Der Magische Chip

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München



»Sieh mal, wenn man den Gegenstand in das hält, sieht er aus wie eine Miniparkbank«, sagte Kai,



während er jeden Millimeter genau absuchte, um ja nichts zu übersehen.



»Wir haben doch jetzt eine Menge Hinweise«, meinte Fritz: .„.



»Lass uns aufbrechen und in die Türkei reisen.«



Kai überlegte kurz und antwortete:



»Wohin wollen wir denn fahren, die Türkei ist fast dreimal größer als Deutschland.«



»Das losen wir am besten aus.«



Gesagt getan, Fritz beschäftigte sich die nächsten zwei Stunden damit, kleine Jahrmarktlose anzufertigen. Auf kleine Papierfetzen schrieb er türkische Städtenamen.



Kai nutzte die Zeit, wie er fand sinnvoller, indem er sich den Bauch, mit einer großen Salamipizza, zwei Superburgern, einen großen Teller Spaghetti und Tiramisu (doppelte Portion) zum Nachtisch vollschlug.





»Wenn du weiter so futterst, platzt du noch aus allen Nähten.«, bemerkte Fritz nebenbei.



Die Lose waren fertig und Kai mischte das große Glas vor ihm, um ein Los daraus zu fischen. Gespannt breitete Fritz die Landkarte der Türkei vor sich aus und wartete auf das Ergebnis, dass Kai nun vorlesen sollte.



»Wir fahren nach Van!«, verkündete Kai mit großem Stolz, solch eine große Tat vollbracht zu haben.



Fritz zeigte seinem Kumpel auf der Landkarte, wo, sich Van befand und die beiden beschlossen, unbedingt ihre Badehosen mitzunehmen, um in dem großen See, der in der Karte eingezeichnet war, baden gehen zu können. Grüner Tee mit Zitrone und Pfefferminz Schokolade servierte Frau Schuhmann den Gästen ihres Sohnes. Sie wunderte sich darüber, dass Fabi und seine Freunde so geheimnisvoll taten. Sie wechselten kein einziges Wort während ihrer Anwesenheit.



»Na endlich,«, eröffnete Fabi die Krisensitzung. Er holte sich ein Blatt Papier und dazu einen roten Stift.



»Lasst uns überlegen, welche Gemeinsamkeiten zwischen uns in Gefahr bringen könnten?«, überlegte Fabi laut und schaute dabei gespannt in die Gesichter der beiden Mädchen.



Selbstverständlich gab es da einiges, was die Drei verbindet.



Nur irgendwie konnten sie sich nicht vorstellen, weshalb sie in Gefahr sein sollten. Nach vielem Grübeln und Nachdenken, beschlossen die Freunde einfach mal, für einige Minuten aus zu spannen und nicht mehr an den Anruf zu denken.



»Wollen wir eine Runde Mensch ärgere dich nicht spielen?«, fragte Fabi.





»Ja«, antworteten die Mädels gemeinsam. Fabi holte das Spiel aus dem völlig überfüllten Schrank hervor. Die Männchen stellte er an die Ausgangsposition.



»Ich hab eine super Idee. Die Verlierer müssen nach einer Runde 10 Cent in die Mitte legen. Nachdem Spiel kaufen wir uns ein Eis«, machte Jessy den Vorschlag.



Fabi und Conny waren ebenfalls bereit. Conny würfelte zuerst eine Sechs und hatte bereits einen großen Vorsprung, als Fabi ebenfalls eine Sechs würfelte und mit seinem Spiel Figürchen startete. Jessy ärgerte sich, weil Fabi und Conny bereits Figuren ins Häuschen gebracht hatten. Sie schaffte es bislang nicht, eine Sechs zu würfeln. Fabi und Conny, rannten um die wette, sie hatten bereits drei ihrer Männchen im Ziel. Wer wird siegen? Jessys erste Spielfigur traf gerade im Ziel ein. Nun versuchte sie wieder mal, verzweifelt eine Sechs zu würfeln. Fabi würfelte eine Vier, er näherte sich dem Ziel. Die nächste Punktzahl müsste eine Zwei betragen, dann könnte er seine letzte Spielfigur ins Ziel schieben. Fünf, Conny würfelte fünf Punkte und war damit direkt im Ziel. Der Sieger stand damit fest. Conny siegte, kurz darauf gefolgt von Fabi, wurde Jessy dritte.



»Sei nicht traurig, jetzt bist du halt Erste von hinten«,



versuchte Conny ihre Freundin zu trösten. Fabi holte 10 Cent aus seinem Sparschwein und legte ihn in die Mitte. Jessy zog gerade ein 10 Cent Stück aus ihrer Jeans, als der längst vergessene abgerissene Zettel auf den Tisch fiel. Fabi kam der Farbton des Zettels so bekannt vor, dass er ihn in die Hände nahm und einen Freudenschrei von sich gab.





Van



Die Ankunft in Van erwies sich schwieriger, als erwartet. Der gefälschte Pass von Kai Knüppeldicke ließ die Polizei Verdacht schöpfen. Sein Pass war auf den Namen: Klaus Müller ausgestellt, das Foto war ein wenig schief. Ansonsten handelte es sich um eine gute Fälschung. Die Grenzpolizei suchte bereits seit längerer Zeit nach der Pass-Mafia. Sie rieben sich in die Hände und waren überzeugt, zwei ganz gewiefte Schurken vor sich zu haben. Sie beschlossen, die Gauner auf freien Fuß zu lassen. Die Zwei sollten sich ganz ungestört fühlen. Die Polizei hatte vor, im richtigen Moment einzugreifen, um die Mafia aufzuspüren und zu beseitigen.



»Zuerst suchen wir nach einem gemütlichen Platz«, meinte Fritz und holte dabei die Liste der Pensionen in Van aus seinem rotblauen Rucksack.



Die ausgesuchten Pensionen entsprachen nicht dem Geschmack von Kai und Fritz. Sie erwarteten weitaus bequemere und luxuriösere Unterkünfte. Nach langem Suchen entschieden sie sich, für ein kleines Motel mit direkter Aussicht auf den Van See. Die Zimmereinrichtung war einfach und sauber. Die beiden hatten einen Blick auf den See. An der Wand hing ein Bild von irgendeinem Ungeheuer. Die Betten erinnerten eher an Knastpritschen als an Hotelbetten. Die einfachen und durchgelegten Matratzen waren mit weißer Bettwäsche bezogen. Die Betten standen in der Mitte des Zimmers. Ein Tisch und zwei Stühle standen in einer Ecke. Auf besonderen Wunsch erhielten die sie ein Telefon. Fritz packte sofort seinen Laptop aus und rief seine E-Mail ab. Verschiedene Personen aus der Unterwelt bestellten die neue Software und wollten sie installiert bekommen.





Sie bot Hackern die Möglichkeit, ihre Geschäfte ein bisschen aufzupolieren. In wochenlanger Arbeit entwickelten Sauerbohne und Knüppeldicke diese einzigartige Software. Fritz schrieb alle Interessenten an, um ihnen mitzuteilen, dass er gerade außer Landes sei und sich nach seiner Rückkehr mit ihnen in Verbindung setzen würde.



Eine E-Mail allerdings kam von Klunis. Er schrieb:





Lieber Fritz und Kai,



Bitte ruft mich an, es ist wirklich dringend.



Grüße Klunis



Er schenkte der Mail keine große Bedeutung und vergaß Klunis anzurufen.



»Ach der Zettel«, sagte Jessy, »damit konnte ich nichts anfangen, aber sag mal Fabi, neben Deinen Disketten fällt mir ein, lag gestern ein ähnlicher Zettel. Was steht auf dem Blatt?«



Fabi war sich im Klaren darüber, dass keine Ausreden möglich sein würden, um den magischen Chip alleine für sich zu bekommen.



Deshalb entschloss er sich von Anfang an zu berichten auch über seinen Wunsch, wie gerne er doch diese Karte besitzen möchte. Jessy staunte nicht schlecht und erzählte, wie sie zu dem Zettel kam. Nur Conny schaute von einem zum anderen und sagte:



»Was habe ich denn damit zu tun? Magische Karte? Habe ich noch nie von gehört.«



Blitzschnell holte Fabi den Zettel, den er im Erdkundebuch gefunden hatte, zum Vorschein und hielt die beiden Teile aneinander.





Magische Chipkarte befindet sich in einer grünen Dose auf der großen Insel. Mach dort ein Picknick!



»Glaubst du, dass der Anruf den Conny erhielt, etwas mit dieser Angelegenheit zu tun haben könnte?«, wandte sich Jessy an Fabi. Er schüttelte den Kopf und sagte:



»Ich weiß es nicht! Conny hast du vielleicht etwas übersehen? Gibt es noch etwas, wovon wir wissen sollten?«



»Nein! Mir fällt nichts ein, was wollen wir denn jetzt machen?«



»Große Insel«, sagte Jessy und fragte ihre Freunde:



»Was ist wohl mit großer Insel gemeint?« Fabian schaute aus dem Fenster und zeigte auf Büyük Ada, während er sagte:



»Da vorne könnte es sein, dort war ich mit meinen Eltern. Übersetzt bedeutet Büyük Ada - große Insel.«





Am nächsten Nachmittag packten die Drei verschiedene Leckereien in ihren Picknick-Korb und machten sich auf den Weg nach Büyük Ada. Die Schiffsanlegestelle befand sich in der Nähe von Fabis Wohnort. Zu Fuß erreichten sie den kleinen Hafen in wenigen Minuten. An der Anlegestelle waren viele Touristen und Passanten, die ebenfalls zum Picknick oder zum Spazieren gehen wollten. Das Schiff war überfüllt mit Menschen, daher war an einen Sitzplatz nicht zu denken. An Deck suchten sie sich einen schönen Platz und ließen sich den Fahrtwind in die Gesichter wehen. Ohne, dass andere Personen auf ihn aufmerksam wurden, richtete sich Fabi an Conny und Jessy:



»Tut so, als wenn wir normale Picknick-Gäste wären. Lasst euch nichts anmerken.« Die Fahrt dauerte nur zwanzig Minuten. In Büyük Ada stiegen alle aus, um sich schnell an die Reihe zu stellen.





»Warum warten die vielen Personen da vorne?«, wollte Conny interessiert wissen. Fabi antwortete:



»Auf die Kutsche!«



»Sag mal, ist unsere Angelegenheit so spaßig, dass du Witze machst«, konterte Jessy.



»Gleich seht ihr, dass das kein Spaß ist. Auf dieser Insel fahren keine Autos, sondern nur Kutschen. Der Picknickplatz ist zu Fuß nur mühselig zu erreichen, darum kaufe ich ein Eis. Stellt euch schon mal an und wartet.«



Das kühle Eis kam gerade rechtzeitig, weil kurze Zeit später, die Freunde an die Reihe kamen. Sie stiegen in die bunte Kutsche ein und schleckten genüsslich das Eis, während sie an den Villen vorbei fuhren.



Einfach schön, dieser Ausblick, dachte sich Conny und fing an zu träumen, wie schön es doch wäre hier zu wohnen. Etwas unsanft wurde sie durch einen Ruck aus ihrem Halbschlaf geweckt. Die Kutsche hielt direkt vor dem Eingang zum Picknick-Platz. Fabi zahlte das Geld an den Kutscher und lief hinter den anderen her, um sie wieder einzuholen.

 



Der Platz war groß und hatte viele schattige kleine Plätzchen. Eine angenehme Brise wehte aus allen Richtungen. Von allen Seiten war das Meer zu bewundern. An der einen Seite war ein Schwimmplatz, an dem die Kinder herumplanschten und vergnügt mit den Wasserenten ihre Zeit vertrieben.



»Hier ist es wundervoll!«, rief Conny begeistert und bat die anderen zu ihnen zu kommen.



»Schaut her! Hier können wir unser Lager aufschlagen. Dieser Baum ist wunderbar geeignet, um sich anzulehnen. Von hier aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Meer.«





Die Decke konnte man nicht mehr sehen, weil sie mit so vielen leckeren Dingen voll gestellt war. Es gab belegte Sandwichs mit Gurken, gekochte Eier, Würstchen, Kuchen, Wassermelone, eisgekühlte Limo und verschiedene Süßigkeiten. Fabi stürzte sich mit Begierde auf das Essen. Einige Minuten vergaß er die Welt um sich herum. Nachdem sie sich die Bäuche voll geschlagen hatten, überlegten die Freunde, wie sie am besten hinter das Geheimnis auf den Papieren kamen. Die Hinweise auf den kleinen Zettel reichten nicht aus, denn Büyük Ada war fast zu groß. Fabi hatte schon wieder so ein komisches Gefühl in der Magengegend. Dass es nicht von den vielen Süßigkeiten kam, war ihm klar, darum sagte er:



»Als ich in der Bücherei war, fühlte ich mich die gesamte Zeit über beobachtet. Heute habe ich wieder so ein Gefühl. Wie geht es euch beiden?«



Jessy sah sich gerade in der Ferne ein Gebäude an, als Fabi die Frage stellte. Conny und Jessy fanden alles ganz normal und machten sich keine weiteren Gedanken über Fabis Anmerkungen. Das Essen war nach einer Stunde Ruhepause einigermaßen verdaut. Die Freunde gingen zum Schwimmen an den Strand in der Nähe. Sie packten den Korb mit den restlichen Sachen ein. Danach schüttelten sie die Decke aus, um die restlichen Krümel vom Brot und die Erde unter der Decke nicht mit nach Hause zu nehmen. Sie falteten die Decke ordentlich zusammen und legten sie hinterher auf den Picknick-Korb. Die Badesachen hatten sie sich bereits vorher angezogen.



Das Wasser war sehr warm und an manchen Stellen glasklar. Vor der Tiefe hatten Jessy und Conny keine Angst, darum schwammen sie einige Meter entfernt vom Strand. Fabi vertrat die Meinung, lieber dort zu bleiben, wo man den Boden noch unter den Füßen berühren konnte. Conny und Jessy hatten viel Spaß.





Sie nahmen den angrenzenden Felsen genauer unter die Lupe. Fabian wurde die Situation langsam unangenehm, denn er verlor die beiden Freundinnen aus den Augen. Dieses unangenehme Gefühl in der Bauchgegend nahm verdächtig zu, es schien Fabi überwältigen zu wollen. Die Sonne schien auf den Felsen, das Wasser war sehr tief, bunte Fische waren zu sehen.



»Schau mal Conny«, rief Jessy ihrer Freundin zu,



»Hier vorne ist ein Felsspalt, wetten, dass man da rein schwimmen kann?«



»Lass uns doch mal nachsehen«, sagte Conny und schwamm ihrer Freundin entgegen.



»Siehst du Conny, hier ist ein Eingang. Bist du gut im Tauchen oder soll ich es alleine versuchen?«



Conny war das überhaupt nicht behaglich, keinesfalls ließ sie ihre Freundin alleine. Ihre innere Stimme drang sie dazu, hinunterzutauchen und zu sehen, was da war. Plötzlich fiel ihr wieder der Anrufer ein, er sagte ihr doch:



»Verlass dich auf deine innere Stimme!«



Die beiden tauchten unter Wasser und tasteten langsam den Felsspalt ab. Zwischendurch tauchten sie immer wieder auf, um Luft zu schnappen. Erst nach dem dritten Versuch erreichten sie die Stelle, an dem der Felsspalt groß genug war, um hinein zu schwimmen. Sie schwammen und Conny bekam immer mehr Probleme ihre Luft anzuhalten, die Unterhälfte ihres Körpers befand sich bereits in dem Spalt. Jessy sah, dass ihre Freundin Schwierigkeiten hatte, und eilte ihr zu Hilfe. Obwohl sie in den letzten Jahren durch die vielen Übungen im Schwimmunterricht den Atem lange anhalten konnte, bekam auch sie langsam Atemnot.





Sie versuchte, schon fast hektisch Conny in den Spalt hineinzuziehen. Conny überkam eine Übelkeit, ihr Kopf drohte zu platzen. Jessy konnte sie noch rechtzeitig in den Spalt ziehen.



Als die beiden im Inneren des Felsens saßen und erst mal tief nach Luft schnappten, sagte Jessy noch immer völlig atemlos: »Conny das war gerade noch rechtzeitig, zum Glück, dass dieser Teil vom Felsen nicht mit Wasser gefüllt ist.«



»Es ist fürchterlich Dunkel hier drin und außerdem stinkt es nach Fisch und Feuchtigkeit.«



»Es wäre besser, wenn wir eine Taschenlampe mitgenommen hätten, aber das konnten wir ja nicht vorher wissen.«



Das Augenlicht der Zwei gewöhnte sich langsam an die Dunkelheit und sie versuchten die nähere Umgebung, ausfindig zu machen.



»Hier scheint etwas zu liegen Jessy«, rief Conny ihrer Freundin zu.



»Komm her und schau dir das an!« Jessy verließ die Stelle, an der sie sich befand, um Conny zu folgen.



»Was gibt es denn, zu sehen?«, wollte Jessy wissen, doch genau in dem Augenblick, wurde ihr schwarz vor Augen.





Van



Fritz und Kai auskundschafteten Van und befragten die Einwohner nach Isolde Kunz. Nach einigen Tagen Aufenthalt in Van gab es nichts, was den beiden weiterhelfen könnte, außerdem kannte niemand eine „Isolde".



»Jetzt bleibt uns nur noch der große See übrig«, sagte Fritz.



Von der Pension führte ein kleiner Weg, direkt zum See. Die Sonne war bereits untergegangen. Der Vollmond schien hell leuchtend auf dem See.





Fritz spazierte barfüßig durch den kühlen Sand und Kai folgte ihm mit schnellen Schritten. Die Pension lag bereits weit entfernt und außer den Bergen ringsherum war nichts zu sehen. Heulender Wind kam plötzlich auf und der vorhin so hell scheinende Mond, war plötzlich mit dicken Wolken verhangen. Das Heulen des Windes schien immer näherzukommen.



»Kai hier stimmt was nicht«, sagte Fritz, während es zunehmend düster wurde.



Dicker Nebel nahm ihnen die Sicht.



»Was ist das?«, rief Kai.



»Hilfe, Hilfe ah, Murks ...«



Ungewöhnliche ängstliche Töne kamen aus Kai seinem Mund. Das Blut in seinen Adern gefror. Jetzt entdeckte Fritz ebenfalls dieses unbeschreibliche und riesengroße Ungeheuer. Rote Augen schauten Fritz an. Er brachte keinen Laut mehr heraus. Große panische Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er wollte weg Rennen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Er blieb wie angewurzelt auf einer Stelle stehen. Das Ungeheuer kam näher, blaue Funken sprühten an ihm vorbei. Aus dem großen Maul lief gelber Speichel, die Zunge lechzte und freute sich auf eine köstliche Fleischmahlzeit. Kai hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Er sah, dass das Ungeheuer immer näher auf Fritz zu kam. Kai vermutete, dass Fritz vor Angst angewachsen war. Um ihn zu retten, suchte er nach Steinen. Das Ungeheuer stand unmittelbar vor Fritz. Es sabberte unentwegt unausstehliches gelbes Zeug. Die Übelkeit stieg Fritz bis zu den Ohren. Nachdem Kai einige Steine gesammelt hatte, fing er an das Ungeheuer damit zu beschießen.





Er rief seinem Freund rüber:



»Mensch Fritz, komm zu dir, Lauf weg!«



Fritz stand immer noch unbewegt da und machte keinerlei Anstalten wegzurennen. Langsam gingen, Kai die Steine aus. Mit den Steinen konnte er das Ungeheuer nur kurz ablenken. Kai warf mit voller Kraft einen Stein an den Kopf seines Freundes.



»Autsch!«, schrie dieser, drehte sich zu Kai um, und versuchte zu verstehen, in welch Lage sich die beiden befanden.



»Jetzt renne endlich weg!«, brüllte Kai.



»Ich werfe jetzt den letzten Stein.«



Die beiden Freunde liefen entgegen dem See. Sie rannten und rannten ohne.Sich, um zu drehen. Der Schweiß tropfte ihnen am Körper, als hätten sie geduscht. Erst nach ca. einer halben Stunde drehten sich die Freunde um. Der See war nicht mehr zu erkennen. Der Mond schien wie zuvor hell am Nachthimmel. Völlig aus der Puste hielten die Zwei an und versuchten zu sich zu kommen. Langsam setzten sie ihren Weg fort. Sie erreichten erst am frühen Morgen die Pension, weil sie sich verlaufen hatten. Der Pensionsbesitzer fragte belustigt:



»Ihr seid wohl dem Van Ungeheuer begegnet! So wie ihr aussieht!«



»Van Ungeheuer?«, fragte Kai verwundert.



»Ja, es wird immer mal gesehen, die Presse hat schon oft darüber berichtet«, erzählte der Pensionsinhaber.



Fritz und Kai hatten nur noch einen Wunsch! So schnell wie möglich, Van zu verlassen. Fritz ging erst mal unter die Dusche und wusch sich den Schweiß vom Körper. Kai war bereits kurz vor einem Nervenzusammenbruch und schrie Fritz an:





»Du und deine dämlichen Ideen, kannst du mir vielleicht mal sagen, was wir in dieser Stadt machen sollen. Willst du uns unbedingt umbringen? Hier scheint es außer einem Ungeheuer nichts zu geben. Ich fahre nach Hause, und zwar sofort.«



Doch so weit kam es nicht, Fritz surfte gerade im Internet, als er auf eine wichtige Information stieß, die Ihnen weiterhelfen konnte.



»Hey, Kai hier steht was Interessantes!«



»Oh, man lass mich in Ruhe. Du kommst bestimmt wieder auf so ' ne supergeniale Idee.«



»Solltest du kein Interesse mehr an dem magischen Chip haben, dann ziehe ich das Ding alleine durch. Fahr zurück und betrinke dich du Allesfresser!«



Beleidigt verzog Kai seine Schnute und näherte sich seinem Freund. Er wollte wenigstens einen Blick auf die Neuigkeiten werfen. Fritz drückte heftig in die Tasten seines Laptops. Anhand des Zooms versuchte er, eine Vergrößerung des Bildes zu erstellen.



»Siehst du? Der rote Chip liegt in einem schwarzen Tuch eingewickelt und wartet auf uns.«



Fritz entdeckte die Fotografie des Chips im Internet.



»Jetzt sind wir genauso schlau wie vorher«, sagte Kai.



und wollte sich gerade umdrehen als Fritz ihn auf den Hintergrund des Bildes aufmerksam machte. Fritz versuchte den Hintergrund des Bildes, zu zoomen.



»Perfekt! Der Hintergrund besteht aus einer Person, die einen großen Turban auf dem Kopf trägt.«





Durch weitere Recherchen im Internet erfuhr Fritz, dass es sich bei dieser Gestalt, um Nasrettin Hoca handelte. Er soll ein guter Mann gewesen sein. Sein Mausoleum befand sich in Konya. Daher beschlossen die Hacker, ihre Zelte in Van abzubrechen und nach Konya weiter zu reisen.



Jessy blinzelte und die Sonnenstrahlen trieben ihr Tränen in die Augen.



»Conny sieh nur! Jessy kommt zu sich«, rief Fabi.



aufgeregt und wirbelte mit seinem Taschentuch durch die Gegend, mit dem er kurz zuvor die Stirn seiner Freundin abwischte.



»Wo bin ich?«, fragte Jessy.



und versuchte irgendetwas zu erkennen. Conny kam mit einem Glas Wasser näher. Sie half ihrer Freundin einige Schlucke zu trinken, dann erzählte sie:



»Wir waren in dem Felsspalt, du kamst gerade zu mir, als du in ein Loch fielst. Du warst sofort bewusstlos. Ich versuchte dich aus dem Loch zu ziehen, doch leider konnte ich in der Dunkelheit, nichts sehen. Etliche Minuten probierte ich leider vergeblich, dich zu befreien. Auf meine Versuche dich aus deiner Bewusstlosigkeit zu wecken, reagiertest du nicht. Mir wurde schnell klar, dass ich es ohne fremde Hilfe nicht schaffen würde. Obwohl ich große Angst hatte, dich alleine zu lassen, schwamm ich zurück um Hilfe zu holen. Ich nahm Deine Taucherbrille mit und kletterte zum Felsspalt, um von da zurückzuschwimmen. Damit ich beim Rückweg die richtige Stelle wieder finden würde, band ich die Brille an den Felsen. Ich holte noch mal kräftig Luft und tauchte weg. In meiner großen Angst um dich versuchte ich keinen Fehler zu machen und kam heile und gesund bei Fabi an. Er machte sich bereits so große Sorgen um uns, dass er die Badeaufsicht alarmieren wollte.





Ich schilderte ihm unser Erlebnis und wir überlegten gemeinsam, was wir tun könnten. Wir wollten keine Hilfe durch Fremde. Ich vermutete, dass es in diesem Felsspalt etwas Interessantes gab. Deshalb überredete ich Fabi, mit mir zurückzuschwimmen und dich zu befreien. Fabi hatte große Angst so eine lange Strecke zu schwimmen und so kam ihm die Idee, ein Ruderboot auszuleihen. Mir gefiel die Idee ebenfalls sehr gut, denn ohne dem Boot hätten wir dich nur mit viel Mühe, zum Strand zurückbringen können. Fabi lieh sich außerdem ein Feuerzeug aus. Er wickelte es in die Alufolie ein in der zuvor die Sand wichs eingepackt waren. Danach fuhren wir los und hielten genau vor dem Felsen, in der sich der Felsspalt befand. Wir banden das Boot mit einer Schnur fest und tauchten unter. Wir fanden dich sehr schnell und Fabi holte das Feuerzeug heraus. Wir schauten erst mal, wie es dir ging. Dein Fuß war eingeklemmt, doch mit vereinten Kräften schafften wir es, dich zu befreien und aus dem Loch zu ziehen. Wir brachten dich bis zur Stelle, an der wir tauchen mussten. Wir überlegten, wie wir dich ohne Sauerstoff raus bringen sollten. Darum zogen wir dir deine Taucherbrille an, damit du kein Wasser beim Atmen in die Nase bekamst. Danach hievten wir dich in das Boot hinein und nahmen dir die Brille ab. Dein Atem ging r

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