es den Vorteil, daß sich die Leute schon auf ihr Ende vorbereiten können.“ „Ihr Name bedeutet aber nicht, daß Sie die Leute umbringen.“ „Wo denken Sie hin?“ Der Arzt lachte. „Das würde mir nichts bringen. Am meisten kassiere ich doch wenn sie leben und ich sie schröpfen kann. So, dann wollen wir uns die Sache mal anschauen“, verkündete Doktor Tod und öffnete den Sarg. Eine Weile betrachtete er grinsend die Leiche von Pfusch, bevor er sich an Minton wandte: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Erst die schlechte: Dieser Mann ist zweifelsfrei tot. Jetzt die gute: Wir können einige seiner Organe an die Organmafia verscherbeln.“ „Wie denn? Der Kerl ist doch vollkommen durchsiebt“, warf Minton ein. „Das macht nichts. Die Organmafia nimmt alles. Auch fehlerhafte Organe.“ „Moment! Wir wollen schon, daß Sie erst einmal alle Kugeln aus ihm herausmachen und uns dann sagen können, welche Kugel ihn tödlich verletzt hat.“ „Ansprüche stellen Sie, einfach unglaublich. Schaun Sie sich den doch mal an! Der hat weit mehr als 30 Einschüsse. Bis ich die ganzen Kugeln oder Patronen herausen habe, das dauert ja tagelang. Da müßte ich ja am Ende sogar arbeiten. Das können Sie nicht von mir verlangen. Obwohl, warten Sie! Hier oben hat der Tote zwei schöne Einschüsse im Kopf. Ich bin überzeugt davon, daß die seinen Tod verursacht haben. So, sind Sie jetzt zufrieden?“ „Nein. Aber sagen Sie, warum ist denn hier so ein fürchterlicher Gestank?“ „Wie ich schon sagte: Der Tote ist tot. Das haben Tote so an sich, daß sie nicht nur tot sind, sondern auch stinken. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, nach Ihrem Geruch zu urteilen müßten Sie auch schon tot sein.“ „Ich habe mir nur vor Angst in die Hose geschissen. Nein, so riecht kein Toter.“ „Was wollen Sie denn noch? Alle Toten riechen anders. Na gut, meinetwegen können wir genauer nachschauen“, bemerkte Doktor Tod ungeduldig und hob Pfuschs Arme in die Höhe, so daß man an seinen Achseln riechen konnte. „Ich hab es doch gewußt. Von da kommt der Gestank“, behauptete Minton. „Wie Sie meinen“, murmelte der Arzt und zerriß den Pullover des Toten. Zwischen dessen Achselhöhlen wimmelte es nur so von Bakterien, Spinnen und anderen kleinen Tierchen, die sich sichtlich wohl fühlten. „Donnerwetter! Das ist ja hier ein richtiges Feuchtbiotop!“ entfuhr es Doktor Tod. „Sehen Sie, ich hatte Recht“, stellte Minton zufrieden fest. „Ja wenn das so ist, dann werden wir den Toten noch genauer unter die Lupe nehmen. Bringen Sie mir mal bitte meine Videokamera! Vielleicht kann ich aus diesen Szenen einen Horrorfilm basteln. Ein durchlöcherter Toter ist ja nichts Besonderes in unserem Land, aber einer, der so anziehend für Insekten aller Art ist, schon.“ „Vielleicht liegt das daran, daß er Mitglied bei Beintolygo war.“ „Nein. Das bin ich auch, das hat damit nichts zu tun. So, lassen Sie mich jetzt bitte allein. Ich habe heute noch nichts gegessen und da will ich mir ...“ „Ich verstehe schon, Doktor Tod. Sie wollen sich die Insekten schmecken lassen.“ „Überhaupt nichts verstehen Sie. Wen interessieren denn die Insekten? Die haben mir höchstens das Zerlegen erleichtert. Jetzt lasse ich mir die Menschenleiche schmecken.“ Da lief Minton so schnell er konnte davon.

Währenddessen saß Cleverson im Flugzeug, das auf dem Weg nach New York war. „Sie wünschen?“ fragte ihn eine Stewardeß freundlich. „Einen Ventilator. Es stinkt ja fürchterlich hier“, beschwerte sich Cleverson. „Tut mir leid, dagegen können wir nichts machen. Schließlich fliegen Sie ja mit Schiss Air.“ „Ich dachte immer, daß die Fluggesellschaft Schwiss Air heißt.“ „Ja, so war es auch. Aber seit dem Flugzeugabsturz haben bei uns alle die Hosen voll.“ „Dagegen habe ich ein Mittel. Sie brauchen sich nur frische Unterwäsche anziehen.“ „Sie sind wohl ein Komiker? Darf ich Ihnen etwas zu stinken, äh, zu trinken anbieten?“ „Nein danke. Aber da fällt mir was ein. Wenn hier alle die Hosen voll haben, dann sitzen Pilot und Kopilot wohl im Kackpit.“ Das Gelächter der in der Nähe sitzenden Leute bewies Cleverson, daß er einen tollen Witz gemacht hatte, doch als er sich als Polizist zu erkennen gab, hatte niemand mehr Interesse an ihm. Darum unterhielt sich Cleverson wieder mit der Stewardeß, die beruflich gezwungen war, ihm zuzuhören. „Sagen Sie mal, wissen Sie denn jetzt schon, warum das Flugzeug damals abgestürzt ist?“ erkundigte er sich. „Nein.“ „Aber ich. Wie war das mit dem vielen Rauch im Cockpit? Da hat sich wohl der Pilot damals nicht beherrschen können und während des Fluges eine gequalmt. Bin ich nicht komisch?“ „Ich finde nicht, daß man über so etwas Witze machen sollte.“ „Das sagen Sie doch auch nur, weil Sie für die Firma arbeiten. Sonst würden Sie herzhaft mitlachen. Aber keine Angst! Ich verpetze Sie schon nicht.“ Irgendwann hielt es die Stewardeß doch nicht mehr aus, so daß sich Cleverson wieder mit sich selbst beschäftigen mußte. Das konnte er natürlich nicht und darum widmete er sich seinem Nachbarn, welcher ein schwergewichtiger Mann war, der laut vor sich hin schnarchte. „Sie brauchen sicher keine Schwimmweste“, nuschelte Cleverson und nahm sich das Ding. „Was machen Sie da?“ Der Dicke war aufgewacht. „Ach, ich wollte nur schauen, ob Ihre Schwimmweste auch den gesetzlichen Vorschriften entspricht.“ „Von wegen! Klauen wollten Sie das Ding!“ „Schämen Sie sich nicht, einen Polizisten des Diebstahls zu bezichtigen?“ rief Cleverson mit gespieltem Entsetzen. Als aber daraufhin Rufe wie „Scheiß Bullen!“ oder „Grüne Monster!“ laut wurden, gab er die Schwimmweste wieder kleinlaut zurück. Jedoch gehörte Cleverson zu den Menschen, die einfach immer irgend etwas tun müssen und so begann er auf einmal, mit seiner Hand Musik zu machen. Das begann damit, daß er sich zunächst selbst abwatschte, bis ihm bewußt wurde, daß es viel mehr Spaß machte, andere abzuwatschen. Augenblicke später war eine Schlägerei im Gange. Alle prügelten auf Cleverson ein, weil der sie geschlagen hatte und so kam das Flugzeug in arge Schwierigkeiten, weil sich etliche Passagiere von Ihren Plätzen erhoben hatten. Erst nachdem der Kapitän mit einer Notlandung in Halifax gedroht hatte, beruhigten sich die Gemüter wieder und von ein paar bösen Blicken abgesehen blieb Cleverson wohlbehalten. Jedoch hatte er immer noch nicht genug. Nachdem er es mit einigen Grimassen versucht hatte, stülpte er sich eine Papiertüte über den Kopf. Da reichte es seinem Nachbarn. Mit einem harten Schwinger schickte er den Polizisten ins Reich der Träume, aus dem jener erst wieder aufwachte, als man bereits in New York gelandet war. Cleverson ließ sich mit einem Taxi zum World Trade Center fahren, jedoch sah er weit und breit keine Eslimastin. Statt dessen wurde er von einem Drogenabhängigen angesprochen. „Hey Alter, hast Du Stoff?“ „Sie müssen mich verwechseln. Ich bin Polizist“, klärte ihn Cleverson auf. „Um so besser. Dann kannst Du ja noch mehr liefern.“ „Richtig. Du hast Glück, daß ich ein Kilo mitgenommen habe. Das Gute ist ja, daß wir Polizisten uns nicht gegenseitig nach Drogen durchsuchen müssen. Sonst würden wir alle im Knast landen. Also, mit 500 Dollar für das Gramm bist Du dabei.“ „Das ist ja Wucher. Ihr Bullen seid Schweine. Erst zieht Ihr uns das Geld aus der Tasche und dann buchtet Ihr uns ein, wenn wir uns Geld beschaffen, damit wir Eure Preise zahlen können.“ „Tja, es kommt halt drauf an, auf welcher Seite man steht.“

Unser Killer hatte also seine Selbständigkeit aufgegeben müssen und wurde nun wieder von anderer Seite mit Aufträgen versorgt. „Weißt Du, ich glaube es ist besser, wenn Du erst einmal nicht in Erscheinung trittst. Schließlich hast Du einen bekannten Mann umgebracht“, erläuterte sein alter, neuer Geschäftspartner. „Aber was soll ich denn sonst tun? Ich kann doch nicht den ganzen Tag hier herum sitzen.“ „Also ich kenne viele Leute die das können. Rollstuhlfahrer zum Beispiel. Oder Hausfrauen. Die glotzen den ganzen Tag in die Kiste und vergessen alles drum herum. Deshalb auch die häufigen Wohnungsbrände in der letzten Zeit.“ „Nein, wir werden uns jetzt meinen Auftraggeber schnappen und das Geld holen, das mir noch zusteht. Ich bekomme noch 150000 Dollar. Meinetwegen kannst Du 50000 davon haben.“ „Einverstanden. Das hört sich gut an. Also, was weißt Du von Deinem Auftraggeber?“ „Es ist ein Mann. Er hat seine Stimme verstellt, aber ich glaube, daß er ein Mitglied der Regierung ist.“ „Na toll. Sollen wir uns etwa den Präsidenten vorknöpfen oder den ganzen Kongreß?“ „Nein, die haben genug mit sich zu tun. Ich bräuchte ja eigentlich nur zur Bank gehen und mir einen Auszug holen.“ „Und warum hast Du das noch nicht gemacht?“ „Keine Zeit. Du weißt ja, als flüchtiger Killer hat man ziemlich viel Streß. Die ganzen Termine und Orte, an denen man sich nicht blicken lassen darf.“ „Wem sagst Du das? Also, besorg Dir gefälligst Deinen Auszug und dann komm wieder hierher!“ So machte sich der Killer auf den Weg zur Bank. Dort mußte er hinter einer alten Frau warten, die sehr lange brauchte, bis sie ihre Karte für den Automaten gefunden hatte. „Beeil Dich, Oma, ich habe erst vor ein paar Tagen jemanden umgebracht“, warnte sie der Killer. Da drehte sie sich um und er erschrak. Sie hatte eine Pistole auf ihn gerichtet. „Und ich habe erst vor einer halben Stunde jemanden umgebracht. War so ein Handtaschendieb, der einfach nicht locker lassen wollte. Da hab ich ihn abgeknallt und der Polizei was von Notwehr erzählt. Da haben sie mich gelobt und mir gratuliert. Also, sei bloß vorsichtig!“ Erschrocken war der Killer ein Stück zurückgewichen. „Nicht schlecht“, dachte er sich. Zehn Minuten später konnte er endlich an den Automaten, doch dessen Auskunft riß ihn zu wilden Flüchen hin. Wütend marschierte er in die Firma. „Was hast Du denn?“ wunderte sich sein Partner, als er den grimmigen Gesichtsausdruck des Killers sah. „Da steht nur was von Spende drauf und von so einer Hilfsorganisation. Mein Auftraggeber ist wirklich gerissen.“ „Komisch. Ich habe gar nicht gewußt, daß Du zu den Bedürftigen gehörst, die von der Gichthilfe Geld bekommen. Ach ja, ich habe auch noch eine schlechte Nachricht für Dich: Man hat die Belohnung für Deine Festnahme erhöht. Das heißt, daß ich jetzt 75000 will.“ „Frechheit. Was hab ich nur für einen Scheißjob? Jetzt finde ich nie heraus, wer mir mein Geld nicht gibt!“ „Oh doch! Wir brauchen uns doch nur erkundigen, wem diese Hilfsorganisation gehört und schon wissen wir, wer Dein Auftraggeber ist.“ „Stimmt eigentlich. Gut, daß Du nicht soviel Scheiße im Kopf hast wie ich. Hast Du mir meine Strümpfe besorgt?“ „Ja, aber jetzt erklär mir doch bitte mal, wozu Du Damenstrümpfe brauchst.“ „Zum Anziehen natürlich. Was guckst Du denn so? Es sind halt mal nicht alle Menschen gleich.“ „Weißt Du, ich habe da ein paar tolle Ideen: Wir sollten unsere Morde filmen und dann ins Fernsehen bringen. Außerdem könnte ich dazu prima Werbung machen. Du weißt schon was ich meine. Nach dem Motto: Dieser Mord wurde Ihnen präsentiert von Frod. Echt super, findest Du nicht? Und dann als Zusatz: Und sollten Sie mal nicht die passende Maschinenpistole für einen Mord dabei haben, dann fahren Sie einfach mit dem Auto drüber. Das ist nicht anstrengend und macht noch dazu jede Menge Spaß. Was hältst Du davon?“ „Ich weiß nicht. Damit würden wir ja den Staatsanwälten das Beweismaterial frei Haus liefern.“ „Hab Dich nicht so! Als ob die uns erwischen würden. Die haben keine Fingerabdrücke von uns und beim Morden haben sie uns auch noch nie ertappt.“ „Stimmt. Das war echt eine tolle Idee von Dir, daß wir uns gestern unsere Fingerabdrücke aboperieren haben lassen.“

 

„Herzlich willkommen bei Beintolygo! Entschuldigen Sie bitte den kleinen Zwischenfall mit der Leibesvisitation. Unser Türsteher wollte halt auch mal etwas Fleisch zwischen den Fingern haben“, gestand Darmstrong etwas beschämt. „Aber wenigstens paßt der Name zu ihm. Bei dem hat in der Tat Einiges gestanden“, stellte Darling trocken fest. „Na ja, ich hätte ihm vielleicht nicht Ihren Namen sagen sollen. Da hat er wohl etwas falsch verstanden und geglaubt er müsse Ihnen zeigen, wie man Ihren Nachnamen noch interpretieren kann.“ „Schon gut. Immer noch besser als gar kein Sex. Würden Sie mich bitte zu Ihrem Chef führen?“ „Das geht jetzt nicht. Der unterrichtet gerade unsere Kleinen.“ „Das ist aber lieb. Warum darf ich das nicht sehen?“ „Na ja, er mag es nicht, wenn er dabei gestört wird. Er gibt sich den Kindern mit voller Hingabe hin und das kann auch schon manchmal etwas weh tun.“ „Was ich da höre erschreckt mich. Er schändet doch nicht etwa die Kinder?“ „Ach was! Das ist doch nur Menschenmüll, den wir hier haben, der ist es gar nicht wert, daß man ihn vergewohltätigt. Nein, es spritzt nur ein bißchen Blut, damit die Kinder merken, daß man als Beintolyge immer voll konzentriert sein muß um glücklich zu werden. Vor uns sehen Sie ein Gemälde von John Dubhard.“ „Ich wußte gar nicht, daß der so schön malen konnte.“ „Ich auch nicht. Na ja, Ihnen als normal Denkende kann ich es ja sagen, obwohl ich es nicht darf: Wir haben damals einen Picasso geklaut und Dubhard hat ganz einfach seine Unterschrift drunter gesetzt.“ „Und was soll das bitteschön bringen?“ „Wir sollen glauben, daß Dubhard vollkommen war. Natürlich wissen auch wir, daß er nicht mehr als ein normaler Mensch war, aber Manche glauben diesen Mist wirklich. So, kommen wir nun zu unserem Turnzimmer.“ Darmstrong öffnete die Tür. „Du meine Güte! Warum bewegen sich die Leute da drin nicht?“ „Das ist ein Standbild.“ „Unsinn. Die sind alle tot!“ „Tatsächlich? Na ja, jetzt wo Sie es sagen. Da sollte man vielleicht mal lüften. Scheint mir so, als ob die jemand vergessen hätte.“ „Aber das ist doch kein Turnzimmer, das hier ist ja die reinste Folterkammer!“ „Was haben Sie denn gedacht? Hat alles psychologische Gründe. Unsere Mitglieder gehen natürlich lieber in ein Turnzimmer als in eine Folterkammer, darum dieser falsche Name.“ „Nicht schlecht. Wir haben so etwas nicht nötig. Bei uns wird sofort drauf los geprügelt.“ „Ich weiß, Frau Darling und das schätzen wir Beintolygen auch so an der Polizei. Gut, kommen wir nun zu einem ganz interessanten Raum, dem Isolationszimmer.“ „Aber das ist doch kein Zimmer. Da paßt ja kein Mensch rein.“ „Sie haben ja gar keine Ahnung. Unser Rekord liegt bei vier Sündern, die wir mal da rein gequetscht haben. Und jeder von denen hatte mehr als 70 Kilo.“ „Davon müssen Sie uns einen Bauplan geben. Ich glaube mit diesem Zimmer könnten wir viele Geständnisse herauspressen, im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Ihr schwarzer Humor gefällt mir. Und nun darf ich Ihnen das Herzstück unserer Einrichtung präsentieren: Den Waschraum. Hier finden Gehirnwäsche, Biering, Hauditing und all die anderen tollen Sachen statt, von denen niemand von uns so recht weiß, was sie eigentlich bedeuten. Wenn Sie Interesse haben, dann kann ich Sie mal anschließen. Bin gespannt wieviel Prozent Ihres Gehirns Sie nutzen.“ „Wir sind Polizisten, also würde ich sagen 30 Prozent.“ „Sie belieben schon wieder zu scherzen. Ich kenne mich in solchen Fragen aus und würde sagen höchstens drei.“ „Moment mal! Den Normalbürgern erzählen Sie aber immer was davon, daß die nur zehn Prozent Ihres Gehirns nutzen.“ „So ist es. Sie aber gehören zu den Polizisten.“ „Frechheit! Wir leisten viel mehr als alle Anderen.“ „Irrtum. Wenn man sich die Aufklärungsquote der Polizei anschaut und regelmäßig beobachtet, wie sich viele Polizisten auf die falsche Fährte locken lassen, dann weiß man, daß sie Ihre Gehirnzellen nur dazu haben, um sie durch Alkoholgenuß abzutöten.“ „Wenn Sie so schlau sind, dann sagen Sie mir doch, wer diesen Pfusch umgebracht hat.“ „So legen Sie mich nicht herein. Mein Gehirn ist frisch gewaschen. Nur soviel: Ich weiß, daß Sie den Mörder kennen.“ Darling erblaßte.

„Hey, ich finde das wirklich nicht gut was Du machst. Warum erzählst Du lauter wildfremden Leuten, daß ich eine besondere Persönlichkeit bin?“ beschwerte sich der Killer bei seinem Geschäftspartner. „Ich will die Leute neugierig machen. Sei doch froh! Ich könnte ihnen genausogut sagen, daß Du der Mörder von Pfusch bist.“ „Was hättest Du davon?“ „Eine Menge Geld und außerdem müßte ich nicht immer Angst haben, daß Du mich umbringst.“ „Aber das würde ich doch nie tun. Ich bringe nur Leute um, wenn ich dafür bezahlt werde.“ „Gut so. Jedenfalls habe ich ein paar gute Informanten, bei denen man wichtige Nachrichten schon für ein paar Dollar bekommt. Curd zum Beispiel.“ „Meinst Du etwa den Penner an der Ecke?“ „Ja.“ „Der hat doch keine Ahnung von irgendwas. Wenn er etwas wüßte, dann würde er doch nicht hier betteln.“ „Alles Tarnung. In Wirklichkeit arbeitet er für den Geheimdienst, aber das darf natürlich niemand wissen. Hallo Curd. Ich habe da mal eine Frage.“ „Und ich habe eine Antwort. Die bekommst Du aber nur wenn Du dafür bezahlst.“ „So wie immer halt. Hast Du denn eine Idee, wer dem Killer von Pfusch den Auftrag gegeben haben könnte?“ „Natürlich. Kostet 100 Dollar.“ „Du warst aber auch schon mal billiger.“ „Tja, die Nutten waren auch schon mal williger. Tut mir wirklich leid, aber in den Bordellen hat es einen enormen Preisanstieg gegeben und da mußte ich natürlich nachziehen.“ „Klar. Also, was hast Du zu bieten?“ „Hey, ich verkaufe hier Informationen und nicht mich. Es gibt ja da jede Menge Theorien. Die Einen glauben, es wäre seine Frau gewesen, Andere halten an den Eslimastin fest, wieder Andere schieben alles auf Beintolygo, aber auf die Wahrheit kommt mal wieder niemand. Es gab da vor Kurzem einen Doppelmord. Ein reiches Ehepaar wurde umgebracht und auf einmal waren die beiden Kinder von diesen Leuten natürlich steinreich. Na ja, die sind jung und wollen Spaß, da kommen sie schon auf so manch verrückte Idee.“ „Willst Du mir damit sagen, daß ein paar Verrückte die Auftraggeber waren, die nichts Besseres mit ihrem Geld anzufangen gewußt haben?“ „Nein, die sind nicht verrückt. Nur haben sie überhaupt nichts mit Pfusch zu tun.“ „Curd, ich bin sehr enttäuscht von Dir. Früher konnte man sich auf Deine Informationen noch verlassen. Wenn wenigstens etwas Wahres dran wäre. Na ja, gib mir wenigstens die Adresse von diesem Geschwisterpaar, damit die 100 Dollar nicht völlig umsonst waren.“ „Du bist ein Trottel. Wenn ich die Adresse hätte, wäre ich schon selber zu denen hingegangen.“ „Ich weiß, daß Du weißt wo sie wohnen. Raus mit der Sprache!“ „Nein. Ich bin ein armer Bettler und sage nur Dinge, die der Wahrheit entsprechen.“ „Hör mal, mein Freund, wenn Du jetzt nicht gleich sagst wo die Zwei wohnen, dann schreie ich ganz laut, daß Du für den Geheimdienst arbeitest.“ „Spitzenwitz. So bringst Du die Leute wenigstens zum Lachen.“ Nun mischte sich auch der Killer ein. „Hören Sie! Wollen Sie denn ewig in der Scheiße sitzen?“ „Was wollen Sie denn? Sie sind wohl die Verstärkung. Man gewöhnt sich an diesen Hundekot, glauben Sie’s mir. Außerdem schmeckt das Zeug gar nicht mal so schlecht. Enthält viele Vitamine und Nährstoffe.“ „Halt den Mund! Beantworte unsere Fragen!“ „Einverstanden. Aber erst müßt Ihr mir zwei Fragen beantworten. Was frißt Papier und kann nicht scheißen?“ „Der Reißwolf.“ „Richtig. Würde sonst ja wohl Scheißwolf heißen. Die zweite Frage habt Ihr aber falsch beantwortet.“ „Welche zweite Frage?“ „Alzheimer auch noch, was? So und jetzt verpißt Euch. Ihr vertreibt mir die ganze Kundschaft.“ Da zeigte der Killer dem Penner den Mittelfinger, weshalb der die Zunge herausstreckte. „Da! Schnell! Er hat einen Zettel auf der Zunge. Bestimmt eine Information!“ schrie der Partner des Killers, doch bevor der Killer sich jene beschaffen konnte, hatte der Penner den Zettel bereits verschluckt. „Tja Leute, mein Fax funktioniert heute wieder gut. War aber keine wichtige Nachricht, darum habe ich sie gleich in den Müll geworfen“, behauptete er. Wütend verdrückten sich die beiden Sucher, die nun zwar etwas schlauer waren, was ihnen aber nicht sonderlich nützte. „Sogar von Pennern wird man schon verarscht!“ schimpfte der Killer.

„Halt! Darf ich mal Ihren Ausweis sehen?“ fragte Cleverson einen Mann, der ihm verdächtig vorkam. „Natürlich“, erwähnte jener und gab ihm das Teil. „Mist! Damit habe ich nicht gerechnet. Was mache ich jetzt?“ murmelte Cleverson verlegen, bevor er weiterforschte: „Was haben Sie da in Ihrem Koffer?“ „Papiere.“ „Ah! Mich können Sie nicht täuschen. Papierbomben! Sie sind verhaftet!“ „Entschuldigen Sie mal! Ich weiß ja nicht welche Milch Sie heute zum Frühstück getrunken haben, oder ob Sie einen Weinkeller bei sich zu Hause besitzen. Jedenfalls bin ich ein Geschäftsmann und habe nichts zu verbergen.“ „Sehr schön. Dann ziehen Sie sich mal aus!“ „Wie bitte?“ „Na, Sie sagten doch Sie hätten nichts zu verbergen. Das will ich sehen.“ „Sie sind vielleicht ein Spaßvogel. Was wollen Sie überhaupt von mir?“ „Das darf ich Ihnen aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Aber, weil Sie es sind: Ich verdächtige Sie ein eslimascher Terrorist zu sein.“ „Ha ha ha ha ha ha ha! Ich bin Amerikaner, Mann! Schau, ich hab nicht mal einen Bart!“ „Aber einen Koffer.“ „Ist das denn so schlimm?“ „Ja. Es macht Sie sehr verdächtig.“ „Ihr Polizisten werdet doch immer durchgedrehter. Jetzt wird man schon zum Terroristen gestempelt, nur weil man einen Koffer bei sich hat.“ „Vorsicht ist besser als Nachtschicht. Also, Koffer aufmachen!“ „Ist das Ihr Ernst?“ „Natürlich. Ich bin ja kein Spastiker. Nur ein kleiner Scherz. Sie können froh sein, daß ich nicht von der Rauschgiftfahndung bin. Die Kollegen dort sind so süchtig nach ihrem Stoff, daß sie x-beliebige Leute auf der Straße überall durchsuchen, bis sie etwas gefunden haben. Da bin ich noch harmlos dagegen.“ „Kann ich jetzt gehen?“ „Nein, erst wird das Köfferchen aufgemacht.“ „Also gut, aber ich warne Sie.“ „Ja was haben wir denn da? Handschellen und Peitschen. Guter Mann, Sie sind festgenommen.“ „Wieso? Das sind doch meine Privatsachen.“ „Mich können Sie nicht aufs Kreuz legen. Es steht doch wohl ganz eindeutig fest, daß Sie eine Polizeistation ausgeraubt haben. Wie sonst kämen Sie in den Besitz von Handschellen und Peitschen?“ „Ganz einfach: Ich habe mir die Sachen in einem Sexshop gekauft.“ „Das wagen Sie mir auch noch zu sagen! Sie verkehren in einem Sexshop? Unerhört.“ „Na, nur nicht auf einmal moralisch werden. Ich habe dort schon viele Polizisten getroffen.“ „Das ist etwas Anderes. Die ermitteln dort gegen die Pornofabrikanten.“ „Das ist mir aber nicht so vorgekommen, als sie gejohlt und gegrölt haben, die Darstellerin solle sich nicht so zickig anstellen und ihre Muschi beben lassen.“ „Alles Tarnung. Schließlich müssen sich die Verdächtigen sicher fühlen.“ „Quatsch! So, jetzt wissen Sie was in meinem Koffer ist. Kann ich jetzt endlich weiter? Sonst verpasse ich wegen Ihnen noch einen wichtigen Termin.“ „Ich finde, das ist die Sache wert. Nicht jeden Tag hat man das Glück, so einen netten und aufgeschlossenen Polizisten wie mich zu treffen. Sie dürfen erst weiter, wenn Sie mir sagen, wo ich ein paar Eslimastin finde.“ „Siehst Du die drei Jugendlichen, die gerade der alten Frau die Handtasche über den Kopf knallen? Das sind Araber, die helfen Ihnen bestimmt weiter, oder sie bringen Sie um.“ „Vielen Dank.“ Daraufhin machte sich Cleverson auf den Weg zu besagten Jugendlichen. Jene waren nach wie vor damit beschäftigt die alte Frau zu mißhandeln, was die Leute aber nicht weiter zu interessieren schien. „Aufhören! Das dürft Ihr nicht! Ich werde Euch jetzt einmal zeigen, wie man mit alten Frauen umgeht!“ rief Cleverson. Lässig verschränkten die Jugendlichen ihre Arme und grinsten. „Dann mal los, Bulle!“ bemerkte einer von ihnen herablassend. „Also, wir als Bürger dieses Landes sind zu Respekt und Mitmenschlichkeit aufgefordert. Das gilt auch für Sie. Wenn Sie also schon unbedingt einen Handtaschendiebstahl durchführen wollen, dann dürfen Sie sich nicht so amateurhaft anstellen. Sie dürfen der alten Frau überhaupt keine Möglichkeit geben sich zu wehren. Dazu nimmt man am besten ein mit Chloroform getränktes Taschentuch und hält es ihr über die Nase.“ Cleverson tat genau das und Augenblicke später ging die alte Frau betäubt zu Boden. „So, Jungs, geht es viel einfacher und ohne Probleme. Hier, Eure Handtasche“, ließ Cleverson von sich hören und gab ihnen die Tasche der alten Frau. „Aber wenn ich Euch das nächste Mal bei so etwas erwische, dann setzt es was!“ rief er ihnen zu. Auf einmal fiel ihm ein, warum er eigentlich gekommen war, weshalb er umkehrte. „Sagt mal, wißt Ihr wo die nächste Moschee hier ist?“ „Klar, aber wieso willst Du das wissen?“ entgegnete einer der Jugendlichen. „Ich interessiere mich sehr für den Islam.“ „Spitzel wollen wir nicht.“ „Ich bin kein Spitzel, ich bin spitze. Sogar einen Karon habe ich mir gekauft.“ „Das hat nichts zu sagen. Sag uns erst was Du willst!“ „Also gut. Ich will mich in Eure Gemeinde einschleichen um herauszufinden, ob welche von Euch mit dem Mord an Pfusch etwas zu tun haben.“ „Es geht doch, Alter. Kein Problem. Komm mit! Wir bringen Dich hin!“ So einfach hatte sich Cleverson das alles nun wahrlich nicht vorgestellt. „Ich weiß nicht. Vielleicht ist das eine Falle“, zögerte er. „Red keinen Blödsinn! Erst wolltest Du zu den Eslimastin und jetzt bekommst Du Schiß, oder was?“ Cleverson dachte an seine stattliche Pension, die in Gefahr war, sollte er sich weigern, so daß er den drei Handtaschendieben folgte. Schon ziemlich bald waren sie vor einer Moschee angekommen. Daneben war ein Haus, vor dem ein gut bewaffneter Mann mit Bart und dunklerer Haut stand. „Wie heißt das Losungswort?“ fragte er die Jugendlichen. „Lahal ißt Scheiße, damit es zu Gold wird“, antwortete einer von ihnen. Sie konnten passieren. „Moment mal! Wieso sagst Du, daß Lahal Scheiße ist? Ich denke er ist Euer Gott“, wunderte sich Cleverson. „Ach, das verstehst Du nicht. So, das hier ist Achmed. Er heißt zwar nicht so, aber das ist sein Spitzname. Er ist einer unserer führenden Eslimastin. Achmed, dieser Mann hat uns beigebracht wie man Handtaschen am sichersten stiehlt. Er ist zwar ein Bulle, aber sonst ganz in Ordnung. Er hat ein paar Fragen“, berichtete ein Jugendlicher. „Hervorragend, ganz toll. Endlich mal ein Polizist, der sich für uns interessiert. Nicht immer diese langweiligen Leute vom Geheimdienst. Kommen Sie doch mit! Wir haben viel zu besprechen“, freute sich Achmed, nahm Cleverson beim Arm und zog ihn in ein großes Zimmer. „Fragen Sie alles was Sie wissen wollen!“ forderte Achmed den Polizisten auf. „Habt Ihr Pfusch umgebracht?“ „Leider nein.“ „Gut, dann kann ich ja wieder gehen.“ „Nein, bleiben Sie. Ich könnte Sie doch auch belügen.“ „Hmh, stimmt. Also habt Ihr Pfusch doch umgebracht.“ „Nein. Sie fangen das völlig falsch an. Mit Ihren Fragen bringen Sie nur sich selbst in Bedrängnis und kommen nicht weiter. Wissen Sie, wir haben für unsere Befragungen wissenschaftlich erprobte Methoden entwickelt, die immer wirken.“ „Tatsächlich? Also wahre Meisterwerke der Rhetorik.“ „Unsinn. Schlagstock und Peitsche. Dazu noch die Streckbank und ein paar Daumenschrauben. Das genügt, um jedes Schweigen zu brechen.“ „Auch das Schweigen der Lämmer?“ „Das auch.“ „Unglaublich. Aber ich kann Sie doch jetzt nicht einfach verprügeln, bis Sie mir die Wahrheit sagen.“ „Warum denn nicht? Mir würde das sehr gut gefallen.“ „Nein, Achmed, wir Polizisten prügeln grundsätzlich nur, wenn es nicht erwünscht ist. Was haben Sie gestern Abend gemacht?“ „Ach, ich war im Nebenzimmer und habe ein paar Bomben gebaut. Wieso wollen Sie das wissen? Der Mord war doch ein paar Tage eher.“ „Hat mich nur privat interessiert. Wollte mal hören was so ein Eslimast am Abend macht. Funktioniert die Bombe denn auch?“ „Klar. Soll ich zeigen?“ „Vielleicht ein andermal. Was wollte ich jetzt sagen?“ „So wird das nichts. Sie kommen einfach nicht von der Stelle. Ich glaube, ich muß Ihnen ein bißchen weiterhelfen. Wieso fragen Sie mich denn nicht, was ich von Pfusch halte?“ „Na ja, was halten Sie von Pfusch?“ „Sehen Sie, es geht doch. Pfusch war unser größter Feind und ein großes Arschloch. Na, klingelt’s?“ „Nein. Ich schalte mein Handy grundsätzlich ab. Sonst könnte mich ja der Chef erreichen. Ja, da kann ich Ihnen nur zustimmen. Pfusch war wirklich ein großes Arschloch.“ „Was sind Sie denn für ein Polizist? So etwas dürfen Sie sich denken, aber doch nicht sagen.“ „Wieso denn? Sie haben es doch auch gesagt.“ „Das ist etwas Anderes. Ich bin ein Verdächtiger, Sie sind der Ermittler.“ „Nein wirklich? Das haben Sie aber schön gesagt. Danke. Und was nun?“ „Jetzt könnten Sie mich fragen, ob wir Pfusch umbringen wollten.“ „Gute Idee. Beantworten Sie auf der Stelle Ihre Frage!“ „Ja, wir hatten schon alles vorbereitet. Aber wer zuerst kommt, killt zuerst.“ „Richtig. Also sind Sie unschuldig und ich kann gehen.“ „Bleiben Sie doch! Haben Sie nicht gehört, daß wir ihn auch umbringen wollten? Das ist ein geplanter Mord. So etwas ist strafbar.“ „Echt? Davon wußte ich ja gar nichts. Da hab ich wohl die Ausbildung ein bißchen verschlafen. Trotzdem sind Sie sauber. Allein Ihre frisch gewaschenen Augen.“ „Ich habe geweint.“ „Was! Aber warum denn?“ „Weil uns jemand zuvorgekommen ist.“ „Immer dran denken: Die Letzten werden die Ersten sein. Ach, halt, das steht ja in der Bebil, das betrifft Sie ja gar nicht. Übrigens kann ich in Sachen Verhaftung leider nichts für Sie tun. Wenn wir alle einsperren würden, die jemanden umbringen wollen, dann wären unsere Gefängnisse die Städte.“ „Na ja, ich weiß was Sie meinen. Jedoch hatten wir alles ganz genau geplant. Die Tat, die Mordwaffe war beschafft und lauter kleine Details haben wir untereinander abgesprochen. Ich finde schon, daß wir dafür eine Belohnung, oder zumindest Anerkennung bekommen sollten.“ „Ganz meine Meinung. Ich finde es sehr lobenswert, daß Sie sich so mit Leib und Seele dem Terror widmen. Als Polizist ist mir das ein wichtiges Anliegen, daß Sie immer Arbeit haben, weil mein Job an Ihrem hängt.“ „Sie sind ja so nett. Dennoch müssen Sie als Polizist noch viel lernen. Fragen Sie mich doch mal, was wir als Nächstes vorhaben!“ „Nein, das will ich gar nicht wissen. Ihr habt Euch bestimmt wieder soviel Mühe mit der Vorbereitung eines ganz tollen Verbrechens gegeben, da will ich nicht informiert darüber sein, weil es ja sonst langweilig wird.“ „Wie Recht Sie haben. Andererseits haben wir einen zu großen Vorteil, wenn Sie gar nichts davon wissen. Wir wollen Chicago in die Luft jagen.“ „Das ist eine schlechte Wahl. Dort ist es viel zu windig, da könnten Sie sich eine Erkältung holen. Dürfte ich Miami empfehlen? Viel angenehmere Temperaturen, da macht das Arbeiten auch mehr Spaß.“ „Auch wieder wahr. Wissen Sie, wenn Sie kein Polizist wären, dann könnten wir Sie hier sehr gut gebrauchen.“ „Das Angebot ehrt mich. Vielleicht kommt der Tag, an dem ich es annehme. Ich hoffe, daß ich Ihnen weiterhelfen konnte.“ „Vielen Dank. Ach, Herr Polizist, eines würde mich noch interessieren: Wen halten Sie eigentlich für den Mörder?“ „Tut mir leid, aber das darf ich nicht sagen. Ich habe das Glück, daß ich mehr weiß als ich sage, aber das hilft mir nichts. Ich will es mal so formulieren: Wir suchen das Auto, das bei uns in der Garage steht.“ „Verarschen dürfen Sie mich nicht. Das würde ja bedeuten, daß ein Polizist der Mörder war.“ „Wer weiß? Jedenfalls habe ich nichts gesagt. Wir suchen vor allem nach dem Mann, der Pfusch eigentlich ermorden sollte, es aber dann nicht fertiggebracht hat. Gut, daß wir wenig später zur Stelle waren.“ „Und was ist mit den Auftraggebern? Habt Ihr da schon eine heiße Spur?“ „Mein Chef mag keine Schwulen. Er verläßt sich auf kalte Spuren. So weit denken wir noch gar nicht. Wir verlassen uns da ganz auf unsere Verprügelungskünste. Wenn wir erst den Killer haben, dann finden wir auch den Auftraggeber“, versprach Cleverson und stand auf. „Warten Sie bitte noch! Ich habe da ein Geschenk für Sie“, ließ Achmed verlauten und gab dem Polizisten eine Schachtel, in der etwas drin war. „Was ist das?“ erkundigte sich Cleverson. „Ein Sprengsatz zum Selberbasteln. Leider kann ich Ihnen nur die Kinderausführung geben, weil alle anderen Sprengsätze gebraucht werden. Aber ich bin mir sicher, daß es Ihnen damit genausoviel Spaß machen wird.“ „Oh ja! Ich wollte schon immer meine eigene Bombe basteln. Wo soll ich sie hochgehen lassen?“ „Einen Moment! Hier haben Sie eine Landkarte von Amerika. Die weißen Kreise sind die Stellen, an denen wir bald einen Anschlag verüben werden. Also dort sollten Sie sie nicht unbedingt zünden, weil das Verschwendung wäre.“ „Ich verstehe. Vielen Dank und macht es gut.“ „Ja, Sie auch.“ Sie umarmten sich und nahmen gerührt voneinander Abschied.