Amelie´s Weihnachtsedition

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Die untreue Ehefrau

Im alten Paris lebte einst ein Mann namens Clément Ponthieu. Er war etwa sechzig Jahre alt, steinreich, ledig, gutaussehend, sympathisch, kultiviert.

Mutterseelenallein wohnte er in einer großen, schlossartigen Villa, welches inmitten eines herrlichen Parks lag. Er versorgte sich weitgehend selbst, kochte oder ging in ein nahegelegenes Lokal; seine Wäsche gab er aus, und alle vierzehn Tage kam eine Putzfrau, die gründlich für Sauberkeit und Ordnung sorgte. Kurzum, ein Einzelgänger, wie er im Buch steht.

Eines Tages wurde Clément Ponthieu, als er die Straße überquerte, von einem Lastwagen angefahren.

Er erblindete durch diesen Unfall!

Noch während seines Klinikaufenthaltes inserierte er wegen einer Wirtschafterin, die sich tagsüber um den Haushalt kümmern sollte. Unter anderem meldete sich eine zweiundzwanzigjährige Sekretärin, die, wie man dem Blinden berichtete, von angenehmen Äußerem war und gute Zeugnisse besaß, auch über die Absolvierung einer Hauswirtschaftsschule. Besonders gefiel dem Verunglückten ihre Stimme. Und ihr Händedruck.

Sie bekam die Stelle.

Lilou Grailly, so hieß das Mädchen, tat jetzt schon drei Monate lang ihren Dienst. Clément war mit ihr zufrieden. Ihre freien Stunden verbrachte sie angeblich damit, durch die Stadt zu bummeln, Einkäufe zu machen oder ihre Mutter zu besuchen. In Wahrheit ging sie meist mit ihrem Liebhaber, einem gewissen Raphaël Tabouillot, ins Bett.

Eines Tages, während eines besonders intensiven Geschlechtsaktes, beschlossen die beiden, den blinden Millionär zu beerben.

Am Abend jenes Tages kehrte Lilou Grailly frühzeitig zur Villa ihres Arbeitsgebers zurück. Dieser saß in der dunklen Bibliothek und ließ seine Fingerspitzen über die Blindenschrift eines philosophischen Werkes gleiten.

„Warum kommen Sie schon jetzt, Lilou?“, fragte er, nachdem das Mädchen eingetreten war. „Ihr Dienst beginnt doch erst morgen früh!“

„Ich fühle mich hier wohler als bei meiner Mutter!“, gab die Zweiundzwanzigjährige zurück. „Meiner Mutter geht es wieder gut, sie ist gesund, ich habe mit ihr geplaudert, es ist alles in Ordnung; weshalb sollte ich bei ihr schlafen? Sie ist nicht so allein wie Sie, denn mein Bruder wohnt bei ihr, und außerdem ist es hier ruhiger. Wenn Sie also nicht dagegen haben, würde ich gerne im Gästetrakt schlafen.“

„Sie wissen, dass Sie jederzeit hier sein dürfen, auch in Ihrer Freizeit. Ich habe Sie niemals um eine Gefälligkeit gebeten, wenn Sie nicht im Dienst waren!“

„Ich weiß, Monsieur Ponthieu, aber es würde mir auch nichts ausmachen! Sie müssen mir versprechen, dass Sie mich jederzeit in Anspruch nehmen, wenn Sie irgendeinen Wunsch haben und ich im Hause bin! Das Buch, das ich gerade lese, kann warten. Ich bin gern in Ihrer Nähe, und es macht mir Freude, Ihre Stimme zu hören oder Ihre Hand zu halten, um Sie zu führen!“

Der Blinde seufzte. „Es ist schade, dass ich ein alter Mann bin...“

„Sie fischen nach Komplimenten, Monsieur Ponthieu!“, unterbrach ihn Lilou rasch. „Sie sind weder geistig noch körperlich alt! Sie sind allen Menschen, die ich kenne, durch Ihren Verstand weit überlegen. Und Sie wirken auf Frauen!“

„Auch auf Sie, Lilou?“

„Auf mich besonders! Weil ich Sie täglich um mich habe. Aber denken Sie jetzt nicht, dass ich Sie verführen oder gar heiraten will! Es würde mich schon freuen – und es würde mir genügen – wenn Sie zuweilen meine Hand streicheln oder mir auch mal einen Kuss auf die Wange geben würden. Ich glaube, jeder normale Mensch sehnt sich nach ein wenig Zärtlichkeit. Ich habe ja sonst niemand. Eine Mutter, die einen mal drückt und liebkost, kann die Berührung eines Mannes nicht ersetzen!“

Wieder seufzte der Blinde. „Man sagt, Sie seien hübsch und hätten eine gute Figur. Und Sie sagen selbst, Sie sehnen sich nach Zärtlichkeit. Da ist es verwunderlich, dass Sie nicht schon längst an einem Mann hängengeblieben sind!“

„Ich hatte noch nie das Gefühl, dass es einer ehrlich mit mir meinte und dass er nicht nur an seine Lust, sondern auch an meine dachte!“

„Bitte, kommen Sie zu mir, Lilou! Setzen Sie sich hierher! Ich möchte mich davon überzeugen, dass Sie so schön sind, wie man sagt!“

Die junge Frau trat näher, doch sie setzte sich nicht neben ihn, sondern kniete vor ihm nieder und drängte sich zwischen seinen Beinen an ihn, das Gesicht aufwärts gerichtet. Clément Ponthieu ließ seine feingliederigen Hände sanft über ihre Oberarme, ihre Schultern und ihren Hals gleiten, wie um sich zu orientieren. Mit den Fingerspitzen betastete und liebkoste er ihre Ohren, ihre Stirn, ihre Augenlider, die Brauen, die Wimpern, Nase, Mund, Wangen und Kinn.

„Ja! Sie sind wirklich schön!“, stellte er andächtig fest. „Bitte, stehen Sie auf!“

Lilou gehorchte, und die Hände des Blinden glitten kaum wahrnehmbar über ihren Hals, ihren Busen, über Hüften, Bauch und Schenkel, Knie und Füße. Sanft strichen sie wieder nach oben, an den Innenseiten der Beine entlang bis dorthin, wo sie einander begegnen. Seine Finger massierten den kleinen Venushügel.

Lilou atmete erregt. Sie griff nach der Hand des Mannes, hielt sie fest.

„Sind Sie mir jetzt böse, Lilou?“, fragte der Blinde.

„Oh, nein, Monsieur Ponthieu! Es ist wunderbar! Aber es ist zu – einseitig! Ich nehme nur, ohne zu geben!“

„Sie geben mir schon jetzt unendlich viel!“, widersprach Clément. „Deshalb möchte ich Ihnen eine Freude bereiten. Sie sollen wissen, wie gern ich Sie habe. Ich möchte Sie – unabhängig machen – von mir und von allen Männern! Sie sollen sich ganz frei und unbeeinflusst entscheiden können! Erlauben Sie, dass ich Ihnen schon morgen ein Geschenk mache, dass Sie für immer Ihre finanziellen Sorgen vergessen lässt!“

„Damit ich wieder nur nehme und nicht gebe! Das kommt überhaupt nicht in Frage!“, protestierte das Mädchen mit voller Berechnung. Weshalb sollte sie sich auch mit ein paar Tausendern begnügen, wenn sie ein paar Millionen haben konnte?

„Ich vertraue Ihnen auch so, Monsieur Ponthieu“, fuhr sie listig fort. „Ich habe Ihnen von Anfang an vertraut. Es bedarf keines Beweises von Ihrer Seite, dass Sie mich mögen und es gut mit mir meinen. Wenn Sie mir aber wirklich eine Freude bereiten wollen, dann müssen Sie mir erlauben, die Zärtlichkeit, die ich von Ihnen empfange, auch zu erwidern! Ich will nicht nur Lust empfinden durch Ihre Zärtlichkeit, sondern ich will auch das Glücksgefühl erleben, das entsteht, wenn man selbst Zärtlichkeit austeilt und den anderen damit glücklich macht!“

„Schon durch Ihren Ankündigung machen Sie mich sehr froh“, sagte Clément, streichelte ihre Schenkel und Hüften, schob ihr den Rock hoch und zog ihr das Höschen herunter. Bereitwillig ließ sie es geschehen und unterstützte ihn sogar bei seinen Bemühungen.

Sie beugte sich vor und knöpfte seinen Hosenschlitz auf, während er ihre Brüste durch den Kleiderstoff sanft knetete. Im Nu ragte sein großer, erregter Penis zwischen seinen Lenden hervor.

Lilou kniete abermals zwischen seinen Beinen nieder, liebkoste sein Glied und umspannte es mit beiden Händen, küsste seinen Schaft und schließlich die Eichel. Der Blinde packte das Mädchen unter den Achseln, zog sie zu sich empor, hob sie in den Reitsitz über seine Schenkel. Sicher öffnete er den Reißverschluss in Lilous Nacken, sie schlüpfte mit den Armen aus ihrem Kleid, während sie auf und nieder wippend den an ihren Schamhaaren vorbeifahrenden Schwanz rieb und reizte.

Clemént griff ihr von vorn in den Büstenhalter; sanft zog er ihre Brüste über dessen Rand hinaus, so dass sie ihm nun scharf und wohlgeformt wie zwei Torpedospitzen entgegenragten. Lilou hob sich empor, rückte ein wenig vor, zog sich die feuchten Schamlippen auseinander und ließ das steife Glied des Mannes, auf das sie sich niederfallen ließ, ganz in ihre Vagina eindringen.

Clément massierte währenddessen inbrünstig mit Händen, Lippen und Zunge ihre harten Nippel. Die Reiterin auf seinem Schoß schlug zuerst ein mäßiges Schritttempo an; allmählich steigerte sie die Gangart zum Trab, dem sich der Hengst unter ihr mit Freuden anpasste. Sein Mund wanderte über ihren Hals zu ihrem Mund, der sich ihm willig öffnete. In dieser küssenden Stellung gingen sie endlich zum Galopp über. Lilou stöhnte hingegeben, während Clément wie verrückt von unten zustieß und sie wie eine Puppe hochwarf.

Plötzlich streckte er beide Arme von innen durch ihre Kniekehlen und stand auf. Er trug sie vor sich, sie hielt sich mit klammernder Umarmung an seinem Hals fest. Stehend stieß er mit dem Unterleib wie rasend zu, stieß sie von sich ab und ließ sie jedes Mal durch ihre eigene Schwerkraft gegen seine Lenden fallen, wo er sie umso vehementer empfing und wieder von sich schnellte. Sein harter Penis drang bei dieser Behandlung bis zum Anschlag in sie ein, was Lilou ebenso schmerzlich wie freudig berührte.

„Du bist ein starker Mann!“, stöhnte sie in höchster Wollust. Sie meinte es ehrlich und vergaß für ein paar Sekunden den hinterhältigen Plan, den sie gemeinsam mit Raphaël entwickelt hatte.

Der alte Clément Ponthieu bearbeitete sie mit unverminderter Heftigkeit. Lilou hing so an seinem Mund und hob sich im Takt seiner Stöße hoch, wobei sie sich mit den Kniekehlen in seinen Armbeugen abstützte, um ihre schmatzende Spalte seinem harten Schwanz entgegenzuwerfen.

Endlich krampfte sie blitzartig Arme und Beine in konvulsivischen Zuckungen zusammen und stieß Schreie der Lust aus. Clément bemerkte triumphierend den Gipfelpunkt ihrer Wonne.

Die Haushälterin ließ ihre Arme, die sie um des Blinden Hals gelegt hatte, vergehend sinken und wäre hintenüber zu Boden gefallen, wenn ihr neuer Liebhaber sie nicht, ohne sich von ihr zu trennen, auf die vor ihm stehende Couch hätte gleiten lassen, wo er sich auf sie warf und die Keuchende mit kräftigen Stößen weiterbegattete, bis auch er zum völligen, erlösenden Orgasmus kam.

 

Lilou war einer Ohnmacht nahe. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so restlos befriedigt worden zu sein, und sie machte sich Gedanken, ob es nicht besser wäre, ihren Plan fallenzulassen und eine neue Strategie zu entwickeln.

Als sie jedoch das Zimmer im Gästetrakt aufgesucht und ihre Erregung überwunden hatte, sagte sie sich, es sei doch besser, ihre erste Absicht zu verwirklichen, nämlich den Millionär zu heiraten, anschließend würde ihr Freund Raphaël Tabouillot für einen tödlichen Unfall sorgen und sie würde den Millionär beerben.

Wenn ich ihn weiterhin so stark rannehme, wird es wohl keinen tödlichen Unfall brauchen, dann würde er wegen körperlicher Überanstrengung das Zeitliche segnen, und dann kann ich mir immer noch überlegen, ob ich bei Raphaël bleibe, oder mir einen attraktiveren Freund suchen.

Lange kann Clément das nicht aushalten, immerhin ist er fast dreimal so alt wie ich; er muss mit mir bergauf und bergab, bis er schlappmacht und gerne auf die Fickerei verzichtet.

Am nächsten Morgen spielte sie dem blinden Millionär die Unglückliche vor, die sich ihrer Leidenschaft und Leichtfertigkeit schämt. Er habe sicher allen Respekt vor ihr verloren, deshalb sei es wohl besser, sie verlasse dieses herrliche Haus, um nicht ständig an ihre Sündhaftigkeit erinnert zu werden. Gern werde sie gelegentlich in seine Arme zurückkehren, doch sie wolle nicht durch den täglichen Umgang mit ihm sich seiner Verachtung preisgeben und in Haltlosigkeit verfallen.

Clément Ponthieu zog alle Register seiner Beredsamkeit, doch vergebens. Die Listige ließ ihn zappeln. An sich hätte er mit den von ihr in Aussicht gestellten gelegentlichen Besuchen zufrieden sein und sich nach einer anderen Wirtschafterin umsehen können, doch er befürchtete, dass der Vogel, wenn er erst einmal ausgeflogen wäre, nicht mehr in seinen goldenen Käfig zurückkehren würde. Als auch sein Versuch, sie mit dem Geschenk eine Hauses und einer Rente zu halten, fehlschlug, gab er nach:

Er bestellte das Aufgebot, und vier Wochen später waren sie Mann und Frau.

Bald darauf zog auch Lilous Geliebter, Raphaël Tabouillot, bei ihnen ein. Die junge Frau hatte dem Blinden eingeredet, sie bräuchten einen Gärtner, ein Faktotum und notfalls einen Leibwächter.

Der blinde Millionär ging arglos auf ihren Vorschlag ein. Er war viel zu glücklich, als dass er einen Verdacht gehegt hätte.

Er blühte auf, und seine Kräfte wuchsen von Tag zu Tag. Lilou, die nachts mit ihrem Mann und tagsüber mit ihrem Geliebten vögelte, lobte vor ihrem Geliebten die Leistungen ihres alten Ehemannes und spornte den ersteren an, es diesem gleichzutun. Raphaël legte sich mächtig ins Zeug, doch Lilou war mit ihm keineswegs zufrieden; schließlich wurde er wütend und führte zu seiner Entschuldigung an, dass er den ganzen Tag auf den Beinen sei und schwer arbeiten müsse, während sich der >gnädige Herr< auf die faule Haut legen könne, um für die Nacht Kräfte zu sammeln.

Lilou wollte zuerst diese Ausreden nicht gelten lassen, denn immerhin hatte der Gärtner ja die Nächte frei, um seine Kräfte zu erneuern; doch als er es bald ganz unterließ, den kleinen Acker seiner Geliebten zu bestellen, war sie´s zufrieden, denn erstens konnte das der Millionär viel besser, und zweitens wollte sie ja diesen und nicht ihren Geliebten aufarbeiten. Denn Raphaël war ja noch jung. Und den brauchte sie für später.

Aus gelegentlichen Redewendungen und ungewollten Formulierungen der beiden witterte der Blinde, dass sie miteinander weit vertrauter waren, als sie sich den Anschein gaben. Von nun an belauerte und belauschte er sie, besonders wenn sie ihn schlafend wähnten und sich sicher fühlten, nachts, wenn Lilou sich gelegentlich aus dem Ehebett stahl, und bei Tage, wenn der alte Millionär auf der Terrasse im Liegestuhl lag und sich sonnte.

Bald hatte Clément Ponthieu die Gewissheit, dass sie ihn betrogen und ihm nach dem Leben trachteten.

Um seine Kräfte noch stärker zu verschleißen, engagierten die Treulosen eine bildhübsche stadtbekannte Hure als seine Gesellschafterin und schickten sie ihm ins Bett. Mit zwei Frauen, so wähnte Lilou, würde es noch schneller abwärts gehen.

Die Dirne, die bei ihrem ersten nächtlichen Besuch bei Clément Ponthieu auftragsgemäß etwas von Zuneigung und Sehnsucht vorfaselte, war sehr erstaunt, als er sie mit zwei schallenden Ohrfeigen empfing. Der Millionär eröffnete ihr, dass er von dem Komplott wisse und dass er sie wegen Beihilfe zum Mord ins Gefängnis werfen lassen würde, wenn sie sich nicht ab sofort rückhaltlos auf seine Seite stellen und seinen Befehlen gehorchen würde. Weinend versprach sie, alle seine Wünsche zu erfüllen und über ihr Gespräch mit ihm Stillschweigen zu bewahren; im Übrigen war sie sehr erstaunt zu erfahren, welchen Endzweck ihre Auftraggeber mit ihrem Engagement verfolgten, denn jene hätten ihr lediglich erklärt, Clément sei nur dann zum Geschlechtsverkehr fähig, wenn ihm seine Partnerin zuvor Sympathie und starke sexuelle Begierde vortäusche.

Clément Ponthieu überzeugte die gutgewachsene Nutte augenblicklich davon, dass seine Potenz solcher Anregung nicht bedürfe; er entblätterte die schockierte Dame mit geübten Händen und vögelte sie – auch ohne irgendwelche Sympathiekundgebungen ihrerseits – nach Strich und Faden.

In den folgenden Wochen schlief Clément seelenruhig im Zimmer seiner >Gesellschafterin<, während diese sein Bett benutzte und darin bis Mitternacht, von kurzen Pausen abgesehen, Veitstänze aufführte, um so der im darunterliegenden Zimmer schlafenden Ehefrau einen leidenschaftlichen Geschlechtsverkehr vorzutäuschen. Morgens pflegte der Millionär dann ausgeruht und in bester Stimmung seine untreue Ehefrau zu besuchen, um die Übernächtigte mit seinem ungestillten sexuellen Drang niederzuwalzen.

Wenn die drei Verschwörer unter sich waren, beklagten sich die beiden Frauen stets über die Unersättlichkeit des Hausherrn, wobei freilich nur die Klagen der jungen Ehefrau echt waren. Raphaël Tabouillot bekam aus solchen Anlässen oft zu hören, er müsse sich mit seiner Manneskraft hinter der des alten Blinden schamhaft verkriechen...

Auch bei anderer Gelegenheit lobte die >Gesellschafterin< ihren Herrn über den grünen Klee. Machte sie mit ihm eine Wanderung, so behauptete sie hinterher, er wäre acht Stunden lang mit seinem Blindenstock vor ihr hergelaufen und hätte ihr kaum eine Pause gegönnt...

Eines Tages stolperte Clément Ponthieu über einen Zeitungsständer und fiel, sich mehrmals überschlagend, die Steintreppe vor seiner Terrasse hinab, ohne dass die Verschwörer einschließlich der Gesellschafterin den Unfall bemerkt hätten. Als er nach wenigen Minuten das Bewusstsein zurückerlangt hatte, merkte er, dass ihm das Augenlicht wiedergegeben war. Mühsam hinkte er die Treppe hinauf und legte sich in seinen bequemen Liegestuhl, um sich von dem Sturz, bei dem er nur einige Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen hatte, zu erholen. Da trat die Gesellschafterin aus dem Haus.

„Darf ich mich zu Ihnen setzten und Ihnen aus der Tageszeitung vorlesen?“, fragte sie.

„Danke“, erwiderte der Millionär, „setzen dürfen Sie sich; die Zeitung lese ich nachher selbst!“

Die Dirne hielt das für einen Witz und lachte gutmütig. Sie nahm neben ihm Platz, und die beiden blickten von der Terrasse aus auf den Park.

Lilou kam fünfzig Schritte von ihnen entfernt hinter einer Buschgruppe hervor. Sie war mit einem aufreizenden Bikini bekleidet. Was für ein hübsches Luder, dachte Clément, denn er sah sie jetzt zum ersten Mal. In der Hand hielt sie einen Gartenschlauch, aus dessen Mündung ein starker Wasserstrahl schoss.

Jetzt tauchte auch Raphaël auf. Lilou drehte sich zu ihm um, richtete den Wasserstrahl auf ihn und durchnässte ihn von oben bis unten. Raphaël protestierte halblaut und sprang auf Lilou zu, um ihr den Schlauch zu entreißen, doch sie blendete ihn, indem sie den Wasserstrahl auf sein Gesicht richtete, und wich ihm behende aus.

Schließlich gelang es ihm doch, sie zu fangen. Er rang mit ihr und bog ihre Hand mit der Schlauchmündung gegen Lilous Leib. Da warf sie ihren freien Arm um seinen Hals, drängte sich an ihn und küsste seinen Mund. Sofort vergaß der junge Mann seine Absicht und legte beide Hände um ihr Gesicht, ihren Kuss erwidernd. Lilou streckte den Schlauch blitzschnell in seinen Hosenbund. Sprudelnd schoss das Wasser unten aus seinen Hosenbeinen hervor.

Raphaël stieß einen Schrei aus und sprang in die Höhe. Er wollte den Schlauch aus seiner Hose ziehen, doch Lilou hielt ihn dort lachend fest. Der Bursche öffnete seinen Hosenbund und ließ das Kleidungsstück auf den Rasen fallen, packte Lilou beim Handgelenk, entwand ihr den Schlauch und spritzte sie aus nächster Nähe ab, wobei sie schimpfend und prustend um ihn herumtanzte. Plötzlich warf er sie ins Gras, riss ihr die beiden Bikiniteile vom Leib und bespritzte sie weiter, während sie sich in schreiender Abwehr am Boden wälzte. Dann warf er den Schlauch fort, zog sich in Sekundenschnelle aus und stürzte sich völlig nackt auf die ebenso nackte junge Ehefrau. In rasender Gier wühlte er in ihren Brüsten, die er gleichzeitig küsste, ließ seine Lippen über ihren Bauch wandern. Mit den Knien drückte er ihre Beine auseinander, schob beide Hände unter ihr Gesäß. Grob packte er ihre Hinterbacken, hob ihren nassen Schoß seinem Gesicht entgegen, beleckte mit starker Zunge ihre Schamlippen, drang damit in diese ein, kitzelte an deren oberem Rand ihre empfindlichste Stelle mit raschen, geübten Zungenschlägen; warf seinen Unterleib herum, ohne sein Gesicht aus ihrem Schoß zu erheben, klemmte ihren Kopf zwischen seine Knie, wälzte sich auf den Rücken, so dass die Frau seines Arbeitgebers über ihm zu liegen kam.

Jene griff nach seinem steifen Penis, reizte mit der Zungenspitze die samtene Eichel, steckte sie sich in den Mund, saugte an ihr mit steigender Wollust, während der junge Mann weiterhin in ähnlicher Weise ihre geschwollene Klitoris bearbeitete.

„Oh, Monsieur Ponthieu...“, stöhnte die Gesellschafterin, die mit gierigen Augen das Schauspiel auf dem Rasen verfolgte und mit beiden Händen ihren Schoß streichelte.

„Was haben Sie denn?“, fragte der Hausherr unschuldig.

„Nichts... es... ist nur so heiß“, flüsterte die hübsche Hure und wühlte weiter zwischen ihren feuchten Schenkeln.

Raphaël wälzte die junge Ehefrau wieder auf den Rücken, sprang auf, warf seinen Unterleib abermals herum, packte ihre gespreizten Beine in den Kniekehlen, riss sie hoch, bog sie zurück, nahm mit seinem harten Penis Maß und versenkte ihn mit einem gewaltigen Stoß in ihrer nassen Scheide. Die untreue Ehefrau gab einen unterdrückten Jammerlaut von sich. Sogleich aber warf sie dem fickenden Burschen, der sie nur wie ein läufiges Tier rammelte, die Arme um den Leib und riss ihn zu sich herab, tiefer in sich hinein, wieder und wieder.

Raphaël gab ihr linkes Bein frei und schob seine rechte Hand unter ihren Rücken, während seine linke Armbeuge noch immer ihr rechtes Bein in der Kniekehle hochhielt. Er stieß und stieß mit aller Kraft, ihre nassen Leiber klatschten laut gegeneinander. Lilou legte ihr rechtes Bein über den Rücken des jungen Mannes und zog sich jedes Mal an ihm hoch, sobald sie seinen neuen Rammstoß erwartete; gleichzeitig stemmte sie sich mit dem freien linken Bein vom Boden ab und zuckte mit ihrem Schoß empor, um seine Attacken mit der gleichen Wucht zu erwidern.

Raphaël machte aber mit seinem steifen Penis höchstens fünfzig Stöße, dann begann er zu stöhnen und die Augen zu verdrehen.

„Wirst du wohl weiterficken, du Schlappschwanz!“, fauchte Lilou mühsam, die noch weit entfernt von ihrem Höhepunkt stand. „Untersteh dich aufzuhören! Ich bin noch lange nicht fertig! Fick mich! Vögel mich! Stoß zu! Stoß zu! Weiter! Weiter! Ja, so! Gut! Tiefer! Schneller! Oh! Oh! Weiter so! Fick mich! Fick mich doch noch härter und tiefer!“

„Ich kann ja nicht mehr!“, stammelte der junge Mann, dem es längst gekommen war. Vergehend rammelte er weiter, gab gewiss sein Bestes. Nach einer letzten Parade brach er über ihr zusammen.

Lilou wälzte sich zornig unter ihm hervor, riss ihn in die Rückenlage, setzte sich rittlings auf seine Brust, packte ihn beim Kopf und zog ihn an den Haaren hoch, so dass sein Mund ihre nassen Schamlippen berührte.

 

„Mach mit der Zunge weiter!“, befahl sie. „Ich will auch meinen Höhepunkt erreichen!“

Raphaël gehorchte ohne Widerspruch, ergriff ihre äußeren Schamlippen, zog sie auseinander, drang mit seiner großen rauen Zunge tief in ihre Vagina ein, saugte, stieß, leckte, reizte; mit den Händen massierte er ihre Gesäßbacken, ihre Brüste; umschmeichelte mit der Zunge ihren erigierten Kitzler, bis die untreue Ehefrau über ihm kleine spitze Schreie ausstieß und sich schließlich stöhnend und zuckend ins Gras sinken ließ.

„Ja, es ist so heiß, dass man richtig Lust bekommen könnte“, sagte der alte Millionär.

„Ja, wirklich!“, erwiderte die hübsche Gesellschafterin.

Der Hausherr stand auf. Die Dirne folgte seinem Beispiel. Er streckte die Hand nach ihr aus, als wollte er sich von ihr führen lassen. Doch wie erstaunt war sie, als er nicht zum Haus, sondern Terrassentreppe deutete.

„Wir gehen zu ihnen“, sagte Clément.

Dicht vor dem Paar, das sich von den Strapazen des Liebesaktes erholte, machten sie halt.

„Ihr wart ganz schön albern!“, sagte der Millionär. „Man konnte euch bis zum Haus hören. Habt ihr euch wenigstens gut amüsiert?“

„Mittelmäßig!“, murrte Lilou zweideutig und unverfroren. Ihr Geliebter fügte knurrend hinzu: „Die blöde Spritzerei! Wir sind alle beide vom Rasensprengen ganz nass! Es war Lilous Idee.“

„Spritzerei ist gut!“, lachte Clément. „Wirklich ganz ausgezeichnet! Und nass wird man wohl bei so etwas auch, das ist doch ganz natürlich!“

Ohne Hast entkleidete er die vor ihm stehende Gesellschafterin und sich selbst. Raphaël und Lilou trauten ihren Augen nicht. Der Hausherr liebkoste sie stehend von Kopf bis Fuß, mit Mund und Händen; küsste und streichelte auch ihren Rücken, fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich über jeden einzelnen Wirbel.

„Ficken Sie mich endlich!“, wimmerte die nackte Hure mit dem erotischen, schlanken Körper. Sie spreizte ihre Schenkel und präsentierte dem alten Mann ihre leicht geöffneten Schamlippen. „Ich halte es nicht mehr aus! Bitte, rammen Sie mir ihren harten Schwanz in die Fotze!“

Der alte Millionär legte sich mit ihr auf den feuchten Rasen, küsste lange ihren Mund, reizte mit zarter Hand ihre Schamlippen und die Klitoris. Als er endlich zu ihr kam, ging ein Zittern der Erlösung durch ihren ganzen Körper. Mit sanften, unendlich langsamen Bewegungen begattete er sie. Brünstig stöhnend hielt sie mit Armen und Beinen seinen Leib umfangen. In zunehmender Verzückung wälzten sich die beiden auf dem Boden. Nebeneinander. Übereinander. Der Hausherr nahm sie von vorn, von hinten, von oben, von unten, von der Seite. Er steigerte das Tempo. Die Gesellschafterin arbeitete wie eine Besessene mit. Sie stöhnte. Sie keuchte. Sie lallte Unverständliches. Sie schrie ihr Glück hinaus. Sie rang um Luft und bettelte um Gnade.

„Haben Sie Erbarmen... ich... kann... nicht... mehr!“, flehte sie nach ihrem dritten Orgasmus.

Clément zog sein eichenhartes Glied aus ihrer schmatzenden Scheide.

„Sie sind noch nicht gekommen!“, hauchte die Hure. „Sie sollen auch ihren Höhepunkt erreichen!“

Sie beugte sich über seinen steifen Penis und öffnete den Mund, um den Hausherr oral zu befriedigen.

„Halt!“, schrie Lilou. „So eine Verschwendung kann ich nicht dulden!“

Sie schupste die andere Frau zur Seite und schwang sich ohne Umschweife bei ihrem Ehemann in den Sattel, gab dem Pferd die Sporen. Der alte Millionär rammelte drauflos. Auch diesmal begnügte er sich nicht mit einer einzigen Stellung, sondern kostete mit seiner jungen Ehefrau verschiedene Variationen der Liebe aus, bis sie beide in einem atemberaubenden Endspurt volle Befriedigung fanden.

Raphaël Tabouillot schlich, beschämt durch seinen vorzeitigen Samenerguss, stumm ins Haus, seine Geliebte folgte ihm nach wenigen Minuten.

„Jetzt weiß ich auch, weshalb sie so unausgeglichen ist!“, sagte der alte Mann zu seiner Gesellschafterin. „Er ist ein schlechter Liebhaber. Nicht nur, dass er zu schnell kommt, er ist einfach unfähig ein befriedigendes Vorspiel bei seiner Geliebten auszuführen, er ist grob und eigensüchtig, er vernachlässigt auch das Nachspiel.“

„Mich wundert, dass Sie die Untreue Ihrer Gattin so gelassen aufnehmen.“

„Was soll ich mich aufregen? Ich weiß längst, dass sie miteinander ficken, ich habe Ihnen nur noch nie zugeschaut.“

„Zugeschaut!“, wiederholte die Dirne. „Ich wundere mich überhaupt, wie Sie so genau Bescheid wissen können. Man hat doch kaum was von den beiden hören können; das Wasser hat die ganze Zeit gerauscht!“

„Blinde hören besser als Sehende“, erwiderte Clément. „Lassen wir es vorläufig dabei bewenden...“

Das Leben nahm seinen gewohnten Gang. Clément Ponthieu bemühte sich mit Erfolg, seine unverhoffte Genesung vor seinen Feinden und auch vor seiner Gesellschafterin zu verbergen. Die letztere benutzte weiterhin allnächtlich das Bett des Hausherrn als Trampolin und Gymnastikmatte, Clément zeigte seiner Frau fast jeden Morgen, wie gut er in Form war, und Raphaël wurde immer matter, weil die Wünsche seiner Geliebten seine Kräfte überforderten – und immer griesgrämiger, weil Lilou ihm ständig >den Alten< als leuchtendes Beispiel der Männlichkeit vorhielt.

Auch die Gesellschafterin lobte diesen über den grünen Klee und verbreitete auch über seine sonstigen Leistungen die haarsträubendsten Ammenmärchen. Nach ihren Worten soff der Hausherr Alkohol wie ein Kamel, rauchte wie ein Schlot und fraß wie ein Scheunendrescher. Raphaël versuchte, es ihm auch in diesen Wettkampfbedingungen gleichzutun, bekam Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf und ruinierte seine Gesundheit völlig.

Eines Nachts belauschte der alte Millionär ein Gespräch zwischen den beiden Verschwörern und der Dirne. „Es wird Zeit, dass endlich eine Entscheidung fällt“, hörte er Raphaël sagen, „sonst gehe ich kaputt.“

„Es wäre vernünftiger, ihr würdet euch aus dem Staube machen, bevor ein Unglück geschieht!“, erklang die feste Stimme der Dirne. „Wenn ihr ihm ein Haar krümmt, sollt ihr mich kennenlernen!“

„Du willst dich ins gemachte Bett leben, du verdammtes Luder!“, keifte Lilou. „Willst uns vertreiben, damit du ihn in aller Ruhe heiraten und bei ihm absahnen kannst, was?!“

„Denkt, was ihr wollt!“, sagte die Gesellschafterin ruhig. „Ich werde ihn niemals heiraten. Ich werde bei ihm bleiben, solange er mich braucht, und solange er sich mir gegenüber anständig verhält. Ich werde sogar von ihm verlangen, dass er mich niemals in seinem Testament berücksichtig; dadurch kann er sich sein, dass ich nie auf seinen Tod lauern werde, sondern dass ich ihm immer ein langes Leben wünschen werde, weil dann mein Wohlergehen mit seinem verknüpft ist!“

Am folgenden Tag warnte sie den Hausherrn: „Alarmstufe eins, Monsieur Ponthieu! Die zwei suchen die Entscheidung! Sie wollen mit Ihnen einen Ausflug nach Grenoble machen und von dort in die französischen Alpen. Ins Hochgebirge!“

„Und dort soll ich irgendwo... zufällig abstürzen?“

„Das vermute ich, ja.“

„Danke. Ich werde die Augen offenhalten!“

„Nur leider wird Ihnen das wenig nützen!“

Clément nahm seine Blindenbrille ab und sah sie scharf an.

„Nein!“, rief die Gesellschafterin aus, fiel ihm um den Hals und drückte ihn. Doch sogleich löste sie sich von ihm und stand wieder korrekt da. „Seit wann?“, fragte sie leise.

„Seit der Wasserschlacht, kurz davor“, erwiderte Clément.

„Gratuliere! – Nehmen Sie mich mit – ich meine zu dem Ausflug – oder lassen Sie ihn ausfallen?“

„Der Ausflug findet statt, aber ohne Sie! Sonst trauen sich die zwei nicht. Ich schaffe es schon. Ich habe ja zwei Geheimwaffen: Erstens weiß ich, was sie vorhaben, und sie wissen nicht, dass ich es weiß; und zweitens kann ich sehen, und auch das wissen sie nicht!“