Das große Still-Kompendium

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Er wartete nicht darauf, bis seine Frau ihm wie in der Vergangenheit die Haare ausrisse, sondern tat es eigenhändig, trieb einen Reißnagel in die parietale Öffnung und stoppte den Haarwuchs für immer. Es geht ihm nun gut, er hat nicht mehr Verstand, als seine alte Schule vor 500 Jahren hatte.

Die Worte „[…] als seine Schule vor 500 Jahre hatte.“, gingen mir durch das Gehirn, bis ich fast einschlief, für lange Zeit regungslos da lag. Ich dachte, das jüngste Gericht sei gekommen. Menschen kamen und stellten sich in einer Linie auf, einzelne Reihen, ganze Legionen, einige aus diesem, einige aus jenem Jahrhundert, insgesamt aus 20.000 Jahren. Alle kamen, um gerichtet zu werden, die Lebenden und die Toten. Der Bericht erstattende Sekretär öffnete das große Buch vieler Jahrhunderte und sagte:

„Mir wurde aufgetragen, diese Menschen zu prüfen, wer als der Sieger aus den Auseinandersetzungen der letzten 20.000 Jahre zwischen Krankheit und Gesundheit hervorgegangen ist. Jeder Sieg beider Seiten muss aufgeführt werden, und jedem, der die eroberte Flagge des Feindes unter dem Arm trägt, wird eine Krone verliehen werden!“

In diesem Moment rief der Adjutant die angeordnete Untersuchung aus, und alle Waffen und Munition wurden inspiziert. Alle Gewehre, die so stark nach hinten schossen, wie sie nach vorne schossen, wurden ausgemustert, der sie benutzende General wurde vor das Militärgericht gestellt und im Falle einer bewiesenen Schuld seiner Schulterklappen und Knöpfe beraubt und zur mentalen Heilung ins Irrenhaus geschickt.

Nun stand ein großer stämmiger rotgesichtiger Arzt vor der vorsintflutlichen Division und wurde aufgerufen. Der Disziplinaranwalt sagte:

„Bekennt, ob Ihr Gallenfieber vor der Flut behandelt habt?“

„Ja, Richter, ich gab üppig Süßigkeiten, stark abführende Mittel aus Jollipum, Aloe und Zahnpuder.“

„Halt, mein Herr“, sagte der Richter, „was meint Ihr mit Zahnpuder?“

„Euer Ehren, ich meine Kalomel, das die Zähne schön lockert. Wir gaben das, mein Herr, weil sie dann einige Tage nichts essen konnten. Wir glaubten, dass das Fieber durch eine Verstopfung des Magens verursacht wurde, so machten wir ihnen einen so wunden Mund, dass sie nichts essen konnten, mein Herr.“

„Welcher Schule gehört Ihr an?“ – fragte der Richter.

„Der regulären, mein Herr“, antwortete der Doktor mit großem Stolz und Eifer; der Richter konnte sich nicht länger beherrschen:

„Reguläre Narren! Das ist es, was Ihr seid. Kennt Ihr nicht die zerstörerische Wirkung von Quecksilber auf das zahn- und knochenbildende System? Mit diesen beiden beschädigten Systemen kann man nie wieder gesund werden. Kurz gesagt, Ihr unterstützt ein System, dass unnatürlich und zerstörerisch ist. Die Welt ist besser dran ohne euch!“

Der Richter öffnete des Arztes Gepäck, Gefäße und Flaschen, die tödliche Gifte aus allen Zeiten enthielten und die nach Aussage des Arztes einen ehrbaren Platz bei den Regulären hatten. Er fragte, mit welcher Berechtigung er die tödlichsten aller Gifte als Medizin gegen Krankheiten gegeben habe. Der Arzt antwortete:

„Euer Ehren, die Tradition ist der Tagesstern unseres Berufes.“

Der Richter lächelte und sagte: „Hornist, blase das Signal für den nächsten General des nächsten Jahrhunderts.“ Auf den Ruf erschien eine sehr feine Kutsche mit einem edlen Ross mit Gepäckwagen und Bediensteten, die zur Inspektion in einer Reihe Aufstellung nahmen. Der General der Medikamente grüßte den Richter nach der Weise seiner Zeit und sagte: „Ausgezeichneter Herr Richter, entsprechend Ihrer Anordnungen formiere ich stolz meine Männer zur Inspektion.“ Der Richter wandte sich an den Inspektor:

„Untersuche seine Waffen und Munition und sieh, ob er einen Fortschritt in der Bekämpfung der Krankheiten in den letzten Jahrhunderten gemacht hat.“

Der Inspektor salutierte und trat einen Schritt vor.

„Welche Schule vertretet Ihr Doktor?“ – fragte er.

„Euer Ehren, die reguläre, die Söhne der legalen Tradition.“

„Wie behandelt Ihr Gallenfieber?“

„Nun, mein Herr, wir geben Brechmittel.“

„Welche Medizin benutzt Ihr im ersten Stadium?“

„Nach dem Erbrechen geben wir Zahnpuder.“

„Was meint Ihr mit Zahnpuder?“

„Euer Ehren, das ist Kalomel.“

„Was ist die Ursache des Gallenfiebers?“

„Nun die Tradition lehrt, es sei eine Verstopfung des Magens.“

„Warum benutzt Eure Schule Kalomel?“

„Indem wir Mund und Zähne sehr wund machen, kann der Patient seinen Magen nicht überladen.“

„Adjutant, vergleiche diese beiden Jahrhunderte und notiere den Fortschritt falls es einen gibt“, sagte der Richter.

Der Adjutant salutierte und berichtete dem Richter:

„Kein irgendwie gearteter Fortschritt, Richter. Die beiden Jahrhunderte sind identisch.“

In diesem Moment wurde der Richter sehr zornig und bat seinen Hornisten das 18. Jahrhundert aufzurufen. Mit ihrem gesamten legalen Pomp reihten sie sich zur Inspektion auf. Der Richter sagte mit kurzer, schneller und kommandierender Stimme:

„Doktor, welche Schule repräsentiert Ihr?“

„Nun Richter ich bin ein Allopath der regulären Schule. Ich bin in Eklektik, in der Thompsonianischen und der homöopathischen Schule und auch in der Chirurgie der Öffnungen graduiert.“ 44

„Was ist die Ursache des Gallenfiebers und wie behandelt Ihr es?“

„Nun, der Tradition nach wurden wir unterrichtet, dass die Ursache in der Verstopfung des Magens liegt. Allerdings glauben wir, dass der Blinddarm eine Menge mit der Metastase in der Diathesis zu tun hat und oft faserige Tumoren verursacht.“

„Hört auf mit dem Unsinn!“, rief der Richter, „oder ich werde Euch wegen Missachtung des Gerichts bei Brot und Wasser für 90 Tage in Haft nehmen. Wer will diese verachtenswerten Worte hören? Ich möchte wissen, wie viele Siege ihr auf der Seite der ‚Medikamente vs. Krankheiten‘ verzeichnen könnt. Ich beziehe mich auf klare Siege, keine ‚ich glaube‘ und ‚vielleicht‘, sondern nur die Fälle, die Ihr kanntet und die geheilt wurden. Stellt mir 10 mit Medikamenten und 10 ohne Medikamente behandelte Fälle vor, alle gleichen Alters, Geschlechts und alle mit der gleichen Krankheit in derselben Jahreszeit und mit der gleichen Pflege. Dieses Gericht verlangt die Wahrheit und wird sie bekommen. Die Strafe für Falschaussagen ist 21 Jahre Holz sägen und jeden Abend um 19 Uhr die Peitsche, falls Ihr einen Holzbalken nicht zweimal entzwei gesägt habt!“

Da sagte der Arzt: „Gibt Euer Ehren mir bis zum Gerichtstermin im Mai Zeit, um meine Antwort einzureichen?“ Der Richter fragte den Dr. med. so vieler Urkunden, warum er noch mehr Zeit brauche. Der Arzt antwortete: „Weil ich dabei bin zu versuchen einen vollständigen Kurs in Osteopathie in Kirksville, Missouri, zu besuchen!“

Der Richter lächelte und sagte: „Geht, alter Mann, aber ich werde mit Euch im Mai strenger sein als jetzt.“

„Warum?“ fragte der Arzt.

„Weil die Osteopathie eine wahre Wissenschaft ist und viele Probleme lösen wird, von denen ein Dr. med. nichts weiß.“

„Nun, Richter“, sagte der Arzt mit gedämpfter Stimme, „würden Sie wohl so gut sein und mich nicht im Mai rufen, sondern mir zwei weitere Jahre geben?“

„Ja“, antwortete der Richter, „aber Ihr bringt besser Eure Säge mit, denn falls Ihr versagt, könnt Ihr das nicht mit Eurem Unwissen entschuldigen.“

Der Richter entließ den Dr. med. für zwei Jahre mit harten Auflagen. Der Arzt war so dankbar, dass er mit seinem Gefolge in seinen feinen Triumphwagen stieg und sich auf den Weg in die Schule der Osteopathie machte.

Der Richter wies den Adjutanten an, den Hornisten drei Osteopathen rufen zu lassen. Beim ersten Ton des Hornes erschienen die drei. Der Richter sagte:

„Meine Damen und Herren, schwören Sie!“ Der erste Arzt wurde in den Stand gerufen.

„Ihr Alter?“

„30 Jahre.“

„Von welcher Schule kommen Sie?“

„Von der American School of Osteopathy.“

„Was ist die Ursache von Gallenfieber und wie kuriert man es?“

„Wir fanden heraus, dass die Ursache von Gallenfieber in einer durch Sonneneinstrahlung verursachten, erhöhten arteriellen Aktion besteht, und dass der normale venöse Rückfluss gestört ist, sodass die Arterien kontrahieren und der gleichmäßige Austausch zwischen Arterien und Venen nicht mehr gelingt. Darauf folgt für kurze Zeit Kälte, dann Fieber.“

„Was ist Fieber, Doktor?“

„Die Temperatur ist durch eine erhöhte Tätigkeit der Elektrizität über den Normalzustand erhöht, wenn man das Herz als Maschine, das Gehirn als den Dynamo und die Nerven als die Verteiler der Elektrizität ansieht. Die Heilung aller Fieber ist einfach. Verlangsame die motorischen Nerven der Bewegung und die sensorischen Nerven der Empfindung und lasse von dem Rest die Finger, bis die Natur sich ausgiebig erholt und die Wiederherstellung die Zerstörung überwiegt. Gesundheit ist das Resultat.“

In diesem Moment erwachte ich, nahm einen Schluck Wasser, einen Atemzug frischer Luft und alles war wieder in Ordnung. Ich begann zu frieren. Das ist alles, woran ich mich erinnern kann, bis ich in den zweiten Teil des Traumes eintauchte und die Worte hörte:

„Achtung ihr Welten! In die Reihen Ihr Graduierte der Osteopathie! Ein großer und ernster Kampf hat über 20.000 Jahre zwischen Krankheit und Gesundheit geherrscht. Er wurde mit allen Mitteln geführt, die dem Feind etwas anhaben konnten – Krankheit und Tod. Sie gingen nie in einem Kampf und kamen siegreich aus ihm heraus, stattdessen verloren sie viele Männer und ihre Banner. Sie befinden sich nun verkrüppelt und schwer verwundet in der Ambulanz und werden in die hintersten Reihen zurückgeschickt. Ihr dagegen kommt nun sofort in die erste Reihe. Greift den Feind im Zentrum, von links und von rechts an. Seine Kriegswaffen sind Gatlings45, wie sie nun heißen, alle beladen mit Durchfall, Fieber, Lungenund Gehirnkrankheiten, genauer gesagt, haben sie an die 10.000 Kompositionen in Ihren Todespatronen.“ Zu den kommandierenden Generälen sagte er:

 

„Euer Befehl lautet alle Batterien, Forts, Waffenboote und Magazine zu laden, und alles, was dieser unerschrockene Feind zur Zerstörung über die Menschen gebracht hat, auszulöschen. Ihr habt den Befehl, weder Feuer, Wasser noch das Raunen des Todes zu beachten und stattdessen mit gezückten Säbeln und aufgestellten Bajonetten ins Zentrum vorzudringen, und den alten Feind mit dem glänzenden Stahl der Vernunft auszurotten. Ihr werdet durch den Unendlichen selbst unterstützt. In Eure Hände ist es gegeben Euch und die Euren zu verteidigen.“

Das Horn ertönte, der Kampf begann. Er wogte heiß, und heftig spritzte Blut aus dem Feind und rann in Bächen davon. General auf General schlug eine Bresche in ihn, heiß und kalt, schmerzvoll oder schmerzfrei. Krankheit und Tod tobten und schrien mit donnernder Stimme:

„Wir sind besiegt und wir werden besiegt werden durch die Wissenschaft, welche die Ausgeburt des Verstandes Gottes aller Siege ist. Wir müssen die Taktik der Osteopathie studieren oder wir werden ab jetzt Schlacht auf Schlacht verlieren, da dieser neue Feind keine vorsintflutlichen Taktiken verwendet.“

Ich sah Kampf auf Kampf, in denen der Feind an die Wand getrieben wurde, seine Flagge strich und sprach:

„Die Osteopathen sind die Helden des natürlichen Gesetzes, wir werden uns ergeben. Sie sagen, Säuglinge sterben erst, wenn sie alt geworden sind. Sie wählen ihre Worte gut und wir haben keine Munition mehr, um ihnen zu begegnen.“

Ich erwachte und sah die Vertreter der Osteopathie mit den Skalps der Anfälle, der Masern, des Keuchhustens und vieler anderer aus allen Teilen der Welt nach Hause kommen. Es waren die Trophäen derjenigen, deren Munition und Generalität zu aller Zeit in allen Auseinandersetzungen zwischen Krankheit und Gesundheit im Vertrauen auf die göttlichen Waffen bestand.

Die Vorlesungen und Aufsätze, zu deren Einleitung dies geschrieben wird, wurden vor vielen tausend Jahren geformt. Ich fand vor 40 Jahren in Kansas gerade einmal eine kleine Notiz davon und versuchte sie zu lesen, aber es gelang mir nicht. Die Handschrift war sehr deutlich und die Sprache gut, aber ich litt unter dem Mumps der Unwissenheit, das Fieber war sehr hoch und mein Rachen auf beiden Seiten geschwollen. Ich konnte nicht eine einzige Krume von jenem großen Tisch im Zentrum der Göttlichen Universität schlucken, der mit den feinsten Früchten bedeckt war. Ich konnte mich nicht daran erfreuen, weil ich nicht einmal in der Lage war, die größte Verdünnung zu trinken. Ich war nicht geübt darin, über das Seil der alten Gewohnheit hinaus zu schließen – das größte Hindernis aller Zeiten. Aber unsere Nation hat sich bewegt und die Sklaven von ihren Ketten befreit, was den Gedanken und der Sprache einen größeren Freiraum einräumte. Vor dieser Zeit war es kein Privileg des Menschen seine Meinung aufzuschreiben und auszusprechen, so wie es seit dem Ende des Krieges möglich ist. 30 Jahre Freiheit haben ihre Wohltat für die ganze Welt bewiesen. Alle Professionen sind mehr oder weniger fortgeschritten. Unsere Schulen haben ihre Flaggen am Kopf der Reihe des Fortschritts entfaltet. Unsere Theologen denken weiter und sind toleranter. Erfinderische Genies haben unsere industriellen und kommerziellen Systeme revolutioniert. Unser Verkehr zu Land und zu Wasser ist durch den Einsatz von Dampf und Elektrizität weit über die Träume von Clay, Morse46, Fulton47, Howe48 oder sogar Lincoln zu jener Zeit hinausgegangen, als letzterer, welcher die Worte geschrieben hatte: „Für immer frei unabhängig von Rasse oder Farbe […]“, die Feder beiseite legte. Ich möchte dies verbessern und hier ‚Geschlecht‘ ergänzen. Seit der Stunde der Proklamation der Freiheit hat sich der Mensch mit der Geschwindigkeit des schnellsten Kometen entwickelt. Mit seinem Fortkommen und Komfort scheint die gesamte Natur in größerer Harmonie zu sein. Eine Untersuchung möchte dem Leser im Allgemeinen die Regeln beibringen, durch die ein erfahrener Maschinist bestimmte Ergebnisse unter kunstfertigem Einsatz wissenschaftlicher Prinzipien erreichen kann. Osteopathie kann weder nur durch Bücher vermittelt werden noch kann sie jemandem vernünftig beigebracht werden, der nicht die Anatomie sowohl aus den Lehrbüchern als auch aus der Sektion voll verstanden hat.

Wer diesen vorbereitenden Teil nicht absolviert hat, ist in unseren Behandlungsräumen vollkommen verloren. Er handelt nicht aus Vernunft, da er nicht über hinreichende Anatomiekenntnisse verfügt, von denen aus er erst vernünftig schließen könnte. Darum ist eine Untersuchung, die versucht, Leuten zu erzählen, wie eine Krankheit durch unsere Methoden behandelt wird, schlecht bis nutzlos für jeden, der nicht grundlegend in Anatomie ausgebildet ist. Der Maschinist benötigt die Philosophie der Osteopathie; es ist unerlässlich sie genau zu kennen oder Ihr werdet kläglich versagen und nicht weiter als die Quacksalberei des ‚Versuch und Irrtums‘ kommen.

Wir haben ein College, in dem alle Bereiche der Osteopathie unterrichtet werden. Die Wissenschaft der Osteopathie, wie sie heute besteht, ist 21 Jahre alt. Diese Vorlesungen berichten viel über ihr ereignisreiches Leben und ihre Reise bis zu der Stelle, an der sie sich heute befindet, trotzig, offensiv und defensiv, denn die Osteopathie muss alle Positionen einnehmen. Sie konnte nicht bis hierher kommen und diese Position halten, ohne jemanden anzugreifen. Alte und etablierte Theorien und Professionen nehmen sich das Recht zu bestimmen, wer leben und wer sterben soll. Sie haben dieses Vorrecht so lange in Anspruch genommen, dass sie sich durch die Geburt eines jeden neuen Kindes des Fortschritts angegriffen fühlen, das auf die Bühne tritt und ohne ihre Erlaubnis Gehör verlangt. Die Verteidigung gehört zum Wachstum der Wissenschaft, denn das Verdienst ist jenseits aller Gerichte angesiedelt, sieht man von demjenigen Gottes ab.

Ist eine Frau per Gesetz daran gebunden, sich kein neues Kleid zu kaufen, um nicht das alte zu verletzen? Wenn das neue Kleid durch Blut waten musste, würde ich sagen, lasse es kommen und das alte Kleid maulen. Ich sage, lasse das Neue kommen. Wenn das Alte nicht mehr wert ist als das Neue, lasse es verstummen. Die alten Hähnchen eignen sich nicht gerade am besten zum Verzehr.

Angenommen Herr Gatling wäre zu General Washington gegangen und hätte ihn um Erlaubnis gebeten, mit seinen Truppen an die Front zu gehen, was ihm mit „Nein“ beantwortet worden wäre. Ich glaube, Herr Gatling hätte sich über den General und seinen schimmeligen Rat hinweg gesetzt und mit ihm den Boden gewischt: „Wenn Verstand kein Recht auf Respekt hat, was haltet Ihr dann von einem Kugelhagel?“ 49

Wir haben uns nicht unter dem Banner eines Theoretikers versammelt. Wir gehen als Entdecker über Ebenen und Berge und werden nur die Wahrheit berichten, und das nicht bevor wir nicht die Tatsachen kennen, die als Bestätigung hinter der Wahrheit stehen.

Als Entdecker sind wir nun bereit zu berichten, dass viel der fruchtbaren Erde, die intensivste Bewirtschaftung möglich macht, nun zugänglich ist, während die weiten leeren Ebenen ohne das Zelt eines einzigen Landbesetzers noch vor uns liegen.

Dieses weite Land wurde bisher nicht vermessen. Keine Grenzsteine wurden gesetzt, Grenzlinien wurden noch nicht gezogen und kein Landbüro hat bisher eröffnet. Auf diesem grenzenlosen Boden setzen und hissen wir das Banner der Osteopathie in der Brise.

Ganz nahe, in direkter Sichtweite einfacher Feldstecher, befindet sich der Berg des vernünftigen Schließens, von dessen Hängen die größten Goldnuggets herunterrollen, die der menschliche Verstand je gesehen hat. Sie rollen hernieder als kämen sie geradewegs vom Verstand Gottes selbst. Wir glauben, dass dieser ganze Reichtum für die menschliche Rasse und für das Wohl des Menschen gedacht ist. Mit der Produktivität der Erde dieses neuen Landes, mit der wunderschönen Landschaft und den Gebirgszügen, mit jedem einzelnen seiner Steine, werdet ihr die Genauigkeit finden, mit welcher der göttliche Verstand etwas erbaut.

Ich sehe Nationen aufsteigen und niederfallen, wieder aufsteigen und wieder niederfallen, um die Höhen zu erreichen, die es ihnen ermöglicht eine Vorstellung oder eine intime Kenntnis des Aufbaus zu erhalten, der auf dem höchsten Gipfel steht und bisher nur sehr begrenzt erforscht wurde. Dieser Aufbau ist das Meisterwerk Gottes und sein Name ist Mensch. 10.000 Räume dieses Tempels wurden nie durch die menschliche Intelligenz untersucht.50 Dies wird ohne gute Anatomiekenntnisse und Vertrautheit mit der Maschine des Lebens nie gelingen.

Unter diesem Banner haben wir uns eingeschrieben. Unter diesem gedenken wir zu marschieren und in den Kampf zu ziehen, der mehr Land entdecken wird, als dies durch Alexander, Napoleon, Grant, Lee und Blücher geschehen ist. Durch Tatsachen werden wir einen größeren Feind besiegen, als irgendeiner bisher von den größten Generälen besiegt wurde. Wir werden für die Menschheit in einen größeren Wettkampf eintreten, als jemals für die Einrichtung eines politischen, religiösen oder wissenschaftlichen Prinzips angestrengt wurde.

Wir erwarten nicht wie Kinder Aufmerksamkeit für die Haubitzen der Vulgarität, die bis obenhin mit den Albträumen der Gewohnheit legaler Unwissenheit und Dummheit gestopft sind. Wir werden das Gewehrfeuer nicht beachten, das auf unser Banner gerichtet ist, bis sie die besten Stahlgewehre, Gatlinggewehre, Mörser, Granatwerfer oder Torpedos benutzen, die mit dem Dynamit der kompromisslosen Wahrheit geladen sind. Wir haben keine Ewigkeit Zeit, um sie in der unnützen Anstrengung zu vergeuden, Menschen an die Quelle des vernünftigen Schließens zu geleiten, und sie zum Trinken zu zwingen, obwohl es ihnen absolut widerwärtig erscheint.

Jener Mensch, der durch seine Gewohnheiten gefesselt und zufrieden damit ist, für immer zu fischen, ohne dabei je ein kleines Stück Wahrheit zu ergattern, kann wie Bunyan51 die vier Enden seines alten Hemdes zusammennehmen, seinen Packen aufnehmen und sich trollen. Wir werden nicht mit ihm diskutieren, denn falls ihn bereits Zufriedenheit erfüllt, ist er nicht der Mann, nach dem wir suchen.

Ein Wort an unsere Soldaten. Dieser Krieg wurde 22 Jahre lang heiß geführt und nicht einer, vom einfachen Soldaten bis hin zum General, hat eine Wunde davon getragen, einen Tropfen Blut verloren, oder einen Angstschauer die Beine herauf- und hinabfließen gefühlt. Die Munition und die größten Gewehre des Feindes wurden in unsere Mitte abgefeuert, ohne dass ein Muskel verletzt oder jemand Witwe geworden wäre. Wir lachen nach Noten, das ist unsere Musik, und wir wünschen uns, dass der Kongress uns das volle Recht auf freien Handel gibt, weil wir mehr Skalps zu verkaufen haben, als uns irgendein Markt abnehmen kann.

Unser Kriegssekretär berichtete uns, dass jeder Soldat und seine Frau mehr denn je zu essen und zu trinken haben, selbst in der physischen Welt. Ganz zu schweigen von den Quellen der Liebe und Intelligenz, die seinen Feldbecher für immer überquellen lassen.

In unserer großen Armee wollen wir keinen Mann und keine Frau als Rekruten, deren Verstand so klein oder deren mentale Vision so dunkel ist, dass er oder sie nicht den Sieg, und mit ihm den Frieden und den gegenwärtigen und immer andauernden guten Willen sehen kann, den unser Banner erwirkt hat.